Ar. 7. Donnerstag am 23. Zanuar 1879. IV. Jahrgang. Pränurrerations-Bedingungen. 3«r <5iUi j 9'outlid .. . —.56 VirNkljtHrig.. 1-40 AalbtUiij . . . ».— »oniiatnu. . . 1«nml .lnfftO»«! «»n, . . . S-«0 «ottiialjrta . . . «.40 Erscheint jeden Donnerstag und Sonnlag Morgens. Inserate v/si äsn angenommen U btr Sspe»ili»n »et „«Illtn Geltung". £a. Ttntafft Wt. 4 Ser«i »,» I«da», . Kahl«). ■nlBätli I>«h»>e» 0>(tc«lt für bte „liSin jjtuuitj" an: W. Vtofic in 8>:»n, »n» «3tn bct-cntcnbrn CUlttn d, I ®»*tiiuai'. J»f. Sito- . reich in a. Ovpelti und Dtmtcv » 4»»».' i» tSuii. g. mtilo. ZntnilH« - UjNiiar »n | Ka >b»ch. Politische Rundschau. öilli. 22. Januar Die auf Abschluß eine» Meistbegünstigung«-vertrage« zwischen Oesterreich und Frankreich bezüglichen Erklärungen wurden am 20. d. M. ausgetauscht. Der Abschluß de« Vertrage« selbst erfolgt nach bewerkstelligter verfassungtmäßiger Behandlung der bezüglichen Borlage, die bereit« de« Reich«tage zugegangen sein dürfte. Zu diesem Ende fand bereit« ei» Ministerrvlh unter dem Vorsitze de« Fürsten Auer«pcrg statt, der sich mit diesem Gegenstände, sowie mit der Behandlung de» italienischen Handel«vertrage« befaßt hober. dürfte. In Folge der Vertagung der Beschlußfassung über die bezüglich Bo«iuen« zu machenden Bor-lagen ist auch »ie Feststellung de» Termine» für den Wiederzusammentritt der Delegationen- bisher unterlassen worden. Man glaubt indessen, daß die Fortsetzung der Deleganon«session gegen Ende der zweiten gedruarwoche werde erfolgen können. Der .Nordd. Allg. Ztg.- zufolge hat da« Reich«gesunohcit»amt in Folge der Fortdauer der Erkrankungen an der Pest in Südrußland, Maß-regeln in Vorbereitung genommen, welche dei weiterem Vorrücken dcr Seuche zur >bwenbung der Gefahr von den Grenzen erf»rderlich sind. Um den Maßregeln durch ein gemeinsame« Bor-gehen mit Oesterreich die möglichste Wirksamkeit zu sichern, be^ab sich im luftrage de« Reich«-kanzln« der geheime RegierungSralh Finkelndurg nach Wien, wo er die erforderlichen Verabredungen mit den dsterreich. Sanitätsbehörden treffen wird. AMetou. Klassische Phrase«. Im Gasthause .zur g«Ideneo Apfelsine' ging e« wieder recht lebhaft zu. Der Stammtisch war vollzählig besetzt und da« deliziöse Kulmbacher vier hatte die Gäste bereit« in »ie behaglichste Stimmung versetzt. Wie gewöhnlich drehte sich auch die»«al da« Gespräch um dir hohe Politik. Nachdem die brennendsten TageSfragen genugsam ventilirt und auch über die kommunalen Angelegenheiten einige Glossen gemacht worden waren, kam die Rede auf die moderne Erziehung und von dieser auf die Emanzipation der Frauen. i>ü die« Thema dem lianzleirathe Gens« nicht besonder« zusagte, zumal seine Frau für äußerst geistreich galt uns er anf da« classische Wissen seiner besseren Hälfte sich nicht wenig zu Gute that, so bemerkte er auf die Behauptung eine« Herrn: .daß die Frauen keine Reflexion de-säßen' ganz kurz und nicht ohne Anzüglichkeit, daß seine Frau ein eben so große« classische« Verständniß hätte, wie mancher Liter^urprofessor. Ein ebenfalls ansäender Professor über diese prooozirende, auf da! Gesprächsthema eigentlich gar nicht Bezug habende Aeußerung pikirt, rief nun: „Ihre Behauptung Herr Rath ist denn In Petersburg und anderen Universität«-städten haben sie Eltern den strengen Auftrag erhallen, dei sonstiger Strafe vorüber zn waten, daß ihre studirenden Söhne von öffentlichen De-monstrationen sich fern halten. In Pisa fielen ctnützu»g«beitrag von 100 fl. gewidmet. (Zum Präsidenten der Grazer Handelskammer) wurde der Großbäi'dler Ar,p'ich wiedergewählt, ebenso Ritter v. K»affel zum Vlze-Pitsiventen. Der Anregung der Wiener Kammer entsprechend beschloß die Gcazer Kammer, an der Deputation anläßlich der silberne» Hochzeit de» Kaisnpaare« lheilzunehmen. (Die landwirthschaftliche Filiale) hüll Sonnlug den 26, d. M. 4 Uhr Rachmittag im Hotel zum „wcißen Ochsen" eine P l e n a r» s i tz u n g auf deren Programm u. a. eine Bor» beralhung der vom öenlral-AuSschuß im letzten Landboten angeregten Fragen betreff Hebung der Rinderzucht im Mittel- und Uniertandc, ein Vor» trag des Assistenten der Weinbauschulc über seine aus der vorjährigen Regionalau«stellung den Obsl-hau betreffenden Wahrnehmungen, endlich ein Vor-trag de» Filialvorsteher« Über künstliche Fischzucht