LmbllcherWMtlmg. Nr. 93. Prännmeratio>löprei«: Im Comptoir gaozj. fl. II, hatt'j. fl. 5.5,0. ssilr die^usleNun» ins Haus halbj.50lr. Mit derPost ,ian^j.fl. 15, halbj. fl. 7.5N. Dolincrstag, 2«. April Ins«»ti oil«z«lilh, »i» lo Zeile«': Imal «0 l»., 2m. «0 ll., z«. 1 sl.! sonst pr. Zeile, m. -> ll., 2m. n l»., lm. 10 l». n. s. w. Inscrtic>i>«stempel jede^m. 301,. 186«. Amtlicher Theil. e?dc. k. k. Apostolische Majestät haben an den Justiz, minister das nachfolgende Allerhöchste Kabinetsschreiben zu crlasscn geruht: ! lieber Ritter von Komers! AlS Ich Ihnen den Auftrag ertheilte, Mir aus den Ihrer Leitung unter-, stehenden Strafanstalten zeitweise solche Sträflinge nam- i hast zn machen, welche bereits den größten Theil ihrer Strafe abgebüßt nud während dersclben standhafte Pro« bcn ihrer Reue und Besserung gegeben haben, zugleich ubcr durch ihr sonstiges Vorleben, dnrch ihre während der Strafe bezeigte odcr sich angeeignete Erwcrbbfühigkcit und Arbeitsamkeit die Beruhigung gewähren, daß sie nach ihrer Entlassung anS der Strafe nicht etwa die Gesellschaft aufs ncnc mit Verbrechen bedrohen werden: ging Meine Absicht dahin, nicht blos diesen Vcrnrthcil» ten die mit der Strenge des Gesetzes und mit der Pflicht» mäßigen Sorgfalt für die öffentliche Sicherheit verein» bare Milde im Wege Meiner landcöfürstlichcn Gnade zuzuwcudcn, sondern hicdurch zugleich auch in allen anderen einer Strafe verfallenen Gefangenen cincu mäch« ligcn Sporn znr Besserung zu wecken. Es gereicht Mir nnn zur Befriedigung, aus den von Ihnen vorgelegten Berichten der Hauslommissioncn von ncnuzchn größeren Strafanstalten, der dazu beru» fcuen höheren Justizbehörden und politischen Läuderchcfs, so wie Meines Justizministerium? zn entnehmen, daß vicrhundcrtzwölf Sträflinge als solche erkannt worden find, welche in den angegebenen Beziehungen Meiner Gnade würdig crfcheinen. Hicnach erlasse Ich diesen in dem hier znrückfol-gcndcn Verzeichnisse namentlich angefühlten Sträflingen den Rcst ihrer Strafe. Wicn, am 2l. April 1800. /ranz Joseph ni. ^. Sc. k. t. Apostolische Majestät haben mit Aller-hdchstcr Entschließung vom 22. April d. I. den Oberst Eduard Filippi dcs Marinczcngskorps zum General« Major mit der Einlhcilung in die Landarmee, jedoch wit der Bclassnng in seiner gegenwärtigen Dienstes« Bestimmung in der Marincsektion; ferner den Linien« schiffskapitän Friedrich Freihcrrn von Pöck znm Kontrc-admiral und AdlotuS des Hafcnadmirals zn Pola nnd ^en LmicnschiMapitän Erik of K l i n t zlim Marin» stntioiiblommandllntcn zn Trieft uutcr gleichzeitiger Auf« lösung des bisher dort bcstaudcnen Hascuadmiralalcs ^lcrgnädigsl zu ernennen geruht. LinienschiMapilän Wilhclui Breisach wurde in ^u normalmäßigcn Ruhestand mit Kontreadmirals-^lirakler nl0> ^»nonicus, des Trencsincr j^chantcn Valentin Nocscy zum KathcdralcrzdcchcM' ^ ' ^bcs Zsoluacr Erzdcchaütcn Iohaun Gyurcsel ^^ cr Erzdcchautcn, dcs Gradnacr Erzdcchan« des ^^^)an Knbicza zum Zsoluacr Erzdcchantcn, ch«»l "^"" ^'""i M^rczy zum Gradnacr Erzde> hcrr,,s? s^"'ll"ädigst zn genehmigen uud die letzte Dom» Und ^. "" dcmsclbcu Kapitel dem Ailsacr Dechanten verlas "p°lcr Pfarrer Gcorg Lemeß allcrgnädigst zn ""'hen gcruht. Richtanülicher Theil. Laibach, 20. April. Während plötzlich eine Kricgswolle in unserem Süden aufgestiegen ist und Italiens Attionspartci den Moment günstig glaubt, ihre AnncrionSplänc zu verwirklichen, lonstatirt die „Wiener Abcndpost," daß die Hoffnung auf Herstellung friedlicherer Beziehungen zu unserem nordischen Gegner sich befestige. Die österreichische Antwort, schreibt man der „Köln. Ztg.," schlage gegenseitige Entwaffnung vor, und cs sei nach Lage der Dinge nicht anzunehmen, daß man diesen Antrag prcußischcrscits zurückweisen würde. * „Freilich," fährt der Korrespondent dcs rheinischen BlattcS, fort, „bleibt die schlcswig.holsteinische Angelegenheit ganz auf dcm alten Flecke und dic Frage dcr Aundcsreform, wird allem Ermcsscu nach noch zu vielen und crnstcu! Verwickelungen Anlaß geben. Indessen dürfte eö doch nicht leicht sein, ans der lctztcrci' einen plausiblen c.».^ lwlli zu machen. Bemerkenswert!) ist dic Beharrlichkeit, mit dcr die dcm Ministerium befreundeten Organe dic uon dcm „Würtlcmbcrgcr StaatSanzciger" veröffentlichte, in Wien und London aber bereits nachdrücklichst für er» dichtet erklärte angebliche österreichische Depesche dcnuoch für ccht ansehen wollen. Daß von einer Depesche nicht die Rcdc sein kann, ist nun aber doch uach Layards Erklärung ganz zweifellos. Es wärc iudcß sicherlich eine vergebliche Mühe, auö dcrsclbcu ciu ucucs Streitobjekt zwischen dcu bciden ttabinctcn machcn zu wollen." Auch dic Berliner „Montags-Zeitung" bestätigt, daß eine friedliche Bccndignug dcr jetzigen schwankenden Zustände für die nächste Zeit zu erwarten sci, da man in Berlin ernstliche Anstalten znr Abrüstung zu treffen entschlossen sci. Ebcn so fest sei indeß bestimmt, die i Angelegenheit dcr Buudcörcsorm und das Dcfinitiuum der HcrzogttMncr-Fragc unvmucilt zum AuSlrage zu dringen. Die Ministe,lonfcren; in Augsburg hat am 22. d. M. von 10 bis 12 Uhr nnü dann wieder von halb 2 