Nr. 29«. Samstag. 27. Drzcmbn 1902. 121. Iahrgan». Ombacher W Zeitung. Vr N X. fti,r dir ^.islcllmig in« Hau« ganziahrig l! «. — HnstrtionKgtbübr: gür tleine Initiate bi« zu 4 ^silen b<> li, gröhcre per Zrilf ll! l>; btt öfts»» Wirdfrhllluiincn per Mlr N l, Tis »Laibaldsr Zsitung» rnch»!»! lnnlich, mil «ußnahms bn- Ton» und ^isNnssf l>ll lld»lnlftl«tto» bestnbet sich Kvngrrflvlah M, u, die Nedattlon Dalma!i»'«»«ss, ^l. « Nl»rsch«,!!lt>sn s'i'l :Xft'l>slil»n vim » tt« lv Nhl voimittassl, Unlraillislls «risff wtldsn niä>< anssfnomms», Manuskripte nicht />ulü bacher Zeitung", bei der Auäwahl des Stoffes, bei Veröffentlichung der Draht- und Postnachrichten nur auf das tatsächlich Interessante Bedacht zu nehmen und den verschiedenen Geschmackkrichtungen ihrer Leser gerecht zu werden. Die telephonische Ver» bindung nüt Wien ernwgticht die Vermittlung der neuesten wichtigsten Ereignisse. In der Nudrit „totales" findet jeder Leser kurzgefaßte Nachrichten von lokalem Interesse. Diese ^ Abteilung bildet, da sie die kleinen und großen Geschehnisse aus der engeren Heimat in genauen Auf« zeichnungen bringt, da5 engfte Bindeglied zwifchen der Redaltion und den Lesern. — Deni Volkswirt« s chastliche n luird auch fernerhin die größte Auf» nlertsamleit zugewendet werden; Berichte über Ver» Handlungen in den Vertretungstörpern, über Sitzun-gen des GenleinderateS, Landtages, der Handels» kammer u. dergl. m. sollen, wie bisher, rasch und übersichtlich zur Veröffentlichung gelangen. Im lolalen Teile finden ferner die Leser ein umfassende» Bild aller Vorgänge, die sich in der Stadt und ihrer Umgebung täglich abspielen und für die Bevölkerung von Interejje sind. Ueberdies ist die „Laibacher Zeitung" stets in der Lage, über wichtigere Ereignisse auf dem flachen Lande, mit besonderer Be> rücksichtigung des sozialen Lebens, in zuverlässiger und prompter Weise zu berichten. Th e a t er, M u s i t und alle Vorkommnisse auf dein Gebiete der Kunst werden, wie bisher, die ge» bührende Würdigung finden; ebenso wird dem Ver» cinsleben eingehende Beachtung geschenkt werden. Auf dem Gebiete deS Feuilletons wird die „Laibachcr Zeitung" bestrebt sein, ihren Lesern eine gediegene Lektüre zu bieten; es werden nebst fort» laufenden Erzählungen kleinere Feuilletons von allgemeinem Intercfsc zum Abdrucke gelangen. Hie Pränumerationö'Bedingungen bleiben uuvernndert und betragen: mit Voslversentmng: für Laibach: ganzjährig . . »« X — t, ganzjährig . . 2« k - l, haldjüylig ..»».— » hallijähiig . . »« , — » Uieilcljäyrig . 7 » »U » vierleljäyrig . durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Friedrich, hat Sich nut Allerhöchster Bewilligung Seiner k. und t. ApostolisäM MaMät nüt Seiner lönigl icheil Hoheit EliaK Prmzen von. Bourbon verlobt. Der Ackerbauminister hat den Hüttenmeister Franz (: a st e t in Idrm zum Hüttenvcrwulter, dei; Probierers«Adjunkten Anton Schneider m Pri> vram zum Probierer bei der Bergdireltion Idria, den Bergmeister Anton Danihelta in Idria zu»n Bergveru'alter und den Bergeleven Joh. A d a ln e c m Idria zum Bergmeister ernannt. Den 23. Dezember 190^ nmrde in der l l. bos' und Staats« druckerei das l^X Vill, Stück der ruthenischcn, da« X(^v, Siück der ilalirnilchen, das ^'V, Stücl der polnischen, da« OVlI. Slücl der ruchenischen, das l'IX. Stück der italienischen, das <^X. Stück der italienischen, polnischen und ruthenischen und da» ^'Xlll, Stück der böhmischen Ausgabe des Reichsglsehblattee ausgegeben und veiseildet. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 23 De« zember 1W^ (Äir. 2^4) wurde dit Weiterverbreitung folgende« Preherzeugnisse verboten: Nr. 2 .I^uuv» Iä«». vom 13. Dezemb« IW2. Nr. W «Nationale Zeitung, vom 17. Dezember 1Ä02. Nl. bi .I^kl-uil» vom 1U. Dezember ivOii. Nichtamtlicher Ceil. Zur iuueien Lage. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" hofft, daß die signalisierte neuerliche Zusammenkunft der Minister wirklich den endgültigen Abschluß der Ausgleichsver» Handlungen bringen werde. An die Möglichkeit des Scheiterns der Ausgleichsverhanolungen lnüpje sich ein solches Ehao« von wirtschllflbpolltlschen Verwicke» lungen utid Verlegeicheiten beiÖer Reichshälsten, daß man fich erschreckt von diefem trostlosen Zulunftbbüde abwmde. So gros; auch die Hüidernisse sein mögen, sie mühten m, Interesse der ganzen Monarchie über» wunden werden. Die „MorgeN'Zeitung" findet es begreiflich, daß die dem Abschlüsse des Ausgleiches entgegenstehenden Schwierigkeiten so hartnäckig einer Lösung wider» streben, da Ungarn von Oesterreich tatsächlich den Verzicht auf fein Hausrecht fordere. — Auch das „Deutsche Vollsblatt" meint, Ungarn sei es, das durch seine Forderungen eine Verständigung über den Aue» gleich behindere. Daß Oesterreich dein Ausgange der Veihandlungen in aller Auhe entgegensehe, darüber dürse man sich in Pest nicht mehr ini Unklaren sein; FemUeton. Sem liclistcs Fest. Von «Mühner. Flachdruck ucldlltcü.) Großmama hatte die Kinder zu Bette gebracht; nnch einmal trat die junge Mutter heran und leuchtete behutsam über sie hin. Me sie dalagen in ihrem süßen, tiefen itinderschlafe! Alle rotwangig mit goldenen Löckchen, alle gleich lieblich, ihr „Mückolleeblatt", wie ihr Mann die vier linder genannt hatte. — Ach, ihr Mann! Ihr trauter, guter Mann nnt den treuen,! blauen Angen und dein dichten, blonden Haare, das ihm im emsigen Schaffen in dicker Welle in die Stirn siel; ihr Mann, der fie fo namenlos geliebt, wie sie ihn — er lag draußen alls dem Hriedhose. ^z. vier Wo» chen hatten sie ihn begraben . . . Und sie — sie mußte leben bleiben. Sie durfte fich nicht an feine Seite schmiegen und sagen: „Laß mich bei dir bleiben; wie soll ich leben, ohne dich 9" — Sie mußte leben — leben für ihre linder. Sie ging in ihr Zimmer und setzte sich in einen großen Sessel. Der Lampenschein fiel fchräg über ihr totblasscs Gesichtchen, dao sich gespenstisch aus dem schwarzen Kleid heraushob. Müde lagen die Hände in ihrem Schoße, und sie starrte vor sich hin, wohl eine Stunde lang, unbeweglich. Sie hörte nicht, wie sich die Tür öffnete; eine alte Frau trat ein und fah schweigend zu ihr hinüber. Dann ging sie leise zu ihr hin und strich liebkosend über den lveichwelligen, blon-den Scheitel: „Geh schlafen, Susil" „Ach, Mutterchen, wenn ich das könnte!" Die Mutter blieb stehen, ohne zu sprechen; sie strich nur immer ganz sachte über das Haar ihrer Tochter. „Snsi", sagte sie endlich, wie zögernd; „sieh 'mal, trösten kann ich ja nicht, das weißt du. Wie soll man da auch Worte finden. Aber wenn der Schmerz so reä>t in dir wühlt und du glaubst zu verzweifeln. dann denke nur: ,Wie lange dauert's denn noch, uird wir gehen denen nach, du: uub geftorben find!' Der Tod lft uns sicher, Mnd, ganz sicher, und die kurze Spanne Zeii, die un5 von unjeren Liebeil trennt, ist schneller überwunden, als wlr denken." Suse verbarg ihr Gesicht und weinte; doch die Tränen taten ihr wohl. „Tu weißt immer das Richtige, Muttchen!" sie stand auf und küßte die Mutter, „du