Priuumerations-Preise: 5 it r Laibach: Os»;jiihrig ... 8 fl. 40 ft. H«!bjSbrig ... 4 „ 20 „ Oirneljiihrig . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 , Laibacher Mil bet Post: Acm,jLhr,g ... 11 fl. — ft. H»lbjiihtig ... 5 „ 50 „ Kietreljkihng . 2 „ 75 „ t ——— Mr Zustellrmg in« HauS viet-r-ijShrig 25 kt., monatl. 9 kt. fihtjelnt 'Jiummem 6 kt. I nnblntt. HeMtito#: v-hnhos,afle Nt. 13%. Sxpeditio«- * Jnseratev-Bureau: Longretzplay 8St. 81 (vuch-battblung Don Jgn. s. Kleio. mayr & Fed. Bamberg.) JnscrtionSpreiie: Fitr bit einspalrige PetitteiU i 4 kr., bet troeimahgtr (Sim schaliung iL 7 ft., brttmaligtt a 10 fr. 3nfertion8fiemt>el jebeemol 30 ft. Bki gtb§eren 3n[crotcn nn» bfteret 6in(chaltung entspr -chenbet Raboil. Rnonymc Mitlheilurtgen roerbett «icht berllckfichtitzt; Manuscripte nicht zurfickgesendkt. Nr. 252. Montag, 3. November 1873. — Morgen: Karl B. 6. Jahrgang. Gras Hohenwarts Epistel. Graf Hohenwarts Bemuhen, die czechischen Declaranten in den Reichsrath zu bringen, schcint endgiltig gescheitert zu sein; wenigstenS meldet der ..Czech" als gewih, dah von den 130 (?) Mit-gliedern, welche die gesammte staatsrechtliche Opposition zahlen soll, 45 Vertreter der Czechen in Bohmen und Mahren nicht in den Reichsrath ein-treten werden. Auch die „Rechtspartei", die sich auf 40 Mitglieder belauft, werde liber ihr Ver-halten erst in der Conferenz, welche auf den 2. November anberaumt war, entscheiden. Die tiroler Abgeordneten neigen sich zur Befchickuug, die fibrt« gen zur Nichtbeschickung. In dem Programm der RechtSpartei, setzt der ..Czech" hinzu, sei unter anderm auch der passive Widerstand empfohlen, und es ware demnach bei gemeinsamem Vorgehen vor-»uszusetzen, dah der Gedanke der Nichtbeschickung siegen werde. Aber da jede Majorisierung ausge-schlossen, kSnne man heute noch nicht mit Bestimmt-heit wissen, rote die Dinge sich entscheiden werden. Das mfisse erst bis zur ErSssnung des Reichsrathes selbst am 4. November dahingestellt bleiben. Wie man sieht, dauert dir Zersahrenheit im Lager der Versassungsgegner ungeschmalert fort und ist die stolze Lerkundigung von der Einmiithigkeit und Geschlossenhtit, womit diesmal der fiideralistische Heerbann den Schauplatz betreten werde, wie bei alien fruhern Anlcissen nichts als eitel Prahlerei. Um so drolliger nimmt sich der Thatendrang und die Zuversicht des Vertreters btr oberkrainer Bauern aus, womit er — diesmal tin Keldherr ohne H:er • in seinem Schreibebrief an Dr. BleiweiS auf ben parlamentarischen Kampfplatz zu treten ver-spricht. Der Mann, der mil seiner Fonv«mtntal-weisheit ein Fiasco ertebt hat, daS beispirlloS da-steht in der Geschichte der Staaten und Berfas-sungskampfe, ist trotzdem von solchem Selbstgeftzhl durchdrungen, dah er daS alte Quacksalberlied von der unfehlbaren Heilkraft der Fundamentalartikel anzustimmen wagt, bevor noch die Thore deS Parla-mentes sich gevffnet. Der gute Graf meint offen-bar, sein blohes Erscheinen im Neichsrathc werde genugen, um die Majoritat der Volksvertreter in seine Zauberkreise zu bannen. Darum klingt auch seine Epistel fast wie eine Kritgserklarung, wie tine Herausforderunz. die er der Bersassungspartei und der von ihr getragenen Regierung kecken SDtuthes ins Angesicht schteudert. Der Fundamentalgraf er-Kart mit aller Bestimmtheit. er werde seine ganje Kraft opfern, um nach langer dornvoller Bahn zum erwunschten Ziele zu gelangen. Dies Ziel ist natur« lich tein anderes, als ben neugefestigten Bau der Verfaffung in Triimmer zu fchlagen und auf den Ruinen desselben das czechisch-ultrainontane Funda-mentalchaos aufzurichten. SelbstverstSndlich ist ihm der jetzige Zustand Oesterreichs ein Greuel, und versichert der Graf seinen Wahlern hoch und thener, er werde nie in etwas willigen. was den jetzigen Zustand unterstutzen konnle, weil dessen langere Fortdauer nicht nur die Kraft des Staates schwacht, sondern auch beffen Existenz in Gefahr bringen witrde. DaS sieht nicht btr Sprache cities StaatS-mannes gleich. wohl aber vielleicht tier rohen und unbeholfenen Renommisterei clues grotzmSuligtn Dt-magogen, btr, wtnn tr auch nicht liber bit nothigt geistige Kraft verfSgt, dtnnoch vor 58egitrbe brtnnt, irgtnd tint htrborragtndt politische Nolle zu spitltn. Ueb:r welche gtistigttt und mattritlltn Machtmittel verfUgt denn ber Herr Graf, bah tr fich vermiht, daS politische Sein ober Nichtstin Oesterreichs aus-schliehlich an stint Fahnt gefetttt zu halttn? Don Graf Hohenwart ist tins nur btkannt, dah tr sich als politischtr Btamter in allt Systtmt zu schicktn und zu schmitgtn verstand. Als er aber stlbstLndig austreten svtttt, als durch einen fonderbaren Zufall die Gcschicke dieses Reiches seinen Handen