Zeitung. Nr. 146. Plä numeration-Pie««: Im «iompto« „anzt-N 1, ha^v!. st- 5 50. ssill bic Zustellung ms Hau« Freitag, 3». Juni. Inseltion«»el>ül! Für llline Inserat« l»l« ,u 4 Zellen »5 tr., giößeie pt. Zeile » lr, l bei ö»tel«n wieberholilngni pl Zeile » ll 1«7«. WU^ Des h. Feiertastes wegen erscheint die nächste vinmmer Montan Ven 1. Juli. Mit R. Juli beginm nil neues Abuunemcnl auf die „Kibucher Zeitung". Die Pränumerations Bedingungen bleiben unverändert und betraun: Ganzjährig: ^it Post unter Schleifen . - - - 'l> fl. — kr. Für Laibach ins Hans zngestellt. . . 12 „ — „ "M Comptoir abgeholt......1l „ " Halbjährig: Mit Post >mter Schleifen.....7 fl. 5)0 tr. Mr Laibach ins Hans zugestellt . . . !/ ,. 7" " "Ni Comptoir abgeholt......>' ,< 50 ,. lM" Die Priinumerutious-Vetriitte wolle» portofrei zuneseudet werden. Laibach im Inni 1878. IgM) u. Klcinmayr öc Fedor Daml'crg. Nichtaintlichei Theil. Wien, 20. Juni. Sc. k. nnd k. Apostolifche Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. die successive Anfhcbullg des Uutcrgymuasiums iu Siuj, der Realgymnasien in Krainburg und Freudeuthal sowie des Obergymuasiums in Saaz vom Schuljahre Vom Kongreß. Wie aus Berlin gemeldet wird, sull den neuesten Dispositionen zufolge der Kougreß unter der Voraussetzung, daß er nicht durch die Schwierigkeiten seitens ber türtischen Bevollmächtigten in seiner Thätigkeit aufgehalten wird, die Regelung der orientalischen Frage ihren Hauptzügcn nach Mitte Juli vollendet haben. Die Aufarbeitung der Einzelnheiten bliebe einer aus den zwcitcu Kongreß - Bevollmächtigte» zusammengesetzten Konferenz in Berlin überlassen, und im September würde der Kongreß aufs ueue zur Ratification des inzwischen vollendeten Friedens - Iustrumcutes in der deutschen Hanptstadt zusammentreten. Dienstag um 2 Uhr »achmittags trat der Kongreß zur sechsten offiziellen Sitzung zufammen. Mit Ausnahme des immer noch leidenden Fürsten Gor-tschakoff waren sämmtliche Bevollmächtigte anwesend. Dle Sitzung dauerte drei Stuudeu. Es wurde die Verhandlung der bulgarischen Frage fortgefetzt, jedoch noch nicht beendigt, infolge defscn auf Mittwoch eme neuerlich«- Sitzung anberamn! wurde. Ueber das Er-gebins der Dicnstagssitznng geht der ..N. fr. Pr." von ihrem Spezialberichlerstatter auf telegrafischem Wege der nachstehende Bericht zu: „Um der berechtigten Ungeduld der öffentlichen Meinnng zn entsprechen und wol auch, um im Sinne des Vorsitzenden des Kongresses die Arbeiten zu beschleunigen, hat eine sechste Sitzung des Kongresses tattgcfunden, in welcher abermals die bulgarifche Frage verhandelt wurde. Drei Punkte sind bereits ins Klare gestellt, und mit Rücksicht daranf ist wenigstens im Prinzipe die Uebereinstimmung aller Mächte erreicht. Diese Puuktc sind die Feststellung der Grenze beider Bulgarien, die Bürgschaften, welche zur Sicher-nng der Oberhrrrlichkcit der Pforte zu gewähren sind, und die innere Organifation. Nordbulgaricn wird defiuitiv durch den Balkan begrenzt fein, der Sandfchat von Sophia bis Küstendschc wird gleich Varna einen integrierenden Bestandtheil desselben bilden. Es sind dies unleugbar große Rußland gewährte Zugestand-nisse, und es ist jetzt klar, weshalb Rußland in der Frage der Begrenzung nachgegeben hat. Die Einverleibung von Varna und Sophia in das neue Nordbulgarien würde allein genügen, um weit wichtigere Zugeständnisse als diejenigen, welche Rußland in der Thal gemacht hat, zu rechtfertigen, Ucorigens Hal der Kongreß nichts vcrfäumt, um Rußland die Nachgiebigkeit leicht zu machen. Südbulgarien, welches in Hinkunft „Rumclien" heißen wird, erhält eine vull-,.........>,< ^.,...>,s..«.l^ ^,^ ^,.««^,^ Autonomie mit einer anf fünf Jahre ernannten christlichen meg,riu„g. Die Grenzen Südtmlgaricns werden nach der bereits anf der Konstantinopler Konferenz vereinbarten Dc-marcationslinic gezogen werden. Die Türkei erhält das Recht, die Baltanpässe an der südlichen Seite militärisch zu besetzen. Im Innern des Landes jedoch soll die Pforte, einige erst näher zu bezeichnende Pnnkte ausgenommen, keinen einzigen Soldaten haben dürfen. Es foll zur Aufrcchthaltuug der Ordnung und zur Wahrnng der Gesetze eine nationale Miliz organisiert werden. Die mit türkischen Garnisonen zu versehenden Puuktc werden später bestimmt; die Zahl und die Aufstellung dieser Garnisonen sowie die genane Fixierung der Grenzen soll an Ort und Stelle' durch Spczialkummissionen erfolgen, welche beauftragt werden, das Wert des Kongresses mit Rücksicht auf diese Einzelheiten zu vollenden. Es besteht übrigens bei den Mächten die Absicht, die Grenzen Rumclirns möglichst eng zu ziehen. Die bulgarische Frage ist hiemit im Prinzipe gelöst. „In der heutlgcu Sitzung soll überdies der Be-schluß gefaßt worden fein, die sehr heikle Frage der Räumung des Landes durch die russischen Truppen in Berathung zu ziehen, und wird allgemein an dem Termine von neun Monaten nach Vollendung des Frie» densinstrumentes festgehalten. Nach allrdem ist es jetzt beinahe gewiß, daß die Verständigung zwischen den Mächten bezüglich Bulgariens erfolgt ist; aber es