LMacherWMlmg. a^» G^ss?''? Pränil »lerationsprei» : Im Comptoir ganzj. VsD' ^M^ « fi.11. ^ll'i. n.5.5«. Vilr bie^ufteUung in« Haue <^»^. . »^»M , . h<,lb>.5„li, MitderPoltnaüzl,!!. ,5., halbj.fi. 7.50. Mittwoch, ltt. November I»l««tl«n«g«bühl vl» lU feilen: lmal S0 lr., «^ ^IL^ «m.««tr..!jm.lst.,soustpl.^«ileim.!!lr.,«m.xtr, >^«Hl? Nichtaiutlicher Theil. Kniscrrcisc. (Wr. Ztg) ^»llstantinopel, ^0, October. Das Scrasticrat, welches ler Kaiser gestern gleichfalls in seine Vefuchc einschloß, ist ein großes modernes Gebäude, theilwcisc »och »»vollendet und in j^ncm brcit entwickelte», an die Wiener Ballten dcr ^lOer Jahre erinnernden Style schallen, der dic neueren Anlassen u» Eonstantinopcl charatlcrisirt. Der Thurm dcs Se-laskicrats dagegen, neben den Minarets der große» Moscheen das Wahrzeichen EonstantinopelS, ist alt, er überragt in seiner schlanke» Höhe das unsägliche Gewirr von Häuser», das sich von den Hügclplalcanx Stambuls bis an dic Ufer des goldcue» Horucs herabzieht. Dcr runde Aufsatz des Thurmes, eine großc w>t Fenstern versehene Galerie, beherbergt eine An zahl v^n Wächtern, welche dort fortwährend ihren ^undgang machen und die ansdrcchenocn Fcucr signa-^slicn. Ill dieser Bcziehu»g corrcspondirl der Thnrin ^lit dem von Galata, einem massiven, runden, öden gleichfalls in eine tuppclfmmigc Anschwcll»»g auS' laufenden Bau, dem stärksten Punkte der altgenucsi-schen Colouie, die sich eiust mif dieser Stelle dcS Hafens a»Sdchnle und eine Zeillang uoch unter lürlischcr Herrschaft erhielt. Touristen licbcn es zu streite», von wcl« chcm der beiden Thürme sich die Aussicht großartiger Und malerischer entwickelt. Weiter ausgedehnt ist sie °h»c Streit sicher vom Scraökicrats'Thnrm.'. Der Blick Umfaßt hier die la»gcgestrccklcu Hausergruppcn u^n ^lamdnl vo» der Seraispitzc bis zu dcu sicbcn Thürmen und nach Ejnb, die Hügel von Pcra nnd Kassim-Mascha, das Slac'lauiphilhc^ter von Scutari uud Kadi-'ü>, und er fmdct scine Grenze nnr in den Höhen-iügeu von Asien bis zum Olymp einerseits n»d dcn ^'ii'cn Plateaurückcn andercrscilS, in welche sich der schiffucdeckte Hafen des goldenen Hornes eingclicttct, Man da,f wohl behaupten, daß es ciuc der schönsten ^nd erhabensten Stadtansichtcn der Welt ist; die an-wüthige Verbindung von Berg und Thal, von Bau»»-hupften nnd weiten blauen Wasserftää)en, das m,,le-^>schc Durcheinander von Häuscru, über welches der ^uäduct des Kaisers ValcnS seinen kühnen Vogcn >^>Utt und aus dem dic Kuppeln der Moschee» wie znr välftc durchgeschnittene Globen hervorragen, der tiefe ^"schnitt des Hafens mit den krumme» Linie» der ^ibiiicke vo" Galata, lebendig, bunt durch lausend ^'' und herglcitcndc Schiffe bedeckt, dics alles vereinigt lelet ein Bild, dem sich wenige vergleichen lassen. Als Se. Majestät in das ScraSticrat einfuhren, ^' dasselbe noch übcrdies der Schauplatz cincs be-f^tcn und interessante» Treibens. Tausende vo» Meu-v^" hatte» sich in den Straßen zusammengedrängt, '"die Rundfahrt des erlauchte» Herr» mit anzusehen, "b ballten sich »nn hier auf dem geräumigere» Platze ^' dichtn Gruppe» zusammen. Im innere» Vorhofc v^ Ml Regiment von Gardcjägcrn aufgestellt, welches " Kaiser mit deu Klänge» der Voltshymuc empfing, .^ bcm Thurme selbst ein Detachcment der Feuer-"chter in rothe» Wollblouscn, zierliche Piken mit vcr-«°ldele„ Spitzen als Abzeichen tragend. Sc. Älajcslät ^ Kaiser, Oraf Bellcgardc, Füist Hohcnlohc, Graf .^st, Graf Andrussl), u. Plencr nnd vulc andere Mit-^^'dcr der Allerhöchste» Suite bestiege» de» Thurm. ^' Aufe»lhlllt daselbst währte etwa eine halbe Stuudc. ßen m^°" ^^ waudte sich Sc, Majestät nach der gro-. Moschee Suleimans, mit einc der großartigslc» Kir-^ ^utc» Eo»stanlinopcls, ausgezeichnet insbesondere All s! ^^ herrlichen Glasfenstcr, dcrcn Dessins, an dic blo» ^^ schönsten alten türkischen Teppiche erinnernd, lvcrd ^ ^^ Zusammenstellung farbiger Gläser erzielt Gs,^»^und nach dem in unmittelbarer Nähe liegenden ^Suleimans dcs Großen und dcr Sultauin No-f«nd , ' ^" Moscheen, welche Se. Majestät besuchte. Dicns, .^"ttcsdicnst ^°" und nur die unmittelbar zum ^ ei i /" ^^ ^^schlc gehörigen Personen haticn sich ^«»i! ""^"' ""utlosc Siillc herrschte in den weiten »der ^'!'s^^ ^"osch ^"' nothwendigen Staffage des Innern ciucr tei, f/. . Nchorigcn kauernden, in sich versunkenen Gcstal-ll^ße, '' natürlich fielen dic Ausdchnnngcn um so schin, 's,^valtiger ins Angc. Sc. Majestät dcr Kaiser das die j ".^ ^°^ lebhafteste dem Interesse hinzugeben. ^ ft 'Per Art einzige Scenerie in jedem Beschauer Den Schluß dcr Excursion machte eine Fahrt nach dcr Meierei dcs Sultans nnd nach Iuldus Äalschisc (Stcrngartcn), der Privat menagerie Sr. Majestät. Bcidc lica.cn auf der fränkischen Scile dcs goldenen HornS, wenn man die Quartiere von Pera, Galata und Kas-fimpascha unter diesem Name» znsaiumenfasse» darf, und es wnrdc daher dic Holzbriicke von Galala pafsirl. ^ctz-tcrc ist bekanntlich cinc dcr cnropäischc» Mcrkwürdigkei tc» (5o»sla»tinopclö. ^iicht wcgc» ihrer Vä»gc sowohl und noch weniger wegen ihrer Schönheit ihre krumm gezogenen Vinicn nnd die plnmpc Schwerfälligkeit dcr auf den Pontons rnhcndcn Holzconstructionell verdienen allcS chcr als diesen Xiamen — sondern als Sammelpunkt des buutcn, vklgcstaltigc» Volkslebc»S, das cbc» ^o»stanti»opel zu eiuer dcr merkwürdigsten und i» inter essantcstcn Städte der Welt macht. Nicht leicht vermag man sich den reichen Wechsel, die tausend (5rschciuungS-formcn dcs Treibens und Wcbcns auf dieser Brücke vorzustellen. Wie der Mikrokosmus des uugehcnren Ncichcö, das Schwert und Sccptcrtolbe» des Padischah beherrscht, spiegelt sie die ethnographischen Verhält»issc dcs Bandes i» Tracht und Litte in allen Acnßerlichcn wieder, keine Völkerschaft, kcm stamm der nicht durch dic ci»c oder andere charakteristische Gestalt uutcr deu Tausc»den von Menschcn vertreten märe, welche sie täglich Passirc». Einc müssigc Stu»de i» Eo»stanti»opcl tann nicht besser ausgefüllt werden, als wenn mau sich zum aufmerksamen Aeobachtcr dicscr klcincn Wclt macht. Und unmittelbar an dic Stadt schließen sich die Hauptsträngc dcs Handelsverkehrs, die Straßen uon Galata nnd Pera, nicht minder erfüllt von dem farbenreiche», Auge und Ohr bctünbendcu Durcheinattdcr dicfcs Stadllebc»s. IulduS-Vatschisc ist ciuc große, schöne Garteuanlage, den, neuen, noch unausgebantc» Paläste von Tschi-ragun fast gegenüber und etwa eine Vicrtclmeilc östlich uon Tolma-Vagdschc, dcr Residenz dcs Sultans nnd seines kaiserlichen Herrn, gelegen. Ich lichaltc mir vor, letztere ansführlichcr zu beschreiben, und will bei dieser Gelegenheit nur einige Worte über den Palast von Tschiragan anfügen, weil er so recht alle Vorzüge und alle Schwäche» der moderne» türkische» Knust