LaibllchelMMtung. Nr. 33. Piänun!slatlon«preis: Im Comptoir ganzj. fl. ,l, haldj, ss. 5.50. Filr die Zustellung in« Hau«, kalbj. 50 lr. M't der Pl'st <>a",,j. s>. 15, <>aibj. fl. 7.5l». Monta«, l4. Febril,»- Inslrtionsgcdilhr bi« l« Zcile» : lmal UN ll i!n>. t>U lr.. 3u>. l si.; souft pr. Zciie lni.«! lr., >.m. i, fr., ,^c»m. .'lN lr, l87U. Aultlicher Thei!. Se. t. ui^d l, Apostolische Majestät geruhten «ll^r> gnädigst das l'.achful^odc Allri höchste Haüdschixocn zu crll'sscn : Liebcr Hen Vetter Erzhcrzog Wilhelm! Die wesentlichen Vcidicnstc, wclchc Sich Eucl Licbd,.n als Präses dcr dcsla»dttlen Hiiitcsl^d^cwelilconlüiissiun dlirch ausdalicrüdc Äcmühung uüd durch limfichlsuolle L^t»lig dcr CommissionSardeitcn uiu die Niulmvaffiüuic, dcS Hccrc^ crwurbcn haben, bictcn Mir einci, an^cnchmcn Anlaß zum Ausdlxckc Mciner vollsten Zufriedenhcil und Anerkennung. Wien, am 1. Februar 1870. /ranz Joseph m. p. Nichtamtlicher Theil. Der Landcspräsiocnt von Krain ha! aus dem vom l. l. Hof< und Ministcrialralhe Wilhelni Freiherr» PftUgel von Lißinetz für strain gewidmeten Legate per 4000 fi. nachstehende Unterrichts- und Wohlthätigkeit«, Institute bcthcilt, als: j. Die Lehrers' zugleich Volköschulbibliolhekcn in Adclsberg, Wippach, Bischofiack, Tschernembl und Krain-bürg mit je W si.; 2. die Bibliothek des trainischen LehrervereinS in Laibach mit 100 fi.; 3. die Gymnasial»Unterstützungsfonde für dürftige Schüler in Laibach und Rudolfswerth, den Vereins-fond zur Unterstützung dürftiger Realschüler in Laibach mit je iiOO fl.; 4. zwanzig Volksschulen in Krain mit 5,0 fl. ; 5. die evangelische Schule in Lail'ach mit 300 fl ; 6. die Klcintiuderbcwahr» Anstalt in Laibach mil 400 fl.; 7 daS Svital in Nubl'lfSwcsll, mit 500 fl.,; 8. die Spitäler in Adelsberg, Krainburg und Stein mit je 200 fi.; 9. das Elisabcth-Kind r.Sp'tal mit 200 ft. Das Coalitiolmcchl im Ibgeorinclcnhansc. Das Abgeordnetenhaus hat in der Donnerstag«' sitzung den von unserem geschätzten Landsmanne Hcrrn Dr. Klun verfaßten und von ihm als Berichterstatter vertretenen Gesetzentwurf über das Eoalitionsrecht ange» nommen. Wir geben in Folgendem das Urlheil eines geistvollen Publicistcn in der Wiener „Morgenpost:" Das Abgeordnetenhaus hat in seiner gestrigen Sitzung das Gesetz über daS Eoalitionsrecht genehmigt Auo den Erinnerungen eines Pagen dco Czars Nicolaus I. Vom Fürsten «ubomirski. Der Charakter des Kaisers Nicolaus bot eiuc sell» same Mischung von Fehlern und guten Eigcnschaflen, von Kleinlichkeit und Größe: roh und ritterlich, muthig bis zur Tollkühnheit und mißtrauisch biü zur Feigheit; billig und tyrannisch, großmüthig und gvaufam, Freund der Ostentation sowohl als dcr Einfachheit. Sein Palast war prächtig, sein Hof glänzend, der Luxus seiner Hofleule blendend, während er selbst in seiner Kleidung, m seinen Gewohnheiten, in seiner Geschmacksrichtung eine lmpllnirendc Strenge zur schau trug. Sein Cabinet war kahl. er schlief stets nuf einem Feldbette. Selbst vet semen Malzeiten trank er leinen Wein; niemals i.'.?. «z".""d der Geruch dcs Tabaks war ihm in Winttrv^sl "?°"aeneh,u. daß er nicht nur in dem ^ ""p°.l.°sle. s°"dern sogar in den Straßen Peters-Der Großherzig Alexander selbst, «l, ^ " "'^. ^". ein vollendeter Raucher, mnßlc sA anwenden, um Abmzu^ Mit Tagesanbruch ^swnd er auf und arbeitete im W.nler un Palast, m, Tommer wohnte er den Feld-Übungen bet, ze.gte stch abgehärtet gegen Strapazen und «alte. verlangte daS aber auch von den andern Ein und die Arbeiter werden nicht leugnen tonnen, daß da- nnt cm bedeutender Schritt »ach vorwärts gemacht ist. Durch das »cuc Gesetz wild es sowohl den Arbeitlieh-incrn lArbcitcr. Handwcllsgchilfen. HandlungScominis .>. s. w.) wic dcn Arbcitgcixrn sMclslcr. Fabricantcn, Unternehmer überhaupt) gch.iltc,. sich uuter cinandcr zu verbinden, um cinc Brandnung in dcr Höhe ter ^öhnc. dcr Äcmcssung ^cr Ärbeils^it, der Einrichtung dcr Arwlelocalc. dem Pll,se drr Waaren und soi'stigc Vortheile zu crzwiugcn. <3g ist alsu dm Arbeitern ,;» »taltel, sich wegen Arkcit^mstcllung zl, beraths» und bestimmte Bereinbarungc» in ditser Richtung zu trcfscn. Das Slritemachcn ist somit, sobald das Gcsctz dic Zu-stimmung deS Hcr.c!,hc>uses erhalten, ein vollständig legaler Akt geworden. Anderseits ist es auch dcn Ar bcitgcbcrn gestattet, behufs Hcralischnng der Löhne Verabredungen zu treffen. Das Gesetz beruht auf dcm Princip dcr Gleichberechtigung aller Classen, der aller-freicstcn Eoncurrcnz. Die Arbeiter haben volle ActionS-frciheit, und es hängt uur von ihrer Klugheit und de„ natürlichen Hilfsmitteln ab. ob sie im Kampfe mit dem Capital reussiren oder uulcrlicgcn werden. Das Gesetz hat zwei Cinschränklmgen; Erstens darf durch Drohuugcn odcr andere Glw^llmittel zur Theilnahme au cincm Strike nicht gezwungen werden. Man wird diese Einschräului,g nur nerecht finden, lm" es wird damit nur die ittdioiducllc Freiheit ocS Staats-bürgerS gewahrt. Zwcilelis haben die zu trcsscüdcn Bci-einbarungcn keine rechtliche Wirkung, das hc>ßt. wcn» Jemand von einem Strike zurückllilt. so kann er wegen seines Wortbruchs nicht bei dcn Gerichten verklagt wc» den. Diese Bestimmung hat in der gestrigen Debatte heftige Anfechtungen erfahren, und zwar nicht immer von Freunden der Arbcitcr. Man wollte cbcn aus einer Seite an dem Gesetze mäkeln, um dcssen Vertagung herbeizuführen. Dir Opponenten stellten sich auf de» juristischen Stanbpmill, »„d sie meinten, wrni, eine Veleml,aru„a acstattcl