Nl. 8. Mittwoch, 11. Jänner 1899. Iahlgllng 118. Ombacher M Zeituna. »anziährln » i? ^>5^ ..^°^°^^''^"''H' «anziührig fl. 15, halbjährig fl. 7 K<1. Im Vomptoir: ^ »ie .Uaib. 8>g » erscheint tägKch, mlt «usnahme der Sonn» und Fticrtage. D!e «ld«lnlft?a»«l>n blflnbet fich lleiiit ^iisera». 3<« ^^/ n > ^' ^^ ^^ ftustsllung in« Hau« aanzjährig fl. l. — Instrtlons«biir: ssilr X Lo,,g«l«PIah Nr. », b,e «ebactlou Äarmherzigergasse sir. 1», Sprechstunden der Redaction umi » bl« 10 Uhr vor« vie zu t Zeilen »ü tr,, gröhere per gelle « tr,; be! »fteren Wicdrlholungen per Zelle 3 lr. V mlttng«. Unfranlierte «riefe werde» nicht angenommen, Manulcrlpte nicht zuiückgtsttllt.l Amtlicher Cheil. gegeben K"vNe^^°"^^'^ ^' ^ ^« Krain aus- l l ^^-.^"Mt unter Nr. 1 die Kundmachung des bettefftnb F^^"?"^"r «raw vom i. Jänner 189^Z 1/?r.. im Uh« i8^""lorische Weiterei.chebung der Landesuuilageu ^ für Kl°?n"^'<5 ^ Kundmachung der k. l. Landesregierung «or^un«^ ^ ^«emb« 1UW, Z, 18.19!, mit welcher der ^ie Zeit «om 1. Jänner 18W bis «on der Nedaction des Landesgesetzblattes für Krain. . 2 aibach am 11. Jänner 1839. Vl. Verzeichnis di! ?«^?' ""lche beim k. k. Landespräsidinm für t'°ffe°e? «" ^"beben vom 8. Juli l8:)8 be« ""»en «ewvhner des Bezirkes Sinj eingegangen sind. > iirlzbm!Ä^^^^ Sammlungsergebnis der k. k. Ve-' V^ °Ä Nudolfswert . 25 fl. 50 kr. ' V«r Johann Tomc, pens. Südbahnarzt - » 50 » , ^. Zusammen . . 26 ft. — lr. Hlezu baz Ergebnis der Verzeichnisse "» v.per...... . 754 . 81 . Ergibt ... 780 si. 81 kr. K. k. Landespräsidium für Krain. ____2"l,ach am 7. Jänner 1899. Nichtamtlicher Theil. D« Ergebnisse der Persoualeinlommensteuer. be« F^an^"^'"^"' ^ Heft der «Mittheilungen gewidmet "^""'^' '^ der directen Personalstruer essante Sl^ ^'"M insbesondere eine höchst inter» steuer au? Ä ^ ^^ Personaleinkommender Schäk...,«« "d.der Ergebnisse der ersten Session ' bellen N^scommissionen. Die in reichhaltigen Ta-pierten H^n verschiedensten Gesichtspunkten grup-! lachen Studien ?^>. ^ d'e Grundlage zu mannig-^ ^tur ciniae ^ ^!" Erörterungen abgeben können, herausgegriffen ^"erlenswertesteu Zahlen seien hier (n"t Einschluss ! sind mit euer «,2^°"^ 1,861.854 Personen) ! veranlagt woche^"^7V'."" "°" 22,32^.717 ft! betrug ^"s Elnlommen dieser Personen ans Grundbesitz 110,677.362 fl. 8'26 M. . Gebäuden 138,657.859 .10-37 . » Unternehmungen 383,888.231 »28-72 » . Dienstbczügeu 458,498.699 » 34 29 » » Capitalsvermögen 216,003.101 . 16 16 » sonstiges Einkommen 29,196.779 . 2-18 » nach Abrechnung der Abzugsposten von 180,371.091 Gulden beträgt das gesammte steuerpflichtige Einkommen 1156,530.940 fl. Einer sehr lehrreichen Tabelle ist die Zahl der Steuerpflichtigen, ihr Einkommen und ihre Steuer» leistung in den einzelnen Steuerstufen zu entnehmen. Hienach wurden 85 pCt. aller Steuerpflichtigen mit Einkommen von 600 bis 2000 ft., in Summa mit einem Gesammteinkommen von 577 2 Millionen Gulden (fast 50 pCt. des gesammten steuerpflichtigen Einkommens) zu einer Steuer von 5 6 Millionen Gulden (circa 25 pCt. der Gesammtsteuer) veraulagt. Am anderen Ende der Tabelle stehen die Höchstbesteuerten mit Einkommen über 100.000 fl. 255 Personen (circa '/, pro Mille der Steuerpflichtigen) mit einem Gesummt-einkommen von 61 5 Millionen Gulden (5 31 pCt. des gesammten steuerpflichtigen Einkommens) und mit einer Steuerleistung von 2 95 Millionen Gulden (13'17 pCt. der Gesammtsteuer). In diesen Ziffern zeigt sich zugleich deutlich die Wirkung der doch ganz beträchtlichen Steuerprogression. — Aus dem großen Ziffernmateriale mag nur noch hervorgehoben werden, dass 127.231 Steuerpflichtige der im Gesetze vorgesehenen Einkommensteuer - Ermäßigungen theilhaftig geworden sind. Besonders interessant sind auch die verschiedenen länderweisen Nachweisungen. Die «Mittheilungen» enthalten außerdem uoch einen Bericht des Personalsteuer-Referenten, Mini-sterialrathes Dr. Robert Meyer über die administrative Durchführung der Steuerreform, einen Aufsatz über die Landesgcsctzgebuug wegen Zuschlagsfreiheit der Personaleintommmensteuer, und einen Aufsatz von Dr. Freiherr v. Friedenfcls über die Zusammensetzung der Schätzungscommissionen. Zeitungsschau. Die Erörterungen der Presse in Sachen einer Verständigung zwischen Deutschen und Czechen dauern fort. Mit wachsender Lebhaftigkeit wird das Für und Wider vertreten. Die «Nene Freie Presse» steht der Wiederaufnahme des böhmischen Ausgleichswertes nicht ablehnend gegenüber, scheint dasselbe aber im wesentlichen auf die Aasis der Punctationen vom Jahre 1890 stellen zu wollen. Ueber Einzelheiten und Formen — meint das Blatt — lassen sich Vergleiche schließen; die Möglichkeit einer Verständigung hänge jedoch davon ab, dass der von Czechen wie Deutschen geforderten Gleichberechtigung ein Inhalt unterschoben werde, «der ebenso dem Rechte wie der Vernunft, wie der Ansicht aller Culturvölker widerstreitet». Der «Sonn- und Feiertags-Courier» meint, wenn sich den Deutschen ein beide Theile zufriedenstellender Ausgleich bietet, sollten sie doch die Forderung nach Aufhebung der Sprachenverordnungen fallenlassen, da letztere doch ip»o laoto durch die Ausgleichs-Stipula-tionen verschwinden, welche selbstverständlich die Sprachenfrage regeln müssten. Dagegen meinen die «Wiener Neuesten Nachrichten», an eine Zurückstellung des Sprachenstreites sei nicht zu denken, so lange die «Majoritäts-Coalition» im österreichischen Parlament existiere. Die «Neue Montags - Zeitung» verzeichnet die Thatsache, dass diesmal die Verwirklichung des deutsch-czechischcn Ausgleichswerkes mit größerer Energie und Lebendigkeit angestrebt wird, als bei früheren ähnlichen Versuchen. Freilich werde ein Ausgleich uicht «von Volk zu Volt» geschlossen werden können, denn jedrs der beiden> Böhmen bewohnenden Völker habe seine radicale Minderheit und stehe uuter der radicalen Peitsche. In der That müsste die Frage einer nationalen Versöhnung in Böhmen den Zusammenbruch des Radicalismus in sich schließen. Diesen herbeizuführen, sei Sache der Regierung. Das Blatt verlangt daher, dass das Ministerium mit den in jüngster Zeit ausgearbeiteten neuen Vorschlägen hervortrete und mit Zurückstellung aller anderen Fragen nicht früher ruhe, ehe nicht das große Werk gelungen. Mit den Deutschradicalen geht auch das «Deutsche Volksblatt» streng ins Gericht. Das ganze Auftreten der Nadicalen, die Verfolgung der eigenen Volksgenossen u. a. m. weise darauf hin, dass ihre einzige Absicht auf die allgemeine Zerfetzung und Auflösung des Bestehenden gerichtet ist. Durch diesen sogenannten Radicalismus, der aber in Wahrheit Phantasterei oder Volksbetrug sei, werde das Volk von seiuen erreichbaren Zielen abgelenkt. Die Radicalen fordern die Führerschaft der Deutschüsterreicher und wissen selbst nicht, wohin sie gehen, wohin sie das Volt führen. Diese Abrechnung gipfelt in der Forderung nach Aufstellung eines durchführbaren national-politischen Programmes. Denn gerade das verflossene Jahr habe die radicale Ziel- und Planlosigkeit gezeigt. Falsch sei insbesondere die «radicale» Anschauung, durch principielle Obstruction und Verhinderung jeder parlamentarischen Arbeit die Wichtigkeit und Unentbehrlichleit der Deutschen beweisen zu wollen. Die bloße Negation sei lein poli- Feuilleton. ^ ^""ercuraustalt in Baden bei Wien. Wintercuren Mnas^""M der Einrichtung von dennoch lanae N.