Nr. 2«. Plänumer^lionsprtl«: Im «lomptoir ganzj. 'l. ll, halbj. fi. i 5n. sslir di« .^usiellui'a in« Hau« halbj. ll, tr. Viit der Poft »anzj. fl. il». halbj. fi, 7 5«. Mittwoch, 26. Jänner. Insetlio«s«el>«br. ftst Nein« Insnate bl« z, « Zeiln, »5 lr, «rShtls pl. Zeile « lr., bei «ft«« Wiebrrholun en pi. Zeile 3 ,^. 187«. Amtlicher Tbeil. ode. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Jänner d. I. dem jubilierten Bergphysicus zu Idria Dr. Ludwig Gerbez in Anerkennung seiner langen, treuen und ersprießlichen Dienste den Titel eines laise.lichen Rathes taxfrei aller-gnädigst zu verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Jänner d. I. dem Vorstande der Dirrctionsabtheilung der Kaiserin Elisabeth-Bahn für den cummerciellen Dienst, Director Johann Künl, in Anerkennung seiner vorzüglichen Leistungen den Titel eines kaiserlichen Rathes mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Se. t. und t. Apostolische Majestät haben mit Nller' höchster Entschließung vom 18. Jänner d. I. den Maschi' uenführern der a. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn Robert Friedrich und Joseph Friedetzki in An-erlennung ihrer vorzüglichen Dienstleistung jeocm das silberne Vcrdicnsttreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil, Iounmlstiulmell. Die im Laufe der letzten Tage abgehaltene Con-fcrenz mehrerer Mitglieder des hohen Herrenhauses i" Angelegenheit der ungarische,! Ausgleichs-fraqe, sowie das erfolgte Eintreffen der Zustimmung des englischen Cichinets^u den viel besprochenen türti« schen Reformvorschlägen Sr. Excellenz des Grafen A n. drassy bilden so ziemlich die einzigen Angelpunkte, um welche sich die öffentliche Discussion unserer meisten und hervorragendsten politischen Iomnale beweg!. Wir wollen einzelne St!mmen derselben in Nachstehendem aus« zugswcise wiedergeben. Die Neue freie Presse polemisiert zunüchst gegen den wiener Eorrcjftondenten der ..Nreuzzeilnna", welcher die bisherige Politik des Grafen Nndrassy als eine „magyarische" hinstellt. DaS Blatt coostatiert zu« nächst, daß in der orie„talischen Angelegenheit ungarische und deutsch österreichische Interessen mit jenen der Ge> sammtmoi'archie vollständig zusammenfallen und daß lein österreichischer Staatsmann anders als Graf Andrassy Handel,, lönnr, sondern wie dieser gegen jede Annexion auf Kosten der Türkei, wie geM dle Bildung südslavi> jcher Zwergstaaten an unserer Grenze wirken mühte. — I" einem zweiten, der Herren ha usco nfe« re« z gewidmeten Artikel sagt sie wörtlich: „Seit die Minister Auersperg und Lasser in den verfassungstreuen Fractionen erschienen sind und dort um deren Unterstützung angesichts der mit Ungarn schwe» benoen Unterhandlungen geworben haben, sind nun fast zwei Wochen vergangen, und noch immer wirb in den verfassungstreuen Clubs darüber gestritten, nicht ob, sondern w«e der Regierung diese Unterstützung zu ge währen sei. Ueber die Hauptiachc. datz es Pflicht des Reichsrathes sei, mit aller Macht sich gegen jede Form oer Ausgleichsrevision zu stemmen, welche mit einer direct oder indirect erhöhten Belastung der cisleiihmw schen Reichshälfte verknüpft wäre, herrscht, so viel bis jetzt aus den Eluboerhandlunheii in die Oeffentlichkeit gedrungen ist. kein MeinungSzwicspalt. Auch darüber scheinen so ziemlich alle Fractionen einig zu sein, daß oas geeignetste Mittel, um das volle Gewicht der west-österreichischen Interessen bei den Verhandlungen in die Wagscha e zu werfen, darin bestehe, daß zunächst eine stramme imd einheitliche Olganisalion der grsammten Vcrfassul'gsparlci und sodann ein enger Anschluß dieser Organisation an die mil der Füh ung der Verhandlun, gen betraute Regierung geschaffen werde. Dieses war der Gedanke, den das Ministerium den verfassungstreuen Elubs nahelegte; nur in diesem Sinne und als eine wuchtige Verstärkung dieser Organisation vermögen wir die im Herrenhause gepflogenen geheime,, Verhaüdlunge-, aufzufassen. Das Neue Frein denblall läßt sich über das gleiche Thema in ähnlicher Weise vernehmen: «Obwol über den Inhalt der Discussion nichts in die Oeffentlichleit dringt, wissen wir doch so viel, daß die Agitation unserer Pairs keine andere Tendenz al»j bic der Erhaltung des bisherigen Maßes politischer und wirthschaftlicher Eil'heit hat. Wir wissen ferner, daß — wiewol die bisher stattgehabten Eonferenzen ohne Ein» flußnahme der Regierung zustande kamen - die Dis» cussion durchaus leine Spitze gegen die Regierung halle, und daß namentlich die Meldung eines hiesigen Blattes, wouach es der Regierung «n .^leser Versammlung zum Vorwurf gemacht worden wäre, daß sie sich mcht früher mit den verfassunMrcuen Parteien verelniale, eine ganz grundlose ist. Ein Vertrauensmälmer>Eomit6, nach Art demjenigen, wie es in den Abueordnetenclubs besprochen wor» den, wurde schon in der ersten Sitzung gewählt, doch ist die We der ConMmttglieder, wie sic heute in einem Blaite veröffentlicht wird, nicht die richtige. Graf Leo Thun ist in der That unter den Mitgliedern dieses Comit6's, Der loyale Charakter der ganzen Agitation wird außer Zweifel gestellt, wenn mau in Erwägung ziehl, daß unter denjenigen, von denen die Einladung zu den Con« ferenzen ausgeht, sich Mänxer wie Graf Wrbna, Graf Mercandln und Ritter v. Hasner befinden." Ebenso die wiener TageSpresse: „Das Her. renhaus des österreichischen Neichsrathes scheint, wenn nicht alle Anzeichen trügen, in aller Stille die Führer» schaft in der Frage des TageS an stch nehmen zu wollen. Während