anverlraut wurden, als er seine schopfertsche Kraft bewahren und seinen hochtrabenden Verheihungen die Erfiil-lu^g folgen follte, da tastelr er nach allem unb jedem mit ungeschickten Stiimperhanden, da erwieS er sich als rath- und planloS; ohne flare Vorstel-lung von seiner hohen Aufgabe, trieb er, etne er-bartnliche Marionette in den Handen eines Clam unb Rieger, dem VerfaffangSbruch unb dem StaatS-streich, dem Ruine des Reiches entgegen. Wo holt biefer Mann heute bie Berechtigung her, fiber ben gegenwartigen Zustand des Reichs den Stab zu brechen, sich selbst gleichfam als ben Meffias und seine Thaligkeit im ReichSrathe groh» maulig als die Rettung aus drohendem Untergang Ht SeuilTeton. Am Allerseelentage. Der melancholische Allerseelentag und die vor-gestrige Aussuhrung von Raupachs „Muller unb sein Kinb" auf der slovenischen Buhne bestiinmten rnich zu einer kritischen Reflexion fiber bieseS in vieler Hinsicht ganz eigenthiimtiche Drama. Die scheinbarste aller Blohen, welche Raupach der Kritik gegeben hat, ist wohl das Misverhiiltnis, in welchem das Wunderbare seines Stuckes zu ettietn dernunftigen Gtauben steht, und was auch bewirft, ber seine Geschmack an biefem Volksdrama merk-lich abnimmt. Marie befragt den Kuckuk, er antwortet tin -wal, und sie stirbt ein Jahr daraus. Wiewohl sie auf dieses Anzeichen roenig Gewicht legt, so glaubt sie doch daran. Der Todtengriiber John glaubt an ben be-puhteti Schattenzug, unb siehe ba! bit Schatten Mehen in die Kirchhofkapelle ein. Konrad glaubt sie gefehen zu haben, er ver-t6th sich unb beschlennigt daburch den Tod seiner Geliebten und ihres Waters, weil auch sie an das Marchen gtauben. Abgesehen, bah bieser Glaube viel zu local ist, so geht ihm auch alle innere Wahrscheinlichkeit ab. „Es ist 31 ber glaube, um so rnehr, als ber Zweck, zu welchem das Wunder gewitkt wird, fur tin Wun-der doch zu geringffigtg ist." So burften ungefahr jene raisonieren, die ihrer individuellen Abneigung vor ber Volkspoesie einen philosophischen Grund unterschieben wollen. Die Sache gewinnt aber ein anderes Ansehen, wenn man den Dichter nicht willkfirlich deutet, sondern bas Gedicht aus dem Gedichte erklart. Die schauerlicht Kirchhofszene, mit welcher ber dritte Act schlieht, ist keine Geistererscheinung, sondern ein Traumgesicht, wie viele ahnliche Disionen, bie auf der Buhne!aum anders bargestellt trerben konnen, als bah man ben Bildern bes trautnenben Korper gibt. Der Traum ist aber durch ben Zustand, in welchem sich Konrad besindet, so richtig motiviert, dah auch ber ftrengste Psycholog nichts bagegen ein-wenben tann. Erhitzt von Branntwein, ben Konrab fiber sein gewohnliches Mah zu sich genommen, mit dem Wunsche, den Murder aller jetier Freuden tcbt zu wissen, und das bartge Gefuhl im Herzen, dah ihn Gott fur seinen Vorwitz strašen tonne, druckt er sich an eine Fohre und schlummert ein. Er kann nach des Todtengrabers Erziihlung von nichts traumen, als von dem Schattenzugc, unb gerabe nur so, wie er traumt. Auch stirbt ber Muller nicht, weil Konrad ge» traumt hat, sondern weil ihn, der den Tod schon in ben Cingeroeiden tragt, ein todtlicher Schrecken uberinannt. Ebensowenig kann Mariens Glaubt an Anzeichen dem Dichter zum Fehler angertchntt werden, weil ber einzigt Schlag bes Kuckuks nur tin Zeichen ist, an welches sich bas korperlicht Ge» fiiht ihrer nahen Auflosung knfipft. Dieses Gefuhl ist aber hinreichcnb in three Sage begriinbet. Sie ist das letzte Kind eines Hektikers, sreudtn-und hoffnungslos unb mit einetn zarten Korperbaut den taglichen Vorwfirfen und Krankungen bes eige-nen Vaters ausgefetzt. Die Grenzlinie zwischen Geisterglauben unb Aberglauben ist bet gewohnlichen Leuten schwer zu ziehen, weil bcide ihren letzten Grunb in cer jebent Menschen angeborenen, aber bei ihnen stetS regt erhaltcnen Geisterscheu haben. Dec gebilbete Stabler laht sich biefe lafligc Schwache ber menschlichen Natur gern roegratsoniereti anzukfinden? Wo find seine Hilssscharen, unter deren Beistand er die Verfassung aus den Angela zu heben unb uns neuerdingS seine Fundamentalartikel zu dictieren gedenkt? Haben ihm nicht schon die Czechen, die Kerntruppe seines Heerfaanns, den Ab-sagebrief geschickl? Oder glaubt er im Bunde mit Greuter und Petrino allein dem Ansturm dec ge-schlossenen verfassungtrcuen Phalanx Widerstand lei-sten zu konnen? Auch das scheint nicht dec Fall zu fein, denn trotz alles Hochmurhes und aller Selbst-uberhebung findet es das Graflein gerathen, sich cut HinterpfSrtlein offen zu lassen. Sollle es unmog-lich sein, das ersehnte Ziel zu erreichen, so erklart der stolze Graf sich bereit, sein Mandat zurfickzu-(cgcn, wieder in Raunach seven Kohl zu bauen und — tin zweiter