LMacherOMtllllg. Nr. 96. P r ä n u m e r a t i o n S P r e < s: Im Comptoir ganzj. si. II, halbj. si. 5.5U. Filr die Zustellung ills Hau« halbj.Zoli. Mit bci Poft aanzj.si.15. halbj. fi. 7.50. Samstag, 27. April Insert« onsgebühr bis l0 Zellen: Imaleo lr., 3m. 80 lr., 3m. 1 fi.; sonst pr. Zeile im. 6 lr., üm. 8 lr., 8m. 10 kr. n. s. w. Insertionsstempel ledesm. «u l:. 1867. ^ Mit 1. Mai "^ beginnt cin ncncs Abonnement auf die „Laibacher Zcitnug." Dcr Prännmcrat i ons-Prci S beträgt für bie Zeit vom 1. Mai biö Ende Juni 1807: Im Comptoir offen....... 1 si. 84 kr. 9m Comptoir unter Convert . . . . 2 „ — „ Für Laibach ins Hans zugestellt . . . 2 „ — ,. Mit Post nntcr Schleifen..... 2 „ 50 „ Alntlichcr Theil. 3>c. k. k. Apostolische Majestät haben nachfolgendes "llcrhöchstcs Bcfchlsschrcibcil allcrgnädigst zn erlassen «cniht: Ich habe beschlossen, das seit seiner Gründung ^lrch die höchstseligc Kaiserin nnd Königin Maria ^hcrcsia in den Erinnerungen Meiner trencn Völker "er ungarischen Krone cingclcbtc Institut dcr königlich UlWrischcn adeligen Leibgarde wieder herzustellen. In dcr hicmit auch verbundenen Absicht, vor dein minde und im Frieden nnt Auszeichnung gedienten, ^ dcn Ländern dieser Krone gebürtigen adeligen Offi-^ereu durch Aufnahme in besagte, zur Bewachung ^ei»ev Person nnd dcr Mitglieder Meines kaiserlichen AlU'scs gleichwie zur Erhöhuug des Glanzes Meines Mcs bcrnfcne Leibgarde eine ehrenvolle nnd gesicherte m) ""g z'lzuwcnden, werden Land uud Armee cin ncncs ^el'liiini fürsorglicher Anerkennnng erworbener Verdienste Wien, am 21. April 1867. Fran.; Joseph in. p. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben folgende Aller. M)stc Entschließung allcrgnädigst zu crlasseu geruht: Ueber Vortrag Meinest ungarischen Ministcrpräsi' bcnlcn finde Ich znm Ministcrialrathe an Scitc dcs-Mdcu den Laudtagsabgcordnctcn Eoloman v. Kando ^' "ncnuc", Wien, am 19. April 1807. Fran.; Joseph in. p. Inlins Graf Andrassy ">. i». Se. k. k. Apostolische Majestät haben nnt Allerhöchster Entschließung vom 18. April d. I. über dcn a. n. Antrag Sr. Excellenz des Präsidenten deö k. k. Obersten Ncchnnngshofcs Grafen v. Mcrcandin aller-gnädigst zn genehmigen gcrnht, daß dcr k. l. Ministerial-rath Joseph Glanz Ritter von Eicha auch nach dessen Enthcblmg von dcr Ministerialoicnstlcistllng die interi-mistischc Lcitnng dcr statistischen Ccntralcommission bis anf Weiteres fortführe. Nichtamtlicher Theil? Laibach, 27. April. Mitten nntcr dem Gcwirrc bcrnhigcnder nnd anf-rcgcndcr, officicllcr und officiöfcr Nachrichten nnd Acußc-ruugcl,, iu wclchcn cs schwer ist, einen leitenden Fadcu in dcr Luxemburger Streitfrage zu finden, ist es gestattet, wenigstens hie uud da eiucn prüfcudcu Blick auf das Object, odcr doch wenigstens dcn Vorwand dcr ernstesten Befürchtungen zn werfen. Die neueste Erklärung des Kaisers Napoleon, daß er lediglich die Rän-mnng dcr Festung verlange nnd von jeder Gcbictscrwcr-bnng abstehe, ist geeignet, zur Klärnng dcr Sachlage wesentlich beizntragcn. Hiemit hat Kaiser Napoleon, wie cin geachtetes Wiener Blatt hervorhebt, cs dcr ncn-tralcn Diplomatie ermöglicht/ cincn ganz uupartciischcu Standpnnkt cinznnchmcn nnd anf Grnnd dcr bestehenden Verträge, welche doch Prcußcu selbst angerufen hat, ein Urtheil über dcn schwebenden Streit abzugeben. Dieses konnte nicht anders als in dem Sinne ausfallen, wie wir bereits ausciuaudcrgcsctzt, daß die Festung Luxemburg durch dcu Artikel 07 dcr Wiener Congrcßactc als Vundcsfestuug erklärt wnrdc. Alle Spccialvcrträge zwi-schcn Preußen nnd Holland wcgcn dcr Vcsatznng bilden nnr den Anhang und die Erläuterung dieser Bestimmung dcr Congrcßaete. Mit dem Wegfall des Artikels 07 dcr Cougicßaete durch die Auflösung des Bnndcs hat auch die Bedeutung Luxemlmrgs als Bundcsfcstuug aufgehört nnd sind die Vcrlräge wegen cincr Änndcsbesatzniig hiu^ fällig geworden. Da vollends Luxemburg uicht eiinnal zum norddeutschen Bnndc gchött, so tritt dcr König von Holland als Großhcrzog von Luxemburg iu das volle Recht eines unabhängigen Fürsten uud Tcrritorial-hcrrn in Land nud Festung Lnxcmbnrg. Es hängt von seinem Belieben ab, die Fcstuug Luxcmbnrg gänzlich zn schleifen, wodurch selbst das materielle Object zn cincr preußischen Besatzung dcr preußischen Ncgicrnng unter den Fiißcu schwände. Es muß sich jetzt zeigen, ob Prcnßcn wirklich blos anf seinem Nechte bcharrt, odcr ob es nicht vielmehr einem Phantome dcr Macht nachjagt, welches entweder zur deutschen Kaiserkrone, odcr — zu einem zweiten Jena führt. Die deutsche Nation hat kein Interesse an dem Kampfe, dcr sich entspinnen wird, wenn dcn Vorstcl-lungcn der Neutralen »licht Gehör geschenkt werden sollte, denn ihre Integrität Ht nicht bedroht, wohl aber kann sie durch eimn upHlFcklichen Fcldzug bedeutend geschädigt wcrdcn. SolltcHich denn in Deutschland daS Volks» gefühl nicht mehr frei gegen Jene äußern können, welche die Nation ans dcr kaum begonnenen einheitlichen Cut-Wicklung in die Schrcckuissc des Krieges fortreißen? Oesterreich. Wien, 24. April. Wic man dcr ..N. Fr. Pr." mittheilt, haben die beiden Sftccial-Commissioncn, welche im Iustizmiuistcrium nnd am Obersten Gerichtshöfe znr Äcrathnng dcS anf Grundlage dcr hannovcranischcn Ei v i lpr oecß - Ordnnng verfaßten R efcrentcn -Entwnrfcö niedergesetzt worden sind, ihre Verathnn-gen bereits zn Ende geführt. Dabei ist folgender Vorgang beobachtet wordcu : Die Beschlüsse dcr Ministcrial-Eounnission wurden von Sitzuug zu Sitzung in mch-rcren lithographirtcn Abdrückeu zur wcitcreu Berathung dcr oberstgerichtlichen Commission zugcmittclt, welche ihrerseits die Resultate dieser Berathungen (welche immer nnr einige Paragraphe nmfaßtcu) wieder von Fall zn Fall ebenfalls in mehreren solchen Abdrücken an die Ministerial-Commission znrücklcitctc. Letztere Unterzog die Vcmcrknngcn dcr obcrstgcrichtlichcn Commission cincr ncncn Prüfung nnd theilte die Ncsnltate derselben aber« mals dcr obcrstgcrichtlichcn Commission mit, welche über dieselben neuerlich berieth und die dicöfälligcn Beschlüsse wieder an daS Instizministcrium znr Schlnßfassnng, d. h. znr Schlnßredaction leitete. Das aus diesen Com-missions-Bcraihnngcn, sowie anch ans jenen dcr Advo» eatculammcrn gewonnene 9n'sliltat soll als Regierungsvorlage vor dcu uächstcn 3tcichsrath gebracht wcrden. Aus Prag, 2.'l. April, geht dcr „Dcb." folgende höchst auffällige Mittheilung zu: „Sie wcrdcn ans dcn russischen Blättern wohl schon erfahren haben, daß man die ethnographische Ausstellung in Moskan zn cincr slavisch-nationalen Demonstration benutzen will, deren Vcdentnng nicht zu unterschätzen ist. Die officiösc ,.rns< fische Eorrcspondcnz" und dic panslavistischc „Moskwa" haben iu dieser Beziehung recht dentlich gesprochen. „Unsere «aibach, 27. April. ^e'itt? °^"' Schwrigcn, — Dic lodlc Saison und die kbm-"ulr. — Zwüi Aliöstclllliigsii. - Ein haniiunischor Schluß.) !»i„ '^^'sliche Frühlingsmorgcn nnd stille Abende mit Tl,'? ^ledcrkchrcndcn Erinnerungen an die abgeschlossene ci,,^"'!"'sun, iicckrutcnjubcl nud gchcimuißvollcs Fenster-k>^." -'' Parlamentsfericn nnd vollsbcglückcndc Pre< s>^^ un Gcscllcnvcrciu, das wäre so cin kleines Ne-^llnid ^"^- ^^ dem Fenillctonisten viel Stoff znm lvas?"' "^'" "^^ ill!