wäre wünschenswerth, daß dies auch zugunsten der kleineren Fürstenthümer geschähe, da ja wohl zu bedenken ist, daß die Bulgaren nicht die einzigen Christen im Oriente sind. „Griechenland, Rumänien, Montenegro und die Armenier haben Memoranden an den Kongreß gerichtet, welche nur allzu deutliche Symptome der herrschenden Unordnung sind. Namentlich mit Bezug auf Rumänien werden sehr ernste Schwleriglelten entstehen. Ais jetzt ist die rumänische Regierung fest entschlossen, nicht nachzugeben. Nach der im Kougreß herrschenden Stimmung zu schließen, scheint es jedoch, daß Äeh-arabien Rnßland überlassen wird, daß also in diesem Punkte Rumänien zum Opfer fällt. Heute haben die rumänischen Minister dem Kongresse ein Memorandum übergeben, und es heißt, daß die rumanijchen Abge-sandten den Auftrag haben, sich auf keine Transaction einzulassen; sie werden gegen die Entscheidungen dee Kongresses, so oft sie Rumänien nicht günstig sind, Protest erheben und in positiver Weise erklären, daß sie nur der Gewalt weichen. Herr Bratiano begibt sich übrigens in den allernächsten Tagen nach Sigmaringen zum Prinzen Anton von Hohenzollern. Sigmarn^en, uem naier dc« Fürsten l^arol von Rumänien. „Seit einigen Tagen verweilt hier ein Eisenbahn-Unternehmer Namens Berkley, welcher die Bahn von Eernavoda nach Küstendsche iu der Dobrudscha erbaut hat. Diese Eisenbahn ist ein ziemlich mittelmäßiges Geschäft, aber General Ignatieff hat den Banquiers vou Odessa verfprochen, daß die Eisenbahn erstanden werden soll, wenn die Dobrudfcha an Rumänien fallen würde. Namens diefer Banquiers ist Berkley hier angekommen und bemüht sich, die Engländer für seine Sache zu gewinnen, indem er behauptet, daß Europa selbst das größte Interesse habe, daß die Dobrudjcha eine rumänische Provinz werde. Es soll ihm gelungen sein, Lord Beaconsfield für fein Projekt zu gewinnen, Feuilleton. Die sieben Seen des Triglav. Von Richard Ihler. (Fortsetzung.) . Wahrlich, es gehört wenig Phantasie dazu, die Mnen dünnen Nebelstreifchcn, welche soeben über dem passer hinflnttern nnd gleich daranf an der von schwarzem Nadclgchölz bekleideten Höhe des Nordnfers wieder verfchwinden, für Elfengcbilde zn halten. Keine "och fo leife Bewegung des Waffers ist bemerkbar, und die Folge davon ist ein Spiegelbild, wie es eben mn Wasserbecken, selbst bei scheinbar vollständigster ^uihe, anfznwrifen vermag, in dem lebende Wefcn — wsche — vorhanden. Hier macht kein Fisch die A>"sserflnche erzittern; jeder Zweig, jeder Stein, jeder ^lock erscheint genan in derselben Klarheit nnd Farbe ? ni^V?'lo. nnd zwar so täuschend, daß es erst k y'. "^'eMung bedarf, die streng in Horizontal-'"A "calli'nien erscheinende Spiegelung als eine Wlche zu nehmen; anders selbstverständlich da, wo durch eine schiefe Linie in der Zeichnung des Objektes ""ch das Spiegelbild eine folche, nnd zwar in ent-gegengeschter Richtung, zeigt, jedoch anch hier ist es Wt glwz leicht uud bedarf es genauen Blickes, den ^aum des Ufers zn bestimmen.' Der Farbe nach muß diefer kleine, kaum hundert schritte in der Länge messende Wasserbehälter, eine enorme Tiefe haben.' Stehen wir am Ufer und schauen ,^.°" kalte Mut, so nehmen wir nur ein bis zn a"" «chrM vom Rande entfernt noch den Grund aus, dauu aber fcheiut derfelbe traterartig tief abzufallen; wie viel an dieser Annahme der jedenfalls mit vegetabilischen Snbstanzen bedeckte Boden Schuld trägt, vermag ich leider nicht zu melden, tief, sehr tief ist jedoch dieser See anf jeden Fall, da er fonften nicht die nachtschwarze Farbe zeigen würde. Eine ziemliche Weile schon rastete ich hier, da fragte ich endlich meinen Begleiter, wo denn, und wie weit die anderen Seen noch entfernt seien, und wie weit es speziell bit zn jenem Orte sei, an welchem die vom österreichischen Tonristentlnb demnächst zn erbanende, resp. im Baue begriffene Hütte stehe? „O Herr, das ist wol noch zwei Stnndcn von hier entfernt", war des Mannes Auskunft. Auf denn, ich will heute noch dahin! Die siebente Abendstunde war längst entwichen, doch jetzt im Inni, nahe dem längsten Tage, soll es uns nicht irre machen, noch weitere zwei Stunden zu marschieren, war ich doch sicher, daß mein Begleiter — wie er vorgab — den Weg sicher wisse. ' „Ich war ja mit beim Holzfällen für den Hüttcnban thätig", su hatte er mir gesagt; nnd fürwahr, der Mann hatte mich nicht betrogen, er fand den Steig durch den Wald und durch Stcingetrümmcr auch dann noch, als es fchon vollständig finster geworden. Von, Schwarzsee weg. steigen wir in nordwestlicher Richtung gegen einen riesig hohen Schuttwall, der iu der Mitte zu durchqueren ist; an einzelnen Orten unterbreche» feststehende Blöcke des Mutter-gesteiues die bröcklige Masse, und gleich auch eutsteigt einem folchcn Blocke nnd der daranf angesammelten Hnmnsdecke ein Waldriese von königlicher Pracht, mehr denn drei Fuß in, Dnrchmesser weist der Stamm, und titanenhaft strebt der Wipfel aufwärts. Das wärm Mastbäume für die Seeschisse der Adria, wie sie fchöuer noch kein Schiffsbaumeister gesehen; doch von hier herab ist kein Baum zu Thale zu