bis 5 Uhr Sitzung gchallcn. Dic „Mg. Ztg." sagt über die Zielpunkte dcr Konferenz: „In dcm Grundgedanken: den bevorstehenden preußischen Antrag von Seilen dcr hier vertretenen Staaten so aufzunehmen, daß einc Buudcörcform wirtlich daraus hcrvor-gehc, durch welche ocn billlgcn Wünschen dcr Großmächte sowohl wic dcr deutschen Nation genügt werde, war uud blieb dic Konferenz bci ihrcr Erwägnng dcr verschiedenen Evcnlnalitäten einig. Alles wird davon abhängcn, wclchc Vorlage Pn'lißcu macht: ob es bci dcr Äundcsrcforni nur scinc ulilitärischcn Gcsichlspnnlle zur Gcltuug zu briugcn snchcn, ob es darüber hinauS greifen wird, ob cS Union crslrcbt odcr bci der Föderation stehen bleibt, mit wclchcn Befugnissen cS das zu berufende Parlament auszustatten, wic es dasselbe zu den Einzellandlagen (nud namentlich zn dcm preußischen Landtage), zu stellen gcdcnlt, ob Preußen sich dic Bc-schlüssc dco Parlaments nnr in dem Fallc ancigucn wird, daß dieselben dcn Absichten dcr prcuß,schcn ^tegiernng entsprechen, odcr ob Graf Bismarck sich auch solchen Beschlüssen dcr deutschen Volksvertretung uutcrwcrfcu will, wclchc scinc cigcncn Intentionen clwa durchkreuzen. Jedenfalls gcdcntcn dic auf dcr hiesigen MiuistcrloN' fercnz ucrtrctcucu Staaten dic unter ihnen begründete Uebereinstimmung für die gemeinsame Aktion anfrccht zu erhallen. Sie habcn verabredet, bci jcdcr neuen Wendung, wclchc dic iu dcn Vordergrund gestellte An-gclcgenhcit nimmt, zn rascherer Erledigung dcr anftan-chcndcn Fragen alsbald zu weiteren Konfcrcnzcu zusam-mcnzutletcii. ______ Iluliemsche Rüsiun^li. Die italienischen Blätter wimmeln von allarmiren-dcu Nachrichten. Aus Ncapcl geschieht forlwährend Meldung von starlcu Truppcnzügcn aus Süditalicn nach dcm Po»Thal. Hinzugefügt wird, daß dort bereits bedeutende Strcillräfte aufgestellt sein müssen, daß dic Regierung fortwährend rüste und daß von dcn hunderttausend Manu, die noch im vorigen Jahre m dcn Süd-prouilizcn standen, nnr mehr 50.000 zurück^cblicbcn scicn. Dic Transporte nach Obcritalicn finden vielfach zur Sce au Bord cigcnS hiezn gemietheter Schiffe statt. Die zn Neapel erscheinende „Ilalia" vom 15). April meldet, daß die Ausrüstung der Flotte vollständig uud * Der heute (sichc Neuestes) vorliegende Wortlaut dcr preußischen Antwort rcclMNlgt dicse Annahme uolltummcn. „alles bereit sei, um in wenigen Tagen die Schiffe jo der Eventualität eutgcgenschickcn zu tonnen." In Brm-disi soll eine Flotte, die 00.000 Mann transftortircn taun, versammelt sein. Im Arsenal zu Neapel herrscht, wie der „Augsb. Allg. Zeitung" vou dort geschrieben wird, noch immer dic größte Thätigkeit; vor allem soll das große Transportschiff „La Eitta di Genova" vollkommen in Stand gesetzt wcrdeu; vou dcn Kriegsschiffen haben namcutlich die gepanzerten Befehl erhalten, jeden , Augenblick znr Abfahrt bereit zu fein. Und der „Conte Eavour" meldet, daß Prinz Amadeus, dcr am 10. April ^von Florenz abreiste, allcS vorbereitet habe, als wcnn >es „morgenden Tagcs ins Feld ginge." Die „Gazetta idi Milano" endlich vom 20. fchreibt: Auch au daS ! Kommando der Militärabthcilung in Mailand ist dic Ordre ergangen, sich für die schlennigslc Mobilisirung aller in dcr Lombardei stationirtcn Regimenter bereit zn halten uud dic Minciolinic zu bewachen. Dcr Generalstab der Mailänder Garnison begibt sich dieser Tage in die verschiedenen Städte dcr Lombardei, um die Garnisonen zu inspizircn. Vorgestern marschirtcu die Ge-uielompagnicu, welche in Pavia stationirt waren, nach Cremona, wo die FortifikationSarbciteu mit der größten Beschleunigung betrieben werden. Der „Tiroler Vote" briugt von einem Reisenden die Nachricht, daß seit 10 bis 12 Tagen in der Lombardei gewaltige Rüstungen ^m Zuge sind. Mailand, Brescia und Bergamo wimmeln von Rekruten und Reserven, die zn ihre» Fahnen cilcn, aus dcn Provinzen dcS altcu Picmont zögen ganze Regimenter theils gegen Puvia, thcils übcr Mailand nach Brescia uud Bergamo odcr dirclt au den Mincio. Am Gardasec wcrde an der sslarmachung dcr in Dcscnzano und Salo sta-tionirtcn Kanonenboote gearbeitet. Trotz dieser Riislnu'' ,gcn soll das Florentiner Kabinct — wic dcr „B. Nat. Ztg." auS Paris gemcldct wird — anf Umwegen von dcm österreichischen Kabinet Erklärungen wegen seiner militärischen Ansstellungen in Venetien verlangt haben! Es scheint, daß die militärischen Dispositioucn der pic-montcsischcn Regierung auf einen Angriff gegen Vene« ticn, mit Umgehung dcS FcstungSoicrcckes, durch die Polcsina abzielen. Die Kriegswuth hat die Regierung wie fast alle Parteien ergriffen. Dcr „Diritto," ein Organ dcr Al-tionSpartci, predigt seit einiger Zeit Frieden, weil diese Partei von einem Kriege im Bündniß mit dem jetzigen Prcußcu uud im Einverständnis; mit Napoleon nichts wissen will. Daranf antwortet die Mailänder „Pcrse-vcranza" : „Solchem Gerede gegenüber ist nichts mehr zu sagen, als: für Venedig verbündet sich Italien mit dem Teufel." __________ (Vaterl.) Zur situation in AnM'n. Pest, 22. April. (Dcb.) Die gestrige Debatte im Uutcrhausc unfcreö Landtages über dic Nalionalitäten-fragc war begreiflicherweise gcstcrn und hcutc dcr