Mbllcherch Zeitung. «r. 28». sl. ll, hslbj. 5.L0. stül die Zustellung in» Haul halbj. «> ll. »til b« P°ft»«lzj. fi. l5, halb«, fl. f.50. Freitag, 18. Dezember Inltlll»»«geb«hl: ßül llel« I»l«l»lt >i« ,n < Ztilen »5 lr., «lie« pl. Zeill « k. l b«l »ft«« 1874. Amtlicher Theil. Wer Iustizmlnister hat den Gerlchlsabjuncten bei ! blw V«mde«glrichle in Otaz Dr. Nalmund Oottscheber 1 z»N Vezirlsrlchttr ln Murau ernannt. 1 Heute wlrd da» XI. Stllil de« Üandtsgesthblatte« !n ihm, gus welchem niemand klug werden lonnle. A schrieb mir, daß er mir gewisse Dccumeule, wovon H nichts weiß, von Deutschland aus, wohin er reisen ?°lle, senden werde, die ich, denke nur, in derEhancely "ponleren soll." Lätitla. welche den Grles gelesen, wnerlte, baß er ,w Datum sei. ,Na« willst du mil der «lten machen?" !^t« fie. „Sie darf." erwiderte er, ..bis auf Weiteres Lucie nicht schen. obwohl Botany schreibt, daß ich ihr ihre Tochter ausliefern solle, sie mvgc nun geheilt sein oder nicht." ..Das la.m unmöglich seine wahre Meinung fein, so viel ich von der Sache weiß". — meinte Lätltia. «Ich muß erst noch eine Bestätigung dieses Briefes von ihm haben," warf der Doclor nachsinnend ein. ..Ich will sogleich an ihn schreiben." „Soll ich dennoch die Frau fortschicken?" „Ja. Schwester, fettige sie ab." „Sie wird sich weigern und ihre Tochlcr zu sehen verlangen." «Das fürchte ich auch," sagte der Doctor. „Und wenn sie Spectalcl macht, so wird ^'ord Geraldln sie hören, und der möchte es sehr sonderbar finden, daß ich der Mutter nicht gestalte, ihre Tochter zu sehen." ..Er wirb Lucien davon unterrichten," sagte Lätitia bedenklich. „Du mußt die Alle bereden, sich zu gedulden/' tmsctzle der Doctor ; „und sollte sie nicht gehen wollen, so muß man sie so lange hier im Hnusc beHallen, bis ich Antwort von Volany tlhalle." „Und wlim sie ?ucien zufüll'g begegne,, sollte, was dann?" fragte M'ß Plllchard. „ttucie muß in die Felsengrotle." rief der Doctor. „Das muß sie in dem Falle, dcnn Votary fchreibl hier ln diesem vermaledeiten Viiese, daß er bald hierher zu kommen dentl. Er bezahlt den hohen Preis für die Felsengrotle, also muß er sie auch dort finde», da« verstehst du wohl." „Das ist sehr begreiflich," sagt« Llllltia. «Aber was für einen Grund wirst du dem Lord angeben, wenn du ihm seine Tischgmossln vorenlhliltft?" ..Hol' sie der Teufel!' lief Dr. Prllchard fassung», los. „Ich weiß mir nicht zu rather,." „Ich weiß ein Mittel." sagte Miß Mill«. „Ich bin bereit, dir ein Opfer zu bringen, ich will Nucleus Stelle bei des Lords Milagslafel ersetzen, li« gehl freilich gegen meine Grundfähe — mit eine« jungen Herrn allein" - setzte sie zimperlich hinzu — „doch ich werde ihn in Schranken zu hallen »iffcn. im Gegensatze zu den unbegründeten Beschuldigungen der gegnerischen CurresvVndenlcn, namentlich jener des ,.Ti' roter Goten" bestätißl werden sollen. Die „Gaz. dl Trenlo" enlwilft ein traurige« vild über die Communalverwaltung der Volksschulen m lr lent er Gebiete und begründet dadurch die Zweck' Mäßigkeit dls W ldaucrschen Antrages auf Ausübung des Schulauffichlsrechte« seilelis der Regierung. Der triesler Correspondent des ,Eco del Lito-rale" weiß der Regierung den bestm Dank dafür, daß sie ln Tirol eine weibliche Normalschule mit deutscher Unterrichtssprache errichtet habr. Wie die „Bohemia" erzW. ist der Zweck der in Prag abßs/jallin:n Vischofsconfcrenzen, zu der von der Regierung in Angriff geuomnitlien Regelung der Stolataxin ul'.d der Cougrungebichren Stellung zu nehmen, beziehungsweise sich über die Gulachteu, welche das Cultusministerium oleefalls von dem Episcopal verlangt, schlüssig zu machen. Einer solchen Auseinander-setzurig mögen jene in Wien glpstogenen Conferenzm zwischen den Catdilllilen Rauscher und Schnarzenberg gedient haben, zumal, wie verlautet, Cardinal Rauscher in beiden Sprachen sein Volum bereits formulierte und einen Theil desselben, die Feststellung des Eongrua-Minima, bei der von ihm jüngst vorgenommenen Ver, theilung be« wiener Diücesanfond« praktisch anwendete. Reichsrath. 97. Vitznng des Abgeordnetenhauses. Wien. 14. Dezember. Präsident Dr. Rech bau er eröffnet um 1l Uhr 15' Min. die Sitzung. Auf der Mlnisterbanl befinden sich: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf Auersperg, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr Lasser, Dr. Vanhans, Dr. v. Stremayr, Dl. Glaser, Dr. Unger. Dr. Ritter v. 2hlu»ecly, Freiherr v. Prelie, Oberst Horst und Dr. Hle-m iatlowsli. In der heutigen Sitzung wurde da« Budget p« 1375 zu Ende berathen. Beim Kapitel „Oberster Rechnungshof" brach «bg. Prazal eine ^anze für die Finanzgtbahrung de« Ministeriums Velcredi, was der Prüfidenl als nicht z« Sache gehörig bezeichnete. Zu Subventionen für Eisenbahnen spricht nnter anderen Abg. Steudel und bezeichnet da« Oebah-ren der Regierung als nicht rationell, da Bahnen subventioniert wurden, die von keiner wirlhschafllichen Bedeutung sind wie z. V. jene in Dalmatleo. Redner ifi der Ansicht, daß der Handelemil,lfter heute noch nlchl weiß, welche Bahnen man eigentlich bauen soll, da el e«st jetzt Studien zu machen denke. Schließlich interpel-lint der Redner den Handel«mlnifter lnbetress der »Hh« risch'schlesischen Nordbahn, deren unverhältnismäßig geringes Erträgnis und deren schlechten 3»hrpl«n er tadelt. Abg. Vizetich ift der Ansicht, daß, wenn «an sich entschlitßen würde, die Rudolssbahn bis zu» Meere auszubauen, es nicht nothwendig »Hre, eine so große Subvention au dieselbe zu leisten. Abg. Herbst als Gpecialberichlerststler plaldlert' für den Vahnbau durch den Staat und zwar au« den» Grunde, well der Eredlt de« Staates unerschütterl sei, während die Elsenbahngefellschaflen gar lelnen EredU mehr haben. Die natürliche Folge davon wäre nun, d»ß der Staat ungleich billiger Geld zum Vahnbau bekommen lann wie die discredilierlen Eisenbahngesellschaften. Redner kommt weitet« auf die Passivität gewisser V»h« nen zu sprechen und findet den hauptsächlichsten Vrund hiefür in dem niedrigen Ewisslonscurs, zu dem seinerzeit die Actien dieser Bahnen Hinlangegeben »erden »nß« ten. Wäre damals der Slaalscredlt nicht so geschädigt und ein solcher Emissionscur« nicht nothwendig gevesen, wie er saclisch stattgefunden hat, so würden manche von den Bahnen nicht mehr auf dem Eonto unter Zinsen-garanlie figurieren, denn manche von Bahnen, wie