stehen. — Auch Richtmiiglieder haben Zutritt. (Beschälhengste.) Am 2-"». d., 10 Uhr vormittag«, findet hier eine kommiffionelle Unter« suchung der Beschächengste, behus« deren Lizenzi» rung von Seilen der Behörde statt. (Ort«-Ehroniken.) Der Ausschuß de» historischen Verein«« für Steiermark. welcher vor mehreren Iahren die Oit« Chroniken ii'« Leben gerufen hat um dadurch den historischen Sinn zu schärfen und wichtige Vorgänge in den größere» und kleineren Gemeinden unkerer Heimat der Vergessenheit zu entreißen, richtete nun an die Ort«-Ehionisten die Aufforderung, diese Chroniken zur Beurtheilung an den Au«schuß einzusenden. Al« EinliescrungStermin wurde der 31. Iumar d. I. festgesetzt. vS« verdient erwähnt zu werden, daß diese vom historischen Bereine für Steiermark ausgegangene Einrichtung der OrtS-Ehroaiken in verschiedenen anderen Ländern, zumal in der Schweiz, Anerkennung und Nachahmung gefunden hat. (Von den Wiener Studenten.» Die Sam«tag in der Leopolostadt abgehaltene Plenar-Versammlung der „Akademischen Lesehalle" nahm einen so tumultuösen Vcrl»us, daß der anwesende Regicrung«oertrtter wiederholt mit ter Auflösung der Versammlung drohen mußte und nur der ganzen Energie de« Vorsitzenden und der eindringlichen Intervention gearteter Parteiführer gelang e«, daß wenigste»« odg stimmt und beschlossen werden konnte. In Folge nationaler Zerwürf« nisse war der Prüfe« A. Gelber sogar thätlich insultirl worden, worauf er und mit ihm der Gesawmlausjchuß mit alleiniger Ausnahme eine« Tief errdihend war die Räthm aufgesprungen; aber auch der Kanzleirath. der während der letzten Worte eingetreten nar, wurde glühend roth und schon wollte sich die gewilterschwangere Almo«» phäre in einem Donnerwetter enlladen, als der Professor, in dessem Gesichte sich nicht t ie kleinste Spur einer Auslegung zeigte, aufsprang un) leise dem Rath zuflüsterte: „Ich glaube meine Wette gtwo»iirn zu Hab«ii, denn Sie selbst waren Zeuge der Verlegenheit die ein GoethischeS Gesicht verursachte." Der verblüffte Kanzleirath murmelte etwa« wie: „Komödiant", doch er mußte zugeben die Wette verloren zu haben. Und indem er gute Miene zum bösen Spiele machte, ersuchte er .en Pros.ssor keine Andeutungen über die Art de« Ge-winnen« zu machen. „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde von denen sich Eure Schulweisheit nicht« träumen läßt" sagt Hamlet. Im räthlichen Hause zog die verhärgnißvolle Wette traurige Eonscqucnzen. Da« vertrauen des Rathes zu seiner Gemalin war geschwunden und da die Rälhin nicht die Fra» war, sich von den Launen ihres Mannes quälen zu lassen uns da sie andererseil«, vielleicht au« weiblicher Eitelkeit, nicht glauben wollte, daß der Professor eine Komödie g^pielt hätte, so kam e« von Zerwürsniß zu Zerwürfnis und schon nach drei Monaten zu einer Trennung der Ehe. Und Herrn Schollar demiffionirlen. Run sollte die Plenar-Versammlung entscheiden, ob der Au«schuß bleiben oder bei seiner Resignation beharren solle. In Masse eingetretene Studenten de« ausgelösten Lesevereine« wollten nun die Leitung der .Lesehalle' an sich reißen und den alten vu«schuß zum Rück-tritte zwingen, aber die Störenfriede blieben in der Minorität, der alte Ausschuß erhielt ein Vertrauen«-volum und n,hm seine Demission zurück. Da« Zischen und Toden der Gegenpartei änderte nitt» an der Sache. Der Vorsitzende schloß die ver« sammlung und der Rezierungsvertreler forderte die Unfriedlichen sehr energisch zum verlassen de« Saales auf. (Ans Liebesleid) Wie die „Klagen-furler Zeitung" berichtet, bat sich am 19. d. eine i« Schröoerschen Brauhauie bedienstete Kellnerin durch Züiidhöl,chcnpho»phor veigislet. Der Zustand der Unglücklichen, welche vom t'iebe«gramme zu diesem verzweifelten Schritte bewogen wurde, wird al» ein hoffnungsloser bezeichnet. (Polijeibericht.) Während des Fran-ziek markte« in Gonoditz :v»rde dem Anton Kos, Gruntdesitzer in Lubnitzen, (wie er angibt), von zwei Fraucn«personen nach Ausschneiden der inneren Rocktasche eine Brieftasche, iu welch, r sich drei Slück Roten ü 10 fl. befanden, einwendet. — In der Rächt vom 12. d. wurde die Gewölbthüre der Weißwaarenhänolerin Fanny Bartelt in Mar-bürg mittelst Nachschlüssel« geössnet, hierauf eine Scheibe eingedrückt und sodann iLäfchwiaren ver, schie! encr