Hanpt-gcgcnstand der Dislnssiou uicht allcin in dcn vorwie-gcnd politischen, sondern in allen Kreisen dcr Schwestcr-slädtc, wo man sich cbcn um das öffenllichc Lebcn kümmert. Wohin wir lamcn —und wir habcn dic Zeit wahrlich uicht in unscrcn uicr Mauern verlebt — überall nnd ganz besonders in nichtmagyarischcn Kreisen hörten wir dic trostlose Dcbatlc bespreche»; überall beklagte man dcu ungeschickten Eifer, mit welchem einige rumänische Dcputirtc immer wieder von Neuem die Nationalitäten-fragc in die Verhandlungen zerren und ihrcr Sache als ungeschickte Freunde, um mit Goszdn zu sprechen, mehr schaden, wic offene Feinde. Verwirft man nnn abcr auf dcr cincn Scitc diese ungeschickten, von blindem Eifer zeugenden Provokationen, so beklagt man — wir dürfcn dics nicht verschweigen — cbcn so sehr jcde Ver-dächlignng, welche man dcn rnmünischen Duputirtcn ins Gesicht schleuderte. Wir erwähnten gcstcrn dcr Untcr-haussitzuug vom 11. Juni 1801, in welcher fast dic-sclbeu Personen übcr denselben Gegenstand debattirtcn; damals wie gcstcrn dcnlcte man auf Wien hin, und Personen, dic zum Argwohn inlliuircn, könnten beinahe glauben, man wolle durch die Nalionalilälenfragc eine Pression auf dcn ungarischen Landtag ansübcn. So wie im Jahre 1801 hat auch jetzt diese Verdächtigung aller Orten unangenehm berührt; denn waS immer man der Regierung für Vorwürfe macht, dcm Glauben darf man nicht Raum gcbcn, daß sie absichtlich dem Auö-gleichSwerke sich hindernd in den Weg stelle. Wie wir hören, sollen schon heute Schritte angebahnt werde», um ähnlichen Debatten für die Zukunft vorzubeugen. 642 da sie nach keiner Seite hin geeignet sind, Nutzen zu schassen. Ueber die gestern abgehaltene erste Sitzung der ungarisch'kroatischcn Negnikolarlommission lursiren cine Menge von Gerüchten, was begrcifllich ist, da sich die Mitglieder daö Wort gegeben haben sollen, nur Fakta in die Oeffentlichlcit lommcn zu lassen. Tic Sitzung war nur eine gewissermaßen lonstituirendc; es wurden der Präsident und zwci Schriftführer gewählt, was na« türlich ist, da die ungarische Abtheilung dem ungarischen Landtag in nugarischcr Sprache, die Kroaten abcr ihren Bericht kroatisch abzufassen habcu. Was in einigen Blättern übcr die Schwierigkeit der Verständigung gc« sagt wordcil ist, war zum mindesten übertrieben, vorderhand werden die Hcrrcu noch in ihren respclliocn Viutter« ^ sprachen niiteiuauder fertig. Die meisten der hier anwesend gewesenen Mitglieder des Oberhauses haben Pest bereits wieder verlassen, jedoch versichert man uus allgemein, dicsclbcn werden zu den Wcllrcuneu sämmtlich wieder hicr ein» treffen, nachdem gegiüudctc Aussicht vorhaudcu sei, daß die Majestäten den Pester Wettrennen beiwohnen werden. Vorbereitet wird alles für den Empfang der allerhöchsten Herrschaften und werdcu sich dicscllicu überzeuge», daß die Hcrze» der Bevölkerung Uugaru stets und »ml gleicher Liebe und Trcuc für sie schlagen. Oesterreich. Lcmberg, 23. April. (L a u d t a g s b c ri cht.) Es Wird eine Statthallcreizuschrift verlcseu, nach wel-cher Sc. Majestät das Gesetz wegen Stimm be» rcchtigung des Krakauer Bischofs und der Diözcsanadmiuistratorcu s ankt i o u irt e. Der Vera« lhuugsschlnß bezüglich der administrative!, Landcseiuthci« lung wird angenommen; das Aezirksciulhcilnngsproiclt wird au die Regierung zur Berücksichtigung überwiesen und Stcmpclfreiheit so wie cin scchsmouatlichcr Termin für dicssälligc Rcllainationcu erdeten. Ein Amendemcut KoczynSli's wegen Errichtung einer obersten Gerichts-lichorde in Krakan wird als fclbsländiger Aulrag cm die Rcchlolomiuissiou gewiesen. Die Berathung über die Ncgiernngouorlagc bctrcsfeud daö Kirchcnlontnrrcnzgcsch hat begonnen. «Pest, 22. April. „Pcsti Hiruöl" wideilcgt die! Ansicht der „Presse," daß der Beschluß der Magnaten« ! lafel hinsichtlich der Adresse als cin Mißtrauensvotum gegen die jetzigen ungarisch » öslerrcichischei! Rcgiclungs-manner und als eine Niederlage der lonftruatiucn Partei und Staatsmänner zu betrachten sci. — Schon dic Acußc» rungcu der ungarischen Oppositionsblältcr und namcnt- ! lich des „Pcsti Naplo/' sagt „Pcsti Hirnot", bcwciscn, ^ daß die Dcalpartci weit entfernt davou ist, deu Beschluß ^ der Magnatentufel uoin Glfichlopilnllc des Vertrauens zu betrachten. Die Laudtagsopposilion weiß gut, daß es deu ungarischen Ntgicruugsmauueru, wcun sie der Abstimmung der Magualentafel eine entscheidende Bedeutung beigelegt hallen, sehr leicht gewesen wäre, sich eine namhafte Majorität zu verschaffe!!. Abgesehen von den zahlreichen Gcsinuungsvclwandlcu der gegenwärtigen ungarischen Regierung selbst uutcr denjenigen, welche jetzt fur Baron Wcr.clhclm stimmten oder in der Sitzung und bei der Abstimmung nicht erschienen, hätlcn schon die Voten der Obcrgcspänc hingereicht, der Regiern,,g eiue Majmität zu sichern, denn von den Obcrgcspäucu lanu man immer so viel konstitutionellen Eharallcr voraussetzen, daß sie, wcuu die Rcgicruug aus der Adrcssc eine itabiuclösragc gemacht hätte, alle für den Antrag des Grascu Eziraly gestimmt hätten, dcuu in dicscin FaUc hätlcn sic gewin cher ihre Stellen niedergelegt, als ihre