z. V. die Franz Iosephbahn trägt wirklich fünf Perzent oon dem. wa« thatsächlich ausgegeben ist, allerdlng« nlchl oon jenem Betrag, welcher ausgegeben werden mußte, u» den tssectiven Betrag heranzubringen. Redner plaidlert schließlich für den Bau der Pont eba bahn, um dle Rudolfebahn lebensfähig zu machen. Beim Kapitel ..Veitragsleistung zu be» Vufwande für die gemeinsamen Angelegenheiten" beantragt «bg. Dr. Josef Kopp eine Resolution, worin die Regierung aufgefordert wird, ihren verfassung««üßlgen Einfluß bei der Festsetzung be« Elsordernisse« für die Ge« 2098 sammtanaelegenheiten dahin geltend zu machen, daß dtr Finanzlage und den ungünstigen wuthschaftllchen Ver« Hältnissen der dltsseitlgen Reichshälfte durch ausgiebige Restriktionen Rechnung getragen werde. Diese Resolution wird dem Budgetausschuß überwiesen. «by. Deschmann bemerkt: daß dl« Regierung in ihrem Voranschlage das von dem lrainlschen Land« tage bezifferte Erfordernis für den Grundentlastungsfond um 26.000 si. herabgemindert, der Ausschuß aber von der Vorlage der Regierung noch »eitere 57.000 fi. gestrichen habe. Als Grund hlesür »erde vom Vundgetausschusse angeführt, daß das Erfordernis der einzelnen Posten, insbesondere für Regieauslagen, zu groß sei. Wahrend in Kraln diese Regie««uslagln auf 25.000 fl. prall, minlert worden, seien für die Vulowlna nur 13.000 fi. prälimlniert. Hieraus leite der Vudgetausfchuß ein grel« le« Mißverhältnis ab. Allein ein Vergleich zwischen den analogen Posten Krains und der Bukowina scheine nicht angemessen, denn der große Walobesttz beider Länder habe ein umfassendes Object für die Servitutablüsung gegeben, ein Gtschäst, welches in der Vulowina fast be« endet, in Krain aber noch nicht beendet sei. Nenn der Splcialberlcht, sagt Redner, bemttlt, daß einzelne Ansätze z. V. die Reiseauslagen der Localcommissionen, im vorigen Jahre den prällmi« nlerten Betrag nicht erreicht hätten, so liege der Grund darin, daß die Ziffern wegen Mangels an technischen Kräften nicht aufgebracht werden tonnten. Wenn endlich das Misverhältnis zwischen der Bukowina und Krain rückftchtllch d«r Einnahmen vom Lande mittelst Steuer-zuschlägen im Berichte als noch greller hingestellt wurde, indem in der Vulowlna ein 55perz«ntiger Zuschlag zu den directen Steuern eingehoben werde, in Kraln aber nur ein 20perzentiger von den dlrecten und nur ein 10perzentlger van den lndirecten Steuern, so muß ich bewerten, daß es immer etwas mißliches ist, Parallelen bezüglich der Steuerumlagen zu ziehen, »enn man nur dle Z'sser der Umlage berüclftchtigt. Man hätte eben in dcm Specialberlchte auch auf , den Steuersah der Grundsteuer Rücksicht nehmen sollen. Krain ist ein industriearmes Land, in welchem 66 Plrzent der dilecten Steuern auf bie Grundsteuer fallen, so daß also die Landbevölkerung zum größten Theile diese Last trägt, wie denn überhaupt schon zahlreiche Ve« schwerden über die Steuerüberbürdung in Kraln laut geworden sind. Krain hat bis zum Jahre 1873 für die Grund-entlastung 13 Millionen Gulden gezahlt und das Land ist nicht imstande, sich zu einem höheren Umlageperzent herbeizulassen. Denn während in allen anderen Ländern lm Jahre 1895 die Grundentlaftungsschuld getllat sein dürfte, wird Krain dem Staate noch 7.900.000 fi. zurückzuzahlen haben. Deshalb kann sich Krain nicht zu einer höheren Veltragslelftung bezüglich »er dlrecten Steuern herbei« lassen. E« gibt sich auch der Specialberichterftatter der Hoffnung hin, daß inbezug auf die lndlrecten Steuern «ine Mehreinnahme von 15.000 fi. werde erzielt wer« den. Ich bin auch hier nicht ln der Lage zu erfehen, wie dies möglich fein foll; weil mir daher der Abstrich des Vudgetausfchusses nichl vollkommen begründet zu sein scheint, würde ich mir erlauben, die ursprüngliche Einstellung der Regierungsvorlage, nemlich 227.000 ft. zu beantragen." Abg. Graf Hohen wart: „Ich hatte mir das Wort zu demselben Antrage erbeten. Nach den aussühr« Herrn verrichten, auch wenn wir uns oft lieber die Hand abhauen ließen, als sie dazu herzulelhen." Lord Geraldin sprang vom Sopha auf, wo er, ein Buch in der Hand. bisher eine kalte Ruhe zu behauptcn gesucht. Er faßte Tom bei der Schulter und sagte mit gedäwpfllr Stimm«: „Um des Himmels willen, Tom, rede! Sagemir, was habt ihr mit dem armen Opfer vor? Ich muß es »lssen und sogleich." rief er, als Tom sich von feiner Hand zu befreien suchte. „Tom, sprich, oder ich erwürge dich," rief er jetzt h:flia. indem er den Burschen am Kragen faßte und ihn heftig schüttelte. «St! St! Mylordl" leuchte Tom. lassen Sie mich los, ich »ill Ihnen alle« sagen; und willkommen ift mir Ihre neroige Hund, denn fie zwingt mich zu sagen, was ich nur zu gern verrathe, und nur mein Oewissen hielt mich ab. es freiwillig zu thun. Ich weiß, Mylord sind der Einzige, der helfen wird." ,Also ist noch Hil,e möglich?" rief der Lord auf. athmend. »Geschwind, sprich, wo ist Miß Lucie?" „In der Felsengrolte," sagte Tom, mit dem Dau» men rückwärts über seine Schulter deutend. «Ich und Malhwe haben sie dahin gebracht." »In die Felsengrotte? Weißt du warum?" rief Lord Geraldin, welcher fürchtete, daß sein ganzer Plan verrathen sei. „Nein, Mylord. sagte Tom. „Ich weiß nur soviel, daß fie mehr todt als lebend war, als wir sie dahin trugen, denn gehen konnte fie nicht." «Allmächtiger! Aber warum? weißt du nicht »arum?" lichen Nustlnllndersthungtn des Herrn Vorredners glaube ich die Geduld des hohen Hauses nicht mehr in An« spruch nehmen zu sollen urb beschränke mich darauf, den Antrag des Nbg. Deschmann der Annahme wärmsten« zu empfehlen." Das Finanzgesetz wird ln zweiter und dritter Lefung angenommen. Parlamentarisches. Da« Herrenhau« tritt am 19. d.M. zusammen. Das Abgeordnetenhaus wird ln künftiger Woche seine Weihnachtsferlen antreten, welche bis 15ten ober 20. Jänner sich erstrecken dürften. Die wichtigsten Gegenstände, welche noch früher zur Verhandlung kommen, sind der Bericht des Petitions auSschusse S bezüglich der Arbeiterlammern und das Pfrün-denbefteuerungsgeseh. In der Sitzung des VerelnSau sfch usse« interpellierte Abg. Dr. Kro na wett er. ob die Re« gierung nicht ein Material« vorlegen könne über die Fälle, in welchen die Constituierung der Vereine untersagt wurde. Der Minister de« Innern erwiderte hierauf, daß ein derartige« umfassendes Material« erst nach langer Zeit und mit kostspieligen