sci, so mNssc sie auch rechtliche Verbindlichkeit halicn. Die Herren Juristen sind aber da auf dem Holz wege. Das Coalitionsrccht hat seinen Ursprung in dr> durchaus modernen Anschauung, dah der Staat di größtmögliche Freiheit zu gcwävren. sich jedcr überftüs. sigcr lHmmlschuNli zu enthalten habe. Wenn man nu» bei Durchführung eines Strike's die Hilfe der Poü^c, odcr der Gcnchtc in Anspruch nehmen wollte, so wnrdr oaS gerade so aussehen, als solle Jemand zur sluoübnna eines Rechtes gezwungen werden. In der Praxis wür« dcn sich aber die gröiitcn Schwierigkeiten ergeben. Aue jedem Slr>kc könnte sich cinc Reih? von Processen cm wickeln; es würde des Haders lcin Ende. Eine bchöid liche Unterstützung ist alnr in solchen Dingen ganz unt gar überflüssig. Findet sich bei cmem Strike der Ein- vollendeter Reiter, waren seine Pferde prächtig und wundervoll dressirt; er allein konnte die für ihn reser» virlen reiten nnd unter 5l oder ^00. wclchc jährlich von sciucu Stutcrcicn in seine Slallungcn eingeschickt wur den, konnte man kaum 10 zu scimm persönlichen Ge» brauche herausfinden. Bei den Manövern sah ich ih» zwanzigmal in dem Augenblick, wo die iianouadc er» tönte und von allen Seiten der entsetzlichste Lärm cr< scholl, in seiner Ungeduld seinem Pscrd in einer Weise mit Zügel und Sporen zusetzen, daß das Blut dem armen Thier von dcm Gebiß floß. Zuweilen dauerte diese Folter 2 odcr 3 Minuten; die Weichen deS arn-en Thieres waren weiß von Schaum; es zitlcrte vor Schmerz, ohne deshalb einen Au«enblick aus seimr statuenhaften Unbcweglichlcit hervorzutreten. Diese Art dcr Gehandlulig. welche Nicolaus aus alle ihn umgebenden Geschöpfe, Generäle, Diener, Pferde und Höflinge ohne Unterschied anwendete, wurde nur Durch das ihm innewohnende Gefühl dcr Gerechtigkeit und vorzüglich durch die Furcht, welche ihm die offent-liche Meinung, uicht von Rußland, sondern von Europa einflößte, gemildert. Indem er den Despotismus aus. übte, schien cr sich dessen zu schämen und suchte ihn vor den Nugcn dcr Regierungen und Böller deS Abendlands zu verbergen. So sehr er in der Thal für ihre Waffenmacht Verachtung zur schau trug, eben so schr fürchtete er die Macht ihrer Ideen. (iS ist bcl.,nn», t>aß es am Hofe von Sl. Peters-burn gebräuchlich ist. sich dem «als^r nur in Uniform vorzustellen. Wie man ebenfalls wisscn wird. gibt cS i» Rußland wcder ein llemcs noch ci» großes Amt, noch die geringste sociale Stellung, die nicht ihr unlerschci. zelne nicht durch seinen Vortheil oder durch die mora-lische Solidarität mit seinen Collcgen gebunden, dann ist dcr Strike ohnehin eine Unmöglichkeit. Daher ist das Gesch. so wie eS auS dem Abgeord-lictenhallsc llnvorgegHNtzcn, vollständig geeignet, alle be» züglich des CoalitioüSicchttH zu crhcbe^den Anforderungen zu befriedigen. Dcr Tchiffobaui!,cislcr Abg. Mayr aus Linz ist für daS Coalilionsrcchl eingetreten, hat aber dabei an die Arbcitcr aliher dem Hanse eine Mahnung gerichtet, tic wohl beherzigt zu werden verdient. Er erinnerte iwmcutlich an dcn demnächst in Scene gehenden Vuch-druckerstrilc und cr fragtc, was denn aus dcr Ardeiler-bcwegung werden solle, wenn die gebildetsten Arbeiter, die Zctzcr und Buchdrucker, das Unmögliche verlangten und unerfüllbare Forderungen stellen. Utbcl werde eS dcr Presse vcrgultcn, daß sie dir Arbeiter so wesentlich unterstützt, die Lösung der Arbeiterfrage so warm befürwortet habe. Wenn die Leidenschaften einmal erhitzt sind. finden vernünftige Mahnunurn selten Gehör. G^wiß ist jedoch, daß die Wohllhäliakcit dcs EolllitionsrcchlcS von der vernünftigen Anwendung deeselben abhängt. Ee wird den Arbeitern nur zum Vortheil dienen, nun» sie bei ihren Ansprüchen Maß zu hallen wissen; ee wild ober ^ie rillchlheilissslcn Wirkungen haben, w^nn die Arbeiter vie voll>wi>ll)schöfll!ckcn ^lftze über den Haufen werfen wollen. Mögen sie slelS bedenken, daß der Ruin der Arbeitgeber auch der Ruin der Arbeitnehmer ist. Politische Uebersicht. itaibach, 13 Februar. Die Worte, welche Se. Excellenz dcr Herr Mini» sler für LandcSvcrthcidigung FML. v. Wagner beider Verhandlung über die dalmatinische Nnaelegenbeit in der Ilylmg des AdrcßausschusslS des Äbgeoldnrtci'hliuses am 9. d. gesprochen, sind in dcm nach den Wiemr ^lät» p," foiarnder: „6s ist mir bekannt, daß >m Bezolc Caltaro schon seit leccnnicn ein iwler Äeist qenährt wird, dast dort fortwährend alle Mahiealn der -ttegierung verdächtigt und dcm Landvoile im schwärze« ,len Lichte dargestellt werden, daß daS Mißtrauen gegen die Behörden durch Erdichtlingen. ElilstcUungrn und He» schimpfungcn wachgerufen und so daS Vo>k gegen die Regierung gereizt wird Daß nun daS mißliebige Vand» wehrges'tz einen Anlaß zum bewuffnelcn Widersland dielen tonnte, ist brarsift.ch, und zwar um so begre,fi>cher, wenn man bedenkt, daß die jüdslavische Propaganda auch hier ihre Hand im Spiele halle, die aber nicht dend.'S Costum hä'te. Man erzählt, baß eines Morgens i'old B., der Gcs^"dlc non England, am Glter des Wintelp,älastcS vorfllhr, um sich anmcldcn zu lussen, und cr stieg dlnu, bis zu dcn Gemächcru dcS Kaisers hinauf. El war im Uebcnockc. Bei diesem Anblick«.' lilß der dienstthuende Kämmerer, der es nicht waate, eine so wichtige Plrsöülichlcit auf die Vcrlchüng der Eliquells-.iksetze uufmcllfam zu machn, unverzüglich den Reichs t'i'zlcr Gluf,n oouN ss^llodc davon bcnachi'cht gen und hicll inzwischen dcn Gcsalidlen unter vcrsch,ldcl,en Vor» wändcn zurück Dcr Graf t^m in Elle hclbci, u,'d die» s s Moracnlinzua. fchicn auf den Kanzler den nämlichen E'Udiuck zu nuichcn. wic a»f dc» K^mmelliel'n. Ich bül tnlziicki, Sd G. zu Heiln v»n N ss.lrot>e. I1, wlinsche >!"t Sr. M^>jcs,ät >ll einer s.tir wichlinen An^^l g^l.he t zu sprcchcn, «b.r ma» zö^rt schr. ,„ir s«,ne Tl)l,,c zu öffnen. Ich warte bereit« cinc Sttmftr. Weil man cS nicht wagt, Mylurd . . . N cht wagt, was? . - . Ma» w^at l6 nich', Sie b.l Sr. Äil.j slat in diesem Moracmmzug ei"^>süh'el'. Moi^enon^l!., ? lief ^cr D'p'omal aue», dcr sich "'ms (zt-osien und wohlut'diel>!