Gattung im Werthe von 83 st. gestohlen. St. Gertraud am 20. Jänner 1879. Nachdem ich gesehen hab«, daß mein Bericht üt>er die Anwendung von Carbolsäure bei Schullehrer» zur Zähmung von wilden Thieren Ihren Beifall gefunden hat, ist mir der Korrespondenckamm gestiegen, und ich habe nun den Muth gesunden ni-ch weitere Berichte über den OrtSschulral von St. G und dessen Mitglieder zu bringen. Selbst-verständlich wolle an der Ausdrucksweise eines schlichten LandmanneS nicht allzusehr Anstoß genommen werden. I» St. G. hat sich das Bedürfniß nach einem Schul-gebäude herausgestellt, welches besser als das bisherige seinem Zwecke entsprechen sollte. Der Schulrat diese» Orte» faßte daher in der Eisung den Beschluß eine Realität anzukaufen, und es wurden zwei Mitglieder deS vttSschulrate« gewählt, um im Namen desselben den Kauf abzuschließen. D es« beiden Mitglieder des Orts-ichulrateS (nennen wir den Einen Brünner den Anderen Prager) kauften richtig eine Realität, jedoch nicht im Namen deS LrtsschulrateS sondern sür sich, und ließen sich auch ohneweiterS grundbücherlich als Eigentümer eintragen. Nun erst traten sie vor den Lrtlschulrat und sagten die Realität gehört unS. Du mußt sie jetzt uns abkaufen, sie kostet jedoch dermalen etwas mehr, ersten« weil wir beim Notar Spesen hatten, nnd dann mußt Du uns auch unsere Mühewaltung bezahle»! außerdem verlangen wir noch als Eratisikation, daß wir»ein für allemal von allen Naturalleistungen beim Schulhausbaue nach weiteren drei Monaten erzählte man in der „goldenen Apfelsine", daß Professor !. mit der geschiedenen Rälhin Gense sich ehelich verbunden hätte. 0. Merci. An den Aergea. tue Novell« au« Steiermark von Harrtet. <12. Fortsetzung.) Ad« legte da« letzte Päckchen unter den Weihnacht«baum, dabei überflog ihr Blick noch einmal prüfend da« reizende Arrangement und mit demselben zufrieken, trat sie an eine« der Fenster heran, während ihr Auge zu dem steinen-hellen Himmel emporblickte, aber bald von dem» selben wieder zu der schneebedeckten Erde zurückkehrte. Al« sie von dem Fenster zurückwich, streifte ihr Fuß einen kleinen Gegenstand, der halb ver-borgen unter dem Teppich lag. Sie bückte sich darnach und hob ihn auf. Al« ihn da« helle Kaminfeuer beleuchtete, erkannte sie, daß e« eine kleine Mappe au« schwarzem Sammle war. in deren Mitte, dem junge» Mädchen unheimlich em kleiner in Silber gearbeiteter Todtenkopf entgegen« blickte. Da« Schloß an dem Eisenband hing ge-brechen herab, ein schwache« Anziehen und es lößle sich völlig von der Mappe. Ax>« Blick haftete unverwandt darauf. Sollte e« jene Mappe fein, die Leon« Geheimniß barg? Der junge Baron befreit sein müssen, desgleichen sind wir von den all» sälligen Schulumlagen zu befreien. Ter Qrtsschulral zahlte den Herrn Prager uud Brünner die Barauslagen und macht, die Abschließung dei Vertrages mit diesen beiden Herren von der Senebmigung des BejirkSschul-rateS geltend Brünner und Praqer klagen nun den Ortsschukral aus Grundlage dieses noch nicht genehmigten Vertrages auf Bezahlung deS KaujschillingSresteS. Ich will hier nicht untersuchen ob die 'Klage gerechtfertigt ist oder nicht, darüber wird der Civilrichter entscheiden! wol aber erlaube ich mir die Frage : Können die Herren Prager und Brünner noch alS Orisschulratsmitglieder sungiren. während sie gegen denselben Pro,eß silhren, weiter«, wäre hier nicht der Fall eines MandatsverlusteS gegeben, da es doch sicherlich höchst unhonorig ist einen Vertrauensposten zu selbstischen nnd gewinnsüchtigen Zwecken auszunützen? wär» es nicht die Pflicht des BezirksschulratheS sofort zur Säuberung des Ottsschul. rates von so unreine» Elementen zu schreiten? Ich denke, so lange bei uns das preußische Maulkorbgesetz noch nicht eingesührt ist, werden mir solche Interpellationen an den Bezirk«schulrat!, von I erlaubt sein Ich füge dein Seiagten nur noch bei, daß der in Carbol gesäuerte Echullehrer im vorliegenden Falle den Hetzer gespielt bat. weil er bemübt ist. jene Onsschulrätbe welcke ihm an Bildung überlegen nnd durch Chirane auszumarzen, um wieder den unumschränkten Tyrann der Bauern spielen zu können. Ob ihm dies gelingen wird, ist eine andere Frage, wir wollen hoffen, daß man sür diesen Txps auch den paffenden Deckel finden wird. Agricola. Buntes. (Keine