Marius — aus den Trummern der Fundamentalartikel zu trauern. Furwahr, ein Moitn, der nur aus den Schul-tern eines Costa oder eines Poklukar^ zu einem Mandate gelangen tonntc, der voll Selbstgesuhl und Kampseslust eine stolze Heraussorderung an die Versassungspartei erlatzt und in einem Athem wilder so sentimental resigni:rt thut, -in Politiker, fact dessen Wollen und Konnen sich ein so schreiendes MisverhaltniS offenfaart, ist fur uns kein Gegen-stand der Besorgnis mehr, sondern hochstens des Mitleids und Erbarmens. Politische Rundschau. Laibach, 3. November. Inland. In Erganzung unserer Mitthei-lung iiber die seierliche Erossnung des Reichsrathes tragen wir nach, dah die Bestimmung, itach welcher die Berlesung der Thro nred e am 6. November ersolgen soll, noch der Genehmigung des Monarchen bedars, die erst nach Riickkehr desselben auS Godollo eingeholt werden wird. Bezfiglich der Eroffnungs-sitzung des Abgeordnetenhauses ist an die neuge-wahlten Abgeordneten nachfolgende Slnzeige versendet worden: TageSordnung der EroffnungSsitzung deS Abgeordnetenhauses am 4. November 1873: Beginn urn 11 Uhr vormittags. 1. Angelobung des AlterSprasidenten und Uebernahme deS Prasidiums durch denselben; 2. Angelobung der Mitglieder. DaS Herrenhaus halt seine erste Titzung am selben Tage und zur selben Stunde ab. DieverfassungsgegnerischenFrac-tionen stehen unmittelbar vor der Entscheidung der Fragc fiber den Eintritt in den Reichsroth, nachdem die gemeinschastliche Berathung hieruber gestern in Wien begonnen hat. An dieser Conserenz nahmen die czechischen, die ultramgntanen Abgeordneten aus OfaerSsterreich, Stciermark, Tirol und und hat bei seiner Gassenbeleuchtung und bei der Entsernurg alles dessen, was ihn an die schwarze Scheidewand zwischen Leben und Tod mahnen ttinnte, nicht so leicht einen Rucksall zu besfirchten. Da aber die Helden des Raupach'scheu Volksdrama Land-bewohner ohne Erziehung find und die Idee des Stfickes: ..Versuche Gott nicht!" eine weise Be-nutzung jener Geisterschen dem Dichter zur Pslicht macht, so ware der Vorwurf, als ob Raupach in seinem tresflichen Drama dem Aberglauben huldige, ebenso sinnlos als anmahend. „Es ist schrecklich, die Beschlfisse des Himmels vorher zu wissen und nichts dagegen thun zu konnen", dieser im Stficke ausgesprochene Satz drfickt sich mit all semen Schauern vom Ansange bis zum Schlutze aus, und hierin liegt die Gewalt, mit welcher Raupachs Volksdrama jeden unverschrobenen, und fur Wahrheiten dieser Art empsanglichen Dken-schen weit mehr ergreisen muh, als Burgers „8eo» nore", welches Gedicht zu seiner Zcit in Stadt und Dorfern gelesen und gesungen wurde. Autzerdem, dah Raupach jeden, auch den ge-ringsugigsten Theil auf eine und dieselbe Idee in Beziehung zu stellen wuhte, find die meistcn Szenen mit einer Imagination und mit einem psycholo-gischen Tiesblicke gearbeitet, wie sich beides nur in Vororlberg, die Slovenen und ultramontanen Sfid-lander und die beiden FSderalisten aus der Buko-wina und etwa ein und der andere Pole theil. Die Czechen sind einer Nachricht aus Prog zufolge schon schlfihig geworden fiber ihrc in dieser gemeinsamen Berathung einzunehmende Haltung. Danach haben sie in einer am 29. o. M. in Prag stattgesundenen Bersammlung mit zwanzig gegen zehn Stimmen beschlossen, in den Reichsrach nicht einzutreten. Jn-folge energischen AustreienS der Jungczechen Habe man sich dagegen sfir die Landtagsbeschickung ent-schieden. D-r Conserenz wohnten auch brci mahrische ReichsrathSabgeordnete bei, welche der Bersammlung die traurige Loge der Nationaten in Mahren in-solge der letzten Reichsralhswahlen schilderten und die Nothwendigkeit nachwiesen, dah die czechischen Reichsrathe aus Mahren nach Wien gehen mussen. Unter den k i r ch e n p o l i t i s ch e n B o r -lagen, welche in der beoorstehenden Reichsraths-session im Abgeordnetenhause eingcbracht werden, befinbcn sich, wie wiener Blatter vernehme^, in erster Reihe nur der Gefetzentwurf fiber die Ffih-rung ber CivilstandSregister, das Gesetz fiber die Ablosung der Patronate und als dritte Borlage ein Cntwurs fiber die Besteuerung der geistlichen Pra-benden zu kirchlicheu und Unterrichtszwecken, respective zu gunsten des R:ligionssondS. Endlich scheint auch dem Grasen Golu-chowski vor den Wahlverificatians-Debatten im Abgeordnetenhause doch einigermahen zu bangen und er bemfiht sich, seine Schulb so Diet als moglich zu mindern. Denn, wie der ..Dzienmk" meldet, wurbe seitens ber Statthalterei constatiert, bah ber Ber-sassungstreue Mises bei ber ersten Wahl im Stabte-Wahlbezirke Drohobycz-Stry mit absoluter Majoritat giwahlt wurbe; beshalb sei bie uach-traglich vorgenommene engere Wahl zwischen Mises unb