(Porto bat txzahlt.) Erscheint rvSchentltch zweimal: Donnerstag und Sonntag Irüh ♦»ufadtMUl »«Wütatifl! ?trti*nc*a slita 5h. ». Telephon »L. — An t In b 16 # R 8 « * o«b« ts der LensaU»-?. gegen 3«e*B«»a billigste» »etäSjrea ntMmmaaM * 111 8 • 9 < • I f *: F»r da» 3nland otertel'ährig Din 10 —, halbsihrlg Din 20.-. «a»,'.ahr»S l>t»4v—. Wi da» ttnSlanb ctttewchMto - Einzelne Ku»mt« Dia —.6« Anuuuer 50 || Tonnerstaq den 22. Juni 1922 4.(47.1 Jahrgang „Hllnnrn" und „Boches". Wenn die französischen RegierungSmänner irgendeine Maßregel sicher durchsetzen wollen, so rufen sie den Volksvertretern die Wmte zu: „Sollen wir da« Feld den Alldeutschen überlassen?!"' Und fofort finden sie die allgemeine Zustimmung, zuerst im Parlamente, kann in der Presse uud endlich im Volke. Der .Alldeutsche" ist das Gespenst, mit wel. chcm man an der Seine stetS erfolgreich einschüchtert. Daß da« Wort „Chauvinismus" aus Frankreich stammt, daß die Franzosen die ärgsten Chauvinisten sind, daran denkt dort nach dem alten Bibelspruche vom „Balken im eigenen Auge" niemand. Der PangermaniSmuS war aber in Wahrheit immer eine ganz andere Sache als der russische PanjlawiSmu«. Was haben denn di^ Alldeutschen, seitdem eS solche überhaupt gibt, angestrebt? NichlS al» den Zu-sammenschluß der in zwei Reichen geschlossen lebenden Teutschen, da« heißt, die Vereinigung der Deutsch« österreicher mit den Reichsdeutschen. Niemals war davon die Rede, aus die in anderen Slaaten lebenden Deutschen revoltierend zu wirken. DaS wäre ihnen auch gar nicht gelungen, denn der Deutsche ist der einzige Kosmopolit auf dieser Erde. Nur der Deutsche bemüht sich, in sremdem Lande die fremde Sprache schon vom ersten Tage au zu reden, fremde Art und fremdt Sitten tunlichst nach-zuahmen. C« gibt kaum ein Land, in welchem «ich! Deutsche al« Kulturträger aufgetreten wären, aber man muß diesen Unter- und Hintergrund förmlich mit der Lupe suchen. Vielleicht war es gerade diese kosmopolitische Veranlagung, die e» bewirkt hat, daß der Deutsche eigentlich nirgend« beliebt ist. Gewisfe Untugenden Dem Andenken des Musketiers Müller. nachfolgende Aussatz ist au» der Feder des Berliner Schriftsteller« A. H. Rom, der. wie wir bereit» einmal mttflMtiU, im Au,trage der Berliner Täglichen Rundschau den Baltan und den Orient bereift. Der Aussatz ist denn auch dem genannten Malte entnommen. Der MuStetier Richard Müller, reisender Kauf-mann im Zivilberuf, wurde 1914 ,ur Infanterie et«-gezagen, ein halbe» Jahr ausgebildet, kam zur Kampf-lrurpe nach Serbien, siel und wurde bei Belgrad be» grade». Einfacher, al« es uns die Jahre 1914 diS 1918 gelehrt haben, kann man die Geschichte eines Kriege», die Elegie Hundertlauseudrr von Familien, die Tra» gidie eine« Volke« nicht beschreiben. Sin deutscher Dichter hat gemahnt: Seele, »ergib nicht die Toten. Ich fahr« durch SHS von Agram (Zagret) bi« Belgrad (Beograd). De« Leben« Füll« drängt auf mich ein. Dt« Politiker «ine« neuen großen Reiche« emp-sangen mich. Von Belgrad her regiert« bunte Völker-scharen ziehen an meinen Augen vorüber. Dinarschwerr Serben bedauern mich. Komödie des Schicksal«. Hier wird bald Hochzeit sein. Schon treffe ich die Reporter, die Photographen, die Chronisten der „intereffanten Ereignisse". In Belgrad wird gebaut, geputzt. geschmückt. Au» schwerer Erde ist der Frühling mit Blumen, Gräsern und Sträuchern hervorgebrochen. Kastanien, Flieder und Akazien duften durch die Straßen. Da« Thema vom „neuen Leben" drängt sich in alle Skribentenfedern. — durch die Brillen anderer Nationen betrachtet — könne» unmöglich eine so fast einmütig ablehnende Beurteilung veruriachl haben. An diesem Znstande ist freilich die wenig weit« schauende Auiwanderungipoliti! dc« deutschen Mutterlandes viel schuld. Man hat nichts unternommen, um eine rege Verbindung zwischen dem letzteren und den Emigranten aufrechtzuerhalten. DaS deutsche AuSwanderungsgesetz datiert erst seit 1897, nachdem man sich 50 Jahre lang mit der Lösung der Frage abgeplagt hatte. Waren doch in der Zeit von 1871 bis 1910 beiläufig 30 Mil» lionen Deutsche nach Amelika ausgewandert. (Und wie sich diese Emigranten dann zunächst als Amerikaner und dann erst al« Deutsche fühlten, lehrte