« — Schweigen gibt. Denn wir ,i ^' ^l't beredter scin, als Schweigen? Wenn '"cind ^"^" Gcmciudcrathssitzuugcu, uoch von Gc-Ech^^"^^wahlcn hörcn, so ist vicllcicht anch dieses I'l,i>„ ,^'^n beredt, abgesehen von ocm Sprnchc: ^i l«cui.',,'il^, schlvic^! ! l""""^.^. Zu deutsch: Hättest du ge-Nclilicl, V° ^""^ ^"l " "" Doctor dcr Philosophie Thilos .' - "^ der Feuilletonist darf nicht fchwcigcn,für diese l,„d ^phlc bcdaukt sich dic schöue Lcscriu. Sie will lcscu ^ir !!^i scin. Also plaudcru wir — aber was? Richer ^.^ "' ber todten Saison, in dcr Saison, in c>ber di>o ^sclligcn Frcndcn vcrstnmmcn, die Vlatur ^iltcr s^ ^"^chcr spricht. Komm' zn mir, dn gelang-^ri, i,,s/?^^lncnsch, in meinen ewig blauen Salon mit Äpfeln ^ Plaudernden Büchlein, dcn ernst rauschenden ^ch I, ', sllMll reisenden Wolken nnd dcn hoffnnugs-M,cr -s„"^lt Wicscu. Da cröffuct sich dir eine Fülle von dcucn die mcdisantc Ge-l'"kcii ,"! ^"' Salons nichts weiß. Da kannst du Lethe ^glict '^^cssen, was dir Böses nntcr den Menschen " glee's, .^'"' 'st ueiltraler Bodcu, alle Farben sind ^"cchtigt, aber die weiße, der Reinheit, nnd die grüne, der Hoffnuug, herrschen vor. Es ist eben Frühling, nnd die alte Mutter Erde schmückt sich mit ihrem schönsten Schmucke, nicht achtend der Gräber, die fie in ihn'in Schoßc birgt, nicht achtend der Kricgsfanfaren, die dcn großen Wclttampf dcr romanischen uud gcruia-uischcu Völker verkünden. Aber hieß es dcnn nicht erst vor Kurzem: ,.Dic Ausstelluug ist der Friede!" uud anf diese tröstliche Versicherung, die freilich eiue fatale Aehu-lichkcit mit dem: „Das Kaiserreich ist der Fricdc?" hatte, griffen ja fchon manche uuscrcr lebenslustigen Frenudc zum Bädckcr und znr französischen Grammatik und rüsteten sich znr großen Tour, die allein dcn Nimbus des noblen Lebensgenusses verleiht, znr Reise nach Paris. Jung scin, wohl vcrschcn sein mit guten Nerven, vor allen mit dcm »>l vu^ ivl'um, iibcrschänmcn von LebcnS« lnst, und in diesen süßen Tränmcn aufgeschreckt zu wcr< dcu durch cinc Aörscupaniquc, dnrch ungeduldiges Säbel-gcrasscl, und das alles wcgcn eines Grafen von — dcr all scin Geld eben in dcm lebensfrohem Babel Paris angebracht nnd mm dnrch cin wcnig Ländcrschachcr die Tasche füllcu will zn ucncm Lebensgenüsse! Hast dn vielleicht unglücklicherweise cincn Freund, der clnmal als Verguüguugsgchetztcr Mabillc gcschcn, dcr in einigen Stnndcu Belgien durchfiogcn und so im Vorbeigehen cincn Blick auf Brüssel geworfen, nnd von dcm du zwar kciuc tiefen Beobachtungen, aber dcn gro« ßen Ansspruch: „ich war in Paris," alle Tage hören kannst, dann bedauere ich dich, armer lebenslustiger Frcuud! Aber, bist du gut national, lies du die „Novice" nnd die zukunstslose „Zukunft," so bleibt dir ja uoch cinc Ansstcllnng, cinc Ansstcllnng, in welcher dn sogar selbst als „ethnographisches" Product prämiirt wer-dcn kannst. Wir wissen zwar nicht viel mehr davon, als nns die russischen und croatischcn Zcitnngcn mitzn-thcilcn belieben. Wcrdcn dort Früchte dcr Civilisation! l ausgestellt odcr, wcil dic Civilisation dcm frischen! 'Volksthnm bekanntlich so gefährlich ist, vicllcicht andere eigenthümliche Knnstproductc? Wie znm Bei« spiel geschickt eingeschlagene Fensterscheiben, anonyme Brandbriefe oder Kapuziuerprcdigtcn eines weltlichen, abcr bckchrtcu Doctors? Abcr welche Grammatik wirst tm wählen, wenn dich die Lust anwandelt, dich mit den Söhnen dcr Mutter Slava zu ucrbrüdcru? Ist cs die unseres engeren Vaterlandes, oder die nnscrcs südslavi« scheu Mekla'S, in welchem alles Nationale gedeiht, nnr keine Nationalbühnc, odcr ist cs diejenige, die eben jetzt mit so viel Zärtlichkeit die polnischen Brüder umschlingt, daß sic keinen Laut mehr ansznstoßcu vermögen, die dcr allcS bekehrenden Knute? Ja, diese Sprache werden sie Alle verstehen, die sich in der altcn Ezarcnstadt cin« finden werden, die ncu- uud die altbackeuen Deputirtcn, die „Märtyrer dcS dcutschcu Liberalismus" uud die Eiferer für dcn altcn Glauben und die nene Politik dcr „Dringlichkcitsanträge"...... Doch während so die Feder über das Papier fliegt, fällt mein Blick auf cin Blatt, das mit magischer Krast die fcnillctonistische Bitterkeit beschwört und harmonische Gedankenwelten vor das geistige Angc zaubert. Wenn ich Dir den Name Au der nenne, ein Name, dessen Träger nnS so viele uuvcrgcßlichc Stunden harmonischen Gcnnsscö und glücklicher Selbstvcrgcsscnheit bereitet, wenn wir uuS auS dcr staubigen Wüste dcS alltäglichen Daseins hinüber flüchteten in die ewig grünende' Oase dcr Knnst, dann wirst Du mcinc Umstimmnug begreifen, frcnndlichcr Leser! „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs scin/' denke ich mit Altm:istcr Göthc, und indem ich iu dcu Conccrtsaal eile, rufe ich Dir ein Lebewohl nnd auf Wiedersehen zu iu den nentralcn Spalten des nächsten Eamstagfenillctons l 626 Gäste sollen wissen," sagt das erstgenannte Organ in einem Artikel über jene Ausstellung, „daß sie zu einem Vrudcrvolkc gekommen, von dem sie AlleS zn erwarten nnd nichts zu fnrch.cn haben, wir werden ihre Klagen hören und ihre Mitthcilnugcu werden die Vaudc, die sie mit uns verbinden, nur inniger gc-stallen." Viel entschiedener lautet natürlich der betreffende Artikel der „Moskwa." Diese Sprache der russischen Blätter machte hier ein gewisses Aufsehen. Die Aus-stclluug iu Mostau selbst wird eine größere Anzahl von namhaften Vertretern der slavischen Nationalität iuBöhmcu l,csuchcn. Von russischer Seite sind an bekannte