für Vaterlands Künste Wissenschaft und geselliges Leben. Preßfreiheit. ^»reßfreiheit. du schöne, du blühende Vraut, Nun bist du uns endlich geneben! D'rum ruf' ich beqcistert und freudig und laut: . ..Der Kaiser, der Kaiser soll leben!" Ihr taftscheuen Eulen, das Licht bat gesiegt, Herein bricht ein sonniner Morgen; Das Wort, das n.fanq'oe. ist frei nun und liegt Ntcht mehr in drin K,rk,r verborgen. Wott stgne den Fortschritt, die Fr,iheit und fühl' Vorl'll'er die droh>'üte Wolke, U„d czlän/zend !irah!>' auf unserm Panier: V e rtrauen dein deutschen Volke! Paul Renn. Dem Studenten Mlsdorf im bemoosten Haupt. Oft sah ich schon den Mimen Lorber reichen, Wenn uns sein seelenvoUes Spiel entzückt; Mein einfach Lied kann kaum dcm Veilchen gleichen — O! lasse es darum nicht unsscpflückt. — Lass' mich Dir laut des Dankes Worte sagen Für dieses deutschen Monnes kräftig Bild; Mit h.liren Farben hast Du aufaetraßen Für's Edle, von Begeisterung erfüllt! — Ein heilig Fcuer musitell Du entzünden In jedes deutschen Mus.nsohnes Vrust, Dir war vergönnt, ihm den Veruf zu künden. Dess' wohl !o Mancher jich nicht klar bewußt. — Der holde Frühling, ja. er iN erschienen, Und manche Blüthe rief er sc^on an's Lickt, Nun werden Kunst und Wissenschaft ergrünen, Wenn frei der Oeist aus seinen Schranken br.cht. — Dank Ihm» der diesen Frühling wach gerufen, Auf dessen Wink ein neues Seyn entstand; Ruft jubelnd aus an Seines Thrones Stufen: »Heil Ihm, dem treu geliebten Ferdinand!" Mathilde Prelln« r. Graf Sedluitzky als Polizei- und Gen surprasident. (Aus dem „Wiener Zuschauer.") ^»-ach der Abdankung des Fürstel, von Metrern ich war unfehlbar jene des Grafen von Sedln ihky zu erwar.-t",. Das treue und gefügige Werkzeug musice seinem Mei-uer folgen, denn keine andere Hand harre cs in gleicher Weise zu benütze» verstanden. Graf Sed ln itzky har am i6. März scine Prelle als Polizeipräsident i,iedcige!egl, nachdem er jene der obersten Censurleitung durch die Aufhebung des Presizwanges in Oesterreich verloren hatte. Die freie Presse hat die Privatperson und die bürgerliche Ehre zu achten: aber es ist ihre ernste Pflicht, die öffenrliche Person lind ihr Wirken vor das Gericht der öffentlichen Meinung zil ziehen. Wir haben es daher nur mit dem Expolizei- und Censurpräsidenten zu thun. Graf Sedlnißky hat als Polizeipräsident ein besonderes Talent bewiesen. Die Stelle, welche er einnahm,' erhielt erst durch ihn jene hohe und wichtige Bedeutung , welche sie vorzüglich unter Kaisers Franz I. Negierung nicht bloß für die österreichische Monarchie, sondern fast für die ganze We!t hatte. Das traurige System des Fürsten Mettern ich, auf Tauschung begründet, von aristokratischer Selbstsucht gefördert und erhalten, konnte ohne eine zweite Armee, die im Dunkeln für seine Sache stritt, vor dem zunehmenden Tageslicht in Europa nicht bestehen. Die Ausdehnung der g e-heimen Polizei in Oesterreich und ihrer fast fabelhaften Wirksamkeit war das Werk des Grafen Sedlnißky, nm grosier Einsicht in alle Verhältnisse und tiefer Schlauheit durchgeführt. Sie, über alle Länder ausgedehnt, kostete dcm Staate enorme Summen und leistete, ausier in den Zeiren der italienischen und