zwischen den einzelnen Fraclionen oeS Abgeordnetenhauses e>ne Einigung inbetreff oeS Vorgehens Ungarn gegenüber erst noch gesucht wird, erscheinen alle politischen Parteischattierungen des Oberhauses bereit« in Reih und Glieo." Das Fremdenblatt betont in einem gegen die Haltung der ungarischen Blätter gerichteten Artikel, nur auf die Erhaltung der Bedingungen für Leben und Oe-deihen ziele die Sprache der österreichischen Presse und nur auf diese concentriere sich auch die parlamentarische Defensive, deren Eontouren immer mehr zutage treten. Das Recht — bemerkt das Blatt schließlich — wird unscie Position uneinnehmbar machen und die oermit» telnde «clion des Grafen Andrassy wesentlich erleichtern, der auch als Ungar das Schwergewicht seine« Einflusses in die Schale derjenigen legen wird, die entschlossen sind, dein Reiche zu gcben, was bes Reiches ist, und ihm dadurch die Mittel gewähre,,, seine Politik erfolgreich weiter führen und an ullcn Höfen und Eabineten die Großmacht Oesterreich-Utigarn zu immer noch steigendem Ansehen bringen zu können. Dem Extrablatt zufolge würde durch die Annahme der Resolution Dormitzers das Abgeordnetenhaus, ohne der Regiernng lie Hände zu binden, dem Bestreben derselben, Ungarn gegenüber die österreichischen Inter» 'lsen auf daS nachdrücklichste zu vertreten, mit einer nposanten Kundgebung zuHilfe kommen. Das Blatt iilt die Resolution für geeignet, die Grundlage für die Bereinigung aller Fractionen der Verfassungpartei ab» Lgeben. Von den Prooinzbl ältern richtet die Ga-etta Lwowsla an die V:rfassungspartei sowie an .ie Dealpariei und ihre publicislischeu Organe die ernste Mahnung, sie mögen einen gemäßigteren Ton anschla-gen und nicht vergessen, daß sie auf einander angewie-sen find. Die Nurodni Kisty endlich plaidieren unter den gegenwärtigen Verhältnissen für ein entschiedenes Auf« neben der biehcriaen altczech!>chen PafsivilälSsivlilil. Parlamentarisches. Der Arbei terpetitions-Aussch uß zog in seiner am 20. d. M. stattgefunden».,, Sitzung die lm Uaufe des letzten SessionSabschnitles dem Ausschüsse zu. gewiesenen Petitionen der l/lrbciter in ^eobei,, Freuden» thal, Iäaerndorf, Wigstadtl und Brunn, ferner der Buchbinder von Niederösterreich in Berathung. Die ersten fünf Petitionen sind beinahe gleichen Inhaltes und verbreiten sich über Forderungen theils politischer, theils gewerblicher Natur, während die sechste, aus Niederöfterreich, ausschließlich gewerbe- Feuilleton. Gin Justizmord. Roman vcn I. Vernhardt. (Fortsetzung.) Intends "°^ geschieht dann mit Ihnen?" fragte der vielleich?7u!ü'^'?!"^.?" sich nicht. Man wird mich wcnn mm uck"^^^'^!'' °ber wieder holen lassen, den belalilt ^ ./""^- Und dann: Wer seine Schul« den S e n ir ?t" ^ Ich bezahle für den Dienst, daß ich d"se SckX"''«"' Leistet, ""d bin glücklich, wälzen kann" ^'^ '""ich von meiner Brust ab- Papie?w^ zerriß^^ Polizei^." '"^" 6'' alter Freund?" rief der ,,W°« „m ,miu Gmissm «bill«,» <.,,,w°''!!tl fuhr fort: „Blicken Sic mir ins Gesicht. Sebe ick n,i, ein Spitzbube ans? Sagen Ihnen nicht n!cine Vmw -wng und meine Thränen, daß ich die Wahrheit spreche? Daß lch von dem Verbrechen so weit entfernt bin wie der ylmmcl von der Erde? Mögen die Richter'über nuch mthcilen, wie sie wollen, sie kennen mich nicht Aber Su, der Sie mich im Feuer der Schlacht ge- ehen, der vermöge seines Geschäftes jeden Bösewicht zu durchschauen vermag, Sie sollten mich nicht für den Thäter des Verbrechens der verflossenen Nacht halten." „Aber das ist ja auch nicht der Fall!" rief Vidoc heftig, ..Ich glaube an Ihre Unschuld, ich bin überzeugt davon. Ich habe cS bewiesen, erst vor einer Stunde, wo ich Sie gcgcn die Anschuldigungen des Staatsanwalts nnd des Untersuchungsrichters mit eiuem Eifer vertheidigt, der mir ihre Ungnade zuzog." Der Intendant schüttelte den Kopf. „Wohl, wenn Sie mich unschuldig glauben, warum wollen Sie mich zur Flucht bereden?" Der Polizeispiou zuckte die Achseln. „Weil ich nicht das Gericht bin; weil ich nicht die Meinung des Publikums theile, derjenigen Leute, welche heute früh Ihre Ncchtschaffenheit bis zum Himmel er« hoben nnd heute Abend danach lechzen, Sie auf dem Schasfot zu sehen." „Und Sie glanben, daß man mich oerurtheileu könnte?" „Ich glaube nichts, aber ich fürchte alles. Seieu Sie vernünftig, Kamerad, und nehmen Sie mein Anerbieten an." Eine onnklc Wolle überschattete das offene Gesicht des alten Soldaten. ^ ..Und wenn auch das Schlimmste geschähe, ich bleibe doch ein ehrlicher Mann," sagte er ..Diejenigen aber, d'e mein Todcsurthell unterzeichnen, werden später vor dem Tribunal dort oben, vor den, trine Täuschung stattfindet, eine furchtbare Rechenschaft ablegen müssen." Ein schwerer Seufzer hob seine bvcitc Brust, er richtete den Blick nach oben. „Ich werde Gott bitten, ihnen zu verzeihen." Die Seele des ehemaligen Geleerensklaven durchzog ein ungcheuchcltcs Gefühl der Bewunderung, und sein Haupt neigte sich vor der stillen Seclengröße dieses ein» fachen Mannes. „Aber diese Bitte wird Ihnen nicht das Leben wiedergeben," murmelte er. „Mag sein, aber die christliche Barmherzigkeit spricht: Segnet, die Euch fluchen, thut wohl denen, die Euch hassen und beleidigen." „Mcs wahr, aber bedenken Sic, welche Qualen Ihnen noch bevorstehen. O, diese Assisen - ich kenne sie und dann der Henlerlarren, das Blutgerüst." „Was thut's? Ich werde als Märtyrer sterben." „Denken Sie an Ihre Tochter." „Meine Tochter! O, mein Gott, meine arme unglückliche Tochter" Die