Auslagen hergestellt werden tonnte, indem die berührten Fälle nur im RecurSwege vor das Ministerium gelangen. Der Minister hält übrigens eine solche Vorlage nicht für nöthig, da vor allem der Geist der Regierung in der GesetzeShanbhabung maßgebend sei und hierüber werde der Minister die weiteren Aufschlüsse geben, wenn bestimmt formulierte Anträge des Ausschusses vorliegen werden. Der Steuerreform a us schuß hat den Nbsotz 15 des § 25 der RtgierungSvoilage über die Ge« b 2 udesteuer nach eingehender und lebhafter Debatte in unveränderter Fassung angenommen. Politische Uebersicht. «albach, 17. Dezember. Von den Verhandlungen der Ausschüsse de« ungarischen Abgeordnetenhauses ist zu berichten, daß der Flnauz.Au«schuß da« Ordlnarlum de« Fi« nanz.Etat« erledigte; die kl rchen po l itische Commission nahm den Antrag an, daß die Eonfesslonen verpflichtet seien, ihre Organisationsstatute, ihre Moral« sahurgln, die Beschreibung ihres Cultus, sowie ihre Dlsciplinarstatuttn der Regierung behufs Veflät'gung zu unterbreiten; ferner daß die Eonfessionen blos einen ungarischen Staatsbürger als Klrchenhaupt bltrachten dürfen. Betreffs de« Papstes wurde nach lebhafter Debatte «ine Ausnahme gemacht, jedoch der Regierung da« Placetrecht vorbehalten, betreffend die päpstlichen Decrele. — Der WehrauSfchuß authentlsierte feinen Bericht über den Gesetzentwurf betreffs der Militär-Verpflegung. — Au« Arad erfährt „M. Pol.", daß man für eine neue Parteigeftalt un g in Ungarn agitiert. Die Rechle hat jene Elemente der Lin-len, welche die staatsrechtliche Basis acceptleren, zum Beitritt aufgefordert, um bei den nächsten Wahlen auf der angenommenen Grundlage zur Wahl eines Abgeordneten, der sich zu den „Principien einer starken Regierung" bekennt, vereint zu willen. Der deutsche Reichstag genehmigte die An-träge der Vudgetcommlsfion zum Kapitel „Neichsschuld" sowie inbetreff de« Elnnahmentitels »Zinsen aus beleg-ten Reichsgeldern". — Gel der bevorstehenden Revision be« deutschen Strafgesetzbuche« scheint die preu- ..Nein, Mylord. Aber ich »erde den Blick mein Lebelang nicht vergessen, den sie mir schweigend zuwarf. Er mahnte mich an den Blick eine« treuen Hundes, den ich gebunden ln« Wasser werfen mußte, well der Doctor ihn für toll hielt." «Ich will sie befreien, heute noch. Wo ist diese Felsengrotte?" „Hier unten am Berge, llnl«. Durch dichte« Gebüsch z»eht sich eine Mauer, die den Grund einschließt, welcher zu der Anstalt gehört. Etwa zwanzig Schritte weiter und zur ebenen Erb« mit dem Fußweg, ift eine Thür. start mit Eisen beschlagen, da« ist der Eingang. Line dunkle Höhle, in welcher sechs bis acht Stufen aufwärts führen, »elche fehr schlüpfrig und schwer zu erklimmen sind, weil zur Fluthzelt die See dort eindringt, leitet zu der schauerlichen Zelle." «Hlillger Gott!" rief Lord Geraldin. und dorthin brachtest du da« zarte Geschöpf." Tom wischte sich die Thränen mit den Knöcheln seiner harten Hände aus den Augen. „Es ist himmelschreiend. Mylord." sagte er. „aber ich mußte." ..Höre. Tom," sagte Lord Geraldin in ernstem, festen Tone. „von jetzt an bist du in meinem Dienste. Du gehst mit mir auf meine Güter, wo ich dich Zeit deine« Lebens versorgen will. Doch mache ich eine Bedingung: Du mußt mir helfen, Miß Lucie zu befreien." ..Von Herzen gern, Mylord." fiel Tom mit freudig glühenden Augen ein. „Ich bin ganz zu Ihrem Befehl." Lord Veraldln trat an den Schreiblisch und schrieb ln flüchtigen Worten, dem Doctor anzeigend, daß eri noch hlute Abend die Anstalt zu verlassen wünsche, und! ßlsche Regierung den seinerzeit vom Reichstag mit großer Majorität abgelehnten § 20 de« Preßgesttzentwuch« dem Slrafgesltzbuche einverleiben zu wollen. Das Minl-sterlum des Innern hat an die Bezirksregierungen tl« Aufforderung zu gutachtlichen Aeußerungen über die «< wähnte Revision gerichtet und dabei btsonber« die Fragt gestellt, ob es sich empfehle, die Strafbefilmmungen ln den § 110 (Aufforderung zum Ungehorsam gegen Ge< setze und Verordnungen) zu verschärfen, und außerdem öffentliche Angriffe argen Rede oder Schrift gegen die Familie, das Eigenthum, die allgemeine Wehrpflicht oder sonstige Grundlage der staatlichen Ordnung, sofern bltse Angrisse die Sittlichkeit, den Rechtesinn oder die Vaterlandsliebe zu untergraben geeignet find, unter Strafe zu stellen. In der rumänischen Kammer stellte der Finanzminister den Antrag, für 10 Millionen Staat«-guter zu verlaufen. Der Antrag wurde der Budget commission überwiesen. Die Antwort des Herzog« Decaze« auf das spanische Memorandum vom 4. Oktober wurde dem spanischen Botschafter Vega di »rmijo überreicht. Die Antwort ptüst die von dem Memorandum formulierten Thalsachen und erörtert fie mit Mäßigung und Festigkeit. Bezüglich de« Uebertrltles des Don EarloS nach Spanien und der Haltung der französischen Behörden in diesem Falle berust fich Decaze« gegen die Anschuldigungen Nrmijo's auf die von der spanischen Regie-rung zu jener Zeit in den Eortes von der Tribüne herab gegebene Erklärung und auf die Corresponbenz Olozaga's, welcher zu jener Zeit Botschafter ln Paris »ar. Decaze« nimmt für die französische Regierung das unbe-dingte Recht in Anspruch, ihre Agenten zu ernennen und zu wechseln, und nimmt dieselbe, wie dies ihre Pflicht sei, die Verantwortlichkeit für deren Handlungen auf sich. Auf den Vorwurf, daß die französische Regierung sich m!t ihrer Politil bezüglich Spaniens mit den liberalen Gesinnungen der französischen Nation in Opposition befinde, erwidert Decazes, daß die französische Nation Spanien liebe und mit demselben ln Frieden zu leben wünsche. Unter allen Umständen will Frankreich da« Wohl Spaniens und bedauert, daß die Correcthelt selnec Hallung und die Loyalität seines Vorgehens nicht vessel gewürdigt worden seien; es habe aber das feste Vertrauen, daß es in Hlnlunft anders sein werde. Die Depesche des Duc Decaze« ist von Beilagen begleitet, ln welchen alle thatfächllchen. in den Beilagen der fpanl, schen Depesche hervorgehobenen Punkte erörtert werden. Proceß Arnim. (Fortsetzung.) Berlin, 12. Dezember. Dle Sitzung wird um 10'/. Uhr eröffnet. Dll Staatsanwalt bemerkt, daß Angehörige Nrnim« gestern mit den Zeugen, insbesondere mit Land«berg, im Zeugen-zimmer verkehrt hätten. Der Präsident bezeichnet einen solchen Verkehr al« unzulässig und spricht die Erwartuns au«, daß diese Vemttlung genügen und ftreng're A"^ nungen seinerseits unnöthlg machen »erbe. Der Sta»"' anwalt bemerlt. daß die vorgestern erfolgte VerleM des Manleuffel'schen Griefe« mit Zustimmung M°n< ltussel« erfollite. E« wird sodann die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Der Criminalcommlssär Pick deponiert üb" Murray. Derselbe habe 14 Tage lm Oktober hier »M „Hotel de Rome" gewohnt und nach Angabe des V"' tier« nur mit Dr. Vogelsang verkehrt. Ueber die Hau?