Solidarität mit der Rcgicnmg uerlcuguct. Dem» zufolge lann der Beschluß der ^ia^natcntafcl weder ein Vertrauens« uoch ein Mißtrauensvotum bedeuten. Was die augebliche Niederlage der „lonscruativcn Partei" betrifft, fo wild „Hirnol" erst in einem späteren Arlilcl ausclnaudcrse^u, welche Tragweite das Votum der Mllguatcnlüfcl vom konservativen Gesichtspunkt besitzt,' bringt aber doch jetzt schon Bcmciluugcn, welche feine Ausfassung charallcrisircu und iu welchen es heißt, daß die konservative Pattci sich nicht mehr ans dic Aristolratic beschränkt, sondern alle jene politisch reifen Mitglieder der Nation iu sich faßt, welche im Stande sind, fich zu den» konservativen Programm zu erheben, welches am sichersten znr Beseitigung der obwaltcudcn Differenzen führt nud vom Gesichtspunkt der historic scheu Rcchlsbasis das Meiste rettet. Dieses konservative Programm ist abcr nichlö andcrcS, alS der Ausgleich der dic Difjcrcuzcu bildenden 48er staatsrechtlichen Neuer« ungcn, einerseits mit uuscrcu avilischcu loustilutiouellcu Institutionen, mit dcuPrinzipien der itumitats.Aulonomie, andererseits mit den gemeinschaftlichen Interessen der Monarchie, abcr zugleich auch mit der konstitutionelle» Regierung der ttauelcilhanifchcn Elbprovli'zcn. Und wer den praktischen Sinn dieses Programms nud dic Bcdingnugen seiner Durchführung unbefangen tiefer untersucht, gelangt nothwendig zu dcm Resultat, daß der sichere und daucrudc AuSglcich der obwaltenden Differenzen weder daö Prinzip dcr Ncgicrungsverantworllichktit,, uoch die Umgchallung des Dilastelialsyslcms iu ein Fach« ^ system ausschließt, sondern sowohl für die Monarchie' im Allgemeinen, als auch für unser Vaterland insbesondere mir die Beseitigung der parlamentarischen Re- gierungSform erheischt, wie der III. G. A. 1848 sie for-mulirt hat. ______ Ausland. Vcrlin, 23. April. Dic Wahlmänner und Urwählcr des dritten Wahlbezirkes faßten heilte in zahlreicher Versammlung ähnliche Resolutionen wie die audcrn Bezirke. Nur der dlittc Passus, die Parlamculsbcrufung bctrcffcud, lautet: „Dic Berufung 'ciucs aus freien, dirctteu Voltswahlcu hciuorgegaugcucn Parlamcuts, ausgestattet mit allen Äcfuguisscu seiucr Sendung, ist der erste Schritt zur Verwirklichung des uuvcrjährbarcu Rechtes der Nation aufEiuigung Dcutsch-laudö iu Macht und Freiheit. Das preußische Voll hat trotz der Wirrcu des iuucru KvuflitlcS sciuc Pflicht, vor audcren dafür cinzutrctcu, uicmals ucrgcsscu." Florenz, 10. April. freiwillig aus der Armee getreten waren, wieder Dienste zu uchmcn gegen die Zusichcruug, daß sie in ihrer frühe' rcn Charge angestellt wcldcu solleu, hat die Regierung vcrhältuißmüßig das höchste geleistet, was biö nun in den drei Slaatcn, welche von der Klicgsfuric bedroht^ sind, an KricgSrüftungcu geschehen ist. Es blieb ihr, noch gar Manches zu lhuu übrig, was sie hätte thuu lönucu, ehe sie zu dieser Maßregel griff, die deshalb lcincu demonstrative!!, sondern cincu wiillich militärischen Eharaltcr hat. Die ciubcrufcucn Offiziere haben am 1. Mai bci ihren Abthciluugcu einzutreffen, und es findet sofort die Bcsctzuug der nur für auf dcm Kriegsfuße ftchcudc Truppcu normirten Stellen statt. Das Gerücht von der Eiubcrufung dcr Urlauber erhält sich, und es ist begreiflich, daß dic durch dicsc Vorkehrungen beunruhigte offcutlichc Meinung den Krieg für unaus< blcibtlch anficht. Dic Börse hat bereits dicfc Eucutua-lilät mit dcm liefflcn Stande der italienischen Rente cs-tomplirl, scheint aber nicht übel ^ust zu haben, daö Baisse« ! spiel noch weiter fortzusetzcu, ocnn ihr Vertrauen auf >cium für Italicu glücklichen Ansgaug des Kampfes ist ^ ebeufo gering, wie das in dcu Credit Italiens im all« l gcmcmcu. Die Negicrungoblätlcr gciscru gcgcu die Börse !und die Spelulantcu, die, weil sie nicht u l;> l>l>u^^ ^spctulircu, alo VatcrlandSvcrtäthcr auögcschricen werden, >Es ist lächerlich anzusehen, wie diesc palriolischen Fi« uanzdollorcn mit ^sf,zicllcn Dementis, Earabiuicrcri,! Slaalsauwalt, Börsculommissär in Paris u. s. w. den Kredit des Staates rcglcmentircn zu löunucn glauben. ES wird jchließlich dcu verschiedenen Effcttcn-Soziclälcn nichls übrig bleiben, als das Beispiel dcr Börse von Palermo uachzuahmcu, welche die freiwillige Sperre ihres lokales angeordnet hat, wcil lintcr dcu gegeniuär« llgcu Vcrhältnisfcu von lciucm ordentlichen und geregelten Bölseuocrtchrc die Rede sein könne. Iu Turin, Floreuz, Mailand nnd Neapel sind Koulurfc au dcr Tagesordnung, nnd die Gcfchäflswclt ist außer sich über die Wendung der Dingc. — Garibaldi wird hicr erwartet. Madrid. Die Nachrichten, die auf den baldigen AuSbruch eincS ncucu ProinmciameMo's in Spauicn fchließcu laffcu, mehren sich von Tag zn Tag. So wird heute gemeldet, daß General Prim Paris ver« lasscil uud sich wicdcr uach Eatalouicn gewendet hauen soll. Sollte Prim darauf rechueu können, daß durch die fortgesetzte Mißrcgicrung O'DonucUs ciu Pronunciamculo jetzt mehr Anklaug uud Theiluahme fände, als vor einigen Monateu? Die Madrider „Epoca" meldet als positiv, daß die Polizei seit einigen Tagen iu Madrid eine große Ucbcrwachuug ausübt und daß mau Austrcugnngcn