hast mir wohl» gelan, Mntlchen — ich will nun schlasen gehen. Viel-leicht kann ich es. Gute Nacht! — Was ist doch morgen sür ein Tagö Mein armer Kopf ift mir ganz wirr — ich weiß eo nicht —" „Dienstag, Suschen — und am nächsten Mitt-woch ist Weihnachten." „Weihnachten, Muttchen!" Es llang wie ein Schrei. — „Das war sein liebstes Fest! Weißt du, wie er immer aUes selbst besorgte und wir nicht hinein durften, bio er den Baum angezündet hatte? Und wie er dann dastand mit glänzenden Augen! Wie dann die Kinder jauchzten und er mit ihnen. Und das lchtemal — wie er da auf Peterchens Schaukelpferd herumritt und die Kinder hilüer ihm her! — O, mein Gott!" — sie deckte die Hand über die Augen. Und wieder war es still im Zimmer; dann sagte die Mutter leise: „Die Kinder freiten sich so sehr auf Weihnachten; sic fragten mich schon danach." Suse schüttelte den Kopf. „Ich kann ihnen leinen Baum anzünden, ich kann nicht." „Aber ja, Suse, du wirst schon können, glaube mir. (5s ift ja ein Fest der Liebe, wie es schöner keines giebt: ,sein liebstes Fest', wie dn es selbst sagtest. Und ich bin für dich froh, daß wir dicht davorstehen, das wird deine Gedanken ablenken auf das Beste, was wir im Lebon haben: anderen Freude zu machen." Sie schüttelte wieder den Kopf, erwiderte aber nichts. Die beiden Franen sagten sich Gute Nacht. . Suse lag in ihrem Bett; die Tür zum Kinderzimmer stand weit osfen. Ein kleines Nachtlicht m rosafarbenem Behälter stand in einer Ecke deö Zim- mers und erfüllte den Raun», mit ungewissem Däm» merfchein. Draußen standen die Stern« am klaren Winterhimmcl, und Sufe starrte hinein mit den fchlaf» loseil Augen, bio fic brannten. Sie fchloß fie für eine Weile; doch der Schlaf kam nicht und chr gequältes Herz fchrie vor Jammer nach ihrem Mann, als wollte e-> fich zerbluten nach ihm. ^- Wie ein Vogel im Traume zwitschert, so kam hie und da ein verträum» ter Laut zu ihr aus dem Kinderzimmer herüber. — Die linder! Wie hatten sie sie beide geliebt — und jetzt wollte sie, sie wären nicht da. Was sollte sie mit ihnen? Jeder Blick, jeder Toil, der an den Vater erinnerte, ging wie ein Messer durch ihr Herz, und ihre Fröhlich-feit schien ihr unerträglich. Der Kinder wegen ein Leben ertragen, daS mit einem Schlag so leer ge» worden! . . . So wogten die Gedanken im Kopf und im Hl,>> v ! des armen Weibes, daß sie nicht zur Ruhe lonm^u konnte. Vergebens rief sie sich die Worte der Mutter in» Gedächtnis, die ihr vorhin wohlgetan. Sie war noch jung. das Leben erfchien ihr so furchtbar lang. Sie warf sich hin und her, dann wieder lag sie ganz still, als wollte sie den Schlaf erzwingen. Umsonst. Nun dachte sie: noch eine halbe Stunde will ich warten — soeben schlug die Uhr; dann stehe ich auf, denn so zu liegen ist entsetzlich. Sie hatte das Gesicht der Wand zugekehrt, da plötzlich hört sie, als ob etwas ganz leise heranschleicht — sie hält den Atem an — wirklich, es ist keine Tau» schung; wieder ein leises Tappen, Schritt für Schritt, Sie dreht sich um — da steht ihre Aclteste, Franzistci, Vaters Liebling, und sieht zu ihr hinüber. Sie ist sieben Jahre alt, geht schon in die Schule mü) ift über ihre Jahre verständig. In ihrem weißen, langen Nachthemd steht sie da, die blonden Locken hängen ihr wirr über das Gesichtchen, aus dem die großen Ailgen flehend nach der Mutter blicken. „Franziska", ruft diese ganz erfchrocten, „warum fchläfst du nicht?" (Schluß folgt.) Laibacfei Zeitung Nr. 296. 2486 27. Dezember 1908. wie man sich dort angesichts der für Ungarn so triti« schen Entwicklung der handelspolitischen Lage damit abfinden werde, das sei Sache der leitenden Person« lichteiten jonseits der Leitha, die sich immer noch nicht von dem Gedai^ken losmachen könnten, daß die Er» Neuerung des Ausgleichs zwischen beiden Reichshälften nur denkbar sei, wenn sich damit ein besonderer Vor» teil für Ungarn verbinde. Die „Teutsche Zeitung" sagt, man setze in Ungarn die Hoffnung auf den 8 14, mit dem der Ausgleich abermals für Oesterreich im Verordnungswege fest» gestellt werden und der Ungarn alle gewünschten Vor» teile bringen solle. Die „Reichspost" bespricht die parlamentarische Lage in Oesterreich und meint, die Hoffnung, daß der österreichische Parlamentarismus sich von selbst wieder erholen werde, sei vorüber. In weitesten Kreisen erkenne man die Unvermeidlichkeit einer Aenderung der Geschäftsordnung. Da jedoch bei der heutigen Zu» sammenseyung des Abgeordnetenhauses keine aus-reichende parlamentarische Mehrheit für eine entschlaf» sene und ausreichende Geschäftsordnungsreform zur Niederbeugung der Obstruktion zu erreichen sein werde, bleibe nur die Wahl zwischen der Duldung der gegenwärtigen Zustände und dem Ottroi. Kein Zau° dern Dr. von Koerbers vermöge daran mehr etwas zu ändern. Die „Arbeiterzeitung" befaßt sich mit der Frage der deutsch»czechischen Verständigung und bemerkt, wenn beide Teile energisch und radikal in dem Punkte wären, luo sie recht haben, würden sie weiterkommen als mit aller Höflichkeit und Diplomatie. Der einzig richtige Weg müsse die nationale Selbstverwaltung zum Ziele haben, die aber nur erreicht werden könne, wenn man entschlossen sei, der modernen Organisation die abgelebten feudalen Reste zu opfern. Politische Uekerkcht. Laib ach, 24. Dezember. „Narodni Listy" veröffentlichen eine eingehende Darlegung über die Verwaltungsreformen in Böhmen im Zusammenhange mit den Aus» gleichsvorschlägen der deutschböhmischen Abgeordneten. Als Hauptforderungen werden darin die Ver-länderung der öffentlichen Verwaltung und die Sta« tuierung der Verantwortlichkeit des Statthalters gegenüber dem böhmischen Landtage hingestellt. Unter der Voraussetzung der Erfüllung dieser beiden Ve-dingungen ließe sich die Dezentralisation durch eine entsprechende Kreiseinteilung, beziehungsweise Errichtung einheitlicher Bezirks» und Kreisbehörden erweitern, wodurch der bisherige Dualismus der Verwaltung entfiele. Da durch die Verländerung der Ner» waltung und die Verantwortlichkeit des Statthalters Garantien für die Erhaltung der Landeseinheit go> boten wären, bestünde hinfort für die Czechen kein Grund, dem Wunsche der Deutschen, es sei bei der notwendigen Neuabgrenzung der Bezirke und Kreise auf die Nationalitäts-Verhältnisse Rücksicht zu nehmen, entgegenzutreten. Dieser Standpunkt entspreche überhaupt in mehrfacher Hinsicht den deutschen Vor- schlägen, da er die K-reis-Organisation, sowie die Neuordnung der Bezirke und Kreise grundsätzlich akzeptiere, und zwar unter Bedingungen, derm Stichhaltigkeit auch den Deutschen einleuchten müsse. — „Li-dove Noviny" erklären, daß das czechische Volk die ablehnende Antwort der Deutschen auf die Denkschrift der czechischen Abgeordneten ohne jede Erregung zur Kenntnis nehme. Es sei in der Lage, zu warten, bis die Deutschen zu besserer Erkenntnis kommen. — Der Krakauer „Ezas" führt aus, daß die czechischen Pro-Pofitionen den Anforderungen der modernen Verwaltung viel besser entsprechen als die deutschell Vor» schlage, die