Erinnerung an das theuerste Out seines Da. seins, an die herrlichste Hoffnung seiner letzten Tage erschütterte den alten Soldaten so, daß seine Thränen aufs neue und stärker als zuvor flössen. Vidoc. der ihn gespannt betrachtete, hegte in diesen, Augenblicke die Hoffnung, seinen Widerstand endlich zu besiegen. Da klopfte der Kutscher plötzlich mit seinem Peil« schenstiel an das Wagenfrnster. ..He. Vürger," rief er. „es ist sechs Uhr vorüber. Wir sind am Ziele. Veraessen Sie das Trinkgeld nicht." Jacques öcbrm' richtete sich empor. Sein Entschluß war unerschüttcrt geblieben. „Francois Vidoc," sagte er ernst und ruhig, „ich bitte, bestehen Sie nicht auf Ihren Vorschlag. Für Ihre gute Absicht danke ich Ihnen aus der Tiefe meine« 150 gesetzliche O.'gcnstlnde behandelt und gegen manche Bestilnnuxgen des itteferrnlen Entwurfes der neuen Oe« we»d«ordnang polemisiert. Ab^. Or. Roser betonte, oaß die Erfüllung der Wün chc der P>:cenlen nl.r von einer neuen Otw:rbe» oron^ng zu erwlrien sei, daher auf deren baldigste Vor» läge zu ülin^en wäre. Es werde sich dabei die Gelegen« he»t ergeben, die Wunsche der Arbeiter, insoweit sie darin nicht berücksichtigt, durch Amendeaienis zum Ausdrucke z,l bringen. Aus diesem tArunoc sei er blos fur eine die Gewerbeordnung urgierende Resolution, da eine Realisierung politischer Foraerangen nicht vorauszu« setzen wäre. Nach längerer Debatte über den Verhandlungsmodus, an welcher sich die Abg. Dr. Czertawsli, Dr. v. Pleaer, Freiherr o. Hackelberg, Freiherr o. Wallers« tirchcn und Mises beteiligten, beschloß der Ausschuß, in die meritorische Discussion über die nachstehenden gewerblichen Angelegenheiten einzugeben: a) NormalarbeitS^eil, b) Haftpflicht der Unter, nehmer, c) Lehrlingswesen, ä) Gewerbegerichte, «) Coa« Utionsrecht, k) Swungsgenossenjchaftcn. Abg. Dr. von Plene r erklärte, daß in Eng. land für erwachsene männliche Arbeiter leine normale Arbeitszeit bestehe, sondern blos für Frauen, junge Leute und Kinder; da in der Textilindustrie hauptsächlich diese Kalcgorie von Arbeitern Verwendung finde, so beschränke sich naturgemäß auch die Arbeitszeit für die mitwirkenden erwachsenen Männer. Die überhaupt vor» kommende Beschränkung der Arbeitszeit regle sich ledig« lich im Wege der Eoalilio.len. während seines Wissens leine Gesetzgebung derlei Vorschriften kenne. Abg. Dr. Roser erklärte sich unbedingt für die Bestimmung eines Normal-ArbeitStageS von 10 Stunden, während Abg. Freiherr v. Walters-tirchen meinte, daß dieser Gegenstand im Berichte an das Abgeordnetenhaus erwähnt, aber nicht befürwortet werden solle. Der Ausschuß beschloß, sich im Berichte ausdrücklich für nicht Empfehlung eines Normal-Arbeits-tagee auszusprechen. In d?r weiter folgenden Specialdebatte über die Haftpflicht der Unternehmer beantragte Abg. Frei« Herr o. Walterskirchen die Aufnahme des nach» stehenden Passus in den Bericht: ..Der Ausschuß glaubt nicht, daß die Ansprüche, welche die Arbeiter im Falle der Invalidität aus nur von ihnen selbst dotierten Kas« sen h»ben können, die Arbeitgeber von einer Haftpflicht für unverschuldete, aus der Arbeit entspringende Beschä« digun^en befreien. Der Ausschuß kann sich für einen ab' soluten Zwang der Bcitragsleistung der Arbeitgeber zu den Hilfslassen nicht aussp'echen." Die Beschlußfassung hierüber wurde auf die nächste Sitzung verschoben Der preußische Landtag, dess'n Eröffnung wir kürzlich meldeten, beschäftigt die ..Pol. Coir." eingehend in folgendem, ihr auS Berlin zugehendem Schreiben ihres Original Corrcspondenlen : „Der Landtag ist eröffnet, doch wie die Dinge augenblicklich liegen, wird es vor Februar seine Thätig« keil, we'che über Pfingsten hinaus nicht dauern soll, kaum beginnen können. Er hat ein reiches ArbeilSpro-gramm abzuwickeln, welches in der Thronrede noch keines« Wegs vollständig emhal,en ist. So z. B. ist die Erwartuug der Börse getäuscht worde', daß die Eröffnungsrede den Beginn der Action bezüglich d<:r Elw-rbung der preußischen S t a alS -bahnen, sowie der sämmilichen preußischen Eisenbahn» hoheltsrech^e durch das Reich ankündigen werde. Eine drrariige Vorlage wird nicht ausbleiben, doch hat die Bache gelbst noch nicht so bestimmte Form angenommen, um ihrer bei solchem Anlaß Erwähnung zu thun. Zum Verta,f der Bahnen gehört immer außer dem Verkäufer, mag derselbe noch so bereitwillig stin, noch ein Käu» fer, und ehe die preußische Regierung den Landtag mit dieser Materie befaßt, dücf.e sie sich in der einen ooer der anderen Weise Gewißheit verschaffen wollen, daß die verschiedenen Facloren der Reichsgesetzgebung einer solchen Erwerbung au^ zustimmen würden. Macht das Reich, d. h. die Gesammtheit der Einzel stauten, sich zu Mit. besitzern der preußischen Bahnen, so wird damit — ab, gesehen davon, daß die preußisch:« Staatsoahnen mit den Reich«eisenbahnen in Elsaß.Lothringen den fünften Theil deS ganzen deutschen Schienennetzes umfassen — für die heute noch dissentiereuden deutschen Staaten ein Präjudiz gesHaffen. Preußen sind seine Staatsbahnen im Verhältnis vielleicht theurer und saurer zu stehen gekommen, als z. B. Württemberg die seinigen. Wenn das Reich, und dazu gehört ja auch Württemberg, sich bereit zeigt, die preußischen Staalsbahnen nebst den dazu geneigten Privalbahnen zu übernehmen — aus welchen Gründen will dann Württemberg mit den seinigen noch zögern, ganz abgesehen davon, daß ein so ausgestalteter Centralpunkt, wie es das RcichSeisen« bahnamt alsdann sein würde, die anderen Eisenbahnen, auf