Nr. 270. Poünerstag. 5. November 1914. 133. Jahrgang. Mbacher Zeitung P»2nu«»»aN»n»p»,l»: Wit Po st Versendung! ganzjühr'' feilen «0 d. qrvß^rr ver fl!>. Nie «Laibackcr Zeitung» erscheint täglich, mit «üLnahme der Von«' und Feiertage. Die Rdmtnlstratw» befinbtt sich Willosiöstrllße Nr. 1«: die P«>«KNon Millo«lfnon>mcn, Manuskripte nicht zurückgesteNt. »«l«ph,«»tr. »«r ««»alti«« 52. AmMcher Geil. Verordnung des Finanzministers im Einvernehmen mit dein Minister für öffentliche Arbeiten vom 28. Oktober 1914, über Ausnahmen vom Zahlunsssverbote gegen Großbritannien und Frankreich, Auf Grund des § 4 der Verordnung des Gesamt-Ministeriums vom 22. Oktober 1914, R. G. Bl. Nr. 291, über die Erlassung eines Zahlungsverbotes gegen Großbritannien und Frankreich werden Zahlungen, die zur Erlangung oder Aufrechterhaltung von Patenten, Muster- oder Markenrechten in Großbritannien und Irland sowie den britischen Kolonien und Besitzungen, ferner in Frankreich und dessen Kolonien notwendig sind, bis auf weiteres zugelassen. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Kraft. Trnka in. p. Engel m. p. Den 3. November 1914 wurde in der Hof' und Staats» druckerei das CI.XVI. Stück des Reichsgesehblattts in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nen 3. November 1914 wurde in der Hof» und Staats» druckerei das I^X. und I.XXXIX. Stück der italienische», das CI,III. Stück der polnischen, das 6I.V. Stück der polnischen nnd slouenischcn, das KI.VIII. Stück der polnischen, das c!I^IX. Stück der böhmischen und sloveinschcu. das (^X, Stück der böhmischen sowie das <^XI. und 6I.XII. Stück der böhmischen und slovenischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes des Iahr> ganges 1914 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeituna» vom 3. No> vember 1914 (Nr. 259) wurde die Weiterverbreitung folgender Preßcrzeugnisse verboten: Nr. 43 vniek? od-or» vom 34. Oktober 1914. Nr. 35 «Malloneöok» vom 30. Oktober 1914. Nr. 8 «üllkll)' krsstan» vom 15. Oktober 1914. ». «5^8« «lovo», voöornill, b. «NuTo «lovo», voöeruik, v^ÜLui pro vnnlcuv, vom 24. Oktober 1914. Nr. 38 «rru,v<> vonlcovk» vom 23. Oktober 1914. Nr. 293 «Pohemia». Mittagsausgabe. Nr. 407 «öuu», odpoieclui v^dani, vom 24. Okt. 1914. Nr. 9 «Vardenzeitung», Oktober 1914. Nr. 292 und 293 «N»roani list?» (erste und zweite Abend« ausgäbe). Nr. 293 «Union», Hauptblatt, vom 25. Oktober 1915. ^ Straße. Draußen in dem Straßengcwühl blieb die Alte ratlos stcbcn und bittere Tränen rollten über ihre eingefallenen Wangen. „Was soll ich nun beginnen, da man mir oben wieder Me Tur gewiesen, wohin soll ich mich wenden? Niemand will eine Köchin mit einem Hunde aufnehmen; überall jagt man mich mit Spott und Hohn hinaus!" Im Dienstvermitllunasburecm empfing sie lautes Gelächter. „Die Sportmamsell, die Pudelköchin! Nun, habt ihr noch keinen Play erhalten, will keine Gräfin mit euch paradieren?" riefen die vazierenbcn Küchenfeen. „Die jetzigen Frauen erlauben nicht einmal, daß uns die Liebhaber besuchen, geschweige deun, daß wir sie gleich mitbringen," lachte ein vorwitziges Kammerkätzchen. Barbara ließ alle Spöttereien schweigend über sich ergehen und zog sich in einen Winkel zurück, während ihr „Lumfti" gierig nach den Wurstschalen schnappte, die die lachenden Mädchen ihm zuwarfen. „Es wäre das einfachste, wenn sie den Köter dem Abdecker überließen," sagte der Vermittler, „denn könnte ich Ihnen die besten Plätze verschaffen." „Jesus, Maria!" schrie Barbara auf. „Lieber will ich betteln gehen!" „Nun, so lauge Sie den Köter mitschleppen, werden Sie keinen Dienst finden," sagte der Mann achsel-zuckend. Barbara senkte dm grauen Scheitel. „Gottes Wille geschehe; so werde ich betteln gehen." Am nächsten Morgen, als Barbara ihren Leidensweg wieder antrat, führte der Laufbursche des Vermittlers sie zu einer Bühnenkünstlerin, deren Wohnung mit Kränzen und Schleifen behängen war wie die Auslagen der Vlumcnhandlungcn vor Allerheiligen. Barbara versprach alles zu leisten, was die schöne Gnädige im blauseidenen Negligo von ihr verlangte; sie wollte kochen und scheuern, waschen lind bügeln und sich mit geringem Lohn begnügen. Nur als die Dame mit einem prüfenden Blick durch ihr Lorguon bemerkte: „Nun, bei Ihnen kann ich doch wenigstens sicher sein, daß Sie mir niemanden ins Haus bringen," verstummte Barbara verlegen, indem sie die Augen niederschlug. „Das kann ich nicht versprechen," sagte sie kleinlaut und wandte sich zum Gehen. „Auch Sie noch — aber schämen Sie sich denn nicht?" rief die Dame entrüstet, dann aber brach sie in ein silberhelles Lachen aus. „Bitte, meine Gnädige, das ist ein Mißverständnis," rief der Laufbursche. „Sie meint ja nur den Hund, den sie einmal auf der Straße aufgelesen und von dem sie sich durchaus nicht trennen will. Mer von diesem einen Fehler abgesehen, gibt es keinen fleißigeren, treueren Dienstboten!" Die Schauspielerin lachte. „Nun gut, so will ich Sie mit Ihrem vierfüßigen Freunde engagieren, aber Sie müssen fur ihn gutstehen, daß