polnischen Verschwörungen, kaum mehr, als matte Befriedigung der Neugier Kaisers Franz!., der bei vielen väterlichen und patriarchalischen Eigenschaften sich über die Souverainetät seiner Selbstregierung sehr täuschte. Die Sorglichkeit, auch die geringste Stelle nicht ohne Bericht der Polizei zu besetzen, auch die kleinste Gabe nicht ohne deren Zustimmung zu gewähren, hatte einen Fürsten von ehrenhaften: Charakter fast lediglich zum Werkzeug die-ser im Dunkeln wirkenden Partei gemacht. Graf Sed l-nitzky war daher allmächtig bis zum Tode des Kaisers, der dem Volke seine »Liebe" vermachte. — Aber eine der ersten Maßregeln Kaisers Ferdinand I., keines Freundes d^r Angeberei und geheimen Polizeiwirksamkeit, war, die Ausdehnung und den Einfluß derselben mehr und mehr zu beschränken. »Die Präsidien der Stellen," hieß es in einen, dep ersten Decrete dieses trefflichen Fürsten, »haben übn-das Benehmen ihrer untergebenen Beamten zu wachen, auf daß es nicht nöthig sey, bei Besetzungen die Censur einer andern Srelle zu fordern." Ja, wir dürfen sagen, daß in den letzten Jahren der Regierung unsers guten Kaisers fast gar keine geheime Polizei mehr bestand; es weiß Jeder, wie a'ller Orten unbeschränkte Redefreiheit herrschte und daß scharf beschnittene Budget für geheime Alisgaben sogar manchmal für den eigentlichen ehrenhaften Wirkungskreis der Sicherheilsbehörden kaum zureichte Kaiser Ferdinand l. bewies sich polizeilichen Nachforschungen so »venig günstig, das; Er selbst bei seinen zahlreichen Gnadeubezeugungen für Schriftsteller nie eine An,'rage an die Censurhofstelle machte, sondern lediglich auf den Portrag Seines Oberstkämiuere>.'Z jährlich eine sehr hohe Summe für die Unterstützung, Belohnung und Ermunterung literarischer Verdienste bestimmte. Gs dürften wenig Schriftsteller in Wien leben, selbst die unbedeutendsten nicht ausgenommen, die von djeser wahrhaft k^i-ftrüchen Freigebigkeit nicht zu erzählen wüßten! Auf solche Wei'e sank in den letzten Jahren der Ein-fius; der obersten Polizeigewalt, die indessen auf den Volks-character sehr verderblich eingewirkt, ihy mißtrauisch, ungesellig und selbst süchtig bis zum erschreckenden Grade gemacht hatle. Nur in seiner zweiten Stellung, von dein unwandelbaren Systeme des Fürsten Merternich geschirmt und gegen manchen anprallenden Sturm geschützt, als Censnr-prasident hatte Graf sedlnitzky seine Gewalt bewahrt und den Bogen so enge gespannt, daß er endlich zum Bruch kommen mußte. Das Me rtern ich'sche System, dessen Mf-rechthalrung die Monarchie nahe mit einer Milliarde Gulden Staatsschuld belastete, mnßre jeden Pulsschlag des geistigen Gebens unterbinden, Gedanken und Ausdruck desselben in Fesseln schlagen. Wie weit es mir dieser drückenden Knechtschaft gekommen, welches Unrecht damit an dem gesunden Sinne des Volkes begangen worden, kann man wohl aus der tiefen Erbitterung aller Classen, ans dem einstimmt f,eu, Verdammungsurtheil des gesammren Volkes schließen. Die österreichische Censur, von gefügigen Organen echt polizeilicher Natur tyrannisch geübt, gab den Hauptanlaß zur Bewegung des 13, März, die ihre Aufhebung znr Folge hatte, den Sturz des hohlen Mettern ich'schen Systems