dottrinärenUrsprunges seien, und jedweden Zusammenhang mit den wirtlichen Bedürfnissen der Bevölkerung vermissen lassen. Die Frage der Gewährung von Diäten an die Mitglieder des d eutschen N eichsta g es ist, wie die „Vossische Zeitung" glaubt, gelöst. Die Diäten sollen gemäß dem Beschlusse des Reichstages vom 10. Mai 1W1 eingeführt werden, jedoch erst nach Ab' lauf der jetzigeil Legislatur-Periode. Der Bundesrat werde mit großer Mehrheit dein vom Reichstage an° genommenen Gesetzentwurfe zustimmen. Danach werde Artikel 3^ der Reichsverfassung durch folgende Bestimmungen ersetzt: „Die Mitglieder des Reichstages erhalten aus Reichsmitteln während der Legislatur-Periode, und zwar so lange der Reichstag versammelt ist, sowie acht Tage vor Eröffnung und acht Tage nach Schluß desselben, freie Fahrt auf den Eisenbahnen und für die Dauer ihrer Anwesenheit in Berlin Anwcsenheitsgelder in der Höhe von zwanzig Mark für den Tag. Der Anwefenheit in Berlin steht es gleich, wenn der Abgeordnete durch Arbeiten für den Reichstag verhindert ist, in Berlin anwesend zu sein. Von den Anwesenheitsgeldern werden die Taggelder abgerechnet, welche ein Mitglied des Reichstages in seiner besonderen Eigenschaft als Mitglied eines deutfchen Landtages für diefelbe Zeit bezieht. Die näheren Bestimmungen erläßt der Präsident des Reichstages." Dieser Gesetzentwurf ist vom Reichstag in dritter Lesung mit 185 gegen 40 Stimmen angenommen worden. Zur rumänischen Judenfrage veröffentlicht ein Butaresier Blatt neue Ziffern über die Auswanderung der Juden. Demnach wären seit Ve° ginn der wirtschaftlichen Krise Juden aus Rumänien ausgewandert, und man erwartet, daß jährlich weitere 10.000 das Land verlassen. Falls die Auswanderung noch einige Jahre andauert und die Zahl der Juden in Rumänien derart abnimmt, daß sie in ethnographischer Hinsicht keinen Einfluß auf das Nu-mänentum ausüben können, werden die rumänische Regierung und die Gesellschaft daran gehen, die Juden zu assimilieren, allenfalls durch Begünstigungen zum Uebertritt zur orthodoxen Kirche zu veranlassen. Tllgcsneuiglcitell. — (F r au e n r e g ime n t.) Was die Frauenrechtlerinnen des westlichen Europa vergeblich fordern, haben die > Bäuerinnen der kleinen russischen Gemeinde Nilolstoje in ^ dem Vezirle Ribinsl bereits erreicht, allerdings nur durch die Macht besonderer Verhältnisse. Im Laufe einer Inspeltions- ^ > reise habeil Oberbeamte des Vezirles festgestellt, daß die Äer-, waltung des erwähnten Dorfes sich völlig in den Händen der Frauen befindet. Die Männer, eingeschlossen der Bürgermeister und seine Beisitzer wie die (Äemeinderäte, sind alle . das ganze Jahr über durch ihre Geschäfte an Petersburg oder Moslau gefesselt. Sie haben daher ihre Frauen beauftragt, die Ausführung der Anordnungen der vorgesetzten Behörde in die Hand zu nehmen. Die Untersuchung hat ergeben, daß alle Gemeindeangclegenheiten mit der größten Regelmäßigkeit erledigt wurden. Die Frauen fehlen bei leiner Sitzung des Ocmeinderates und stimmen gewissenhaft nach ihren Ueberzeugungen. — (Photographien ohne Licht.) Aus Leipzig wird berichtet: Dem Professor der physikalischen Chemie an der Leipziger Universität, Dr. Ostwald, ist es in Gemeinschaft mit Dr. Oskar Gros gelungen, Photographien ohne Licht herzustellen, also auch im Dunkeln zu photographieren. (5r benützt zur Photographie im Dunkeln gewisse Stoffe, welche ähnlich wie das Licht den chemischen Prozeh hervorrufen, der beim Photographieren vor sich geht. Solche Stoffe sind vor allem Platin und Silber. Dr. Gros hat im großen Hörsale des physikalisch-chemischen Institutes der Universität Vertretern des photographischen und Buchgewerbes zahlreiche Proben von „Photographien ohne Licht" vorgelegt und selbst solche entstehen lassen. Der Eindruck war der vollkommenster Ueberraschung und ungeteilter Bewunderung. — (Der Q bstru ltions-Zyl inderhut.) Die Einführung der „Nicht mehr als fünf Minutcn-Nede" zur Geschäftsordnung im deutfchen Reichstag erinnert daran, wie bei einem Feste des Brauertages in München vor zehn Jahren Dauerredner beseitigt wurden. Ueber der Rednertribüne baumelte ein riesiger schwarzer hohler Zylinder — wenn nun ein Redner über das Minutenmah hinaus sein Herz entlud, senkte sich das Ungetüm langsam, würdig, aber unerbittlich auf ihn herab, so daß er vollständig zugedeckt wurde und nichts mehr von ihm zu sehen und zu hören war. — (Der Schreiber mit der Baßstimme.) i Eine ergötzliche, aber start „hochsommerliche" Geschichte erzählt das „Libauer Lokal- und Handelsblatt": Vor einigen > Tagen kam ein junges Mädchen vom Lande, das des Schrei-! bens vollständig unlundig ist, zu einem LibaucrSchreiber und bat, er möge für sie an ihren Herzallerliebsten, der in diesem . Herbste zum Militär gegangen sei, einen Brief schreiben; ' für die Mühe würde sie ihn bezahlen. Als der Brief nach dem l Diktate des Mädchens fertig war, bat sie den Schreiber, er möge ihr das Geschriebene vorlesen. Aber welches Mißgeschick! Als der Schreiber mit seiner Baßstimme vorgelesen hatte, wollte das Mädchen den Brief nicht nehmen, denn sie meinte, daß er nicht so geschrieben wäre, wie sie gesprochen hätte; ihr Schatz würde sich erschrecken, wenn er in solch einer tiefen Tonlage den Brief zu lesen bekäme, und seine Liebe zu ihr könnte dadurch erkalten. Sie bat darum den Schreiber, er möge doch noch einmal den Brief schreiben, aber so wie ihre Sprache. Dem Schreiber blieb, wenn er nicht des Honorars verlustig gehen wollte, nichts übrig, als ihr den Brief , um einige Oktaven höher vorzulesen. Nun erst wurde die Epi-' stel als gut befunden und zur Post befördert . . . Lolal- und ProMzilü-Nachlichtm. — (Ernennungen.) Seine Majestät derKaiser hat dem Ministerial-Selretär im Ministerium für Kultus und Unterricht Dr. Franz Heinz den Titel und Charakter eines Settionsrates verliehen. — Seine Exzellenz der Mini- ! sterpräsident hat den Ministcrial-Konzipisten des Ministeriums für Cultus und Unterricht Dr. Johann 2 olger ! zum Ministerial-Vizeselretär im Ministerrats-Präsibium er-' nannt. Pom Mensche», der zulülktehitc. Eine Parabel. Aus den Ilou.'niichen des F. X. Mc^ls. (Fortsetzung.) Hoch am Himmel schwebt die Sonne. Sie lächelt, als frente sie sich ihrer Herrlichkeit und ihres unermeßlichen, unerschöpflichen Reichtumes . . . lind die Sonne Gottes kargt nicht. Sie verbirgt nicht ihre Schätze, verschließt nicht ihr Gold — nur die neidischen und eifersüchtigen Finsterlinge, die unruhigen und unbeständigen Wolkon, schließen znweilen die Sonne ein mit all ihrer Schönheit und all ihrem Reichtum. Aber mögen sie zn Hunderten auf Wache stehen, die Sonne entschlüpft ihnen trotz alledem und spendet allen ihre Schätze in Hülle und Mille: fie streut nnd schüttet ihr Gold nach allen Seiten ans. Selbst reich, will sie alle reich machen. Selbst glücklich und freudig, will sie mit ihrer Pracht alle erfreuen und beglücken ... Der Mensch, der zurückkehrte, blickte um sich nnd staunte. Ja, das war der Sommer um ihn herum, der erste junge Sommer. Auf