er niemanden belästigt und dio Fremden nicht anbellt, die, mich besuchen." Barbara warf sich auf die Knie nieder und küßte voll Dankbarkeit den seidenen Schlafrock. Sie beteuerte, daß Lumfti niemals zur Last fallen werde, denn er habe Menschenverstand und kenne seine Wohltäter. „Wo ist denn also dieser merkwürdige Hund?" fragte die Künstlerin. Der Laufbursche holte den auf der Treppe geduldig wartendeu Hund, der der Gebieterin sofort seine untertänigste Aufwartung machte. „Ach, wie drollig!" rief die Schauspielerin. „Barbara, Sie können gleich hier bleiben, und wenn Sie beide sich gut betragen, so soll der Lumfti ein herrliches Leben führen!" Vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht war die arme Barbara auf den Neiuen, um ihrer Wohltäterin zu dienen, ihr ihre Dankbarkeit zu beweisen. Aus dein verwahrlosten Köter war ein verhätscheltes Schoßhünd-chcn geworden. Mit einem schönen Halsband, an dein die Freimarke hing, geschmückt, lag er stundenlang auf den Fallen des seidenen Echlafrockes, kaum uoch, daß er seine schuuftperudc Schnauze in Barbaras Küche steckte. „Ei sich doch," rief seine alte Herrin vorwurfsvoll, „du kennst mich ja gar nicht mehr; vergiß nicht, daß wir beide jede Stunde wieder obdachlos werden können, wenn es unserer Gnädigen einfällt, uns aus dem Dienste zu jagen!" Lumpi hörte mit schweifwedelndem Leichtsinn diese Ennahnungen und blieb übermütig wie bisher; doch sollte Barbara bald recht behalten. Sie konnte ihrer Gebieterin nichts mehr recht machen, weil das runzlige, unschöne Gesicht ihre Nerven reizte; sie kündigte also der alten Köchin für den Ersten des nächsten Monats. „Nicht wahr, ich habe dir's vorhergesagt?" sagte Barbara ihrem leichtsinnigen Schützling. „Nun können wir wieder von Tür zu Tür wandern! Aber sei unbesorgt, wenn es auch keinen Braten mehr gibt, meinen letzten Bissen Brot werde ich mit dir teilen." Laibacher Zeitung Nr. 270 ______________________2220_________________________________5. November 1914 „Halt!", und die Verfolger taumelten mitten in der Bewegung zurück. Und nun hörten sie schreckliche Schreie, die Nüssen wandten ihre Köpfe zu ihnen und hoben ihre Hände. Gleichzeitig bemerkten die Verfolger, datz die Russen kleiner zu werden begannen. Ihre Beine verschlvan-deu im grünen Boden, sie standen wie auf den Knien. Die Gewehre hatten sie weggeworfen und streckten den Verfolgern flehentlich die Arme entgegen. Keiner der Unserigen schoß, sie starrten entseht a'uf jene Menschen, die langsam vum tückischen Schlamm hinabgezogen wurden, von dem keiner loskam, der nur einige Schritte hin-cmgernnnt war. Die Fütze versanken im kleberigen Morast, und wenn einer der Unglücklichen einen Fuß herausgearbeitet hatte, sank der andere um so tiefer ein; sie versuchten, den Oberkörper hinzulegen, das Gewicht zu verteilen uud derart aus dem tückischen Sumpf wegzu-rutschcu, doch keinem gelang es. Gern wären die Österreicher als Retter zum Feind gekommen, viele streckten sich langhin ans, streckten ihnen die Gewehrkolben entgegen, indes die Rettung mihlang, die Helfer kamen nicht weit genug, vergeblich streckten sich ihnen gierige Finger entgegen, „iichrt euch, marsch!" ertönte das Kommando, das tieferschüttert der österreichische Kommandant gab. Und vorsichtig entfernten sich die Österreicher von dem Tode in der cmfgeqnollenen grünen Wassererde. — Vinci das Bild der Mona Lisa malte, der dritten Frau des Francesco del Gioconda, hatte ein unbekannt gebliebener ägyptischer Künstler eine Marmorbüste gemeißelt, die eine vcrblüffeude Ähnlichkeit mit dem berühmten Meisterwerk Lionardos zeigt. Auch die ägyptische Büste stellt das Bild einer liebreizenden Frau dar, deren Lippen ein rätselhaftes Lächeln umspielt. Die Büste, die der „Art Gallery" in Birmingham gehört, entstammt der Zeit der 18. Dynastie, eine Kunstperiode, die, wie der Augenschein lehrt, bereits eine hohe Stufe künstlerischer Leistungsfähigkeit erreicht hatte. Das Sonderbarste ist, dah sich die Ähnlichkeit zwischen der Büste aus dem alten Ägypten und dem Bilde des italienischen Malers nicht auf das lächeln beschränkt, sondern in der ganzen Haltung uud Stellung mit überzeugender Eindringlichkeit zu uus spricht. Ein Zufall, gewiß! Aber ein Zufall, der sich nicht häufig wiederholen dürfte. Wer au eiue Sceleuwmide-rung glaubt, der mutzte beim Anblick dieser beiden Kunstwerte, die Gesicht uud Seele voll, zwei durch einen Zeitraum von 3000 Jahren getrennten Frauen darstellen, mit Recht sagen, daß jene Frau mit dem verführerischen lächeln, die als Gattin irgend eines Würdenträgers der Pharaonen am Ufer des Nils gelebt hat. nach 3000 Jahren als Frau des Francesco del Gioconda wiedergeboren wurde, und die vielleicht nach weiteren 3000 Jahren an den Ufern eines anderen Flusses wieder tu Fleisch und BInt erstehen wird. ^ („Desperantl,", die neue Halbweltsprache.) Die Newyorter „Sun" veröffentlicht eine Sprechsaal-Iuschrift, in der ein witziger Leser die phantasicvollc Sprache amerikanischer Sensationsblätter