herbeiführte, und nun durch eine gänzliche, höchst wohlthätige Aenderung der Regierungsverfassung vieljähriges Unrech: sühnt. Graf Sedlnitzky hatte durch lange Selbstansübung der Censur die Leidenschaft dafür, wie es scheint, bis zu dem Grade geistiger Krankheit oder des Ucberrei^s gesteigert, Er selbst war ein fürchterlicher Censor! )sls cr noch die Journale persönlich censirte, wurden sie oft bis 1 Uhr Nachts hingehalten und nicht selten, von Oben bis Unten gestrichen, aus seinem Cabinete dem harrenden Drucker zugestellt, welcher das Blatt in sechs Stunden dem Publikum liefern sollte. Von einigen excentrischen und höchst servilen Rathge-bern noch dazu irre geführt,, steigerte sich täglich sein Haß gegen die Schriftsteller, und die armen Journalisten könnten mit den Folgen desselben Bände anfüllen. Welcher der geistige Znstand in der österreichischen Monarchie bis zur Auf-hxbung der Censur war, wissen ja alle Gebildeten! Aber ein solcher Druck hatte nicht bloß jedes geistige Athmen erstickt, er hat auch in sittlicher und socialer Hmücbt unbere- chenbaren Schaden gestiftet. Der Schmuggel des ruinirten Buchhandels, die Förderung der Erbärmlichkeit und Talent-losigkeit im Literaturfqche, dje Demoralisirung der Presse, Bestechlichkeit, Heuchelei und alle Laster, welche die Knechtschaft im Gefolge hat — dieß waren die schmerzlichen und be5lagei)s'.verthen Folgen jenes Ceiisursystcms, von dem cincr> der höchsten und anfgeklärtcstcn Staatsmänner den? Schreiber dieser Zeilen freimüthig erklärte: »Nie war eine so sinnlose nnd crtreme Uebung der Censur Wille und Absicht d^",- Staatsverwaltung." Und doch war es vergeblich, dagegen Abhilfe zu erhalten! Hqbei) wir nun djp schädlichen Einflüsse d?r Polizel-und C">slU'hofstellc unter Graf Scdlnitzky bitter zwar, abe;' wahr geschildert, so müssen wir auch dem Men schen Vedlnitzky ein Recht widerfahren lassen, welches ihm gebührt. Betrachtet man viele glänzende, geistige Eigenschaften, > dieses Mannes, sein vielseicige) Wissen, seine literqrische und stylistiM Bildung, so kö'.nmt man fast in Versuch, sein Verfahren in Censur-Angelegenheiten für ein w id erwi lli g e ä zu halten, das gegen seine innere Ueberzeugung gewesen, Treue und Eharakter muß man ebenfalls an denz Grafen rühmen; es fehlte i,hm selbst, WN Gegensatz der polizeiliche,) Grausamkeit, voy welcher z. B, die Gonfaloniere nnd Cou-sorten aus dem Spielberg erzählen, nicht an Zügen eines fühlenden Herzens,. Nachtragen einer Beleidigung, jeder Schatten von Nachsucht war ihm fremd, auch haben wir noch keinen rechtschaffene» Polizeibeamten über Hintansetzung oder ein zugefügtes Unrecht von seinem obersten Chef Klage füh. reu gehört, Wer den Grafen Sedlnitzky zum ersten Male sprach, ging meist erhoben und bezauberr von seiner Liebenswürdigkeit aus dem Andienz>,immcr fort. Freilich z?g die. leidige Gewohnheit, viele Rückstände cuifzuhänfen, gemachte Versprechungen oft in weite Ferne; aber gegebene Zusagen wurden niemals gebrochen, Bittere Erfahrungen in seiner Stellung , manche zweideutige Hilfsbeamten von der erbärmlichsten Charakten'ichtung und. eine mner solchen Einflüssen errungene düstere Menschenkenntnis^ scheinen mit