bringen, iah stürzen die Wände des Revieres nach der einen Seite, wir wir solches gesehen, zu den Matten im Westen des Wocheiner Sees ab. und steil noch zieht sich der Steig nach den anderen Seiten aufwärts. Doch woher kommt hier ein, wenn auch nur schwach markierter Pfad, welchen Zweck hat derselbe? Mein Begleiter wußte Auskunft zu geben. In früheren Jahren, fo erzählte er mir, habe man hier heroben Faßdauben verfertigt und dieselben dann über die Wand der Komarca hinab zum See getragen, da man schon anders den herrlichen Waldsegen nicht zu verwerthen vermochte. Jetzt wird diese Art der Nutznießung nicht mehr beliebt, und so bleibt denn der herrliche Wald hier heroben in jungfräulicher Schöne als Urwald erhalten. Wahrlich, ein Urwald in des Wortes weitgehendster Bedeutuug thront hier auf felsiger Höhe; schuhtief und noch mächtiger bedeckt der Humus den Boden, die Waldesleichen mitsammt dem Wurzclstock versperren uns bald da. bald dort den Weg, nnd unter ihnen heruor sproßt neues Leben. Weiter unten — in den voll uus jetzt durchwanderten Partien — sind es meist Fichten und auch Buchen, welche den Waldbestand bilden, höher hinauf tritt die Lärche allein auf, jedoch auch diese in Pracht-exemplaren. Der Wald, in dein wir wandeln, er mag recht wol dem Luchfe noch Aufenthalt bieten, und wie lange mag es ber fein. als hier Meister Petz sein lustig Dasein trieb? Wir möchten glauben — wüßten wir eben nicht gcgentheilig. daß nun schon lange in jenen Revieren kein Bär mehr gesehen wnrdc, — daß solches heute noch der Fall. War es doch mein Begleiter, 1214 Der Kongreß wird aNer Wahrscheinlichkeit nach in diesem Sinne entscheiden, dann aber wird es sich fra» gen, wie die Sache ausgeführt werden soll." Zur Wahlbewegung iu Deutschland. Dem Vernehmen nach wird auch die deutsche Regierung mit einem Manifeste in die Wahlbewegung eingreifen. Dasselbe soll Erklärungen darüber bringen, wie sie über Schutzzölle und Tabaksmonopol, über indirekte Steuern und einige von confervativcr Seite beantragte Abänderungen der Gewerbe-Ordnung denke. Eine Formulierung, fügt der Berliner Korrespondent der „Breslauer Zeitung" dieser Meldung hinzu, scheine für diese Erklärungen noch nicht gefunden zu sein, doch werde man wol mit der Annahme nicht fehlgehen, daß in den meisten Punkten eine Uebereinstimmung mit dem Programme der Deutschconservativen bestehe. Nact) einer Version des „Deutschen Montagsblatt" hat ftch überdies die preußische Staatsregierung in ihren letzten Sitzungen nicht allein mit Vorlagen gegen social-demokratische Ausschreitungen, sondern auch mit wirthschaftlichen Vorlagen beschäftigt, welche dem neuen Reichstage unterbreitet werden sollen. Es han-delte sich dabei um eine weitere Revision der Gewerbe-Ordnung und un« eine Aenderung des Hreizügigkeits-gesetzes. Ob dem Reichstage auch eine Vorlage wegen Revision des Wahlgesetzes zu machen sei, wäre vorerst noch nicht entschieden. Die beiden Fractionen der Fortschrittspartei und der National-Liberalen im sächsischen Landtage haben sich geeinigt, bei den bevorstehenden Reichstagswahlen überall im Lande zusammen zu gehen und sich in jeder Beziehung voll und aufrichtig zu unterstützen. Gleichzeitig sind Verhandlungen wegen eines ähnlichen Kompromisses mit der conservative« Partei im Gange. Eine gemeinsame Besprechung von Vertretern aller drei Fractionen ist für die nächsten Tage in Aussicht genommen. Bei der Berliner Wahlbewegung sind am fleißigsten die Christlich-Socialen, welche fortwährend Wahlversammlungen veranstalten. Auf der eben geschlossenen Berliner Pastoraltonferenz — eine Vertretung der extremsten evangelischen Orthodoxie — ist dem Hofprediger Stöcker die höchste Anerkennung dafür ausgesprochen worden, daß er sich in die social-demokratischen Versammlungen begebe, um die verirrten Seelen wieder zur Religion zurückzuführen. Charakteristisch für die Partei ist es, daß sie in Berlin zwei Kandidaten, Grüneberg und Küster, aufgestellt hat, welche noch vor einem, beziehungsweise zwei Jahren, als Hauptagitatoren der Socialdemokraten galten; Küster figurierte sogar als Redacteur des „Neuen Social» demokrat". Am 23. d. M. ist auch das social-demokratische Centralwahlcomite mit seinem Appell an die „Arbeiterbataillone" hervorgetreten. Das Schriftstück zeichnet sich auf den ersten Blick durch seine Länge aus, und diese wird hauptsächlich durch die Fülle der Anweisungen und Warnung motiviert, welche die unterzeichneten Derossi uud Geib in Hamburg au die Parteimitglieder zu richten für nothwendig halten. Der social-demukra-tische Wahlaufruf gibt die Ordre, um die geringen Mittel wirksam zn verwerthen, dieselben nur auf wenige Wahlkreise zu concentrieren. Das Königreich Sachsen soll ihnen eilf. das Königreich Preußen zwölf und das übrige Deutfchland nur sechs Deputierte liefern. Vom deutschen Süden und Osten erwarw. ,. „.........