welche er ohnehin durch die von ihm ausgehende Be-herrschung deS ganzen deutschen Verkehrswesens einen bedeutenden Einfluß auszuüben hätte, wie ein Magnet an sich ziehen würde. Und der Mittel und Wege gibt es ja genug, um zur Wahrung der einzelstaatlichen Eisen« bahnhohelt und ihrer Interessen dem Reichseisenbahn, amt, nach Analogie des Bundesraths oder je nach der Kilometerzahl der in dem Einzelstaat belegenen Vcchn« linien, eine Körperschaft an die Seite zu setzen, für welche das Reichseisenbahnamt nur das Exccutivorgan wäre! Doch dies alles sind für jetzt nur Entwürfe, welche erst eine bestimmtere Gestalt annehmen werden, so bald die Sache einmal zu öffentlicher Verhandlung gelangt sein und eine bestimmte Kundgebung des Reichs-tagS darüber vorliegen wird, mit welcher dann ja auch der Bundesrath sich abzufinden hätte. Es scheint außer Zweifel, baß eine solche Kundgebung noch in der über. morgen wieder beginnenden ReichStagS-Session erfolgen wird. Angesichts aller dieser Verhältnisse, zu denen sich noch mancherlei Schwierigkeiten anderer Art gesellen, kann Fürst Bismarck allerdings nicht gemeint sein, mit der national liberalen Partei zu brechen, für welche er einen Ersatz nicht zur Hand hat. Die bisher gemachten Versuche zur Herstellung einer stärkeren conservativen Partei haben wol schwerlich ein Resultat ergeben, welches den Kanzler mit besonderem Vertrauen erfüllen könnte, um darauf irgend eine Action zu begründen. Gelingt es, die guuvcriicmental gesinnten Conservative!! bei den nächsten Wahlen so weit zu verstärken, daß die liberalen Parteien genöthigt wären, auf die conservativen Elemente mehr als bisher Rücksicht zu nehmen, so wäre damit schon viel gewonnen. Bei der natiunalliberalen Partei geniert auch keineswegs die Partei als solche; sondern nur der politische Doctrinismus einzelner hervor« ragender Mitglieder, bei anderen deren enge Verquicknng mit der Börse, sind dic trennenden Elemente, welche sich neuerdings häufiger zwischen den Kanzler und die Partei stellen. Jene politischen Doctrinäre gerathen immer weiter ab von den moilarchischen Fundamenten des Staates, von der Autorität, deren jede Regierung bedarf, und Herze.'s, aber ich fnlge meinem Gewissen. Sie erinnern mich cn meine Helene. Sie riefen mir ins Gedächtnis, daß meine Ehre mir nicht allein gehört und daß ich mciue ganze Kraft, mein L>'ben daran sehen muß, um sie für mein Kind zu vertheidigen, deren Erbgut sie ist. Steigen wir also aus und lassen Sie mich einschließen, wie Ihre Vorgesetzten Ihnen befohlen haben." Die Augen des Detective waren seit vielen Iahven nicht feucht geworden, jetzt fühlte er eine Thräne darin zittern. AVer er schwieg, üffuctc den Wagenschlag und brachte seinen Gefangenen, der mit edlem Stolze neben ihm l^rschritt, in das für ihn bestimmte Gefängnis, die Conciergerie. Als er nach ungefähr einer halben Stunde den Ort des Jammers und der Thränen wieder verließ, hielt ein eleganter Wagen, dessen Laternen in dem Dunkel des Abends hell leuchteten, dem Bogengang gegenüber, welcher sein schwarzes Gewölbe zwischen dem Thurm Mongommery und dem Thurm l'Horloge ab« ruudcte mW mit einem starken Gitter verschlossen war. Der Polizist, der auf der Seite der Quais ging. beachtete das Fuhrwerk nicht. Sein Kopf war auf die Brust gesenkt, seine Augenbrauen hatten sich zusammengezogen. Seine Miene verrieth, daß se'n Geist sich mit ernsten, ungewöhnlichen Gedanken beschäftigte. Er schritt schnell dahin, obgleich der Weg schmutzig und voll Wasser-Pfützen war. 'Am E„de der Quais betrat er die Straße Dauphme. Er gedachte sich nach dem Hof des „Rothen Kreuzes", wo die arme Tochter des unschuldig Eingekerkerten weilte, mit möglichster Eile zu begeben, da ihm Jacques Lebrun den peinlichen Auftrag ertheilt hatte, Helene von der ihren Vater bedrohenden Anklage, wie von der Gefahr, die über seinem Haupte schwebte, noch an diesem Abend zu benachrichtigen. „Wahrscheinlich ist das arme Kind schon von dem Unglück unterrichtet," murmelte er, „und zwar durch die Haussuchung, die der Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter verfügt haben, aber ich möchte denn doch wissen, wozu diese Untersuchung geführt, und außerdem bin ich vielseitig imstande, dem armen Mädchen einigen, wenn gleich nur schwachen Trost zu geben." Als Viooc an dem eben erwähnten Wagen vorbci-schritt, war in demselben ein Fenster niedergelassen wor» den; der Damenhut mit dem Schleier hatte sich aufs neue aus dem Innern hervorgebeugt. In demselben Augenblick hörte man drinnen eine Stimme fragen: „Nun, ist er'S?" „Ja," war die Antwort der Dame. „Er ist allein gegangen?" „Allem." „Dann ist der andere im Gefängnis geblieben." „Ohne Zweifel." Die männliche Stimme schlug ein wildes Ge» lächter auf. „O, meine theure Sabine! Es scheint, es gibt einen Gott für Leute unseres Schlages." „Ja," versetzte die Dame, „aber die Menschen nennen ihn Satan." Das Wagenfenster wurde geschlossen und im nach. sten Augenblicke rollte der Wagen davon. Hintergrund treten, den bedenklichen Auswüchsen gegenüber ein starkes Gegengewicht schaffen zu helfen." Aus Konstantinopel geht der „Politischen Eorresponbenz" unterm 14. t>. folgender interessanter Bericht über die politische Situation der Türlei zu: Wie vorauszusehen war, hat unS der Kurban-Beiram die übliche Minlsteroeründerung nicht vorenthalten. Riza Pascha, seitheriger Marlneminister, wurde zum StraStier (Kriegsminister) ernannt. Da« Ma-rinemilüsterium ist vorläufig noch unbesetzt, der