-suchung im Arnlm'schen Palale bemerkte Zeuge, daß " ihn ersuche, ihn ln seinem (des Doctor«) WaglN bis zur Station fahren zu lassen. , ..Hier." sprach er darauf zu Tom. ihm die No« reichend. „Diesen Brief gibst du Dr. Pritcharo. Hoffentlich wird er auf meinen Wunfch eingehen. In diesem Falle wird er dir befehlen, die Pferde vor den W^n zu spannen, um mich nach dem Bahnhöfe zu fahren- ,O. das ist ein prächtiger Einfall!" rief Tom, '" die Hände klatschend. .... Lord Glraldin fuhr fort: ,Sinl> wir erst au« d« sen Mauern, so lassen wir den Wagen im Hotel un begeben un« sogleich an den Strand, dle Felsengrotte z" ersteigen. Jetzt geh'." sügte er hinzu, „und sei »" schwiegen wie das Grab." . ,« «Und klug, Mylord, und listig, wie ein 3uch»l rief Tom, fast wild vor Freude, indem er den «»"' verließ. (Forts, folgt.) Zum Christbaum. (Fortsetzung.) I. Kapsch'e Schmuckwarenlager («""" schaflsplatz) bletct das mueste und modernste in G0^ Silber und Juwelen. Unserer geehrten Herrenwelt " pfehlen wir schwere goldene Kelten, geeignet zum UM" der Damen. Damen, deren Herz aus Liebesaram » brochen. wünschen wir ein edle« Herz a" "°l>"^ Silber. Jene Glücklichen unter den Sterblichen, " weder Elend noch Noth drückt, werden in »ap," Warenlager ein Kreuz lennen lernen. In G««««!««' lreisen ist nicht immer alle« Gold, wa« glänzt; «" Herr Kapfch gibt nur tchte Waren! 2093 von 251 Kisten ditjlnigen nach d?m Poliztigtbiiude llt-schafft habe, ln dtnen Papiere vermuthet wurden. In diesen habe er das bei den Acten befindliche Promemoria gesund«. Zeuge Wesdehlen erklärt, ttandsberg habe mit ihm darüber, dah er (^audsbcrg) Preßenthüllungen im^ Auftrage Alnlms veranlaßt hade, so gesprochen, als »enn dies ihm (Wesdehlen) so gut bclannt sein müßte wie ?andsberg. Landsberg gibt die Richtigkeit der Aussagt WeSdehlens zu. ' «« folgt die Verlesung der Actenftücki bezüglich' des ^Echo du Parlament" uud der wiener „Presse". Der Angeklagte gibt bezüglich der letzteren zu. daß das Promimoria von ihm herrühre, lehnt jedoch jede Erllä-lung ab. ob die Velösstnllichuug durch ihn erfolgte und verwllgert auch über die Adressaten der beiden Concils«, brief« eine Auskunft; er wiederholt nur, daß Vlfchof Hefele nicht darunter sei. Ainim antltennt die oerlesenei, Schriftstücke. z Der Vorsitzende lcgt die in Nussenhtide saisierlen^ Papiere vor (Coplerbuch, Vlies an Wallner lc.). Arnim ^ anerkennt dieselben. Der G:richtshof beschlilßl iulor-^ nmtiomx oaul'l'' die Vriife an ^ufer. Wallner uud Land«berg und die Erklärung in der „Spener'schen Zeitung" verlesen zu lassen; dagegen werden die Lanosberg., scheu Vrlefe sowie der Vries Hcrmann Arnims als ur.- ^ erheblich nicht verlesen. Die Vernehmung des letzteren, wird abgelehnt. Dockhorn bcmellt zu einem Possus des! Lauser'schen Vlieses, es handle sich dabei nicht um Vc-' ftechungsversuche Nrnims, sondern von anderer Scilc, und schlägt hierüber einen nemn Zeugen vor, den dcr^ Gerichtshof als unerheblich ablchnt. Dcr Angeklagte er-^ llürl zu seinem Vliese an ^andsberg, es handle sich da-bel um Auslagenerstallung und nicht um Geldspendung. Die Sitzung wird um l Uhr ytschlosscn. Nachmittags findet ausschließlich eine ael>ime Sitzung statt. Die nllchfte öffentliche Sitzung «ft Montag 10 Ubr. In dlr nlchlilffcnllichln Nachmittagssitzung soll über die lirchenpolilischen Schliflstlick^ der elften Anllage< «ruppe, für welche der Gerichtshof die Oessenllichleit »usschloß, verhandelt weldln. Verlln. 14 Dezember, l Der Pliisidtnt theilt mit, daß nach einer amtlichen Nu«lunft des französischen Justizministeriums im W?ge der hiesigen französischen Votschafl die von der Anklage^ »«gezogenen Paragraph« 173 und 25,4 des Eode p<>ial! in Frankreich in voller Geltung scien. Die Verlheidi-. Nung halte dil« beftrilten. Es folgt die Vernehmung des Votschaftssecrttäls Holsl:i„. Zufte, welcher schtrur vcr« stündlich ist, deponiert, daß er keinerlei Auflraq zur Nlberu,»chm,a Arnims, weder von GiSmalck noch von irgend jlMllnbem auf dlsscn Veranlassung «ll)allen. Nr. nim gegenüber habe er nur gesagt, er habe politische Correfpondenzen mit Verlin, mit alten Vekannlen in den Ministerien; conveniere da« Arnim nicht, so wolle Zeuge um Versetzung nachsuchen. Vezüglich des Sturzes Thiers' habe er Arnim nichts vorzuwerfen. Zeuge fühlt eine Aeußerung Arnims an, wonach derfelhe fagtl. feine De« mifsion »llde er nicht gebcn und zur Disposition werde »an ihn nicht stellen, denn lr besitze Schriftstücke, deren Verossentllebung den Fürsten ViSmalck compromiltitlen vürde. Diese Aeußerung that Arnim gegen Veclmann, der fte dem VotschaftSpersonale mltlhlllle. Zeuge habe im Ignner 1874. als ihm ttandsberg mitthellte. Arnim habe gesagt, Vismalck scheine einen neuen Krlea mit Franlltich zu wollcn, dies eincm Vekanliten il, Veilin geschrieben, mit dem Auftrage, dem Fürslen Bisma,ck diesen Brief vorzulegen. Der Voifitzende refumiert da« In I. KaringerS Galanter ie« Warenhandlung (Hauptplatz) liegen uns äußerst prallifche und auch luxuriöse Artikel für Haushalt und Comfort vor. Wir finden in diefer vestrenommielten Kaufhalle die modernsten und elegantesten Sachen in Leder, Harn, Metall, Holz. dann Vljouteriewaren ln feinster Fo^an, Stick« und Schlingwollt, Chenillien; ferner Rauchrequi» sllen. Iazdwüffen, kurz. alles, was zu wünschen ist, vor; lein Gegenstand — zur HUlsllchen Frauenalbcit, lein Gegenstand — des tturuS fehlt. Auch Photographien unserer Vühnengroßen werden uns rlp^üfmliert, namer.t-llch ein wohlljtlrossti'.er Säng.r, der hciufig scinln Part ^" nicht trissl. Für Damen ist Kartells Vazar ei« wahres Asyl; charmante — Galanteriewaren; lein ^tgenftand für Nähtisch und Slickcahme wird oernach-Wgl. Sogar Gichtlcidende empfangen, um 5> bezichunssS-^tlse 8 kr. per Elle, Linderung ihrer Schmerzen. So» ^ln ist für die nahe Faschirgssaison eine Se»bung ltlnsttt Damenfilcber eingelangt.' geeignet, dl: heiße Glut "r tanzluftigen Herreu zu hellen Flammen anzufachen. 