iu sich ucrciuigt. Sie möge» das immerhin als das Urtheil cineS ^aicn betrachten, in den Hauptsachen wcrdc ich schwerlich fehlgreifen. Alle Schwäche dcr mmmmcntalcn Kunst hier beruht in dcm Maugel au Phaulasie. was dic Mlagc des Gaues betrifft, in dem Mangel a» Eonslruttio»stalc»t, alle Stärke i» dcm Reichthum au Talent für Decoration. Das Flachornamcnt ist das Höchste, zu dciu cs dic Oricntalcu gebracht haben, in der Baukunst sind sie — roh ausgedrückt — über dc» säulcnvcrzicrtcn Kasten nicht hinausgekommen. Auch dcr Palast vou Tschiragan hat ganz die KioStanlagc. Ungeheure Sülc, dic wic vicrcckigc Schachtel» auf einander folgen, i» dcr Mittc cin wcitcs, helles SticgcnhauS, das mit in einander mündenden breiten Freitreppen in das erste Stockwerk führt: einfach, kunstlos, dcm Bedürfnisse nicht dcs WohncnS, sonder» des sich Aushaltens entsprechend. Danach auch durchweg dic Möblirung, Spiegel, Sophas, Kamine, überaus reiche ucnczianischc Glas-candclabcr. Bis in dic Ecksteine, wclchc durch die tief eingcschnittenc Ornamentik ihren eigenen Begriff, ihrc» eigenen Zwcck aufzuheben scheinen, zeigt sich der gcringc Sinn in allem, was nnr cntfer»t zur Eoustructio» ge-rech»et werdcu muß. Desto schiwcr ist dic A»sstalt»»g -" dic Nialcrci der Wände im Paläste von Tschiragan vollends unvergleichlich. Ma» durchschreitet Saal a» Saal immer aufs neue überrascht durch dic Fülle des fast Mährchcnhafte» uud W»»derbarcn, was cinc üppige und auf dc» Traditionen hundertjähriger nationaler Durchbildung ruhende Phantasie hier geschafft» hat. Es ist, als ob die Wä»dc mit den herrlichsten orientalischen Tcppichen behängen wären, nur ist alles uoch heller, farbiger, gläuzcndcr. Kcinc gebrochenen Farbeu, wic sic die discrete, aber auch malthcrzigc europäische Eleganz liebt, soudcrn frisches, saftiges I»ciuanderflicßcu vo» bestimmten scharfen Tinten, an? denen daö Ornament in phantastischer Kraft heruorblüht. Z» tadeln ist nur. wo die europäische Eultur hiueiugcgrisfcn hat nnd ncbcn dcm heimischen die Ideale französischer Fä-chcrmalcrci auf Plafond- und WaudmcdaillonS zur Erscheinung kommen. Abcr sclbst daS fälschlich Aufge-fuchlc uud Mißverstandene wird sofort national um> gestaltet, wic ctwa die österreichische Voltshymne durch deu Schnclltact hier türkisches Gepräge erhalten hat. Dennoch ist zu bcsorgc», daß dic Nachah'iiungs-lust auch auf diesem Gebiete Schade» und Nachtheil anrichte» wird. Dic Reform dnrch dic cinfachc Re- ception gedeiht nicht auf dicscm eigenartigen Cultur-bodcn. Der Garten Iuldnö - Batschisc senkt sich von den steilen Höben östlich von Pcra bis nahe an die Riva des Bosporus hcrab. Er gehört so zu sagen zum Palast Tschiragan, mit dcm man cs, den Bosporns hcrabfahrcnd, in unmittelbare Verbindung bringt, weil die Kuppeln der nngchenrcn Glashäuser sich fast in ciucr parallelen Viuic über die ^cmgscitc dcs Palastes erhebe». Trotz dcr vorgeschrittenen Jahreszeit ist hier alles noch ziemlich frisch und grün, die herrlichen Tage, dcrcn wir uuö erfreue», breite» sonuigcs ^ichl über die hübschen Anlage» von dnnkelblältrigcn glänzenden Sträucher», welche dic gewaltige» Plata»c» uud Eypresscn umbuschcu, u»d über dic brciicn Kieswege. Die ncbel-frcicn Vormittags- und Mittagsstunden insbesondere erinnern an unsere schöneu Innitagc. Im Garten von Tolma-Bagdscheh stehen dic Grnppcn von Rosensträuchern vor dem Paläste in fröhlicher Blüthe, dcr Rasen ist so licfgrün und dicht wic auf dcn Flüchen eines englischen Parkes. Man hat in Eonstantinopcl cin dnrch das Bedürfniß hervorgerufenes gcwifscs Talent, Schattcu zu schaffen, und cs gibt wenige Häuser in dc» Ausläufern dcr Stadt, wclche nicht mindestens eine kleine Vorlanbe charakterisirt. oder dcr schüchterne Versuch, eine oder dic anderc strauchumwachsenc, schattige Stelle herzustellen. Iu Iulduö-Batschisc ist das alles natürlich im großcn Style. Die Einfahrt in deu Garten ist durch cin breites Thor, in uumittclbarcr Nähe befindet sich ciu geräumiger Gartcukiosk, dcr von dcm Sulla» häufig bcsucht wird. Eine Reihe von weiteren Gebüude-anlagen beherbergt die Thiere. Man kennt die Vorliebe der orientalischen Nationen für letztere, insbcsoudcre für Pferde, Tauben und Hunde; dcr Sultan theilt dicsc nationale Eigenschaft. Seine Privatmcnagcrie beherbergt Excmplavc von seltener Größe und Schönheit. Alles ist auf daö bcstc angelegt und gehalten. In einem herrlichen Vogelhaus mit giüuen, an die Säulen ge-ranktcn Gewächsen, n,it Äassius uud Springbrunnen flattern huudcrtc bnntbeschwingtcr Vögel; überaus geräumige Käfige, in ihrer Art kleine Paläste, bergen die reißenden Thiere. Dcr Sultan besitzt W Tiaer, 12 Löwen und 8 Giraffen. Der Vollständigkeit wegen füge ich noch an, daß er auch 850 Pferde uud ZOO Frauen sein Eigcu ncnnt. Vcrzeihcn Sie die Zusammenstellung, sie wird hier häufig gemacht uud weist in dcr That auf einen gewissen inneren Zusammenhang hin. Constant i novel, .'N. October. Dcr gestrige Tag brachte uns cincS der interessantesten und merkwürdigsten Schauspiele, die man hicr schcn kann, dic große Militärrevue in Hcmliar-Estclcssi. Es ist dies eigentlich der Name ciucs Kiosks, dcn der Vicctönig von Egyptcn erbaut nnd dem Sultan zum Geschenk gemacht hat, und bcdcutct wörtlich übersetzt die Stiege dcs Blulherru oder Sullausstiege. Der Kiosk liegt auf dcr asiatischen Seite dcs Bosporus an dcr breiteren Bucht, i» wclchc cr sich nach dc» E»gpas;schlösscrn von Rumili-Hiskar und Anatoli°His-tar auswölbt, und an welcher die Sommerfrischen'von Eonstantinopcl. dic Städte Thcrapia und Bujukdcre, licgcu. Dic Höhe» des asiatischen Hügcllaudcs steigen hier ziemlich rasch steil an und gipfeln i» dcm sagcnbc-kanntcn Ricscubcrgc, uon welchem aus dic Türken Io-sua die Sonne stillstehen ließen, uud dcr das Grab cincS zwölf ssuß laugcn Riesen trägt. Auf dcm brcitcu nnd flacheren Rückcn. in welchen der Ricscnbcrg auf dcr westlichen Scite gegen den Bosporus hin ausläuft, liegt das Vager, vor dcm sich Zelt an Zelt in amfthi-thcatralischcm Ausbau entwickelt. Die Zelte sind meist von weißer, viele auch von grüucr Farbc. Die Revue selbst ging in dcr muldenförmigen Einscnlung vor sich. wclche diese Höhen von dcn benachbarten trcuut und cinc geräumige, von herrlichen Bäumcn umwachsene Wicsc iu sich schließt. Uugcfähr in dcr Mitte derselben ist ein neuer, großer Holzkiost augclcgt. im ersten Stockwerke in drei breite, zicilich ausgcstattctc Logcngalericu ciugcthcilt. wäh« rcud das Erdgeschoß klcincrc. vergitterte Logen zur Auf» »ahme dcö HarcmS enthält. Alles ist mit Fahnen reich dccorirt, die Wände in prangenden türkischen Mustern gemalt, Ncbculucalitätcn enthalten Sophas:c. Dcr Kiosk gestattet dic frcic Uebersicht über die weiten Flächen dcr Wicsc bis hinans z» de» Höhcn, welchc dic ersten Zcltc dcs Lagcrs umsäumen. Alles dies gefüllt mit tanscndm von Mcnschcn, dic das Schauspiel herbeigelockt halle. Die Hügclgcländc insbesondere waren mit Frauen wic 1888 übersäet, die in ihren bunten Gewändern, ails Teppichen sitzend, lebhafte nnd aufmerksame Beobachtn innen der Scenen bildeten, die sich in der Fläche nntcr ihnen abspielten. Bezüglich der nachfolgenden Notizen über die Revue selbst folge ich den Angaben cincs liebenswürdigen und zuvorkommenden Fachmannes, der mir seine Auf' zeichuungeu. allerdings unter allerlei Rejervcn über ihre objective Gültigkeit beglich aller Details, freund lichst ;nr Verfügung gestellt ha«. Die Stärke der ausgerückten Truppe» wurde von linkischer Seite auf 10.000 Mann angegeben; cö fcheint jedoch, daß sie in Wirklichkeit jcue Höhe nicht erreichte. Es waren im Ganzen 1 Pionuicr-, 7 Jäger- nnd 14 Infanterie' bataillons, !