nicht übel ironisiert. Da werden verschiedene Redewendungen des „Despcranto", wie die Sprache wildgcwordcner Redatteure getauft wird, folgendermaßen in die gemeinhin übliche Ausdrucksweise übersetzt: „Schreckliches Gemetzel": Sechzehn Franzosen und siebzehn Deutsche verwundet. — „Zurückgejagt": Rückzug eines wcitvorgeschobenen Vorpostens. — „Tausende von Gefangenen": Drei deutsche Bauern verhaftet. — „Mörderische Luftschlacht": Französische Flugmaschinen in der Ferne gesichtet. — „Überwältigende Macht": Ein Sergeant und eine Abteilung voll zwölf Mann. — „Wütende Seeschlacht": Geheimnisvolle Laute, die auf dem Meere gehört wnrdcn. — „Amerikaner abscheulich mißhandelt": Ein Amerikaner gefragt, warum er in seinem Koffer Karteil von deutschen Landstraßen habe. — „In die Falle gegangen": Ein Heer im Lager. — „Wilde Flucht": eine Truppe zurückgenommen. — „Entscheidende Schlacht": ein Vor-postengesecht. — Es hat den Anschein, als ob auch Engländer und Franzosen sich für das „Desperanto" sehr interessieren würden. Lolal- uud ProvMMl-Nachrichtcn. — ''(Keine Gluckwunschdepeschen an die Armee im Felde.) Um eine llberlaswng des Staats telegraph cn hintanzuhaltcn, wurden die Telegraphenämter angewiesen, Glückwunschdcpcschcn zur Beförderung oder zur Dc-koricrnng all Personen der Armee im Felde nicht mehr anzunehmen. - (Verlustliste des IR Nr. 87.) (Fortsetzung.) EinjFreiw. TitKorft. Notorangelo Guido, 5. Komp., tot; Inf. Novak Franz, 13. Komp. tot; Inf Noval Michael, 13. Komp., verw.; Inf. Novak Peter, 7. Komp., tot; OffDicn. Ocvirk Johann, 12. Komp., verw.; Ref.-Korft. Ocvirk Michael, 4. Komp., verw.; Inf. Ocvirli Alois, 14. Komp., verw.; Inf. Opre^nik Johann, 8. K., verw.; NesInf. Oset Johann, 14. Komp., tot; Inf. OAak Johann, 13. Komp., vcrlv.; Inf. Onnger Josef, 8. Komp., verw.; NesInf. Pacajt Franz, 5. Komp., verwundet; NesGcfr. Pajek Franz, 5. Komp., verw.; Inf. Pnjman Anton, 8. Komp., verw.; ErsNes, Parfant Leopold, 6. Komp., verw.; GrsNes. Paulin Josef, 14. Komp., tot; Inf. Pav^nik Franz, 6. Komp., tot; Zgf. TitFcldw. Pav.mik Johann, 16. Komp., tot; Korft. Pavliö Michael, 16. Komp., verw.; Inf. Pavowc Ferdinand, 16. Komp., vcrw., Inf. Perko Franz, 6. Komp., tot; Zgf. TitFeldw. Pernck Andreas, 10. Komp., verwundet; Inf. TitGefr. Pete Josef, 7. Komp., verw.; Inf. Pctek Franz, 8. Komp., vcrw.; Inf. Pctek Ignaz, 8. Komp., vcrw.; Inf. Pfeifer Karl, 6. Komp., verw.; NesInf. Pillo Vinzenz, 4. Komp., verw.; Inf. TitGefr. Pillih Eduard, 7. Komp., vcrw.; Korp. Pintori5 Anton, 7. Komp., verw.; Inf. Planinäec Johann, 8. Komp., tot; Inf. Plauin^k Alois, 13. Komp., verw.; Inf. Tit.-Gefr. PlaninZek Dominik, 12. Komp., verw.; ResGefr. Plav^ak Stephan, 14. Komp., tot; Inf. Ple^nik vulgo Ran« Franz, 16. Komp., verw.; Inf. Plcterski Josef, 3. Konw., verw.; ErsRes. Plohl Thomas, 14. Komp., tot; StFcldw. Pobe^in Anton, 14. Komp., wt; Inf. PodgorZck Franz, 15. Komp., verw.; ErsRes. Podlesnik Nudolf, 6. Komp., verw.; Inf. Pogel^ek Johann, 8. K., verw.; Inf. Polauc Anton, 11. Komp., vertv.; Inf. Po-toimik Johann, 13. Komp., verw.; Inf. Potoönik Simon, 8. Komp., verw.; ErsNes. Povalcj Stephan, 6. K., tot; GrsNes. Praprotnik Josef, 14. Komp., tot; Inf. Praöen Josef, 16. Komp., verw.; Korft. Prckor^ek Anton, 15. Komp., verw.; Gefr. TitKorp. Prelo5nik Heinrich, 16. Komp., verw.; ResKompTamb. Prodmk Leopold, 4. Komp., verw.; Inf. Prohart Simon, 14. K., vcrw.; Inf. Proprotnik Alois, 7. Komp., verw.; Inf. Promnäki Anton, 7. Komp., verw.; ResZgf. Puklavec Anton, 4. Komp., verw.; Zgf. PukIiö Vinzenz, 1'ä, K., verw.; NesInf. Pu3nik Michael, 5. Komp., vcrw.; Fnf. Pu^nik Valentin, 14. Komp., tot; Inf. Poüwalsek Franz, 7. Komp., verw. — (Verwundetentransport.) Gestern um 1 Uhr nachmittags traf auf dem hiesigen Haufttbahnhofe ein Sonderzng mit 380 auf dein nördlichen Kriegsschauplätze verwundeten oder erkrankten Soldaten ein, die bereits in Göding an der mährisch-ungarischen Grenze zehn Tage in Sftitalspflege und Quarantäne gewesen waren. Sämtliche den verschiedensten österreichischen und ungarischen Regimentern ungehörige Verwundete, auch die 18 Schwervcrwundeten, zeigten ein verhältnismäßig prächtig zu nennendes Aussehen; man merkte es ihnen an, daß ihnen die Sftitalspflege vorzüglich bekommen hatte. Nachdem sie auf dem Laibacher Hauptbahnhofe von den Damen vom Rvten Kreuze unter Führung des Herrn Vereinspräsidenten Bezirtshnuptmannes Del Cott und der Damen Frau Lasch an Edlen von Moorland und Frau Ninka Luckmann in der üblichen Weise mit Suppe, Kaffee, Tee und Brot gelabt und mit Zigaretten beschenkt worden waren, wurden jle von der freiwilligen Feuerwehr- und Ncttungsgesellschaft auf 42 Gefährten in die k. und k. Ncservespitäler im städtischen Mädchenlyzeum, in der „Mladika" und in der Gewerbeschule überbracht. Die militärische Leitung der Verwundetenübernahme versah diesmal Herr Regimentsarzt Dr. Slavik. Außer Militärärzten, Offizieren und den genannten Persönlichkeiten waren zum Verwundetencmpfang u. a. die Herren Vizepräsident