den Bäumen gab es noch hie nnd da Blüten; grün die Hügel, grün die Haine. Im Tale erstreckten sich Wiesen, als hätte jemand in demselben bunte Teppiche ausgebreitet, Teppiche, so weich und elastisch, daß darin der Fnß nicht bis zum Knöchel, sondern bis hinauf zum Knie versinkt, Träte die goldhaarige Prinzessin aus den orientalischen Märchen auf sie, so müßte sie aufjauchzen in wonniger Seligkeit. Alles um ihn atmete üppiges Gebell, die ganze Natnr Gottes bebte in Jugend und Frische. Auf den Aeckern wogte in leichtein Hanche das Getreide, es bewegte sich leise und gleichmäßig wie ein träumendes Meer. Und über den Aeckern, so hoch, daß es dem, Auge schien, als zitterte unter dem Himmel ein schwarzer Pnntt, schwebte die Lerche und trillerte das süße, niemals ausgesungene Lied von der Liebe oer Sonne und der Erde. Auch herüber aus den flüsternden Hamen nnd Wäldern tönte Gesang nnd Zwitschern und zitterte in der Luft wie eine ewige Symphonie, die Sonne und das Leben verherrlichend. Der Bach am Wege plätscherte fröhlich, faft m,^ gelassen dahin. Sieh, schwammen in seinem Vette Fische mit goldigen Schuppen oder spielten Wasserniren mit sprühenden Perleil oder strente nnr die Sonne ihre Goldstücke in die rieselnden Gewässer? ... gelassen dahin, Sieh, schwammen in seinem Bette Anch im Wanderer war alles heiter und fröhlich. Die Sonne und das Leben und das berückende Glück hatten hnndert Wege in ihn gesunden: in !>'m Sinnen und Trachten, in seine große Sehnsucht, in seiu Ho.; und in seine Seele. Alles in ilim erschien sonnig, som-merlich, festlich. Seine Brnsl dehnte sich vor Lust uno Freude, weil er sich umgewandt nnd zurückgekehrt war. Im stillen hielt er fortwährend Zwiesprache mit seinen Gedanken. Und auch mit den Sonnenstrahl«:, die über und neben ihm tanzten, sprach er. Und diese Nechselreden waren so schön und feierlich, daß er wäh> rend derselben andächtig das Haupt entblößte. „Du Sonne Gottes, du unermeßliche, du Herr» liche Sonne ^ gedenkst du wohl: So strahltest du mir einstens, so erwärmtest du mich in vergangener Zeit. Du leuchtetest auf mein Glück -- weißt du es noch? ^- Aber sieh, ich glaubte dieses Glück schon verloren zu haben, ich meinte, du babest für mich sorgsam deine Schatzkammer verschlossen, du bcteilest mich nicht mehr mit Reichtum und Glück. Ich glaubte, für mich sei schon der Herbst gekommen. Allein jetzt erkenne ich's: ist schlnmmerte', ich hielt die Augen geschlossen, daher habe ich dich nicht gesehen. Aber jetzt lohst und leuch' test du nur wieder, du belebst mich, gibst mir Kraft, streust mir Reichtum und Glück, du gesegnete Sonne Gottes!" In solchen Gesprächen zog er rasch seines Weges. Da sieh unverhofft: hinter dem hohen Korne am Ende des Ackers standen zwei junge Menschen: "ne blühende Maid lehnte an einem Jünglinge, der seinen Arm um ihre Hüfte schlang. Als sie den Wanderer gewahrten, wurden sie un« ruhig. Das weiche, heiße Gesicht des Mädchens über< zog sich mit tiefer Röte und ihre blauen Augen hefte« ten sich wie biltend auf den Fremden. Diefer lächelte ihr gutmütig zu, indem er fie dadurch zu trösten und zu beruhigen vermeinte. Aber sein Lächeln machte das Mädchen noch mehr verlegen. Ver« wirrt senkte sie die Augen und langte mit der Hand ins Korn nach einer roten Mohnblüte. Aber die feine Hand zitterte ihr, als langte sie nach großen GeheiM' nissen. Als sie die Blüte pflückte, fielen die zarten Blätter auseinander und flatterten aus ihrer Hand: gleich großen Tropfen. Blutes fiekm sie auf die grüne Au. Der Jüngling blickte halb gleichgültig, haw trotzig auf den Fremden. „Warum störst du uns?" sprach sein Falkenauge, nnd der Wanderer sah in demselben deutlich eine halb verborgene, schleichende Leidenschaft erzittern - -.-„Siehst dn nicht, daß wir uns lieben und daß wir glücklich sind? Warum störst du uns also?" (Fortsetzung folgt,) Lmbacher Zeiluna Nr 296 2^l87 27 Dezember 3902. — (Neujahrsempfang.) Am 1. Jänner 190^ jindct be, Seiner Elzeucnz dcm ^crrn Landcspräsi-denten und Frau Baronin Hei» eine Ncujahrs-Soiree statt, zu der die Umladungen deceits ergangen sind. — (Militärisches.) Verliehen wurde das silberne Vero.ensttreuz mit der Krone ocm Buchfenmachcr 1. Kla»c Leopold frisch des Illsaiititieregimenl^ Nr. 17. Ucoerjcut wirb m,t AI. Dczcmocr 1902 im Einvernehmen mit dem t. l. Miiufteriuin sur LanbcüveUclolgung in da» Verhältnis „der Evivcnz" der l. t. Landwehr der Lcutilani in oer Rcfcroe: Leo Schneider oeb Dragonerregimenti? Nr. 5 (Aufenthaltsort München). — (Pe r fonaln ach rich t.) Der Selundararzt im hiesigen Landes - Kranlcnhaufc, Herr Dr. Franz Raz-no^nil. wurde zum Diftrlitsarzte in Pctrma, politischer Bezirk Gottfchee, ernannt. —u. — (S t e mpe lge b ühr der amtlichen Fahr -begun st igungs - Legitimationen für Staats- und Hofbedienstete.) Wie die „Wiener Zeitung" berichtet, hat das Eifenbahnminisierium in Betreff der dauernden Legitimationen für Staats- und Hosocdicnsletc im Schote des bezüglichen Verbandes den Antrag gestellt, bah die ^teinpelgebuhr nur eininal für fünf Jahre, bei jeder Namensserligung der Legitimation, zu entrichten wäre. Es ist jedoch dcm genannten Ministerium nicht gelungen, die angeregte Erleichterung m dem Vcroanoc ourchzufctzcn; daher wird es auch ferneryln bei der bloß einjährigen Gultigleits-daucr der sur die Staals- und Hosbedienfteten von Ver-oands wcgeil auszugebcilden dauernden Legitimationen sein Gewenden haben uno wild von den genannten Bcdicilsteten sonach tunslighin aUjährlich bei Erneuerung oicfcr Lcgiti-matlon die gefctzlichc Slcmpclgebuhr zu entrichten fein. — Die Staati,ei',enbahnveuoallung crlcnilt zwar, um die Staats und Hofbedlenftctcn »licht am Ende zur Inanspruchnahme von zioei verfchiedenen, jede fur sich der Stempelgcbühr unlerworscnen Legitinlatlonen zu notigen, auch die von Ver-bandbwegen mit einjähriger Gultigteitsdauer ausgegebenen Lcgitinlationcn siir die Linien der österreichischen Staats-bahnen als gültig an, erllärt fich jedoch bereit, jenen Staats-und Hosbedlcnslctcn, welche es vorziehen, oloß für die Linien der t. t. Slaalsbahncn gültige Legitimationen zu erhalten, solche mit fünfjähriger jizri Gültigteitsdaucr in Gcmäßheit eines bereits in Ausarbeitung begriffenen und demnächst zur Verlautbarung gelangenden Reglements zu gewähren. — Betreffend die dcrmaligcn im Umlaufe befindlichen, vom Ver-bande ausgegebenen amtlichen Legitimationen hat die Ple-»arlonferenz des mehrerwähnien Verbandes noch beschloßen: 1.) daß die Gnlliglellu-Vcrlängcrung der in Zirlulation befindlichen amtlichen Lcgitimatiuncn für dab Jahr 1903 aus-nahmblvK nur durch Eintlcocn neuer, bei dei t. t. Staats-bahndircltion in Wien anzusprechender Einlagen zu erfolgen habe und somit eine anderweitige Prolongation derselben unstatthaft sei; 2.) daß im Hinblicke auf die tünftighin eintretende Stempclpflicht die Wcigcnllasse, für lvelche die Legitimation zu gelten hat, nach Wahl der Bediensteten innerhalb seiner normalmäßigcn Anspruchsbercchtigung an der hicfiir vorgesehenen