^sten. Der zweite Theil des social-demokratischen Aufrufes beschäftigt fich mit detaillierten Weisungen für die Wahlagitation und empfiehlt unter anderm völlige Enthaltung davon in jenen Kreisen, wo die Agitation sehr erschwert ist, viel kostet und wesentliche Erfolge nicht verspricht. — Zwischen dem Reichskanzler nnd der badischen Regierung scheint derzeit ein äußerst gespanntes Verhältnis zu bestehen; der Fürst hat es unliebsam em^ Pfunden, daß das Ministerinn! Stößer ihm die Wahl-cirkel durch seine bekannte liberale Erklärung gestört hat. In Anknüpfung an dieselbe war behauptet worden, die badische Regierung habe für die Anflösung des Reichstages nur gestimmt, weil Fürst Bismarck die Kabinettsfragc gestellt habe. Hierauf erwidert nun der „Reichsanzeiger" folgendes: „Der „Hannover'sche Eonrier" hält trotz des Widerspruches anderer, besser unterrichteter Blätter die Behauptung aufrecht, der Reichskanzler habe inbetreff der bundesräthlichen Abstimmung über die Auflösung des Reichstages erklärt, daß er sofort zurücktreten werde, falls im Bundesrathe auch nur Eine Stimme gegen die Auflösung abgegeben werde. „Es ist dies eine tendentiöse Erfindung, zu deren Herstellung an irgend einem Ort wider besseres Wissen die Unwahrheit gesagt worden sein muß. Die telegrafische Mittheilung, um welche allein es sich handeln kann, enthielt eine Antwort auf die Meldung der Gefandtfchaft in Karlsruhe, daß die großherzoglich badischc Regierung unter Vorbehalt weiterer Berathungen und Immediatvorträ'ge Bedenken gegen die Auflösung des Reichstages habe und glaube, daß auch der jetzige Reichstag entschiedenen Maßregeln zustimmen werde. Diese Antwort war an die Gesandtschaft in Karlsruhe gerichtet und hatte nachstehenden Inhalt: Die Wicderberufung des jetzigen Reichstages würde eine harte Zumuthung für die Majorität desselben vom 85 Mai involvieren und doch znr Auflösung führen; die gegentheilige Annahme der großherzoglichen Regierung werde hier für unzutreffend gehalten, welches gegenwärtig der gnte Wille einzelner Mitglieder anch sein möchte. Würde die kaiserliche Initiative für die Auflösung durch ein Votum des Aundcsrathes in die Minorität gesetzt, so werde gegenüber dem öffentlich kundgegebenen Mißtrauen gegen die Regierung die letztere in die Alternative gebracht, zurückzutreten oder Sr. Majestät zu Maßregeln zu rathen, die bisher vermieden seien, weil sie die Spannung im Lande verschärfen würden. Eine weitere Korrespondenz init der großherzoglichen Regierung hat erst nach der Abstimmung infolge der Veröffentlichung der „Karlsrnber Zeituna" und "",- '" w-" der That unleugbar sämmtlich, wenn auch in vei'schu' oenem Maße, eine Verantwortlichkeit mit sich w'iM'^ welche das Gesetz definiert, die Rechtspraxis bcst"^ uud deren Folgen, wenn sie auch nnr ein cinM's Mitglied des Hofes treffen, die Würde der ganzen ? Körperschaft beeinträchtigen können, daß es al>o "»" jedem Gesichtspunkte von Wichtigkeit ist, einer S^ läge ein Ziel zn setzen, dercn Gefahr durch den !"l>!! brauch anfgedectt worden ist und gegen dle leine ">>' dere Maßregel ergriffen werden kann, als ein allgcim'lne» nnd unbedingtes Verbot, verfügen wir Obei'pwsld"" u. f. w.: Art! l. Diejenigen Mitglieder des Rechnnngs< Hofes, welche industriellen udev Finanzgescllschaftcn "l" VerwaltumMäthe, Censoren oder Rechnniigölomnnsllue angehören, werden aufgefordert, zwischen diesen """ schlcdenen Stellungen und ihren staatlichen Aemtern ,^ wählen. Art. 2. Sie haben il»,-,',, <5''l":l"^^ ^ «.^^... " O"" "- v>. anzuzeigen. Art. :i. Dlcj^ ^ laß ist allen Mitgliedern des Rechnungshofes M"!^ len. Pctitjean." Wie verlautet, kommen nicht weB^ als 27 Mitglieder des Rechnungshofes in den o" dieser Option. ' . ^ Das „Journal officiel" veröffentlicht el" ""^ dem Unterrichtsminister Bardoux erlassenes neues/-glement für die medizinischen Prüfungen. Die SlB zeit ist danach auf vier Iuhre bemefsen. Dann M .zur Erlangung des Doktordiplomes fünf Pnlfuu^ nämlich in: 1. Physik, Chemie, medizinischer"^., geschichte; 11. :l) Anatomie und Histologie, !.)'M" logie; 111. u,) in äußerer Plitliowl^, operativer Medizin, d) inne- > ,^, logic; IV. Gesundheitspfl «,. -Therapie, UiUei-ia inullicu. l äußerer und geburtshilflich nebst einer praktischen Pr> ! Anatomie. Für die Zulassu ,,, .^n den noch von amtswcgen ei>, > mic eine in den Laboratorien nnd in der Anatomte l^> ,,^^,. mindestens zweijährige Lehrzeit in den H^^uins Die Kosten des gesammten medizinischen ^ . ^--belaufen sich auf 1^ >^ vollkommen im Rechte waren, Vcobachtungsvo, » ^ den von ihnen occupierten Positionen "Mnnu " . ^<. daß dieses den türkischen Truppen m L"aM . ^Z ' zustehende Recht geheiligt sei durch allc M'^^ Krieges, welche verlangen, daß eilte un <"". !,MM-Armee im Interesse ihrer Sicherheit ""<- " ^t. maßregeln treffe, welche sie Zur Genesis des ganzen Vorfalls 6)"'" '""' ..Pol. Korr." aus Konstantinopel f./^,'',l,nd.n',l „Der russische der vorgeschobenen Limen w dem ^" '^ . ^z östlich 3on Matriliöi,. hatte zur Beobachtn"« 1215 Feindes Observatorien errichten lassen, welche, nach dem Muster der im Klankasus üblichen, ans vier senkrechten Valten mit einer in der Höhe von 1(1 Metern angebrachten Plattform und einem gebrochenen Dache bestehen. Ein oben ausgehängtes Bündel Heu hat die Bestimmung, behufs