unzuverlässige Derwisch Pascha soll einige Ehancen haben, dieses Portefeuille zu erhalten. ES verlautet fernerhin, daß auch der Finanzminister AussufPascha demnächst einen Nachfolger erhalten solle. Alle diese ge< genwärtigen Veränderungeu haben leine besondere Bedeutung. Von weil größerem Interesse ist, was man sich über einen angeblich in höchsten diplomatischen Pforten-kreisen geplanten großen Eoup in die Ohren raunt, um der gesammten europäischen Diplomatie ein Schnippchen zu schlagen. Ohne selbstverständlich der Sache irgend welches Gewicht beizumessen, da sie es wahrscheinlich auch nicht verdient, so will ich sie doch der Euriosität halber nicht verschweigen, um zu zeigen, welche sonderbare Blasen die augenblickliche Sachlage aufwirft. wirken und eine Verständigung herbeizuführen, indem er dazu räth, die Prinzipien beiseite zu lassen und lediglich die Pcrsoncnfragc zu entscheiden. Die serbische Slupschlina soll, dem Ver. nehmen nach am 26. d. M. geschlossen werden. Aus dem Protokolle d:r gestrigen Sitzung geht hervor, daß eine Interpellation über die den gesetzlich normierten Betrag übersteigende Pension Ristic' zurückgewiesen, die erweiterte Anklage gegen das Cabinet Marinovlt und Danilo Slephanovic jedoch — der gestrigen Melouig entgegen — trotz mahnender Vorstellungen vanseilen de« Ministerpräsidenten Kaljevii an das Untersuchung«, Con,it6 gewiesen wurde. Der frühere Kriegeminister, Oberstlieutenant Protik, wurde gestern von diesem Co-mit6 vernommen. Dem schwedischen Reichstage ist der neue Flotten-. plan vorgelegt worden. Nach dein Rcgiernngsentwurfe soll die Ausführung auf eine Reihe von zwölf Jahren mit :;'/, Millionen Kronen jährlicher Ausgaben berechnet fein. Es sollen noch gebaut werden: 4 Widder» schiffe zu je 4 Millionen Kronen, 6 Panzerlanonenboote zu 550,000 Kronen, 18 ungepanzcrte Kanonenboote zu 400,000 .stronen, 4 Minenschisse zu 580,000 Kanonen, 1 Ucbunasschiff zu 1.700,000 Kronen, 1 Klagacnschiff zu 2.200,000 Kronen und endlich Transport« »no Minenfahrzeuge zu 5 Millionen Kronen. Zu Deputierten von Madrid wurden gewählt: Der ehemalige Minister Angulo, General Pavia, der Colonienmimster Lopez de Ayala, Banquier Vayo, CanooaS Castillo, der Minister des Innern Ro< meo y Robledo und Marquise v. Sarboal. Die Ministerielle»' behaupten, die Regierung habe eine bedeutende Majorität in den CorteS. Die zur Partei Sagasta's gehörigen Mitglieder zählen ungefähr 36, die Ocmähig-ten 16 und die Republikaner 3 Vertreter. Vom nurospanischc n Kriegsschauplätze wird gemeldet, daß das Armeccorps des Generals Martinez seinen Vormarsch in Navarra begonnen habe. Bei Tan Sebastian ist man in den Vorbereitungen zum Kampfe begriffen. Kanonen von schwerem Kaliber wurden in dir Ncdunte von Artola eingeführt, nm die carlistischen Battn-Ml bci Vcntaziqnin zu beschießen. Nach Oyarzmn wurde ein starker Transpurt von Lcbcnsmittcln und Kriegsbcdarf geschasst, trotz dcr starten Feuerö des car listischen Forts ^an Marcos und Mnnaundi. Ucber die Bczichnna.cn Spaniens zn den Vereinigten Staaten von Nordamerika berichtet man, daß die Gerüchte eine willfährige Antwort, welche Spanien der Regierung der Vereinigten Staaten gegeben haben solle, unbegründet seirn, da diese Regierung noch immer nicht dic spanische Note vom l5. November v. I. beantwortet habe und auch den InHall ihres an die Mächte Ncrichtctcn Rundschreibens bezüglich Cn lia'ö >wch nicht officicll in Madrid yabc mittheilen lassen. Mgesneuigkeiten. (Personal» achricht.) Se. Excellenz der Herr Minister de« Innern Freiherr v. Lasser befindet sich bereits besser und dürfte «kürze seiner gänzlichen Genesung entgegen, lehrn. - (Die Gesundheit des Papstes.) Ueber die jilngsic Unpäßlichkeit des Papstes weiß die mrdicinische Zeitschrift „Lancet" auS authentischer Quelle folgendes mitzutheilen: Nm Freitag (13. d.) abends, nach den ermüdenden Empfängen und Unterhaltungen vieler vorhergehenden Tage, klagte kio Ncmo über ei» unbestimmbares Malaise, dem bald darauf cm epileptischer Nnfall von 4<» Minute» dcrgcstrectt hatte, und blieb dic ganze Nacht am Vet'e seines Patienten. Se. Heiligkeit genoß eines nahezu vietstüuoigen ruhigen Schlafes und suhlte sich am Morgen viel besser. Auf Dr. Cecca» relli's Anordnung muh er streng daö Vett hüten, und während seine zunehmende Neigung zu einer Lähmung deS Nervensystem« seinen Aerzten die äußerste Wachsamkeit auferlegt, ist — wir freuen uns. dies zu sagen — keinerlei Grund sür die allarmie» rtndcn Gerllchie vorhanden, welche i„ den ausländisch.« Journalen und an den Vürsen circuliert haben. (Hans-Sachs - Feier.) Am 20. d. M. wurde zu Nürnberg in deu Räume« deS germanischen Museums der 300-jährige Todestag des Meisteisiingers Hans Sachs gefeiert. In der zur Kuusthalle umgewandelten Kirche des »arthäuseitlo» sters prangte, umgeben von frischem Grün, die Büste des großen Meisters. Die Fcierlichleit wurde durch Gesang eingeleitet. Hieraus hielt Herr Professor «rück die Festrede, welche sich ciugehend nber das Wirken des Gefeierten verbreitete. Gesang schloh die Feier. ,u welcher sich zahlreiche Festgäfte eingefunden hüllen, — (Eiscnbahnunzlil . Dezember, als die Kälte auf 40« C. stieg. 