MabejewSki ungiltig. Es erscheinen somit vier versassungstreue Jjraeliten aus Galizien gcwahlt. AuslanS. Aus Berlin wirs ber ..Schlesischen Zeitung" geschrieben: Man legt hier der Nachricht, dah Oesterreich semen Botschafterposten denn Vatican in der Person des Grasen Pa ar wider besetzt Habe, eine erhebliche Bebeutung bei, zumal, wenn bie weitere Angabe, bah biese Ernen-nung ausbrucklich im Hinblick aus das kfinftige Conclave erfolgt sei, zutresfend ist, was ja nach ber Lage ber Dinge kaum zweiselhaft scheint. „Es ist im jetzigen Augenblick sfir bie grohen katholischen Machte von hochster Wichtigkeit, bah ihrc Vertre-tung in Rom sich in Orbnung befinbet, benn allem Anscheine nach bfirste die frfiher ober spaler bevor-stehende Cventualitat einer neuen Papstwahl zu erusten biplomatischen Crorterungen suhren. Man den Werken der genialsten Dichter bewahrt findet. Auch die Diction ist den einzelnen Charakteren und Situation« angemessen, ohne dah sie hiebei aus der Grundtour fiele. Das Einzige, worin die tadelnde Kritik recht haben bfirfte, ware ber Vorwurf mancher Langen unb Wieberholungen zwischen Marie unb Konrad. Selbst die Szene zwischen Voter und Tochter ftrcift da, wo er sit wiederholt zum Fluche zwingen will, an das Widerliche, ohne dem Werthe der ganzen Dichtung Abbruch zu thun. Bevor ich schliehe, muh ich noch constatieren, dah sammtliche Theater Wiens und die meisten Buhnen Oesterreichs und Deutschlanbs am Aller-seelentage den ..Mfiller und .sein Kind" fiber die Bfihne schreiten lassen. Dieses Schauerdrama wird seit bald einem Vierteljahrhunderte als integrierender Bestandtheil der Allerseelenseier angesehen. Diese kritische Excursion vom Allcrseelentage sei mein Tribut an dieses Trauersest unb an bie Manen Raupachs, des sogenannten zweiten Kotzebue, wenigstens was die sruchtbare Lramatische Thiitigkeit anbelangt. wird sich der bestimmten Erkliirung des Grasen Andrassy bei den letzten Delegation« erinnern, wo-nach die osterreichische Regierung keineSwegs ge-sonnen sei, das ihr zustehende Vetorecht auszugeben; andererseitS bfirste ber Grunbsatz, bah bie Bot-schafter nicht mehr bie katholischen Sonverane, son-bern bie confeffionslosen Staaten vertreten unb ba-rum auszuschliehen seien, so gut wie faeim Concil auch faeim Conclave in Anwenbung kommen, wie bies schon mehrsach unzweibeutig in Aussicht ge* stellt worben ist. Es ist einleuchtenb, von welcher Wichtigkeit unter biesen Umstanben bie befinitive Besetzung eines solchen Postens in Rom ist. Auch liegt ber Gebanke nahe, bah bie enbliche Losung bieser seit ber langwierigen Krankheit unb bem Tobe beS Barons Kufaeck schwebenden Frage im jetzigen Augenblicke nicht ohne Cinsluh ber letzten wiener Entrevue erfolgt sei. Dcr Konig ist tobt, es lefae ber Konig! Albert von Sachsen hat eine Proclamation an seine getreuen Unierthanen erlassen, worin er ihnen verspricht, Recht unb Gerechtigkeit zu hanbhaben, die Wohlsahrt, bas Beste bca Landes zu sbrbern unb bie Verfassung treulich ausrccht zu erhalten. Das fachsische Volk kommt bem neuen Konig mit Ver-trauen entgegen unb erwartet von ihm, bah es ihm gelingen werbe, im Emverstanbnis mit ben Stcinben bie Jnteressen bes Lanbes mit denen des Reiches im Einklang zu erhalten. Sammtliche Behorden fungieren bis auf weiteres fort, grohe prinzipiell wichtige Veranderungrn werben nicht erwartet. „Treu gegen bas Reich unb treu ber Verfassung" war ber leitende Gebanke ber Politik bes Konigs Johann. Konig Albert wirb in ben Spureu seines Voters wonbeln. Der biplomatische Haken, an ben sich ein C on -slict zwischen ber Schweiz unb Fronkreich onknupfen liehe, scheint gefunben. Die Broglie'sche Regierung hot sich einen Vorwanb zur Intervention in bem juralischen Kirchenstreit geschaffen unb die Sache so geschickt inszeniert, dah bas Odium der gewaltthatigen Einmischung tit interne Angelegenhei-ten eines sremden Staates miiglichst vermiebxn er-scheint. Eine Bersammlung von Franzoseu in Prun-trut hat beschlossen, bet ber sronzSsischen Regierung Schritte zu thun, bamit bieselfae den im Jura woh-nendm Franzosen bie sreieAusubung ihres romisch-katholischen Knllus sichere. Mit onbercn Worten heiht bas, bah sich bie Franzosen an die Absetzung der jurassischen Geistlichen nicht zu kehren gesonnen sind, wodurch den letztcren wieder unter sranzLsischem Schutz eine Hinterthur zum Eintritt in ihre Func-tionen geoffnet werbe. Die Sache ist osfenbar abge-kartet unb wird ihren weiteren Verlaus nehmen, der die Besfirchtuugen der Schweizer schnell rechtsertigen bfirste. In einer pariser Eorresponbenz der „Koln. Ztg." lesen wir: „Das Gerucht, wonoch die M on-a r ch i st e n gewisseu repufalikonischeu Abgeordneten Versprechungen unb