Schleppe!) In Iudeadurg findet heute in den Lokaliiäten »c« Umjchadenein „Kleeblatt-Krän zchea^stalt, dessen fch eppefeindliche Arrangeure tu der in obersteierifcher Mundart verfaßten Einladung der Männerwelt den Rath er,heile» : „N Weibern müßt'S da« wohl gewiß sog'n »aß' deilei koan Schlepp nit trogn." Ob dieser Rath woh> befolgt werden wird? Originell in dieser Einladung ist jedenfalls die Stelle, durch welche man Richtze-lodene vom Befucke diese« »ränzchcn» abhalten will; sie lautet: „Dö koan Brief kriagt Horn, dö wissen« schon, do» ma sö net brauch'» sonn." D >« läßt doch an Deutlichkeit nicht« zu wünschen fiwig. (Unt«rstüyungs-^asse für Berg, sübrer.) Die großa'tige Zunahme des Touristen. Vetkehr« in den Alpenländern Hot zur Heranbildung eigener Bergführer von Profession geführt;' in vie'enTbälern bestehen wohlor-ginisirle Führer-Lorp« unter einem Obmann uud mit einer U terstützu gs-Sasse, in welche die Mitglieder nach Maßgabe ihre« Verdienstes einzahlen. Außerordentliche Fälle aber erheischen außerorbentliche Mittel, und so trug man sich in den Kreisen des Deutschen und Oeslerreichischet, Alpenverein« längst u it dem Gedanken, eine eigene Unlerstützung«Easse für war im Laufe deS Vormittage« hier. Hatte er sie da verloren, vergessen? Wie leicht konnte sie jetzt erfahren, was idn so sehr quälte und schmerzte u»d einen düsteren S hatten »uf seine ganze Zukunft breitete. — DaS Mädchen zog unwillkürlich an dem Schloß. Doch nein, e« war ein fremde« Ge-heimniß uns sie Halle kein Recht in d,«felde ein-zubringen. Schon wollt? sie die unheimliche Mappe bei Seite lege», al« ihr Blick auf einen Papier» streifen fiel, ber au« dem Einband hcrvorfah und die Worte enthielt: „Hofrath Schwarz war kein Fälscher'" Da« junge ^tadchen kniete mit fliegenden Athem vor dem hellen Kaminfeuer nieder — ein Ruck u»d die Mappe lag geöffnet in ihrem Schoß, aber sie enthielt nur wenige beschriebene Blätter, die Ada mit bebenden Gliedern überflog: „Mein Sohn! Ich kann nicht sterben, ohne Dir da« trau» rige Geheimniß meine« Leben« zu enthüllen; kann nicht in die Ewigkeit hinüber mit der schweren Schuld, «eine Sünden auf ei» schuldlose« Haupt gewälz« zu huben. Ich »ar ei« Mörder, ohne daß ich e« wollte. Fluche deinem unglücklichen Bater nicht in ea« Grad nach. Den Giftbecher, den ich mir bereitete trank em anderer au«; daß c« so kam war nicht meine Schuld, sondern eine« finstern Schicksal« Wille. Daß ich aber die Wahrheit verschwieg, einem Todten seine Familie entehrte, da« war ein Verbrechen, welche« ich »immer ver- wird, denselben auch Wärme auf dieselbe ZLeise zuju'ühren. Die Lösung dieser Aufgabe, welche eine vollständige Umwälzung in der jetzt in den verschiedene» Städte» und Ortschaften gebräuchlichen Htizmelhode herbeizubringen berufen ist. dürfte jetzt al« gelöst betrachtet werden, denn, wie die »Detroit ^Siaat Michigan) Abendzeitung" berichtet, ist die öffentliche Dimpfheizung für die genannte Stadt bereit» eine vollendete Thatsache und, was noch mehr, ullem Anscheine nach ein vollständiger Erfolg. Am 12. Dezember wurde dieselbe zum eisten Mal in Thätigkeit gesetzt und hat sich al« vollständig zufriedenstellen» erwiesen. Da« Resultat bat sogar noch die sanguinischen Hoffnungen der Unternehmer über troffen, denn der Dampfdruck, »ir im Ärsstlhaust 50 Pfund auf den Ouadratzoll bemig, war an dem vorläufigen Enc punkte auch roch nicht u n eine Unze geringer, oagieich die Entfernung eine Hilde englische M-ile beträgt. Licht, Äusser und Wärme wird jetzt den Be-wohneru der Stadt Detroit von C-ntr>lpunkien au« jUjeführt. sie hoben nun nöthig, eiuen Hahn aufzugehen, um da« Gewünscht- herbeiströmen zu lassen. Schwurgericht. Sonnabend, den 13. Januar. Vorsitzender Hosraih H e i n r i ch e r, öffentlicher Ankläger St.-A. Duller, Vertheidiger, Dr. Higer«. perger. Anton Gsellmann, Grundbesitz:? und Faßbinder in Roßwein ist de» Meuchelmord« be> gingen an feuern Vater Thoma« Gsellmann, an-geklagt. Der Angeklagte hatte mit feinem Laier in fortwährenden Unfrieden gelebt und außer Beschimpfungen de« Liter« auch häufig die Droh, ung au«ge p ochen, daß er denselben durchprügeln oder erschlagen .?erde Am 7. November v. I. kam es zwischen Vater um Sohn zu einem leb-haste» Streite, in welchem der Vater den Sohn auch beschuldigte zur S.iefmutter in e-nem uner laubten Verhältnisse zu stehen. A ton Gsellmann ging nat dieser Aeußerung drohend auf feinen Later iv», so da» letzterer zu einem Nachbar flüchtete. Als er jedoch von dort den Weg nach Roßvein antrat um dort zu übernachte», wurie er von seinem Sohne ereilt, und mit de.n Bleikiopse eine» Stocke» derart geschlagen, daß er desinnangS-lo« liege» blieb. Nach L.rlauf einiger Z >1 kehrt« da« Bewußif.