>n R»fe, ^lelM'z »lf'lnll-, indlM cr li»e» ruschen Vl>ct a,llt»rs.hler l>sga».,rn zil hadcn. In Rußland w''b Niemand in einem d rar«, ,en A"z»s, bei 3r. Maj släi 'inglfühit M»ßle ich wotil y.r in großer Uniform r.sch ,>c.,? fragte lächelnd der Glsandtt, der endlich üdcr scinen Anzug beruhigt war. 236 so sehr gegen Oesterreich als gegen die Türkei gerich-tet ist." Die bereits gestern telegraphisch signalisirte Er^ klärung des Mlnisterpräsioenten v. Hasner im Herrenbause lautete: „Nachdem seit der Constituirung des Ministeriums einige Zeit verlaufen ist und die Regierung bereits wiederholt öffentlich sowohl im Allgemeinen, als in Vc-ziehung auf einzelne Facten ihre Anschauungen aus;u-sprechen Gelegenheit gehabt hat, glaube ich mir nicht geilattcn zu dürfen, in eine weitläufige Auseinandersetzung der Anschauungen der Regierung eingehen zu sollen. Die letzten Sitzungen dieses h. Hauses haben mit der Votirung dei Aorcsse an Se. MajoM geschlossen und das h. Haus hat Gelegenheit gehabt, in den g,o-ßen Fragen d tüt lanc'geg^bcn worden sind. im gew ssen ^,'inne eine Uevereinsllmmung darin h rrscht . baß die Versassling formal unangetastet bleiben müsse. In dieser Bezic» hung hat sich auch die Minorität zu oicsem Stand' punlte bekannt. (3s ist aber auch von Seite der Ma-jorilüt die Nothwendigkeit, den Frieden des Reiches her-zustellen, mcht beslritlen und auch nicht in Abrede gestellt worden, daß zu diesem Behufe alles dasjenige ge-sctieheu müsse, waS mit der Verfassung vereinbar isl. Es isl daher wohl cine wesentliche Differenz nur inso ferne vorhanden, als es sich um die Grenzlinien handelt, innerhalb welcher über die Grundzüge der Verfassung nicht hinausgegangen werden darf. Ich bin aber der festen Ueberzeugung, daß, wenn diese Frage in konstitutioneller Form an das h. Haus gelangen sollte, derjenige der Gerechtigkeit, der Billigkeit und des echt österreichischen Patriotismus, welcher aUe Vorgänge in diesem h. Hause stets geleitet hat, zu einer Verständigung üder dieselben unzweifelhaft führen wird. Die Regierung wird diese Gesichtspunkte sich als Richtschnur stets vor Äugen halttn und darf sich wohl der Hoffnung hingeben, daß sie, wenn sie dieses thut, der Unterstützung dieses h. Hauses lheilhaf' tig werde, und sie erlaubt sich demnach der wohlwollen« den Gewährung derselben ihre weiteren Schritte hiemit zu empfahlen." (Bravo!) Das Herrenhaus nahm baS Gesetz über Ehe» schließungen von Personen an, welche keiner aner» kannten Religion angehören. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Hofrath Fidler, der» zeit Statthalterei Vice.Prasident in Tries», soll eine lci tende Stellung im Ministerraths - Präsidium erhalten. Man glaubt, daß der genannte Beamte bestimmt sei, die Agenden der Staatspolizei, welche dem Ressort des Minister-Präsidenten einverleibt werden sollen, zu übernehmen und gleichzeitig als cieleilhanischer Preßleiler zu fungiren. Der Portrag des Minister-Präsidenten wegen Ausscheidung der Agenden aus dem bisherigen Ministerium für Landeeuellhcidio.Ulig u„o öffentliche Sicherheit lie«t, wie die „Ocslcrrc>chische Eorrcjpondenz" meldet, zur a. h. Beschlußfassung vor Wenn die innere Staatspolizei in das Ressort des Minister-Präsidiums übergehen sollte, so würden dann die administrativen Polizeige-schäfte — Polizei-Directiolien :c. — und die Civil« Sicherhcitswache mit dem Ministerium des Innern verbunden werden, und die Gendarmerie und Militär-Po- Eben das, Mylord. Oh, Verleihung, ich gehe schnell, mich anzukleiden. Uud cr entfernte sich achselzuckend. AlS der Kaiser dieses Abenteuer erfuhr, gerieth er in großen Zorn. Unaesch,ckte Diener, murmelte er. Sie werden mich in den Ruf eincS Barbaren bringen! Als der Gesandte eine Stunde später in officiellem Costum wilder im Palast erschien, entschuldigte sich der Kaiser auf das eifrigste bei ihm. ließ den ganzen Fehler auf die Engherzigkeit des dienstlhuenden Kammerherrn fallen, und clllärtc ausdrücklich, daß cr sich um diese kindischen Fragen nicht kümmere. Wenn Sie, meiu theurer Lord, fügte er, ihm die die Hand re,chend, hinzu, mir wie heute, das Vergnü a-n Ihres Besuches schenken wollen, so beunruhigen Sie sich. ich bitte Sie darum, nicht um diese Kindereien. Diese Fmchl vor dcm Spott deS Abendlandes gab sich in allen seinen Berührungen mit den Europäern kund. Man kennt dcn schmeichelhaften Empfang, welchen cr dem Marquis de Custinc, Horace Vernet, und zwanzig anderen europäischen Berühmtheiten zu Theil werden ließ Aber unueachtet aU' seiner Bemühungen, die Meinung Eliropa's günstig zu stimmen, hatte der Kaiser N'colaus sich auf seinen übrigens seltenen Reisen derselben nicht zu elfreuen. Sobald er sich außerhalb sci« neS Reiches befand, erkannte er schnell, dmsi er Niemand getaucht habe, und daß sein Despot'smuS in Europa der Gegenstand der allgemeinen Mißbilligung sei. (Schluß folgt.) lizeiwache bei dem Landcsocrthcldigungs - Ministerium verbleiben. FML. v. Wagner hat nach derselben Quelle das Ministerium noch nicht formell übernommen. Die für gestern anberaumt gewesene zweite Sitzung des NcsolutionS-Äusschusscs mußte wegen der gleichzeitig stattfindenden Sitzung des Herrenhauses und der dadurch herbeigeführten Verhinderung bcr Minister, im Ausschusse zu erscheinen, aufgeschoben wcrben. Inzwischen bildet begreiflich die gali^ischcu Resolution fortgesetzt den G.