Geldancrbieten gemocht, hot einen solchen Einbruck hervorgerusen, bah bas „Unioers" bie fiber den Grafen Rampont umlaufende Erzahlung ffir eine Fabel auszugeben versucht. Wir konnen aber faestimmt sogen, doh bas „Univers" irrt; wir konnen sogor hinzusngen, dah die Pairtt auch Herrn Kosimir Pcricr angeboten warden ist. Wenn wir recht unterrichtet sinb, hot der Graf Rampont den Royalisten, die zu ihm gekomtnen woren, sogctr nahe wortlich gesagt: ..Ich Habe Sic bis zu Ende reden lassen, urn zu wissen, ob Sir verdienten, durch die Thfire ober durchs Fenster hinousfaesordert zn werden." — Von ben Bonapar-tisten haben sich 29 faestimmt gegen bie Restaura-tion ausgesprochcn. Als bezeichnendes Factum ffir ihre Richtuug mag erwahnt werden, dah einer ihrer intclligentesten Fuhrer, der in dcr Verwaltung des Kaiserreiches an HSchster Stelle thatig war, vor kur-zem eine Besprechung mit Gambetta hatte, unt eine Annahcrung an die zukiinftige republikonische Regie-rung herfaeizusuhren." In wcnigcit Tageti ist jo fifarigenS alles Ban- gens und Harrens Ende, bentt am nachsten Don-nerStag sitzen ja die versailler Herren wieder trau-lich beisammen. Die Republikanec mit ihrem Herrn Thiers, die Monarchisten mit ihrem Graftn Chambord. Eine wunderliche Republik und cine wunderliche Monarchic! Das „Journal Offiziel" schreibt: Der Kriegs-minister hat einen Tagesbefehl an die Armee erlas-sen, in welchem er die Versetzung des Generals Bel-lemare in den Ruhestand anzeigt, weil derselbe in einein Schreiben die Souveranetat der Nationalver-sammlung nichl anerkannte. Ein von dem Marschall Mac Mahon an die Armee gerichleter Tagesbefehl sagt: Ein Act der Disciplinlosigkeit ist in der Armee vorgekommen. Der Marschall und Pra-sident der Republik ist iiberzeugt, dah sich ein sol* (her nicht wiederholen rocrde. Er sagt weiter: Jch lenne den ausopsernden Geist, welcher Euch beseelt; Jhr roerdet in der Armee die Einheit und Disciplin zu bewahren wissen, von der sie stets ein Bei-spiel gab, die ihre Starke ausmacht und allein im stande ist, dem Sande Ruhe und Unabhangigkeit zu sichern. Als Soldaten ist unS unsere Pflicht genau vorgezeichnet und ist dieselbe nicht discutierbar. Un-ter alien Umstanden musfen wir die Ordnung auf-rechterhalten und der Gesetzlichkeit Achtung ver -schasfen. Die bosnische Angetegenheit scheint nun titter besriedigenden Losung entgegenzugehen, w:e dies ubereinstimmende telegraphische Nachrichlen aus London und aus Constantinopel bereits gemeldet haben. Gleiches verlautet aus Petersbug. Der „Golos" er-fahrt nemlich, datz sich die Psorte entschlossen Habe, in der boSnischen Angelegenheit Oesterreich voile Satisfaction zu geben. Der Vali A s s i m P a s ch a soll abberufen und der Grotzvezier vcranlatzt wer-den, sich in einem diplomatischen Actenstiicke, das den Vertretern der Machte in Abschrist mitgetheilt toird, bei der osterreichischen Regierung zu entschuldigeu. — Ueber Odessa roird aus Constantinopel gemeldet, datz die jungst vom General Jgnatieff in ersterer Stadt gehaltene Rede, in welcher die Auf-rechterhaltung der Jntegritat der Turkei als eine Pflicht der russischen Diplomatie hingestellt wurde, auf den Sultan einen uberauS giinstigen Eindruck gemacht Habe, infolge dessen der russische Eiuflutz in Constantinopel neu besestigt warden set. Zur Tagesgeschichte. — Zum P roz e tz Slrejschovsky. Aus Prag wirb geschrieben: „Bei der Katzbalgerei im czechtschen Lager, die UbrizenS schon zu etncrn getinben ^chadelfpalren gebiehen ist, ist bent Pokrok cine Et-ttiitung entwischt, welche ben Zeugen tni Unterschleis-ptojefse SkrcjschowSki eine sehr fatale Beschulviguuz Qa Ben Kops wirst. Da gegenwartig bet Pokrok von klericalcr Gesinnung sormlich trieft, so citicrien die *9?arobni Lisly" einige Satze bes Pokrok aus bern Sahre 1870, in benen barnals gewalttg gegen bte ^iomlinze gepoltett rourbe. Darauf erroiebette nun bet Pokrok: „Heule rnllfien wir klerical sein, weil wir dem BertrauenSmLnner - Collgium gehoren und bas Organ von Palacky unb Rieget finb, wahrenb wir |tn Jahre 1870 Eigenr hum des Skrej-lch o v Sky, unb somit bag Organ eines etnzelncn ^ten." Abet gerabe auf bieser Frage beruhte be-^»ntlich die Ueberweifung SktejschovSkys in feinem ^etrugSprozesie. Ein Zeuge nach bern anbecn trat vor ^ericht mit bet Etlltitung auf, im Jahre 1870 Habe 6et Poktok I. S. Sktejschowsky nicht gehdtt; Klauby *>«b SktejschovSky beslanben barauf, batz biefe Zeugen rfeibet werben unb sie leisteten auch ben Sib ttotz bet ^usprache bes StaatSanwaltes. Dann etschien Dr. *fran; SktejschovSky unb leiflete ben Zeugeneib baslir, sein Btubet I. S. SktejschovSky 1870 nicht bet ^zenlhiimet gewesen unb zulctzt erhob sich Dt. Klauby !jUb