-in wi.'per uns mit dem Einsätze der letzte» Äräfte schippte er sich z, einem Nachbarn, welchcr den tödlich L^rleyien nati Marvurg in« Lazareth überführte, woselbst der-selbe am 19. Nooemver v. I. starb. Lei der heute lurchgefuhrten Lerhanvlung wurde v,n den Geschwornen die auf da« Verbrechen de« Meuchel-morde« gerichiete Frage .mit Au«sch!uß der tückischen Weife" bejaht und Anton Gsellmann wegen Verbrechen« de« gemeinen Morde« zum To?e durch den Strang verurtheilt. Sonnabend. 18. Januar. Vorsitze»derL..G..R. o. Schrey, öffentlicher Ankläger St.-A.-S. Reitter, Vertheidiger Dr. Langer. Der 28 Jahre alte Grundbesitzer«soh» Anton Meglitfch von Buchberg befand sich mit anderen Burschen am 1!). November 1878 im Fuhrmann'scheit Gasthaose in Oberpul«gau. Beiläufig um halb 11 Uhr. ohne daß im Sasthause ein Streit vor-gefallen wäre, entfernten sich mehrere Burschen und gleich darauf folgten auch die übrigen. Bald nachher entstand auf der Straße ein S.reit, der in eine allgemeine Schlägerei ausartete, welche damit endete, daß der Z!mmermann Georg Tratnlk mit seiner eigenen Hacke von Anton Meglitsch erschlagen wurde. Ueber den Letzteren verhängte der Gerichtshof n,ch dem Verdicke der Äeschwo-renen. welche« auf schuldig lautete, die Strafe von fünfjähiigem schweren, mit Fasten verschärften Kerker. Dien«tag 21. Januar. Borsitzender Hofrath Heinrich er, öffenti. Ankläger St.-L..S. Dr. Gert scher, Vertheidiger Dr. Sernec. Der 21 Jahre alte Bergarbeiter Johann Selak au« ^raslnigg ist angeklagt im Hause der Gertraud Schuster zu Wernitz Feuer gelegt zu haben. Der Angeklagte hat nach Au«sage von Zeugen wieder» holt geäuß:rt, daß fall» die Eigenthümer!» de« Hause«, ihr gegebene« Versprecht» ihn zu heiraten nicht erfülle» »iir»e, er ihr Hau« anzünde» werde. Johann Selak läugnet jedoch derartige Drohunzen abgesprochen zu haben. Nachdem sämmtliche Zeugenau«sagen wohl Verdachl«mottve, doch keine positiven Beweise brachten, so wird von den Ge-schworeien die Schuldsr«ge verneint und Johann Se ak vom Verbrechen der Brandlegung freige. fprochen. Dienstag den 21. Januar. Vorsitzender L.-G.-R L r v i z h n i k. öffentl. Ankläger St.A. D u l l e r, Vertheidiger Dr. Sernec. Die 35» I ihre alle, verehelichte Grunddesitzerio Cäcilie K^oaü au« LeSje. hat sich wegen Kinde«morS zu verantwcrtea. Beim hiesigen k. k. städt.-del. Bezirksgerichte langte am 1. Dezember v. I ein anonyme« Schreiben ein. in welchem die Beschuldigung au«-gesprochn wurde, daß Eäcil-a Kovaö zwei Kinde, ous sträfliche W ise beseitigt habe. Die hierüber gepflogenen Erhebungen ergaben, daß diese Beschul-digung zum mindesten bezüglich einc« Kinde« aus Wahrheit beruhe. Wie Eacilia Kooa»- selbst ei.ige» ficht, stand sie durch sieven Jahre in einem inti» mcu Verhältnisse zu einem gewissen Johann Strunv, heiratete jedoch »ach dieser Zeit, obzwai sie siii In gesegneten Umständen befand, Johann tkovac. Bei ihrer am 20. I ini erfolgten Nieder-kunft, ließ sie au« Furcht vor ihrem Gatten, da« neugeborene Kins, da« männlicheu Geschlechte« war, ohne jegliche Hilfe neben sich unter der Decke liegen, wo e« erstickte. oder wie sie angibt bald starb, weil e» eine Frühgeburt gewesen sei. Bergführer ;» gründen. Schon bei der General-Versammlung im Jahre 1877 wurden zu diesem Zweck 20JO Mark au« dem VcreinSvermögen au«-geschieden; die General-Versammlung ke« Iadre« 1878 bewilligte weitere 4000 Mark zu dieser Esse und genehmigte ein Statut über seine Verwaltung und die Bedingungen, unter welchen eine Unter-stützung gewährt werden kann. Viele unter der 66 Eectioien de« Verein» geben jährliche Zuschüsse zu den Einnahmen der Lasse, in wahihastig hoch-herziger Weise aber bat ein auswärtige» Mitglied der Sectio i Prag die Summe von Tausend Mark zu demielbcn beigetragen. (Schlagende Wetter ' Au« E rdiff in England wir» gemeldet. Hier eingenoffenen Nachrichten infolge