Stelle der Legitimation handschriftlich einzutragen und 3.) daß die Erfüllung der in Gcmäßheit des Fahrtalicnsteuer-Gefetzes vorgesehenen Stempelpflicht auf der ersten Seite der Legitimation (Einlage) durzuführen sei. — Da es volllommcn au«geschluffen ist, daß die Neuausferti^ gung der dauernden Legitimationen der Staats- und Hof-bcdiensteten noch zcitgerccht bis 1. Jänner 1903 erfolgen tonne, haben die Bahnverwaliungcn beschlossen, die derzeit inl Besitze der Etaals> und Hofbedienstetcn befindlichen dau» erlldcil Legitimationen noch bis 31. März 1903 ohne jede weitere Förmlichkeit in Gültigkeit zu belassen, so daß in der Periode vom 1. Jänner bis 31. März 1903 sowohl die bisherigen als auch die Legitimationen mit den neuen Einlagen, beziehungsweise die ganz neu ausgefertigten Legitimationen Gültigkeit haben werden. Unter der Voraussetzung, daß bis längstens 31. März 1903 die Auswechslung der Einlagen und beziehungsweise die Neuausfertigung der Legitimationen vollzogen ist, wird sohin für die stillschweigende dreimonatliche Gültiglcits-Verlängerung dieser Legitimationen auch eine Etcmpelgebühr nicht zu entrichten fein. Unter derselben Voraussetzung hat auch das t. t. Finanzministerium zu diesem Vorgänge seine Zustimmung erteilt. — Die Plcnartonferenz deo mehrgcnannten Verbandes hat eine Verständigung der Legitimalionb-Inhaber in der Dichtung angeregt, daß das in den Legitimationen verzeichnete Ausmaß der Fahrbegün-stignngcn nach dem Stande vom 1. Jänner 189? gegenwärtig nicht mehr zutrifft und das; auf den Linien der Wiener Stadtbahn leine Fahrbcgünstigung gewährt wird, sowie endlich betont, daß die Bestimmungen des Normales grundsätzlich nur für altive Staats- und Hofbedicnstcte anloendbar feien. — (Amtliche Legitimationen für Mili -tärpeisonen bei N ei sen.) Die für Offiziere und Viilitärbeamlen bis Ende Dezember 1902 gültigen amtlichen Legitimationen bei Reisen in Zivilllcidung (Eportlleid) behalten — ohne tveiiere förmliche Prolongation und ohne den nach dem Gesetze vom 19. Juli 1902 zu entrichtenden Stem-belgebiihrcn — bis 31. März 1903 ihre Gültigleit. — (Leichenbegängnis.) Das Leichenbegängnis des am 22, b, M, verstorbene» Militärpfaricrs d, 3t. und Ehrendomherrn des Triestcr Diözrsanlapitels Karl Ludwig Huth fand am Mittwoch um >,<<4 Uhr nachmittags vom Cterbchause, Theaterkasse Nr. 5, aus statt. An dem Leichenbegängnisse beteiligten sich Seine Exzellenz der Herr Fcld-marschall-Lcutnani Rudolf Edler von Ehavanne, Generalmajor Edler von Manussi. Stabsarzt Dr. Hir -ten huber, Platzlommanbanl Hauptmann Ianiczel, Major Schmid, Major Walt her. Militärlurat Mara 5 i . 1. u. s. w.) ausge- i drucll jilid, beizufügen, dergleichen auf Neujahrstarten Hand-! schriftliche Widmungen anzubringen. Auch lönnen mit der Bezeichnung „^orrcjpondenztarte" oder „Postkarte" versehene karten gegen die Dructsachcntaxe befördert werde,,, ! wenn diese Bezeichnungen beseitigt oder durch den Vermeil „Druclsachc" ersetzt sind und auf der Karle leine anderen als die auf Drucksachen überhaupt zulässigen Abänderungen u,ü> Zusätze angebracht sind. , — (Die Handels- und Gewerbelammer' in Laibach) hält Montag um 3 Uhr nachmittags im Magistratbsaale eine ordentliche öffentliche Sitzung mit fol» gender Tagesordnung ab: 1.) Vorlage des Prototolles bei letzten Sitzung. 2.) Mitteilungen des Präsidiums. 3.) Mitteilungen des Sekretärs. 4.) Gesuch der Gemeinde Billichberg um Bewilligung von drei neuen Viehmarttcn in Brezovo. 5.) Gesuch der Gemeinde Dolsto um Bewilligung von zwei Iahr-märttcn. 6.) Gesuch der Gemeinde St. Michael-Stopi<) um Erweiterung der Marltrechtc für die Schweinemärlte in 5l,andia, 7.) Gesuch der Gemeinde Zirtlach um Vermehrung dcr Jahrmärkte. 8.) Gesuch der Stadtgemcinde Nadmanns-dorf um Schaffung von zwölf neuen Jahrmärkten. 9.) Sub-vcntionsansuchcn sür die in Zirlnitz zu errichtende gewerbliche Fortbildungsschule. 10.) Kammcrvoranschlag für das Jahr 1903. 11,) Gesuch des laufmännifchen Vereines „Mcrlur" > um Subvention. 12.) Gesuch der Friseuigenosscnschaft in ! Laibach um Subvention. 13.) Revision der Sachverständigen-Liste für die Besichtigung von aus dem Auslande ciligesühi-ten Maschinen für die Spinnerei von Wolle, Baumwolle und ^ Abfällen dieser Spinnereistoffe. 14.) Dispensgesuch zum Antritte des Schuhmachcrgewerbes. 15.) Gutachten über den l Gesetzentwurf, betreffend die Regelung des Verkehres mit Handelsdünger, iiraftfuttcimitlcln und Saatgut. Ili.) Bericht über die Frage der Zulassung der Musterentnahme auö Bahnsendungen seitens der Empfänger vor Auslösung des Frachtbriefes. — 17.) Vertrauliche Sitzung. — (Vortrag.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Wie bereits mitgeteilt, veranstaltet die ttluv^nnli.» Koluku Hiu-ti>.'ll heute um 8 Uhr abends im tlcinen Saale des „Narodni Dom" einen Vortrag des Herrn Direltors H. Schreiner über die Analyse des geistigen Gesichtskreises des Kindes. Dcr Vortragende, ein gediegener Schulmann, wird alle jene Eigenarten der iUndcöseelc besprechen, an lvelche die weitere Erziehung und dcr fernere Unterricht anknüpfen soll. Es ist daher erwünscht, daß sich an diesem Vortrage nicht nur Lehrer und Lehrerinnen, sondern auch Eltern beteiligen Würden. Der Verein will durch solche Vortrage pädagogische Fragen, die bei uns noch viel zu wenig gewürdigt werden, popularisieren. — Dcr Zutritt zum Vortrage ist jedermann gestattet. — (Weihnachtsfeier.) Nie man uns aus Töplitz-Sago» berichtet, veranstaltete die Ortsgruppe Sagor des Deutschen Schuloercincs am 21. d. M. im Kindergarten daselbst eine Weihnachtsfeier, deren Verlauf überaus schön genannt werben muß. Eine gut gewählte und trefflich durchgeführte Voitiagsordnung setzte den guten Ruf des Kindergartens auss neue ins schönste Licht. Ein reich geschmückter, mächtiger ^annenbaum und eine stattliche Anzahl prächtiger Ehristgeschenle, die nachSchluß der schönen Feier von liebenswürdigen Damen an die überglücklichen Kleinen verteilt wurden, zierten den Saal. Die Kindergärtnerin, Frl. Betty Golitsch. leistete mit den Kindern, unterstützt am Klavier von dcr jungen, bcstgcschultcn Pianistin, Fräulein Alma M i ch c l ci i «. Vortreffliches und entflammte die zahlreiche Zuhörerschaft zu lautestem Bei falle. Der Obmann der Orts-grnppc, Heu Wertsingenicur F. Schuller, gedachte sohin in einer lernigen Rede der Verdienste, lvelche sich Fräulein Golitsch um den Kindergarten erworben, und sprach sonach den Spendern der vielen Geschenke seinen besten Dank aus. Das äußerst gelungene Fest beehrten mit ihrer Anwesenheit unter vielen anderen Honoratioren aus Sagor und Umgebung auch der um die Hebung des Schulwesens wohlverdiente Gemeindevorsteher, Herr Richard M ' ch e l 5 i 5 , der Oberlehrer daselbst, Herr Konrad M a l l y. u. s. w. —ik. — (S a n i l ä l b - W o ch c u u c l i ch t.) In der Zci! vom 14. bis 20. Dezember kamen in Laibach 19 Kinder zur Welt (20:3^). darunter eine Totgeburt, dagegen starben 28 Personen (38'7 <^), und zwar an Tuberkulose 2, an Entzündung der