Persönlichkeiten Einladungen eingetroffen und wurden bcsoudcrc Vcgünsligungeu sowohl rücksichtlich der Reise als auch des Aufenthaltes iu Moskau augctragcu. Unter dcu hic-sigcu Besuchern der Moölaucr AllSstcllung ucuuc ich Ihueu uur die Herren Palacky. Ricgcr uud Brauuer. Palacky uud Ricger rciscu morgen vou hier ab über Nizza uach Paris uud vou dort um Mitte Mai über Petersburg uach Moskau. — Dazu bemerkt die „Debatte": So schreibt uuser Correspondent, wir aber trauteu unseren Augeu nicht, als wir seine Mittheilung lasen. Wie? In dcu czcchischcu Kreiscu in Vöhmcu lcuut man die Bedeutung, die man in MoSkau der bcvorstchcudcu Versammlung gibt, uud die F/ihrcr demselben Kreise nehmen keillcu Austaud, diese Arsammluug zu be-schicken? — Sie reiscu gauz einfach zn einem vansla-vistischeu-Eouveutikel, ohne in irgend einer anuchmblircu Weise: sei es durch ciuc Anfrage, eine Erkläruug, ciilc Verwahrung, dafür Sorge getragcu zu haben, daß ihre Fahrt nach dem panslavistischen Mekka nicht etwa im In- oder Anstand mißdeutet wcrdcu töuuc? -— Eine Verbrüderung auf pauslauislischcr Grundlage ist cinc Ver< schwörung gegen Oesterreich - ^ wer sich au jener bethel» ligt, fordert ganz Oesterreich heraus, uud ciu Schrei der Outrüstung ist die einzig denkbare Antwort, welche die Völker Oesterreichs Jenen geben können, die sich au ciuem so frevelhaften Attentat an Oesterreichs Existenz bethel» ligcn. — Die Herren in Prag haben freie Wahl. Sie können verlangen, daß der rein wissenschaftliche Charakter der Moskauer Versammlung noch vor deren Zusammentritt iu gauz unanfechtbarer Weise festgestellt uud von dem Protest der Oesterrcichcr gegcu jede Altcriruug jcucs Charakters iu Nnßlaud selbst Act gcuommeu werde, uud wenn sie mit dieser Forderung uicht durchdrlugcu, können sie zn Hanse bleiben. Sie können aber auch gchcu, sie köuncu "gehen, ohne Vorsorge gegen cinc Verdächtigung ihrer Loyalität getroffen zn haben, dann aber mögcu sie auch Auslaltcu trcffcu, dort blclbcu zu können, wohin sie ihr Herz zieht. — Wir wünschen anfrichtig die ehrliche Vcrsländignng; wir wünschen eben deshalb, daß sich an ihrem Zustandekommen anch alle berechtigten Parteien in Böhmen belheiligen. Zu diesen berechtigte» Parteien können wir aber nimmer Ieuc zählen, die mit einem Fuß bereits anf dem Vodeu dcS Panslavismns stehen. Auch die czcchischeu Bcstrcbuugeu haben eine Berechtigung, in-solange sie sich innerhalb deS Nahmens bewegen, den auch ihneu die österreichische Idee zieht. Durchbrechen sie dic geheiligten Schranken, dann weihen sie sich dem unans« weichlichen Untergänge, möge sie mm der PauslaviSmuS iu seinen chcrucu Armcu ersticken — oder der gewaltige GcuiuS Oesterreichs sie zertreten, ehe sie über dieses die Gefahren dcö PauslaviSmus heraufzubeschwören vermögen. Ausland. Aus Vaden wird der „Allg. Ztg." geschrieben: „Sie haben dieser Tage von dem bcschwichtigcudcu Artikel der „Karlr. Ztg." Notiz gcuommeu; aber ich kaun Ihnen heute auch ciuc Thatsache mcldcu, welche auf das Gegeu-theil der Fricdcnshoffnnngen hindeutet. Nicht blos siud in aller Cile ciuigc Bataillone vou Coustauz uud audcru Garnisonöortcn uach Nastatt beordert wordcu, souderu es ist bereits die Presse offieiell veraulaßt worden, uichts über Truppcubcwcguugcn u. dgl. zu veröffentlichen, außer was die „Karlr. Ztg." briugt. ... Vou Vcrliu ist der preußische Gesandte Graf Flcmming dieser Tage rasch nach KarlSrnhc znrückgckchrt nud brachte dringende Mah-uuugcu behufs der militärischcu Ncorgauisatiousfrage und energischer Vorbcreitnngen mit. Dadurch dürfte uuu cudlich die Sache rascher in Gaug gcrathcu. Allciu cs fchlt au Pferdcu uud, wcuu auch ciuigc Millioucu jetzt iu dcu Easscn licgcu, dcuuoch au bereiten Gcldmittclu uud der uöthigcu Entschlossenheit. Wie ich höre, wird ein prcn-ßischer General das Obcrcommando der badischcn Truppcu übernehmen, uud mau spricht sogar vcn ciuem preußische» Stadtcommaudauteu iu Karlsruhe. Daß mau Nastatt halteu löuuc, glaubt hier Niemaud recht. ... Unter diesen Umständen herrscht bei uns ciuc ungcmcin großc Unsicherheit und Bcsorgniß. ..." Florenz, 23. April. Die „Nazionc" meldet: Gestern haben der Präsident dcS Ministcrrathcs nnd der Minister für Ackcrban uud Haudel gcmciufam mit den österreichischen Bevollmächtigten Barou Kübeck uud Hcrru vou Pretis Caguodo dcu Handelsvertrag zwischen Italien uud Oesterreich unterzeichnet. — Die „Italic" ist sehr kriegerisch gestimmt. Sie sieht den Krieg im Mai auS-brcchcu uud sagt, nur eiu ganz unvorhergesehener Zufall köuuc dcu Gaug der Crciguifsc hcmmcu. — Garibaldi soll, neuerdings vou rhcumatischcu Schmerzen geplagt, wieder uach S. Fiorauo zurückgekehrt sciu. AuS Florenz meldet mau, das; mau dort wieder einen Vcrsnch gegen das Leben des Königs Victor Eum-nnel gemacht habe. Man soll uämlich auf der Eisen« bahn (in der Nähe der Station Campi), über welche der Köuig kouuueu sollte, zwei Schienen weggerissen haben. Glücklicherweise bemerkte man cs znr rechten Zeit. Mehrere Verhaftungen fanden statt. (Henua, 23. April. „Movimcuto" meldet, das vom Contreadmiral Niboty befehligte Geschwader soll hcntc vou Spczia absegeln. Die Bestimmung dcSsclbcu ist uubekauut. Von der italienischen Grenze wird der „Allg. Ztg." geschrieben: Die Abreise des Generals Govone nach Paris wird von einigen Blättern in Abrede gestellt. Cs wird mit der französischeu Alliauz vou Florenz alls das nämliche Splcl getrieben, wie voriges Jahr mit der prcußischcu. Der Miuistcrwcchsel beweist schon längst genug, uud es darf uicht vergcsseu werdeu, daß derselbe den persönlichen Neigungen dcS Königs cutspruugeu ist. Frankreich hat Italicu vielleicht Nom versprochen; iu der Politik ist alles möglich, nnd die „Unit" Italiana" sagt mit Necht: „Weuu die Priucipicn iu Vergessenheit gerathen sind, wird uur uoch auf die Gewalt gesehcu." — Äiach der „Uuitc'» Cattolica" lautet das vou Fcrrara entworfene Gesetz über die Veräußerung der Kirchcugüter folgeudcrmaßcu: Art. 1. Es wcrdcu 600 Millioucu Bautbillelc Nlit dein Zwaugöeursc cunttirt, garautirt durch die Kirchcngülcr. Art. 2. Die Kircheugütcr werden verkauft gcgeu Bezahlung in zwanzig Jahres- raten. Art. 3. Dcr Staat nimmt au Zahluugöstatt die Vaukbillcte au, welche auf die Kirchcugütcr hypothccirt stud, uud die Villcte werdcu vcrbraulit iu dem Maße, alö sic iu die StaatScasscn zurückkehren. Die „Unit» Cattolica" fürchtet: es würdcu dicscu 000 Mill. Vank' noten noch gar viclc andere folgen, fo daß schließlich daS System dcr französischen Assignaten in Italien adoptirt wäre. — DaS Ccntralcomit»' dcr „Liberalen Union" in Bologna hat an den dcntschcn Nationalverein ciuc ncnc Adresse crlasseu, woriu Deutschland beglückwünscht wird über den wettern Schritt zu sciucr Ciuiguug, deu cS durch die Cröffuuug des uorddcutschcu Parlamcuts gethan hat. Es wird schließlich die gegenwärtig beachtend werthe Ueberzeugung anSgcsprochcn, daß die Allianz zwischen den beiden Völkern, welche sich im letzten Jahre gcmciusam lhre Eiuiguug erkämpft haben, cinc danerndc sein werde. Nom, 21. April. Dcr Papst hat heute Morgens eine feierliche Messe in dcr Basilica des VaticauS abgehalten. Dcr heilige Vater gab sodann ans dcr Logc des Vaticaus hcrab dic apostolische Seguuug u>I>i spoudauec Havas" lueldct uach ciucr Loudoucr Correspond dcuz, daß Prcußcu uicmals iu Euglaud uupopulärcl gewesen sei, als jetzt. — Die „Patric," sich gcgcn dic „Krcuzzcituug" wcudeud, welche behauptet, Preuße,, habe ciu Recht, in Luzemburg zu bleiben, sagt: Die Preußen seieu iu Luxemburg uichtS als wie deutsche Soloateu, und cs sei uicht gestattet, daß die Preußcu Luxemburg nieder-treten, welches kein deutscher Boden sei. Iu Frankreich gibt cs kciuc Partcicu mchr, cö gibt uur ciuc Nation, welche am Tage dcr Gefahr uur ciuc Armee bildcu wcrdc. — Dcr „Abend-Moniteur" sagt iu sciucm Bulletin: DaS österreichische Ministerium scheint anf dcn> Puuktc zu sciu, daS so schwierige uud verwickelte Proble»» dcr coustitutioucllcu Neugestaltung deS Kaiserreichs 8^ löst zu haben. Keine Aufgabe war schwieriger, und wenn, wie alles hoffen läßt, dem Wiener Hofe diesc^ mühselige Werk gelingt, so verdankt er diesen cntschci' dendcn Crfolg dcr Weisheit uud dcr Kraft sciucr Ent' schlicßungcil. Die so lange Zeit durch Feindseligkeit^ uud örtliche Rivalitäten entzweiten Stämme werden si" friedlich um das Scepter des Hauses Habsburg schaarcn, uud Europa, bei dcr Wohlfahtt Oesterreichs, als cincl der wesentlichsten Gruudbedingungcu seines Gleichgewicht intcrcssirt, kann uicht verfehlen, dieses so wünschenswert!^ Ergebniß mit Genngthnuug aufzllnchmeu. Der „Ätow' tcur" sagt weiter bezüglich Däucmarks: Die Vanish Vcvölkernng verlangt fortwährend eifrig, daß Prens,^ die formellen Verbindlichkeiten des Prager Friedens ^ züglich Schleswigs zu erfüllen uicht zögere, uud jc^ Das Waldschlosj. 3. Waldhöhe. (Schluß.) So kam dcr Herbst. Am Fichtcuwaldsaumc bcgaun sich's zu bräunen/ In dcr Mittagssonne flammte cs roth uud grüu, uud dcS Morgens hiug uud wob cs läu-gcr iu dcu Wipfclu und zwischen dcu Tannenästcn uud flog vou Zweig zu Zweig. Ueber dcn Himmel war jener fciuc Dunst verbreitet, dcr das strahlcndc Blau milderte, cs war wic ciu Lächeln durch Thränen odcr wie der feuchte Blick ciucS MädcheuS, glühig uud umflort, dcu Vraud vcrbergcud, dcr daruuter glimuit. Uutcr ihrcu Trittcu raschelte cs, wcuu Gustav uud Anna durch dcu Wald wandelten zu dcr wohlbckauuteu Moosbaut, uud wcuu sie sprachen von Welt uud Dichtung, vou großcu Mäuncru uud vou Liebe, da erscholl dcr lang uachhal-lcudc Schrei ciucs Wandervogels, der über Laud und Mccrc hiuslreble zu den ausgcbrauutcu Wüstcu fcrucr Erdlhcilc. Allcö schied, uur Gustav mußte blcibcu, cö hicltcu ihn zauberisch fcst lnagische Bande — cr mußte bleiben. Ich sagte vorher, daß sie von Liebe sprachen. Sie redeten viel davon. Vou flüchtig flatternder, vou tief iuuigcr Liebe; sic sprachcu sehr viel davou. Uud danu schicu cö Gustav, alö sei dicS Weib herzlos, als wüßte uud verstünde sic allcS — uud köuutc uur nicht fühlen nnd empfinden, was cr ihr so oft in glühender Leiden» schaft gestanden. Nnhig saß sie da, wic dcr kaltc Fels, dessen Stirne die Winterstürmc umbrausen; wic dic Klippe, nm die schäumcudc Gewässer tosen. Es war gcgcn Abend. Gustav saß auf dcr Moos-lmnt und starrte vor sich anf daS Thal. Er hatte bc- schlössen, morgen mlt dem Frühesten wolle cr gchcn; cs mnßte ciu Ende nehmen. Seine Arbeiten waren voll< endet, was sollte cr uoch fcrner hier? Wohin — davon gab cr sich keine Rechenschaft: aus dcr Nähe des gc< licbtcu Wcscus. — Brcitc Schattcu strccktcu ihre ricsi-geu Arme über das Thal uud ciu lcichtcr ^ccdcl crhob sich übcr dcm Ätühlbach; vou dcu Vcrgspitzcu aber leuchtete cS noch dnrch daS Laub. Karl kam mit deu bcideu Mädchcu von dcr Mühle. „Eiu prächtiger Abend!" rief Anna schon von ferne. „Kommen Sie herauf zur Höhe." Sic hängte sich in Gustavs Arm, dcu er ihr bot. So stiegen sie langsam hinauf, voran — Karl mit Iulicu blieb etwas zurück. Also au diesem Tage soll sich'S cut» schcidcu — dachte Gustav — auch Du, meiu Karl. — Sie warcu obcu augclaugt. Ebcu sank dic Sonne hinter die Bcrgspitzcn. Weithin glühte dcr Himmel, Flammen-streifen durchkreuzten fcnrig die Luft; dic Ränder des Gebirges hoben sich scharf von dcm hellem Hintcrgrnnde ab, wie die ausgezackten Kanten ciucS Kraters, unaufhörlich wälzte, lohte, wogte cs, als solltc cS loSbrcchcu und ciu Strom schmclzcudcr Lava sich crgicßcn ans dic-scm kochenden Schluudc; Wölkchcu, die vorübcrflogcu, leuchteten wic purpuruc Iuselu iu dicscm azurucu Mccrc des Firmaments, nnd auf jeder Halmspitzc, in dcn Nadeln jedes TanncnbaumcS sprühte nnd glühte cs. „Nie herrlich!" rief Auua, indem sie sich auf die Schulter ihres Begleiters stützte, ihr Köpfchen auf sciue Brust siu-kcn lasscud. „Wic herrlich und schön! — Nnn ist sic nieder, rasch sinken dic Ncbcl dcr Nacht" — „Sie ist nieder, wic dic Sonne mcincS Glückes — auch ich wcrdc gchcn!" — ..Wic/' rief Anna, „Sie wollen fort?" — „Und solltc Sie cs schmerzen?" — „O!" sagte sie und drückte sich iuuigcr au ihu, „cs wird mir wehe thuu, einen thcurcu Frcuud zn verlieren, wic Sie cs sind!" — „Anua, darf ich hoffen?" — „Gustav!" — ^! Anna verwirrt — „ich weiß nicht, was Sie wollen« — „Anna, liebes Mädchen! Sie wissen, daß Sie nn thcncr sind, daß sich Ihr liebes Bild in meine Sce gegraben. Als ich Sie kennen lernte, als mir Ihr e^ Herz aus Ihrcu Augcu cutgcgculcuchtctc, Ihr UMg"^ mir zur Nothwendigkeit ward lind in demselben ^'".^ schöne Seele offen vor mir da lag — da woben " unsichtbare Fäden ein festes Nctz nm mcin Gemüth, liebte Sie mit allen Kräften meiner grenzenlosen '' ^ Und was ich in Ihren Augen gelesen, hielt ich nicht l^ für Frcuudschaft. Auua! lieben Sie mich, könnten.