des Noten Kreuzes für Kram Oberst i. N. v. Petrovan und Stadtphysikus Dr. Krajec erschienen. Die Aus-waggonierung, Erstvcrftflegung und Abtransportierung der Verwundeten wickelte sich in der glattesten Weise in kaum anderthalb Stunden ab. — (Verzeichnis der Spenden im Monate Oktober für das l. l. Landwehrmarudenhmls.) Herr Regierungs-rat Arzt Dr. Zönnleib Kognak'; Herr Boh. <'vanoara> Kognak und Mundsftülgläser; Ungenannt Kognak und Branntwein; Ungenannt Wein; Frau Feldwebel Schultz Backwerk; Herr Hlavka Vackwerk; Frl. Nona« Vackwerk und Fcldftostkartcn; Frau (!erne und Lavtiöar Back-Werk; Frau Theresia Klinc in Zdenska vas Vackwerk nnd Himbcerabguß: Frau Steiner Vackwerk und Obst; die Wochciner Mädchen Eier und Butter; Sammlung in Nadomljc durch F. ^gur, Lehrerin, Eier, Erdäpfel und Obst; Frau Maria Arch in Mittcrdorf Eier; Sammlung in ?agi durch Valentin Mulej Gier, Erdäpfel und Obst; Herr Alois Platter in örnu5e Obst; Frau Iosefine Dr. Weilil in Mottling Obst; Frau Majorin Ieglitsch in Bischoflack Obst; Sammlung in Großlaschitz durch Marolt Johann, Obst; Herr Mois Smole in Großlaschitz Obst; Frau Baloh Zitronen; Herr Nitter von Gutmansthal Schokolade; Gäste des Cafss „Europa" Zucker; Sammlung in Lees durch H. Zurc, I. Semrl, Obst; Frau M. Wagner Zucker, Tee und Num; Frau Skale Marmelade und Gier; das Ursulinerinnenklostcr Marmelade; Frl. Zora Hudovernik Marmelade und Wein; Herr Postoffi-zial Josef Zentrich Zigaretten; Herr Anton Krisper Zigaretten; Frau <3erno Zigaretten, Wein nnd Wermut; Herr Laudw.-Arenditor Ivan Oblak Zigaretten; Frl. L. Vor^tner und Frau Vidmar Zigaretten und Bücher; die Damm von Obcrlaibach, ^> F. Justin Helena, Zigaretten; Fran Paula Dr. Krsnik Zigaretten; Herr Dr. Ivan Tav5ar Bücher; Frau Luise Wlassak Bücher; Frau Zuftlllww Bücher; Herr Anton Denin in Prag Bücher; Frau Strni^a Wäsche; Frau Lea Knez Wäsche, Bücher und Zucker; Ungenannt Wäsche; Fran Rosalia Hudovcrnik in Großlaschitz Wäsche; Rotes Kreuz durch Baronin Schwarz Wäsche; Frau Schäffer Wäsche; Sammlung in Wocheiner Feistritz durch Frl. Zemljan Wäsche; Ungenannt Wäsche; Frau Maria Kurnik Wäsche und Bücher; die Filiale des Ciirill- und Method-vcreines in Mottling Wäsche; Frau Kastner Wäsche; Sammlung in Nrezovica durch Oberlehrer M. Venedik Wäsche; der Verein des dritten Ordens in Laibach Wäsche; Frau Notarswitwe Dr. Vc^ek in Laibach Wäsche; Herr Monsignore Thomas Znftan Wäsche; Frau Pelikan Wäsche; die Frauenortsgruppe des Cyrill- und Me-thodvercines in Hrastnik durch F. M. Nichter und K. Va-loh, Wäsche; Ungenannt Wäsche; Herr Haufttmann Edl. v. Noe Wäsche; der Cyrill- und Methodvcrein in Laibach durch Frl. Hudovernik Wäsche; Frau M. Drenik Wäsche; Ungenannt Wäsche nnd Hansschuhe; Frau Olga Nudesch-Kosler Wäsche; Frau Sinesia Bras Hausschuhe; Frau Nemccz Blanka Hausschuhe; die k. I. Leh-rcrinncubildungsanstalt in Laibach Hausschuhe; Herr Stuftica Teller und Schalen; Fran Voltmann Hauben und Wärmer; Frl. Ilka von Sartorh Vauchtvärmer; Frau Bizjak in Laibach Wermut und Zigaretten; die nationalen Damen in Laibach Wäsche nnd Zigaretten; Herr Felix Stare in Gerlachstcm Mcdizinfläschchen und Holz; Hen Apotheker Su^nik Mundwasser; Herr Franz 6kof Spazierstöckc; Herr Dr. Klajmcr 40 /< bar; Herr Bürgermeister 2ark in Lees 20 6 bar; Herr Valentin Mulcj in Nadmannsdorf 29 X bar; Herr Dr. M. Nus 30 X bar. — (Vom Volksschuldienfte.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des znr Kriegsdienstlei-swng eingerückten Lehrers Josef Siegmunb die gewesene Supplentm in Nesselwl Ioscfa Iaklitsch zur Supftlentin an der einklassigcn Volksschule in Altbacher bestellt. — (Verteilung der Staatssubvention per 600 X für Schulgärten pro 1913.) Der k. k. Landesschulrat für Krain hat im Einvernehmen mit dem krainischen Lan-desausschussc aus der vom k. k. Ministerium für Knltus und Unterricht zur Förderung der mit Volksschulen ver- Laibachcr Zeitung Nr. 270 2221 ______5. November 1914 bundenen Schulgärten in Krain pro 1913 bewilligten Subvention von 600 /v den Oberlehrern Johann Loser in Morobih, Johann i>locijun<-i5 in Puschendorf, Gabriel Grilc in Vründl, Anton Pavc,i<^ in Landstraß, Franz Musar in Savenstein, Josef Mill eli^ in Höflein, Anton Urban5i Wir erhalten folgenden Aufruf: Spendet Wild für Lazarette! Schafft unseren Verwundeten und kraulen Kriegern eine bekömmliche Kostzubuße und den hilfsbedürftigen Soldatenfamllien einen möglichst billigen Nahrungszuschuß! Diese und ähnliche Nufe ertönen allenthalben aus den Reihen unserer heimischen Jägerei, getragen von dem Geiste der echten Vaterlandsliebe und der edelsten Opferfrcude, der unsere Wcidmann-schaft seit je auszeichnet. Der beste Wille der Jägerei Österreichs, dem Vatcrlandc und seinen braven Verteidigern in schwerer Zeit nach Kräften bcizustchen, ist zweifellos vorhanden. Dies wurde auch bereits durch manche hochherzige Tat erhärtet, doch es müssen dem jägerischen Wohltun die Bahnen geebnet und die Wege gewiesen werden, soll die geplante Hilfeleistung einen