sprach feietlich, bie eine Hanb aufs H-tz getcgt, ”le anbere zum Himmel crhoben; ^Hjet erflare ich ®ott unb bet Welt als Ehrenmann, batz bas ■°fott im Jahre 1870 nicht Eigenthum Skrejschovskys war, sanbern einem geheimen Consortium angchLrte, bessen Mitglieb auch ich gewesen bin." Unb Heute er-laubt sich bet Pokrok selbet, ttotz bet Ausfagen allet beeibeter Zeugen, welche zum Theil heute noch bas RedactionSpetsonal besfelben ©lattes bilben, unb ttotz bet feierlichen Erklatnng bes EhtenmanneS Dt. Klauby bas Gegentheil zu behaupten, unb zwat in derfelben Rummer bes BlatteS, in welcher voll ©enugthuung gemelbet wirb, batz anlatzlich bet PetitionSagitalion zur Erzielung eincr Amnestic flic SktejschovSky beteitS bie Unterfchrift bes Grasen Johrnn LazanSky cingc-laufen fei. — Die Mogyotobet Kotbflechtetin. In ben „Foo.. Lapok" wirb cine RerniniSzenz aus bet etslen FnchSjagb-Saison crziihlt, welcher wir solgcnbeS Wesentliche cntnehmen. — Ein BauetnmSbchen war eben batnit befchastigt, Zroetge zum Kotbflechten abzn-schneiben, als eine schone, vornchaic Dame zu Pfcrbe hetankam unb sich mit bent atrnen Mabchen in ein Gesprach einlietz. DaS Mabchen war traurig, unb auf bie Frage nach ber Utfache sagte eS, batz seine Mutter frank fei unb ber Erwerb vom Kotbflechten taunt auf Brob unb Mcbicamentc hinreiche. Die Dame iah bas Mtibchen nachbentenb an, unb fagte: „@ut, batz wit uns gettofsen haben. Jch btauche viele KLtbc, unb ba ich oft in biefe Gegmb komme, wetbe ich Dit Seine Korbe abkaufen. Halt Deine Hanb her, ba ist bie Dtasgabe. — Hietanf tilt bie Dame in Beglei-tung eines eben angekcrntmenen Hettn, bet einen hohen Hut ttug, weiter. — Das Mabchen fah nach, was eS bekommen Habe, unb fanb, batz es cine Anzahl Golb-stllcke in bet Hanb hatte. ES eilte nach Mogyotob, zeigte seiner franken Mutter ben Reichthum, unb et-zahlte, wie eS bazn gekommen fei. Der Pfatret, bet eben ba war, urn bie Krankc zu trosten, unb bie Gc-schichle HLrte, fagte: „Jch kenne biefe Dame; sie thut fehr viel GuteS, wo sie hinkommt." DaS Mabchen flocht fleitzig Korbe, unb bie Dame, bte batb zn Pferbe, batb in einet glattzenben Kulfche in bie Moghorodet Gegend tarn, lietz thr aOe abfausen. — Die Mutter wurde gesund unb konnte ihtet Tochtet batb wiebet im Kotbflechten helsen. Die Beiben segnen oft ihre WohlthStetin unb wiffen jetzt schon, wet bie Dame war, bie von GLbLllL her zu kommen pflegte. — Wohl setten Hat bie Rebe eines berithmten Man-neS fo fchnelle unb weile Verbreilung gefunben, als bie, welche John Bright am 22. b. in Birmingham hielt. Bollstanbige Berichte ber long etwarteten Rebe tvurben am Abcnb bed gebachten TageS an fast sammtliche leitenbe Zeitungcn beS Sereinigten Kbntg-teichs telcgraphiett unb etfchtenen tagflbarans in ben crsten AuSgaben berselben. Die separaten Berichte, bie von Birmingham nach vetschicbcncn Thcilen beS Lan-be6 telegtaphiett wutben, enthielten mehr alS 160.000 Wottc, b. i. mehr aid 8 ©palten ber Times. Eine Zeitung allein vertistentlichte in ihtet crsten AuSgabe am 23' b. morgens nahezn 12.000 Wottc, bie sic butch ben Telcgtaphen erhalten hatte, was nahezu 6 TimeS-spalten ausmacht. Biele Zeitungcn lietzen sich auch langc Schilbetungen Uber bie Szene in Bingley Hall tele-graphieren. Ratiirlich ist sie jetzt ©egenftanb bet Icb-haftestcn Erorterung in ber englifchen TageS- unb SEBochenpresse. Abet wLhtenb bte liberalen Organe, bie »Daily New?" Doran, in berselben eine Stlltzc bet Regierung unb ihtct Partei erbltcfen, ftrtben bie con-fervativen BlSttet viele« batan zu makeln. Die Sa-tutbay Review fagt: „Hettn Brights Rcbe verbient bas hLchste Lob, wenn sic bios mit Bczug auf bie un-rnittelbaren Zwecke, fUt welche sic gehalten rourbe, er-wogen wirb. Abet wenn wit sic als ein an bie Nation im ganzen gerichtetes Manifest bet vorgefchrittcn-sten Section ber Regierung ansehen, gibt eS viele« batin, baS etnstliche Zweisel erregt. Herr Bright lachte Uber bie Conscrvativen, weil sie keine Politik HSttcn, abet er hat mLglichetweise viel gethan, um thnen zu einet Politik zu vethelsen. Seine tteue Thcorie, batz bie hauptfiichlichstcn Matzregcln bet Regierung Verkorpe-tungen grotzet allgemeiner Ptinzipien seien, ist voller Gesahr stir bie Wahlausstchten bet liberalen Partei." Local- uitb Provinzial-Angelegeuheilen. — (Kapellmeister SchantelS etsteg Debut) im GlaSsalon ber Casinorcstauration ge» slaltete sich SamStag zu einem wahtcn Triumphc. Dct Beifall, ber ben Vortragen bet verstarkten Theater-kapelle unter Lcitung bes Hettn ©chantcl gefpenbet rourbe, war ein im wahtcn Sinne bes WorteS slttr* mifchet. BesonbetS clektristerenb wirkten: baS Dpetetten-potpourri sotvie baS ©olcquoblibet, (ein Oclett unb bie