Atmnngsorganc 5, an sonstigen Krankheiten 21 Personen. Untcr den Verstorbenen befanden sich 8 Ortsfremde (28'5 A>) und 18 Personen aus Anstalten (46'4 A>). Infcllionscrlrantungen wurden gemeldet: Mafern 4, Scharlach 2, Diphtyeiitis 1. Notlauf 3. Trachom 2. — (Iournalistisches.) Die im Jahre 1843 gegründete slovcnische Zeitschrift ..Novice" hat zu erscheinen aufgehört. Dieselbe halte bis zum Jahre 1870 eine führende Stellung inne. — (Der slovcnische kaufmännische Vcr -e i n „M crln r") hält Sonntag, den 4. Jänner, um 2 Uhr nachmittags im „Narodni Dom" seine zweite ordentliche Generalversammlung ab. auf dcrcn Tagesordnung sich unter anderem eine Statutenänderung (Errichtung von Filialen) befindet. — (Alpines.) Die Oroien-Hü'tte auf der 0rna Prst wurde in der Zeit vom 1«. Juni bis 18. September von 95 Touristen aufgesucht. — Der nächste Vortragsabend des slovemschen Alpcnvereincs wirb Anfangs Jänner stattfinden. Auf dem Programme sieht ein Vortraa. des Herrn Professors Vt a ch c r über Gletscher. — (Zum Kuraten im ZwangsarbeitS-haus«) wurde vom lrainischen Lanoesausschusse der Verein zählt derzeit insgesamt 108 Mitglieder, darunter 3 Ehren- uno 30 mitwillende Mitglieder. — Die Einnahmen betrugen 2744 ^, die Ausgaben ^55 ^; loegen der Installierung der elektrischen Beleuchtung erreichten die letzteren eine bedeutend gröbere Hohe als in oen früheren Jahren. Die Veicinsbivliothct, die eine ziemliche Vergrößerung erfahren hatte, erfreute sich eines größeren Zuspruches als im vorigen Jahre. — Bei der nun folgenden Ausschutzwahl wurden der Großindustrielle Herr Vinlo Majdiü zum Obmann neu, die übrigen Ausschußmitglieder bis auf zwei Ersatzmänner zx^r u^ciuuilltio-u<.-in wiedergewählt. —iu— — (Aus Gottschee) wirb uns berichtet: Die Kostenvoranschlä'ge für die Stabtgenuinde sow« sür die Stadt Gott^chee wurden heuer bereits zu Ansang des Monats Dezember fertiggestellt und tonnten fchon in der Oe-meindeausjchußfitzung vom 18 d. M. beraten werben. Den,' nach hat die Staolgcmeinde ein Erfordernis von 28.333 ^ 32 li, die Stadt selber ein folches von 9085 ^i 18 1^ zu bedecken, welches durch eine 04 A Umlage (32 ^ süi Ge» meindezwecle, 21 ^ für die Tilgung des Schulhausbau-barlehens und 11 ^i? für die Kirche), durch einen 15 ^ Vei' zehlungssleuerzuschlag und durch ein« Bierauslage oon i^4 Ii vom Hektoliter hereingebracht werden soll. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Loy, gab betannt, dah die Gtsaint-uinlllgen eine Herabminoerung von 22 ^ gegen das Bor-^ahr erfahren haben, weil von 1903 an auch die Hausieiväjs« umlagenpflichlig sind und die Umlagen jemr Gemeinde zu» gute kommen, wo die Passe zur Ausgabe gelangen. Diese Nachricht wurde allerseits mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und alle Poften des Präliminares einstimmig bewilligt. — (Ein gefährlicher Irre.) Am 23. d. !N. er. schien der an zewociligem Irrsinn leidende I. D. aus Sturio m dcr Wohnung eines höheren Gerichtsfunttionärs in Nu-doljewert, um gegen seinen Verwandten in Kanoia, welcher ihm. wie er behauptete, das Gehirn ausgetrunlen habe, Klasse ,;u führen. Der Funitionär lieh ihm bedeuten, dah er zur Vorbringung seines Anliegens im Gerichtsamte vorsprechen müsse, und erstattete über die Anwesenheit des armen Äei-steslrantcn der Bezirlshauptmannschaft die Anzeige. Ueber Anordnung derselben wurde einige Stunden später der Irre bei den Rudolfswerier Heuschupfen ergriffen und in Verwahrsam gebracht. — Wie berechtigt die Anzeige des Ge-richtsbeamten war, erhellt daraus, bah der Irrsinnige einen vollgclabenen Revolver, zwei spitze Messer sowie im Hemde eingenähte Eisensägen nebst einem Sägespanner und einer Hrahtzwickzange bei sich hatte. Er wurde unter entsprechender Begleitung nach Sturia zu seinem Vater, aus dessen Aufsicht rr entwichen war, überstellt. —v— * (Unfallschronil.) Der Magazinsarveiter am Südbahnhofe Valentin Kcricm fiel beim Ausladen einer Kiste Don einem Lastcnwagen rücklings auf den Bahnkörper und zog sich am Hinierhaupte und an der Stirne Verletzungen zu, — Der Magazinsarbciter Franz Jordan zog sich beim Lö< schcn und Wegräumen einer brennenden Kiste aus einem auf dem Magazinsgelcise stehenden Waggone an dei rechten Hand Brandwunden zu. - - Der Maler Albert Robida, wohnhaft Roscngasse. glitt vorgestern nachts in der Kaftellgasse aus. fiel und zog sich an der Stirne oberhalb des rechten Auges eine erhebliche Verletzung zu. — Dem Magazinsalbeiker Luo-wig Puh rutschte beim Ausladen einer schweren Kiste aus einem Wagen dieselbe auf den rechten Fuh aus und verursachte ihm eine Prellung des rechte» Fußrückens. — Der Schuhmacher Anton Piaproinil, Bahnhofgasse, glitt in der Nacht dum 24, aus den 25. d. M, auf riner Kellerstiege aus und verstauchte sich den rechten Fuß, * (Von der „Elektrische n",) Der Besitzer Josef Ken aus Grof>Liplcin wollte am 24. d. M. auf der Karl-städtersiraße mit seinem Gespanne die elektrische Strahenbahn in dem Momente übersetzen, als ein elektrischer Motorwagen hcrangefahren kam. Der Motorwagen stieh an das Fuhrwert an und warf es um, wodurch es beschädigt wurde. Ken fiel vom Wagen und verletzte sich am linken Oberarme. Der Motorwagen weift auch Beschädigungen auf. Nur durch das plötzliche Anhalten des elektrischen Motorwagens durch den Wagenführer Anton Iontes wurde ei» gröheres Unglück verhütet. Laibacker steitunq Nr. 296. 24^8 27. Dezember 1908. — (P e r s o u a l n a ch r i ch t.) Heir Finanzrat Georg Konschegg wurde zum Vorstande der hiesigen l. l. Steueiabmuüstration bestellt. — (Die Christbaumfeicr der Laib acher freiwillige ll Feuerwehr) nahm gestern abends im großen Saale des „Mestni Dom" einen ebenso anregenden als gemütlichen Verlauf. Danl dem Wohltätigteitssinne der hiesigen Bürgerschaft gab es unter dem mit vielfarbigen elektrischen Lichtern geschmückten Christbaume eine ganze Menge von Weihnachtsgaben, mit denen zunächst die Kinder der Vereinsmitglieder, dann letztere selbst reichlich beteilt wurden. An die Aeteilung, die sowohl bei den Kleinen als bei den Großen so manch vergnügliches Schmunzeln hervorrief, schloß sich eine mit hübschen Gewinsten ausgestattete Tombola und endlich ein Glückshafen, welch beide letzteren Veranstaltungen dem Vereinslrantenfonde einen netten Vetrag zugeführt haben mochten. Die Feier fand unter der Mitwirkung der Laibacher Veieinstapelle statt, welche flott und schneidig aufspielte und dementsprechend vielen Beifall fand. — (Au ffo r stu n gspiä m ie n.) Der lrainisch-tüstenländische Forstverein hat an nachfolgende Grundbesitzer für besondere Verdienste auf dem Gebiete der Waldlultur Aufforstungsprämien verliehen, und zwar an die Herren Thomas Tolazzi, Kaufmann und Realitätenbesitzer in ()evca, Johann Rejec, Grundbesitzer in Dole, Jakob Malavaäiö, Grundbesitzer in St^ Iobst. Matthias Verderber. Grundbesitzer in Rieg. Franz Su^nil, Grundbesitzer in Vischoflack, Anerlennungsdiplome; an die Herren Julius üenassi, Bürgermeister und Grundbesitzer in Qber-Loitsch, Franz Rihar, Grundbesitzer in