Ngnalisieruna. einer Gefahr von dem Wachposten in Ärand gesteckt zu werden. In einer Ausdehnung von tausend Metern wurden oier solcher Observatorien errichtet. „Sonntag früh bemerkte plötzlich der türtische Eorpskommandant Fuad Pascha diese vier seltsamen Apparate. Er entsendete sofort einen Adjutanten nnd "eß den rnssischen Postenoffizier auffordern, die vier Observatorien zu beseitigen, letzterer erwiderte, er werde hierüber dem General Ellis rapportieren. Der General Weigerte sich ganz entschieden, der Aufforderung Fuad Paschas nachzukommen, worauf letzterer in einem wenig artigen Schreiben die Entfernung der vier Ob-Me innerhalb zwölf Stunden verlangte, widrigenfalls, er die nöthigen Maßregeln ergreifen würde. General! ^llis übermittelte dieses Schreiben dem Oberkomman^ "anten General Tottlcbeu, welcher sofort die Allar^ nn'eruug der nächstgelegcnen zwei Divisioneil nnd «avallcrie-Escadronen anordnen ließ. Zwei mit Kranken voll belegte Ambnlanzen wurden raschg erauint und die kranken in eine angemessene Entfernnng hinter ^an Stefano dirigiert. Der provisorische Ehef der dlplomatischeu Kanzlei, Generalkonsul Hitrovo, eilte auf einem russischen Staatsdampfcr nach Bnjntdere, um deni Botschafter Fürsten Lobanoff über die Vor-stUe zu berichten. Mittlerweile massierten sich die Soldaten und wurden die Kanonen bespannt. Mit ^llibruch des nächsten Tages erblickten die Türken zu 'hrcr Ueberrafchung an 30,000 Russen in Schlacht-ordnung luit mehr als 100 gegen Matritiöi gerichteten ^schützen. Sie hatten offenbar an eine solche ernste Sendung ulcht gedacht. Nun Ulußlen anch sie ihre seihen forinieren, uild gegen 10 Uhr vormittags stan-den beide Armeell elnander gegenüber und erwarteten das Signal znnl Kampfe. Bis Mittag hatte Fuad ^nscha weder ein Signal gegeben, noch eine einzige "Ugel gegcu die Observatorien abfeuern lassen. , ,.Iu der Zwischenzeit hatte Fürst Lobanosf bei ^' Pforte Schritte gemacht, nnd der Serasticr Mn-Itapha Phosphor Pascha, von Safvet Pafcha von dem "urgcfallenen nntcrrichlct, hatte Fnad Pascha die Ordre ^ltomiiicil lassen, sich ruhig zu verhalten, nnter den ^"sfen zu bleiben, aber keinesfalls die Osfellsioe zu "greifen. ., „Gegen Mittag erschien Safoct Pafcha selbst iln ^agei, und nach einer Konferenz wurde beschlossen, "neu Adjutanten behufs Aufklärung oder vielmehr ^ntschuldignng des Vorfalles zn dem russischen Kom-wandanten zu seuden. Nachulittags wurde den durch ^e achtstilndige Bereitschaft in der größten Sonnende ermüdeten rnssischcn Soldaten gestattet, sich ans den Buden zu legcu. Erst gegen 3'/, Uhr gelailglc ^r in Mission entsendete türkische Adjutant vor den General Tottlcben, welchem er erklärte, daß ein Miß-^lständnis obgclvaltet habe, daß Fuad Pascha glaubte, ble Observatorien seien jenseits der Demarcatiouslinie ^richtet lind hätten einen aggressiven Eharakter, wes-Mlb rr zn Gegenmaßregcln griff. Er habe inzwischen lallen Irrthum erkannt, nnd werde demnach General ^oltleben von dem Großvezier nnd dem Kriegsminister gebeten, die ganze Affaire als nngefchehcn anzusehen." Kagesneuigkeiten. — (Die Abreise des Schach vonPersicn) bun Paris wird bcstimnlt am I. Juli erfolgen. Nach enieln weitere» Avis wäre am 3. Juli mittags seine Zukunft in Salzburg und am 5. seine Abreise von Salzburg nach Wien zu erwarten. Vielleicht erfährt das !v nutifieicrtc Rciscprogramm noch eine wesentliche Ab-"'dcrung in Bezug auf den Tag der Ankunft iu Wien. ^er H^r FZ^. Graf Creniievillc. der von Paris nach ^«im zurückgetonlnien ist, wird den Schach an der "U'desgrcnze empfangen nnd der Schach in der Hofburg ^steigen. ,. -—(Fünfzig Millionen Kreuzer.) Betannt-uch wnrde neulich das Gesetz publiciert wegen Prägung ^ull 5il)0.000 Gulden ill Kupferlrenzcrn; interessant ist t>>r Berechnung, welche die „Vorstadt-Zeitung" über das Gewicht dieser Geldsumme anstellt; dieselbe schreibt: ^ ^3""ä" wiegen circa '/,, Kilo, das macht bei Kreuzern circa 100,000"/, Kilo, gleich '' ^/» Meterzentner. Da nun cm Streifwagcn mit zwei der kräftigsten Pferde höchstens 30 Meterzentner zu ertragen vermag, bedürfte es einer Anzahl vun ?'" Pferden. n,n den Knpferschatz aus dem Münzamte '"ttzuschaffcn! . — (Das Befinden Nobiliugs) hat sich '" dcn letzten Tagen wesentlich gebessert. Er richtet sich ""cits im Bette auf. ißt mit Appetit und gibt theilwcifc ^ntwurten ans Fragen. Bei allen Antworten, die Nobi-9^ gibt, sftjslt ein eigcnthimlliches L.ächeln um seine nrltl^ ^"^ ""^ blödsinnigen, nnd man glanbt in Nubil' " ^"'l"l' bei der großen Menge Gehirn, die Äi!