durchschlagenden Erfolg haben. Dank dem wohlwollenden Entgegenkommen des k. k. Eisenbahn- und Handelsministeriums und im Einvernehmen mit dem „Zentralausschusse der Iagdschutzvereine Österreichs" gelang es den Gefertigten, die für das Gelingen des patriotischen Werkes erforderlichen wichtigsten Vorbedingungen zu schasfeu, und die Weidmannschaft Österreichs wird gebeten, den nunmehr durch nichts gehinderten Strom von Gaben dahin zu leiten, wo Tausende — die für uns geblutet und gelitten —- bereit sind, des Jägers Fürsorge dankbaren Herzens zu empfangen: In die Lazarette! Die edlen Spender wollen bei ihrem Werke der Nächstenliebe folgendes zur Richtschnur dicuen: 1.) Mit Rücksicht auf die erschwerten Verkchrsverhältnisse, wollen die Wildspenden in erster Reihe den dem Jagd-Platze zunächst gelegenen Lazaretten und den hilfsbedürftigen Soldatensamilien in dessen nächster Umgebung gewidmet werden. Ist der örtliche Bedarf gedeckt, dann mögen die Gaben auch an weiter entfernte Sanitätsanstalten geleitet werden. Bei jeder Sendung ist der Schuß-tag anzugeben. 2.) Empfangstcllcn für die den Verwundeten zugebachten Spenden sind alle der Verwund'ten-ftsiege gewidmeten Sanitätsanstalten. Bei der Bcteuung der Familien ist die Mitwirkung der Ortsbehörden nötigenfalls in Anspruch zu nehmen. 3.) Die Wildgaben für Sanitätsanstalten genießen beim Post- und Bahnversand vollständige Porto-, bezw. Frachtfreihcit! Diese Sendungen müssen jedoch als Militämnterstützungssachc deklariert sein und auf der Adresse der Verpackung den Namen des Absenders tragen. Die Verzehrungssteuer wird, wo sie besteht, vom Empfänger entrichtet. 4.) Da Wien mit seinen zahlreichen Lazaretten seinen Bedarf an Wild unmöglich aus der nächsten Umgebung allein decken kann, werden die P. T. großen Jagdherren aller Kronländer gebeten, besondere Wildspenden an die Sanitätsanstalten der Rcichshauplstadt gelangen lassen zu wollen. Zur Orientierung nennen wir die wichtigsten: K. und t. Garnisousspital Nr. 1 und Nr. 2, l. und k. Rcscrvesftital 1 bis 7, Spital der Barmherzigen Brüder, Spital der Barmherzigen Schwestern, Spital am Stein-Hof, Spital am Blindeninstitute, Spital der Israelitischen Kultusgcmeinde, sämtliche in Wien. Spital Dreher in Schwechat. Selbstverständlich bleibt es den Spendern überlassen, auch andere hier nicht genannte Wiener Spitäler zu bedenken. -- Jäger Österreichs! Im vollen Vertrauen in Euren Opfermut wenden wir uns an Euch und sind überzeugt, daß unsere Bitte nicht unerhört verklingen wird. Der Dank vieler Tausender durch Euch Gelabter und Gesättigter, der Dank des Vaterlandes wird Euer schönster Lohn sein! Kriegsfürsorgcamt des k. und k. Kriegsmimsteriums. Freie Vereinigung zum Schutze des Weidwerkes. Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuze. Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus. Österreich - Ungarn. Von den KriegKschanpliillcn. Wien, 4. November. Vom südlichen Kriegsschauplätze wird amtlich gemeldet: In weiterer Vorrüctung sind unsere Truppen südlich und südwestlich Saline ncuer-dinsss auf den Feind gestoßen. Der sofort cinsseschte An nriff schreitet lninftiss fort. Während der Kämpfe auf der Nomanja Planina wurden in^nesamt sieben Ossiziere und 647 Mann ssefangen genommen, fünf Geschütze, drei Vlunitiunowan.cn, zwei Maschinengewehre und viel Munition und Kriegsmaterial crbentet. Den Muntcnegri-idern wurden über 1l)W Stück Vieh, das sie aus Bosnien mitnchmcu wollten, abgenommen. Wien, 4. November. Amtlich wird verlantbcnl: 4. November: Die Bewegung unserer Truppen in Mus° sisch-Polen wurde gestern vom Feinde nicht gcftört. Eines unserer Korps nimmt aus den Kämpfen auf der Lysa-Gora 20 Offiziere und ^00 Mann als (befangene mit. An der galizischcn Front ergaben sich bei Podbuz südlich Sambur) über 300, heute früh bei Iaroslau M>0 Wussc«. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes: u. Höfer, Generalmajor. Der Thronfolger an der Front in «alizien. Wien, 4. November. Aus dem Kriegsftressequarticr wird gemeldet: Gleich nach dem Besuche der Kriegsmarine m Pola eilte Seine k. und l. Hoheit Herr Erz^ herzog ikarl Franz Josef auf Befehl Seiner Majestät zu den am Femde stehenden Truppen, um diesen die Grüße des Allerhöchsten Kriegsherrn zu übermitteln. Mehrere Tage wahrte diese Besichtigung, die den Herrn Erzherzog vom rechten bis zum linken Flügel der Kampffront an der San-Linie führte. Hicbei fand Seine k. u. l. Hoheit Gelegenheit, nebst den Truppcnstellungcn die Standorte zahlreicher höherer Kommanden zu besuchen, sich eingehend über deren Dieustbctricb zu informieren und einen Einblick in die Wirksamkeit der Etap-pcneinrichwngcu zu gewinnen. Ein Tag war der Festung Przemysl gewidmet, ihrer tapferen Besatzung und ihren Werken, die dem Anstürme des Feindes so glänzend standgehalten haben. Während der Fahrt benutzte der Herr Erzherzog jede sich bietende Gelegenheit, um Offiziere anzusprechen, und sich eingehend um die Lebens-uud Gesundheitsverhältnisse der Truppen zu erkundigen. Die