Thealetteminiszenzen, sammtliche Stllcke von Hctttt Schantel selbst zusammengestcllt. DaS Dctett rourbe mit einet Prazision vorgetragen, ro-lche bie Ttichtigkeit ber Leilung auf ba« Beste bekunbet. Herr Schantel weitz eben ba« Publicum zu unterhalten, er versteht bet Zusammenstellung von Potpourris Weiscn in bie« felben hineinzuflechtcn, bie ba8 Publicum liebt unb augcnblirflich zum Beisall hinteitzen. Wir gratulierctt Hettn Schantel zn biesem E^solge unb sptechen bie Hossaung an«, batz wir crsten« recht oft Gelegenheit haben werben ben Probuctionen beSfelben laufchen zu kiinnen, unb zweitcn«, batz bie Bewohnct ba« geroi| gemeinnUtzigc Unternehmen be« Herrn Kapellmeisters thatkraftigst nntcrstlitzen werben. Zum Schluffe hfitten wit noch ben Untstanb zu constatieren, batz sammtliche Saftnolocalitolen UbcrsUllt waten, ein Zeugnifl mehr, wie fehr bie Bewohnct Laibach« Hettn Schantel zu fchatzen wiffen. — (DaSMilitarconcert,) welche« Sonn-tag im Casino-GlaSsalon stattsanb, locktc ein zahl-teicheS Publicum in bie freunbtidjen Raume bet Refutation. DaS Ptograntm, in welchem sich fechS No» vitalen befanben, fanb tcichen Beifall; boch vermitztea wit biefen Abcnb bas Leben, bie Animiertheit, welche am verfloffencn Abcnbe fo lebhaft zum AuSbtucke kamen, — (Ueber ben UnglitckSfall in Tri-fail) gchen uns von ber Direction bet Trifailer Kohlcngcwerkfchaft fotgenbe berichtigenbe Mittheilungett zu: In bent Laibachet Tagblalte roitb ein bei ber Kohlengewetkschast stattgefunbener UngMckSfall mit Ent» stellung bes witklichen SachverhalteS unb mit Bernct-kungen gemelbet, welche unwa hr ftnb unb eine bcson-bere Animositiit gegen bie Gewerkschaft an ben Taz legen. Zur ©erichtigung bieser Melbung bicnc foU genber Sachverhalt: Am 20. October b. I. um 3 Uhr nachmittags hatte ein Grubenvotstehet vom fogenannten Flotastollcn abwLrts zur Kanzlei zu gthcn, zu welchem Gange bctselbe ben BtemSbetg, auf welchem bie Kohlenhunbe (Koh(enroagen) mittelst Drahtseilen aus-unb abbesiirbert werben, benlltzte. Obschon an beiben Seitcn bieser KohlenfLrbetungSanlage Fuhwege be. stehcn, ging ber Vorstchct bennoch in bet Mitte be* FahtgeleifeS unb hat sich, ale bet mit bet Fotbetung ber Kohlenhunbe betraute Btemsct techtzeitig baS Signal von bem Abgehcn be« Kohlenhunbe« gegeben hatte, unbegretflithettveije nicht aus bem Geleife cut-fernt, rourbe von bem Kohlenhunbe erfafjt, ilbcrfUhrt unb berart vetlctzl, batz et infolge biefet Betletzungen um 8 Uhr Abcnbs geftorben ist. DaS Ungltitf er* eignete sich somit nicht auf bet Kohlcnbahn, fonbetn auf einet FLtbetungSanlage, wclche bem Detungllidten Vorstchct zur Bcaufstchtigung zugewiesen unb beren Betrieb bemselben roohl bekannt roar. Dieset UnglitckS-fall rourbe vonfeite ber Gewerkschaft soglcich bem k. k. Revicrbcrgamtc in Cilli angezeigt unb bercit# am folgenben Tag u. zw. noch »or bet ©ectbigung beS Verungliicktcn rourbe von bem Hettn k. k. Berg-commMt auS Cilli an Ott unb ©telle bie verge-fchriebene Erhcbung gcpflogcn unb crmittclt, batz nic« manben auger bem Verungliicktcn fclbst eine Schulb an bem UnglUcke zugefchrieben rocrben konnte. Auf bet hieftgen Kohlcnbahn hat sich fcit bem Monate April 1871 kcin UnglUcksfall crcignet. Im befagten Monate rourbe ein Bahnwiichtcr iibetfUhct nnb rourbe bezuzlich bieseS FalleS vom k. k. BezirkSgerichtc in Suffer bie Unterfmhung gepflogen, ohnc batz Jeman-bem ein Verfchnlben zur Last gelegt werben konnte. Unwaht ist fomit, batz sich bei bet hieftgen Kohlcn-gewerkfchaft jeben Augcnblick UnglUcksfallc ereigttcn, batz bei witklich stattsinbenben UnglUcksfallcn kcinc An-zcigc erfiattet unb keine amtlichen ©thebungen gepflogen toerbtn. Der Einsender ber erwahnten Mittheilungen mijge sich beruhigen, da bei vorkommenden UnglitckS-fallen auch chne seine Anregung die bestehenden Bor-schriften genau beachlet werben. Derselbe scheint bei wenig SachkenntniS und WahrheitSliebe einen grohen Dorrath von BSSwilligkeit und Gehafsigkeit zu be-sitzen, sonst tolirbe er an bie Millheilung eineS aller« dings bedauernswerlhen UnglUckeS nicht so innige Wllnsche nach gerichtlichen Unlersuchungen geknitpft haben. Schade, dah der Herr Correspondent au8 Trisail seine Millheilung nicht mil seiner NamenS-fertigung versieht und die Gelegenheit an die Hand gibt, mit ihm das Unwahre und Unlautere seiner Mittheilungen und den Zweck, den er mit seiner Corre-spondenz zu erreichen sucht, mltndlich zu ervrtern. — („Figa možje.") Diesen ehrsamen Ti» tel haben sich nemlich nach Ansicht der schon etwaS alterSschwachen Tante »Novice" die versasiungStreuen Wahler KrainS, inSbesondere die Oberlaibacher ver« bicnt, weil bieselben angeblich ben Abenb vor ber Wahl er» Kdcten, stir Dr. Costa zu stimmen unb am