>..t!,'^ ^"'loren. in ihm immer >mr einen blödsinnigen "'Wn a,n Leben erhalten zn tonnen. — (Großer Kurfürst.) ^Dcr „Allgemeinen Zeitung" wird aus Berlin gefchriebcn: „Die Abscndnng des Raddampfers „Lorelcy" nach Folkestone hat wol lanm den Zweck, cine Prüfung darüber, zu veranlassen, !ob eine Hebung des Wracks des „Großen Kurfürst" a»sführl>ar ist. Es liegt bis jetzt kein Anhalt dafür vor. daß die Hebung eines Schiffes von so kolossalen Dimensionen übcrhanpt möglich ist. Nach dem Berichte des englischen Tauchers, welcher das Wrack im Auftrage des Contrc-Admirals Batfch untersucht hat, ist nicht daran zu zweifeln, daß das Schift beim Untersinken in zwei Theile geborsten ist. Eine offizielle Constaticrung der Thatsache ist abcr schon aus ^rmalcn Gründen nncr-läßlich, und hat die Untcrsuchnug dcS Wracks, insofern dieselbe durch Taucher möglich ist, für die Marinever-waltnng anch erhebliche sachliche Bedeutung. Zudem ist es vielleicht möglich, wcrthvulle Gegenstände, welche sich an Bord des Schiffes befanden, zu bergen. In jedem Falle müssen die Masten u. s. w.. welche der Schiffahrt hinderlich sind. beseitigt werden. Die Abscndnng des Ingenieurs und dcr Taucher auf einem besonderen Schiffe war erforderlich, da andernfalls ein englischer Dampfer zn diesem Zwecke hätte gemiethet werden müssen." — (Vertagung des fünften allgemeinen deutschen Turnfestes.) Vom Brcslaner Vercinsturnrath erhalte« die Wiener Blätter folgende Zuschrift- „In der heutigen (19. d.) Sitzung dcS Ccntralausschnsscs für das fünfte allgemeine deutsche Turnfest wurden folgende drei Anträge gestellt: 1.) die Feier des Festes auf das nächste Jahr zu verschieben; 2.) das Fest bereits am 21. bis 23. Juli d. I. abzuhalten; 3.) dasselbe auf den 2b, bis 27. August d. I. zu verschieben. Nach eingehender Begründung obiger Anträge wurde von maßgebender Seite die Erklärung abgegeben, daß angesichts der ernsten Zcitvcrhältnisse es immerhin zweifelhaft wäre, ob auf die früher zugesagte Bewilligung des Paradcplatzes als Fcstplatz zuversichtlich zn rechnen sei. Auf diese Erklärung wurden dic Anträge uä 2 und 3 zurückgezogen und dcr Antrag, „die Feier des Festes für dieses Jahr zu vertagen", fast einstimmig angenommen." — (Das Nationalfest in Paris.) Für das Nationalfcst vom nächsten Sonntag werden bereits allenthalben großartige Vortchrnngen getroffen, von welchen nur einige Ziffern einen Begriff geben mögen. Das Bonlogner Gehölz soll von 100,000 in den Bäumen angebrachten farbigen Ballons, vun 30,000 auf dem Boden ruhenden bunten Lämpchen, von 32,000 Flammen ill den Gnirlandcn ringsum und von A4 elektrischen Sunncn l'clcnchtlt scin; von dem Hauptthurc dieses LnstwaldcS bis zum Triumphbogen sollen sich 220 Lu-streS von je 200 Lämpchcn hinziehen und diese Licht-lcttcn dann durch die elysccischcn Felder bis zmn Con-cordicnvlatze hcrabstcigcn. wo dann der Tuilericngarten aufs nenc 35.000 Lämpchcn absorbieren wird. Auf der Seine werden sich die Rudcrergcscllschaftcn mit hundertzwanzig Booten, die von 12M0 LichtballouS gcschmückt sind, in pittoresken Trachten zu einem vcnetianischen Feste vereinigen, in welchem sich von fünf großen, in Sammt und Seide prangenden Barten Musilbandcn vernehmen lassm werden. Der Zapfenstreich wird von vier Banden, hnndcrt Trommlern und hundcrtundfünszig , Trompetern ausgeführt; ihnen werden hundert Kürassiere mit Gasfackcln nnd dreihundert Infanteristen mit Laternen und Oriflammen das Geleite geben. Im Tnilericngartcn endlich ein Niefenlonzcrt von vierhundert Sängern nnd dreihundert Instrnmentisten mit einem kosmopolitische» Programm, in welchem man neben dcr Cantate: Hltti^ il Iu ^raixn! (Text von Victor Hngo, Musik voll Francois Bazin) auch Nummern wie „Lorelcy" von Mendelssohn und dic „Aufforderung zum Tanze" von Weber bemerkt. — (Hungcrsnoth in Ehina.) Die Ueberland-post ans Ehina bringt schreckliche Nachrichten über dic dort herrschende HungerSnuth. Im nördlichen China ist dicsclbe dnrch anhaltende Trockenheit hervorgernfen, während im Süden große Uebcrschwcmmnngen das Leben der Bewohner dcs „Himmlischen Reiches" bedrohen. Wie groß dic Noth ist. ergibt sich daranS. daß dcr Kaiscr von China bereits Befehl gegeben hat, die zchu Gänge, welche sonst auf seiner Tafel erscheinen, auf drei zn reducieren. Die Sterblichkeit nimmt vun Woche zu Woche in erschreckender Weise zu. Gleichwol kann man sich eines Lächelns nicht erwehren, wenn man liest, daß der Kaiser für den Fall, daß er selbst den Zorn der Götter errcgt haben sollte, den Versuch gemacht hat, das Unheil abzuwehren, indem er seinen Namen abändert. Eine Episode ist besonders charakteristisch. Eines Tages verdunkelt sich dcr Himmel, das unglückliche Volt glaubt, ein Gewitter sei im Anzugc. welches eudlich den in Jammer und Noth erwarteten Regen bringen wcrdc; abcr nur zu bald stellt sich heraus, daß die Hoffnung eine eitlc gewesen. Ein fürchterlicher Sandsturm bricht los, der den Nest dcr Vegetation nut fußhohem Staube überdeckt. Da erhebt sich in dem Volte verzweifelnde Wuth gegen den Gott des Windes, der das neue Unheil herbeigeführt hat. Man stürzt in den Tempel des Gottes, fesselt seine Bildsänlc mit eisernen Ketten und schleppt sie in ein dunkles Gemach, Von dem Erfolge dieser grausamen Maßregel wird leider nicht berichtet 50 erfährt auch China wieder eimnal, wie grausam sich die Ausrottung der Wälder rächt, welche im Norden bereits die größten Dimensionen angeuommen hat. Die Folge dieses unwirthschastlichcu Treibens ist im Hochlande die alles ertüdtende Trockenheit und in den Niederungen des Südens zerstörende Ueber-schwemlnung. — (Die italienische