2, Herr L. Mitufch (Hauplplatz) offeriert suptiseilie ^ ,tgen. und Sonnenschirme, überzogen mit llften und eleganten Stoffen auf dauerhaftem Gestelle, ^unge Herren, deren Gestell — am Paraplui bereits °!,l«chUch. erhalten hier Mlsten Eisatz. Milgliedttn "llralllontaner, versassungsfeindlicher Vereine, welche die "Menden und erwärmenden Strahlen der FrelheilSsonne '^t vertragen können, werden schützende Schirme an, ?"°ten. Leiber besitzt diese vorzügliche Niederlage nicht l°w ^°tlung von Schirmen, um die ,alle" Handels-""wer vor den Vlihen des „Tagblqtl" zu fchützen. lHortsetzung folgt.) Verhör dahin, Zeuge habe den ihm gemachten Vorwurf der Zwifchenträgerei widerlegt. Der Zeuge wiederholt, nur diesen Brief habe er dem Fürsten Vismarck millhlilen lafscn. Aktenstücke aus dem Archivschranke habe er nie auf längere Zeit ge« nommen. Der Zeuge wird vereidigt. Der Vorsitzende erklärt fodann d«e GcwciSaufnahme für geschlossen und bringt eine Erklärung dcs Nntersuchungsritters Pesca« lore zur Kenntnis, worin alle gegen ihn erhobenen Ve» schuldlgungen zurückgewiesen und viele delalllierle Thatsachen angeführt werden, welche dessen übergroße Nach» ficht gegen Nrnim nachweifen. Munckel protestielt gegen die Annahme, als habe er Pescaloie beschuldigt. l DaS Plaidoy:r d:S StaalSanwalteS führt au?, die Anklagefate kilde als <.cU!,>s' .0i«''dn' behandelt. Die Lelebrilät der Angelegenheit und die Sensation, die sich ltreglc, beruh: theils darauf, daß ein hoher Reicheveamler die Strafgesetze seines Bandes verlstzte, theils darauf, daß die Sttenae deS Gesetzes auf dm höchsten Veamten wie auf jeden anderen gewöhnlichen Mann angewendet worden ist. Die Sensation war sehr unnölhig. D:r SlaalSanwalt weniastcl-.S habe die Verhaftung Amims gerade so ruhig verfügt, wie jede ar» dele gesetzliche Vtlhaftung. Redner conslaticlt, daß dic einheimische Presse allcldinzs eir: objective Haltung be» wahre, dagegen sei an einer anderen hervorragenden Stelle eine Nedc gehalten worden (Windhorst im Reichstage), welche das Velfahren und dtt Plchaftuüg fchr un-gehülig lcilsierte. Dic Verhaftung sei gcsetzlich motiviert, da der Slaalsariwult angenommtn habe, daß d^s Straf» maß ein Jahr übcischleiten werde und dah d'.c Gefahr der Verdunkelung votlieg:, wenn der Angeklagte in Freiheit gelassen we;de. Dli. St»l,lSa"«alt will nun weiter unlerfuchen: l. Was that der Nnstellagtc? 2. Wie chn» ratttlisi:tt sich die That vor dem Gesetze? und .'>. Wlc ist die That zu ahnden? ^d 1 führt der Slaalsanwalt aus, der Angeklagte habe Schriftstück: an sich genommen uno überhaupt nicht die Absicht gehabt, dieselben wicdelzugeben, sonst halte er dem Grafen NeSdehlen Mittheilung bei der Uebergabc de» Archivs gemacht. (5r s^i mit den Papieren von Pa< ris nach Gcilm, von ^rrlin nach Paris, von Paris nach Karlsbad gereist, ohnc an die Auslieferung zu den» len. Die sogenannlcn ConfticlSacteu, welche der Angeklagte sich angeligl^t hab', seien durchaus nicht als dessen Privateigenthum zu bettachten, sondern hallen unbedingt einen amtlichen politischen Chnrat«er. Redner qehl darauf die einzllnen Erliisic Viemalcks durch, um diese Ansicht zu beweisen. Ied:r Diplomat dcr W:lt nmsse derselben Ansicht sein, denn selbjt die von dem Angellag« ten in Aussicht gestellten Sachverständigen seien ausge-blilben. Dcr Staalsanwalt colistlltieit, daß faft stets die corresponditrenden Erlässe und Gerichte flhlen, so daß der Schluß einer absichtlichen Entwendung sehr nah: lieyt. Redner resümiert, d:r Angeklagte habe seme Stellung vetlanlil; derselbe sei auch nach seiner Stellung zur Disposition der DiSciplinargewalt deS auswärtigen Amtes unterstellt gewesen. Der Slaatsanwalt beleuchtet darauf das bekannte Verfahren des Angeklagten in den Angelegenheiten des „Echo du Parlament" und der Enlhülllmgen in der „Presse" und detuclert, daß die Aeußerungen des Angeklagten keinen Glauben Verdiener!. Redner sucht daraus den Dolüs des Angeklagten nachzuweisen und äußert sich über die Motive desselben dahin, die Publicationen feien das Rüstzeug zu einer Campagne gegen den Aieichs-lanzl'.r gewesen. Dcr Angeklagte habe den Rückzug roch vor der Eröffnung des Feldzugll» angetreten, vielleicht weil dus Echo dcs Schusses von Kissingm zu gewaltig gewesen wäre. ^l 2 führt Redner aus, dnß die That. obwohl in Paris ausgeführt, der Enlscheidlmg des berliner Gerichtes unterstehe, da völkcirechtlich und landrcchllich dil prcußischln Gesandten ihren Gerlchtsstai-d in ihrem Heimatland! hätten. Der TtaatsanVnlt führt sodann aus, daß es sich um Ulkunden im criminalislischen Sinne handle. ^Vd 3 übtr das Strafmaß tltlätt Rldner, er fand leine Sttaflnilderllngsüründc; als Elschwerunasa/ünde seilicn hervorragend die höchst verantwortliche Stellung Llnnms als Vertreter diS Käsers, in welcher er dic wichliysien politischen Gczilhungen brouillicrl und die höchsten Gefahren heraufbeschworen had?. Ein fernerci «LrschweruligSgrund sei die große Zah! und die eminente Wichtigkeit der hinlerzogctün Nilundtn. Die Strafe u.üsse in der Mille lieben zwischen dem niedrigsten und höchsten Strafmaße von d'.el Monaten und fünf Jahren. Er blanttage daher eint Slrafc von zwei Jahren uud fechs Monaleu G:sällgn:s und sehe er von dcr Aberkennung der bürgtllichcn Ehrenrechte ab. da er eine g/wlnn-süchtlsse A^si4t n'.chl behauplen welle. Die Sitzung wurde um halb 5» Uhr wieder er, öffnet. Der Verlhcid.'ues, Professor o. Holhendorf aus München, weiSl cuf die hoh: Vedeulung diefcs Rechts-falles h^n. Er »klärt nach Darlegung feiner Persönlichen Slcllmiz zum An8tllaglc,n u^d zu dem gtgmwältigcn RechlSfallt, daß er von liner Vclthcidigung der politischen Seite beS Plozesses ganz absehe und nur eine streng juristische Plüfuüg und Entscheidung verlange. Er wolle nur ein wissetischaslliedcr Gutachter in dieser Sache sein und die übrige Vertheidigung seineu Eollegen überlassen; ^er »lrde daher nachzuweisen suchen, daß, selbst »enn die Anklage vollständig zugegeben werde, Graf «rni» aus rein juristischen Gründen freigesprochen »erden »llsse. Dir Vertheidiger fucht dies durch Anführung von Details über die technischen Momente des diplomatischen DienfteS nachzuweisen; er hebt ferner hervor, daß be« tresss der desiderierlen Schriftstücke das Reichseiaenthum objectiv nicht