> C^vallerieleginlenlcr und 22 Bataillons, welche lhcils iin Laufe des uorhcrgc^a»gencn Tages, theils g.stcrn »ach dem Vager von Heintlm - Estclcsfi diligirt worden warcn. Sämmtliche Truppeu waren nach »lltionc>le:n Schnitt ncn »»iforinirt, Jäger nud Pio,i»ier mit glü-uen, Iofautcric »nit lotheu Verzin'lüige» auf d.» Ja ckeu. Dic Fußtruppe» dlirch^cheuds nut Hiiilcrladcin nach dein Syslcin Snidcr uelseheu, an de:>eu ^)alag^u-Bajonnelle angebracht waren; die Eavalleiic war mil Hieb- nnd Schußwaffen ^Carabi»eru) l'ewchit. Die Mäntel dcr Iofanleristt'» waien tranzarlig über dem TlNliiflcr befestigt und jeder Mann m, blcchcrncu Feldftasche versehen Die Schuhe ncn, wohl darum auch, weil die Leute auf dem Marsche in der Regel Sandalen tragen. Nach d^r Revue dcr in Massen formirten nnd je nach der Ticfe des Anfstcllni'gstcrraini' in eii'cm oder zwei Ticffcn rau^irlcu Truppen begann die Dcfinrung, der aus eiucm eigens hic;u bestimmten Kiosk zugesehen wnrde. An der T6tc desilirtcn die Piouuicie, uuu dcncu die gesammte Manuschast des zweiten Gliedes außer den Gewehren unch Schanzzeug trng, hierauf abwechselnd je ciu Jägcrbataillon u»d eiu Infa»lcriercgilne»t zu zwei Bataillons (ein dritles scheint zur Veischuug des Dien-sles in Slaml'ul geblieben zn sein); Battciicn nud Eavallerie folglc»; alle führen Fahnen uno haben mitunter ziemlich gcschlille Aiusikoaudc»; dcu Marschtacl (bc,läusig 115) Schritt iu dcr Minute) halten alle gul. Äci den Fußtruppeu zog jedes Oataillo» iu acht Abtheilungen (Compagnien zu je 40 bis 50 Mann formn t) vorüber. Der Vollclat lst weit bedeulcudel; Kranke, Commandirtc:c. mlißtcu in Abrcchuuxg geb,acht werden, V>cle Coulpagnien wurden vo» sehr jungen Officiels» zögliugen dcr Kriegsschule gefühlt. Beim Dcsilircn wurde das Gewehr im rechtcu Arm getragen; es herrschte Rnhe nnd Ordnung iu dcn Abthcill.ügcn, die Lenlc habe» eine guic Haltung, obwohl sich, wie überall, auch^ hier Unterschiede zwischcu den einzelnen Ne^üuenleiu bcmerklich machten. Die Maimschaft >st iln Allgenicinen liafiig u»d scheint bei ihrer notorischen Zähigkeit, Gutmüthiglcil nnd namentlich bei ihrer großen Genügsamkeit ciu sehr liranchbarcs Material zu sein. — Sämmtliche Fußtrup-pen sind in zwei Glieder formirt. Die Artillerie, welche in' Batteriefronten (zu 6 Geschützen) ohne Mnnitionskarren im Trab dcfilirtc, sah sehr gnt aus. Es waren 4 bis 5 fahrende, der Rest reitende Batterien; die dazu gehörige Bedienungsmannschaft folgte in zwei Gliedern formirt, mit gezogenen Säbeln. Die Geschütze (4- nnd ^pfundige Gnßslahlhintcrladcr) sind mit in Ungarn angekauften Pferden (6 per Geschütz) bespannt, welche gegen die kleinen türkischen Pferde der Cavalcric sehr groß und kräftig ansschcn. Diese letztere hält den Vergleich mit den anderen Wasfcngattuugcn nicht ans. Es dcfilirtc zuerst ein Regiment Tschcrlcssen in 10, dann ein Dragoucrregimcnt in 15i, endlich ein Lancicrrcgiment in acht Abtheilungen zn 45 bis 55) Mann im Trab. Die Tfchcrkcsscn, obwohl reguläre Reiterei, können trotzdem ihre Hcrtnuft uicht verleugnen, sie kamen mehr in Rudeln als in Abtheilungen vorüber, jeder ritt Trab, Galop, wie es eben ging. Oic Revue war um 5 Uhr zn Ende, nrn 6 Uhr begann das Diner bci Sr. Majestät dem Sulta» im Paläste von Hcmkiar-Eskclcssi nnd nnmittclbar darnach die Belcnchtuug des Bosporus. Wie herrlich, wie einzig in ihrer Art die Letztcrc war, bedarf la»m der Hcrvur-Hebung. Die Schiffe in dcr Bucht von Therapia strahl' teu in fcnrigcm Brillantcnschmncke, wie schimmcindc Pcrlcnichnürc legte» sich die lampengezierle» Taue um die schlanke» Mäste». Räkele a» Ratete stammle durch die dunkle Rächt uud saudte glänzende Sleruc in die Tiefe der schwarzen Flut. Die Gebäude hoben sich in feurigen Linien vom Hintergründe ab, die Häuserfronten des Bosporus bildete» eine lange leuchtende Ketlc, die crft in dcn großen Kasernen von Pera nnd Topana ihren Abschluß fanden. Und gleichzeitig zitterten lausend Reflexe auf dcr spiegelglatten Mccrcsflächc uud ein bctän-bcndcr Kanonendonner, dein dann cin mindestens cine halbe Ztundc anhaltendes Schnellfeuer dcr Iufantcrie folgte, erfüllte dic Lnft. Eincm Trinmphzugc zur See glich die Fahrt in das Palais von Tolma-Bagdschc. So wahr ist cS, daß dcr Name des Kaisers von Oesterreich, des „Padischah dcr Ungläubigen", noch heule alles umfaßt, was an Vorstellungen von der Macht und dein Glänze des europäischen Westens in: Bcwnßtscin dcr Türtcn lebt. Traditionen wie die des deutschen Reiches, mit denen man einst dcn Begriff der Weltherrschaft verband, erhallen fich noch lange in dcr Idee, wenn ihre praktische Beden-tnl,g längst dahingeschwunden ist. Und wie man auch sonst darüber denken mag, die Existenz solcher Traditionen ist ciuc Thatsache, dic keineswegs aus dem Bcrcichc der politischen Combinationen ansznschließcn und abzn< weisen ist. Constantinopel, 1. November. Der gestrige Sonntag, der erste seit dem Antritte dcr Rcisc, wurde auf das festlichste begangen. Sc. Majestät der Kaiser und Allerhöchst dessen Gefolge in großcr Gala begaben fich in einer Auffahrt von!> Wägen nach dcr Marien-Kirche in Pcra, wo von Seite dcs französischen, hier rcsidiren^ den katholischen Bischofs iu i'urlidn« das Hochamt celc-brirt wnrdc. Die Fahrt dnrch die Pera - Hauptstraße gestaltete sich neuerdings zn einem festlichen Empfange Sr. Majestät. Insbesondere die Häuser, welche vott> österreichischen Nationalen bewohnt sind, hatten sich in dcn bnntcstcn Flaggcnschmuck gehüllt, mehrere Triumphbögen, zum Theil mit dem Bildnisse Sr. Majestät verziert und mit Emblemen vcrschcn, warcn an passenden Stellen angebracht. In der Marien-Kirche selbst, dcrcn Schiff das eleganteste Publicum eingenommen hatte, bildeten Matrose» das Spalier, ein eigener rcservirtcr Raum war zur Aufnahme dcr Allerhöchsten Snite bestimmt. Sc. Majestät nahmen anf einem Thronstuhlc im Sanc-tissiluuin Platz. Unmittelbar nach dcr h. Messe fand das großc Drjcnner bci Sr. Excellenz dem Herrn Botschafter Frcihcrrn v. Protesch statt, nach welchem Se. Majestät den Ihnen telegraphisch signalisirtcn Ansflng nach Scutari und zu dcu süßen Wässern von Asien unternahmen. Abends nm 0 Uhr fand das großc Dincr bci Sr. Majestät dem Sultau statt, zn welchem die hcroorra^ gcndstcn Persönlichkeiten der Diplomatic nnd dcr Allerhöchsten Snitc geladen warcn. Daö Menu des Dincr, das ich hier beischließc, wird Ihre Leser vielleicht inter' cssircn. 