hat ei» murj Grubenunglück von größerem Um>an^ in tcr DinaS-Gruve i» unserem Oistricte stattgefunden. Die Explosion ereignete sich NachtS in der mittleren, feit 10 bi» 12 Jahren nöffneten Grube nud soll zwischen 50 und 60 Menschen getötet uip verwundet daben. Die Aufregung ist groß. Der „Souih W, c« Dai'.y New«" zufolge fand ei.,c zweite Explosion in der Zeche der H-rrei! Eoss n u d <5o. in Pomly statt. Die Katastrophe trat Nuchi» ]01/, Uhr ein uud war von solcher H sligkeit, daß keine Hoffnung vorhanden ist, die in der «rube befindlichen 5,8 Arbeiter zu retten. Der Wagen wurde derart in da« Geiüft geschleudert, laß der Schacht für einige Zeit nicht zu paffiren war. E« bitdetc sich sofort eine RettungSabiheilung, alle!» die Leute wurden durch die Gase wieder zurückgetrieben. Ein großer Theil de« Dache« ist eingestürzt und die Ventilation gänzlich unterbrochen. Die Rettungsversuche mußten etwa 40 Aard« über dem zweiten Niederschacht eingestellt werden, zweifelsohne vergeben einige Tag«, ehe die Leichen heraufgefchafft werden können. (Die Gefahr bei Reifen auf den Eisenbahnen.» Der französische Statistiker Garilaux weist nach. daß im Zeitalter der Dili-genccn nnv Postkutschen in Frankreich auf S00.000 Reifende ein Tod^«fatl und auf 30 0WÜ eine Verwundung kam. In den er 'tu beiden Iakrzehnten bei Eisenbahnwesen«, 1836 bi» 1855, kam auf 2,(XJ0ü0u R-ifende ein Toi>e«f«U u d auf 5OO.OOJ eine Verwundnuq. Lon 1855 bi« 1875 kam nur ouf 6. bcn Vereinigten Staute» mit dem Pl»n getragen, >o wie Wasser und Licht jetzt k>cn Bewohnern größerer und kleinerer Städte von einem oder mehreren Centralpunkten vu« zug^fübrt antworten kann, Hosrath Schwarz war kein Fälscher, kein Selbstmörder. Sei» Verhängiiiß trieb ihn an jenen Morgen zu mir, wo ich sterben wollte, denn ich war der Fälscher. — Wie ich e« geworfen, da« unterlasse mir hier anzuführen; e» genügt, wenn ich sage, der höllische Abgrund meine« Ver« derben« war grüne der Tisch, er brachte mich an den Bettelstab unb durch ihn wurde ich zum V:r» brechn. Schon setzte ich den Tode«trank an die Lippen, al« mir noch einmal die Erinnerung an meinen Anaben kam, ich eilte aus dem Ge-mache. Al« ich nach einer Viertelstunde nutzlosen Suchen«, nutzloser Kampfe zurückkehrte — war da« Gräßliche geschehen. Mein Kaminerdiener hatte Schwarz in mein Zimmer gewiesen, glaubend ich befinde mich daselbst. Der Unglückliche leerte indeß den Giftbecher. Ich fand ihn unter fürchter-lichen Krämpfen noch lebend doch rell,ing»lo« verloren. Wa« ich bei seinem Anblick empfand, da« zu schildern sind Menschenzunge« zu arm. Eine Hölle von Schmerz, Ang» und Qual todte in meiner Brust. Und doch warst Du mein ^'eon die Ursalte, taß ich noch Gräßlichere« auf mich lud. Die Liebe zu Dir gab mir den Muth ein Netz voll Lüge und Verrath über den Todten zu breiten. Und man zweifelte nicht an der Wahrheit de« Ausgesagte», man vertraute d-m hochgebornen Manne. Nur einer wußte, wie c« um cieicii Ehrenmann stand — der Wucherer! Ich erkaufte sein Schweige» mit einer Summe Golde«, die ich ihm binien zweier Monate abzahlen willie. E» wir eine Todetsrist für mich, denn woher sollte ich da« Geld nehmen. Aber eine düstere Macht, die oft bösen Handlungen hold ist, war auch mir günstig. — Acht Tage nach dem gräßlich:» Ereig-niß erhielt ich die Nachricht von dem Tode mnne« ältesten Bruder«. Er hatte mich zum Universal, erben sei»?« Vermögen« eingesetzt, besten eine Hälfte in de« Juden Hän)e fiel. Hit? brach.i, die ~Ji< fnutniffe tef alten Flörd plötzlich a> Afu» zitternde» Händen entfielen die veihangutßoollen Blätter uud ihr Kopf sank schwer auf den Vorsprung de» KaminS: „Vater, armer Luter!" >chl»chjte sie laut ouf. In diesem Augcablick öffnet» sich die Saallhüre und Leon erschien ouf ihrer Schwelle. Ein einziger Blick de-leime den jungen Baron, wa« bier vorgegangen, und daß die vermißle Mappe bereit» in ve» Händen de« jungen Mädchen« lag: daß sie ihren Inhalt kannte, verrieth ihm ihr totenbleiche«, verstörte« Antlttz. Ein furchtbare« Erschrecken flog durch seine Züge. „Ach mein Gott Sie haben----■ Eiu flammender Blick traf ihn. Die schlanke Mädchengestalt richtete sich hoch auf. »O, jetzt kenne ich Izr Geheimniß! Den Frepei eine» Meajchcn, ver uiu luUcr 4>(uu|0ui' keit eine Familie in namenloie« Elend