« genstand von privaten Eiörtcrungen. und auch die Wahlreform soll nun in rascheren Fluß kommen. Der Minister deS Innern Dr. Glelra hat gegen 20 Abgeordnete aus den einzelnen Provinzen zu einer bn ihm staltfindenden Besprechung über die Wahlreform geladen; zu den Geladenen gehören unter anderen dic Abg. Dr. Groß (Reichcnberg). Dr. Klier, Slcne, Hormuzali. Dr. Nechbauer, Graf Maraheri (Kr «in), Dr. Demel, O.. Leonard!, Dr. Vidullch. «us Innsbruck. U.d.M. wird ein neuer, von den Elericalen arrangirter Tumult gemeldet: InAhre n thal hinderten aufgehetzte Weiber den Bezirtsschul. inspector an der Ausübung seiner Pflicht. Er wurdc mit Knütteln tractirt und verwundet. Der in gara erscheinende „Dalmata" theilt das »achslchende Tclegramm mit, in welchem die Communal-icprüsenlanz von Zara, die dort resioirendeu Abgeordneten, mehrere Eorporationen und viele Privaten sich beeilten, Sr. Excellenz dem Herrn FML. Wagner zu seinem Eintritt inS Ministerium zu gratuliren: Zara, 4. Februar 1870. Die Repräsentanz der Hauptstadt Dalmatiens zweifelte leinen Augenblick, daß 2u. Excellenz einen glänzenden und gerechten Triumph erzielen milrden. Sie setzt das vollste Vertrauen in die Einsicht der kaiserlichen Regierung und zollt den Tugenden und den Verdiensten Tu. Ercellenz be« sondere Beachtung. Darum briugt sie Eu. Excellenz mit der größten Genugthuung und Zufriedenheit ihre aufrichtigen Glückwünsche zu dem hohen Vertrauen dar. das Ihnen der erlauchte Monarch bekundete, als Er Sie mit dem wichtigen Ministerium der Lcmdesvertheidigung betraute. Es lebe der Kaiser! Es lebe die Verfassung! Es lebe das Ministerium! Die Gemeinderepräsentanz von Zara. Der «Dalmata" fügt noch hinzu, daß noch andere dalmatinische Gemeinden das von Zara gegebene Bei' spiel nachahmen werden. Wie dcm clericalen „Vollsfreund" von Rom geschrieben wird, werden von den Priestern, welche mit der Platzorduung bci dcm Concil betraut sind, vier zu den General'Longregationen nicht mehr zugelassen, eben weil man vermuthet, daß durch sie Mittheilungen an die Zcitungcn gemacht wurden. Die ..A. A. Z." meldet, daß ihr langjähriger, schon 30 Jahre in Rom ansäs» siger, aus Magdeburg gebürtiger Mitarbeiter. Dr. Albert Drcsscl. am 4. Februar vom General-Secretär der römischen Polizei. Marchesc Pio Caprauica, den — direct von Sr. Heiligkeit dein Papst ausgehenden — Befehl erhalten habe. Rom zu verlassen, „weil er der Verfasser der feindlichen Artikel der .Mg. Ztg.," d. h. der „Römischen Briefe über das Concil" sei." und erklärt zugleich auf Ehre und Gewissen, daß Herr Dr. Albert Drcssel an dcr Autorschaft der „Römischen Briefe über das Concil" und an anderen in Rom für feindlich geltenden Correspondenzcn ihres Blattes nicht den mindesten Antheil habe. Dic Zustimmuugs-Erllärungen an Döllingcr, meist von Theologen ausgehend, mehren sich. Vorgestern ist auch eine von den hervorragendsten Katholiken Kölns unterzeichnete Adresse an ihn abgegangen. In derselben heißt es: ..Ihrer Initiative ist es zu verdanken, wenn eine alle Schichten durchdringende Bewegung die Geister in Deutschland ergriffen hat." Die Adresse betont so-dann die Zustimmung der Unterzeichneten zu den von Dr. Dällinger dargelegten Anschauungen und schließt: Wir fühlen uns umsomehr hiezu gedrungen, als die leidenschaftlichen Angriffe und dic lieblosen Verdächtigungen, welche man gegen Sie gewagt, schon längst unseren Unwillen erregten. Wir hegen das feste Pertrauen, dcr von Liebe zur Wahrheit getragene Mahn-ruf, welchen Sie an die entscheidende Stelle gesendet, werde seine heilsamen Ziele nicht verfehlen." In Rom wurde am 6. d. in einer Versammlung der deutschen, österreichischen und ungarischen Bischöfe die sociale Frage zur Sprache gebracht. Die nächste allgemeine öffentliche Session soll am 25. März (Maria Verkündigung) staltfinden. Die Pariser Emcute scheint nunmehr vollständig überwältigt zu sein. Die gemäßigten Blätter heben mit einer gewissen Uebereinstimmung hervor, daß die eigentliche Bevölkerung von Paris sich zu den Ruhestörungen ablehnend verhalte. „Es ist fortwährend das-felbe Personale der Emeute." sagt das „Journal des Debats." „es ist dasselbe wenig zahlreich, und die Arbeiter scheinen schwach vertreten zn sein." Beiläufig das« selbe äußert der dcm Ministerium Ollivier blind ergebene „Moniteur Universel," welcher übrigens als authentisch mittheilt, daß Nocbefort zu den Personen seiner Umgebung im Momente seiner Verhaftung nur die drei Worte sagte: „Ich komme wieder!" Ferner weiß der ..Moniteur" bestimmt, daß Rochefort bei der Verhaftung nicht den geringsten Widerstand leistete und auf dem Wege nach Sainte«P6lagie eine ruhige und würdige Hal» tung beobachtete. Dort bewohnt er ein relativ comfortable« Zimmer. Am Tage nach seiner Verhaftung verlangte er seine Kinder. Die „Patric" tritt officiös oc» Behauptungen entgegen, als ob Frankreich lein Eiuflußrecht auf die Ausführung deS Präger Friedens hätte. Frankreichs Vermittlung verdanke Sachsen, daß aus ihm nicht eine oder zwei preußische Provinzen gebildet worden