Asrila-Exp ^ <, > i > uu) unter der Leitung dcr Hcrrcn Gessi und Mattcucci mußte unverrichtetcr Dinge nach Fazoglu umtchrcn und ihre Aufgabe als vollständig gescheitert aufgeben. Die Feindseligkeit t>er Stämme dcr Aman gegen die Türken, als welche anch dic Italiener galten, machle jcden Versuch der Forscher, ins Land der GallaK vorzudringen, unmöglich. — (Wachsthum Londons.) Nach der letzten amtliche» Volkszählung von 1871 ist dic Gesammlzahl der bewohnten Häuser Londons von 3O6,Otzl» im Jahre 1^51 aus 41!1M2 im Jahre 1871 und deren Zinsertrag von 11.283.003 Pso. St. auf 23.111,313 Pfd. St. gestiegen. In dcr City von London dagegen ist die Zahl dcr bewohntcn Häuser (weil dic meisten Häuser in Comptoirs, Läden, Magazine und Lagerräumc um-gcwandclt wcrdcn) von 14,4,^3 aus 9230 gesunken. 1851 belief sich die Bevölkerung der Weltstadt aus 2.303,405 und 1871 auf 3.200,987 Einwohner. fokales. — (Aufhebung des ttrainbu rger Realgymnasiums.) Se, Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. die successive Aufhebung des Realgymnasiums in Krainburg vom Schuljahre 1878/79 ab zu gestatten geruht. Die gleiche Bewilligung wurde auch zur Aufhebung des Obergymnasiums in Saaz Uhr. Gurtschakoff war in derselben anwesend. Die bulgarische Frage wurde ganz erledigt. Der Verlauf der Sitzung war sehr befriedigend. Es wurde nachfolgendes bcfchlossen: Den Türken wird die freie Wahl der Garnifonen in Ostrumelien gewährt, dieselben können beliebig verstärkt werden, nur dürfen Irreguläre hicbei nicht verwendet werden. Der Durchzng von Truppeu durch Numelien ist deu Türken gestattet, ein längerer Aufenthalt daselbst jedoch nicht. Schumla uud Varna müssen geschleift werden. Die österreichischen Anträge, die religiöse und politische Gleichstellung aller Bulgaren und die bulgarischen Eisenbahnen betreffend, wnr-den angenommen. Griechenland hat hente mittags die Verständigung über seine Zulassung zum Kongreß erhalten nnd wird schon an der nächsten, am Freitag stattfindenden Sitzung theilnehmen. Numäuien wurde beute mittags eine Ätt Ultimatum zugestellt, welches besagt, der Kongreß werde, wenn Rmnänieu in die Abtretung Beßarabiens nicht einwillige, dekretieren: Die Duuaufürsteuthümer haben aufgehört zu rxisticren nnd ein neues Rumänien werde geschaffen werden, dcfscn Grenzen der Kongreß bestimmt, Es wurde vonseite des Kougrehpräsidiums übel vermerkt, daß das gestern überreichte rumänische Memorandum schon vorige Woche in der „Republique Frau^aise" veröffentlicht wurde. Es verlautet, Gortfchatoff werde abreifen. Berlin, 26. Juni. Das dem Kongresse überreichte rumänische Memorandum faßt die Wünsche Ru-mäuieus iu folgende fünf Punkte zusammen: l.) Kein Theil des gegenwärtigen Territoriums wird vou Rumänien abgetrennt; 2.) das rumänische Gebiet wird keinem Durchzugsrechte zugunsten der russischen Armeen unterworfen; 3.) Rumänien ergreift mit Rücksicht auf Jahrhunderte alte Rechtstitel wieder Besitz von den Inseln und Donau - Münduugeu einschließlich der Schlaugeninseln; 4.) Numäuien wird im Verhältnisse zn der ins Feld gestellten Militärmacht eine Entschädigung erhalten in der Form, wie sie für am billigsten (plug oxpLälsut) erachtet werden wird; 5>.) die Unabhängigkeit Rumäniens wird definitiv anerkannt, fein Gebiet wird neutralisiert werden. Posen, 20. Iuui. Die „Ostdeutsche Zeitung" meldet aus Kalisch vom 25. d. M.: Die Revolte vom 23. Iuui wurde durch Militär uuterdrückt. Der Gouverneur erließ eiuen Tagesbefehl, wonach alle Läden am folgenden Tage geschlossen bleiben und uur drei Menscheu auf der Strafte zusammen geheu dürfen. 80 Persoucu, darunter mehrere Geistliche, wurden verhaftet, 200 andere znr Anzeige gebracht, welche alle vor ein sofort eingesetztes Kriegsgericht gestellt werden sollen. Athen, 20. Juni. In Eanea hat infolge Mißhandlung von Christen seitens der Türken eine Er- hebung stattgefunden. Die Läden find geschlossen, Der Gouverueur ist mit den Truppen abgeMe». Zahlreiche Familie» haben sich auf einem italienische» Dampfer eingefchisft. Telegrafischer Wechselkurs vom 27, Imii. . ,, Papier-Rente 64-50, - Silber-Rente 6630 - l"old-Rente 74-70. — 1860er Staats-Anlchcn 113 75. - Äan^ÄM» 847. — Kredit-Acticn 24? 75. — London 11655. - S",?" 101 70. — K. l. Münz - Dulntcn 5 54, 20Franlen-St'lü< 935. - 100 Reichsmark 57 65. Wicn. 27. Juni, Zwei Uhr nachmittags. (SchlMH Krcditacticn 247 70. 1860er Lose 114'—, 1864er Lose 1^'" österreichische Rente in Papier 64 30. Staatsbahn 25?'—, A"", bahn 215-75, 20 - Franlcnstnc?e 9 35. ungarische Mcditactle 226 -, österreichische Fraucobanl —-—, österreichische AuMai» 111 -, Lombarden 77 50, Unionbanl «8 ^ Lloydactien 50U-türkische Lose 25 25, Communnl^Anlehen 93 10, EMtischc ^ Goldrentc 74 70, ungarische Goldrcnte — —. Fest. ^. Handel und GolkswirUchastliches, Wochenausweis der l. l. priv. üsterr. National!»«»!. ^, selbe weist im Verhältnisse zn dem der Vorwoche folgende ^-ändcrnngen auf: Äansnoteunmlaus fl, 26<).3!)6,!»I0.' Z>«>' schnlgassc Nr. 4, Gcdärmbrnud. — Margaretha TomaW>"' Victualicuhäudlcrsgattin, Dompla^ Ar, 'i4, Wassc'chlchl- ' Das Weib des VahnauslcgerS Hcrschiiwwil.;. bei 60 Jahre a '^ wurde durch ciue Locomotive überfahren uud als verslm»""' Leiche in die Todtcnlammcr nach S>, Christoph übertraf», D cu 23. I u u i. Robert Vodnil. .