1^o. I'lli^Il, u lü, lioin^iiKi. 1^U8UN« tillN'^ «>t por- ! ärcilux. O^IluiUrio äo Mliot.», ^ 1'^,i>^1cri8S. I'stil» ! 1>oi8, ü, 1:r 1^rüii^U80. ?illiü'. 'I'imdalu <1o lruit«, ü « I'imM'utriett. 1v6lrek 1okmli88)'. Zomd68, ^ 1a 8ioi> ! Iiunii0. (^0U^08 <;!lrnio8 äo ^utoilux. Hcntc Haben ^ Se. Atajestät den Bazar und das Artillerie - Arsenal ! besucht und einen Ansflug nach Bujukdcre und den ^ Ruiuen dcr Wasscrlcitnug iu Belgrad nntcrnommcn. ' Die Alncise nach Athc» erfolgt nm 8 Uhr Abends. Ich wcidc nicht veifehlc», auf dcr Ucbcrfahlt noch das ^ eine oder das andere Detail zu stizzircu, sofcru es die Zeit ^ und oas Wcller zuläßt, das nun wieder von besonderer Wichtigkeit für uns geworden ist. Aus Dalmalicn. Trieft, 8. November. Der Fürst von Montenegro hat unterm 20. v. M. an die Consuln in Scutari und Ragusa ein Circular erlassen, worin er denselben die Beschlüsse znr Kenntniß bringt, welche in einer Sitzung dcs montenegrinischen Senats gefaßt wnrdcn. Kraft dic-scr Bcschlüssc wird die Betheiligung am dalmatinischen Ausstände strengstens verboten, die Aufstelluug eincr Grenzwache und die Entwaffnung, Internirung und Uutcrwerfung dcr anf montenegrinisches Gebiet sich flüchtenden Insurgcutcn angeordnet. Der „Klagenf. Ztg." (bekanntlich besteht das Reg. Maroicic ans Kärntnern) schreibt man aus Dalmatic»: Dic Verpflegung ist eine vollkommen ausreichende. Gibt es auch, dcr Wittcruugsvcrhültuifsc und dcs Holzmai'-gels wegen, anf dem Marsche oder auf Vorposten nickt täglich frisch gekochtes Fleisch, so sind doch Brot, taltcS 'sl'nM'llM. Ans Vra). II. Der Winter ist gekommen über Nacht. Ganz plötzlich erschienen die wirbelnden Schneeflocken in für Kalendertundigc ganz nnerhörter Menge, und die Bäume, die noch in voller Heibsttoilette standen, verloren ihre schönsten Acste, die unter dcr i/ast zusammenbrachen, nnd der Boden präscntirte sich wie mit einem dicken weißen Teppich bekleidet, und der Winter war eingezogen, ganz incognito. Das ist eine nnbcstrcitbare Thatsache. Aber philosophische Köpfe begnügen fich nicht damit, ihnen ist dicsc ^ogik, dic dcm Alltagsmc» fchen imponirt, nicht einleuchtend, sic snchcn nach einem tieferen Grunde. Und auch einen solchen fanden sie. War es nicht am gestrigen Tage, fo fragten sie, daß im Thaliatheater das ncnc Volksdrama. die „Nonne von Krakau" geheimen, dieses gottlose Stück, zum ersten male aufgeführt wurde? Daher kommt es. Daraus erklärt es sich, warum die gute Stadt Graz zu dieser Jahreszeit von einem su ungcmüthlichcn Schnccfallc heimgcsncht werden mußte. Wir wollen nun allerdings nicht behaupten, diese eigenthümlichen Meteorologen hatten nntcr dcm intelligenten Theile unserer Bevölkerung ihre Anhänger gezählt, wir können anch nicht sagen, ob das in Rede stehende Drama wirklich so gottlos gewesen, denn da bei dem ungeheuren Andrang am crstcn Abend ein Knabe nicht unerhebliche Verletzungen davongetragen, so hatten wir uns selbst bei der zweiten Aufführung nicht in jene Räume gewagt, aber wie wir hörcn. soll das Stück nicht ganz schlecht sein. Und gibt die Kritik auch nur so viel zu, so sind dieTheatcrdircctoren schon zufrieden, wcun imUcbrigen das Schauspiel nur seine Zugkraft bewährt. Nim. heute siud es uicht nur dramalisirtc Tagesereignisse, wclchc das Publi» cnm ins Theater locken, auch die laugcu Abende. Wiud und Wetter haben sich zu Verbündeten des Directors erklärt, und die Theater sind ziemlich gefüllt. Doch müssen wir zugeben, daß anch den ^cistnugcn nuscrcr Bühne nnd Oper, namcutlich dcr letzteren, Hierun ein beträchtlicher Antheil nicht abgesprochen werden darf, denn wir sahcn in dcr letzten Zcit hicr nicht nnbcdcn-tcnde Werke in für die hiesigen Verhältnisse ganz vorzüglicher Weise anfgcführt. Das schlcchlc Wcltcr hat auch die Letzten, die die frische Hcrbstlufl auf dein ^audc, sei cS in dcn Wein-gcländen dcr fndlichen Stcicrmark, sei eS in dcn Burgen und Schlössern dcs Oberlandes, bis zur Neige auslostcu wolltcu, vermocht, in dic Hauptstadt au den Ufern der Mur zurückzukehren. Nnr die Landlagsbotcn, welch: unermüdlich bcrathcn hatten über das Wohl des Bandes, verließen unö, abcr auch fie kehrteu ja zurück in ihre heimatlichen Bezirke, an das wohlthuende Feuer des hänslichcn Hcrdcs. Icnc Herren freilich, deren staatsrechtliche Theorien sic das Verlangen stellen ließen, es mögen bisher nngctrcnntc Kronländer getheilt werden, um daraus ein neues, „unthcilbares Königreich" zu schasfcn, sic zogcn schon einige Tage früher heim, aber auch sie thaten dics nicht, ohuc früher cincn frcnndlichcn Giuß anf dcn Weg mitbekomme» zu habcn, in Gestalt einer Serenade, die ihnen von einer Anzahl stammverwandter Studenten gebracht wnrde. Eine Serenade zur Winterszeit, wenn es friert und allenthalben dcr Schnee liegt, ist das nicht romantisch, geht es nicht noch über Scvilla? Und in dcr That. bei unseren Muscnsöhnen ist dcr Vorzeit holde Romantik noch nicht ausgestorben, dies kam unS auch in den Sinn, als wir jüugst in dcr „Tagespost" lasen: „In der vergangenen Nacht zog eine Gesellschaft von Studenten aus eiucm Gasthansc in ein Eafl weitem kenntlich seien nnd Jeglicher wisse, weß Geists Kind er vor sich habe, wenn er im schönen Slcierlandt Fnßtonrcn nnternimmt. Und es war wohl gnt, daß über diesen Vorschlag zur Tagesordnung übcrgcgaugcn wlirdc, dc»n waic er angenommen und durchgcMll worden, wer kann wissen, welche Folgen er mit si" gefühlt hä«c Vielleicht hätte der Künstler, dcr mit d>'"' Tütowircn beauftragt wurden wärc, so schöne Dcss>'^ l'iezn erfunden, doß auch Unberufene ihr Angesicht nn solcher Zier verschönert hätten, und im Lanfc der Z" wäre es vielleicht sogar zn einer Damenmodc gcworde"-wie die unendliche Crinoline halbucrgangencn Andeute und der Chignon, dessen Herrschaft zu Ende zn gcl)'' beginnt. Da wir gerade von der Mode sprechen, so >"" . wir bemerke», daß dcr spitzznlanseude Filzhut, betau" lich auch zum Nalionalcoslüm der Alpenbcwohner 6^"^ anch bci manchen der Grazer Dame» Anklang aef"'' ^ hat. Und mau muß zugeben, frische hübsche GcsiaM^ kleidet er ganz vortrefflich, wenngleich ctwaS amazou hafl. Manche uo» ihucn möchlcu vielleicht gar auch ,^. ciuigc Tage Amazonen werden nnd eine kleine ^ nach Dalmatien machen, wenn das uicht mit viel ^^,,, pazei« verbunden wäre. Abcr nicht nur uusere ""^s-ganz Graz nimmt den lebhaftesten Antheil an dcn ^. gangen in dcu Bocche und mehr als wohl n'anchc " l Stadt; ist doch das Regiment Maroicic, hier so vc ^ uud beliebt, uulcn in Action und sind mehrere j ^ Grazer als Freiwillige mitgezogen. Von "'"« itct, letzteren war durch einige Zeit das Gerücht ucl ,^ cr sci gefallen, doch bewahrheitete cS sich alin^'He ^. nicht, und nun erzählt mau gar, cr habe sich 1 Ail gethan und cine Tapfertcitsmcoaillc cm"'gcn- ^ wollen lieber daS lctztcrc glanben und zugleich "' ^» der Aufstand werde baldigst niedergeschlagen seM' ^„ daS ist lein Thema, an dem man scinc F'cnoc nnd seinen Witz üben könnte. 