Pristava, Josef 8tch, Grundbesitzer in Podgorica. Hans Ionle, Grundbesitzer in Ober - Mosel, eine Prämie von je 40 X, und endlich an die Herren Josef Smer-del, Grundbesitzer in Deutschdorf. Laurenz Smole, Grundbesitzer in Stein bei Presser, Anton Slubic, Grundbesitzer in Gliuet. Leopold Hafner, Grundbesitzer in Bischoflack, und Friedlich Verdajs. Grundbesitzer in Sava, eine solche von je 20 X. — (Die Laibacher Vereinslapelle) lonzei tiert heute um 9 Uhr abends in der „Narodna Kavarna". Eintritt frei. — (6 italnica in 8 i Z l a.) Gestern fand die 25. Generalversammlung der (^italnica in ßiäta statt. Der Vorstand, Herr Fr. Drenil, betonte hiebei, daß aus der (?i-talnica im Laufe von 25 Jahren ein Gesangschor, eine Feuerwehr, eine Filiale des Cyrill- und Methodvereines und eine der Landwirtschaftsgesellschaft sowie der Turnverein „Solol" hervorgegangen sind. Die Berichte der Vereinsfunttionäre wurden zur Kenntnis genommen. In den neuen Ausschuh wurden folgende Herren gewählt: Fr. Drenit (Obmann), V. Maurer (Obmannstellveitreter). Iv. Snova (Kassier), I. Pavzi 6 (Schriftführer), Iv. 6 tarjevec (Bibliothekar) und Fr. Zalotn it, D. M oh ar und Leopold Nurja (Ausschuhmitglieder). Die Generalversammlung beschloß, im Sommer das 25jährige Jubiläum festlich zu begehen und beauftragte den neuen Ausschuh mit der Abfassung einer Vereinsgeschichte. — Die Büchersammlung enthält 1500 Bücher und Hefte, von denen im verflossenen Jahre 800 Werke entlehnt wurden. Den Herren Schulrat 2 a l e l j, Professor Rutar und Dr. Ve2et wurde für gespendete Bücher, dem „Slovensli Narod" für die Veröffentlichung von Vcreinsberichten. und endlich dem Herrn star-jeoecfür die gewissenhafte 25jährige Verwaltung der Ver-einsbibliothel der Dank votiert. — (Fingierter Diebstahl.) In der Nacht vom 16. auf den 17. d. M. sollen laut Angabe des Uhrmachers Matthias Aiman in Neumarltl unbekannte Diebe in dessen Geschäft eingebrochen sein und verschiedene Uhren, Uhrletten sowie eine große Anzahl von Ringen, Ohrgehängen, Broschen ?c. im Gesamtwerte von nahezu 3400 X entwendet haben. Indessen scheint der Diebstahl fingiert zu sein. A2-man. der beim „Phönix" in Wien gegen Einbruch auf 7000 X versichert war, wird verdächtigt, in Gemeinschaft mit seinem Gehilfen die Wertgegenstände selbst beiseite geschafft zu haben. Aiman war in letzterer Zeit Kassier des slovenischen Lesevereines in Neumarltl, und soll als solcher an 315 X veruntreut haben. Er wurde samt dem Gehilfen Korosec dem k. l. Bezirksgerichte in Neumarttl eingeliefert. —1. * (Uhrendiebst aHl.) Am 23. d. M. nachts wurde in der Restauration am Südbahnhofe dem Uhrmacher Anton Murovec aus Wocheiner-Feistritz ein Palet mit 19 silbernen und Nickel - Taschenuhren durch eine Frauensperson entwendet. Die Diebin versteckte sich am Bahnhöfe und sprang erst im letzten Momente auf den gegen Trieft abgehenden Personenzug. Ueber telegraphisches Ansuchen der hiesigen Polizei wurde die Diebin von d«r Gendarmerie in Nabresina verhaftet. * (Taschendiebst aHl.) Der Arbeiterswitwe Agnes Urenil, wohnhaft in Gleinitz. wurde am 23. d. M. nachmittags in der Franzislanerlirche ein Tüchel, in dem sie 5 X 80 d eingewickelt hatte, durch einen unbekannten Täter aus der Tasche gezogen und entwendet. * (Kleinere Diebstähle.) Dem Knechte Franz ^ Kregar, bebienstet in der Kohlenbaracke an der Wienerstrahe, ^ wurde am 24. b. M. eine Nickeluhr durch einen unbekannten Täter entwendet. — Der Magd Maria Barton aus Ste- ! phansdorf wurden am Kaiser Iosefplatze eine große Milchkanne und ein Kopftuch gestohlen. * (Verbrannt.) Am 22. d. M. lam in Abwesenheit der Eheleute Franz und Maria Kolenz in Velsko, politischer Bezirk Adelsberg, deren unbeaufsichtigt gelassene vierjährige Tochter Anna. die auf dem offenen Herde sah, dem Feuer zu nahe, fiel in dasselbe und erlitt derartige Brandwunden, daß sie tagsdarauf starb. —r. ! — (Verloren) wurde Donnerstag vormittags im Hauplpostgebäube von einem Unteroffizier des Platzlom-mandos eine Geldbörse mit 19 X in Kronenstücken. — (Das Kellnerlränzchen) findet nicht, wie neulich gemeldet wurde, am 28.. sondern am 8. Jänner statt, — (Sanitätödi st ritt Aßling.) Die bisher dem Sanitätsdistrilte kronau einverleibten Gemeinden Aß-ling und Karner-Veliach wurden zu einem neuen eigenen Sanitätsdistritte Aßling vereinigt. Diese Anordnung tritt mit 1. Jänner in Wirlsamleit. " (Ueber fall.) Der Arbeiter Johann Marloviö. wahnhaft Maria Theresienstraße Nr. 11, wurde gestern abends, als er mit seiner Gattin von <^rnu6e nach Hause ging, in der Nähe des Gasthauses „Pri FlorjamUu" überfallen. Es wurde ein Schuß auf die beiden abgegeben; die Kugel sauste am Kopfe der Frau Marlovi« vorbei. " (Raufexzeh.) Gestern abends fand in Waitfch eine größere Rauferei zwischen Landwehr-Infanteristen, Sanitätssoldaten, Artilleristen und Zivilisten statt. Es mußte rlne Militärpatrouille von 20 Mann nach Waitsch abgehen, um Ordnung zu stiften. * (Verloren) wurde auf dem Kongrehplatze eine silberne Damenuhr. Theater, Kunst und Meratur. " (Deutsche Bühne.) Der eigenartige Reiz, den Qffenbachs phantastische Oper „Hoffmanns Erzählungen" ausübt, ist nicht verblaßt und das interessante Weil wird sich voraussichtlich noch lange auf dem Spielplane erhalten, nur muß es eine sorgfältigere Vorbereitung erfahren, als das vorgestern der Fall war. Die mustergültigen Aufführungen der Oper sind von der letzten Spielzeit noch in so lebhafter Erinnerung, jeder Talt ist so bekannt, wie ein guter Freund, daß eine unfertige, minderwertige Wiedergabe ihren zahlreichen Verehrern nur eine schmerzliche Enttäuschung bereitet. Wir wollen jedoch annehmen, daß die Feiertage auch auf die Mitwirkenden, vom Orchester angefangen, nicht ohne Einfluß geblieben sind und dieselben bei der nächsten Aufführung, im Vollbesitze ihrer Mittel, ihren Ehrgeiz darein setzen werden, die Höl> der früheren Vorstellungen zu erreichen. Die Besetzung hatte diesmal insoferne eine Aenderung erfahren, als die Puppe. Gefallsüchtige und kranlc nicht von einer, sondern von drei Sängerinnen gegeben wurden, wie es auch anderen Orts der Fall und nicht unvorteilhaft ist, da die Spannung erhöht wird. Frau Wert sah als Puppe nett und niedlich aus, war in ihren Bewegungen zierlich und possierlich, gesanglich jedoch minder disponiert. Fräulein Rei -chcnberg bot als Giulietta eine sehr vorteilhafte Vühnen-erscheinung und faßte ihre Rolle verständnisvoll auf. Leider wurde im zweiten Alte so oft gegen die reine Intonation gesündigt, daß die gesanglichen Darbietungen insgesamt in »vcnig günstigem Lichte erschienen. Die dankbarste und bedeutendste Rolle unter den drei Liebchen Hoffmanns fällt der brustkranken Sängerin Antonia zu. Fräulein Zinsen-hofer. die gleichfalls mit einer stimmlichen Unpäßlichkeit zu kämpfen hatte, charakterisierte die Kranke mit zarter Empfindung, wirksamer Steigerung in den Momenten ausbre-chcnder Leidenschaft und gesanglich mit schönem Eindringen in den Geist der Rolle. .Herr Hanno zeigte seine schauspielerische und