^ mich lieben, ich wäre glücklicher, als Worte auSzud"' ^. vcrmögcu!" — „Gustav!" — rief das Mädchc" „fordern Sie!" — „Anna! darf ich hoffen?" -^ ".^c griff ihre Hand -- Inlic kam, hintcr ihr Karl -^ 1^, blicb betroffen beim Anblicke des Paares stehen ^.^ schmerzliches Lächclu umspielte ihre Lippcu. "^' ..„?" kalt" — sagte sie — „wolleu wir uicht z'ln'lckkcyl ^ — Mau ging. — Gustav, uachdcm sie im Schlo,! ^, gckommcu, bereitete sich zur Abreise — cr hatte c) ^M was cr gefürchtct. Vcim Abendessen ging cs ei '> s her. Dic Blicke wichcn einander anS, nur die ^i^ uud Karls bcgcguctcn sich manchmal, uud cs lag ^ Trauriges, Wehmüthiges in ihrem Ansdrnckc. ^' ^ wic ciuc drückende Atmosphäre übcr die Gesell!" '^^), breitet. Gustav gab seinen Entschluß kuud, ^ ^stc" stcn Tag abzureisen, indem cr zugleich scwcn lM ^,^ Dank für all' die gcuosfcuc Liebe uud Freund," " ^,. sprach. Mau uahm unt deut größtcir Acdau ^,^c schied. Auua reichte dcni Maler die Haud, die' ^ ^^ sic iunig nud sah ihr iuS Auge. Sic senkte ' ^.„v zu Vodcu. Mau schied. Karl ging noch denies ^c>' zn sciucm Oheiu, zurück; Gustav solltc dcu 627 hat die Ueberzeugung, daß die District«: dieser Gegend ül dem Verlangen nach ihrer Wiederabtretung au die dänische Ntouarchic cimnüthig sind. — 25. April. Der „Conslitutionncl" vcrösfent. ^>cht cincn von ^'imayrac unterzeichneten Artikel, in lvclchem er gegen den Gedanken vroteslirt, daß Frank-lcich den ssricg wünsche. Die Politik Frankreichs ist cine Politik des Friedens und der Pcrsöhnnng. Die französische Regierung hat anfrichtig geglaubt, daß Preußen nach seinen Gebietszuwachsen daranf halten werde, Mä'ßignng und Rücksichten für die Rechte nnd Interessen seiner Nachbarn zu zcigcu; sie hat niemals iu einer den Interessen Frankreichs entsprechenden Rcgelnng der lnz.cmbnrgischcn Frage etwas anderes als dcu Wuusch bcr Bevölkerung, als ein Pfand des Friedens, und Zwar eines dauerhaften Friedens, erblickt; sie hat nic-llmlö daran gedacht, daß das Interesse Preußens es sein löuiic, in einem uuabhäugigm Lande iu jedem Falle l>nc Garnison zu untcrhaltcu; sic hat niemals daran gcdacht, daß Dcntschland selbst auf die Ncchtc ciucs gc-luciusaiueu Ursprunges unt ciucm lleiucu Lande Nnsprnch erheben könne, dessen Bevölkerung nach dem Gestand« uissc Bismarcks selbst einen tiefen Widerwillen gegen Deutschland hegt uud unt Enthusiasmus für die Vcr« eil>ic,ung mit Frankreich stilumcu würde, wcun man gc-uchnligcu wollte, sie zu bcfragcu. Die Regierung des Kaisers strebt nicht darnach, aus dieser Frage den Krieg hervorgehen zu lassen. Man erblickte in dem von keinerlei ^hrgciz beseelten Frankreich, welches icdcn Ansprnch für sich bei Seite gesetzt hat, nur ciu Pfaud des Fricdcus. Die Frage ist ciuc europäische geworden, nnd selbst in bicscr ucnen Phase hält sich Frankreich abseits, nm die friedliche Action dcr Viächtc nicht zu beeinträchtigen, "m uicht die Eigenliebe Fraukrcichs zu cugagireu, 3ranlveich, ohuc den Krieg zu fürchtcu, weun er, was ^ott verhüten wolle, ungerechter Weise provocirt würde, will den Fricdeu uud legt Gewicht darauf, daß kein Zweifel über dcfscn Absichten obwalten könne. (Wir haben diese Telegramme lheilwcise in kürzerer Fassnng Astern gebracht, glanbcn sie aber auch iu der aussühr-lichcrcn Fassung mitthcilcu zu sollcu. Die Red.) Der „Mouitcur" vcruimmt aus I^eddo, daß die Mitglieder der frauzösifchcu Militärmissiou, welche kürz< ^ch in Japan eingetroffen, ihren Dienst am 25. Februar ^gönnen haben. Bei Yokohama wurde ein Ansbildnngs» ^ger errichtet, nach welchem dcr Taikuu zwei Bataillone seiner persönlichen Garde uud ein Eorps von 5>M0 Mann ^schickt hat. Di'?sc Truppen werden nach dein cnro-pmschen System organisirt werden. ^~ Das „Dagblad van Zuid Holland :c.", das 'p"!!ptmMn dcr confervativcn Partei, fchrcibt: "Die Abtretung des Großhcrzogthnms an Frankreich, »»tcr diesem Gesichtspunkte dem itönigGroßhcrzog vorbestellt, schont bei Sr. Nlajcstät kcincn Widerstand gc< fllnden zli haben; aber derselbe hat dabei die Beoingnng ^stellt, daß die Al'tretnng den Wünschen ihrer ln^cin« blirgischcn Unterthanen nicht zuwiderlaufen müsse nnd dnß dieser Act die vollständige Zustimmung Prcnßcns und der anderen intercssirtcn Äiächtc erlangen inüssc. ^n' haben übrigens die innige Ueberzeugung, daß, wcuu /^ ^öuig'Großherzog dcu Vorschlag nicht zurückgcwic-!.. ^at, dieses hauptsächlich iu Anbetracht des Nutzcus ^'?' Holland geschehen sei, da alle Complicationcn bc-^uglich Luxemburgs leicht ciuc schlimme Nnckwirtuug für "le Niederlande haben könnten oder vielmehr nothwendig ^bcn uiüßtcn. . . . Aber sobald nnser ehrlicher und loyaler König bemerkt hat, daß die öffentliche Meinnng iu Dentschland sich gegen das Project erhöbe und daß daS Project, anstatt ein wohlthätiges Opfer im Inter-rcssc des Friedens zu sciu, uur zum Kriege führen würde, hat Sc. Majestät, wie wir erfahren, es aufgegeben." — Dcr Artikel spricht dann die Hoffnung aus, daß dnrch die Vermittelung dcr Mächte die Sache dahin beigelegt werde, daß Luxemburg sclbstständig bleibe uutcr dem Hause Oranicn, daß cs für ucutral erklärt, dic Fcstuug geräumt wcrdc, daß cs aber im Zollverein verbleibe. Acl' gicn, damit schließt dcr Artikel, wolle leine Verbindung mit Luxemburg, weil dadurch Belgien aus sciucr ueu-tralcu Stellung hcransgcrisscn uud zur Partei gemacht wcrdc. Hl. Petersburg, 17. April. Gestern war cs ein Jahr, daß der Kaiser dcr Gefahr, dnrch Mördcrhand zu fallen, glücklich entging^ Znr Erinnerung au diese.Net-tung ward die anf dcr stelle des Attentats am Sommcr-garlcu errichtete Eaftcllc feierlich ciugcwciht. Der Kaiser und die ganze kaiserliche Familie, dic Minister, das diplomatische Eorfts, die Generalität, der Senat :c. wohntcn dcr Feier bei. Die Eapclle, bekanntlich aus freiwilligen Beiträgen (75000 Rnbel) gcbant, bildet einen an drei Seiten offenen Säuleugaug, dessen Anßcnwändc ans grancm Marmor bestehen, während das Inncrc farbiges Gestein nnd Mosaik zeigt. Bukarest, 20. April. Hcnte war der Gcburts« tag des Fürstcu uud dcr Jahrestag des Plebiscits, wcl-chcs ihn auf den rumänischen Thron gcrnfcn hat. Dcr Fürst cmpfiug die Glückwünsche aller Staatskörpcr nnd des diplomatischen Eorps. Als cr sich in die Metro» politautirchc begab, begrüßte ihn lebhafter Zuruf dcr Gcvölkcruug. Dcr Fürst hat befohlcu, daß die für die Illumiuatiou dcr öffeutlicheu Gebäude bestimmten Sum» men uutcr die Ariucu vertheilt werdcu sollen. Mexico. In dcr „Times" finden wir cin aus Ncu-Mork vom 20. April datirtcö Telegramm folgenden Inhalts: „Mcldnngcn aus Ntcxico vom u;. d.M. be-stäligcn die Mittheilung, daß Kaiser Maximilian fich erboten hat, fich uutcr gcwiffen Bedingungen zn ergeben. Juarez besteht jedoch anf bedingungsloser Ergebn ng " Hagesneuiglieiteu. — (Hof n ack rich ten.) Se. tais. Hoheit dcr durch« lauchtigste Herr Erzherzog Heinrich sind am 23. d.M. von Brunn nach Olmütz abgereist. — Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste He>r Erzherzog Ludwig von Toscana sind am 33. d. M. von Prag nach Wien abgereist. — (Fahrgeschwindigkeit u n s e r e r B a h n c n.) Die Passagiere, welche sich auf einem vorwöchentlichen Zuge vun Pest »ach Arad befanden, wurde», wie ungarische Blät^ ter erzählen, auf dcr Strecke zwischen Mö'.