Mahlzeiten wurden gnmdsätzlich im Kreise der Offiziere des betreffenden Kommandos eingenommen, wobei Ansprachen des Herrn Erzherzogs wiederholt unendlichen Jubel und stürmische Kundgebungen auf Seine Majestät auslösten. Ein solch erhebender Anlaß ergab sich, als während der Mahlzeit beim Armeekomnumdo des Generals der Kavallerie von Vöhm-Ermolli die Nachricht eintraf, daß dem genannten Armeekonunan? danten das Großkreuz des Leopold-Ordens mit der Kriegsdekoration huldvollst verliehen worden sei. Wo es die Gefcchtsuerhältnisse zuließen, besuchte Seine k. und k. Hoheit ganze Truppcnkärfter, um ihnen direkt die Grüße des Allerhöchsten Kriegsherrn zu übemittein. Besonders feierlich gestaltete sich der Besuch des Landwehr-Infanterieregiments Nr. 2, wo der Herr Erzherzog angesichts der vor die Front berufenen bereits dekorierten Mannschaft sechs weiteren Helden die ihnen eben verliehene Tapferkeitsmedaille höcysteigenhändig an die Brust heftete. In die Ansprache,, mit welcher der Herr Erzherzog diese schöne Feier schloß, mischte sich der Kanonendonner des trotz der bereits beginnenden Dämmerung mit noch unverminderter Heftigkeit fortdauernden Gefechtes. Seine k. und k. Hoheit zeichnete auch die Manuschaftsftersonen, insbesondere solche, deren Bnlst das Zeichen der Tapferkeit schmückte, mit huldvollen Ansprachen aus, wobei ihm die vorzügliche Be-herrschuug der ungarischen und böhmischen Sprache sehr zustattcn kam. Eine besondere Anerkennung drückte der Erzherzog jenen Abteilungen der technischen Truppen aus, die mit der raschen Wiederherstellung der Eisenbahn und namentlich mit dem Neubaue zerstörter Brücken eine ganz hervorragende Leistung vollbracht hatten. Mehrmals während der Fahrt besuchte Höchstderselbe auch Spitäler. Wie stets, gewann der jugendliche Prinz auch hier die Herzen aller. Die schlichte, einfache, menschliche so überaus gewinnende Art, mit der der Erzherzog den Verwundeten Trost znsprach und sich um ihre Person-lichcu Verhältnisse erkundigte, hinterließ einen unauslöschlichen Eindrnck. Anch der vom Kriege heimgesuchten Zivilbevölkerung bezeugte der Erzherzog seine warme Teilnahme nnd unterließ es nicht, anläßlich des feierlichen Empfanges dnrch Zivilsunltionäre sich eingehend über den Umfang der angerichtete?! Schäden zu erkundigen. Hochbefriedigt über die unterwegs bei den Feldarmeen gewonnenen Eindrücke, kehrte Seine k. und k. Hoheit Montag spät abends zum Armeeoberkommando zurück. Hier konnte er dem ArineeoberkommandaMn, Herrn Erzherzog Friedrich, Höchstwelchcr durch die Leitung der Operationen zu seinem Bedauern derzeit behindert ist, die Truppen an der Front zu besuchen, die Meldung erstatten, daß der Geist der Truppen ein vorzüglicher und ihre Leistungen bcwundernswcrt sind. Kriegsauszeichunua.cn. Wien, 4. November. Das heute ausgegebene Verordnungsblatt für das Heer veröffentlicht zahlreiche Auszeichnungen für tapferes Verhalten vor dem Feinde. Verliehen wurde das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit der Kricgsdekuratiun in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhaltens vor dem Feinde dem Feld-marschallcutnant Erzherzog Peter Ferdinand, Kommandanten der 25. ITD.; das Großkrenz des Leopold-Ordens mit der Kriegsdcloration in Anerkennung hervorragender Vetätigung als Armeeführer dem General der Kavallerie Eduard von Bö'hm-Erniolli und dem General der Infanterie Svetozar Äoroevio von Vojna; das Kommandeurlrenz des Leopold-Ordens mit der Kriegsdekoration in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhaltens vor dein Feinde dem Feldmarschalleutnant Alfred Kranß; den Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse mit der KriegsdekurcNion in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhaltens dem FML. Viktor von Scheuchcnstuel, FML. Stephan von Sartotio, FML. Klcmdins Czibnlka, FML. Karl Scotti, FML. Ignaz Edl. von Korda, FML. Adolf Ritter von Vrudcrmann, FML. Ar-pad Tamasy von Fogaras nnd dem Generalmajor Peter Hofmann. Die russischen Gewalttaten in der Bukowina. — Liinen- hnftc Anöstrcuunnc» üt,cr die Vchandlunn der Numimen durch unsere Truppen. Wien, 4. November. Aus dem Kriensprcssequartier wird sscmeldel: Gegenüber den in Rumänien verbreiteten lcndcnziöscn Nachrichten, daß dic Russen in dcn von ihnen lwrübcrnchend boschten Tcilcn dcr Butoluiun ^caenüber VliM'hörMil der rumänischen Nation einc Mnstigc Aus-lmhinMllnng rinncräumt, unsere Truppen nber dir rumänische Bcvülteruna drangsaliert hätten, wurde durch amtliche Erhebungen, die in jüngster Zeit mit aller Gründ. Laibacher Zeitung Nr. 270________________ _________2222__________________ 5. November 1914 lichkeit und Znvcrlnssialeit gepflogen wurden, der nachfolgende Sachvorhalt festgestellt: Tie Nachforschungen nach dein Ursprünge dieser von Grund ans falschen Nachria> ten wiesen auf Zwei Personen hin, die nach ihrer bemakelten Vergangenheit der absichtlichen Verbreitung solcher Lügcnmeldnngen ohneweiters für fähig zu hallen find. Durch Augenschein und durch Einvernahme