festzustellen fei; noch gebe eS lein Reich«, civilrechl; jeder Anhalt fehle, ob das Reichseigenthum nach dem preuhifchen Rechte oder nach welchem fonftigen Rechte zu beurtheilen sei; er führt ferner auS. daß der Vtg'iff dcr Uttunde auf die fraglichen Schriftstücke nicht anwendbar sei, ebenso wenig könne von Beiseiteschaffen »oder gar von Unterschlagung, wogegen sich fein person» licheS Rechtegefühl empöre, und von Dolu» >ie Nebe sein. Er gebe auf Seite Arnim« einem Mangel an Ordnungsliebe und Sorgfalt zu und halte deßhalb nicht mit feinem Tadel zurück; aber ein genialer Kopf könne nicht mit einem Reziftrator auf yleiche Stufe gestellt werben. Arnim« Fahrlässigkeit falle lediglich unter die oer» wallnngerechllichen, nicht unter die ftrafgesetzlichen Bestimmungen. Professor v. Holtzendorf tsinnert zum Schluß daran, daß Graf Alnim in seinem Ehrgefühl sich tief verletzt glaubte; daß «raaische SchicksalSfchläge die Klarheit seine« Geistes getrübt hallen; daß er meinte, dnn Reichskanzler gegenüber sich in einer gewissen Ehrennoth. wehr zu befinden, und raß er im Kampfe um das. »a« er fiir recht hielt, in einen Nidesstlmd yeaen die Regierung getrieben worden sei, und fordert unter Vczng anf den aüpreichischcli Wahlspruch ..^«»m cm^M''- ein Nicht« sebuldig. Die Sitzung wurde um l> Uhr geschlossen und wird morgen um l() Uhr vcumittny« wieder fortgesetzt. lF^rtsstznn, fotssl.) HagcsneMkeilen. — (Gesetzvorlagen.) Se. ltlcellenz der Herr ssinanzministel Fleiheir v. Plclis legte «il allerhöchster Ermächtigung folgende GesehclMvU?sc zur velfafsungsmllßlgn, Behandlung vor: 1. Einen lHeschentwurf detresseud e«ig< Abänderungen in der Gchahrunz der aus Grund deS Ge< sützs« vo« l.'l. Dezember 1873 «richlelen Vlaatsvorschu^« lassen; 2. einen <3lsetz:nlwulf Ubcr die Berwendbnlle.il der Obll.).ilionen dcs von der Gcweinde Nien auf Grund b«» i'ssndüzgesehe» vom 11. Jänner 1874 aufgenommenen ver, z»n?lichen Anlehcns von 10.000.000 fl. zur sruchtblin. aenden Anlegung von Geldern bei Minderjährigen oder anderer unter der Obsorge deS Staates stehenden Personen sowie zur Leistung von Caulicmln; lj. einen Gefetzentwurf betreffend die Slempcl« und Gebührenbefreiung der ver» Handlungen zur Dnrchfiihlnng der Ablösung der Giebig» leilm, welche die Eolonen auf den Inseln Scmsego, Van Pietlo dei ^i?mbi, llnio und Lanidolo piccolo von den Häuseln und Glundflitllen, welche sie besitzen, an die bischöfliche Tafel in Veglm und da« illyrifche Seminar in Zara entlichten. — ( Zeitungsjub illlum.) Die „Wiener land. wnlhschajlliche Zeitung", die sich durch die unermüdliche Thätigkeit und Uwsichl ihres gegenwärtigen Herausgebe!« Herrn Hugo Hitfchmann, zu eine» der bedeutendste» Fachl'liittel enlrrickell hllt, seicrl im Jahre 1«75 ihr sllns. undzwanzigjahrigeS Jubiläum. — (Sebfimord.) Am Kcchlenberge nächst Wien, und zwar c>us der klostelneuburger Seite wurde von eine» Jäger der Herrschaft Kobenzl und Riesenberg der Frcmzi«, lllnermönch Giuseppe ^'odionl au« Padua erhängt aufgefunden. Wie aus emcm Schreiben dicscs Mönche« hervorgeht, geschuh die That uicht au« eeben«nbcrdr»ß, sondern jedm-fall« in einem NnsaU ron Geistesstörung. — (Die Vuraermeisterverfa ««lung in Wolfsberq) befchlvß, eine Pelition um den Va» einer Eisenbahn im ^avontthale an das Oesammtministeiinm und Abgcoldnclcrhclu« zn lichten. Die Petition wird durch den Nb^oidnelen Ritter Überreicht wndcn. Ferner befchloß «an til Anfticbung aller geflhlichen Miltel gegen da« unter der Landbevölkerung übelhanb nehmende lioncubinat. — (Vlalternepidemie.) In den Gemeinden Kapelle»,, «adein und Koelasz?n dcS Genchtsbezirle« Ober-radleiedur^ in Sleiermall lnehren sich die Fälle von Vlclllelnelllcmlungen in der jüngsten Zeit in einer besorg me-rregenden Weife. Bisher sind, wie die „Grazer Ztg." belichtet, diei Personen an den Blattern gestorben nnd liegen zahlreich: Pe,sonen an denselben krank darnieder. — (Der Wildstand) leidet infolge de« anhal-llndcn nrd stallen Schnerfallc« in Oberste!« durch Futter, mancicl. Eo find, wie die „Gl. Tgpft." erfährt, vor einl-gen Tagrn in dem sogenannten Gam«grat>en nächst Flohn-leiten silben Gemsen, fasi Übereinander liegend, todt auf, gefunden »clden. Die in der Mhe angenagten Vaumäfte ließen keinen Zweifel darüber, daß die armen Thiere de» Hunger «legen sind. Es wäre ubngens im Interesse der Iagdpächtcr selbst gelegen, wenn sil dnrch Errichtung von sogenannten „Wildfiadeln", wo die Thiere Schutz und Futter finden lönnlcn, dem Umkommen 5"sslb»n einig««aßen vorbeugen würden. — (Erdbeben.) Der in Neapel «scheinende „Pungolo" meldet unl« dem 11. d. M.: Neue Erdstöße sind vorgefwn in Ifola am ^ni vorgekommen. Die Mn< wohner von Sora (einer Stadt van eiica 12,000 Gin, wohnern am ?iri) übernachteten auf den Straßen. In de» Doife Pofta bei Soia sind zehn Häuser eingestürzt und e« 2100 tödtet. Auch in Potenga wurden a» 7. d. zwei welleu-för»ige Grdstüße verspült. — (Van« wollern te.) D«« Verichte de« land« wirthschaftlichen Departement« in Washington zufolge ist der Ertrag der Vaumwollenernte vo» Jahre 1874 über 3.500.000 Vallen und höher al» in, Jahre 1873. Die lehr günstige Witterung habe die Ernte erheblich uuterftliht. Locales. Der lrainische Gruudentlaftnngsfsnd. In Nummer 218 der «Laib. Zlg." theilten »lr die Regierungsvorlage, betreffend ein Uebereinlom-»en zwischen dem l. k. Finanzministerium im Namen >« l. t. Staatsverwaltung und dem Landesausschusse für das Herzoglhum Kcain im Namen dlfsen Vertretung, über die Regelung der Verhältnisse des Staates zu dem Vrundentlaftungsfonde in Krain, mit. Gegenüber dieser Regierungsvorlage verfaßte der Finanzausschuß des lrainlschen Landtages einen neuen Entwurf, wtlchtr in der LandtagSfitzung vom 13. Olto-ber 1874 zur Vehandluna lam ur.d lautet, wie folgt: «Vom 1. Ilinner 1875 an bis einschließlich des Jahres 1895 »ird dem Grundentlaftungsfonde für das Herzogthum Krain auf Abrechnung jener Vorschüsse, »elche demselben auf Grund der a. h. Entschließung vom 12. November 1865 alljährlich angewiesen werden, eine nicht rückzahlbare Staatssuboention im jährlichen Ve-trage von 150.000 st. sage liinhundertfünfzigtausend Gulden ö. W. bewilligt. Die Flüssigmachung dieser Subvention erfolgt in elnvierteljährigen Anticipatrattn. 