ö.Äelcny und Csaba durch e!,l seltene« Schauspiel überrascht. Auf siücm Felde ncben dcr zuerst erwähnten Station graule nämlich ein Fohlen, welches, als cs den hcranbrauseuden Zug er» blickte, aus den Pahnd'.mm hinaufspraug, der Locomotive erst neugierig entgegenstarrte, und als diese bei ihm ange» kommen war, sich plötzlich iu Bewegung sltzte uud eine halbe Meile weit i» gleicher Geschwindigkeit mit derselben fort» rannte. Das schöne Pserd kam mit dem Zuge zugleich im Bahnhofe an, wieherte dort lustig und ließ sich nur mit großer Mühe fangen. Das kräftige Thier schien sich nach diesem sonirten Lause sthr wohl ju fühlen. "urgcn über das Gebirge dahin kommen nnd Karl ihn ^nn nach dcr Residenz begleiten. Gustav vcrlcbtc ciuc nn-Mge Nacht. Vor seinen Sinnen flogen all' dic Bil-^' hin, der Ereignisse nnd Erlebnisse dieses knrzcn Auf-Mtcs, der ihn gerissen aus allem Bisherigen, dcr cinc .^' Kluft gcgrabcn in sein ^cbcn für die ganze Zcit klnes Daseins. Dcr Morgen grantc im Osten, unter '>,'u dampfte das Thal nnd dic Bergspitzcn röthctcn fich. ^u Diener brachte das Frühstück; anf dcr Tasse lag ein schreiben. Gustav erbrach cs uud überflog sciucu Inhalt. ,,Gnstav! ni l l "^'^ ^^"' werden Sie mir zürncu! Ich kauu Sie ^M lieben. Seien Sie meiner Frenndschaft versichert, ^ Ihnen ein liebes Angedenken gleich einem thcnren <>"wcr j^ ^^tcr Fcrne widmet. Ich daukc ihnen für ^1" Licbc. Es hat mir nncndlich schmerzliche Wuudcu ^ ^^cht, daß ich Ihnen nichts Würdiges dagegen bieten es ^ . ^k" Sie wohl, seien Sie glücklich, wie Sie ^verdienen, uud dcukcu Sie zuweilen — uud ruhig "" Ihre aufrichtige Anna." fall/'^ '^ gcschchcu, sagte cr, indem er das Glatt 1^ "c. und in sciucu Busen stccktc. Er beschenkte reich. Äci ^ ^dienten uud schritt rüstig dciu Gebirge zn. sicl, ^ ^ühlc war cr vorbci, da vernahm cr hinter ^ "ligc Tritte; cr sah sich nm — weinend flog ihm ^, ^ nn dic Brust. Ein leichter Mautel war übcr ilir ,^I^^ geworfen. Sie bebte am ganzen Körper, iu dcr Anfrcgnng. — ..Gustav!" il ' !>c niit erstickter Stimme nnd klammerte sich an c»l,'.'5 ^°lltc sie ihn festhalten, um ihn nimmer sich flii te!"' "U lassen. - ..Julie, armes Mädchcu!" -Und ' ^"' Maler, iudcm cr sie sanft an sich drückte, "ncn Knß auf ihre Stirne hauchte. „Geh zurück, armes Kiud!" — Sie riß sich los mit dcr letzten Kraft. Sie zitterte uutcr der gewaltsamen Bewcgnng. Dann ging sic längs dcs Mühlbachs zurück. Gustavs Augcu folgten ihr, bis ihrc lichte Gestalt im Morgcnnebcl ver< schwand. Dann wandte cr scinc Schritte gcgen das Gebirge, indem cr vor sich mnrmclte: „Armes Kiud, mein armer Karl!" — — Wer die Gcmäldeausstclluug zu G. im Jahre 186* besuchte, dcr ist stauuend stehen geblieben vor jenem Bilde, das einen Sonncnnntcrgang darstellte. Ein Hügel, um den sich cin Wald- und Wicscntranz ansbrcitct, Ebene, hiutcn die gewaltigen Gebirge, ferne am Horizont cinc kleine Stadt. Dcr Himmel flammt iu dein Son> ncnbrand, wnndcrbarcs ^icht crgoß fich über alle Ge» genständc, cs ist, als hätte dcr Maler den Pinsel in die Morgenröthe getaucht, als strahltcu seine Tinten nicht in vergänglichen Farben, sondern im reinen Fcncr der Sonne, oder dem glühenden Blau des Himmels. Auf der Höhe dcs Hügels uutcr den drei Bäumen, die ihrc Kroiicn in einander verschränken, steht cin Mädchen uud blickt vor sich nieder. Eine unendliche Trancr liegt übcr ihr Gesicht ansgcgosscn, die cinc Hand ans Hcrz gepreßt, als wollte sie sein Zerspringen hindern, die au-dere halb abwehrend gegen den jnngen Manu gestreckt, der vor ihr etwas tiefer steht. Die Rechte deutet iu die Fcruc, die andere übcr die Angcn gesenkt, als schützte cr diese gcgcn die Sonnenstrahlen. Ein leichter Abcndwind spielt in seinen schwarzen Lockeu. sein Fuß tritt schon hinnnter znm Pfad, der ihn entführen sollte anf Nimmerwicdcrscheu. der Stab feukt fich auf dcu Weg, dcu cr wandeln wird hinfort, den nagenden Kummer iu! Herzen, den Busen öd, wie die Brandstätte, bedeckt mit dcn Trümmcru seiucs stolzen Hoffmmgsbaucs. I. S. — (Aus Wien.) Der Kursalon mit der Cafeterie und Restauration nebst Vefuguift zur Verabreichung von Mineralwässern ist bei dcr neulichcn Offertverhandlung für jährlich 10.500 fl. verpachtet: ebenso die Milchmaierei im Stadlvarl um 500 si. — Der hohe Wasserstand dauert stetig fort und finden in und bei Wien locale Uebetschwem» munge» statt. Auch die March ist ausgetreten und hat Wiesen und Auen unter Wasser gesetzt. — Der Verein zur Unterstützung der Verslümmelten des mez'. Freicorps hat bi« jetzt an 671 Mann Geldspenden vertheilt, darunter 21 grO» here Beträge an Schwerverwundete. — (Hschst harmloser Ver lehr.) Die Berliner „Montag5 sslilndetc s»it Iahreu bestehende Institut der Töchterschule wilder in die früheren Mnmlichlciten des 1. Stockes im FiU'slcnbose: dadurch ist auch das in der Stadt entstandene Gerede, daft der pension»!te l. t. Lande§gcrichl5>ath Pclrilscb mit seiner Familie »ach Klagcnsnrt ziehe, und dcch die ober» wähnte Töchterschule eingehe, hinlänglich widerlegt. — (Zw an gs - A rbeit sc, nst alt.) Die Verwaltung dcr Landcs'Zwang^'Arbeilsanslall macht belannt, dasz sie gegen billigste Preise alle Arten von Arbeiten bei Einliefe-»ung des erforderlichen Materials zur Au^sühiung in lür° zesler Fvist übernimmt, besonders Schneider-, Schuster« und Weberarbeiten, rmlch' letztere in überaus reicher Mannigfaltigkeit ausgesühn werden können. — (Frl. H ellin esbe rgcr), die hier so beliebte naive