^^'?'" anerkannt ist, waren nur die Curorte Deutsch-dl" Curbedürftigen auch'iln Oesteneich"ist"da/N ^"«m so reichlich gesegneten Vrun«en?ur .n 3^n^ " ^'l, dass ewe Bade- oder s"t nicht ^ wi^ n ' ^heilsam sein kann, lange "Mge der be"H ",. ^")a tnismäßig spät haben bei Wien k- ^ "." Kurorte, darunter auch Baden eingeführt. Dass die Wrlung verlier « ^"'^ "^er an Kraft noch an und schnell ,'??" ^lden, könnten meist leichter gemacht und der Kranke, von den Unbilden der Witterung unbeeinflusst, seine Cur durchführen kann. Von den zehn in Baden bei Wien befindlichen städtischen Badeanstalten mit Schwefelquellen ist der Herzoghof für Wintercurgäste eingerichtet. In demselben stehen etwa 50, zwar nicht luxuriös, aber sehr nett möblierte Zimmer zu äußerst mäßigen, jedenfalls viel billigeren Preisen als in der Sommersaison zur Verfügung. Aus diesen Zimmern gelangt man durch gut geschlossene, stets erwärmte Gänge in die für Herren und Damen separierten, mit Cabmen versehenen Vaderäume, an welche sich das Gesellschaftsbad anschließt. Dieses, ein in einem hohen, geräumigen Baue befindliches Bassin, in dem sich 20 bis 30 Personen frei bewegen können, ist im Winter mit einem niedrigstehenden Glasdache überdeckt. Durch diese Eindcckung wird der Abkühlung des vollkommen klaren Wassers von 35" 0 vorgebeugt; unter einem werden die dem Wasserspiegel entströmenden Gase und Dämpfe, welche, in concentrierter Form eiugeathmet, zur Erhöhuug der Wirkung beitragen sollen, dadurch gesammelt. Für die Trinkcur wird die Therme durch eine von der Urspruugsquelle separat zum Bassin gelegte Rohrleitung geführt, woselbst sie ober dein Wasserspiegel einfließt. Wohlschmeckend ist dieses Wasser allerdings nicht, und so mancher dürfte demselben anderweitige Getränke vorziehen, allein es ist von sehr heilsamer Wirkung. In dem Gesellschaftsbade, worin Herren und Damen in einfachen Bademänteln erscheinen, ergibt sich Gelegenheit zu heiteren Plaudereien. Bleibt hiebei das Thema über Krankheiten uuberührt, so scheint die Badezeit meist zu schnell abgelaufen. Nach den: Bade, dessen Dauer der Arzt bestimmt, begeben sich die Badegäste in ihre bereits geheizten Zimmer, um daselbst einer ein« bis zweistündigen Ruhe zu Pflegen. Das Klima ist verhältnismäßig günstig — solch neblige Tage wie bei uns in Laibach sind daselbst äußerst selten — daher unternehmen die Curgästc nach der Ruhe meist kleine Spaziergänge, um sich sodann zur mittlerweile herangerückten Mittagszeit in eines der vielen Restaurants zu begeben, wo sie zumeist gute Verpflegung finden. Jene Curgäste, welche das Curhaus nicht verlassen wollen oder nicht verlassen können, erhalten daselbst ein Frühstück, finden in dem vorhandenen Lese- und Spielzimmer Zerstreuung und können auch in dem ebenfalls mittels geschlossener Gänge verbundenen Hotel speisen. Unter der verständnisvollen und umsichtigen Leitung des derzeitigen unermüdlichen städtischen Bäder«-directors ist diese Curanstalt zu eiuem angenehmen und sehr behaglichen Heim geworden, das auf das Wohlbefinden der Curbedürstigen von äußerst günstigem Laibacher "Zeitung Nr. 8. 62 11. Jänner 169s. _ tisches Princip. «Das Ministerium müsste ja geradezu verrückt sein, wenn es die Sprachenverordnungen aufhebt, ohne von den Deutschen zu erfahren, was es an ihre Stelle setzen soll. Es würde sofort die gegenwärtige Majorität zertrümmern, ohne sich auf eine andere Combination stützen zu können.» Politische Uebersicht. Laib ach, 10. Jänner. Ueber die Vorgänge während des Aufenthaltes der ungarischen Minister in Wien liegen folgende Nachrichten vor: Samstag hat in der Hofburg unter Vorsitz Sr. Majestät des Kaisers eine Berathung stattgefunden, an welcher Ministerpräsident Baron Banffy und die Minister Baron Fejervary, Dr. Lutacs und Graf Szechenyi theilnahmcn. Die Berathung wurde Sonntag vormittags fortgesetzt. Es wurde, wie das ungarische Telegraphen-Correspon« denz« Bureau berichtet, der Beschluss gefasst, dass in Budapest Pourparlers behufs Sanierung der Lage eingeleitet werden. Ministerpräsident Baron Banffy und die Minister Baron Fejervary und Dr. Lukacs lehrten Sonntag nachmittags nach Budapest zurück. Der Finanzminister Dr. Lukacs hat Samstag mit Finanzminister Dr. Kaizl über lausende Ressortangelegenheiten couferiert. Sonntag hatten der ungarische Ministerpräsident Baron Banffy und Finanzminister Dr. Lukacs eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Grafen Thun. — Der deutsche Botschafter in Wien, Graf Eulenburg, hat vorgestern dem ungarischen Ministerpräsidenten Baron Banffy einen Besuch abgestattet. Die «Hamb. Nachr.» schreiben: «Einzelne Blätter, namentlich solche, welche schon bei Lebzeiten des Fürsten Bismarck bestrebt gewesen sind, dessen Autorität zu Gunsten der in Oesterreich kämpfenden Deutschen gegen die Regierung des Kaisers Franz Josef einzusetzen, verbreiten seit einiger Zeit aus einer in Köln neubegründeten Wochenschrift ,Das neue Jahrhundert angebliche Aufzeichnungen Lothar Buchers über Gespräche mit dem Fürsten Bismarck, welche sich auf die inneren Verhältnisse Oesterreichs und deren mögliche Rückwirkung auf die europäischen Allianzen beziehen. Wir halten diese Aufzeichnungen, von denen nicht gefagt wird, in wessen Besitz sie sich bisher befunden haben und wer sie herausgibt, für apokryph. Ihr Inhalt steht vielfach im Gegensatze zu den Anschauungen, die Fürst Bismarck als Reichskanzler und später vertreten hat. Wo dies nicht der Fall ist, handelt es sich um allgemein Bekanntes.» Das Blatt führt dann folgendes Urtheil der «Bcrl. Neuest. Nachr.» mit der Bemerkung an, dass es zutreffen dürfte: «Mit dem schweigsamen Bücher, der immer nur Instructionen oder Dictate aufnahm und höchstens kurze sachliche Einwürfe machte, hat Fürst Bismarck Conversations wohl überhaupt nie geführt und Auchers Ausdrucks« weise war auch eine ganz andere, als diese angeblichen Gespräche sie geben, so dass die Möglichkeit, es handle sich um Bucher'sche Aufzeichnungen, ebenfalls vollständig ausgeschlossen ist. Erwähnt sei schließlich noch, dass eine grohe deutsche Verlagsfirma im Frühling 1892 mit Bücher über eine mehrbändige Biographie des Fürsten Bismarck verhandelte. Obwohl der Vermittler sich ermächtigt erklärte, jedes von Bucher geforderte Honorar im voraus zuzusagen, lehnte Bucher doch rundweg ab und entgegnete auf die Bemerkung, dass er doch das reiche Material, über das er verfüge, nicht mit sich zu Grabe gehen lassen dürfe, sondern der Nachwelt schuldig und auch wohl am berufensten dazu sei, dieser ein Lebensbild des Fürsten zu geben: ,Die Nachwelt ist mir nichts schuldig und ich bin der