Wahltage ihre Stimmen stir Dr. Suppan abgaben. Schau! Schau! Wer hiitte sich baS gebacht, batz bie Tante in ihren alien Tagen noch so bifsig sein kann. Doch bie Oberlaibacher mLgen sich nicht viel darauS machen, bie Alte ist ja schon zahnlos unb ihre Bifse bereitS »nschiidlich. — (SanitLtSwesen.) Der k. k. Regie-rungSrath unb LanbeS-Sanitals-Reserent Herr Dr. Emil Ritter von Stockl begad sich mit dem gestrigen Mil-tagSzuge zur Jnspicierung der von der Cholera ver-seuchten Ortschasten nach Jnnerkrain. — (Griiberbesuch.) Trotz der feuchten Wit-terung stromten gestern unb vorgestern zahlreiche An-diichtige nach bem Friedhose und schmvckten die Griiber ihrer dahingeschiedenen AngehLrigen. Unter andern waren auch aus den Denksteinen der slovenischen Sich« ter Bodnik und &op Kranze niedergelegt, ebenso sah wan einen prachtvollen Kranz mit slov. Tricolore aus dem Grabe deS Dr. Toman, ben Manen deSselben von den Sloveninen LaibachS gewidmet. — (Die evangel is che G e m einde) halt heute abends 8 Uht im Pfarrhause eine Versamm-lung, an der alle stimmberechtigten Mitglieder theil-nehmen. — (AuSzeichnungen infol ge der Welt« anSstellung.) Mit einem Handschreiben an den HandelSminister hat der Kaiser gesiattet, dah aus An« lag der Theilnahme an der Internationale« wiener WeltauSstellung deS JahreS 1873 unb bet Mitwirkung zu ben Erfolgen berfelben bet AuSbruck bet Allerhoch-sten Anerkennung bekannt zegeben werde: Den AuS-stellungScommiffionen sSmmtlicher im ReichSrathe ver-trelenen KLnigreiche unb Lander. AuS bemselben An-taffe geruhten Se. k. unb k. Apostolische Majestat aller« gnadigst zu verleihen: den Orden der eisernen Krone dritter Klaffe mit Nachsicht der Taxen dem Hosrathe der LandeSbehorde in Laibach, Lothar Flirsten Metter. nich-Winneburg; daS Ritterkreuz deS Franz Joseph OrdenS dem SecrelLr der Handels- unb Gewetbekam-met in Laibach, Johann Murni!; das goldene Ver-dienstkreuz dem Polizeicommiffiit Heintich v. Alpi; das silbetne Verdienstkreuz mit der Krone dem Glocken-gieher der Gietzerei unb Feuerspritzenfabrik „AIbert Samaffa" in Laibach, Karl Gottfried Pucher. — (Waldheims C o m p t o i r h a n dbnch nndGeschiiftSkalendetflltdaS Jaht 1874.) (Verlag von R. v. Walbheim in Wien). Dieses that-sachlich musterhaft zusammengestellte Handbuch, welcheS nunmehr in feinen 8. Jahrgaag tritt, hat seiner autzerst praktischen Einrichlung wegen in die weitesten GeschaftSkreise Eingang gesunben, unb sollle eigentlich in keinem Comploir sehlen. Wit finben in beat neuen Jahrgang autzet ben gewLhnlichen Attributen eines jeben Kalenberwerkes ein Kalendarium aus 132 Sei-ten vertheilt zu Nolizen, Vormerkungen von Wechseln, Zahlungen rc., mit RUcksicht auf alle denlbaren gefchiift lichen Norkommnisse proktisch eingetheilt, mit Angabe der an bestimmlen Tagen salligen ZinscouponS, der Ziehungen der StaalS- und Privatlose, Jnleressen BerechnungStabellen, Stempel-Scalen, Post- und Tele-graphenwesen (vorziiglich tcbigiert), Meilenentfernun« gen, Borsen, Mllnz- unb Mahwesen rc., unb cine vollstandige bis zur nevesten Zeit ergLnzte Etfenbahn-karte der osterr.-ung. D?onarchie. Vorraihig ist derselbe in Laibach bei Jgn. v. Kleinmapr & Fed. Bamberg. — 40. is 88 3. ritckj. . @elb f 8.60 73.20 98,-101 50 105.— 131.50 89.50 89.50 75.— 74.— 73.— 967.— 38.— SIX.— 860.- 146.- 22!- 46.— 2030 158. 21*— 206.— 328*50 203.- 133."- 89.85 80.25 Ware 68.90 73.50 99.50 102.— lOG.— 132.- 90.50 90.50 75.75 74.50 73.50 97». 39. 219.5» 890.— 146.- 2si- 47!— 2035. 15».— 214,— 20G,— 329!- 205.— 13-li— OeR. Hypoth.-Bank. Prioritats-Obl. ©iibb.=@e(.ju 500 Fr. bto. 8on6 6 pEt. Nordwb. (100 R. CM.) Eieb.-B.(»oo R. o W.) Staatsbahn pr. Stiick StaatSb. pr. St. 1867 Rubolsb. (300R.o.aB.) Fran,°3o,. (200 R.©., Lose. Erebit 100 fl. 8. SB Don.-DamPfsch.-G zu 100 ft. EM.. Triester 100 ft. EM. bto. 50 ft. o.W. , Dfenet . 40. ft. O.W. ©aim . « 40 „ PalffP • „ 40 „ Elaty „ 40 „ 6t.@cnoi6, 40 „ WinbitogtiS 20 „ Walbftem . 20 „ Sezlevich . 10 „ Rubols»ftist. 10 „ Wechsel(3SWon.) AugSb. 100 fi. stidd.W. bonbon ^ W. "vterl. ] Paris 100 Mttnzen. 91.10 Sais.Mttuz-Dseateu. 80.50 LO-KraucSstLck . . . 98.50 Preutz. Kasienscheiue. 84.50jStlder . . . . . Geld 90.50 110.- loolso 84.— 135 -110-92.75 103.— 162.-- 92.50 56!- 23.50 34.— 23. 31.50 23.50 23.— 24.50 14.— Ware 91.10 110.50 101*.— 84.25 136.- 110.50 93.25 103.85 163.— 93.— 57'.- 24.- 35.- 23.50 32,— 24.— 23.50 25.— Id.- 95.- 95.25 95.25 95.50 112.90 113.— 44.60 44.70 5.41- 0.41^ 9.08 9.09 169.— 169.— 107.50 107.60 Der telegraphische Wechselcurs ist uns bis zunr Schlusse des Blaltes nicht zugekvmmen. Druck toa Jgn. v. Kleinmayr 4 geb. «a»berg in Laibach. Serleget unb fflr bit Redaction veranttrortlich: Ottomar Bamberg.