gemacht hat, den Ex>Gcucral Ecn< trcras zu euldcclcu, dcsseu Aufenthalt mau incht kennt und den mau in Madrid vermuthet. Mau verlangt in allcn Hotels die Listen dcr dort sich befindenden Per-soucu. Einige Blätter behaupten, die Behörde sei auf dem Wege zur Entdeckung vou Waffcndcpo^ö in mehreren Städten Spaniens. (Dell.) Kopenhagen, 23. April. Dcr Reichstag wurdc heute eröffnet. Die königliche Botschaft kündigt die vcrsasfnugi'mäßigc zweite Vorlegung! der Staatsgrundgesctzäudcruüg au uud empfiehlt dcu Bud« geteutwurf für die Heil von 1866 bis 1568, fo wic das Eifeubahugcsctz »riugcnd zu schleuniger Ellcdigung, — Die „Bcrliug'sche Ztg." theilt iu ihicr Revue mit: Dic deutschen Großmächte habcn eingcwilliget, daß der Zahlungslcrmiu für dic halbjährigen Abtraguugeu dcs Antheils dcr Hcrzogthümcr au den Gcsammtslaats-schuldcn vom 23. Dezember 1863 und nicht vom Datum dcS Wiener Friedens zu rcchucu sei. — Die „Rigs, tiocudc" meldet: Dcr Kronprinz vou Däucmark lchrt, scincm Rcisenplanc culgcgcu, diuucu Kurzem von Pnris über London nach Kopenhagen zurück. — Dic deutschen Mitglieder dcr internationalen Fiuanzlomniis. siou sind zu Kommandeuren deS Dauebrog'Ordcns er» nannt worden. Bukarest, 18. April. DaS Plcbiözit für dcn Prinzen Karl Ludwig von Hohcnzollcrn nimmt seinen Fortgang. Sowohl in dcr Hauptstadt, wie in dcn Distrikten wird daS Volt auf öffcullichcu Plätzcu und Gürten durch Musik :c. zu den Wühltischen gezo-gen und unterschreibt dic Wahllisten ohuc irgend wclchc Prüfung dcr Berechtigung zu diesem Altc. Icdcr Fremde kann sich dcn Spaß mache»; jeder Anhänger der Partei des Herrn Bratiano macht sich das Vergnügen sechS" oder siebenmal. Eiue Kotrolc findet durchaus nicht statt. Abcr trotz alledcm wird das gewünschte Resultat nur mit äußerster Mühc nnd unlcr Auwcuduug unerlaubter Mittel erzielt werden. Die konservative Partei, wclchc im allgemeinen durch sämmtliche Bojaren vcitreten, ist keineswegs davon entzückt, einem Thronlandidatcu ihre Stimme zu gcbcn, welcher ihuen vou der radikalcu Par-tci aufgcnölhigt wurde und dcsscu Erfolg ihren eigenen heimlich gcuährtcn Hoffnungen ein E»dc macht. Noch fchwicrigcr abcr findet cs die Rcgicrung, die Bcvölkc-ruug der läudlicheu Gemeinden auch nur in hinlänglicher Anzahl zu dem Uutcrfchreibcu dcr Wahlliste zu bewegen, damit das Slrutiuiuul dcu Schein der Acchtheit bewahre. Dcr walachischc und moldauische Bauer kann und wird einmal nicht begreifen, warum er einen Fürsten wählen soll, der nicht in scincm Lande geboren ist und drsscu Sprache, Sitten und Gebränche er nicht kennt, bcsoudcrS aber lchut sich sein Gewissen dagegen auf, eincn Fürsten zu wählen, welcher nicht dcm orthodo^cu GlaubcuSbckcnnt-uissc angehört uud deshalb uach seinen naiven Begriffen übcrbaupt kcin Christ ist. DaS Skrutiuium wird ohne Zweifel cin gläuzcudcs Resultat für Karl l. aufwci-l fcu, cbcnso wic dcr Staatsstreich deö Fürstcu Kusa am 2. Mai 1864 mittelst Plcbiszit dcn allgemeinen Beifall dcS Volkes grfundcu, abcr Sympathie wird Karl l., wcun er überhaupt oaö Plcbiszit annimmt, unlcr den Rumänen uicinals finden, wodurch fciuc Aufgabe wesentlich erschwert wild. Eiu Telegramm aus Bcrliu besagt, daß der Priuz-Kandidat die ihm angebotene Krone annimmt. (In Wien eingelangten Nachrichten zufolge hätte cr die Genehmigung dcs Köuigs hie zu nicht erhalten. R. d. G.«K.) - Vou dem Di< strillspläfcltcn von I assy wnrde an dic Regierung nachstehender Rapport über dcu Metropoliten daselbst eiugcscndct: „Sc. Eminenz dcr Metropolit dcr Moldsu hat mchrcrcn Sitzungen ciucs Komitee'S beigewohnt, dcsscu Pläsideut N, Rosuouauo gewesen ist nnd welches gestern Abcuds cmc Publilatiou vertheilen ließ, welche im hüchstcu Grade aufreizend war uud die ich Ihnen bereits mitgetheilt habe. Daö Komitee wurde vou Sr. Eminenz gcscguct. Hcutc Vlorgcus vcrließ dcr Metropolit um 10 Uhr in seiner crzbischosiichcu Kleidung die Kirche au dcr Spitze einer zahlreichen Bcmdc, die anf^ rührcrischc Absichten manifcslirlc und bis auf dcu Platz vor dcm Palast vordrang, wo sic durch dic Truppe» aufgchalteu wurdc. Scit dcm Austritt dcs Metropoli-tcn aus der Kirche bis zum Eudc dcr Unruhcu wurdc dic Marma.lockc auf der Mctropolic ohue Unterlaß gc< läntct. Sc. Eminenz war darauf verschwunden und erst spül Adcuds fand ihn dcr Polizcipräfclt in eiucm Kcl^ ler versteckt, iu ciner Klciduug, wclchc mit dcr hohen Stellung, wclchc cr einnahm, gauz unverträglich ist. Sc. Elniucnz war leicht ucrwuudct, wic der Dr. Darila loustatirt hat, und wurdc iu das Kloster St. Spiridion gebracht, da die Zimmer dcr Mettopolic geschlossen uud versiegelt sind, bis die Papiere Sr. Eminenz auf das gcuaucstc untersucht sciu wciden. I assy, 16. April 1866. Der Präfckl: Stefan Golesco. Hagesueuigkeiten. — Am 17. d. M. wurde im l. t. Handelsministerium unter dem Vorsitze des Gcneral-Pustdilcktors Ritter v. Löwenthal und unter Zuzichung von Vertretern der größeren Eisenbahn- Untcrnehmung-n cine lommissiouelle Verband" lung in Angelegenheit der Einführung ciner einh eitlicheU Signalisirung auf sämmtlichen österreichischen Life"" bahnen abgehalten. Man gelangte zu dem Schlüsse, daß