zunehmenden Jahren auf diesen Staatsmann eingewirkt und ihn weniger bengsam, als Leiter der Censur aber überaus hart gemacht zu haben. Sey dem, wie ihm wolle, der Einfluß der Wirksamkeit des Grafen Sedlnitzky wird auf den literarischen Zuständen der österreichischen Monarchie noch über die Lebensdauer der gegenwärtigen Generation lasten! Der Minister und der Schauspieler. Noveüe nach cwer frai^M^'!' Anekdote von Louis Simon. (Fortsetzung.) Potier fuhr indeß fort: später spielte ich die Rolle des Grafen Choi s e u l - G ouff i e r, Genera! - Agenten der französischen Geistlichkeit. Ich bewaffnete einen Corsaren gegen die Engländer. Damals hatte die ganze Welt den Schwindel: der Papst hätte von Voltaire die Widmung irgend eines seiner Werke angenommen, die Generale beschäftigten sich mit Tapisserie-Arbeit, die Geistlichen in den Boudoirs der Damen." — »Und nachher, gnädiger Herr?" fiel ihm Tal- 118 !I9 ,5eyra,l,id jn die Rede,. — »Ich,c,ln ?lnstodgt, ich forderte Gleichheit für alle Stände — Comödie! Ich, Bischof von Antun, ich forderte Freiheit für alle Religionen — Comödie! Ich, genährt und erzogen von der Kirche, ich schlug den Verkauf der geistlichen Güter zum Besten des Staatsschatzes vor— Comödie! Ich, der Aelteste meiner Familie, ich mächte mir eiV Vergnügen ^daraus, der ,e,ifrigste Beförderer einer Volksrevolution zu joyu, welche alle Vorrechte und ieden Be-,sil) geächter — Alles war Comödie! Ach, mein Herr, v.iel solche Coinödien habe ich gespielt! — Was sagen Sie dazu?" Herr von Palleyrand begnügte sich, ihm zu antworten: »Und nachher, gnädiger Herr?" -^ »Seit dieser Zeit," fuhr der unerbittliche Schauspieler fprt, »nahm mit -meinem Rufe die Wichtigkeit meiner Rotten zu; ich figurirte M,f dem Theater zu Llirembourg bei dem ersten Triumphe Napoleon's.; eben so habe ich auch we.ine Noll.e am 18.. Brumaire gespielt; ich war der Pertraute einer Person, dje ,man den ersten Conslil nannte, Ich bin alt, und mein Gedächtniß ist schwach: — ,indes; erinnere ich mich noch eines blutigen Trauerspiels,, in dem ich einige Worte gesprochen, die von einer grausamen Gleichgültigkeit zeugen ,. . ." »Wie nennen Sie di'esi Trauerspiel?" — »Herzog d'Enghien!" — »Mein Herr! -^-" rief der Fürst Talleyrand. Er t>rhob sich aus seinem Lehnstuhl, die Aligen auf den dreisten Schauspieler gerichtet, aber er setzte sich auch gleich wieder und bat ihn, fortzufahren. — »Was könnte ich Ihnen noch sagen, luchi Herr-^ Potier?" fuhr der Schauspieler fort. »Meine Rollen sind so verwirrt, so dunkel, so zusammen.-gefetzt; ich hatte mit so verschiedenen, guten und schlechten Werken zu thun,! Ücbrigens spielte ich immer aus Beruf, aus Eigenliebe, ohne mich viel uw den Nansen des Dich-rers, den wirklichen Werth des Stückes oder gar um seine Moralität zu bekümmern; mein System war, alle Rollen anzunehmen, ohne Ausnahme, um den größtmöglichen Netzen daraus zu ziehen, wie ein gewissenhafter Schauspieler, der vor Allem das Interesse seiner Bühne in Schutz nimmt; in der Politik nur bin ich vielleicht ein großer Künstler ge-Wesen, ich war ein Künstler dn' Kunst wegen!" Herr von Talley r a n d betrachtete sehr aufmerksam die-sen alten Schauspieler, welcher sciu