durchaus verläßlicher nnd allseits angesehener Persönlichkeilen wurde sicher gestellt, das; die Russen an den Bukowinaer Rumänen und deren Hab lind Gut barbarische Gelualtatte verübten. Sie führten in die Ortschaften, die Opfer ihres Vanda-lismus werden sollten, ruthenische Bauern aus der Bukowina und ans Rußland cm, nm unter diesen das den rumänischen Bauersleuten geraubte Vieh nnd dic sonstigen Habseligteitcn zn verteilen. Auf Kosten dcr rumänischen Bevölkerung wollten sie die Nutheuen bereichern, um letztere für Rußland gu gewinnen. Nie Rnssen schonten nicht einmal die hohe Kirchcuwürde des greisen griechisch-orientalischen Erzbischofs Dr. Nepta, den sie durch wiederholte Drohungen zur Erlnssung eines im russischen Sinne gehaltenen Hirtenbriefes zn zwingen fuchten. Der Gouverneur diktierte dem Kirchenfürsten Zimmcrarrest und lies; ihn dnrch einen in des Erzbischofs Arbeitszimmer aufgestellten Posten überwachen. Um der erzbischöflichen Residenz, eine besondere Schmach anzufügen, legten die Russen in das dort in hochherziger Weise errichtete Rote Kreuz-Spital 2l)l> geschlechtlich erkrankte russische Soldaten. In gleich roher Weise wurde gegen andere rumänische Geistliche, wie, den Pfarrer von Äiihale. vorgegangen, dessen Wohuung buchstäblich zerstört wurde. Die rumänische Volksschule iil Majdan bei Slorozhncc wnrde bis aus den Grund niedergebrannt. In zahlreichen, in den amtlichen Erhebuugsaklen angeführten rumänischen Orten verübten die Rnssen barbarische Gewaltakte. Brandlegung, Ranb und Plündernng, Instifiziernngcn, Vergewaltigung von Frauen kennzeichnen den Weg, den die Rnssen in den rumänischen Teilen dcr Bukowina zurückgelegt haben. Besonders arg hausten die Russen auf den Gütern des rumänischen Großgrundbesitzes. Schlösser und Wirtschaftshüfe wnrden geplündert, Gestüte ihres Iuchtmalerials beraubt. Dergestalt hatte manche rumänische Boja^enfamilie schweren Schaden nnd oft unersetzliche Verluste zu beklagen.! Den amtlichen Erhebungsakten liegen phutogravhische Aufnahmen der wichtigsten, von den Russen beschädigten und zerstörten Objekte bei. Aus Furcht vor russischen Gewaltakten verließen zahlreiche Bewohner rumänischer Dürfer ihreu Heimalsort und suchten Schutz bei nnseren Truppen. Unsere Soldaten versorgten diese Flüchtlinge mit Heu für ihr Vieh, Stroh für ihr ^a^er, teilten mit ihnen in selbstlosester Weise die eigenen Menageportionen. Überall hat die österreichisch-ungarische Militärverwaltung die rumänische Bevölkerung in der Bukowina mit größtem Wohlwollen behandelt. Entgegen Ingenhaften Nachrichten sci festgestellt, daß in Czcrnowitz kein einziger Rumäne justifiziert wnrde. Protest ssegen die Veschicßnnss der erzbischöflicheu Residenz in Czeruuwih dnrch die Nnsscu. Wien, 4. November. Eine parlamentarische Korrespondenz meldet: Theophil Simionovici, der Obmann des reichsrätlichen Numäueullubs, Alexander Freiherr vuu Hormuzali, Landeshauptmann der Bu-towina, nnd Georg Freiherr von Wassilko, Mitglied des österreichischen Herrenhaus^, veröffentlichen eine Erklärung, worin gegen die Beschießung der erzbischöflichen Residenz in Exernowih dnrch die Nnsfen schärfstens protestiert wird. Die Inspektionsreise des nposlolischc» Feldviklns Bjelit. Wien, 4. November. Äns dem Kriegspresseqlimlier wird gemeldet: Der apostolische Feldvikar Bischof Bjelit Hal in vierzehntägiger Fahrt die Eiappeueiurichlungen der Nordarmee sowie die Kampffront am San beiderseits Przemhsl hinsichtlich der Feldseelsorge inspiziert. Er fand, daß die Wellgeisilichen sowohl in der Front bei den Trnp-pen, als auch iu den Feldsanilälöaiislallen nnd Epidemiespitälern ebenso wie die Ärzte ihren schweren Dienst in nnfopfernngsvollster Weise versehen und im wahrsten Sinne des Wortes als Helden zn bezeichnen sind. Der Feldbischof geriet bei Nowe-Miasto in feindliches Geschütz-fener und wäre beinahe einer Granate zum Opfer gefallen. Tic militärische bierichtsbnrkcit ncnrn Zivilftcrsoncn wrgen Ar,l>,cchcn auf dem Kricn>?schu»>vllUlc. Wie», <4. November. Eiue morgen znr Verlautbarung gelangende Kaiserliche Verordnung überträgt die Gerichtsbarkeit gegen Zivilpersonen wegen einzelner schwerer Verbrechen auf dem Kriegsschauplatze nnd dessen Umgebung an die Militärgerichte. Die Betranuug der Militärgerichte mit diesen Strafsachen hat nur vorübergeheudeu Eharnk-ter. Die Gerichtsbarkeit der Militärgerichte erlischt, sobald das ordentliche Gericht wieder in Tätigkeit ist. Die Cholera. Wien, 4. November. Vom Ministerium des Innern wird mitgeteilt: Am 4. d. M. wurden neun Fälle von asiatischer Cholera in Wien, zwei in Nicderöster-reich, sieben in Böhmen, sieben in Mähren und drei in Schlesien bakteriologisch festgestellt. Ferner wurden 46 Fälle in Galizien festgestellt. Deutsches Reich Von den ztricgöschattpliihen. Berlin, 4. November. (Meldung des Wolsf-M-reaus.) Großes Hauptquartier, 4. November, vormittags: Unsere Annriffe auf Wres, nördlich Anas «nd östlich Hliissmw, schreiten lnngsam aber erfolgreich vor» wiirts. Südlich Verdun und