«ostlnabe. :l I. 4 ^/ Bnrgstallgllssl- Ar. 14, Granne nach Masern. — Jakob f">> pens, l. t. Buchhallungsbcamtcr, 60 Jahre. Roseugassc "^ Schlagstus«. .,,. Den 24, Juni. Johann Vizjau. Arbeiter, 64 I. SG ' slättgasse Nr. lo, Wassersucht, - Rosalia Rihar, Straft'""'' aufschcrs«Tochter, Kastcllgasse Ar. l0, RippcnscllentziiildiMtt Den 25, Inn i. Johanna Manrcr. Handelsmamlstocli" ' ^ I. 4 Mon. 5 Tac,e, Drnlscher Plaj) Ar. 8. Dipl,ll,rnt><' ^, Joyanii R'egali, Hnusbesihl>rklll»>! l'!ü,">>'^ Im t. t. Gn rni so nsspi t a I s: , Den 18. Juni. Iuo Gjnrii-a. Infanterist des 5:!.I"> Regiments. Sclbstcnlleibung durch eiuen Schnsl iu d>l ^Ä,^, Den l!». Inni, Franz Trcen. Infanterist des 5!5.o">' Regiments, wchirilhailtcntzilndlinss. Angekommene Fremde. , Am 27. Juni. ,.„, Hotel Stadt Wien. Zidau Maria uud Wild V,. Al^">'"" - Aagy. Grrichtgadjuuc!. Paqo. - Araun, ^eln'id^l'''^' Dombovar. — Schwarzwald, .ttfm,, Acrliu, — ^""'< Ml, bursscr, Widcrspil, Vessner, Uauflente; Schweiger, "^ Reisende, und Ännzl, Wien, .,-«,' Hutel Elefant. Varto dc Bernardo, Concgliano. — ^'ya'" Möbclhändler, Agram, ^ Walcher Anua. TarviS. ttaiscr vo» Oesterreich. Aadogg und ölabell, Graz, ^,)ila»l wiol,ren. Schwigcl. Rcgicruugsingcilieur. Dalmazien. ^ -"^zs., Ursula und Finl. - (tndler, Reis,. Gablonz, — I»^)''' Wien. Meteorologische Beobachtungen inLaibach^ Z zZ W Z2 ^ 3e' ^Z 7'U.Mg. 7!i6 98 -j-16 4 windstill fast heiter Y20 2?. 2 „ N. 7:i6 M l-25 0 SO, mäßia theillu. be>u, glegeN 9 ., Ab. 734 00 -j-17 4 AO, schiuacl, theillu.he!«" ^.^ Vormittags fast heiter, nachmittags 5 Uhr ^^» ,>»i tnrzcm Regen. Das Tagcsmittcl der Wärine -^ " ' 0 7" über dem Normale. ——' ' Verantwortlicher Redacteur: Ottomar «"mberg ^ <5l)ls(Nl)(llÜ)l. Wien, 26. Juni. (1 Uhr.) Vei sehr ruhigem Geschäftsgänge zeigten die Kurse große Fcstigtcil. «tlb Ware Papierrente........ 6440 6450 Silberrente........ 6630 6650 «olbrente......... 7480 74 90 Uose. 1839........ 334 — 336 — . 1854........ 10850 109 - . I860........ 114— 11425 . 1360 (Fünftel) .... 122 25 122 75 „ 1364........ 139 25 139 50 Ung. Prämien.Anl..... 80 75 81 - NreditL.......... 164— 16425 Rudolfs-L......... 14 50 15-- Prämienanl. der Stadt Wien 93-25 93 50 Donau-Regulierungs'Lose . . 104— 10425 Domänen - Pfandbriefe . . . 139 50 140 — c)csterreichische Schahschcine . 9850 98 75 Ung. 6perz. Goldrente . . . 9185 9195 Un«. EisenbahN'Aul..... 101 50 102 — Una. Schaltbons vom I. 1874 113 - 11350 Anlehen der Stadtgemembe Wien in N. V...... 95 75 96 — Vrundentlattnngb Obligationen. «öhmen......... 103- 103 50 Niederösterreich...... 104 25 10475 Gelb Ware Galizien.........86— 8630 Siebenbürqen.......7650 7725 Tcmcscr Vanat......77 50 78 — Ungarn..........7775 78 50 Nctien von Vanltn. Gelb Ware Anglo-östcrr. Banl.....112 112 20 Kreditanstalt.......245 70 245 90 Depositenbank....... — - — Kreditanstalt, ungar.....227 — 227 25 Nationalbant.......848— 850 — Unionbank........68 - 6850 Vertchrsbanl.......107 75 108 - Wiener Vanlverein.....9475 9525 Actien von Transport Unterueh mungen. Geld Waiü Alföld.Nahn .......121 50 122- Donau-Dampfschiff..Gcsellschaft 468 — 470 — Elisabcth-Wcstbahn.....17250 173 Ferdinands-Nordbahn . . 2160—2165--Franz-Iosepli'Äahn . . , . 135 75 136 25 Gelb Ware Galizische Karl»Ludwig-Vahn 253 50 254 - KaschaU'Oderberger Bahn . . 107-25 107 50 Lemberg^Czernowi^cr Vahn . 12250 123 - Lloyd-Gescllschaft......506— 508' - Oesterr. Nordwestbahn . . . 109>— 10950 Rudolfs'Vahn.......120 25 120 75 Slaatsbahu........257 50 258- - Südbahn.........77' - 77 50 TheislVahn........193 - 194 - Ungar-galiz,Verbindungsbahn 84— 84 2.'» Ungarische Nordustbahn . . . 116 50 116 75 Wiener Tramway Gescllsch. . 157 50 158 — Pfandbriefe. Allg.üst.Vodcnlredilanst.li.Gd.) 108 75 109 — „ „ „ (i.V.-V.) 9175 92- Nationalbanl.......98 85 99-- Uug. ÄodcnkreditInst. (V.-V.) 94 75 95-- Prioritätö Dbliaatlonen. Elisabeth-V. 1. E,n.....9240 9260 Fcrd. Nordb. in Silber . . . 105— 105 50 Franz-Joseph Äahn .... 8850 8875 (»al. Karl Ludwig A., 1. Em. 100 75 10125 ----------------------------------Ml" ^^ Oesterr. Nordwest Vahn - 68^0 ^ ^ Ticbenbnrgcr Vahn . - - - ,"'4^ ^, Ttaalsbahn 1. Em..... j^'^ ,V;25 S'idbahn ^ 3°/«...... '1^ ^.50 « " /»...... __ —-"^ Sübbahn, Äous...... ^ Devisen. Auf deutsche Plichc..... 57 W 5?'^ London, lnrze Sicht - ^ 1)6^ ^ ^5 London, lange Sicht , . . '^.^, ^5.5 Paris.......... """ Veldssrten. Dntatcn .... 5 sl. 5» lr. 5 n- ^ Napolconsd'or . 9 „ 37 „ " " Deutsche Reichs- .78.''" banlnolcn. . . 57 „ ?5 „ .^ " ^. , Silbcrguldcn . . 101 „ l'0 .. 10^ ., Krainische Orundenttas.nnn^ 0blig"'ione.^ Mluatuolieruua.' Geld 90-, ?"" ,^ «««tr«,: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 64 40 bis 64 50. Sllberrente 66 50 bis 66 60. (voldrcntc 74 75 bis 74 85. Kredit 245 40 bis 215 60. Anglo IN ""« London N6 80 l>i» 11715. Napoleon« 9 37 bi« »3li Silber 10190 bis 102—.