diplomatisches Leben so geistreich und so »pahr aufzufassen ipusite, nud gewiß wünschte der Prinz in diesem Augenblicke, daß die Geschichte einst uicht strenger urtheilen möge, als dieser Nichter, damit mau von den achtzig Jahren seines Lebens weniger die Schlauheiten eines veränderlichen Diplomaten, als die Schöpfungen eines polirischen Künstlers zu bewundern habe. (Schlußfolgt.) ' Feuilleton. Kürst Mtetternich. — Von einem Manne weif; man eo, welcher der Situation nahe stand, das; der Fürst Mettern ich die Nachricht von der Abdankung Louis Philip p's und der Regentschaft der Herzogin ruhig mit den Worten hingenommen hat: »Abdanken darf Jeder, die Regentschaft ist nicht verfassungsgemäß, das hat Frankreich mir sich auszumachen ;" als er aber die Creatiou eiin-r Nepi:-b!ik vernahm, blieb er leichenblaß in seinem Sessel sitzen; so viel ist gewiß, daß ihn kein Ereignisi schmerzlicher treffen konnte, als dasjenige, welches dieArbeit seines Lebens zerstörte.— Der Iohllnnisberg — bekanntlich Besitzthum M e t-ternich's, ist von den nassau'scheu Standen mit Beschlag belegt, weil seit 33 Jahren keine Abgaben gezahlt wurden, und man nicht den Muth hatte, sie zu fordern. Die Wachen, welche denselben in Beschlag genommen, sollen mit jhrem Posten sehr zufrieden seyn , denn es ist ihnen eine Abtheilung des reichen Weinkellers zur Verfüguug gestellt worden. Laßt's Euch gut schmecken! Gin Pole — betrat bei der letzten Revolution in Paris, einer der Ersten, das Palais royal. In den Zimmern der Königin angelangt, setzte er sich vor das noch offen stehende Piano und spielte unter Begleitung einer ungeheueren Menge die — Marseillaise. (Zccnen aus Berlin. — Es bestätigt sich, daß der Prinz von Preußen (Bruder des Königs lind präsumti-rver Thronfolger) an der gegenseitigen Erbitterung die Hauptschuld trägt und die ersten Anordnungen der militärischen Strenge gegeben. Derselbe ist nach England entflohen und sein Pallast ist von dem Volke als National-Eigenthum in Besitz genommen worden. Der König soll getäuscht worden seyn, und — obgleich keineswegs von sehr unzeitigem Hoch-muthe freizusprechc!! — doch nur einen geringen Grad der Schuld an dein gräßlichen Blutbade tragen. , Se. k. k. ^vh. der Herr Erzherzog Albrecht — will mit österreichischen Truppen nach Italien ziehen, um sich dort im Kriege gegen die Rebellen durch heldenmüthige Thaten jene Liebe vielleicht wieder zu erwerben , die er durch unbesonnenes Benehmen in den entscheidenden Märztagen in Wien verloren hat, die Liebe der Oesterreicher, der Wiener. — Bravo! Die Uniform der Nationalssarde. — Die dunkelblauen Wassenröcke sind mit gelben Metallku'öpfen, mit rothen Aufschlägen und gleichfarbigen Epaulets versehen. Die Beinkleider sind grau, mit rothen Besetzschnüren. Was die Waffengattung anbelangt, so hat man sich noch immer nicht entschieden, doch stimmt die Mehrheit für leichte Gewehre mit abnehmbaren Bajonuetten lind Riemen zum Umhängen, zugleich aber auch 'für den Säbel. Als Kopfbedeckung erscheint die Pickelhaube als die zweckmäßigste. Gin gutes Bonmot. — In einem der unzähligen Clubbs, die gegenwärtig in Paris an allen Ecken aufrauchen, verlangte ein extravaganter Redner »dreitausend Köpfe." — »Nur nicht zu hitzig," rief plötzlich einer der Zuhörer, »ich bin ein Hutmacher!" — Gine Lebensfrage. Wenn sämmtliche Robath-, dann Urbarial- und Zehentgiebigkeitcn aufhören, dann werden wir herrschaftlichen Beamten ganz natürlich entbehrlich werden; wer aber gibt uns und unseren Familien dann Brot? Wer wird unsere Söhne, die jetzt als Studierende in den Reihen der Narionalgarde steh'n, in den Studien unterstützen? Von einem Herrschafts-Verwalter. Signale ans der Gegenwart. Scit slüigcrZcit sicl't »icni in Lail'ach bedeutend wcnigcr Himdl'. — Vorzüglich scheine» die sogenannten Spitzeln, grosie und kleine, (cine I'i,'s>: Gattimq!) q^inzlich verschwunden nnd wie von der ssrde vertilgt. Auch in anderen Städten soll derselbe Fall seyn. Sonderbar .'!.' — Wenn die Kl.issenfurler Dlpulancn, welche, aus eilf Kärntner» bestehend, am 28. oder 29. März bei Hofe die Aüfwarniüg machte, in den, Glauben war. den Reigen der Deputationen aus ten Erl'stuaic,' zu beschließen, so können wir ihr aus zuverlässiger Quelle lüitiheilen.dasl dieji nicht der Fall sey------ Das Ansehen, rie Liebe, ja Bewunderung, welche sich der heilige Vater Pins IX. in dem Kaiserstaate Oesterreich zu erwerben wusile, schmelzen leider durch lVin jüngste« Benehmen gewaltig zusammen. Nicht I.ichi ist ei» Ktaat in Europa ei» treuerer, eifrigerer Anhänger an o.,u römische karelischen Glauben, als unse^. Monarchie. Dae Kaiserhaus 120 selbst ist ein Muster echter Frömmigkeit undCkrissenliebe. Und der heilige Vater weihet selb st die Fahnen seiner Streiter» die gegen die aposto« li sch c Majestät, geqen die ö st e rre i cki sch e n Horden uehen sollen? Ich enthalte mich eines bestimmten Urtheils, aber ccntnerschioer fällt es »lir »nd gewiß jede», biodern Deutschem auf die Vrust, wenn er hierüber nachdenkt. Dem neuen Presigesetz wurde fast überall das Endsckicks.il der Hexen im Mittelalter zu Theile. I» Wien, Praa, Pesth, Gratz el,,d verhöhnende Varsselliingen der „öffentlichen Vcrwaltuna i» Druckschriften für strafbar erklärt, „so ist darüber keineswegs jeder freimüthige, selbst mit llcbertrei< «b u n g i n ss 0 r m und I n h al t v e rb u n d en e T a d e l der offen t» „l i ch e n V e rw a l t u n a oder ihrer Organe zu subsumiren. son-^dern es gehören dabin nur solche Anariffe, welche in offenbar bösw'lli, ,,aer Abttckt a> s^el-en und mit dem Ansehen der Regierung und des Ge« ^seftes, ü"0 nut der Handhabung der öffentlichen Ordnung unvereinbar^ »lick sind.» — Darum — bleiche Federn , zittert nicht! — (5'in Schulmann verfasjte vor einigen Monaten eine Sprachlehre. Der U»alückl,1'>- p-raa1,ens ,,reqiert" wurdeihin das t5>l aestricken. (5i,i Wirt'' vor der Earlssädter.linle > als aewissVühaft bekannt, hat ssch en'schl'N'-n, in ^olne der Ermasiiauna, der Verzehrunassseuer von ,^> kr. pr. b'iiner, den bislieriaen ?,n Kr?»zer Wein zu 19 5>>7 und den 2^ Kreuzer Wein ;» x,'? 2^9 Kreuzer auszuschenken. — — LeopoldKordesch. Eorrespoudenz. Klagenfurt am 3, April 1858. Die Ereianisse d?6 15. März haben auch auf die Vewabner unserer Pr^viin l>en arößten stin^ruck hervorgebracht. Am lautesten ist der Jubel Stande ssnd, und mit aeipanntester Erwartung blicken B^tadt- und?,ind-bürner einer bald befriedigenden Entwickelung entqegeaen. Ueberall im 9i!'