für dic durchgehende Signalisirung dcs Zugsverlchres aul dcn Bahnstrecken die cleitro-maguctischen Lüutcwerlc den opl>' scheu Signalen entschieden vorzuziehen seien. — Da« Staat'>miuistcrium hat, wie die „Tagespost erführt, die Eröffnung eines historischen Seminal^ an dcr Grazer Uniueisität von dcm Jahre 1606/^" an bewilligt und die Leitung deösclben den Herren Proses' soren Dr. Weiß und Dr. Kr one 5 anvertraut. Hie""' findet zunächst die Heranbildung von Kandidaten für va" Lehramt an Gumnasiei: und verwandten Anstalten eine w»'".' tige und volltummene Ergänzung, und es ist zu hoffen, vc>P dies neu gegründete Institut an Frequenz dcr philologische" Echwcstcranslalt würdig an die Seite ttitt. — Die Bewohner der Residenz fanden am 23. d. ^. Morgcnö zu ihrer Uebcrraschung Wien in eine winterliche Schneedecke gehüllt. Aci ziemlich milder Tcmvcratu (-^-ü") hatte es um 7 Uhr Früh zu schneien bcgon""' gegen Mittag wurde das Schncewettcr durch eincn soli^' Regen abgelöst. Durch diesen unerwarteten Streich su'd "^ Wettcrprophezeiungen zu Schanden geworden, denn an Sch"^ hat unseres Wissens niemand unter den vielen Prophet^ für diesen Monat gedacht. Für die Entwickelung dcr ^g^ tation mag diesc Wittcrungsveründerung ziemlich emfl"!" sein, da im Augenblick die Feuchtigkeit, in wclcker Fo»M > immer auftrete, nur erwünscht sein lann. Tic Herren vo EaisougcschÜst, die sich auf raschen Absatz von Sommenno eingerichtet, dürften allerdings die Sache minder indisl^e als dcr Landwirth betrachten. >,, — In Folge Umwandlung der l. t. Gcndar'nel Regimenter in Landes.Gendarmeric Stcicrmark das 1^ Lanoeö'Gcndarmeric'Kommando "it I 643 Mden 4 Offizieren unter dem Kommando des Obersten ^ "Lander Nülfel systcmisirt: Al3 Flügellommandant und V"ch Kommandant de2 1. ZugeZ in Graz Rittmcistcr Moritz Freiherr v. 6glh, al? Kommandant de2 2. Zuczcs! !" ^wz Oberlieutcnant Adolf Deitenhofer, des 3. Zuges '" Maiburg Untcrlieutencmt Franz Patitsch, dann de5 '3uges in Vrucl a. M. Unterlieutenant Ferdinand Halla. , — Am 23. d. ist mit dem Schnellzuge Sc. Exzellenz " Httr Obcrslhofstallmcisler FML. Graf Grünne von ^°in durch Graz nach Wien gereist, s. ."" Vom König von Naicrn wurde dem Pester ^lttvatorium sur die Ucderlassung des großen OratoiiumZ ^l'sllbeth" von Franz Liht zur Aufführung in München '"° Cumme von 250 fl. übersendet. -^ Wir finden folgende höchst geistreiche Verse als gellen Beitrag zu p reuß is ch en S ch l ach ten g edich te n "'ätdruclt: Lorbeerumlanbet, Manlbeernmlort, Schnlirrba. lnmmaulet, Manlbartnmjchnort, Bronzellbeschinunclt, Düppclentbrannt, Doppeltbekümmelt, Renssenverwandt, Wilhelmbclönigt Stehen wir da, Bisinarckbeschonigt Schrein wir: Hurrah! ^ Situation ist sehr ernst, die Feindseligleiten gegen die °Msche Grammatik haben, wie man sieht, bereits begonnen. — Die „Vörscnztg." forscht nach der Werthuermin-^ng in Folge der Kursdifferenz zwischen dem 2. Jänner '"'b 19. April d. I. und findet, das; dieselbe bei der Staats-'Md 143,054.070 st., Bankaktien 0.900.000 fl., Kredit» °ll>en 5,700.000 st., Donaudampsschifffahrt 308.000 fl., ^tdbahn 1,620.^20 fl., Lüdbahn 14.025.000 st., Staats-3°hn 9,480.000 st., Karl Ludwig-Vahn 4,230.000 si., ^tftbahn 1,050.000 st., im Ganzen sohin nicht weniger ^ 1l'0.508.190 st. betragt, und mit Hinzurechnung der ^UndentlaslungZ-, Prioritatö^bligationen, Lose der Altien» ^>kllschasten will unser Vürsenmathematiler einen KurZucr-^. von '/^ Milliarde herausgerechnet haben. Also 250 ^.'llionen lostet uns am 19. April Herr Graf ^sw arcl! fokales. ^ In der gestern stattgesundcnen Nachwahl des zweiten ^hltorpers für den Gemei n d er a tl) wurde Dr. Alois ^lcnta mit 173 von 257 Stimmen zum Gemcinderath ^»«ühlt. ^— Am 30. d. M. findet bei dem hiesigen Landes» ^schussc die Verlosung dcr lrainischcn Grundentlastungs-^älltionen statt, bei welcher 70.000 fl. zur Nüctzahlung .°^en. In die Losurne lommen 3217 Obligalioncnuummern "' werthe von 3,702.390 st. s. -> Als ScparatabdruÄ au? dem unter der Presse bc- ^lich^ Musealv ercinshcftc ist cben erschienen die "Zusammenstellung der bisher gemachten ^^henm essungen in Krain" von Karl Dcsch-^"nn. Tic Einleitung der 76 S. starlen Broschüre gibt ?^ historische Skizze der hypsometrischen Arbeiten in Kram. 3^t D. hat zu den von den Herren Kreil, PeterS, lvold, Stur u.a. gemachten Beobachtungen solche hin-! gefügt, die er selbst seit einer Neihe von Jahren uorge-^Men haite und die sich thcilweise auch auf angrenzende ^^sthlile von Steicrmarl, Kärnten, Tolmein und Litto» ^ ^ziehen. Tie Zahl der hier vorliegenden Höhenmcssun-""' betrügt 1298. l» s. ^- Ter Sängerchor der Oitavnica braä'te am ver» /llrneil Montag Abends dem allgemein verehrten Vater-Q^^leund Herrn F. Tervinz zu seinem 3la,nenstage eine blinde. m. ^ Gestern wurde mit der Legung des neuen ^f "sters begonnen. Es werden zu dieser Arbeit die in l/ ^ Jache bekannten und gesuchten Primorzen (Küsten» kl) verwendet. 