Nachwelt nichts schuldig'. Es dürfte daraus hervor« gehen, dass Aufzeichnungen Buchers überhaupt nicht existieren.» Eine der «Pol. Corr.» aus Paris zugehende Meldung bezeichnet es als feststehend, dass sämmtliche Documente, die das sogenannte geheime Dossier in der Angelegenheit Dreyfus bilden, dem Cassa-tionshof übermittelt worden sind. Der Kriegsminister habe im Ministerrath erklärt, dass sämmtliche Schrifstücke ohne Ausnahme, die im Dossier Dreyfus enthalten sind, zur Kenntnis der Räthe des Cassations» Hofes, sowie des Anwaltes des verurtheilten ehemaligen Hauptmannes gebracht worden seien. Der Justiz« minister werde die über diesen Gegenstand angekündigten Interpellationen, deren Discussion der Minister« Präsident sofort nach der Constituierung des neuen Kammerbureaus verlangen wird, in diesem Sinne beantworten. Was den heiklen Stand der engl isch-fra n« zösischen Beziehungen betrifft, ist vorläufig kein Anzeichen eines neuen Stadiums wahrzunehmen. Die Stimmung gegenüber Frankreich ist in der öffentlichen Meinung in England bedauerlicherweise sogar wieder etwas gereizter geworden. Gegenüber den Gerüchten über bevorstehende Verhandlungen zur Lösung aller zwischen England und Frankreich be« stehenden Differenzen wird in unterrichteten Kreisen betont, dass zu solchen Verhandlungen, wenn sie über« Haupt in naher Zeit stattfinden sollten, die Initiative nicht seitens Englands ergriffen werden wird. Nach einer Petersburger Meldung fchreitet die Ausarbeitung des Programms der Abr üst u n gs« conferenz im Ministerium des Aeuhern der Vollendung entgegen und es sei zu erwarten, dass die Mittheilung des Programms an die Botschafter der Mächte beim russischen Hofe gegen Ende Jänner er-» folgen wird. Der Zusammentritt der Conserenz werde wahrscheinlich im Laufe des Monates März erfolgen. Nach einer der «Pol. Corr.» aus Athen zugehenden Meldung wird sich das neue Statut für Kreta, mit dessen Ausarbeitung eine aus sechzehn Mitgliedern bestehende Commission betraut ist, an den seinerzeit von den Botschaftern in Constantinopel ver« einbarten Entwurf möglichst enge anlehnen. Die von vielen Athener Advocate« und gewesenen Beamten an den Obercommissär gerichteten Gesuche, betreffend die Ausstellung im Verwaltungs- und Iustizdienste der autonomen Regierung, sind abschlägig beschieden worden, da Dr. Sphakianakis nachdrücklich für die Besetzung aller Posten mit Einheimischen, soweit als irgendwie möglich, eingetreten sei und Prinz Georg die dasür geltend gemachten Argumente vollauf gewürdigt habe. Die von den Mächten der autonomen kretischen Verwaltung in Aussicht gestellte Anleihe von vier Millionen Francs soll am 2./14. Jänner realisiert werden. Die betreffenden Consuln werden die ans die einzelnen Machte entfallenden Beträge dem v" ^ commissär übermitteln. c> Algier war diesertage aus Anlass der RilO ^, des abgesetzten Bürgermeister-Deputierten Max iR g, aus Paris abermals der Schauplatz antisemitis^ ^ Demonstrationen, welche übrigens in den Kreij« ^, der jüdischen Geschäftswelt Algiers auch befürch ^, worden zu feiu fcheinen. Einige junge Leute z^ ^ Rögis' Wagen bis zur Maine. Mehrere Juden wurv ^ thätlich angegriffen. Auf dem Wege vom Of h bis zur Mairie waren die jüdischen Geschäftshaus g, geschlossen. ^ Tagesneuigteiten. ^ — (Liu neues Bild Ihrer Majesty der Kaiserin Elisabeth.) Vor einiger Zeit f ^ Seine Majestät der Kaiser den Maler Horov)' ^ beauftragt, ein Vilo zu malen, welches die verend. Kaiserin im Alter von ungefähr 4b Jahren oarst^ " Das Werk, ein Meisterstück der Porträtlunst, ist nun v»l " endet. Es stellt die Kaiserin, entsprechend ihrer Liebe i< ^ Natur, inmitten einer Landschaft dar, das Haupt wie «l ^ milden Lüften umfächelt. Wie in ihren letzten I. flüchtig auf dem Penzinger Bahnhofe und einmal in^ ^ Hofburg gesehen. Wertvolle Winle aber, mit welchen ^ ^ Kaiser Herrn Horowitz hinsichtlich der einzelnen Mt<" ^ und der Gefammtauffassung unterstützte, ermöglich^ , es dem Künstler, seine Aufgabe in unübertrefflicher M' ? zu lösen. Auf Befehl des Kaisers wurde für den Künst^ ^ in der Hofburg ein Atelier eingerichtet, so dass ^ . Bild unter den Augen des Monarchen entstand. ^ ^ Maler zeichnete zuerst eine Skizze, die er von einem "' 3 vorzüglicher Amatenrphotograph gerühmten Aristokrat ^ photographieren ließ, und nachdem der Kaiser diese ^ production als gut befunden hatte, gieng der Meister «l" ^ Werk. Täglich erschien der Kaiser mehreremal in d^ ^ Atelier und besprach mit dem Künstler eingehend einz^, ^ Details. Er gab ihm ost willkommene Ausschlüsse "^ ; ersuchte ihn wiederholt, an jenen Partien, die vom K^ ^ als vollendet gut befunden waren, ja nichts mehr l , ändern. Oefter nahmen auch Erzherzogin Valerie ^ ^ die Personen, welche lange in der Umgebung berKais^ ^ gewesen waren, so die Gräfin Sztaray, Va^ ^ Nopcsa und die Kammerfrau Meißl, das werde^ , Bild in Augenschein und gaben dein Künstler über diss , oder jenes Detail, die Kammerfrau Meißl insbeson^ z hinsichtlich der Toilette der Kaiserin die gewünschte M , lunft. Als die Gräfin Sztaray das Bild vollendet <" ^ brach sie in Thränen aus. Sie bezeichnete es als ^ , ähnlichste Porträt der entschlafenen Kaiserin. Auch ^ > Kaiser, welcher das Bild lange mit tiefer Rührung ^ trachtete, war voll des Lobes und der Anerkennung ^ , den Künstler. Das große Gemälde — ein Kniestüö ^ , bleibt vorläufig noch in dem Atelier in der Hofb^ l wird aber wahrscheinlich schon in der nächsten Zeit' , den Appartements des Kaisers seinen Platz finden. . ! Zer Zioctor. Roman auS den» Leben von L. Ideler. 7. Fortsetzung. «Ich wollte, er hätte mich damals auf der Stelle erschlagen!» murmelte Nauenthal. «Nicht doch!» versetzte Grünau. «Aber ich fehe allerdings, dafs Sie Zeit gebrauchen, um über deu unglücklichen Vorfall hinwegzukommen, und deshalb will ich Sie jetzt nicht mehr quälen. Nur das eine möchte ich Ihnen sagen, dass ich einen andern Hausarzt für mich und meine Familie nur interimistisch wähle. Die Stellung bleibt Ihnen vorbehalten, und wie ich, so denken viele. Ich habe mich natürlich der Zustimmung der Bekannten erst versichert, ehe ich Ihnen diese Mittheilung machte. Und nnn, lieber Doctor,» fuhr er rasch fort, um jede Einrede des bewegten jungen Mannes abzuschneiden, «komme ich mit einer großen Bitte zu Ihuen, der sich meine Tochter anschließt. Seien Sie heute mittags unser Gast! Es ist keine Gesellschaft, zu der ich Sie bitte,» fetzte er schnell hinzu, als er die abwehrende Bewegung des andern bemerkte, «das würde ich nicht von Ihnen verlangen. Aber ich habe zwei junge Herren da, die ich nothwendig einmal einladen musste, den jungen Baron von Langen, den Neffen des alten reichen Langen hier aus der Wilhelmstraße — wie Sie wissen, bin ich seit vielen Jahren der Banquier des altcu Herrn — und einen jungen Engländer, Mr. Wilson, der mir ein Empfehlungsfchreibcn von meinem Schwiegersohn brachte und direct aus Loudou kommt. Mir und meiner Tochter sind die beiden Herren fast