musikalische Intelligenz als Coppelius, Daper-tutto und Mirakel. Das Dämonische. Schemenhafte, das in diesen phantastischen Gestalten liegt, wäre künftighin schon in der Maske überzeugender zum Ausdrucke zu bringen. Am wenigsten glückte Herrn H a n n o die Verkörperung des Da-pertutto. den er viel zu gemütlich auffaßte, während sein Mirakel eine anerkennenswerte Leistung bildete. Herr Roch e l l gab den Hoffmann diskret und in sympathischer Darstellung, war jedoch ebenfalls stimmlich nicht gut disponiert. Die frühere Besetzung des Cochenille. Pitichinaccio und Franz durch Herrn Lang war entschieden passender, hingegen würde der Nathanael durch Herrn Lerche nfeld gewinnen. Fräulein N e st o n. Herr R ei ß n e r und Herr Kral waren gut am Platze. Chor und Orcyester standen durchaus nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe. Das Haus war ausverkauft, 5- — (Aus der deutschen T h e a t e r l a n z I e i.) Heute gelangt die erfolgreichst gegebene Operette „Eine Nacht in Venebig" zur Niederholung. Am Montag wird „Alt Heidelberg" Zum viertcnmale gegeben. — Weiteres Repertoire.- Mittwoch: „Sein Doppelgänger" (Anfang 6 Uhr), Freitag: ..Der liebe Schatz". Sonntag: „Hoffmanns Erzählungen", Montag: „Gerechtigkeit". — (Der Pianist Anton F o e r st e r), ein Sohn des hiesigen Domlapellmeisters. Herrn Anton Foerster, gab kürzlich in Wien zwei Klavierkonzerte. Die „Wiener Abendpost" äußert sich über den Virtuosen folgendermaßen: Neu war uns der Pianist Anton Foerster. Gediegene Technil, Tiefblick, ernste Auffassung weisen ihn in die Reihe der besten Klavierlünstler. Für Chopin fehlt ihm wohl nicht die Feinheit. Leichtigkeit, Grazie, aber die Fähigkeit, über seine Darstellung leise die Schleier der Romantik zu breiten und aus dem hellen Bewußtsein des Tages in die zerfließende Dämmerung des Tones zu flüchten. Seine Auffassung ist realistisch, dem Traumwesen Chopins abhold. Beethoven rückt er näher; er hat Kraft und geistige Energie. Den größten Erfolg erzielte er mit Bachs Orgel-Toccata und Fuge in t^liui-, die er meisterlich aufs Klavier übertragen hat. Schon durch die Wahl dieses Stückes, das ein Wundergebilde Vachscher Kunst ist, hat Anton Foerster Anspruch auf herzlich« Anerkennung erworben. Der langsame H-innN-Mittelsatz steht selbst in dem ungeheuren Reiche des Johann Sebastian Bach ganz isoliert wie auf einsamer Höhe. weitausschauend; seine herrliche Melodik, sein Gefühlsgehalt kann nur mit den tiefsinnigen, die Empfindung durchwühlenden Schöpfungen aus Beethovens letzter Periode verglichen werden. Es war ein Verdienst des vorzüglichen Pianisten, daß diese Erkenntnis auch durch seinen großzügigen Vortrag gefördert wurde. * (Militärlonzert.) Das gestern zum Besten des Militär-Kapellmeister-Pensionsfondes veranstaltete .Konzert war zahlreich besucht und hatte einen glänzenden Erfolg aufzuweisen. Der ausgezeichnete Dirigent, Herr Militärkapellmeister Theodor Christoph, war Gegenstand besonderer Ehrungen, Ein ausführlicher Bericht folgt. ^s. — („Glücklich ist, wer vergißt" ...) In Goslar hat man vor einigen Tagen die Aufführung der „Fledermaus" mit einer Gläubigerversammlung verbunden. Der Theaterzettel enthielt den Zusatz: „Die geehrten Besucher der am Mittwoch stattfindenden Gläubigerversamm-lung zahlen an der Kassc nur 50 Pfo." Das kam folgenber-weise zu stände: Ein Kaufmann is Goslar geriet in Konkurs, und nahezu lausend Gläubiger beweinen etwa zwei Drittel ihrer Forderungen. Die Gläubigerversammlung fand nun in einem Lokal statt, das Abends von einer Operetten - Gesellschaft benützt werden sollte, und dieser Um-stcnd hatte den sehr findigen Theaterdircltor veranlaßt, „für dic sehr geehrten Besucher der Gläubigerversammlung den Eintrittspreis von 1 M. 50 Pfg. auf 50 Pfg. herabzusetzen", also ihnen den Vorzug der zu erwartenden Konlursquote einzuräumen! 2lu»lo» »»or» Sonntag, den 28. Dezember (Unschuldige Kinder). Hochamt um 10 Uhr: ^li^n 1'nin8 un^iaug von Friedrich koenen. Graduate ^niml, „l^tril von Anton Foerster, nach dem Offcrtorium ^.nver»»lion» l«n Tchneiber, Privat, Siudolsswerl. Velstorbcne. Nm 24. Dezember. Elanislaus Pcv,-c. Schneide«sfohn, 1V M., Herrenssafse Ä, 8elopllu!o>i!,, klopbilll. «m Lb. Dezember. Andreas Prftotnif, «rbeitersfphn, 24 I.. Sladlwal^ftlllhe 25,. Tuberlulofe. — Gustav Krrvlna, Hroeiteresohn, 4 M. gie^lstiahe 31, L>oncl>ill!, «still^ri». — Johann Schüller. Schuhmacher, ??'/, 3-, «rabiste 11, ^poplexi» eeredri. Im Siechenhause. «m 19. Dezember. Franz Kramer. Weichenwächter, bb I., I)em«u»>» »cqui« po»t treum.. 0o6«m» pulm. «m 21. Dezember. Maria Gekl, Kvchin, 66 I., «la-r«»«u». Nm 23. Dezember. Cäcilie Melweb, Iuckerbäckerin. 79 I., ^l»rll»mu8, vemvullll genili». — Varoara Perlo, Arbeiterin, 3b I.. Xtropki» «rebri. — Maria Dimnil, Inwohnerin, 68 I., Marasmus. Im Iivilspitale. Nm 21. Dezember. Heinrich Gioles, Schneiderösohn, 3 M., l^lltllrrliu» iutsktlnorum. Nm 22. Dezember. Gcorg Voduil, Taglähner, 38 I., ludolcui. Illr^5,^il » el pulln. Fandestyeater in Haibach. 50. Vorstellung. Gerader Tag. Heute Samstag, den 87. Dezember. Eine Nacht in Venedig. Komische Operette in drei Alten mit freier Benützung einer fr«n-zösischeu Gninoidee vl,i> F. All und siich«rb Genie. «nfang halb 8 Uhr. Ende nach IN Uhr. Volkswirtschaftliches. Laibach, 24. Dezember Die Durchschnittsp'eise auf dem hl'utigm Marlle stellten sich wie folgt: ^ ^"1«___ ^"!'^ k l, X, b ll b « i, Weizen Pr. - Heu pr. ^ . . . . 660----- Erbsen » . —40 -!— vtroh »»..., 6 —------ Fisolen » . — 22 >— holz,h»rt.,prKb«. 750 - - Rindslchmalzpr.ll^ 2 30 i— —weich., . b,b0------- Schweineschmalz » 1 60 - Wein, rot.. pc.Httl.--------------- Speck, frisch » 1>45------ —weiß«. »--------------- — geräuchert » 1>?0------- Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Veehvhe 306-8 m. Miitl. Luftdruck 736 0 mm. «. s2'll7K7^ ^48"g -2 0 QNO schwach^ feiler s » «b. 747 7 -6 2 NO. schwach heiter 7 U. F. 74b 0 -Ä - 3 S3W. schwach heiles ^ Lb. 2 . N. 742 7 -0 8 OLO. schwach heiter 0 0 9 » Ab. 741-1 -31 windstill heiter________ 7U.F > 734-6 2 8, W. mäßig bewöllt 26 2 » 3l. 734 8 b 0 NNW. mähig halb bewölkt 0'0 9 . Nb. 7362 -0-1 NW. mäßig hall, bewüllt 27?l 7 » F j 736 2 j -3 1j NO. schwach j halb detvöltti '0^0' Das Tagesmittel der Temperatur vom Mittwoch, Donners» tag und Freitag —5 6", —44° und 2 6°, Normale: —2 4«. —2 b» und —2 5°. Verantwortlich« Nebalteur: Anton Funtek. »l» Noilquslls 8«il Uulläerten von ^llliren beväki-t in ^Ilen Xrllnlcllvilyn äor ^twnn^»- uncl V«rH»n> nn^«or^»n», bei Nlelit, ^l»^«n >,nä Nl»»«nk«lt»srk Vorliizllcii lllr Kinänr. Nellynv»1l:«2«nl6i, unll vsll!,renä cler Orllvictitiil. ^y,?) Me5«r1»5» l»ei lisn Uarren Illoii«1 ^»»tner und?ot«r I<«»2Ul 40.000 Xron«n t,btrk5t 6er »»upttl-vtler 6«r mail,«» unfiyr« ^,e^r1«n I^««r cl»i-2us 5usm«sk8»m. ä^ll cliy X^„,N8 nii^iä<,l-r„sllck »m l5. ^nnvr I903 »t»UN 6«t uuä »ilm'l«:^^ Ii-«l7«r von clen I>i«ilui-2nten init »0 ?ro» »«nt ^diu? d»»r <:inßl-I(i8t ^«r 2u de«i«l)bn äurek 6i« Luedliauälullz (Vlll.) D