feien. Anläßlich der Verschwürung gegen die Regierung wurden 35 Individuen verhaftet, bei welchen Revolver, Dolche und Munition gefunden wurden. Bei dem Maschinisten Mcgy, welcher gestern einen ihn verhaftenden Sladtsergeanten tüdtete, wurde ein Schreiben FlourenS' vorgefunden. Ueber die Ursache der Verhaftung der Redacteure der »Marseillaise« schreibt man der „Tgpr." aus Pa« ri«: „Gegen halb 1 Uhr Nachmittags prmuenirte dcr Kaiser auf der Terrasse des Tuileriengarten«. als ihm gerade gegenüber, auf dem Quai de l'Orangerie, ein Mann seinen Hut schwenkte und „Vivs II». üspubliczuo!" rief. Da stets um die Zeit, welche der Kaiser zu feinen 2pa litionsoerbote aufgehoben worden. In ssulgc bedeutender und allgemeiner Ausschreitungen aber dic stattfanden, haben sich dic Regierung und Parlament veranlaßt gesehen, einschränkende Verordnungen zu erlassen. Dcr Redner slizzirt diese Verordnungen, und kommt dann auf die Socialdemokratie in abwehrender nnd N'l>r!>c»dcr Wcise zu sprechen. Skcue ist gcgeu da« Gcsctz und warnt our Ucbcr-stürzung. Diese würde nach seiner Ansicht am znucr-lässigsten zum Verluste aller Errungenschaflen, zur Reaktion führen. Steffens spricht sich für da« Gesetz aus, trotzdem auch er es für ein zweischneidiges Schwert hält. Aber das Gcsch sei nun einmal ein Ausfluß dcr fort» schrittlichcn Gcsamnttcntwicklung. Das (5oaliliol,srcchl ist ein natürliches Recht und es sei billig, die Arbeitsgeber und die Arbcitsnehmer in Bezug auf die Freiheit und Leichtigkeit der Verbindung gleichzustellen. Aus der englischen Arbcitcrgcschichtc weist dcr Redner sodann in einer Reihe von Beispielen nach, daß ArbcitcrstrikeS stets zum Nachtheile dcr Arbeiter geendet. Dagegen hüben sich dic Arbeitgeber zu allen Zeiten in gerech tcr Weisc ihrcr Arbeiter angenommen. und oaö hohe Haus habe zur Zeit von ArbcitSstockuugen sich dcr Arbeiter lebhaft augcuommcn durch Coucessiouirung vou Eisenbahnen. Hanisch wendet sich aus juristischen Gründen gegen das Gesetz, während Abg. Mayer sich für das Gesetz ausspricht, um die CoalitionSbestrebungen der Arbeiter gesetzlich zu regeln. Iin Verlaufe seiner Rede warnt der wackere Winzer SchiffsblNlmeistcr die Arbeiter vor den falschen Freunden uud spricht unumwunden aus, daß auch die Presse an den gegenwärtigen übermäßigen Forderungen dcr Arbeiter mit Schuld trage, indem sie viele tadclnöwerthe Schritte der Arbeiter in Schutz aenom-inen und vertheidigt. Diese Güte werde dcr Presse jetzt schlecht gelohnt, indem die gebildetsten unter den Arbeitern, die Schriftsetzer und Buchdrucker, sich jetzt gleichfalls hinreißen lassen, unerfüllbare Forderungen zu stellen. Wenn dies aber schon die gebildetsten Arbeiter thnn, was sei erst von den anderen zu erwarten? Und Redner gestehe ganz offen, daß er seine Auseinandersetzungen nicht so schr für das HauS, als für die außerhalb dieses Hauses Stehenden: für seine Freunde, die Arbeiter, vorgebracht habe. Dic Arbeiter aber müsse man jetzt ernster über die Folgen ihrer verkehrten Handlungsweise nuf» llären. Lebhafter Beifall.) Nachdem Christian Ritter v. Kotz gegen daS Gesetz gesprochen, nimmt Abg. Dr. Schindler für das Gesetz daS Wort. Es sei, meint der Redner, dem Ge-sehe vorgeworfen worden, daß ce mit dcr einen Hand «rbl, und mit der anderen nehmc. Offenbar dmachte man dic tztz 5!, 3 und 1 als die nehmciidc und die ^ W 1 und 5 als die gebende Hand. Redner aber müsfc nllären. bcide Häuser seien gebende, nnd zwar geben sie die Freiheit in dem Sinne, daß dic 88 l und 5 dic Freiheit zur Coalition, die tzH 2, A nnd 4 aber dic Hreiheil dcr Coalition gewähren. Daß im H 2 auSgc' sprochcn wird. die Verabredungen haben leine rechtliche, d. h. lcinc gesetzlich bindende Wivlung, ist natürlich und nothwendig. Oder Hütten wir vielleicht scslsetzen sollen, das; ein in dcr Hitze einer stürmischen Versammlung gegebenes Wort den Arbeiter für immer binde uud ihn seines natürlichen Rechtes anf Arbeit beraube? DaS durften wir nicht thun, und dnrum stimme ich für das Gesetz, das die Freiheit gibt uud beftstigt. (Beifall.) Nachdem lciu Redner mehr eingetragen ist, ertheilt der Präsident dem Iusti; mi u i st cr dn« Wort zu der nachstehenden Rede: Auf die Einwendungen, wclche heute von zwei vcr> ehrte», Abneorouelcn gegen daS Gesetz c> hoben wurden, 3;t <'^ "or ullem erwidern, daß gerade nach dem ^.1^3' °!"schlägigen Gesetzgebung in anderen Län^ ersckci t D "^" Agiern»« dmchanS gerechtfertigt "',?'"' Dcn Ausführlmgcn jcncr bc.den Herren ge-z "er u .ch ^^ daß die Regierung dic Pflicht hatte, e.nerseits das natürliche Recht auf freie Selbst-best.mmung ""d auf Freiheit der Arbeit zu schützen. andercrse.tS aber den Arbeiter vor nngerechtfeitigler Bedruckung zu bewahren. Den Vorwurf der Ueberstnr. zung. der Uebercilung kann man wohl nicht füalich gc-^cn «in Gesetz crhcbcn da» eine schon seit Jahren in diesem hohen Hause schwebende Frage behandelt. Würde °ber der Antrag dcs Abg. Mayrhofer angenommen wer- den, dann dürfte wohl auch dic gegenwärtige Session vorübergeht!,, ohne daß ein Coalilionbqcsctz geschaffen würde. Wir sollten aber gerade dcn ftcacnwärligcn Zeilpunkt nicht vorülicrnehcn lassen, damit w>r nichl möglicher Weise d„s Ocsctz zu einer Zeit und unter Verhältnissen bcscblichcn, wclchc cincn solchen Beschluß als untcr einer Pression erfolgt erscheinen lassen tonnten. Man stellt uns von gegnerischer Scile die Wirkungen, wclche von dcr qcgcnwärtig in Verhandlung stehenden Vorlage ausgehen tvmdcn, als äußerst