2. Dem Lande wird von den bis Ende des Jahres 1874 erfolgten Vorschüssen, »ovon die bis Ende 1873 gewahrten 872.246 ft. 11'/, kr. 0. W. betrugen, die! Summe von 195.461 fl. 46 tr. nachgesehen und soll die sohin pro Ende 1874 sich ergebende Rtftschuld auch »elterhln eine unverzinsliche sein. 3. Zur Deckung des Erfordernisses des Grundeut« laftungsfondes find auf die Dauer der Verlosung der Orundentlaftunas« Obligationen Sleuerzuschläge, und zwar zu den directeu Steuern (ohne Krlegszuschlag) mindestens ia, Ausmaße von 20*/<,, zur Verzehrungs-fteuer mindestens im Ausmaße ron 10"/, einzuheben. Eine Herabsetzung dieser Zuschläge, »elche jedenfalls die Zustimmung der Regierung erfordert, wäre nur dann zulässig, wenn durch Aenderung der Sleuergefetze eine LlhVhung der Umlagsbasis herbeigeführt wird. Eine gänzliche oder theilweise Abschreibung, Zufrl» ftnng oder Rückerstattung von Orunbentlastungsfonds, zuschlagen darf nur in demselben Verhältnisse eintreten, in welchen eine solche bezügliche der zugrunde liegenden landtsfürstlichen Steuer von der l. l. Flnanzverwaltung zugestanden »ird. 4. Insofern« infolge eines Ausfalles in den Ein-güngen der Stluerzufchläge der Fond seinen Verpflichtungen nicht vollend« nachkommen tonnte, so»le in dem Falle, wenn trotz dts regelmüßlgen Einfileßens gedachter Zuschlüge der Beitrag des Landes und die fixe Staats-suboentian zur Dlckung des jeweiligen Iahreserfordlr» nisses nicht ausreichen, »ird der Staat für den von ihm erlannten Vedarf unverzinzliche Vorschüsse noch »liters hin ge»ährcn. 5. Die et»a aus der Iahresgebahruug des Vrunb« «ntlaftungsfonde« fich ergebenden Uebetschüsse sind zur Verichtigung der Stadtsoorschüsse zu verwenden. 6. Das Land verpflichtet fich für den Fall, als die Abftattung der Aerarialschuld nicht schon während der Dauer der Vcclosung der Grundlnllastungs>Obligationen beendet wäre, die im Punlte 3 bis zur Veendigung der Verlosung ftipulierlen Steuerzuschläge auch über letzteren lermin hinaus und im unmittelbaren Anschluss« an den» selben insolange, als noch eine A« Landesoerttltung aufzubewahren ist." Die vorstehenden Anträge des Finanzausschusses »urden, »ie bereit« bekannt, in der Landtagssitzung vom 13. October 1874 mit dem Zusahanlrage zum Punkte 2: „und zu dllsem Vehuse der hohen Regierung die stenographischen Verlcht« der 18. und 40. Sltzung vom Jahre 1663 betrissend die Verhandlungen über die Grundsteuer in Krain und eine Abschrift des im Lan-desarchioe blsindlichen Majestättgesuchee der Stände des Herzogthum« Krain vom 20. April 1844 in eben deui-selben Gegenstand« beizullgln" mit Stimmenmehrheit angenommen. Die Minorität »ich von diesen Anträgen nur in «inlm einzigen Punkte ab, indem fie »c! 3 des Uevereintommen« die Steuerzuschläge zur Verzehmngs-steuer von 10 auf 20«/. erhilht »issen »ollle. — (Personalnachricht.) Der Herr Landesregie« rungsleiter l. t. Hofralh Voh. Ritter v. Widmann ist in Privatangelegenheiten mit de« gestrigen Schnellzuge nach Wien abgereist. — (Ueber den hiesigen Casinoverein) wird der grazer „Tagespost" geschrieben: »Da der hiesige Eastnoverein demnächst die Ergänzungswahlen für das Ver« einsdirecloriu» vorzunehmen hat, so wird der Wunsch ausgesprochen, es mögen nur solche Herren gewählt werden, welche sich thatsächlich sür den Verein interessieren, nicht aber wieder solche, «elche durch ihr Nichterscheinen die Direclionssitzungen beschlußunfähig «achen und dadurch den Verein schädigen, de« Ubeihaupl mehr Leb?n und Gemüth« lichleit nicht schaden könnte." — (Theaternachricht.) Unsere geschätzte Ihea. terdirection lasst fich zur auß«ordentlichen Thätigkeit auf. , Kau» ist da« freundliche Gastspiel de« Herrn V e ck abgelaufen, so sind wir bereits heute wieder in der ange»ehmen Lage, ein neues, höchst interessantes, der heiteren Muse gewidmetes Gastspiel zu signalisieren. Herrn Director Kotzly ist es gelungen, die besten Klang besitzende Local-sängenn am Landestheater in Viaz, Fräulein Louise Stauber, für zwei Abend« zu gewinnen. Um Dinstag den 22. d. gelangen „Eine Vereiusschwester" und „Eine gebildete Köchln*, am Mittwoch den 23. o. „Drei Paar Schuhe" zur Aufführung. Diese diei komischen Bühnen-welke und das Erscheinen einer so guten Namen habenden Localsäugerln verbürgen uns im Verlaufe der lüufligen Woche zwei sehr vergnügte Abende. — (Wieder ein Meisterschuß.) Ein Wilth-schaftsbesiher cm« St. Georgen, Vezirl Umgebung Laibach, erlegte gelegentlich einer Hasenjagd einen — Wolf. Das slanblhier »urde gestern behufs Auszahlung der Taglia der hiesigen l. l. Nezirlshauptmannschaft vorgeführt. — (Aus de» Vereinsleben.) Der 6ital. uicavereiu in Wippach vollzog a« 13. d. solgende Wahlen ». z«. die Herren Georg Vrabrijan zu» Obmann, Mar Colic zu« Secretär, Anton U>ö.ö z>» Kassier und Georg Ubllä.c, Anton Bidrich, Johann Vlic und Richard Dolenec zn Ausschußmitgliedern. — Der akademische Verein ., Slovenija" in Wien beging am 12. d. eine Puilin-seier, die sehr glänzend auefiel. Der bekannte sloven.sche Dichter Slrllar verfaßte ein recht finnige« Gelegenheit«, gedichl. Der 12jährige Zögling des wiener Eonselvatoriuws, Franz Kre^ma aus lkioatien, licellierte auf der Violine, Herr Kolander in eigenen Eowpositionen auf dem Harmonium und Herr M. Wenl in der Fölfterichen Piece ans de» Clavier. Die Dellamationeu d« Hcr«n Bada» lil! und Fijanc'ic etsuhien großen Veifall. Die slovlni. scheu Reich»lath«abgcotdnelen wohnten dem Concelte be'. Da« Neiuerttägnis derselben wmde eine» humanen Zwecke zugesührt. — (Kurpfuscherei in Oberlrain.) kus einer »ns zugekommenen Oliginalcorrespondenz ersehen wir, daß die Kurpfuscherei in Stein, ausgeübt von einem Nachkommen de« berühmten Hans Sachs, in großer Vlüte steht. Der stein« vollsnmnd singt: .Napoleon ist Schuh — »acher und Ouaclsalder daz»." Dieser Quacksalber soll sein Hanbwnl ganz vorzüglich velstehen, ergibt Über seine hell« method« Vüch« — bei» Fenster heraus; es preist feine Wundermittel von hau« zn h«« ao, barbiert Heiren und Frauen über — den Löffel; seine Allana werden sogar hon sogenannte» gebildeten Kreisen zur Anwendung «», pfohleu. Diefer au« eigener geistiger Machtvollkommenheit graduierte Wunderdoclor soll sogar Fingnlulen vorgeuo«, men haben. Diese Correspoudenz theilt un« feiner mit, baß auch der lcaiuische Landlleru« sich mit der htilproxi« »illelft Verabreichung homäopalhischer Dosen stark befaßt und a»s dies« Praris nicht unbedeutendes Kapital schlägt. Uebtldie« befassen