1889 Fleisch, Speck :c., sowie insbesondere Weine in hinreichender Mcngc voihandc». Ein Ungenannter sah sich veranlaßt, für den Corporal Ordan des k. k. ^iiiicn-Infantcric-Ncgilncntcs Erzherzog Albrecht ?lr. 44 und dic deulfelbcu im Wachhause zu Ccrkovicc unterstehende Wachinaunschaft die Snmmc von 100 fl. als Zcichcn der Anerkennung für das muth-voll,,' nnd tapfere Verhalten der Besatzung des genann ten Wachhauscs liciiu hiesigen Vli, k. k. Truppen-Dioi-sioiis- und Mililär-Eommaudo zli hintcrlcgen. Indem das Commai'do »licht ucrsäunlt, diesen patriotischen Act z»r i'ffeullichcn Kenntniß zu bringen, spricht es zngleich dein ungcuauutcu Geber dcu Dank dcr Äethciligtcn aus. Alis Wien, l pactircn, aber darüber hinaus ist sicher nichts vor-aclommcn, und formelle Zusichcrungcn, die an die Frage des staatsrcchllichcnVcrhältnisscö der Ezcrnagorzcn auch "ur strcifcu, sind weder verlaugt noch ertheilt morden. Nachrichten aus Cattaro. Wir sind heute in der Lage den bereits veröffentlichten aulhenlischcn Bericht, n iN'cr die Operationen liegen dlc Aüssläudischeu des Kreises Caltaro einen ncnc» aus gleiche, Quelle folgen zn lasse», wacher die am ^". und ^0. October vom FHl^'. v. Wagner augcord-uetc Uilteinchmnng znr Vcrställuu,i der Besatzung und bcr Verproviantiruug der Posten von Ee>luice und Dla^alj schildert. Die zu dieser Expedition bcstimmtcn Truppen bc-standen aus den drei Bataillonen des Infautericre^i« ">n,ts Erzherzog Albrecht Nr. 44 und jenen von Ma-loieic Nr. 7, dann einem Bataillon d>s Ii>fautctierca> >"tl!t^ Erzherzog Ernst Nl'. 48, fcrncr zwei R^kclc» Und zwei Gel'irgSbatlericu des 11. und 12. Fcstnngs Ultillcrilbataillons. der 12. Gc!'iecompa,ulie und drei Hilge» der SonilälScompagnie, Dazu kam eine cntspre ^>llldc Anzahl T>agthicre für den Proviant, lim die husten von Ecrtvice u»d Dra.^lj für eine Bcsatznngs-''"ttc von 15 und 60 Mann auf 00 Taac mit ^cbcns-'"^ltcln zn versehen. Das Ganze war uotcr das Com "'"»do des Obersten Iovanovic' vom Brooder 7. Gic,>z-^gimeut gcstclll. Der Marsch sollte am Moracn des 25. October ^°" Risanu aus angetreten werdcu, doch ward es in ^°lge dcr bei der Ein- und AuSuartirnug on Truppen ^"gttretcucu Verzögerung nicht möglich die Auantgardr '^'ljer als nm halb 10 Uhr in Bewegung zu scheu. Vci der Einlhcilung der Eolounc schied Obcist ^vuwoic zunächst die zur'Velstärkun^i dcr Bcsatziiugcu °'l Ccrtuicc uud Dlüg Erz-'^'zoa. Albrecht Nr. 44, vier R.>lcte».)cschi!tzc >l.,d dic ^/' Gcnicconlp^gnic wurden zm Vorhut bcslünüit. Die ^»Pltruppc ward aus einem Bataillon Erzherzog Al-/^l)l, zwci Gchirgsbattcricu nud der Sauitätsadtlici-.,'"9, dann zwei Bataillons vou Maroicic, dcncu sümmt-M^ ^lligthicre folgten, sodann wiedcr ciucul Aalailloli tmuici? gebildet. Die Nachhüt wnrdc aus cincm Ba "lllo» <^^,^ u„k zwci iltakctcugcschützcu foilnirt. sll, ^'^ Truppen ließen alle Bagage u»d die Mann-'^Nih'c Toluistcr ii> Risano zurück. ^ Allc,i Eommaudautcu ward befohlen, daß die Eo-"iHf""^ ^" zur Seite des Weges licgmden Höhen ^ nur von der Vor° und Nachhut, foudcrn uo„ allen ^ tmilu,^',, z„ ^cfchchen habe, da auf dcm schmalen es„ ^^^wege die Colonnc eine ganz nngcwöhulichc ^äugc »em,'^'' D" Maisch erfolgte auf dem bereits uclc-sl'clil ,^^ Berichtes über die am 22. Oc'obcr vcr bo>i ^^^^^'°u geschilderten schwierigen Weg»', wclcher M "usauo über Ecrlvicc nach Diagalj fnhrl. ^c>ul^^^ Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln, ua-icichf'^., sorgfältiger Durchsuchung dcs Terrains, cr-hclli«. Kolonne um halb 2 Uhr Nopoda, ohuc be-dic 3l ^^dcn zu sciu. Dort augctomium. wurde aber i>es W ^"^ unt ^liutcnschüssen vou deu Höhcu rechts ^berst^ ""pf"ngcu. Der Führer der Av^utgardc, der ' bes Infanterieregiments Nr. '14, Giaf Vetter von der Lilie, nahm darauf Gefechtsslctlung und cuga-girtc sich mit dem Feinde, zugleich die Natctcngcschützc in Thätigkeit bringend. Oberst Iovanovic ließ dann, bis uian über die Stärke des FeiuoeS aufgeklärt, die Haupttruppe halten und in Marschcolonnc bleibend eine gedeckte Aufstellung nehmen. Um die Entscheidung rascher hcrbcizuführcu und da das feindliche Feuer lebhafter wurde, ertheilte der Brigadccommandant dcm 1. Bataillon von Albrecht und einem halben Bataillon von Ma-roicic den Befehl, mit vier Gcbirgsgeschützcn auf die Flanke der feindlichen Stellung bei Napoda zu wirken, wobei sich namentlich das Shrapncllfcuer wirtsam zeigte. Erst nachdem das Gefecht oiei Viertelstunden gedauert, wich der Feind und tonnte unter dcm Schutz der gewonnenen Flankenstelluna. der weitere Vormarsch erfolgen. Der inzwischen verschwundene Gegner, der zwischen 2- und 300 Mann zählte, warf sich darauf auf die Nachhut, welche ihn jedoch mit Raketen- uud Infautcric-fcucr empfing und aufhielt, bis das Gros der Brigade die Gegend bei Ecrkm'ce erreicht hatte. Unter fast unausgesetztem Gefecht rückte dort auch um halb 5 Uhr die Nachhut ein uud bezog die ganze Eolonnc dann in der Eiusattlung beim Wachthausc Ecrkmcc, in einer uach beiden Seiten gesicherten Stcllnng, ein Äivonac, wäl> rend auf den doml'nircuden Höhen eine dichte Vorposten' kette aufgestellt wurde. Es erhielten die die Vorposten besetzenden Abthei' lungcn den gmlcsscncncn Befehl, nur dann zu fcucru, wcun sie uumittelbar augcgriffeu würden, uud iu diesem Falle unter keiner Bedingung zurückzuweichen, sondern iu ihrer Aufstelluug auszuharren, bis sie Verstärkung bekämen. Der Arigadccommaudant behielt sich auch das ausschließliche Recht zur Alarmiruug dcs Lagers vor, zu welcher dann ein Kauoncnschuß das Zeichen gcbeu sollte. Diese Maßnahmcu warcu geboten, da sonst bei dcm nicht zu hindernden Heranschleichen einzelner, mit den Bodenverhältnisse!! genau vertrauter Gcgucr das gauze ^agcr leicht lMtc in sciucr Ruhe ohne jeden cruslercn Grnud gestört werden können uud, wcuu letzterer gegeben, bei der Knappheit des Raumes ein Zurückweichen der Vorposten die Action dcr Masse erschwert haben würde. Der Verlust an diesem Tage betrug auf