>'!> H?rrs1'< l>rdnunc> und Nuhe, keine Svur von gesetzlosen l^ewalt-thaii^eiten des Volkes, Nichtsdestoweniger schilderten einige Wiener als l'ochst ai!^a>'r!'at unk in l^ähruna beariffen. Es» ist freilich wahr, dass ül'?r den Ausdruck: Presifreiheit. Constitotion :c, im untersten Volke di? lächerlichsten, ja wohl aar aefährliclsten Veariffe eirculiren. und da^ die Nol'oth, „nd Z,'sientverw?!aernnc> von einzelnen WeMlinden ;u befiir^ten ist Noch wir wollen boffen. >>a>i die bei den meisten meiner Lands!",te vorherrschende Idee: durch Ordnun«. Ruh? und Eintracht das Weitere abzuwarton, noch immer aleich wirksam bl,il'en werd?. ?s,n 17 Mär<, als am Niae der Vekanntwerduna der allerhöchsten Gnlschliesiuna , aal' 5?r üiessae Manneraelanas - Verein im kleinen ständischen Üandkaussaale sein erstes Concert. <« d,>,n ein aewahltes Publikum qeladen war und ssch sehr zahlreich einnesunden hatte. Unter den ss. von m?hr als 60 stimmen vorqetraaenen si'iesanastücken erntete das Volkslied der Deutschen, wea«>n seiner zeitqemästen Tendenz» den rau« schendsten Peifall. Ick h<-be nur ein? Strovhe hervor: >.N,'r halten fest ,«samm<>n, wir ssnd Eurova's t>er<, ??ür ssreunde mild und liebend, für sseindc hart wie ind aus Osten und Westen hart bedroht." Nack Veendiauna dieser Production überraschte ein? vom vorigen Theater - Civellm^ister Alfred K h 0 m imvrovissrte Musikbande die Vewahner der Stadt mit den lang entbehrte» sslänaen einer türkischen Musik vor der L> nivtwache am neuen Platze. Die übrigen Feierlichkeiten sind bereits i>n "ocalblatte besrrochen. Unler? Vül^ne, die mit 15. d. M. geschlossen wird, liefert uns eine Neihe von a»t gewählten, früher streng verpönten Theaterstücken, z. B. «aube's «Earl^schüler", Vutzkow's ^Urbild d^s Tirtliss«»« u. a, m. In diesem I>>ßter<>n stücke, das zum wiederholten Male, freilich l'^i l,er»'m Hause aufqefünvt w!,r!>e. verdienen der hier aastirende ^cka»-s^i,'ler Earl Nemau als Möllere, und b^onders Herr Colas als Lamoianon. we„?n il'r>>r a^'inaenrn Cbar.il!,-r;ei-s'nunc, eine für ilr Talent ehrenvolle Erwähnung. Da ick bei einer weitern Vespreckunq der hiessqen Theaterzustände nur zwischen zwei Uebeln zu wählen hätte» so folge ich dem Beispiele des Theaterreferenten der „Carinthia"; ich wähle von jenen zwei Uebeln lieber keines und schweige absichtlich. E. Linder. Theater in Laibach. Wir haben im Laufe dieser Tage drei von den früher sogenannten verbotenen Stücken über unsere Vühne schreiten sehen und — incn>L-rUIiile lli^tü — wir leben nob, sind noch a»t katholisch, revoltiren nlcht. die Laibach fließt noch immer ruhig gegen Kaltenbrunn und unser Moor, gründ hat sich noch nicht in einen See verwandelt. Als wir diese drei wahrlich gan, harmlosen Stücke gesehen hatten, fraaten wir uns aeaen» Oitia. warum man ffe eiaentlich verboten hatte, allein wir fanden lci» der keinen Daniel, der uns hierüber aenüaend hatte aufklären könn,n: nur das leuchtet Jedermann ein. daß alle diese drei Stöcke eiq?ntlich ibren aanzen Werth einzia nur dem Veto der ?,'nssoni,ten Censur verdanken, sonst würden sie alle aar ni^t