stürzte, der hochgeehrt in die Grube gelegt war», wählend ein anderer mit Schmach un» Schande überhäuft in da« dunkle Grab de« Selbstmörder« sank. — Jetzt begreife ich vollkommen da« Benehmen Ihre« Vater« in dem Berg^asthof. Er bot mir pütfe an, er, der über mein junge« Leben Schmach und Schanse gehäuft, der e« mit seinen Sünden vergiftet. — Aber ich will nicht umionst gelitten habe», vor allem meine armen Ellern, nicht und ich werde Jahre de« E'ende«, der Erniedrigung an den LebenZen rächen." »lln? in wa« wird Ihre Rache bestehen?" f>ug veoa mit zuckender Lippe sich Ada nähernd, welche die Mappe f. st an sich pressend rief: „Diese Blätter müssen mir und dem Todten den ehrliche» Namen zurückgeben." „Und den meinizen vernichten!' fügte der junge Mann dumpf hinzu. „Soll ich Mitleid mit anderer Leiden fühlen, wo man mich mit herzloser Kälte geopfert. Ich bin keine jener Romanheldinen, die nur der Dichter al« edelmüthige, duldende Wesen hinstellt." »Ja. ja!" unterbrach sie der Baron rasch, nehmen Sie nur die Schwach von dem Todten und wälzen Sie dieselbe auf mich, denn ich will sie duldend trage«. Kann ich doch nicht mehr leiden al« ich schon gelitten habe. Ihre Jugend war freuoeulo«. Aocr wa« meine Seele seit jenem Moment durchgemacht, wo mir mein sterbender Da« Kind wurde noch am nämlichen Tage durch die Schwester der Wöchnerin in der Nähe de« Hause« begriden. — Nachdem die «Seschworenea die Schuldfrage bejaht, wurde Eacilia Sovac zur Strafe de« schweren Kerker« in der Dauer von jwei Jahren verurtheilt. Letzte Post. Wien, den 22. Januar. Ein Telegramm der „Aqence Hava«" aus Aonstantiriopel vom 16. d. meldet: Unmittelbar nach Abschluß de« vertrage« mit Rußland werde im Rathe de« Sultan« da« Projekt, betreffend .die (Session von Novi Bazar' zur Ervrlung kommen, welche« am Dien«tag vom Trafen Zichy der türkischen Regierung überreicht wurde. E« verlautet, die österreich. Regierung habe be-schlössen, einen Pestkordon an der russischen Grenze zu ziehen. Sollte die Gefahr größer werden, so wird die Bewilligung eine« eigenen Kredit« zum Zweck der Errichtung de» Kordon» vom Parlamente verlangt. Telegramme au« Berlin melden. Fürst Bi«-mark sei gewillt da« Gesetz über die Strafge-walt de« Reichstage« jurückjuziehe» und die Ini-lialive dem Reichstage überlassen. Eingesendet. P. T. Da« unter meiner Leitung für Sonntag den 19. Iünner 1879 angekündigte Eoncert, konnt' i» Folge Erkrankung eine«, und, au« mir bi« jetzt noch uubekannten Gründen, wegen »««bleiben von zwei Musikern, nicht abgehalten werden. Ich bitte daher um Entschuldigung und da ich bereit« Vorkehrungen getroffen habe, um der-artigen unliebsamen Vorfallen vorzubeugen, für da« demnächst stattfindende Eoncert um geneigten Zuspruch. Hochachtung«voUst E. Ehrmann. Eomse der Wiener Aörse vom 22. Jänner 1879. ^oldrente...........74.05 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 61.75 „ „in Silber . 63.75 1860tr Staa'.«>?lnlehen«lose .... 113.75 Bankactien .......... 787.— Ereditactien...........219.— London............116.75 Silber............100.— Rapolevnd'or.......... 9.33 k. k. Münjducate»........ 5.55 100 Reichsmark.........»7.65 Vater die Mappe übergab, da« kvuien Sie nicht lassen und begreifen. Diese Marter trage ich schon mehr al« zwei Jahre mit mir herum, sie zehn an meinem Leben, sie wird e« bald der Vermch» lung weihen. Ach, auch ich leide unverschuldet unter der Sünde meine« Vater«, sie reibt mich in die Welt hinaus, sie gönnt mir nirgend« Rast noch Ruhe. Leon hielt inve, ta sich ein Geräusch von der Thüre her vernehmen ließ und al« beide hin« blickten, stand Ursula w derselben. Ihr guimüthige«, freundliche« Gesicht zeigte lebhafte« Erstaunen: „Wa« geht hier vor?* fragte sie rasch näher tretend. Ada preßte die Hände vor die Brust und durch ihr bleiche« Antlitz juckte e«, wie ein schwerer Kampf, in dem ihre Seele nach Klarheit und Fassung zu ringen schien, sie mied Leon« Blick, der in stummer Qual auf ihr hastete, und sich langsam zu der alten Frau wendend sagte sie: „Ein erschütternd!