fremd, und Käthe regte zuerst den Gedanken an, Sie als Hausfreund zu Tisch zu bitten. Sie sind der Freund ihres Bräutigams und da sie ihn selbst nicht haben kann, möchte sie doch wenigstens seinen Freund sehen, um wieder einmal die vielen Vorzüge des geliebten Hans preisen zu hören.» Der Commerzienrath lachte. Rauenthal zögerte anfänglich, aber dann fagte er sich selber, dass er eine so liebenswürdige Aufforderung, dem engsten Familienkreise anzugehören, nicht ablehnen dürfe, ohne sich einer groben Unart gegen Menschen schuldig zu machen, die ihm nur Güte erwiesen hatten. Er war immer sehr gern im Hause des Commerzicn-rathes gewesen; dort würde er sich in seinem jetzigen gedrückten Gemüthszustand uoch am häuslichsten fühlen. Die Herren, die Grünau nannte, kannte er zwar nicht, nicht einmal dem Namen nach, es waren beide ganz Fremde für ihn, und das war so am besten. «Ziehen Sie sich schnell an!» rief Grünau. «Mein Wagen wartet unten; ich nehme Sie gleich mit. Wir haben gut eine halbe Stunde zu fahren, und während Sie Toilette machen, darf ich mir wohl Ihren Schreibtisch einmal ein wenig näher ansehen; er erregt meine Neugierde, denn er bricht za fast unter den Papierstößen, die er tragen mufs. In aller Welt, Doctor, was treiben Sie denn jetzt? Befchreiben Sie alle diese Papiermassen?» «Ich bin Mitredacteur einer Zeitung geworden, und diese Blätter, deren Menge Ihr so großes Entsetzen hervorruft, sind mir von fremden Schriftstellern zur Prüfung eingefandtc Manuscripte,» erwiderte Raucnthal lächelnd. «Das muss ja ganz interessant sein!» bemerkte der Commerzienrath mit lebhaftem Tone. «Ich bin auch nicht fo ganz der trockene Zahlenmenfch, den man, meinem Stande nach, vielleicht in mir sucht; etwas Interesse für die fchöne Literatur habe ich stets. D^ ich einmal sehen?» «Bitte!» entgegnete Rauenthal. «Ich würde Ih^ sehr dankbar sein, wenn Sie derweilen die PriM einiger Manuscripte vornehmen wollten; für »B bleiben immer noch genug. Ihr Urtheil wird ^ natürlich ein maßgebendes fein!» . Mit fpitzen Fingern ergriff der alte Herr ^ ziemlich starkes Heft, das obenauf lag. «Frühlingslieder. Von Egon Ostertag!» las l «Lauter Frühliugslicder, Herr Doctor?» «Ich glaube,» erwiderte dieser lächelnd. , «Das sind auf einmal zuviel!» entschied GrüH und legte das Heft beifeile. Dann nahm er ein zwe^ Heft. «Im Lenz. Eine Idylle von Adelaide D< blut». «Wieder Frühling! Ich finde, dafs die DoU einer Redacteurlaufbahu sich mir schon jetzt bemerlA machen. Lassen wir Adelaide Dornblüt.» Er n^ ein drittes Heft. «Mai. Epos von F. MorgenrM Mit komifchem Entsetzen schob der alte Herr die Blä^ zusammen und hielt sich beide Ohren zu. -» «Nein, lieber Freund, was aber zuviel ist, ^ zuviel. Da müssen Sie ja des Frühlings überdrM werden, noch ehe er wirklich da ist!» meinte er s^ müthig. .^, «Diese wenigen Sachen sind noch lange »"1 alles in der Art,» antwortete der Doclor achselzucke^ «Aber, Herr Commerzienrath, Sie scheinen mir ^ keine Anlage zum Redacteur zu haben, wenn Sie g^, bei der ersten Serie von Frühlingsgedichten die Fl"^ ergreifen. Hier ist eine gute Cigarre. Trösten Sie ! mit ihr für das ausgestandene Leid!» (Fortsetzung lolgt.) Laibacher Zeitung Nr. 8. 63 11. Jänner 1699. "" il..f k,« ^. «^rab Julias» in Verona.) Än^ '^ "- ^^"ler in Verona, in dem ehemaligen ^ ^ 17" ?" /'" ^'"lo S. Francesco al Corso, ^ ^ .'^ Ml bc anntlich eine Kapelle, in der ein mittelst 3 « ^' f""ophag als das Grab Julias gezeigt wird. N'!' m„,./,"". ^«" Sarkophag, Kapelle und Umgebung in irch' ? ." /^^"' ^"achlajsigung. Jetzt hat der Gemeinde. M w?/°"^"°"" ^' Restaurierung dieser historisch ge-^^ 27 ?""' beschlossen, und die Arbeiten haben that-^ d „.. ^ ^ "" vorletzten Tage des verflossenen Jahres M °>'^7' ^' Kapelle wird aus den doppelten Umfang gcoracht und der Sartophag in die Mitte gestellt. Die «o en der Restaurierung tragen die Besucher, die von ^ "'^.^lbe Lira Eintrittsgeld^zahlen werden. ^,-iä f. ^"' '"Werner Lncullus.) Wie aus .. M,m. "^" '"^' ^t "n dort wohnender englischer ^ ^'^ ein Diner gegeben, bei dem ein so it ^ I"^"^,.^utus entfaltet wurde, wie er seit den Tagen '"! D«5s .""^" ^"serreiches nicht dagewesen sein dürfte. ew' ""'^.^ theuersten Weine uud der exquisiteste Champagner ^ w.5n"^".^lsen. ist selbstverständlich. Außerdem aber ' °^ ae^ « "'"'^nhaste Ueberraschungen für die Gäste vor- " ^ O,?i s ^' "^ "l der ^iitte der Tafel ein goldener ausgestellt, der statt Wasser Eau de l"^ mi n ??b^' Der Speisesaal war über und über "^ nc,.,- o"^ ^"^" ^°len decoriert. Candierte Nosenblätter '^ ttn7/n ^^ "'s dem Menu. Die Gesammtkosten be- ^btü ^ugen 75.000 Francs. "? wi^^cl^"^"^"za in Amerika.) Aus Newyork ^ ^em^^"^^ I" 2«'lz Amerika grassiert die In- "^ Ancwn^ , /"^"'^"lhington, Philadelphia, Chicago, "! ^n M il - '' "' ^lden Taufeude an dieser Epidemie. " ! oMcip? s^°"' ^" Hauptstadt, kann die Hälfte der ^ da« ..n ^"'plange nicht gehalten werden, da beinahe '^ zn 3.^ diplomatische Corps und die Senatoren trank ^ "iaine der?"'.. ^"'^ Eongrcssmitglied Dingley aus k unter 'den ^?^"' ^''^ Dinglev-Zolltarifes, befindet sich a! getreten itt ^ wenden, und da Lungenentzündung ein- ^ gegeben ^' ^.! "'"" ^e Hoffnung auf sein Leben auf- . ftolita»'^^ "ewyork ist gegenwärtig der am Metro- '"! Van D^""^"er ^s Gas? angestellte Tenor Crust ' ^ , Llechfalls an Grippe schwer erkrankt. ^ erregen ^, ^'''"uisvol le Ve rg iftnngsfä lle) ^ wird . .s. . ^^ ^"'lehen. Wie von dort geschrieben '^ boctcr AtlMi.- c^l l)ervorragendste Mitglied des Knicker- °I '" welche '^"3,"'"'"im burch die Post ein Päckchen, die als N. . '^"" gearbeitete silberne Büchfe war, l »ach ^orm .?./' ^"^ "n Üiiedicinfläschchen diente, das ^ YMer ? '^^"' «"d Verpackung ein in jeder New- !^ hielt Pe'C,m^^'""^^^ Kittel gegen ^iigräne ent- ' ' bureau i,it ^"^"' "^'" das klciue Gefche.lt aus dem "! tisch. (K^ " "achhause und stellte es auf seinen Toilette- "" welcher er , l ^"^ ^""f betau, die reiche Tante, bei X des Neffen . ?^' Migräne nnd fie fuchte in. Zimmer 1 gerieth id ^^'" Kittel dagegen. Das Fläfchche» ^ starb wcnm. m> ^""^ ^ "ahm eine Dosis ein und « kosteten von ."'"ten Water. Der Neffe und ein Arzt ' ! ^chullg t,.! er Medicin uud erkrankten. Die Unter- '« '"ttel aus dew^?^ ^as unschädliche Migräne- l ü "seht worden " '^^en entfernt uud durch Cyankali . anderes Mt«lio>!"^ ^^"" ^"- zwei Wochen erhielt cm ^" Sendung ^,, ^selben Clubs eine ganz ähnliche " gleichfalls daran ""^'" ^'^^ """ ^r Medicin und starb ^ ^rsenilveraisti.,. ^""'"ls constatierten die Gerichtsärzte ^ Ialles nicht Ig ^°"öei ist über die Motive des Wtget^ ^ "^ b" Schuljahres 1897/98. e^ "'" k. k. Äezirks'SchulinipMor Prof. Franz Levec. ^ A f d>. v' "V^lt'u zusammen: ^ Beträge: ' ^or.nalichulfond cutfielen folgende lh' ^ ^ehrcrgehalte sche7^7"'^le im Lichtenthurn- ^en Machenwaisenhause. .... 8oo.