10 Personen auf der Straße, darunter eine Schildwache. Auch ans den Kreisen Nowo>Pawlowsl und Stary-Ostol »m Don-Gebiet wird gemeldel, daß lehr viele Vauern erfroren siuü, die in d.» Nächten zum Ib., 1V., 17. und 1». (27. b,S 30.) De-zember unlnlmgs waren. Die Zahl der Todten allein wirb ans mehr al« 100 angegeben. Von adgefrureneu Glicdmahen spncht man schon gar nicht mehr. - (Prei «schießen) Zu den großen Unlernehmmlgen, die der Weltausstellung in Philadelphia besouderen Re>< verleihen werden, gehurt auch tin »nternationale« PieiSschichel', bei dem sich SchÜtzenbrüder b,n „Schützenpreis der Welt" hol«"' könne«. Die Länder, welche sich daran brtheiligen, werden durch je acht auserlesene Schützen vertreten sein uub jedenfalls wird ?« an zahlreicher Lonrurrenz für den Preis, eine von den Vürgel» der Vereinigt.-« Slaattu gegebene Trophäe, nicht fehlen. Ter Präsident der „National Riste Association" von Newyorl hat be< reit« seine Einladungen an die verschiedenen Schützengtsellschaflen ergehen lassen. fokales. Predil- oder Lackerbahn? Velanntlich hat auch der gewesme österreichische Handelsminister Freiherr v. WüllerSlorf-Urbair in diese Streitfrage activ eingegriffen, indem er vor kurzem unter dem Titel: «Das Eisenbahnnetz im westlichen Theile den österreichisch-un» garischen Monarchie" eine Brochure erscheinen ließ, in welcher er sich mit Entschiedenheit für den Bau der Vaclerlinie aussprach und gleichzeitig betonte, die seiner Ansicht nach den Bau der Predil-linie ebenso kostspielig als auch technisch-inopportun erscheinen lassen. — Bei dem begreiflichen Interesse, das man in unserem engeren Heimat« lande der Lösung dieser für uns in jedem Falle folge« reichen Zulunflsfrage allseits entgegenbringt, hallen wir es für unsere Pflicht, den Inhalt und Gedanlengang der obgcnarmlen Brochure - soweit sie speziell die Predil. iiackfrage berührt — unseren Lesern wenigstens aus' zugsweise zur Kenntnis zu bringen. — In seinem Vergleiche der beiden Bahnlinien betont Freiherr v. Wüllerslorf.Urbair zunächst, daß die Predlllinie mit Rücksicht auf die politischen Anforderungen, welche gestellt werden müssen und auf den durch eine Bahn zu fördernden geistigen und materiellen Fortschritt der Bevölkerungen gegenüber der Lackerlinie weit zurücksteht. Ferners führt er an: Die Schwicrigleitcn, welche die meteorischen Niederschlüge dem Bauen und dem Betriebe enl» gegensetzen, sind auf dcr Predilbahn entschieden hinderlicher, als auf der Lackerlinie, und oft in solcher Art. daß sie kaum zu bewältigen sein werden, ohne den Verkehr in empfindlichster Weise zu stören. Die zu bewältigenden größten Hohen betra-gen bei der Predilbahn 964, bei der Lackerbahn nur 770 Meter, was selbst unter normalen meteorologischen Verhältnissen eine Verlheuerung oe« Betriebe« um nahe an 200.000 st. herbeiführt. Die Tunnels und die Kunstbauten überhaupt sind auf der Predilllnie bedeutender und kommen unter ungünstigeren Verhältnissen vor, al« bei der Lacktrlinie. so daß einerseltb das Anlagekapital, die Erhaltung«- und Betriebskosten auf der Predilbahn per Meile viel höher als auf der Lackcrbahn ausfallen müssen und die Wahr scheinlichleit einer bedeutenden Ucbcrschreitung de» Prä. liminare bei jener viel größer ist a!« bei dieser. Es besitzt die Fortsetzung dcr Rudolfebahn von Tarvis bis Görz, wenn die Weiterführung bis Trirst unterlassen wird, keine wir immer geartete Ve« rcchtigung nnd bietet dem Handel und Verkehr leine Vortheile, auch wird in solcher Misc die Unabhängigkeit des Verkehres dcr RudIlfsbahn nicht ermöglicht. Das Project dcr Führung dcr Bahn Görz - Triest längst dcs Mecrcs bietet leine Grundlage, um die Sicherheit deS Bcrlcyrcs anzuhoffcn und läßt schon aus dem O.'sichtspmillc rincr Wasscrbaute an der freien, ungs schätzten Meeresküste leine sichere Kostenberechnung zu. Hingegen kommen bci der Lackerlinic leine Wasserbauten dieser Art vor und ist dieselbe weder den Fluten, noch der Brandung des Meeres ausgesetzt, sondern sie erreicht 152 dasselbe erst mit ihrem Endpunkte, während ste bis dahin auf fester Grundlage ruht. Der Bau des Bahnhofes für die Predilbahn soll hinter dem Süddahnhofe und von der Stadt Trieft völlig getrennt zu stehen kommen, wodurch die Unabhängigkeit der Rudolfsbahn nicht gewahrt und der Verkehr im allgemeinen gestört wird. Im Gegensatze davon ist der Bahnhof der Lackerlinie an der Bucht von Mug-gia dem eigentlichen besten Ankerplätze Triests nahe gebracht, wo einc Entwicklung der Stadt möglich ist und schon zahlreiche industrielle und nautische Anstalten sich befinden. Schließlich sind die Kosten des Baues der Pre-dilbahn (Tarvis-Triest) um acht Millionen Oul-den höher, wie jene der Linie Lack-Trieft. — (Der ho«bwürdige Herr Fürstbischof von Laib ach), Dr. «lhrysoftomus Pogalar, ist vorgestern von Wien hier eingetroffen. — (Personalnachricht.j Wir freuen uns, mittheilen zu können, daß in dem Vefindcn Sr. Excellenz des Herrn l. t. Statthalters von Niederästerreich, Freiherrn v. Lonrad.Cybes' feld, im Laufe der letzten Tage eine gelinde vefserung ein» getreten ist und derselbe bereit« auf einige Stunden da« Vett verlassen tonnte. — (Der Prilsident der lrainischen Handel«, und Gewerb elammer), Herr Alexander Dreo. ist vorge^rn abends als Vertreter der Kammer zu den Veralhungen d«« österreichischen Handelstammertageö nach Nien abgereist. — (Für den trainischen Schulpfennig) haben gespendet die Herren : Apfaltrern Rudolf Freiherr von, Herrschaft«« besiher, 4 ft.; Seunig Vincenz, Handelsmann, Haus» und Rea-litülenbesiyer. 4 fi ; Stöckl Emil Ritter v., Dr. med , l. t. Re> gierungsrath, 5 fi.; Strohmeier Josef, Schuhwaren-Niederlage, bO kr.; Treun Matthäus. Handelsmann. 