« Eretgniß. daß ich so eben erfahren, zwingt mich" — ein tiefer Seufzer ließ »da inne halten; sie wußte wer ihn au«gestoßen — „auch Ihnen zu sagen, wie dem Herrn Baron, daß ich Flora« Erziehung uimöglrch länger leiten kann, denn e« sind Umstünde eingetreten, die meine rasche Entfernung fordern." Dabei ließ sie die Mappe in die Tasche ihre« Kleide« gleiten und entfernte sich rasch. (Fortsetzung folgt.) Kl. 3342. Kun dmachung. Nachdem der Unfug immer mehr Ober Hand nimmt, dass aus den Geschäftslokalitäten und Verkaufsgewölben Kehricht, Cnrath und allerlei Abfälle auf die Gasse und Plätze geworfen werden, wodurch die Reinlichkeit der Stadt wesentlich leidet, und die Auslagen für die Säuberung erhöht werden, und dass Trottoire mit Scbiebkarren und Handwagen befahren werden, wodurch die Passage wesentlich gefährdet und die Hausbesitzer in Folge Beschädigung der Steinplatten Schaden erleiden, wird in Handhabung der Lokalpolizei auf Grund des A 47 Gemeindestatutes vom 21. Jänner 1869, Nr. 7 L.-G., zur Darnachachtung angeordnet: 1. Kehricht oder Abfälle auf die Gasse oder öffentlichen Plätze auszuwerfen, sowie Schutt und Unrath in solcher Weise abznleeren, ist verboten; 2. Dem Verbote unterliegt das Ausgiessen unreinen Wassers oder Blutes auf die Gasse oder in die Stadt-Kanäle; 3. Als Uebertretung wird erklärt das Befahren der Trottoire vor den Häusern, sowie Oberhaupt jede absichtliche oder durch Mangel der gehörigen Obsorge veranlasste Beschädigung derselben, sowie der Gassen nnd Plätze und der dazu gehörigen Objekte: 4. Zur Wahrung der unbehinderten Passage ist weiters das Aushängen von FleischstQcken, ganzem Stechvieh und Speckbachen vor den Verkaufsläden der Fleischer und Solcher untersagt; 5. Unbespannte Wagen dürfen auf der Gasse nicht stehen gelassen werden, wo dies jedoch in Folge eines Unfalles unausweichlich wird, darf der Wagen nicht ohne Aussicht uud ausserdem Nachts nicht ohne Beleuchtung stehen bleiben. Bei Wirthshäusern dürfen die Wagen nur ausserhalb der Fahrbahn, bei Nacht überdies nur mit der nöthigen Beleuchtung ausgestellt werden. Das Füttern der Pferde und des Kindviehes auf der Gasse ist unbedingt nicht gestattet. Alle Fuhrwerke haben, wenn nicht besondere Umstände eine Ausnahme nothwendig machen, links auszuweichen und rechts vorzufahren und dem vorfahrenden oder entgegenkommenden Wagen ohne Weigern Platz zu machen. Das schnelle Fahren in der Stadt, insbesondere an den Gassenbiegungen, unterliegt dem Verbote; 6. Im Interesse der Gesundheit ist es untersagt, Mehrung oder Abortjauche in die Gärten der Stadt oder in der Nähe der Häuser auszuleeren. Diesen Verboten Entgegenhandelnde werden mit Geldbussen bis zum Betrage von 10 fl. oiler im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit Arrest bis zu 48 Stunden bestnist werden. Malt Cilli; W 31. Dezember 1878. Der Bürgermeister: 2» Dr. Neckermann. Ich beziehe von dem Vorderbriihlpr Gyp8-Berzfbau eine Waggonladnug Feld-Dsingergyps und kann hievon an Oekonomen abgeben per Mtr.-Ctr. fl. 1*40. Adolf Fstrtz. Hartes Buchen-Brennholz 36-zöllig, Herrschaftsholz, ist zu verkaufen loco Cilii per QKlafter fl. 10.— oder loco Verwega (Gross-Pireschitz) fl. 8 50. 27 Eisenbahn-Frachtbriefe stets vorräthig in der LeiliieUJotaMascl, Cilli. 30000000C Hrntr ttnti hillitjHtf Schmiede-Steinkohle toi der SteiMso-tarertsiMl Straußen. Lager bei Herrn F. Kapns, Kaufmann in Cilli. 28 steinloblen-GewertscM Stranitzen. Eine Erzieherin 26 am der franz. Schwell mit langjährigen Zeugnissen, f&big den Unterricht in Wissenschaften auch grösseren Kindern in ihrer Sprache zn ertheilen. wQnscht eine Stelle in Citli. Dieselbe würde auch gegen Kost and Logis einige Stunden des Tages in einer Familie Unterricht ■ rtheilen. Sich in milder, bei der int. Schulagentur via Carintia Nr. 7 Trtesi oder aus Gefälligkeit in der Buchhandlung des Herrn T. Drexel in Cilli. 0000000000000000 - Eil IM« « mit guter Schulbildung, beider Landessprachen machtig. wird sofort aufgenommen in der BuMrukni von Mann RaM in am. Piacirungs-Institut • Tii* «luat Lehr- D. Kr/.lchungNfhch WIEN, Stadt, am Hof 5 empfiehlt vorzügliche Erzie>iierinen mit Sprachen-> und ilusikkenntnissen, sowohl Deutsche als Frauzösinen und Engländerinen. 23 2 Prämiirt Die Budidru.cls.eroi von Primiirt JOHANN RAKUSCH Cilli. Hcrrtligasse 6 empfiehlt zur Saison Ball-Anzeigen, Tanz-Ordnungen und ZfKchen in allen Größen in geschmackvoller Ausführung und zu den billigsten Preisen. Dmck nid Verlag von Johann Raku*fh in CliLu lt «Ucuur MftX Bcsoxisi.