l'i'soni'ers auffallen. Das erste dieser Stücke, welches, mit dem Wörtchen ..Censurfrei" a>, der Stirne, Mittwoch am 5. Arril, einherschritt, war ss e l d m a n n's 3,,ctiaes Lustspiel: «Der Nechnungsrath und »ine Tochter-" Die schonungslose (Veiselunc« des elenden Protectionslnstems. welches endlich seine Taae gesehen hat, ferner die höchst originelle Kleiderwechselunqsfcene im Vorzimmer des Präsidenten sind die besten Elemente dieses Stückes, welches sonst «iemlich flach, alltäglich «nd obne besonderes Interesse an^legt ist. Den Nechnnngsrath l>at der Verfasser Null getaukt. ssür Näthe. wie der hier geschilderte, vaßt eine solche Ne-nennuna vollkommen, und das, es hie und da solche aibt, bezweifelt Nie-mind. Etwas qesiel mir im ,,Meck>nunc>srath «nd feine Töckter" aar ni^t, nämlich die spottende Anspielung ?>,-s ?letuarsc» zu seinem ,weiten Benessee. Das ^tück ist schon aus der Zeit heraiißae» wachsen — zu alt. nebenher auch schon bekannt. Warum blieb H?rr Schwär,bach nicht bei seiner ersten Wahl? »Herbart von Auerspera» von I. V^b^n i a«. wäre in dieser krieasbeweaten Zeit mehr am Mast? gewesen, bat vatorländisches Interesse für sich „nd würde s,e'viü dem ??.'-nesicianten weniastens das Dovvelte einqel'racht has>«'n, als was die «,ssr?„<-fahrer» abwarfen, Herrn Funk musi man das Compliment machen. d-iH er Spectakelstücke immer lebr «meckmäsiia, ausstatte „nd durch glanien^eZ (sostume ausschmücke. Das l?tück sprach nicl't besonders an, — Sonnt 1<< am 9. April ,um ersten Male: „Das bemooste Haupt", Oria!n>,l - S^'n-spiel in tz Acten mit Mesang, von Noderich Nenedir,. Wer das ^>°» ben dpütschl'r Studenten so recht veranschaulicht sehen will, der seh? ssH dieses wirksame, mit Mark und niein ana,esvroch?n, was aber s'>-i den vielen ?"e« ziehunaen auf unsere Zeitumständ<> „icbt anders sei'i kann, indem min jedem Worte Vedeutunaen unterschiebt, auf die s.lbst der Verfasser ni's't aedack't haben mochte. Herr V u ch w a l d war in de< Titelrolle in d?r That recht brav und wurde daher sebr oft stürmisch aernf^n . allein viele s'?r^ vorrufe kommen ja nur auf Necl'nung des Autors. Daß L?<ück enthält viele treffliche Wahrheiten- Das sebr zahlreich versammelte Auditorium verlanate im letzten Acte auch die Nolkshymne «nd bracht? viele beaei« stert? ,.bochs!" dem aütiqen, edlen Kaiser, dem Schöpfer des Mlückß Seiner Völker. Zuletzt wurde A r n d t's Lied: „Was ist des Deut^en Vit?r» lanl"< gesungen und auf Verlanaen wlederfto't. Leopold Kordesch. Bonefice - Mnzeifte. Herr Director ssunk bat in ?lnerkennung dessen, das Mad. Schnitzer (ehedem T^lle. Friederi?e Melchiors diese Saigon l'in-durck' so annestrenat. so Ohr l'?schäf das erst jetzt in Oesterreich erlaubte neu? Slück: «Die Carlsschüler» Schauspiel in 5 Aus>üaen von Heinrich 9 a u b ?, «lvrlassen. Wir l'rau-chen nicht ,u erinnern, daß Mad. Schnitzer wirklich am meisten ,u leisten hatte, und daß sse immer wilüa li„d ss<>ifii<, war. Ueber den Werth des Nlnckes herrscht ebenfalls nur eine stimme: wohlan denn. so wird es nicht fehlen, das, «1, moraen. Mittwoch, unser Publikum zahlreich in dem bald verödet dastehenden Musentempel einsingen werde. — d, — V-r!cg''r: I^n. Gdl. v. KI'i