__ zusa,un,eu . . sl. 38743 53 L. Die Stadtgemeinde hatte für Mietzins, Erhaltung der Schulgebäude, die sachlichen Schulerfordernisse u. a. zu leisten: u) für die I. städt. Knabeuvoltsschule . fl. 1920-10 b) für die II. städt. Knabenvolksschule » 1470-32 0) für die städt. achtclasfige slovenische Mädchenvolksschule bei St. Jacob . » 3407-21 ä) für die änßere Ursulinenschule . . » 844'84 «?) für die Morastschule..... « 415-30 t) für die städt. deutsche Knabenvolts- schule......... » 1967-73 3) für die städt. deutfche Mädchen- volksfchule........ » 1002-99 li) für die bcideu gewerblichen Vor- bereitungscurfe....... » 772- — i) für den k. k. Stadtfchulrath . . . » 11'72 j) für die Äezirköschullehrerbibliothek. » 50- — !K) für die Erhaltung des Schulgebäudes in der Erjavecslraßc..... » 329'65 1) für den I. städtischen Kindergarten » 915-14 ni) für den Christbaum am I. städtifchen Kindergarten....... » 150- — n) für den Ursulinen-Kindergarten. . » 250' — o) für die Schulwerkstätteu . . . . » 280' — I') für ein Harmonium an der Morast- fchule......... ' 130 — zusammen . . fl. 13917- — hiezu die Summe unter ^. . . » 38742-53 Gesammtaufwaud . . fl. 52659 53 Hiezu wird bemerkt, dass die von der Unterrichts» Verwaltung bcstrittenen Kosten der Schulaufsicht und die Erhaltungskosten der k. l. Uebungsschnlen und des t. k. Kindergartens hier nicht berücksichtigt erscheinen. IX. Der k. k. Stadtschulrath. Die Landeshauptstadt Laibach besitzt eiu eigenes Statut und es wird daher die Schulaufsicht daselbst von einem l. k. Stadtschnlrathe geführt, der den Wirkuugskreis des Orts- und Bezirtsfchulrathes in sich vereinigt. Die Mitglieder dieser Körperschaft waren im Schuljahre 1897/98 uachfteheude Herren: Bürgermeister Ivan Hribar als Vorsitzender, die beiden k. l. Vezirksschulinspectoren Johann Vend a uud Franz Levec als Referenten, Canonicus Audreas Za-mejic als Vertreter der katholischen Kirche, die Gemeinderäthe Dr. Danilo Majaron nnd Ivan Oubic als Vertreter der Stadtgemeinde, die Oberlehrer Franz Raktelj und Josef Maier als Vertreter der Lehrerschaft uud der städtische Schulreferent für administrative Angelegenheiten Eugeu Lah als Schriftführer. Der t. k. Stadtschulrath hat im Berichtsjahre 13 Sitzuugen abgehalten uud 1031 Geschäftsstücke (gegeu das Vorjahr -j- 161) erledigt. — (Das k. l. Handelsministerium) theilt der Haudels- und Gewerbekammer in Laibach mit, dafs im Gebäude der tgl. rumäu. Post- und Telegraphen-dircction iu Bukarest am 22. Jänner 1899 um 4 Uhr uachmittags eiue öffentliche Licitation behufs Lieferung von 3000 kz; Stahldraht (2 iniu), 2000 KZ Eifeu-draht (5 inin), 70.000 kg Eijeudraht (4 mm), 2000 kg Eijeudraht (3 mui), 2500 kx Ciseudraht (1'8 uilu) uuter den bekannten Bedingungen stattfinden wird. Beigefügt wird, dafs jene Firmen, welche der Direction bereits bekannt sind, vom Erläge der uorgefchriebcnen Cautiou dispeusicrt werden, uud die «u.lnur8 äo» clmi'^6» bei der obgenannten Direction jederzeit eingesehen werden können. — (Besuch des Eisenbahn ministers in Görz.) Man berichtet der «Triester Zeitung» aus Görz vom 7. d. M.: Se. Excellenz der Herr Eisenbahn-minister Ritter v. Wittek ist hier eingetroffen, besichtigte die Eisenbahn-Trace Görz-Dornberg-Optschina, dinierte beim Hofrathe Ritter v. Bofizio und fuhr um 6 Uhr 57 Min. abends nach Wien zurück. *"' (Wählerversam mlungen.) Die Wähler des St. Iakobsuiertels halten jeden zweiten Mittwoch im Monate im Gasthause «Zur Sternwarte» Äerathuugcu und Äcsprcchnngen über die Förderung der Privat- uud volkswirtschaftlichen Interessen im genannten Stadttheile ab. Eine solche Versammlung findet heute abends statt. ** (Dem olic rnngs - Arbeite n.) Bei den zwei Redoutengebäuden in der Floriansgasse Nr. 4 und 6 sind die Dachslühle bereits abgetragen; desgleichen wurde mit der Abtragung der Mauern begonnen. — Die De-molicrung der Vilhar'schcn Objecte an der Petersstraße ist größtentheils schon beendet. ** (Zum Kirchenbau am Karolinengrunde.) Wie wir erfahren, foll mit dem Baue der Curatie-Kirchc und des Pfarrhofes am Karolincngrunde im Laufe der nächsten zwei Jahre begonnen werden. Das Koslcr'sche Kirchenlegat beträgt 6000 fl., der jähr» liche Beitrag der Stadtgemcinde Laibach für die Dauer von zehn Jahren k 500 fl., der Rest trifft die übrigen Factoren. ** (Der Laibach-Fluss) weist infolge des eingetretenen Thauwetters feit 8. d. M. ein Steigen von 70 um über das Normale auf.^ — (Vom Laibacher Stadt magistrate.) Beim Stadtmagistrate in Laibach ist für das Jahr 1899 Herr Magistratsrath Iohauu Sefek zum Stellvertreter des Bürgermeisters, beziehungsweise des Magislrats-directors, bestimmt worden. — (Die Mortalität in Laibach.) Wie bereits eine Reihe von Jahren, so hat auch das eben abgelaufene Jahr die fortfchreitende Assanierung unserer Stadt in erfreulicher Weise documentiert. Wie wir einer amtlichen Quelle entnehmen, sind im Jahre 1898 in Laibach bei einer Bevölkeruugszahl von rund 36.000 Seelen 987 Personen (27'2«/<,<,) gestorben, darunter 278 (28-1 pCt.) Ortsfremde im Lanoesfpitalc uud im Siechenhaufc. Im Jahre 189? waren 1103 Personen (3i Vu<») gestorben. Von den Verstorbenen waren im Jahre 1897 22-30/ao, im Jahre 1898 bloß 19-6°/^ Einheimische. Die Zahl der Infectionstranken ist von 407 im Jahre 1897 auf 205 im Jahre 1893 herabgesuuken. Von den Infectionstranken sind im Jahre 1897 79 (2-2°/^), im Jahre 1898 bloß 39 (1'0?°/^) gestorben. Die Anzahl der Neugeborenen belief sich im Jahre 189? auf 1150, im Jahre 1898 auf 1134. Außerdem sind im Jahre 1898 54 Todtgeburten, gegen 60 im Vorjahre, zu verzeichnen. Die constaute Abnahme der Todesfälle ist in erster Linie anf das allmähliche Schwinden der Infectionstrankheiten, auf die seit der Erd-bebeukatastrophe sich günstiger gestaltenden Wohnungs-Verhältnisse sowie auf die zweckmäßigen Assanicrungs-maßnahmen überhaupt zurückzuführen. Mit Genugthuung mag constatiert werden, dafs das einst so übel beleumundete Laibach in gesundheitlicher Beziehung nun einen der ersten Plätze nnter den Städten Oesterreichs einnimmt. — (Der Chor der «Glasbena Matica») veranstaltet Samstag den 14. d. M. im oberen Saale des «Narodni Dom» einen Sängerabend mit darauffolgendem Tanz. Auf der Gesangsordnung stehen die «Serbischen Volkslieder» uud mehrere Piece» heiteren Inhalts. Der eventuelle Reinertrag ist zur Deckung der Concertdeficite bestimmt. *( Gesellschafts-A bend zum Besten des deutschen Kindergartens.) Mit echt weiblicher Umsicht und zartem Geschick war das gestrige zugunsten des Kindergartens des deutschen Schulvcreiues statt-gefundene Fest in den oberen Räumen des Casinos veranstaltet. In dem prächtigen, feenhaft erleuchteten großen Saale fand sich ein elegantes zahlreiches Publicum ein, das mit Freuden fein Scherflein zum Gelingen des Festes beisteuerte. Die Anordnung des Abends, insbesondere die von zwei Tombolaspielen, welche die glücklichen Gewinner mit zahlreichen Gewinsten, die sowohl vorübergehenden als bleibenden Wert boten, bescherten, lag in den bewährten Händen der Vorstehung der Frauen-Ortsgruppe, bestehend aus den Damen: Theresia M a u r e r (Obmännin), Niuka Luck mann (Stellvertreterin), Marl) Götz (Zahlmeisterin), Iakobine Kastner (Stellvertreterin), Alba Hintner (Schriftführerin), Melanie Luckmann (Stelluertreterin). Das Orchester des Laibacher Bicycle-Clubs unter der ausgezeichneten Leitung seines Dirigenten Herrn Ranth erfreute die Gefellfchaft durch den Vor-trag einiger seiner fchönstm Nummern und erntete selbstverständlich die wärmste Anerkenuuug. Nach altem guten Brauch wurde sodaun dem Tanzvergnügen mit jugendlicher Begeisterung gehuldigt, wobei sich der liebliche Zauber der reizenden Damen entfaltete, und auch den Zusehern wurde wieder einmal klar, dass das Schönste doch die Mitfreude bleibt. Mit voller Geuugthuuug kaun die Frauen-Ortsgruppe auf das gelungene Fest zurückblicken, denn der angestrebte Zweck ward erreicht. ,1. — (Der gestrige Vortragsabend des slovenischen Alpenvereines) hatte sich eines sehr guten Besuches zu erfreuen. Fräulein Paula Bors tu er, eine gewiegte Touristin, schilderte in einem längeren Vortrage eine Partie von Laibach über das Bachcrngebirge an die Dräu und fand ob der fesselnde» Schilderung laute, herzliche Anerkennung. Einige Mitglieder des Vereines verehrten der Vortragenden zum Beweise ihrer Erkenntlichkeit ein großes Edelweißbouquet mit Schleife... Nach Schluss des Vortrages entniickelte sich eine zwanglofc Unterhaltung, an welcher aus Gefälligkeit der Gefangschor «Ljubljana» unter Leitung des Herrn Ger bit mitwirkte. —n— — (Von der Äürgerfchule in Gurkfeld.) Diefe einzige Knaben-Bürgerschule in Kram wird im laufenden Schuljahre von 69 Schülern besucht. Nach den. Wohnorte der Eltern sind darunter 48 Kramer und 19 Steirer. Von den Kramer» stammen 35 aus dem Schulbczirke Gnrtfclo, darunter 13 aus der Stadt Gurt-feld. Ei» Schüler ist aus Oberösterrcich, einer aus dein Küstcnlande. Die Bürgerschule, bekanntlich eine Gründuug Martin Hotschevars, welcher das Schulgebäudc aufgeführt nnd 12 Schülcrstipendicn ü 91 ft. gestiftet hat, besteht bereits seit 20 Jahren nnd wird hinsichtlich der sachlichen Erfordernisse und der Lehrergehalte aus den Be» zirlsschulsondö dotiert, zu dessen Aufbriugung alle Gemeinden des Schulbezirtes die nöthigen Geldmittel bewilligen. Das Gcsammterfordernis für die Bürgerschule beträgt in diesem Jahre 0026 fl. Zur Vedeckuug des« selben tragen bei das Land Sleiermart (circa 100 sl.) Laibacher Zeitung Nr. 8. 64 ii.'Iänner 1399. und die krainische Sftarcasse (240 fl.), welch letztere die Hälfte für die Dotierung der vierten Lehrkraft über-nommen hat. Für den Nest des bedeutenden Abganges muss der Schulbczirk im Wege der Bezirksumlagen auf die directen Steuern aufkommen. Inbetrcff dcr Erhaltung der Schule, namentlich inbetreff der Bcfoldung der Lehrerschaft, sind alle Gemeinden des Schulbezirkcs sammt dem Bezirksschulrats all den Landesausschuss, beziehungsweise an den Landtag, dahin bittlich geworden, dass das Land die Gehalte der Äürgcrschnllehrer übernehmen würde, welch letztere auch um die Erhöhung der Gehalte petitionieren, da sie bei dcr letzten Ochaltsreguliernug Übergängen wurden. In einer Angelegenheit der Bürgerschule in Gurkfeld wird demnächst auch dcr Verwaltungsgerichtshof zu entscheiden haben, nämlich darüber, ob diese Anstalt dem dortigen Ortsschulrathe untergeordnet sei und darüber, ob in dieser Körperschaft dem Director der Bürgerschule oder dem Oberlehrer der dortigen Volksschule Sitz uud beschließende Stimme im Sinne der bestehenden Schulgesetze zustehe. 55. — (Dr. Rein hold Ehlert f) Von den beiden Touristen, die am Neujahrstage zum Sustenpasse aufbrachen und seitdem verschollen sind — wahrscheinlich wurden sie voll herabstürzenden Schneelawinen überrascht—dürfte in hiesigen Kreisen besonders Dr. Neinhold Ehlert Interesse und 'Mitleid erwecken, insofcrne er mit der hiesigen Erdbebenwarte im regen wissenschaftlichen Verkehre stand. Seiner Biographie entnehmen wir Folgendes: Geboren zu Berlin am 16. Juni 1871, besnchte Bernhard Friedrich Nein-hold Ehlert zunächst in Wiesbaden die Vorschule und das Gymnasium, um sich dann auf den Universitäten Straßburg und Berlin den mathematisch-naturwissenschaftlichen Studien zu widmen. 1694 kehrte er wieder nach Straßburg zurück, wo er sich eingehend mit Horizontalpendel-Untersnchungen beschäftigte; ittlitt promovierte er auf Grund einer vorzüglichen Dissertation über das obengenannte Thema zum Doctor der Philosophie. Als Assistent bei Prof. Dr. Gerland, dem Begründer der modernen gcovhysikalischenStudicu, und Privatdocent an der Universität Straßburg widmete er sich anch weiterhin mit Vorliebe Untersuchungen anf dem Gebiete der Seismologie, als deren Frucht fo manche vortreffliche Abhandlung zu erwähnen wäre. Besonders hervorgehoben sei eine von der philosophischen Facultät der Universität Straßburg preisgekrönte Schrift, ill der Dr. Ehlert die heute hauptsächlich in Betracht kommenden Erdbebenmcssinstrumente in mustergiltiger Weise behandelt. Dr. Ehlert hat übrigens selbst das von Nebcur-Paschwitz constrnierte Horizontalpendel in einer Weise verbessert und geändert, dass es heutzutage mit vollstem Necht als das vollkommenste nnd empfindlichste Erdbebenmessinstrument bezeichnet werden kann; dasselbe ist sowohl in Deutschland als auch iu Oesterreich an den von der k. k. Akademie dcr Wissenschaften errichteten Erdbebenwarten eingeführt. — Zum Schlüsse sei noch darauf hingewiesen, dass Dr. Ehlert, wie schon angedeutet, mit der hiesigen Erdbebenwarte, deren Einrichtung er aus brieflichen Mittheilungen kannte, einen regen wiffenfchaftlichen Verkehr pflog; in einem seiner letzten Briefe an den Leiter dcr Warte äußerte er unverhohlen feine Anerkennung und Bewunderung für dieselbe und sah in ihrer Errichtung «einen schönen Beweis für den modernen Aufschwung der Seismographie». Dr. Ehlert hat auch zu dem von der hiesigen Erdbebenwarte herauszugebenden Werke über das Erdbeben von Sinj einen Beitrag versprochen, dessen Ausarbeitung nun leider dnrch das erschütternde Ereignis jäh abbrach. Ill ihm verliert die moderne Seismologie einen ihrer begabtesten und zu den besten Hoffnungen berechtigenden Vertreter. ** (Zur Iagdsaison.) Der in größerer oder geringerer Menge gefallene Schnee trieb das Hoch- und Kleinwild aus dem Gebirge in die Ebene und ermöglicht somit überall eine größere Beute. Die Beschwerden über die der Landwirtschaft durch Hasen verursachten Schäden sind seltener geworden. Das neue Iagdgesctz schützt unseren Landwirt in bedentendem Maße. — (Die freiwillige Feuerwehr in Littai) hielt am verflossenen Sonntag im Gasthause Oblak ihre 10. Generalversammlung ab, welche auch seitens der unterstützenden Mitglieder sehr zahlreich besucht war. — Zum Haupt-manne derselben wurde der bisherige, für den Verein sehr verdiente Bäckernleister nnd Hausbesitzer Herr Karl Prezelj wiedergewählt. Zugleich wurde beschlossen, das übliche Feuerwchrkränzchen am 2. Februar d. I. abzuhalten, --ik. — (Ein «Menschenfifchlcin '.) Der Hote-lier in Wippach, Herr Victor Dolenec, hat diesertage in einer