sich auch — alte Weiber und Postillone mit dem Verschleiße verschiedenartigster Medicamente auf dem flachen Lande und slindigen aus den Aberglauben de« Land« volle«. Die Mittheilung dieser allgemein gehaltenen Uebel« stände dürfte für heule genügen, u« die Wachsamkeit d« competenlen Anfsichuorgane zu ermuntern und aufzufordern, ihre« Amte« zu thun, wa« in MUckstchl auf Sanität gevo, ten erscheint. — (Theater.) Die drille und letzte Gastvorstellung de« Opernsänger« Herrn Vecl fand gestern bei ausverlauf« le» hause statt. Die zur Aufführung gelangten drei Frag« menle: der zweite Act a»« .Lucrezia Vorgia", der zweile «ct aus dem „Freischütz" und der drille Act cms „Ernani" nahmen dle Gestalt eine« Eoncerle« an. Nur unsere besten Kräfte wurden in« Treff-n geführt, um de« werthen Gaste zur Seite zu stehen. Herr Neck eroberte schon in der An» ^ tritlsarie als .Alfonso" die Gunst de« hause«; im Terzett mit Donna Lucrezla und Genuaro, schließlich in der Gruft«! scene de« lcyten Fragmentes „Vrnani" stand Herr Veck ' (Don Earlo«) als Künstler, gleich groß in Gesang und', Spiel, vor uns. Stürmischer Veifall, stürmische Hervorrufe. und zwei prachtvolle Kränze wurden dem un« liebgewordenen Gaste dargebracht, «ber auch Frau SchUh, Wilt ! feierte gestern Triumph« al« Donna Lucrezia und Ngalhe ! (Fuischütz). Die Leiftnngen nnferer Primadonna sind jeder« l zelt als großartig« zu bezeichnen, durchglüht vpm richtigsten, Verständnis, ansgeslihtt mit lobenswerlheftem Kunsteiser, »it unüberlresslichem Ausdruck, voll Pietät sür die Sache 1 der s»nst, sich« und correct in allen Iheilen, unterstützt und vorzüglich schattiert durch meisterhafte« Vplel. Vchrmi« ^ scher Applan« und hervoiruse wurden auch Frau Schütz» ' Witt zulheil. Fräulein Iauuschowsly war ein «un« ' »««« l»,il«r»« N-n»ck,n" und «ln« rei«n>e Vlvircl" ^Lr« nani), wofür ihr lauter Veifall und herdorruf gespendet wurde. Herr Dalfy trat gestern als ..Vennaro" und „Max" zart a»f und excellierte als letzterer durch besonders angenehm klingenden Gesang. Das Orchester unter Herrn Will« Leitung hiell sich wacker, namentlich in der Freischütz-Ollverlnre. Der Regie empfehlen wir »ehr Aufmerksam« teil; im letzten Acte drohten Säulen umzustürzen. — Da» Gastspiel de« Herrn Veck fand einen würdigen Nbfchluß. Da« Publicum nahm herzlichen Rbfchied von Herrn Neck, dessen vorgeschrittene künstlerische Ausbildung, dessen sympathische Stimme, eminente Schule, dessen jederzeit fichnen Anschlag, dessen reine Intonation, edle Manieren, dessen deutlichen und verständlichen Vortrag, dessen wohldurchdachte« vorzügliche« Spiel, kurz gesagt, dessen künstlerische Lei< ftungen an drei genußreichen Abenden wir z» bewundeln Gelegenheil hallen. Wir scheiden von de« Meistersänger mit de« Rufe: Auf baldiges Wiedersehen! — (An« de« Schwurgericht«saale.) Der Gerichtshof zu Rudolfewerlh verurtheilte am 9. o. M. den 14jährigen Robert Klaher wegen Verbrechen« der Nothzucht, begangen an der nahezu 13jährlgen Anna Alnlt, z«Au«-ftehung einer einjährigen Kerlerftrafe. Neueste Post. (Original Telegramme der „Laibacher geitunst.") Wien. 17. Dezember. Feider ist zum wiener Bürgermeister wiedergewählt uud nimmt die Wahl au. Jogcordnctculiauö. Ueber die Petition des Vcr-eines „Volksstimmc" wird der Ausschußanlrag an-genommen, die Regierung wolle bei der bevorstehen den Gewerbeordnungsresorm Arbeiterkalumern als Grgan der gewerblichen Lohnarbeiter aufnehmen, welches dort einzusühlen wäre, wo das Associations-wescn der Arbeiter die geschlichen Vorbedingungen erfüllt. Die Ausschußanträge über Arbeitszeit von Üiudern mld Frauen, 3anitütsverhältnUe in den Fabri-ncn nebst Zusatzantrag üüdecks aus Errichtung von Fabriksschulen wurden ebenfalls angenommen. Nächste Sitzung morgen. Berlin. 17. Dezember. Heute ist das Gerüchl verbreitet, Gismarck set infolge Annahme der Hover-beck'schen Resolution zu demissionieren entschlossen. In Partamentskrcisen gilt nunmehr die Angelegen-heit als applaniert. Gelegentlich des heute beim Reichskanzler staltgcsuudcnrn parlamentarischen Vi-ners conserierlc der Kronprinz eingehend mit dem Fürsten MZmarck. Verlln. 16 Dezembcr. Der Antrag de« Abg. Hovetblck, es sei zum Schutze der Würde de« Nelche-läge« nothwendig, die Mogllchllit der Verhaftung der RelchstagSmltalleder auszuschlllßtn, wurde angenommen, und zwar soll dies mittelst eines ausdrücklichen, in da» Vtrfassunasgesth aufzunehmenden Paragraphen geschehen. Verlin, 16. Dezember. Der »Provlnilal.Corre-spondenz zufolge ist zur Losung der Vanlaesehsraae der Wlederzusammenlrllt de« Reichstage« für die ersten T«s< de« Jänner auf et»a 14 läge zu erwarten. London, 16. Dezember. Einer Meldung a»b Tuba zufolge griffen 1000 Insurgenten äo«corlo a", wurden aber zurückgewiesen. — In Mxlco nah« der Tongreß die Aufhebung der religiösen Ordm an. Telegraphischer Vechselcuis vom I?. Dezember Pllftier-Rmte «99(», — Silber-Rente 74W. — 16^ St»»l«:«lnllhen 109 «5». — Vanl-Nctien 10(0 — Lredlt-Nctie« 2K7 !>0, - London 110 75. - Silber 100 -. - «. t, Mmz-Du-caten — Napol«n»d'or 6 92. Wien, 17. Dezember. 2 Uhr. Tchlußcnrse: «redlt 2»7'^< »nglo Nt bO, Um°n 1Ib.'0, Frmicobanl b7 25, H»ndeleval l ?0f»0, Derein«bnnl21-, Hypolhelarrenlenbunt -« -, »llgemei»' «llugesellschllst 2 »t««>ß «'>««. Vrn und Schmidt, Uieis,, Wien. -Äartkl, Warntzdoif. — Tugendhaft, itfm,, Bielih. 6lben> Secrelär der ^lssccuranz „Victoria". Wraz. — Vicbel, Heide»' schast. — Wochel, Finanzwackcommissär, Durnel. ««»,«» «»«s»n«. Mlalonigss. Littai. . Weidmann. Graz-»»t«> ««R^Vp». vleich, »fm., Wien. — Klinner, 2,m. «<«««»'>!,«»«««' »»s. Pelle, Mdniss. ^ »»«»«>- v»n ««»««r>-««ek. Mahnil, Pilvatier, «»" ztimöic, Vladmannsoms. ,,^ W«««,^«»«, i'yih, «fm.. Mißen. — Pvllner, N.^am. - Kafieny, WeixrlblNss. — Dcbclal, Laibach. — OrojHri, Oeschäftömann, Obeissmljctiach. ..,.______... Theater. ^ ..... Heule: Tantchen Uu verzagt. Lusispirl iu .i MlM'" __________________von E N. Gorner. ^^ ,- Äicteorologilche Veobachtunaen in ^alilllch^. « -3 W ZI ^ ^» I«Z d i.s« ^^___, " ^^- ^ 6NM8. 724 80 - 5« windstill Nebel 10^ Nb 7-N.b« - 5« ÄW.lchwach ft'r"'nh"l ^ Morgen «ebcl bis 1 Uhr nachnultag« anhaltend, dann ^ llenschein. abwechselnd dichter Nebel; «bendroth. flermnheU. talltsmittel d« Temperatur - 5!', um 6li° nnler «"»» male.______________^____________^-^—' Verantwortlicher Macteur: Vttom »r Vambtr«.