1st.; Zeschlo Valentin, ßabnlant und Hausbesitzer, 3 ss.; Gerber Matthäus. Buchbinder und Hausbesitzer 1 fl.; Rcßmann Matthäus, Tlashändler 1 ft.; Lenlsche H Zentrich, Handelsleute I ft. — (Casino.) Heute abends findet der erste Vall in deu Lokalitäten des laibacher Lasinovereins ftatt. Veginn desselben um 8 llhr. — Der zweite Vereinsball wird am 23. Februar abgehalten. — (Juristen ball.) Seitens de« Comites diese« Bille« »erden wir mitzutheilen ersucht, daß alle jene, welche bei der jüngst erfolgten Verfendung der Einladungskarten au« Versehen Uberga,,. gen worden sein sollten und and«rerse,t« ihrer Stellung zufolge Anspruch auf eine solch? erbebe» zu dürfen glauben, ihre Namen auf einem in der Ign. v. Klemmayr H Fedor Namberg'schen «uchhandlung aufliegenden Vogen gefälligst bekanntgeben mögen. — («enefice.Anzeige ) Znm Vortheile des Herrn Vteiub erger gelangt Dorns interessant geschriebenes wiener Lebensbild „Die Vellchendame" morgen abends an unserer Vühne zur Aufführung. Herr Steinberger hat dem Publikum im Laufe der heurigen Saison durch seine gelungene Komik bereits so viele heitere Stunden verschosst, dah er sich unserer »nsicht nach wol allen Anspruch ouf eine freundliche Gegenleistung selten« desselben erworben hat. In welcher Form dies nun am besten geschehen lilnne, brauchen wir nach dem oben Gesagten wol nicht erst de« Näheren auszusuhlen. Erwähnen wollen wir nur nocb, daß an diesem Abende, um den Rei, beeselben zu erhöhen, Frau» lein Paula Fontaine vom Sta^tlheater inTroppau in der Rolle als „ffanny" gastieren wird. — (Der Lehrerwelt) lhellen wir folgende Preisaus» schreibung zur evenlucllen Vecheiligung mit: Der Ausschuß des deutschen pädagogischen Vtreine« in Prag hat, ohne ein besondere« Thema zu stellen, drei Preise fllr die drei besten »hm e,ngeli.fen»n pädagogischen Originalaufsatze im Oeiraßt von l0, 40 und 20 ft. a'^geschrie^eu. Der Einiel« chungstermm geht bl« Ende September d. I. Die eingesen-deltu Aibtitel. werden in den vom Vereine herausgegebenen »Vliltlern für Erziehung und Unlerhaliung" abze^ructl. — (Für Weingartens es, her.) Eine wichlige Cut« deckung beschäftigt in diesem Augenblicke die slidfranzosischen Weinbauern. D'e Herren Valbiaxi und Cornu, Mitglieder der Ntademie der Wissenschaften, und Vc.ileau, Secretär der Wein-bauergsai auf d,e Vlätter selbst legt, wo das Insect an der Vonne au«lriecht. Statt ihm noch länger unter der <5rde nachzu« stellen, nachdem e« schon die Zerstörung der Wurzeln in Angriff genommen hat, wird man ihm nun auf andere Weise bcizulom» men trachten: man wird die Weiustücke, auf die es sclne Eier gelegt hat, abrinden und die Borte verbrennen oder aber sie mit geeignete» Materien übertünchen und, wa« da« Neste wäre. sie ausbrühen. Im Laufe de« Jahre« 1874 wurden in Süd-Franl. reich sieben Millionen amerikanische Rebsehlinge eingeführt, welche theil« auf französische Stämme gepfropft, :heil« auch »l« Vasi« für französische Schößlinge benutzt worden find. -In diesem Augenblicke hat, wie ein Verichterstatter de« „Journal de« D6bats" meldet, ein einzige« Hau» in Montpellier eine Ve-stellung auf 15 Millionen amerikanische Rekcli, Doch sollea diese den großen Erwartungen, zu denen sie zuerst den Anlaß gegeben, nicht völlig entsprechen, der Wein der »uf französische Wurzeln gepflanzten amerilanischen Reiser ist abscheulich herb und hat mit den slldslanzüsischen Weinen nur die bunlle Farbe gemein, fo daß dlese« Gewächs da« einheimische nie zu ersetzen imstande wäre. Da« umgekehrte System, auf amerikanische Wurzeln französische Schößlinge zu pflanzen, hat bis jetzt ziemlich befriedigende Re» sultaie geliefert; allein der Versuch ist nach dem Urtheile von Fachmännern noch zu neu, als daß sich daran bestimmte Hoffnun. gen für die Zukunft der französischen Weinlultur knüpfen ließen. — (Für Ho lzl'ünd ler.) Die Präger Handel«, ,'ind Gewerbclammer hat eiuen kleinen Leitfaden: „Anleitung zur Einführung des metrischenMaßes imHolz» geschäfle" betitelt, herausgegeben, den wir allen empfehle», die als Käufer oder Verkäufer ein Interesse au drr raschen Vcr» ständigung über die neuen DimeusIons»Mcfsunge>l de« Holze« haben. Diese Anleitung verbanlt ihre Entstehung den Veralhuu» gen einer Anzahl Fachmänner und »st vor ihrem Erscheinen vom böhmischen Landcs»ttulturrath geprüft worden. - lTheater.) Als zweite Antrittsrolle hatte sich Fräulein Allegri die „Leni" in der bekannten, lustigen P^sse „Drei Paar Schuhe" gewählt, und auch mit dieser, gleich der „Galathe", einen sehr auständigtl, Ecfolg errungen. Ihre Darstellung zeigte sowol in gesanglicher, wie in mimischer Hinsicht genügende Routine und bewegte sich in den Grenzen auaemefsenel, von jeder Ausgelassenheit freien Hellerfeil, — Das Hauptner-dienst de« Abende« gebührt iudeh unstreitig Herrn Thaller, dcr „ns in sei.!em unübertrefflichen „Nachtfalter" eine so löst» liche Leistung bot, wie sie ihm an unserer Bühne nicht so leicht von jemandem nachgespielt werden dürfte. UiUer den vielen gute» Rollen, die Herrn Thaller« Repertoir auszuweisen hat, kaun er tue gestrige entschieden zu eirer scinrr allerbesten rechnen. Auch die Vertreter der kleineren Partien erwiesen sich gestern recht tüchtig an ihrem Platze, so Herr Ndam als „Theaterdiener", Herr Stampft als „IanoShazi", Herr S t e in b e rg e r al« „SchuNermrister" und Frau Paulmann als „Laura <3der", so fremdartig der letzteren diese« Rollengenre auch vorkommen mag. Das Hau» war recht gut besucht und nahm die gerundet abge» spielte Vorstellung freundlich auf. Herr Thaller und neben ihm auch Frl. Nllegri participierten iu erster Reihe au dem