österreichischer Seile 4 Todte, 6 Verwundete, 1 Vermißten vom Mannschaftsstandc, dcr des Feindes ist nicht bekannt, doch dürfte er beträchtlich gewesen sein, da trotz dcr dunk-leu und regnerischen Nacht dcr sonst so kecke Gegner sich vollständig ruhig verhielt. Die Witteruugsucrhältnissc waren für die biooua-kireudeil Truppcu schr uugüuslig, da Stuim uud Rcgcu ourch die ganze Nacht nicht aufhörten. Es konnten zwar Lagerfeuer augemacht werden, da sich iu der Nähe Holz fand, und Wasser bot die Cisternc vou Ecrtuicc, aber zum Mcnagircn hatte die Truppe nur Brot uud Speck, womit sie für zwei Tage ucrschcu worden war. Am Morgen des 20. früh um 5 Uhr, gab Oberst Iovanovic scinc Dispositionen für oicscn Tag ans. Nach dcnsclbcn sollte ciu Bataillou vou Erust uud ein halbcs Bataillon von Maroicic mit zwci Ralctcngcschützm bci Ecrkvicc als Hauptreserve eine Anfnahmestcllnng cinnch mcu, die übrigen Truppcu aber solltcu iu dcrsclbcu Marschoronuug wic am Tagc vorhcr bis znm Ausgaugc dcs Dcfilcc's bci Hau vorrückcu. Dort folltc oao Gros dcr Brigade Gcfcchtsstclluug uehmcu und darin verbleiben, bis das Regiment Albrecht wieder dahin zurückgekehrt. Dicscs Regiment uud zwci Raletcngcschützc solltcu nämlich, auf jcuc Stellung gestützt, dic Proviant-Eolonncn bis nach Dragnlj geleiten und danu sofort mit dcu entlasteten Saunlthicrcu den Rückmarsch autrctcn. Zur größeren Sicherheit dcs Marsches ward außcr dcu:, bci dcr ^äugc dcs Dcfilcc's zwischen Ecrkvicc und Hau, vom Obcrstcu Iovauovic ciu halbes Bataillou Maroicic uud cin ^Itatctcugcschütz <^das audcrc war Tags vorhcr beschädigt) znr Besctznng dcr Hügel rechts dcs Weges und nordöstlich von Poljana oisponirt, um so cbcufalls cine Aufnahmcstcllung zur Protcgirung dcs Itückmarschcs ciuzuuchmcu. Dcu Eolliiuaudautcu wurdc zugleich mitqcthcilt, daß dcr Brigadier den ganzen Rück marsch bis Risano dnrch sncccssivc Bcsctznng vou Auf-nahmcstclluugcu zu sichern beabsichtige, um dic Truppe dadurch vor jcocm unerwarteten Angriffc in Flanke und Rücken zu bewahren. Wir crwähncn dicscr, Iustructiou, wcil dic darin licgcndc Vorsicht, nach Vcrwuudllug dcs Obcrstcu Iovauovic, dcm qauzcu Untcruchincu schr zu stattcil kam, dcnu als dcr Nüchstcommanoircndc dic Taktik scincs Vorgängers adoptirtc, branchte an dic UntcrcoM' maildanten tcinc ncnc Instruction crlasscu zu wcrdcu, soudcrn jeder dcrsclbcu griff sofort cutsprcchcud in dic Action ciu, was nicht wenig dazu beigetragen habcu dürftc, daß dic lange Eolonnc mit dem großen Train ohuc erhebliche Vcrlustc unch Risauo zurückgclangt ist. Vci Anbruch dcs Ta^cs wnrdcn dic Vorposten bci Ecrkvicc durch dic ab- gelöst uud um 0'/^ Uhr dcr wcitcrc Vormarsch angetreten. Bis halb 8 Uhr, bis zu dc» vorcrwähutcu Hügeln nordöstlich von Poljaua, blicb dic Eolonnc llnbc-hclligt, dort abcr wurdc dic Avantgardc nlit einem hcf-tigcn Krcnzfcucr vou den Höhcil rcchts und links dcö z Wcgcs cmpfanqcu. Gcqcu diesc Höhcn von Oracjan ^ wurdc darauf ciu Bataillon Albrccht mit zwci Rakctcu licschichcn diopouirt nud iu dcr rcchlcn Flanke, au dicscs anschlicßcnd, cin Bataillon Maroicic mit zwci Gcbirgs ^ gcschützcu. , Dcr hohe Berg östlich von Zagovzdol war, wegen emer tiefcu unpassirbarcn Schlucht, welche zwischen ihm und dcm Wege lag, nicht zu crslcigen, eö mußte also dic nothwendige Sänbcruug desselben von Insurgenten lediglich dcr Artillerie überwiesen werden. Die dazu ucr-wcndclcu zwei GebirgSgcschützc lösten dicsc Aufgabe durch cm vortrefflich dirigirtcs Zhrapncllfcucr. Unter dem Schutze dieser Aufstellung rückte nun der Rest der Eolouue, oou Abschuitt zn Abschuilt, über die steil abwärtsgeheuoeu Serpentinen bis zur Brilckc über dcu Dorsua-Äach am Ansgaug dcs Defilcc's vor. Erft um 10 Uhr Vormittags war der Fciud so weit erschüttert, daß die Proviautcolonuc mit ihrer Äedcckuug in dic Ebene von Oragalj oebouchircn kouute. Da aber zu dicscr Zeit ciu Bataillon dcS znr Eouvoil>cglcitung be-stimmlcu RcgimcutcS Erzherzog Albrccht im heftigen Gefecht war uud es unzweckmäßig erschien, dasselbe ab-zulöscu, so ward statt dessclbcu dcm Obersten dcs Regimentes, Grafen Vetter, zur Bedeckung dcs Transportes außcr ocn beiden disponiblen Batailloucu von Albrecht und den beiden Ratctcngcschützcn noch einc Eompaguie von Maroicic zugewiesen, mit denen dann dcr gedachte Officicr dcu weiteren Vormarsch nach Dragalj antrat. Als Oberst Iovanovic während desscn sich persönlich damit beschäftigte, zwei vom ^ros herbeigerufene Gcbirgsgcschützc bci dcr Brücke zuuächst dcs Dcfilccaus. gauges zu placircn, um durch sic die Höhen von Brac-jau vom Feinde säubern zu lassen, wurdc derselbe von einer Gewehrkugel so schwer am liulcu Fuße vcrwuudet, daß cr das Eommando, wclchcs au den Obersten Grafen Vetter überging abgeben nnd sich zurücktragen lassen mußte. Bis zur Rückkehr dcs auf dcm Marsche uach Dragalj bcgriffcucn Obersten von Erzherzog Albrecht übernahm jedoch dcr in dcr Aufstcllnng das Gros comman-direndc Oberst Kaiffcl von Maroicic das Eomiuando. Oic Rückkehr dcS Grafen Vetter nach ausgeführter Verstärkung und Verprovianliruna. von Dragalj erfolgte um halb 1 Uhr, die Vcrwuudcteu wurden daun an die BcdcckungScolounc angeschlossen uud dcr Rückmarsch nach Ecrtvicc ungctrctcn, indem die Haupttruppc das Gefecht successive abbrach. Durch dic vorbcrcitetcn Aufstellungen, bei deren Besetzung auch die sonst nicht zur Verwendung gekommene 12. Ocuiccompagnic an dem Gefechte dcr Infanterie Theil nahm, wurdc jede besondere Vc-lästiguug durch den Fciud verhindert. In Ecrkuice ward den Truppcu halbstündige Rast gewährt uud etwa um <; Uhr. nach Zusammenstellung des unter cigeuer Escorte marschircnden Blcssirtcntrans-purtcs, dcr Rückmarsch uach Risano angetreten. — In derselben Gegend wic am vorigen Tage, nämlich beim Defilec vou Napoda, wurdc auch am 20. dic Queue der Eolouue in dcr linken Flanke beunruhigt, nächst Kncz-lac sogar die Arricregardc angefallen und namentlich auch beim Hcravsteigen an den Serpentinen dcs Gre-licn dcr Marsch dcr Queue durch einen lecken Insur-gculenlrupp uicht unwesentlich ticlästigt. — Iu den beiden Gefechten am 20. verlor die Eolonnc dcs Obersten Iouanouic an Todten 2 Osficicrc und 12 Mann, an verwundeten 3 Officicre und 30 Maun, an Vermißten 2 Mann. Die Zahl der Insurgenten an diesem Tage dürfte etwa 1000 Manu betragen yaben, und sollen diesel» bcn uach eingelaufenen vertraulichen Nachrichten etwa 50 Todte und doppelt so viel Verwundete gehabt habeu. Die Hauplschwicrigkcit für die k. k. Truppen bestand darin, daß die Expedition um jldeu Preis in einer vc-r.uiturisch gegcocncn kurzen Frist durchgeführt werden mußte, das Terrain stellenweise sehr schwierig war und dcr Geguer meist auf domiuircnden, felsigen Höhen, von völlig gedeckten und gänzlich unnahbaren Slcllungeu aus das Fcucrgefc,l.t führte. Allc Berichte bestätigcu, daß dic Truppeu trotzdem auömchmSlos eine musterhafte Haltung, vortreffliche!