9. — Dem Vernehmen nach hat Herr Thcaterdirellor " / lner bcrnt« Vorkehrungen zur Sichcrstcllnna. der sloue' ^^en Vorstellungen in der kommenden Saison getroffen, der <^" 5"'^ zunächst auf die patriotische Bereitwilligkeit llin ^^nuten angewiesen ist, welche bisher diese Vorstel» ^u grgebcn haben. n, ^" Das Gut Nosenbücbel, ein beliebter Vergnü' gew °" ^" Laibacher, das seine Besitzer schon sehr häufig H lchsrlt, wurde gestern vom Herrn Voll heim gelaust. b'shcrige Besitzer war Herr Hell in Trieft. ^ 7- Kommenden Sonnlag begeht der Gesellenvereiu ^ ^^'" "der: „Ehre Vater und Mutter," gegeben. In ch,,^'skenakten werden die Lieder: „lillk» 1<>l»i ,>,i nn Schlüsse 3üir ^ ^lkshymnc gesungen. T>a2 Entree beträgt 20 kr. so '^"schcn dem unter der Leitung des Herrn Dr. Voncina 'llchleden fortstrebenden Vereine den besten Erfolg. ln 9 .^ ^'^- Neue Funde aus der Nümerzeit ge^.^^ch- Bei den jüngst im Garten des hiesigen Bür- dene« c?" ^'^ Zwecke einiger Vaumpflanzungen staltgesun» ^ ^"ushebungen stieß man zufallig auf römische Grab-! statten. Nach den gesammelten, mehr oder minder bereit« willigen Auskünften waren es mehrere Särge aus großen, römischen Zicgcln, welche die Arbeiter leider zerschlugen, l dann Grablampcn, Aschenurnen und Thräncngefäße aus Thon und auch eine Münze aus Erz, die man vorfand. Wir haben nichts von diesem Funde zu Gesicht belommen, um darüber etwas sagen und vielleicht, namentlich aus der Münze, die Zeit bestimmen zu künncn, in welche jene Gral?-, statten zurückreichen. Es läßt fich demnach daraus und aus den älteren Funden an der Neuwelt, in der Nähe des Bahnhofes und bis zu St. (5hri>lof lediglich die weite Allsdehnung der Vegräbnißstätte der alten Emona entnehmen. Im hoben Grade bedauerlich ist c3, daß man bei derlei ohnehin nur zufälligen Entdeckungen römischer Alterthümer nicht auf deren Erhaltung und Vclanntgebimg an den hist. Verein, welcher so oft in seinen Mittheilungen darum ersucht, hat, bedacht ist, denn wci'.n schon die Geschichte des Tages sür das lebende Geschlecht von Wichtigkeit ist, so hat und! behält nichtsdestoweniger auch die alte Geschichte als nicht zu überhörende Lchrmcisterin ihren Werth und ihre Vcrcchtiguug. — In Untcrlrain ist die Entwicklung der Wein» reden bereits stark vorgeschritten, alles verspricht eine gute Ernte, vorausgesetzt, daß nicht ein plötzlicher Nachtfrost eintritt. Neueste Nachrichten und Telegramme. Die „Wiener Zeitung" publizirt cm königliches Neslript an den Banns, betreffend die, unbestimmte Vertagung deS lro ati sch - sla^ vonischcn Landtages, welche durch die Entsendung der Deputation nach Pest zur Losung der staats« rechtlichen Frage, dcrcn Verhandlungen voranSsichtlich längere Zeit in Ansprnch nchincn werden nnd von deren Äccndignng die cndgiltigcn Acstmiuumgcn der mcislcn vom Landtag angeregten Gegenstände abhängen, moti» virt wird. ^^ Berlin, 24. April. Die preußische Ant-wortsnotc, welche dnrch den Gesandten Freiherr» >v. Werther am 23. d. dem Grafen MenSdorff .mitgetheilt wurde, lautet wie folgt: Berlin den 21. April 1866. „Ew. Exzellenz erhalten in der Anlage Abschrift derjenigen Depesche deö Grafen Mcnödorff, welche Graf ssarolyi am gestrigen Tage mir vorgelesen und in meinen Händen gelassen hat. Die uon Sr. Majestät dcm Könige angeordneten militärische!« Maßregeln halten, wie Ew. Exzellenz dies dcm kaiserlichen Kabinctc wiederholt zu erklären in der ^age gewesen sind, lediglich den Zweck, daS Gleichgewicht in der Kriegsbereitschaft wiederherzustellen, welches nach Ansicht dcr königlichen Regierung dadurch gestört worden war, daß eine große Anzahl der in den ver» schicdcncn Provinzen dcö NaiserstaateS vertheilten Trup-pcnlölpcr solche Bewegungen vornahmen, dnrch welche die uon ihnen im Nricgöfalle bis zur pleußischen Grenze zuruclznlcgeudcn Entfernungen zum Theile sehr erheb» lich vermindert wurden. Dieser, den preußischen Nil- ^ stungcn ausschließlich zu Gruude liegende Bcwcggruud dringt cS von selbst mit sich, daß Sc. Majestät der König bereitwillig die Hand dazu bieten wird, die getroffenen Vorsichtsmaßregeln so bald und in dem Maße einzustellen, als von der kaiserlichen Negierung die Ursachen, durch wache sie hervorgerufen wurden, beseitigt werden. In diesem Sinne ermächtige ich Ew. Exzellenz auf Vcfchl Sr. Majestät dcö 5iönigö, dcm kaiserlichen Minister der auSwältl'gcn Ai'gclcgcnhcitcu zu erklären, daß die königliche Rcgicrnng den in der Depesche des Grafen Mensdorff vom 1s. d. enthaltenen Vorschlag mit Genugthuung entgegennimmt. Dem entsprechend wird, sobald der königl. Regierung die authculischc Mittheilung zugeht, daß Se. Majestät der Kaiser befohlen hat, die eine Kriegsbereitschaft gcgen Preußen fördernden Dislokationen rückgängig zu machen, fo wie die darauf l'czüglichcu Maßregeln einzustellen, Sc. Majestät der ilönig anch diesseits die Neduziruug dcijcnigcn HccrcSthcilc unverzüglich anord-ncn, welche scit den« 27. u. M. einen cryöhlcu Stand angenommen habcn. Die Ausführung dieser Anord' nnng wird Sc. Majestät alsdann in demselben Maße und iu denselben Zeiträumen bewirken lassen, in wclcheu die entsprechende Verminderung der KriegSbercilschaft der laiserl. österreichischen Armee thatsächlich vor sich gehen wird. Ucbcr das Maß nnd dic Fristen, iu welchen letzteres geschieht, sieht also die lönigl. Rcgicrnug den näheren