gespendeten Beifalle. - (Hauptverhandlungenbei« kl. Landes« gerichte Laibach j Mittwoch 26. Jänner: Josef Tomsii und Jakob und Michael Hesnil: Diebftahl; Simo« Fortuna und Genossen; schwere körperliche Beschädigung. Donnerstag 27. Iän» ner: Valentin Snoj und Michael Iamnil: schwere körperliche Beschädigung; Johann Semrajc: öffentliche Oswaltthätigleit; Urban Useniinil: Diebstahl. Freitag 28. Jänner: Franz Noz. nar: schwere körperliche Beschädigung; Georg Suftersii und Simon Malensel: Diebftahl; Franz Urenei: Betrug — (Für die erste Schwulgerichtsperiobe d. I) beim Krei«getich'e Rudalf«werth wurden feiten« dc« l. l Oberlande«ger'cht«präsidiumS in Gra, der Herr Kreisgerichts. Präsident Jeu niler zum Vorsitzenden u»d der Herr LGR Dr. Vojsla ,u dessen Stellvertreter befimmt. Ucuclte Polt. (Original.Telegramm der ..Laib. Zeltung.") Vnlarest, 2b. Jänner. In der heutigen Kammer« sitzung verlangte der Kriegsminister eilten außerordent« lichen Credit von 5.600,0()0 Lr'i zur Armeeausrüstung. Der Finanzminister legte ein Gesetz vor, wornach künftig die Landesmünzen mit dem Bildnis des Fürsten geprägt werden sollen. Für die Ereditforderung des Kriegsministers wurde die Dringlichkeit zugestanden. Vrllssel, 24. Jänner. Ein pariser »rlef der ..Int>6pendance" meldet, daß der Fregattencapitii,, und Flüq:ladiutant Mac Mahons, ^angsdorss, in spezieller Missioi« mit Depeschen nach Konstantinopel abgereist sei. Telegraphischer Wechselt«« vom 2b. Jänner. Papier - Renle 68 90 Silber - Rente 73 90. - I860« Gtaals-Nnlehen 112 75 — Naul-Nctien 892—. Tredit-Actien 190 60 - London 114 40. - Silder 104 65. K l Mnnz-Dn' taten 5 41'/. - «apalealisd'or 919'/.. 100 Neichsmarl 56 6b. Wien, «5. Jänner. 2 Uhr nachmittags. (Schlußlurse.) Crebitactien 190 80. 1860er Lose 112 80, 1864er Lose 134 25, österreichische Rente m Papier 68 85, Staatsbahn 293 --, Nord' bahn 182 75 , 20 . Fraulenstülte 9 20 , ungarische «lreditaclien 177 75, üsterrtichische ssrancnliant 29 —. ilsterreichische Anglobanl 92 10, Lombarden 115—, Unionbaul 74 -, austro-orienl«lische Van! —' -,, Lloydactit!, 849 -, austro-altomauische Vank —-—, türkische Lose 25--, «lommuna'-Äulehen 10025, «avptischt 130--. Ruhig. "" Handel und Wlksmrthschastliches. WochenauSwei« der Nationalbant. Derselbe wei«t im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende Veränderungen aüS: Banknoten-Umlauf st. 287.586.960. Nbliahme fl. 6.142 360; Giro-Einlagen st. 1.200,928, Zunahme fi. 66.300; Metallichatz fl. 134.565.408. Zunahme ft. 16,256; in Metall zahlbare Wechfel fl. 10.888.184, Zunahme fl. 146,482; Staalsuoten. welche der Bank geboren, fl. 3.523.796. Zunahme fl. 601.964; Escomptt N. 113 188.031. Abnahme ft. 5.207.439; Darlehen fl. 31.160.200, Abnahme fl. 738,400. Nulwlfswerth, il4. Jänner. Die Durchschnitt« - Preist stellten sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: Weizen per Hektoliter 9 43! Eier pr. Stils __ gl Korn .. 6 50 Milch pr. Liter' ' - ? «erste « .- - Rindfleisch pr.«il°ar. - 40 Has« .. 9, ^ ^ Kalbfleisch Pr. „ —! 4S Halbfruchl „ - - ^ Schweinefleisch ,. - 44 Helden ^ 4 23 Schöpsenfleisch „ ____- H'rse ,. 4 86 Hähnbel pr. Stllck . — 40 Kuluruh ^ 4 38 Tauben - ! - ^""pfel ,. 3, - ^ Heu pr. 100 «ilogr. S 2« Lmseu ^-------- Stroh „ . 1 7S «rbsen „---------', H°lz, hart, «lub.Mtr. 2 7l F'solen „ s — ^ —weiche«, „ — - Rlndtzschmalzpr.Kilo«. — 69" Wein, roth.,prHeltolit 8 80 Schweineschmalz „ - 89 .. wrlßer „ ' 8 «a Spelt, frisch, „ -^ «0^ Hasen pr. Stllcl . — -" Svect. qerauchert ^ — ! — i! ! Angekommene Fremde. Am 25. Jänner, b?^W.«, «ten Süß Ostre«. N«,ch «^ Schneemann. K«uf- eute W.en. - Schlrza, Privatier, Sacbsenfeld. ..... Scha«e. l. l. Oberstlieutenant. Eraz, ~ Stalzer ull?°o 9 .. Ab. 752.,» — 8. windstill dichter Ntbel> Anhaltend dichter Nebel. t,in Sonnenblick Da« Taaesmi^ ber Tenweramr _- 6V«. um 5 0« unter dem Noimal" Verantwortlicher Redacteur:O tt ° m ° r « ° m ^ r °. ^i>^si>N^^i^t ^i«n. 24. Iäaner. Die geschäftliche Bewegung entbehrt noch immer eines lläfligen Impu ses, war aber doch etwas lebhafter als in den lebten Tan». insnl,rne sl^ <^ «.icNVcl-lU^. Spuren einer Epeculat,«n«thät,aleit zeiglm. Letztere erstreckte sich allerdings nur au^Nebenwerthe. Hauplpapiere verharrltn in Passivität. " »nioser,.. «tU> >»a« «°i« ) «^... (.....6V90 v» - Februar«) """ i.....6tz!>0 68- Jänner-) M,«^—., ( - - ?4 - 7410 »prll. ^ilbmente ^ . . . 74... 74.^ Lose. 1S»9........««!- L40 - ' 1854........1^6 2b ,06 7b . 180 00 Donau-Negulierungs.Lofe . . 104 25 10b 7b Ung. tf.err. »anlgesellschast . . . 168— 170— Umonbant ........74 - 7425 Verlehrsbllnl .......747b 7525 «ctie» >,» Tra»bv0 ?>0 Ungarische «ordostbahn . . .109 50 109 75 Ungarische Ostbahu.....4»-2b 4»-7b Tramway'Vefellsch. . ^ . . . 84— 85 — v«»«ese«schafte». «llg. Ufterr. Vangesellschaft . . ««— »50 Wiener Vaugesellschaft.....zz - zz.hy Pl«wdlriefe. Nllg. osterr. Vodencredit . . . 1013b 10175 dto. in 33 Jahren 9025 9075 Nationalbanl ö. W.....9675 9ßhh Uug. Vobencredit......85 50 86>_ Prioritsteu. Elisabeth.-V. 1. 7 8b I0?'3 b«/....... 88-^. s»'^ GUdbahn. Von,...... ^.-. ^'7a Un,. Ostöahn....... ße «0 ss'<" Vrt»«tl«se. lrebit'l..........1617b 1s? V««fel. ^ 3°^«burg......... ^.— ^ Franlfurt......... siS 10 W Homburg......... 5 Aeldlsrteu. Vlld W«"., st. Ducaten .... 5fi.40'/.lr. 5 st ".' Napnleonsd'or. . 9^19'' 9^20/'^ Pieuß.itllssenscheint b8 « U0 ^ 56 ^ , Silber .... 104 „50 „ 104 - «" " ilrainische Grundentlaftmlg««0bli«ati«n^ Privataotilnwß: Veld vb'—, V«rt -^