Liebhaben» unserer letzten Saison, hat einen lleincn Nollentcnlsch gemacht und dcbutnt gegenwärtig als Gany-med in der „schönen Galathea" in der Gesellschaft von Louis Selar in Trieft. - (Noch einmal die P roscription Zl iste.) D>>m „Tel." wird aus Klagensurt, 2 I.April, gefchric» be»: Das ullraslovenische Blatt „Slovenec" ist, wie be» reits nnta/lhlilt, in zwei von Privalllägern wegen Ehren« lrünknng eingeleitete Processe verwictVlt. Nun ist auch die Staatöanwallschast aufgetreten unv hat wegen mehrerer Ar-tilel die Anllagc erhoben, die natürlich nicht aus Ehrenkrün« lung, sondern geradezu auf Slörung dcr öffentlichen Nnhe und aus Aufwieglung lautet. Den meisten Anlaß zu dcm Ei»' fchreiten der Staatsanwaltschaft bot die Veröffentlichung der Na> mcnslislen jener Laibacher Väkler, welche ihre Stimme den Herren Klun nnd Toman nicht gegeben. Es ist eine förmliche Pro« s^riplionöliste, die in Laidach eine grohe Ausregung verursacht haben soll. Die Namen der laiscilicheu Beamten, der pensionir« tcn Osfniere, dcr Professoren uild Lehrer und der Advo» caten und Docloren werden nicht genannt, sondern es ist nur die Zahl (209) angegeben. Hingegen werden die Bürger uno Geschäftsleute namentlich angesührt, und zwar einige mit gesperrter Schiift, und am Schlüsse heißt eH: das sind die Männer, welche geholfen habcn, dab am 17. März im weihen Laibach die Bureaukratie gesiegt hat. Landöleule, unterstützt unsere Freunde und nicht unsere Gegner! Die Sprache des „Slovcnec" ist in der That eine maßlose und selbst wenn man mit dcn Ve> folgungen der Opvosilionöprrssc nicht einverstanden ist, so muß mau doch sagen, eine solche Mahlosigleit ist nicht zu gestatten. Wenn von den Gegnern gesagt wird, „ihre Zungen sollen verdorren, sie sollen leine Stätte finden, wo sie ihr Haupt hinlegen :c", so zeugt das von einer GchWglcil, die nur bei Vollern sich gellend macht, die eben nicht aus dcr Stufe der Niloung und Gc» siltung stehen. Von der Pioscnptionölisle, welche auch in Separalabdrüclcn aufgelegt wurde, sind übrigens gestern die noch vorhandenen Exemplare consiscirt worden. Neueste Post. M adrid, 22. April. Die „Epoca" mcldct, daß, da dcr portugiesische Ministerpräsident gefährlich ertrankt ist, dcr iiünia, nnd dic Königin von Portugal wiederum ihre Reise verschoben haben. Dic Personen, welche bereits dcsiglnrt waren, den Majestäten entgegen zu reisen lind sic in Äadajoz in Empfang zn nehmen, hauen Go acnbcfchl erhalten. Dover, 23. April. Gestern fand cine Revue dcr freiwilligen statt. DaS Schauspiel war prächtig. 25,000 Mann waren nntcr den Waffen. Dcr Schcinlampf zwischen der Flotte und dcr Armee erregte cinc wahrc Acgcistcnmg. New-York, 11. April. Der Senat hat die Er-nennnng Stocktons znm Gesandten in Wien verworfen. Die Pcrkanfösummc für die rusfisch-amcrilanischcn Vc» sitzungcn beträgt 10 Ntillionen. Den Einwohnern bleibt fnr drei Jahre die Ueberficdlung nach Nnßlano freigestellt. Der amerikanische Consul in Havana protcstirtc gegen die dortigen Anwerbungen für Kaiser Maximilian als Ncntraiitätövrnch.______ _____ Telegramme. (Driginal'Telegramm dcr „Laibachcr Zeitung.") Wien, Htt. April, Abends. Die Inter« vention der uentraleu Mächte soll bereits die Ventilation des (5ongreß<,edankens erlauben. Die süddeutschen Ttaaten sollen erklärt habe«, sich ohne Nückhalt an Oesterreich vom Kampfe feruhaltcn zn müssen, (treditactien RttO, )ta-poleonödor RO.tt^. _____ Agram, 25i. April. (Deb.s Am 30. d. M. wird hier eine große Eonfcrcnz sämmtlicher ^andtagSniitglicdcr behufs vorläufiger Vcsprcchliug dcr wichtigsten Fragen stattfinden. Gcrüchtwcisc verluutct, daß dcr Borfchlag des nngarischcn Reichstages Aussicht habc, vou der diesseitige» Vertretung l>n lilac augcuonnncn zu werden. Krakau, 25. April. (Pr.) Am gestrigen uud heutigen Pferdcmarkt in Nzeszow wurdcu von Prenßeu große Eiu'äufc gemacht. Berlin, 25. April. Die „Norddeutsche Allgemeine Zcitnug" schreibt: Einc Rcgicrimgsmltthciluug übcr die politische Situation sei bei der ^andtagseröffuiiug uicht zu erwarten, da dcr Landtag zu ciucr Session ud I100 einberufen wurdc nnd die 3tegierung nicht in der ^age fein wird, übcr das Gebiet der Berathung über die lwrd-> deutsche Bcrfassuug himuiszugchcn. Die Cröffnuugsrcdc wird sich voranssichtlich nnr auf das norddcutsche Vcr» fasfnngswerk dczichcn. ^- Dic „Norddcntschc Allgemeine Zeitung" schreibt weiter: Die Mittheilungen des „Ionr^ nal des Debats" übcr angebliche Schritte Englands in Berlin gegen dic Pression Preußens anf Holland find ein frecher Betrug der öffentlichen Meinung; Prcnßcn bedrohte niemals die Scluststäudigtcil dcr Nicdcrlaudc, die frcuudfchaftlichcn Bezichnngen zwifchcn den Eadincten von Berlin und Haag wurden kcincn Angcndlick gctrübt. Berlin, 25. April. (N. Fr. Pr.) Dic hcntigcn Blätter bringen kciuc beruhigenden Äiachrichtcu nud bezeichnen durchgängig dic Näninuug ^uxcmburgs als nn-uiöglich; besonders kriegerisch klingen die Angaben dcr Krcuzzeituug; dieselbe sagt, anf die Haltung Ocstcr-rcichs werde von frauzöfischcr und preußischer Seite ein besonderes Gewicht gelegt. Dic Bank- nnd Handels» Zeitung bestätigt, daß zwischen Bcrliu uudPctcrS -bürg intime Beziehungen obwalten. Magdeburg, 25. April. (Borst. Ztg.) Alles ist in voller Kricgsbcwcgnug, dic Publicirnng dcr Mobil-machuugs-Ordrc wird stündlich erwartet. Iu mehreren prcnßischcn Städten wurdcn ^>iachts anfrcizcndc Placatc angchcftct, welche, an die glorreichen Thaten von 1ttl3, 14 nnd 15 erinnernd, auffordern zum ilampfe gegen den französifchcn Erbfeind. Köln, 25. April. (N. Fr. Pr.) Dcr ..Mln. Ztg." wird aus Paris gcschricven, ans Rücksichten dcr Dis-crction seien die Regiments'-O bersten mit dem Pfcrdc - Einkanf betraut wordcu. Köln, 25. April. (N. Fr. Pr.) Berliner Corrc-spondcuzcn der „z^öln Ztg." bczcichucn die Situation als ciuc schr gespanntes dic Schweiz dcrcitct längs ihrer Wcstgrcn ze V 0 rs ich tSm aß rcgcln vor. Bremen, 25. April. (N. Fr. Pr.) Wie die „Wcscr-Ztg." mittheilt, ist General Mannstcin aus Schleswig nach Berlin berufen worden. Die „W.'Z." will fcrncr wissen, daß bestimmt formulirte VcrmittlnngS-uorschlägc in dcr ^uxcmburg. Frage nicht vorliegen, cs sci nur cine Mediations-Idce angezeigt worden. Dresden, 25. April. (N. Fr. Pr.) Dcr officiösc Berliner Eorrcspuudcnt dcr Eonstitutioncllcn Zcitnng dement irt die Nachrichten, wclchc von ^uj,cnlbnrg