in den Vogesen wurden französische Angriffe abgewiesen. — Auf dem östlichen Kriegsschauplahc hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oberste, Heeresleitung. Die Kriegslagc. Berlin, 4. November. In Vesprechuug der .Kriegs-lagc stellen sämtliche Vlättcr fest, dcr (^csamtcindrult sci dcr, daß es im Westen langsam, aber stetig vorwärts gehe «nd die Stimmung und Gesundheit der Truppen ausgezeichnet seien. Die Verluste seien natürlich stellenweise groß, jedoch die der Feinde bisher in allen Kämpfen weitaus größer. Man habe allen guten Grund, der weitereu Entwicklung der Dinge zuversichtlich entgegenzusehen. Neuerliche heftige Beschießung von Neims. Bordeaux,, 4. November. Wie der „Temfts" meldet, haben die Deutschen Sounlag uud Montag mit einer neuerlichen heftigen Beschießung von Neims eingesetzt. Der deutsche Kronprinz an Enucr Pascha. Koustantinupel, 4. November. Der deutsche Kronprinz hat an den Kriegsminister Enver Pascha folgendes Telegramm gerichtet: Die fünfte Armee und ihr Kommandant entbieten der ottomanifchen Armee brüderliche Grüße. Ein preußischer Prinz verwundet. Verlin, 4. November. Der „Nationalzeitung" zufolge wurde Prinz Joachim Albrecht von Preußen, ^ dcr zweite Sohn des verstorbenen Prinzen Albrecht, bei den Kämpfen auf dem westlichen Kriegsschauplatze durch einen Schuß in den rechten Fuß verletzt. Ertrnutunn deö slichsischen Kricasministers nuf dem zllicnsschlNlftlnl'c. Berlin, 4. November. Mälternachuichten zufolne ist der sächsische Kriegsminister von Carlowitz mif dem frau-zösischeu KriegssäMlpIatze an einem Herzleiden ertranll und zu einem Erholungsurlaub nach Vad Nauheim ab-gerciß. Zur Einschränkung des überflüssigen Nrotverbrauches. Berlin, 4. November. Der Handelsmiuister und der Minister des Innern richteten an die Obcrfträsioenten einen Erlaß, worlu darauf hingewiesen wird, daß iu vielen Gast- und Sfteiscwirtschast.cn den Gästen Ärot und andcrcs Gebäck Zu beliebigem Genuß zur Verfügung gestellt wird, wodurch dcr verschwenderische und gedankenlose Verbrauch des Brotes gefördert wird. Der Erlaß besagt sodann: Wird für das genossene Brot eine besondere Bezahlung verlaugt, so wird ein solcher überflüssiger Verbrauch des Brobes alsbald eingeschränkt werden. Frankreich. (5ine <nbe, die Aufrichtigkeit ihrer Absichten dnrznwn. verlangten dic Botschafter des Dreiverbandes am ,'ll. Oktober ihre Pässe. — Nachrichten aus Nordafrita besagen, daß die mohammedanische Welt in keiner Weise beabsichtigt, sich mit der Türkei solidarisch zu erklären uud ohne Unterschied die mohammedanische Sache zn gefährden. England Eine neue Kriegsanleihe. London, 3. November. „Daily Telegraph" meldet: Demnächst wird eine neue Kriegscmleihe emittiert werden, uud zwar im Betrage von 200 Millionen Pfund Sterling zu liier Prozent, die in zehn Jahren al pari eiulösbar ist. Dic Zahl dcr in London internierten Deutschen, Österreicher und Ungarn. London, 3. November. Dem „Daily Telegraph" zufolge wird die Zahl der in London allein internierten Dentfchen, Österreicher und Ungarn anf 5^0 geschätzt. ^ossnnuna (fnlllands von der Londoner Deklaration? Köln, :j. November. Die „Kolnische Zeitung" meldet aus Berlin vom ^. November: Nach einer Blättermeldnna soll die englisclft,' Regierung nach einer Besprechnna mil den verbündeten und neutraleu Mächleu beschlossen haben, die londoner Deklaration vom Jahre 1W9 nicht mehr als Grundlage für die Handlungsweise in Angelegenheiten des internationalen Rechtes anzusehen. Eiue Bestatiauua für die X!ossagunss Englands von der Londoner Deklaration scheint noch nicht vorzuliegen; es wird aber wohl festgestellt werden müssen, ob eine solche i^ossaannn. erfolgt. Sollte dies der Fall sein. so wurden wir daraus selbstverständlich den Schlns; zu ziehen wbcn, dah anch Deutschland gegenüber England an die Londoner Deklaration nicht mehr gebunden wäre. zirienörecht i« Äayftten. Lundon, 4. November. Das Neutcr-Vureau meldet aus > 10 5IÖSÖ7 schwach!" Nebel > 0 8 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 13-0», Normale 6 4'. Lllibachei Zeitung Nr. 270_______________^ ..... 222^_______________________________5, November 1914 ¦ Philipphof ¦ ist eine 3886 elegante Wohnung mit 3 Zimmern äst* vermiete**. "ISSg" bfefctehend aus 3 Zimmern und Zugehör, ist pep sofort zu vermieten: 3885 Veina pot Nr. 1. , Familie Srokowski derzeiiTeschen, Bobreker- hügel 215, sucht Familie des Herrn gr.-kat. Pfarrers Severin Gabrusiewicz aUS HodÖW. 3888 Schwarzer Pudel (Akquisition für Tierfreunde) und eino gelbe Mahagoni-Etagere Bind wegen Abreise sogleioh 3889 sbia verkaufen: Schischha 75, gewes. Hühneranstalt. Mm' aufmär und " ^-Vtn gebildet, perfekte Stenographin gr ^tosehinschreiborin, der slovenißchen y^lfoke vollkommen mächtig, wird auf-I ßetottnmen im Fabrikskontor C. Wen-, 5831 ger, Klagenfurt. 6—6 Zentrum der Stadt Schellenburggasse Nr. 4/11. 4 Zimmern samt Zugehür, elektrische 3873 Beleuchtung etc. 4—2 SOiOfl zu Tcrmieten. 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