Mittheilungen dcS laiscrl. KabinctS seinerzeit entgegen, um demnächst iu ihren cigcueu Abrüstungen dcucu Oesterreichs gleichen Schritt halten zn können. Die löuigl. Rcgicruug setzt dabei voraus, daß auch die vou anderen deutschen Regierungen bcgonncncu militärischen Vorbereitungen wieder abgestellt uud ihr durch Forlsctzuug odcr Erucucrung derselben nicht anderweitige Veranlassungen zu militärischen VorsichtSmaß. rcgcln gegeben werden. Sie wird sich iu diesem Sinne den einzelnen Höfen gegenüber aussprcchcu und crwar-tct, daß dic kaiserliche Ncgicrnng im Interesse des Friedens ihren Einfluß in gleicher Richtnng verwenden werde. ! Ew. Excllcnz wollen den Inhalt dieses Erlasses ^ zur Kcnutniß des Herrn Grafen MenSdorff bringen ^ und, wenn er cS wünfcht, Abschrift davon in seinen Händen lassen. (gez.) v. Bismarck. , Verlin, 24. April. Die „Krcuz-Ztg." reproduzirt >dic von der heutigen „Prov.-Eorr." veröffentlichte preußische Note vom 21. April und bemerkt, es sei danach zweifellos, daß beide Mächte entwaffnen und daß die drohende Kriegsgefahr beseitigt ist. Die neuesten italienischen Vorgänge, sagt die „Krcnzzcituug," sollten dcm Wiener Kabinett eine Mahnnng sein, fich mit Preußen über Schleswig-Holstein zu verständigen. Vcrlin, 24. April. (N. Fr. Pr.) Wie gcrüchtwcise verlautet, veranlaßte» die Nachrichten aus Wien auS europäischen Gründen die Sistiruug der begouucncn prenßischcn Abrüstungen. Verlin, 24. April. (Pr.) Die Zcidlcr'schc Ko> rcspondcnz behauptet, es sei kein nähere r Termin für Abrüstung festgesetzt oder in AnSsicht genommen worden, welcher der thatfäch lichen Lage entspreche. Der Eharaktcr der Situation werde durch die Abrüstung wenig alterirt. Die Konstituirung der Elbe-Herzog-thümcr und die BunoeSrcform bleiben nach wie vor die Aufgaben, welche dringend ihre Lösuug erheischen. Daß die österreichisch-preußische Allianz gclöSt sei, das sei ein Faktum, durch welches jetzt die Aktion Preußens bedingt werde. Brüssel, 24. April. (N. Fr. Pr.) Die „Iudepen. dance" versichert, Italien werde gewiß die Gelegenheit zur Befreiung Veucticns benutzen, hege aber leines falls die Absicht, selbst den Krieg zu b e-giuuen; cS wird im Gegentheile die augenblicklich beabsichtigte vtnelianische Schildcrhcbung verhindern. Bukarest, 5N. April. Die Behauptung Vratiano'S, mit welcher er die Wahl des Prinzen von Hohcnzollern in Szcnc setzte, daß Kaiser Napoleon die Kandidatnr des Prinzen lebhaft protcgire, soll dnrchauö uubcgr ü udct sein. — Hier befürchtet man täglich dcn AuSbruch vou Unruhen. DaS Militär ist lousiguirt. Die Bür-gcrwehr bewacht die Muuizipalilät und die öffentlichen Plätze. — Daö Militär wünscht dcn Obersten Hara-lambi zum Fürsten. Derselbe will nicht akzeptireu. Die unteren VolkSllassen beabsichtigen Bratian 0 zum Fürsten auszurufcu, wenn der Prinz von Hohen« zollern die Wahl ablehnt. Telegraphische Wechselkurse vom ^5. April. 5perz. MctallicMS 57.90. — 5per,. National-Anlehen 61.20. — Bantaltieu 091. — Krrditalticn 130.70. — IWOer Staatöanlehen ' 75. — Silbrr 101.50. - London 105.W. — K. l. Dukaten 5.M. , ——>------------------------------------------ ,., , . Milde Gaben für die Vtothleideuden in Unterkrain wurden beim k. k. Lan deS - Präsidium erlegt: 1. Durch daS k. k. Bezirksamt in Stein: ". Der Sammlungsbctrag der OrtSgcmcindc Krcutz mit^............si. 2.40 d. der«?ammluugSbetrag der Lokalic RabenS-berg mit..........„ 6.— 2. Von der Redaktion der „Novice" . . . „ 20.— 3. Vou der Redaktion der „Laibachcr Zeitung" „ 2?.-" zusammen . . ft. 01.40 Ferner hat der H?rr Viudcrmcister Rost ein Faß Erdäpfel gespendet. Geschäfts-Zeitung. > 5!aibach, 25. Tlpril. Ans dcm hrntuM Markte siud er« schienen: 4 Wagen mit Heu und Stroh (Heu .'!0 Ztv., Stroh 11 Ztr., 1« Wagen und 2 Schiffe (5 Klafter) mit Holj. DurchschuittS-Preise. """ Mlt.. M„,.< Mlt.. Mgz>, sl.lr.fi. lr. ^ sl. lr. fi. > lr. Weizen pr. Mehen-------4 1 Butter Pr. Pfund -45 — — Korn „ -------2 7? Eier pr, Stück — 14 - — Gerste „ — - 2 >'i5 Milch pr. Maß —10 . .. Hafer „ ——181 Rindfleisch pr, Pfd. -,« —— Hallifrucht „ ------ii U7 Kalbfleisch „ _18—— Heiden „ ------2 Stroh „ 140------- Fisolen „ 5-----------! Holz, hart., pr.Klst.------7 — Ni»d»?schlnalz Pfd. —52-------^ — wciche«, „ — — 5 — Schweinüschmalz „ — 40-------! Wein, rother, pr. > Specl, frisch. „-^25------- «imer -^-13^ — geränchcrt „ —.38------ — weißer „ __l^ ^ ^ «MeleorullMscho Hieoliachlml^n iil Lawach. 0 U. Mg. ^ö'i2 — 0-li windstill Ncdel 25. 2 „ N. U^.n!-^11.4 O.sehrschw. wolkenlos ! 0.«, 10 „ Ab. ^-'7.I? , -j" "-1 , Windstill wolkenlos « Mor^-n« Reif. Auf im Freien stehendem Wasser in flachen («csäßm ei»o dünne Ciobilbnnss. Der Morast uon der startm Neisbilduna, schne^ueiö. Da« Erdreich am Rande der Aeckcr daselbst gefroren. Der irühzeitis; l'ingetrctcne Nebel schiiljle die Saaten; jogar an den gegen Kälte sehr empfindlichen Blättern deö Wall« nnszbaumeö ist cinc Vcrsengnug nicht bemerkbar. Nach dcm Verschwinden oe5 Nebels war der Himmel den ssanzcn Tag wolkenlos, nlir gegc» Abend Fcdcrwoltcn in W. Sanfte« Nbendroth mit Oegenschei.l in O. Abends starke Thanbilduug. Verantwortlicher