bedenkliche dar. Diese Gcspcnstcr, mcinc Herren, sind auch bei der Aufhebung dcr Wucherische, bei dcr Aufhebung der Schuldhast und in anderen Fällen an die Wand gemalt worden, und es trat doch thatsächlich keine der prophezeiten bösen Folgen und kcinc oolkswirthschastlichc Verarmung ein. Auch die belgische Gesetzgebung und dic dcS norddeutschen Bunde« hat die Bestimmung aufgcuommcu, daß die getroffenen Verabredungen keine gesetzt ich bindende straft haben sollen. Sollten w i r nun daS inhumane, auch nach der Natur der getroffenen Vereinbarung ganz ungerechtfertigte Gegentheil beschließen? Lollen wir den Arbeiter, dcr sich von orr Heftigkeit seines Blutes, von der glühenden Erregtheit einer lausendlüpfigeu Versammlung hinreißen läßt. sein Wort zu geben, um sein natürliches Recht auf Arbeit um scinc freie Sclbslbchimmnng bringen? Das oülfcn wir nicht. Wir müssen ihm scin Recht, sich frci zu verabreden und zu verbinden, gewähren, dürfen ihm aber dadurch nicht das höhere Recht der freien Selbstbestimmung vertu» zen. Und darum empfehle ich daS Gesetz dringend znr sofortigen Behandlung und Annahme, (lebhafter Beifall von allen Seiten des Hauses.) Minister Plcner befürwortet die Regierungsvorlage vom uoltswirthschaftlichen Standpunkt. Der Berichterstatter Dr. Klun erklärt dic Frage für einc eminent vollswirlhschaftliche, an der man nicht mit juristische»! Haarspaltereien hcrumzcrren dürfe. Er wolle uur den Arbeitern cin Wort sagen, und zwar daS Wort cineS Mannes, dessen Auturität sicherlich auch von den Arbeitern in keinem Sinnc würde verdächtigt odcr angegriffen wcrdcu können. Es sei dies Benjamin Franklin, der dcn AuSspruch gethan: „Wer Euch Arbeiten, sagt, daß Ihr auf andere Wcise reich werden könnt, als durch Arbeit und Sparsamkeit, der ist tin Gift inischer." Dieses Wort wolle der Redner den Arbeitern mahnend zurufen. (Beifall.) Hierauf wird die Specialdebattc eröffnet und das Gesetz nach Verwerfung des Mayrhofcr'schcn Amende-ments unverändert in zweiter und dritter Lesung angenommen. Präsident theilt mit, baß Varou Pell ino nachstehenden Antrag cin^ldracht habe.- „DaS hohc HanS wolle beschließen: 1. Es seien jene im Sinne einer erweiterte» Lü„der-aulonomie vorgeschlagenen PcrfassungSändcrunacn. welche der Antrag dcS Abg. GrocholSli und Genossen bezwecke, nicht nur für Galizicn zu gewähren, sondern auf alle im Ncichrathc vertretenen Königreiche und Länder nach Maßgabe ihrer Bedürfnisse nnd Wünsche auszu» dehnen; nnd 2. es sei der für den G r ocholSki'schen Antrag niedergesetzte Aubschuß auch mit der Verhandlung oichs Antrages zu beauftragen." DcrPräsident stellt „mächst die Unterstützung«, frage, und da sich mchrcre Mitglieder dcr Grafcn-dauk, dic amrcscnden Sloucncn und Dr. Noser für dcn Antrag erheben (im Ganzen 20 Abgeordnete), so erscheint derselbe hinlänglich unterstützt und wird daher in Druck gelegt und verhandelt werden. Sodann wurde die Sitzung vor 3 Uhr gcschlossen uud die nächste Sitzung auf Samstag 10 Uhr anbe» ra>.:mt. Tagesordnung: Verhandlung des Erwerbsteuer. gcsetzcs.__________________________^^______________ Hagesneuigkeiten. . (Allerhöchste Spende u.) Der Kaiser hat der ungarischen Gemeinde Hauucrsdorf, im Eisenburger Comi« tale, aus Anlaß des erlittenen Feuerschadens eine Unterstliz-zung von 500 fl., dem italienischen WohltlMigleilsvereine in Wien einen Beitrag von 400 fl,, dem Präsidium des Mu-sitvereineS in Debreczin eine Beihilfe von 300 fl., den gcilizischen Gemeinden Luzna und Nola Iuzanska zum Ausbaue ihrer Kirche eine Unterstützung von 3000 si., dem gr. kathol. Pfarrcomitö zu Nawaria in Galizien zum Fortbaue der Pfarrkirche einen Beitrag von 200 sl. und der gr. katholischen Kirchengemeinde Cholowice in Galizien zur Anschaffung der Kirchenbucher für ihre neuerbaute Kirche die Anschaffungösmmne von 150 fl. aus seiner Privatcasse gespendet. — (Eheschließung zeitlich peusionirler t. l. Officiere.) Aus Anlaß eines vorgekommenen Falles, in welchem ein halbinvalidcr pensionirter l. l. Officier ohne vorher erlangte mililärbehördlichc Heiralslicenz zu der tircw lichen Tranung zugelassen worden ist, fordert ein Erlaß deS Ministers fUr Cultus nnd Unterricht die Länderchefs auf, den kirchlichen Oberen des Verwaltungsgebietes zur wei/eren Verständigung der Seelsorger in Erinnerung zu bringen, daß zufolge des Erlasses des l. t. Ministeriums fNr ' Landesvcrtheidigung und össenlliche Elcherhe»! vom 24 December 1808 die durch § 52 des WehrgcsebcS vom «'5 Tecember 1868 festgefehte Ausnahme der pensionnten Ofsiciere und Mililä'rbeamten, bann der nicht im Invalid denhause sich aufhaltenden Palentaliuvaliden von den Bestimmungen dcs militärischen .