betreffenden Differenzen in maßgebenden Kreisen, namentlich zwischen dem König nnd Bismarck wissen wollen, uud lictout, Preußen wcrdc, obgleich noch ohne militärische Borkchrnngcn, nöthigcnfalls trotzdem rechtzeitig auf dem Kampfplätze erscheinen. Etnttssart, 25. April. (N.Fr.Pr.) Dcr „Schwäbische Mcrlnr" schreibt: Demnächst würden prcnßischc Mi litärlicv ollmächt igte in München, Stuttgart, Karls rnhc nnd Darm st adt eintreffen, da die bedrohliche Lage kleinliche Rücksichten nicht mehr länger zulasse. Paris, 25. April. (Pr.) Man versichert, die Künigin Victoria habe an König Wilhelm eigenhändig geschrieben, nm ihm die Räumung Lnxcmbnrgs zu empfehlen. St. Petersburg, 25. April. DaS „Ionrnal dc St. Pctcrsbonrg" schreibt: Der Friede ist uumöglich zn erhalten, wenn eine dcr großen Nationen, welche Enropa zu Rathc zichcu, den Krieg wolle. Wenn Frankreich und Preußen in ihren Fricdcnsbclhcncrnngcn aufrichtig sind, so ist dcr Krieg nicht zn befürchten, denn, wenn das lnxcmbnrgische Gcbict uuter der Garantie Ei'ropa's neu-tralifirt wird, würde dies nicht für Dcutschlaud die Garantie aufwicgcn, wclchc dic Garnison cincr Fcstnng bietet, welche am Ende nicht auf ocutfchcm Boden sich befindet, da dort ein fremder Sonvcrain herrscht? Telegraphische Wechselcourse vom 26. April. 5perc. Metall',qncs l>6.50. — 5>perc. Mctalliqne« mit Mai- und Nuucmbcr-Ziuscn!»/.5>0. - bperc. ^iiationalAnlchcn 67.30. -- Ban!« actien 693. — Ercditactien I5».5,0. — 1860er Slalltsanlehe» 70. — Silber 1ij2.25. — London 138. — K. l. Ducaten 6.2!>. cheschafts-Zeitung. Nordbahn. Wie die „Presse" von verläßlicher Seite hört, hätte dic Dirceti.)!! beschlossen, nntn-Vcrzichtllistimg anf daS liisher gfnosscnc Privil^inin uin dic Cnhcilnng cincr Concrssion filr die gcsdnunlen i,'inie» dieser Gesellschaft anz'nsnchm; al^i Zweck wird da« Zngrsländnifj cincr lä!,gcnn Dancr dcö Untcrnchinen^, dessen Priuilrginni inil dcin Jahre ^886 zu Ende geht, bezeichnet. Siebenblirger Eiseubali», ^rioritäteu. Ucdcr Ansuchen dcr i5rcditanstalt ward der ^3. April alö Erschcinnnssölag der Interimöscheinc llbcr Aetien nnd Prioritäten der l. l. priv. crslm Sicdcndlirgcr Liscnliahn fcstgcsctzt, Znglcich wnrde bestimmt, daß dic Aelic» suioic dic Prwrüätö-Öbligationm dicscr Vahn in üstcrrcichischcr Währung mit Vcrgiltnnss 5>pcrcen80 fl. Die Abnahme crllitrt sich berank, daß die Vorschüsse dcr Vanl an d>>n Staat um 1,000.000 Gulden ucrmindcrt »vnrdcn nnd anch Slaatönotcn, wrlche der Baut gchörcu, cinc Abnahme uon 478.853 fl. zeigen. Dcr Eseompt hat um 161.36? ss. ^6 lr. zugcuommcn, dcr Lombard abcr um 5)28.400 fl. sich Ucrmindcrl. TremlMla dcr oberstei, Ucitunss des österreichischen Telessraphctlwesenö. Dic Thcilnng dcr ciöleithauischoll Agcndcn de? Haiidcl^nnnlstcrlnm^ uon dcneu in Ungaru hat zur writcrci! Folge, daß bcmnächst auch in der obclstcn Teilung dc« Tclcgrapheiül'l's!,'!!!? cinc Trcnnnna, dcr Oi-schäste cingcfilhl!, uäm< lich eine Tclcgraphcndircclion siir die dicssriligc Äcichi>hälftc iu Wicn und cinc andere für Ungarn nnd dlssen Ncbcnländcr iil Pcst cn'ichlcl wird. Dcr lctztcicu sollen dic. Inspectorate vou Ungarn nnd Sicbcnbnrgcn und, wie man ans daS bcstimmtcsle ucisichtlt, anch die fllr Croaticn nnd selbst Dalmalien nnlcrgcordnct N'ttdl'N. H?rail,bura, 25. April. Anf dem heutigen Marllc sind erschienen: !»1 Wagen mit Getreide. Durchschuitts -Preise. ^^ttT" " st. , ll.' Wcizcu Pr. Mchcu 7. 5 , Vultcr pr. Pfund . — j 3 Taulicu „ — 10 ^iuscu „ -^, -- H"' pr> Zentner . I 10 Erbsen „ —, Stroh „ . — ^ 70 ssisulcu „ 5 12 !! Holz, harte«, pr. Mft, 4 ' - Nlnd^schmalz pr. Pfd. — 5 42 '^ — weichc?, „ 3 -- Schwciucschmalz „ — 44 / Wein, rother, pr.»cr --! — Gpcel, fr,sch, „ — 34> — weißer „ l0 50 Speck, gnänchcrt, Pfd. — 42 ' ^ Verstorbene. Den 18. April. Dem Mathias Hronz, Mchlhändlcr, sciue Gattin Margaretha, alt 74 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 83, au dcr Urnstwasscvsncht. Den 1 9, A priI. Dcm Michacl ssraöna, Vahntischlcr, scin Kind Johann, alt 2 Jahre, iu der Et, Pctrrövorstadt Nr 140, an dcr Vchirnlähmnng. Den 20. April. gischcr Bcamtcr, alt 75 Iahrc, im ^ivilspital, an drr Gchirn» lähmnng. — Dcin Michacl Manriu, Arbcilcr, scine Tochlcr Maria, alt 18 Iahrc und 2 Monalc, in der Karlstädlcrvorstadt Nr. 16, au dcr Lnngcusncht. D c u 2 1. April, Franz Michcl, Kanzlcidicncr bcim l. k. Vczirlöamlc dcr lluigcbnng ^'aibachi«, alt 50 Iahrc, in dcr St. Pclcrövorsladt Nr. 130, am ^crcbral-Typhu«, — Maria Pcinil, InstitulSarmc, alt 70 Jahre, im VersorgnngShansc Nr, 4, am Zchvfilbcr. — Herr Johann Schullcr, jnbil.'l, l. Slencreinneh' mer, all 7l Jahre, iu dcr Polaiiauorstaot Nr. 71, au Alters« schwäche. — Martin Mranlal, Zwängling, alt 45 Iahrc, im ,Awang5arbcit5hale Nr. 47, nn dcr Apoplexie. — UlasiuS Mrovle, Väckcrgrscllc, all 35 Jahre, im ssivilspital, au Erschöpfung dcr Kräflc. Den 2 2. April. Dem Herrn Johann Stcßla, Official des l, l. FinanzdircctionS-NcchunngsdcpartcmentS, scin Kind Victor, alt 16 Monate, in dcr Stadt Nr. '.»5, «n der sschllopflirännc, - ' Ignaz Nicman, Tischlcr, alt 49 Jahre, im Ciuilspital, au der Luugcntubcrenlosc. Dcu 2 3. April. InliuS Fcistcl, Zwängliug, alt 16 Jahre, im Zwangöarbcitshausc Nr, 47, nm Typhns — Dc>» Ioscf Widmar, Kaijchlcr, scin Kiud Maria, alt 5 Jahre, "U Moorgruudc Nr. 25, am Zchrsicbcr. — Drm Frauz Korcu, Greisler, sein Kind Franz, all 20 Tage, in der Et. Pcterövorstadt Nr. 13, an dcr Mnndspcrre. _____ ^^ Angekommene Fremde. Am 25. April. Ttadt Wien. Dir Hcrrcn: Zajce, Philosoph, von Graz. -^ Ielcnil, vou 3Licu, — Gorinp, — Haiuanu, Banunternchmer, von Agram. — Nöthel, Kansmauu, von Gottschee. -- F"" Edcr, Äcamlensgattin, von Idria. Elephant. Dic Herren: Graf Chorinsly, l. l. Vczirlövorstehtl, oou Tschcrncmbl, — Aliauio, Photograph, uon Paniova. -^ Fischer, Agent, und Wechsler, Handclsm., von Trief!, — Sch!" termann, Handelsm,, Koller, Privatier, und Ncumau, Han°" lungSreis., von Wicu. — Scrcau, Spcdilcnr, von Agram. -^ Wilhalm, vou Graz. — Dr. Brodman, von lldinc. — Dervlz'i, k. l, Bezirlshanptmanu, vou Krainburg. — Frl. Linhart, ^u vate, von Hof. ,^. ^UDurol«lasche Hieohachlunnell ill ^«Muc^^ . .Z m u : ^- Ä ""'«'Ü7M>"'324'^"-l- 7.» windstill jdUnubcw. 26 2 „ N. 323», -l-18.7 SW. s. schw. lhe,lw. bcw. U.o« >0 „ Ab. ! 323.«ü !'l'11.8 ! windM ! heiter ,^ .-Verantwortlicher Wdaeteur: Iguaz v. Kleinma^r.