« Geist lind große Tapfcrkcit bewicseu habcu, waö um so mchc anzucrlciincn, da dcr größte Theil der Mauuschaft noch gäuzlich tticMincrfahrcn und dic geforderten körperlichen Austienguugeu und Entbehrungen ganz ungewöhnliche waren. Ucbcr dic ^Krankheit Äcs Hochs Victor VlNllnucl schreibt die „Gazz. d'Itcs Friesclansschlagcs hat sich in dem Befinden des Königs in allen Kranlh ilssympto-men riuc merkliche V.ss.rnng geltend gemacht. Mitternacht. Der vom Krankenlager dcs Königs aus San Rossore eben eintreffende Minister dcs Innern läßt überallhin tclcgrafthiren, daß der Zl>sla»c> dcs Königs in fortwährender Bcsscrnng brgriff^n sei. Der „Public" meldet unterm 7. d, M.: Vertran' liche, auS Florenz eingelangte Nachrichten unterrichten den Kaiser, daß der Zustand des Königs von Ilalicn gar keine Hoffnung mehr nbrig lasfc. Der „Temps" sagt, eine Priuatdcftcschc meldet, daß der Zustand des Königs säst hoffnungslos sei.________ Oesterreich. Vriinn. 8. November. (Graf Ho m ftefch) wurde gegen eine Bürgschaft von 20.000 fi. auf freien Fuß gesetzt. Pest, 8. November. (Un tcrhans sitzung.) Der Finanznlinister Lonyay begründet den Bcschlnßanlrag auf Wahl einer Euqnktecommission in der Banlfragc. Die Krisis selbst sei ein Zeichen der vorgeschrittenen Industrie; sie aufzuhalten war unmöglich; die Banlcn haben dies nirgends vermocht; Iolais Schilderung der ^age sei übertrieben; der Zinsfuß sei nicht 20 Procent, sondern höchstens 6'^ Proccnt, also niedriger als in England bei Krisen. Ucbrigens sei die Krisis weder so intensiv, noch so dauernd, als man befürchtet. Lonyay verliest das Antwortschreiben an die cislcithanischc Ne-giernng bei Gelegenheit der Reduction des Bankcaftitals und ertliirt schließlich, er halte an dem dan-.aligcn Standpunkte fest nnd verlange eine erhöhte Dotation für die ungarische Filiale. zzcmberss, 8. November. (Landta g.) Die Neichs-rathswahlcn wurdcu hcntc beendigt; der Nationalitäten-Ausschuß wird beantragen, den Ausgleich mit den Nu-lhencn auf die nächste Session zu verschieben.________ Locales. — (Theater.) Die beiden letzten Vorstellungen: Bellini's Nachtwandlerin nnd Virch - Pfeiffer: „Lorle" (man verzeihe uns übrigens die Zusammenstellung) waren jede in ihrer Art sehr gernndet und erfolgreich. Wir lommen auf dieselben zurück und wollen hier nur noch constatiren, daß Herr Titzenthaler als „Maler Reinhart" vom Publicum mit verdienter Sympathie begrüßt wurde und Frl. Kottaun als „Lorle" in der gleich bei ihrem ersten Auftreten (in Littrow's „Kuß") gewonnenen Gunst des Publicums sich vollends befestigte. — (Schillerfeier.) Im Balconsaale des Casino's findet heute Abends ein gemüthlicher Schillerabend statt, zu welchem außer den Casmonntgliedern jeder Verehrer Schillers Zutritt hat. Der Abend bewegt sich programm-los, doch stehen, wie wir vernehmen, Vorträge und De-clamationen in Aussicht. — (Der städtische Voranschlag) für das Jahr 1870 liegt gegenwärtig durch 14 Tage im Expedite des Magistrates zu Jedermanns Einsicht auf. Allfällige Erinnerungen werden daselbst zu Protokoll genommen. — (Kreuzotter im Schnee.) Aus Katzensteiu, 7. November, wird uns geschrieben: Samstag den 6. d. Morgens fand ein Vauer iu der Nähe des Dorfes Ottot am Schnee, der noch eine Höhe von einem halben Schuh hatte, eine lebende junge, etwa 8 Zoll lange Kreuzotter, die sich zu sonuen schien. Er fing sie mittelst eines gabelförmig gespaltenen Stäbchens und ließ sie, an einem Vaum befestiget, die Nacht über in sciuem Vaumgarten, allwo ich sie heute ganz muuter und frisch sah, trotzdem wir eine ziemlich kalte Nacht hatten. — (Concurs.) Acim Bezirksgerichte Oroßlaschitz ist die Stelle eines Gerichtsadjuuctcn mit dcm Gehalt von 800 fl. zu besetzeu. Bewerber hal,eu ihre Gesuche binnen 14 Tagen beim Präsidium des Kreisgcrichtes zu Rudolfe werth einzubringen. — (Die Stcrnschnup p cnfällc), welche iu den Nächten zwischen dem v. und 13. November sich häufiger einstellen, und unter dem Namen des November-schwarmes bekannt sind, werden auch in diesem Jahre die Aufmerksamkeit der Naturforscher und Naturfreunde im hohen Grade au sich ziehen. Im vorigen Jahre entwickelte sich dieses Phänomen iu seltener Pracht in den Morgenstunden des 14. November und ist auch in Kram an mehreren Punkten beobachtet worden. Die Nächte vom 9., 10., 11., 12. und 13. November werden diesseits und jenseits des Oceans zum Behufe der Elcrn-schnnppenbeobachtnngen durchwacht werdcu. Bctamttlich couvergireu die Richtungen der einzelnen Sternschnuppen um diese Zeit nach ciuem Punkte in dem Eicrnbilde des Löwen und es ist bei den Beobachtungen, die auch der Laie anstellen kann, besonders dieser Umstand im Auge zu behalten. — (Feuers brn nst.) Samstag Nachmittag brach in der nahe bei Nudolfölverth gelegenen Ortschaft Nagersdorf Feuer aus. Uugeachtet des ziemlich starken Windes gelang es, das Feuer auf zwei Wohn- nnd einige Wirthschaftsgebäude zu beschränken, was allein der energischen Thätigkeit der zur Hilfeleistung herbei geeilte» Orts- und Stadtbewohner, ganz besonders aber der Gymuasiallugeud zu danken ist. Ein großer Theil der Getreide- und Futter» rorräthe ist mit verbrannt, nur wenige Einrichtung«- nnd Kleidu»Mücke, dann das Vieh konnte gerettet werden. Der Gesammtschaoe beläuft sich auf circa 4000 fl.; vou den Vctrofseucn war lcldcr wieder keiner assecurirt. Das Feuer soll durch mit Zündhölzchen spielende Kinder verursacht sein. — (Uebersetzung.) Das Oberlandesgericht in Graz hat dem Johann Schetina, k. k. Bezirlsgerichts-adjuncten in Großlaschitz, eine bei dem t. t. Landes gerichte Laibach erledigte Gerichtsadjunctenstelle im Wege der angesuchten Uebersetzung verliehen. Ncuellr Post. A then, 4. November. Der Kaiser von Oesterreich besuchte in Bcglcitnng des Königs, dcs Obersthof-mcistcrS Fürsten Hohcnlohe, des Geueraladjulanten Grafen Bcllcgardc nnd dcs Ministerpräsidenten Grafen An-drassy die Atropolis, das Parthenon nnd daS Ercch-thcion, dann den Thescns - Tempel nnd den Thurm der Winde (AcolusTempcl) unter lcdhafter Theilnahme der Bevölkerung. Nach dem Diner erfolgte die Abreife dcs Kaisers nach Jaffa. Die Witlernng ist regne- risch. Der Kaiser und die ganze Snitc befinden sich wohl. Athen, 5i. November. Sc. Majestät der Kaiser von Oesterreich schifft sich soeben, halb 1! Uhr Abends, bis an Bord vom Könige begleitet, für Jaffa ein. Nach einem heftigen Gewitter hat sich das Wetter voll kommen aufgeklärt. Jaffa, 8. November. Der Kaiser von Oesterreich ist nach dreitägiger günstiger Fahrt heule Nachts hin' angekommen und hat dcs MorgcuS die Weiterreise nacli Jerusalem fortgesetzt. Der Kaiser nnd die ganze Suit»' befinden sich wohl. Pcra, 8. November. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph sind in der Nacht im besten Wohlsein in Jaffa eingetroffen und diesen Morgen zu Pferde nach Jerusalem aufgebrochen. M ü n chcn , 8, 'November. (Pr.) Düllinger richtet an den dcntschcu Episcopat eine Broschüre, worin er sich als Historiker nnd Theologe entschieden gegen die Infallibililät dcs Papstes ausspricht. Florenz, 8.'November. (Pr.) Die Krise in der Krankheit dcs Königs ist überstanden, die Gcfohr isl vorüber, jedoch wird dic Nccolmalcßccnz cine lange sein. Die Minister haben sich in San Nossorc iüstallirt. italienische Ncntc 55.70. fest. Kandel und Uolkswirthschastliches Telear,»pliische 'Neckselcolllse vom 9, November. 5perc. Mctalliqucs 59.15». — 5perc. Metalliques mit Mai» und November-Zinse» 59, t5 — 5pcrc. National-Auleheu 68.70. — l800er Slaalsauleheu 93.—. — Banlaclien 706, - Lredi!« Aclicu 221.75, — London 123.95. — Silber 122.50. - it, l Dncaten 5 80. Wien, 0. November. (Handelssch iffahrt.) Wie die „Oest. Eurr." vernimmt, hat die Regierung in Gemeinschaft mit England nnd Frankreich mid a»f Gruud eines schwedischen Me-moires in Lmistanlinopel UiNerhalidlnna.cn angeknüpft, ni» für die Handel^schiffahrt Befreiung nnd Erleichternnss von den snt dem Jahre I8li^ l-i»a,cfnl»r!ni. sie l>cnachchcilia.c".de!! nnd lasliqen Anordnungen bei der (5'infahrt in die Daidauellen nnd bei Passirnng dl,r Dardam'llrn lind dcö Bosporus lici Nacht, sowie eine Vrr-l'insachnng on- Scmilatolichandlnna. zn erlangen. Die türkische Rcgirrnng scheint entschieden diöponirt, die billigen Wünsche der unterhandelnden Mächle ;n berücksichtigen. Angekommene Fremde. Am 7. Noucmlicr. Htadt Wie». Die Herren: Schuster, Handeloün, von Trieft - Plesche, von Gotlschee. — Biuat, Fabrikö-Dircctur, vo» Trifail. - Pfefscl, vou Schloß Gallcnfelö. — Dr. Wrelschk', Schnlinspector von Graz. — Weitz, voniklagenfnrt. — ^oncs, Fabrikant, von London Grac, Kanfm,, von Leognih. ^ Sandberq, Kansin, von Vrcslau. (f'Icf»i»t, Die Herren: Voarce. Bahilinssrnieur, von Kanischa, ^ Siminen, von Zilrich. — Krönit, Kansm, von Trieft. -Oblolar, Fabritsbesitzer, von Unterbcrg. — Oblolar, Besitzer, von Unlerberg. — Telsch, Privatier, von Wien. Mil>< Großhändler, von Kanischa. - - Wallner, Handrliün,, von 6^ lainrn, — Wodnickar, Kanfm., vou Wien. — Praäuilar, Gnt^-liesitzcr, vou Stein. — Fürst v. Lieveu, vou Venedig — Pe-rovic, Priualier, von Pest. Mohren, Die Herren: Kardesch, von Wien. — Noseüihlil, Ht'anfni., von Csseg. _________________________ Theater. Hcnle: Zniu Vortheile deö Herrn H. Müller Maria Htttart, Schauspiel iu 5 Acteu. 'llteteutlilu^lsche -UeoMlchlun^ell ill t^MM. " sü, « 3 " " ! ^ si",?, «ll.Mi. 32?,^.. — <1.» wind still Nebel 9. 2 „ N.' 326.L? > 7.1 SW. s. schw. gan; brw, 0.<>" l<>„ Ab. 325,!,5 ^- 5.l/ll»l'^».lU/l. Marlt für Baiikvaftiere Rücksicht geiioinmeli würde, der heulige als einer der übelsten i» den letzten Monaten bett'achtct werden müßte. Anch viele Bahnpapicre weisen st"^ Verluste auf. Dagegen beschränkte sich der Verlust bei Reute ans wenige Vrnchlheile nnd bliebe» überhaupt solche Papiere, welche iu jüngster Zeit bei (iapitalöaulageu begünstigt wurden, ^? s, recht fest. Devisen blieben uahezn unveräuderi, wogegeu sich effectives Silber sowohl als auch Guldmüuzeu rlwaö hoher stellten. Gegen Äörseschluß besserte sich die Stimmung eilligermaßen, so d^ mau bei Abgang des Berichtes die folgrndcu Course verzeichnete: 4. Allgemeine Staatsschuld. ssür 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: iu Notcu vrrzinöl, Mai-November 59.35 59,45 ,, „ „ Frbrnar-August 59.25 59.40 „ Silber „ Iäuuer-Iuli . K8.90 09.10 „ „ „ April-October. <;^.75 U9 — Steucraulcheu rückzahlbar (^) . 97.-. W.— kofc v I. 1839......233.-234.— .' „ 1854 (4 °/,) z» 250 fl. 89.^ 90.- ,. .. 1800 zu 500 fl. . . 93.60 93 25 ,. „ 1800 zu 100 fl. . . 98.— 98.50 ,, „ 1804 zu 100 fl. . , N5 - l 15.25 Staate-Domanen-Pfandbriefe zu 120 fl. ' „ 95,50 96.25 Ober-Oesterreich . - " ^' » W.~. ' « ^ ?>' 7l..25 Ste.ermarl . . . « 5 « "2,- 92 50 ltnM» .... .. b„ 7«75 79.25 O. Acticn von Vankinstituten. > Geld Waare Auqlo-österr. Bank abgesi. . . 212.50 213.— Anglo-ungar. Bank .... 80.50 8l.-. Boden-Crcditanstalt .... —.— -.— Creditanstalt s, Handel u. Gew. . 220.50 221,-(iredilaustal!, allgem. nugar. . . 75.50 70 50 Escumptc-Gesellschaft, u, ö. . . —. - —.— Franco-ijsterr. Baut .... 85— 80.— Gcncralbank.......39.— 40,— Naüunalbllul . .....704 — 700 - Niederländische Ba»t .... —.—- ^-. - VcreiuSbaut.......86,— 87.— Verlehrichauk.......107.— 108.— Wieucr Baut......55.— 57.— ». Actien vo» Trausportuuterneh- »lunge». Geld Waare Alföld-Fiumaucr Bahu . . . 1«2.— 102.50 Bohm. Wcstbah».....2l 1.50 212 50 Carl-Ludwig.Bahu . . . , . 220.50 227.50 Douan-Dampfschifff. Gesellsch. . 540,— 541,- Elisabeth-Westbahii.....170.50 17?.- Ferdiuandö-Noldbahn . . . 2035—2040,— Fllusl,rcheu-Barcsrr-Bahu . . 103.- 104.-Frauz-Iosevhö-Bahn .... 173.- I7.l,50 i!eml,erg-Ezern..Iassyer-Bahll . 190. - 192,- Gell» Waare Lloyd. iislerr........315 - 318 — Omnibui« serste Emission). . . 120.— 125 — R»dolfl<-Bahi!......15.8.- 159.— Siebrnbürger Bahu .... 100. 100.50 Slaatsbahn.......370. 372.— Südbahu . ......241.25 241.50 Süd nordd Verbind. Bahn , . 156, - 15?.— Theiß-Bahn.......233 235.— Tramway........138.50 139,— «?. «vfalldbriefe (für 100 st.) Mg. ilft, Boden-EredwAnstal! Geld Waare verlaöbar zn 5 pCt. iu Silber 107.50 10« — bto.iu33I.rückz.zu5pLt,iuij.W. 89,50 90.- Natioualb. anf ü. W. vrrloSb. zu 5 pCt........93.50 93 90 Oest. Hypb. zu 5'/, pCt. rückz. 1878 98.- 98.50 llua.Bod.-Cred.-Aust. zu57, pCt. 91.— 91.50 »'. Prioritätsobliaationen. l. 103 fl. ö. W. Geld Waare Elis.-Westb. iu S. verz. (l. Emiss.) 90 - 90 50 ^ Ferdiuauds'Nordb. in Silb, verz. 105.— 105,50 Fran.^Ioscphö Bahu .... 92.— 9250 G.Carl-Ludw.B.i. S.verz.I.Em. 101.50 102,50! , ^^^ ^^ Ocsterr. Nordweslbahn . . . . 90 25 i'l'" ^ Siebend. Bahn in Silber vcrz. . 87.50 s«.^ ^ Staatsb. G. 3"/« -> 500 Fr.,.!. Em. 135.50 13^ Südb.G. 3'/>500Frc. „ . .110.50 11?.' Südb.-Bouö 0 7. (1870—74) ,., ^ !. 500 Frcö......242.- 2^<- «. Privatlose (per Stillt.) Crcditllnslllll f. Haudel u. Gew. Geld Wa« zn 100 sl. ö W......151.50 1-'"'^ Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 14.^ ^" .^ Wechsel (3 M°n.) ^ M;<) Augsburg filr 100 ft sildd. W. 103 50 A '^ Frautfurl a.M. 100 si. detto 1<^-^ w ^ Hamburg, für 100 Mark Baüco 9l,50 -' ^ i!ondou. filr 10 Psnnd Sterling 124 2-' '^^ Paris, für 100 Francs < . . 49'^ ^ (5ours der Geldsorten Geld ,ss«q.lr. K. Münz-Ducatel^ . 5 si. 8«,j lr. 5 st- ^ ^ Napoleuni!d'or . . 9 „ 93l,, -' " ^ „ VcrciuSthaler . . . 1 ,. 83i « ^ " gl) " Silber . . 122 ,. 40 „ I