^eiraltzuormales nur auf die als ganz invalid oder sonst definitiv peusiomrten Oificiere, Mllitcirparleien, MUilärbcamlen, Unterparteien und Armee« diener, dann auf Patenlal- und Reservationsinvaliden sich erstreckt, während rücksichüich der zeitlich pensionirlen Mi« litärs und dcr mit der Vormerkung für eine Localanstellung als halbinvalid pensionirtcn Osficiere, so wie der in der Locoversorgung der Invalidcnhäuser befindlichen Mannschaft die Vorschrift über die Heiraten iu der k, k. Landarmee vom 14. September 1661 in Giltiglcit geblieben ist, wonach die Letzteren zur Eingehung einer Ehe die Erlaubniß der competenten Militärdehördi: bedürfen. — (Realschulen.) Das allerhöchst sanctiomrte Gesetz, betreffend die Realschulen für das herzogthum Steiermarl gestattet Jedermann die Errichtung einer Realschule unter der Voraussetzung, daß dic Einrichtung derselben nichts den allgemeinen Lehrzwecken dieser Anstalten widersprechende« enthält. Ihre Errichtung ist daher an folgende Bedingungen geknüpft: 1. Statut und Lehrplan, sowie jede Aenderung desselben bedürfen der Über Antrag des Landesschulrathes ertheilten Genehmigung des Ministers für Cultus und Unterricht, 2. Als Directoren können nur solche Personen verwende! werden, wclche ihre volle Befähigung zum Unterrichte an einer derartigen Lehranstalt dargethan haben. Das Recht zur Ausstellung stacttsgilüger Zeugnisse taun den von Gemeinden, Korporationen oder Privaten errichteten Lehranstalten zucrlannl werden, wenn der Lehrplan nicht in wesentlichen Pnnttcn von dem slir die staatlichen und Landeslehranstalten vorgeschriebenen abweicht und für jede Ernennung dcs Directors, der Lehrer oder Hilfslehrer die Ve-stätiguug des Laudesschulrathes eingeholt wird. Der Director einer derartigen Realschule ist den Echulbehörden für den Zustand derselben verantwortlich. Der LandeSschulrath und in höherer Instanz der Minister fUr CultuS und Unterricht sind berechtigt, nach vorhergegangener Disciplinary behandlung die Entfernung eines untauglichen oder seines Amtes sich unwürdig erweisenden Lehrers odcr Directors zu fordern. Der Minister filr Cultus und Unterricht kann jede derartige Lehranstalt schließen lassen, wenn ihre Einrichtung oder Wirksamkeit mit den bestehenden Gesetzen in " Widerspruch tritt. — (Kesselexplosion.) Am 16. Jänner fand im Hafen von Galatz ein Schiffsuntergang durch Kessel» erplosion statt, welcher auch den Tod mehrerer Menschen verursachte. Dieser plötzlich eingetretene Uusall mit so schrecklichen Folgen hat unter der dortigen Bevölkerung grohe Sensation und um so größees Muleiden hervorgerufen, als derselbe dcr einzige dieser Art ist, seit die Dampfer durch mehr als drei Decennien dort verkehren. Am Ibien Jänner verlirß nämlich der den» Kaufmanne Pcmil gehörige und imter griechischer Flagge fahrende Naddampscr ..Korv' neos" von 4tt Pferdelrafl, welcher den Nenwrqueurdienst versieht, unter Flihluug des Capitiin Fvka Culina und traf im Hafen von Galatz am 1«. v. M., «'/, Uhr Vor, mittags ein, wo er nmerhalb der Malrosencaserne landete. Noch hatte derselbe sich nicht mittelst der Taue am Quai befestigt, als der Kessel crplodirte, in Folge dessen da« Deck großtenthcils in die Luft gesch'eudert wurde und die ande» reu gel"ochenen Theile des Dampfers augenblicklich unter» sanken. Sechs im Schiffsräume gewesene Malrosen sind er» trunken und einer schwer verwundet. Der Capilän. welcher gleich nach Ankunft des Tampsers cms Land sprang, um mit dem Eecretä'r deS Eigemhümers zu sprechen, und em Matrose sind gerettet. Fahrlässigkeit des Maichinenpersonll' les wird als Grund dieser Katastrophe angegeben. — (Genossenschaftliches aus China.) ..Es ist bekannt, die alten Chinesen sind von je nicht unschlau gewesen," und so haben sie denn unter anderem auch un» sere Genossenschaften fchon viel früher gehabt wie wir. Der französische Consul M.E.Simon in Foucheon gibt darüber in drr .,1?uvn« ä^Is8oei«l6 1.45. — ly>i<»?s staaioalllehlli 97.10 - Bunlaclie» 723. Eredn, Acneu 264.70 — l'andmi l23.85. — G,lber 121.15. - K, t Ducalen 5 81'/,. Handel und Volkswirtschaftliches. Wochenausweis drr Natioualbank. Die Geschäfte der Vanl haben seit einiger Ze l eine rapide Abnahme crfahrcu, die sich auch s,-it der Zeit vom l, Fedruar bis j>'Yt mit unge-s-hwticht.'n Fondö forta/scht Hut. Seit Verüffl-iillichlinc, des lchtm Äilswl-iseö saut der Vaittilotennmlauf um 4.772.420 fl. d>>r Ts-compte um 3,544.952 fl, da« Darlehensgeschäft um 493.700 sl., ocr Besitz der Vaul an Meialwechseln um 493.700 fl, v'iba^. !2. Februar. Aus dem heutigen Marltr sind erschienen: 2 Wageu mil Getreide, 12 Wagen und 2 Schiffe (10 Klafter) mit Holz. Hurchschnitls-Preise. Ntt.. Vl»,.' WtV-' Mgz.. ft. lr, N. l^ fi. ^ fi. ll. Weizen pr, Mehen 5 —> 5 77 Butter pr. Pfund 45------ Korn ,. 3'0 3 50 Eier pr. Vtilck — 2; — Oerfle „ 3 -j 3 7 Milch pr. Maß - l<> - Hafcr .. 190 2- NindfleischprPfd. 22------ palbsruch^ >, ——j 3 67 Kalbfleisch ,. — 2ll------ Heiden „ 2 30 315 Gchweinefleisch „ 21 - Hirse „ 3-! 3 - Schöpsenfleisch „ —------- Kutnruh ,. 3-313 Hähnbel pr. Gluck — «0 Srdäpfc« ,. 2 10j-— Tauben „ 15-- l!inscn « 5 20 — — Heu pr. Zentner I I« Erbsen « 5 50— Stroh « —80 - Fisolen „ 5-------— Holz, hart., pr.Klft. - — 7 80 Nindsschmalz Psd, -53------- - weiches, 23" ------ 5 f)0 Schweineschmalz „ — 42------- Wein, rother, pr. speck, frisch, „—30--- Eimer - 9 — qeräuchcrt „ — 42 — — — »veißcr ,. __ _ 10 - Angekommene Fremde. Am 11. Februar. Ttadt Wien. Die Herren: «aron Gruttschreiber, Gutsbes,, von Möttnig. ..... Ianisch, Privatier, von Graz. - Königstem, Kaufn,., von FUnfdaus. - Einstein, «aufm., von Stuttgart. Wolff, Kaufm., von Mainz. -- Hocevar, Kausm., von Oblal. - Stanitz. Haildelöm., von Wien. - Ruard, Gewerlsdesitzers-Sohn, von Lava. — Lalner, Kaufm., von Wien. — Klancnil, Vcamtensgattin, von Stein. - Nomer Iosefa und Ungar Anna, aus Böhmen. , ^, ^ Elefant. Die Herren: Pill, Kaufm.; Maderö und Schwein-burger, von Wien -^ Hirschfeld. .is gegen Abend. Frische Schnee: schichte I. Schuh mächtig. Den 13, tagltber gcschlosscnc Nollell-decke, ruhige Luft. Da« vorgestrige Tagesmiitel der Wärme —4'0". um^3 7"; da« gestrige -18", um 10" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Igna< v. Kleinmayr. An die Wahlberechtigten Laibachs! Im