Tropfsteinhöhle bei.Wippach ein «Menschenfisch« lein» (?l0t6U8 anZlnnml») gefangen. Bis jetzt glaubte mau, dafs dieser Fisch nur in der Adelsbergcr Grotte vorkomme; nun ist es erwiesen, dass er auch in Wippach lebt. ** (Gefallene Schneemengen in Krain.) Der ausnahmsweise milde heurige Winter wies! in un-seren« Lande eine verhältnismäßig geringe Menge Schnee auf, so Unterkrain eine solche von nur 15 mu, Inner« krain voll 1« o,n und Oberkrain von etwa 20 «m in der Ebene. Dagegen erscheinen Kürnten und Südsteier-mark bereits mit einer doppelt, Obersteiermark, Nieder- österreich und Tirol mit einer dreifach höheren Schneehülle bedeckt. — (Brand im Schulhause.) Am 9. d. M. um 4 Uhr früh kam ill der Holzlege der Volksschule zn St. Veit bei Sittich infolge unvorsichtigen Gebarens mit Licht ein Feuer zum Ausbruche, welches jcduch rechtzeitig bemerkt und bald gelöscht wurde, so dass außer des Ab» brennens der Holzlege ein nur geriuger Schade a in Schulhause zu constatieren ist. —ik. * (Waldbrand.) Aus Krainburg wird uns gemeldet, dass am 18. December v. I. auf der dem Josef Polajner ans Potoce, Gemeinde Höflein, gehörigen Wald-parcelle Nr. 1377, Steuergcmeinde Raundorf, ein Boden« feuer zum Ausbruche kam, das auch einen Theil der benachbarten Waldparcellen Nr. 1375 und 1376 ergriff. Die abgebrannte Fläche beträgt circa 1 44 da und dcr hiedurch verursachte Schade bei 50 st. Der Braud, welcher durch ein Hirtenfcuer entstanden ist, wurde von den Insassen aus Ranndorf und Höflein gelöscht. —r. * (Aus dem Polizeirapporte.) Vom 7. auf den 8. d. M. wurden zwei Verhaftungen wegen Vacierens vorgenommen. — Vom 8. auf den 9. d. M. wurden drei Verhaftungen vorgenommen, und zwar zwei wegen Excesses und eine wegen Vacierens. —r. — (Curliste von Abbazia.) In der Zeit vom 29. December v. I. bis inclusive 6. Jänner sind 192 Gäste zum Curgebrauche eingetroffen. Theater, Bunst und Literatur. — (Aus der Theaterkanzlei.) Heute wird die Operette «Der schöue Rigo» nebst der einactigcn Komödie «Liebesträuim», einer hochinteressanten Arbeit voll Max Dreyer, in Scene gehen. Donnerstag gelangt Suppis Operette «Donna Iuauita», in welcher die Damen Jelly und Gruber sowie die Herren Lenoir, Mahr, Schwabl und Rochö die Hauptpartien innehaben, zur Aufführuug. Samstag soll Raimunds «Alpenkönig und Menschenfeind' ill sorgfältiger Infcenierung nnd unter Anwendung neuer Projektionsapparate gegeben werden. — (Musikalische Iugendpost.) Von dieser im Verlage Karl Grüuinger in Stuttgart-Leipzig erscheinenden Jugendzeitschrift liegt uns die erste Nummer des lanfenden Jahrganges vor. Der Inhalt derselben ist äußerst reichhaltig und weist populär-musikalische Aufsätze, eiue Lebensfkizze über Schubert, sowie anmuthige Erzählungen auf. Im «Plaudereckchen» find wie gewöhnlich heitere Anekdoten aus dem musikalischen Leben vertreten. Dem Hefte ist eine Mufilbeilage, welche die Serenade aus dem Streichquartette Nr. 17 von Haydn und «Adelaide» von Beethoven in leichter Bearbeitung enthält, beigefchlosscn. Einen besouderen Wert geben dcr vortrefflich geleiteten (anch illustrierten) Zeitschrist die zeitweise unter dem Titel «Einführung in die Oper» erscheinenden Aufsätze über die verschiedensten Opern moderner nnd älterer Herkunst; so enthält beispielsweise dieses Heft einen fasslich uud anziehend geschriebenen Artikel über Humperdincks «Königskinder». — Die «Musikalische Iugendpost» erscheint zweimal im Monat und kaun bei jeder Postanstalt, Buch» oder Musikalienhandlung um deu spottbilligen Preis von 6 Mark abonniert werden. Neueste Nachrichten. Ungarisches Abgeordnetenhaus. (Origiual'TclMamm.) Budapest, 10. Jänner. (Meldung des ungarischen Telegr.-Corr.-Vur.) Alterspräsident Josef Madarasz eröffnet die Sitzung nach 10 Uhr. Im Protokolle wurden zwei Modifikationen beantragt, über welche die namentliche Abstimmung vorgenommen wird. Nach den namentlichen Abstimmungen wird das Protokoll authentisiciert und der Eiulauf verlesen. Die Mg. Gcza Malfalvay, Franz Major und V^la Varabal richteten an den Uuterrichtsminister Interpellationen betreffs der Schlichung des Universitätsclubs. Hierauf wird die Sitzung gcfchlossen. Die Lage in Ungarn. (Oiininal'Tfk'nrammo.) Wien, 10. Jänner. So. Majestät der Kaiser empstcng vormittags dm aus Budapest eingetroffcnen ungarischen Minister am Allerhöchsten Hoflager Grafen Szccheny in Audienz. Vudapest, 10. Jänner. Weldung des ungar. Telegr.-Corrcsp.-Bureaus.^ Die Conferenz der Vertrauensmänner der Opposition war um halb 2 Uhr zu Ende. Die Besprechungen werden morgen fortgesetzt werden. Budapest, 10. Jänner. Vormittag fand das Säbelduett zwischen den Abg. Rakovszki und Zeyt statt. Beide wurden leicht verletzt und erschienen in der Sitzung des Abgeordnetenhauses. Die Neuiston des Processes Dreyfus. lOrWiidl Ttlegrnmmc.) Paris, 10. Jänner. Die «Agence Havas» meldet: In einem unter dem Vorsitze des Präsidenten abgehaltenen Ministerrathe wurde der Rath des Cassa- tionshofcs Vallot-Veaupre' an Stelle Beanrepaill dessen Demission angenommen wurde, zum Präside^ der Civilkammer des Cassationshofes ernannt. § Ministerrath nahm Einsicht in das Telegramm, ^ , ches die Aussage enthält, die Drcyfus den vom C^ tionshofe mit der Fragestellung beauftragten Beals gegenüber machte. Drcyfus versicherte, er habe le Geständnis weder Lcbruu-Rcuault noch ciucm ^ disten oder Gendarmen gegenüber abgelegt nnd bethet nochmals seine Unschuld. Paris, 10. Jänner. Der Cassationshof H heilte in gemeinfamer Sitzung die Prüfung der " > vifion fort. Paris, 10. Jänner. In einem TelegraB ! ans Cayenne langte heute die Antwort Dreyfus' ^ die ihm von der Commission des Cassationshofes v^ gelegten Fragen in Angelegenheit der Geständnis! welche Drcyfus am Tage feiner Degradierung ^ Capitän Leb» un-Renault gemacht haben foll, ^ > Droyfus stellt darin energisch in Abrede, irgend <" Geständnis, sei es unter welchen Umständen ilB' gemacht zu haben und betheuert von ueuem se" Unschuld. Dieses Telegramm wurde noch abends ^ Cassationshofe übermittelt. Man glaubt, dass ^ Cassationshof im Begriffe steht, seine Thätigkeit z>l Abschlüsse zu bringen. Die Philippinen. (Original-Telegramm.) Manilla, 9. Jänner. Die Lage wird iiB kritischer, jedoch ist die Möglichkeit einer friedig Lösung nicht ausgeschlossen, die Behörden treffen " dessen Vorsichtsmaßregeln. Die Truppen stehen UN^ Waffen. Viele Eingeborene verlassen die Stadt. Geii^ Otis beherrscht die Lage vollkommen. Eine Heuert Proclamation droht, Agumaldo werde die AmcritB von den Inseln vertreiben nnd rufe Gott zum ZellL an, dafs, wenn Blut fließe, die Amerikaner die ^ antwortung tragen. Helegraintns. Wien, 10. Jänner. (Orig.-Tel.) Se. MajH der Kaifer besuchte vormittags das österreichische M feum für Kunst und Industrie und wurde dase>' vom Director, Hofrath Skala, sowie dem Vicedire^ Leisching empfangen und besichtigte das aus An^ des Ncgierungsjubiläums dem ersten Dragolierregiin^ gespendete silberne Horn, dann drei gespendete Fal)!