März l. I. werden die Erglmzungswahlen in den Gemeinderath stattfinden. Die Wahllisten sind bereits aufgelegt und Reclamation«! dagegen bi« 20. d. M. zulässig. Toll das Princip verfassungsmäßiger Autonomie der Gemeinden gedeihe«, soll es wirtlich jenen Nutzen bringen, den e« zu bringen bestimmt und geeignet ist, so «uß der einzelne Burger an dem öffentlichen Leben mit demselben Eifer lheilnehmen, den er der Vertretung seiner eigenen Interessen widmet. In erster ^inie geschieht dies durch die Ausübung des Wahlrechtes, des wichtigsten politischen Rechtes, auf Grund dessen die Gemeindegenossen Männern ihre« Vertrauens die Vertretung ihrer Rechte und Wunsche übrrtra' gen. — Wahrung seines Wahlrechtes ist also die Pflicht jedes Gememdeblirgers; ungeachtet sorgfältigster Zusammen^ stellung der Wahllisten ist nun der Fall möglich, daß ein Wahlberechtigter in dieselben gar nicht aufgenommen oder in einen unrichtigen Wahlkörper versetzt wurde. Die Wahlliste liegt beim Magistrate zur Einsichtnahme fllr Jedermann auf. Jeder, der da zweifelt, ob er in dieselbe seinem Wahlrechte entsprechend aufgenommen wurde, versäume es demnach uicht, die Liste einzusehen, eventuell sein Wahlrecht und die (inreihung in den betref-fenden Wahllärper rechtzeitig zu reclamiren. Da es jedoch möglich ist, daß der eine oder der andere Wahlberechtigte nicht geit und Muße findet, die nöthigen Schritte zu machm, so erllärt sich das gefertigte Central-Wahlcomits bereit, fllr jene Gesinnungsgenossen, welche von ihrer Aufnahme und richligen Ninreihuug in die Wähler' liste sich die Ueberzeugung zu verschaffen, eventuell ihr Wahl' recht zu reclamireu wünschen, das Nöthige zu veranlassen. Jene Wahlberechtigten, welche von d>eser Vermittlung Gebrauch zu machen gesonnen sino, werden demnach einge» laden, ihre Namen (Stand und Beschäftigung) brieflich an das gefertigte Wahlcomit > zu Handen der Administiation des „Tagblatt" (Vamberg'sche Buchhandlung) bis läng-stens 18. l. M. abzugeben, wornach dieses Comit> durch Einsicht der Wahllisten die richtige Einlheilung der Betreffenden in die Wahlkörper prüfen und die nöthigen Reklamationen im Namen derselben veranlassen wird. Laibach, 13. Februar 1870. Das Eentralwahlcomite für die Gemeinderaths-___________Wahlen. Macher U Turnverein. Die zu Ehren des Herrn Wilhelm Ritter v. ssritscb, unseres bisherigen verdienstvollen Vorstandsmitgliedes, abzuhaltende Abschiedskneipe findet nicht, wie anfänglich bestimmt, am Dienstag, sondern am Donnerstag dcN »7. Februar, Abends halb 9 Uhr im Klubzimmer der Easinorestauration statt Die Herren Vereinsmitglieder werden zu recht vollzähligem Erscheinen eingeladen vom Turnrath. NärloN^^sil^t TUien, 11 Februar. Das heulige VorgcschUft hielt sich m sehr bescheren Grenzen nnd tonnten sich die Tchlnßnolilnngen dcr gestrigen Abenobürse nicht brhcmplcli. z»»»»zs!«»UlllU»». Errditacticn fthlen zu 264.s>s> em, erreichten Ubf. und gingen damiwlcder °uf2<)4.20 zurllck. Angl°.österreichische Vanlactien. mit 32? eröffnend, stic«rn auf 329 nnd schlofft« matt zu 32 >'/.- In Staat«lose,l tam lein Geschäft vor. Lombarden drilcllen sich von 24O.VU o>s ^4v.t)'.'. In Tramway wurde I47V, in ssranco-österreichischer Banl I0!>" aemackt Um 12 Uhr notirte man 1 Credit 264.20, Anglo 325'/,. Napoleon 9— (z) . -.- -.- Lost v I, 1«39......234. - 23-l.5l> „ „ 1854 (4 °/,) ,n 250 ft. !<0,50 91, -„ « I8«0 zu 500 fl. . . 9?.— 97.20 „ „ I860 zu 100 fl. . . 1<>3.- U>3.^5 „ „ I8«4 zn 100 fl. . . 123 123.20 Vtaats-Domäntii-Pfanddriefe zu 120 st. ö W. in Silber . . 123 90 124 — ». Grundentlastung«'Obligationen. FUr 100 fl. ^. . >ld Waarr Vohmeu . . . , zu5prreich . . „5 "^ '^^ '^'^ S'ebenbürgen ... ,. 5 ,. 7550 76 -Gtelermall ... ^ 5 ,. V250 93 ^. Ungarn .... » b « 79.— 79 20 V. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-«sterr. Bank abgest, . . 324.50 325— Anglo-ungar. Vanl .... 97.— 97.50 Boden-Creditanstalt . . , . 308 — 310.— CreoitanNalt f, Handel u. Gew. . 263.60 263,80 Credilaustalt, allgem. ungar. . . 87.— 87 50 Escompte-Gesellschaft, u, ü. . . 939. - 941.— Franco-österr. Bnnl . . , . 108.— 108.59 Gemralban!.......44.— 44 25 Nationalbanl.......722 — 723 — Niederländische Vaul .... 90.- 91.- Vereinsbant......9050 91.— VerlehrSdanl.......120— 120.50 Wiener Bank......68.— 68.50 ZV. Actien von TranSportunternet,- munge,,. Geld Waare Nlföld-Fiumaner Bahn . , . 171.25 171.50 Vühm, Weslbahn.....223.25 223 75 Earl-Ündwig-Vahn.....238.50 239.— Doncm.-Dampfschifff. Gesellsch. . 586- 588,- Elisabeth-Wcstbahn.....183.75 184 - sscrdinllnds-Nordbahn . . . 214— 214 50 Wufllrchen-Varcser-Vahn , . 180.— 180.50 stranz-Iosephs'Bahn .... 165.75 186 — i.'emdergl00Fr. „l.Em. 142-- 14^50 Slldb.G. 3'/«i.500Frc. „ . .12075 121.-Slidb.-Von« 6 "/„ (1870—74) 5 500 Frcs......247.25 247.75 «. Privatlose (per Slllcl.) Credilanftalt f.Handeln.Gew. Gelb Waare ,u 100 fl. ö W......i<^25 ißZ.75, Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.50 16.- Wechsel (3M°n) Geld Waare Augsburg fur 100 fl sllbd. W. 103.10 103.25 Franlfnrt a.M. 100 ft. dctlo 103,20 103 40 Hamburg, fitr 100 Marl Banco 91.30 9l ^0 London, filr 10 Pfund Sterlillg 123 60 !23.80 Pari?, fl,r 100 FraucS . . . 4i'.l0 49.15 (5onr« 0e» Geldsorten Oeld Waar« K. Miiuz-Dncatei . 5 si. kij lr. 5st. 82^r. Napolcongd'or . . 9 „ 85^ ,. 9 „ 86j ^ Vercinsthaler, . . 1 „ 82j., 1 ., 82j „ Silber . . 121 «. „ 121 ,. 50 „ Klttinischc Orundtntlaftuug« - iDbliglltloulU, p>'' »»tuotlrml«: U6— selb, 94 ilüa»»