^ bäuder, ferner die ausgestellten für den Monaw bestimmten Möbel, sowie die nach der Erfind^ Stepamts in Seidellweberei hergestellte Nachbildung ^ Iubiläumsbildes des Kaisers, von einem Genius ^ kränzt, endlich die zugehörigen Originalcartons " Malers Rauchinger. Wien, 10. Jänner. (Orig.-Tel.) Der FlU Adjutant Oberstlieutenant Fürst Dietrichstein iM bringt dem Kexholm'scheu Lcibgarde-GrenadierrcgilN^ das vom Maler Blaas bereits vollendete Bildnis ^ Inhaber-Jubilars Kaiser Franz Josef I. und ^ Jubiläumsmedaille als Geschenk. Wien, 10. Jänner. (Orig.-Tel.) Die «Pol. OoH meldet: Mehrere Vlättcr bringen Meldungen über^, beschlossene Umwandlung dcr k. und t. GesandM in Washington in eine Botschaft und gehen so l^ nicht nur einen beiderseits gefasstcn Beschluss als^ stehend allzunehmen, sondern auch die Persönlich^ zu bezeichnen, welche als Botschafter in Washing und in Wien fungieren werden. Nach den Info^' tionen, die wir eingeholt haben, sind diese Melons, und die daran geknüpften Perjönlichkeitscombinati^ als verfrüht zu bezeichncu. , Nom, lO.Iäuner. (Orig.-Tel.) Die NachgrabM auf dem Forum führtcu heute zur Aufdeckung ^, ältesten römischen Denkmales, nämlich des GrablB des Romulus, das bis zum Ende des römischen M" reiches den Gegenstand der Vcrehrung bildete. ^ Paris, 10. Jänner. (Orig.-Tel.) Die Kammes die vier Vizepräsidenten der letzten Session w>^. gewählt. Nach dcr Wahl dcr übrigen Mitglieder « Bureaus wurde dic Sitzung geschlossen. Die l»W Sitzung findet Donnerstag statt. . Paris, 10. Jänner. (Orig.-Tel.) Zum Prasidel" der Kammer wurde Deschaucl wiedergewählt. Meteorologische Beobachtungen in Laibach' Seehüljc 306-2 m. ^ 2Ü.N. ?M-U 34 S. ichwach dewom ^' li . Ab. 7ii5>4 1-3 NW. ichwach Nebel^^ 11. l? U. Mg. 753'^ 0-6 j SW. schwach , Nebel ! ^! Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 2 1'» male -2-7°. > Verantwortlicher Redacteur: Anton Funtel. ßoibadjer Rettung Mr. 8. AR rr——"———~—— , DO 11 icvstiH**. loon |l>lier Kein© ZalmscHmerzen f \t Tm./^- bei täSlichem Gebrauche von »ülelousiite ntJlf bevtfh i antUept' Zahn" «nd Mundwasser W «^hrtes und beluMesMund-und Zahn-Reinigungsmittel. •* "^* ^rauchsanweisung 50 kr. L.iii ,|lo,;.U'ir . Allein-Depot: (4238) 11 brf «"anahilf-Apotheke desM.Leustek,Laibach. lelepkon Nr. 68. Umgehender Postvereandt. Fandestyeater in Aaivach. 63. Vorstellung. Ungerade. Mittwoch den 11. Jänner Neuheit! Zum brittenmale: Neuheit! Der schöne Rigo Operette in zwei Acten von L. Krenn und C. Lindau. — Musil von E. M. Ziehrer. Vorher: Neuheit! Ium erstenmale: Neuheit! Liebesträume. Komödie in einem Act von Max Dreyer. Anfang halb 8 Uhr. Vnde 10 Uhr. 64. Vorstellung. Gerade. Donnerstag den 12. Jänner Donna Iuanitta. Course an der Wiener Dörse vom 10. Jänner 1899. «<.«d»«P«^ 2°,«««». "Ä«.i'"F«N!3!,!,°',3!i« l^iti ii>/ «.'«'«.^f^-Oclober »«'4l»,wl uü l«0ti 5°/ " c>^?ie 50!» fl. 140 75 ,4! 2 llli ^""t" Nom. . . 90 05 90 »ü «on, ^'°' ^t.). fur 2U0 »l V°railbtt .<>-.' 99 40l«)40 »elb <»»r, «»« «»«»« zur Zahlun« übernommene Visenb.'Prlor.» Obli»atl«nen. ltlisabeNibaln» «X» u. 3000 «. 4'/,, ab 10«/« /^ »» « loo 4U »alizilche »arl'Lubwlg.Vay». ^.^...._ diurlse Stücl, 4«/« , , . . »9 SV l00 ^0 Vurarlberger Nahn, '.. ^biv,St.) T.. <. 100 fl. si. »» " lOU'- Ung. Goldre,,tt 4°/« per «aff» "»65 ll9 ?n dto. d»o. per Ultimo ... ll6'b5 1l» ?c> btu. Rente in ztrum'üwHhr,, 4"/» steucrsrei für lioonroüsnNom, 9< 90 Ss l< 4"/., bto, bto, per Ultimo , . »?'»" 9»l«l d!» 3t,.'l> GoId,Wfl,,4'/,"/. ^'b" "«^" blu. dto, Silber lOO fl,. 4'/,"/, l1«'s0 12N 4U bto, slaals Obllg, (Ung, vftb.) v, I. 1876. 5"/„..... <«l l»l ?u bto. 4'/,»/„2cha!!lregal-«bl..0bl luo'70 lnl " bto. Prüm.Anl. ^ lUU fl » W l«« - »6« «) bto, dto, »^ 50fl. 0. U ,59-5« »>l''-'>o Theiß Ntz.Lole 4»/, 1N0 fl, 138 l»9 40 Grundentl.«Vbliglltione» (für lOO fl. «" «" ^ ßllden össentl. Anlehen. DonllU.««»..Lose »"/,. . . . «<»»!''»"25 bt». .«nlelhe l»7» . . l«8 - lo» - «nlehen ber Slab! Görz . . >!»' ' — ^ Unlelxn b. ßtad!..t»^libe Wien l,cmeindt Wie» (Lllber oder Oulo) . . . . lLg b« l»?'50 Prämien Vl,!>, b. Vtabtgm.Wl«, l?»«» 1?>!',U> «örleb«»»<«»l«he», »erlosb. >'/, »W iU W1 <.>> <^<, »»^M, «»»,» >»l^» . »g «d 9» lt> Psandbrleft (für loo fl.). Vodcr allg,lst. !nb0I,vtrl.4»/c 9», 3a »» .,„ btu, Pram.'Schlbo. 3°/«, I, Em. l2a — i«o!>« °t°, dto, »"/„, ll,jghr. „ 4°/, . . luo-10 ,Ul ll> Lparcass«,1.öst„»0I.!i'/,°/«Vl. »0b bU — — PrioritiitS'ybligatlonen (für loo fl.). »erbinnnb« Nordbahn «m. 18« lM) »5 i0L « ^esterr, Nordwestbahn . . . 10» W 1'0 7^, LNi.UHbawiü'/^'^lcz^oap.Vt. «0— —-— Lilbliali« ^Vn 2 Frc«, üvU P. Et. !»<»'— l8l'— dto, b"/„il!i<>ofl, p. loufl. l»e —l«g zl, Ilng üllliz, Vah» . , . . . 10^3» 109 3^> !si/, Uutertlailler Vahnn» . . »»50 100 — Dank'Aciitn (per Stück). IngloOesl. Vanl L<>0 fl. «0-/, ». l« 25 1« ,', »antverein, wiener. Il'0 fl. . »b4 bO »Sü l»0 «odlr,-«»st,.Oesl,.2<,0fl L^o»/, 470 - 4?2> . llbt-Anst. f. Hand, u.G. 1«U fl. ^"- —'— dtu. dlo, per Ultimo Ieptbr. »L9 So »eo lu crebltbanl, Nllg, unß,, 20« fl. . ö90'bN 3»l'— depusilenbanl. «llg„ 20« fl, . «l-b») «<ü« tscumpte Vcs,. Ndrüst,, 500 fl. 740 — 745- »iro.li,Easseno..Wiener, LOOfl. «b«- z,6o- ftpott!elb.,Oest„Lfl,Lü''/««. «»'— »4 — iünberbanl, Oest,. 200 fl. . . »U2'«ü ^39 7^ )eslsir,u»«ar. Vanl, SLzer,,°».. Iassy. Eisenb.» «»tselllchaft 20« fl. L. . . »94 50 896 5. «loyb, Oeft.. Trieft, 5lX) fl.««. 428 — 43» - vesterr. «ordwestb 20U fl. S. «4» 50^44 5l dto. bto. (lit. ll) 200 fl, s. 2ä? 75 üi» 7! Prag-Duxer msenu. lb0 fl. S. . lon 75 ,«1 ?> Vtaat«elsenbahn 200 fl. V. . »«1 - »«« l» Güdbahn 2UU fl. S..... 59-50 «n ü, Südnordd. Verb,'«. 200 fl, «Vl. »0U 50 209 2- tramway Oej.Wr, 17!) fl.s.W. — — — - dto. «.«ctlen 100 fl. . . . I»K'5O l»? >- Unn«galiz. Vlsenb, 80«sl, Silber »14-50 »14 7< U»«.Wtstd,(«allbO»rlli)2N«fl.s. »«9« »13 9( «ener L«albahnel«. »ct,'V«f. — — — — 3«dustrie«Actien (per Stück). «auges., «llg. »st,, ino st. . . ll« bO i<» 5« ««ydler «kisen. und Ktahl.Inv. «n Wien »00 fl..... 94-« 95'4« Vsenbahnw -Lcihg.. »rfte, 80 fl. 13« »0 140 — „llbemuhl", Paplerf. u. N»G. 9<— «» Lö üieslnger Vrauerel 100 fl. . . 16» — 169 — Vl»ntan-H«sellsch., Oest. .alpine 194 75 »95 ^0 Präger sl. 618 —e>7 — „Schli^WÜHl". P»pi«rf. ««, ft. »05 - »0» - ,,«»»» ", V«pl»«< «l. l».«D. l«61 50 l«» 5^ »eld W°t« «r??-- 78 — wasfens..V..0est.l»Wien.1«Nfl. ^01 — »0« — W.MvN'LtiHans!,, «llg., in Pest, ^«" fl......... 59Ü _ «oa._ Nr. Äaugefellschaft »on fl. . . 105 — »0? - lVi«n«b«iuer Ziegel °«>.tien.K«<. »?8 - »so — Diverse Lose (per Stüct). «nbapeft Vastllca (Dombau) . e ?o 7 — Ereditlose »00 fl...... 19s — »99 — «lar» Lose 40 fl. CVt, . . 60 72 Sl 7» 4«'„Do»au Dampfsch, »00fl,CVl. 17a— »so — Ofener Lose 40 fl..... «4 — SS — Palffy Lose 40 fl, CVl. , . . «4-5^ 62'— «lilheii Klenz, Oes! Ges.v.,10sl. <9 75 »ü 25 Notl»f» Kreuz. Una, Oes, >, 5fl. i^,b ,l ?5 «udl'Ipb Lose 1!» f! . . . «5-H5 »«> k>. WrlioisLose 4<> sl, TVt, . 85— 85 5ft ^>, ÜM, . . 60'— »4 — ».winslsch, b, »",„ Pr,Echuldv. d, Vobencrebitanstalt. l,