der Weltkrieg zur Genüge.) ViS zum Jahre 1896 stellte Deutschland nächst Großbritannien (welche« aber einen ungeheuren Kolonialbesitz HU) sogar die höchste AuSwanderun gSziffer. Die deutsche Regierung war aber gegen die Errichtung eines AuswavdereramteS (nach dem Muster des englischen »Emigrant Information Office") und stimmte end-lich nur der Schaffnng einer „gentralauskuuflSstelle für Auswanderer" in Berlin zu. Mustergiltig erfaßte Italien das Problem, indem die italienische Regierung um den Zustand der Schiffe und die tadellose Unterbringung jener Emigranten besorgt ist, die über Italien nach.Uebersee" reisen. Jeder Dampser führt einen Vertreter der Reginung mit. welcher diesbezügliche umfangreiche Vollmachten besitzt. Die Konsulate in Amerika haben fortlaufende genane Berichte einzusenden, welch« das zu enthalten haben, was in England das E. I. O. vermittelt. U» aber die Auswanderer mit dem Mutterlande in steter Verbindung zu erhalten und „Sieh, sie umschweben dich.* — Durch diese Straßen Belgrad« «st der Mu«ketier Müller gegangen. Dort in d«m kleinen Tabaklade» hat «r Zigaretten und »nfichiskartrn gtkauft. J«n«r Muselman dort hat ihm au« stinrr reßlchweisgeschmückien Meffiogtuba Li-monad« verkaust. Durch den Kalimegdan, bi« grünen Anlagen vor d«r Festung, ist «r oft gegangen, hat hi-untergeschaut auf Donau und Save und sich gefreut an dem mächtigen Strombitd, wt« ich jetzt. Vielleicht könnten diese braunen Kinder da, die sich drängen, meine Stiefel zu putzen, noch von ihm erzählen. Viel-leicht der Hotetportier hier, der heute den Deutschen abweist. In den Schaufenstern stehen Stcffballen au« Ehemnitz, Schreibmaschinen au« Frankfurt, J.-W.-Faber-Bleistifte, Meißen«! Porzellan« und deutsch« Bücher. Di« schlechte deutsch« Mai? weht alle« d,» nach SHS. Di« Müller«, die e« niiher nach Srrbien brachten, sind tot. Die Politik in SHS — Stoff gcnug zu .orten, licrenden" Leitartikeln. Die Wirtschaftslage — Matrrial für „geistreiche Entresilet«". Da» Volksleben — ertragreichste Weide sür Feuilletonisten. Vielleicht wetl heute früh an meinem F«nst«r vorübtr, durch lachtnd« Mai'onn«, Soldat«» zogen, zwei Bataillon«, Maultirr« mit Maschinengewehre» da-»wischen, sehe ich jetzt hinter allem, über alle« Lebend« hinweg. Tote«. Bei Teptschider, dem königlichen Landhause, liegt der deutsche Heldenfriedhof. Ganz langsam pilgerte ich hinau«. Beharrung bei der Vergangenheit, Erinnerung hemmt mir Schritt und Blick. Reben mir schreiten müde Zeit. die RückwanderungStendcnz fortwährend zu nähre», ist die Banca Generale in die Lage versetzt worden, den ausgewanderten Italienern in jeder Weise an die Hand zu gehen. Außerdem schuf Italien im Auslande besondere Vertretungen, die Kongresse ab» halten und Schulen gründen. So wurden neben unzähligen Elementarschulen bereil« eigene Mittel, schulen, ja sogar eine Handelshochschule errichtet. Kurz, der ausgewanderte Italiener spürt überall und unausgesetzt die schirmende Hand deS Hcimat« lande«. Von solchen Maßnahmen findet «an auf deutscher Seite keine Spur. Wenn die Franzosen vielleicht auch einen Revanchekrieg zu fürchten gezwungen fein wögen, besonder?, wenn sie nicht aufhören wollen, die Deutschen zu quälen: von einer „alldeutschen Gefahr" dürfen sie gewiß nicht sprechen. Mehr als politische Reden und Presseans-führungen spiegeln andere Erscheinungen de« gesellschaftlichen Lebens die wahre Denkart eines Volkes wieder. Da gründete z. B. das Berliner BerlagShau« Richard Bong im Vorjahre eine „Jugendbücherei". Ein solcher Band, betitelt: »Gemälde und ihre Meister, die unsere Jugend kennen sollte", llegt vor mir. Die Idee an sich ist mehr al« nachahmenswert. Das Gebiet der Malkunst wird nämlich bei unS vom populärwisfenschaftlichen Standpunkte am stief« mütterlichsten behandelt. Während die Musik, ihre Meister und Schöpfungen, nicht bloß in Lehrbüchern, sondern auch in ben Vorträgen der Volksbildung!-institute erläutert und allgemein verständlich gemacht werden, kümmert man sich fast gar nicht um di« Malerei. Hilflos und vielfach gelangweilt durch-wandern die Besucher unserer Galerien die Säle. Sie wissen oft nicht einmal den Unterschied zwischen «u« dem Gewirr enger Straßen, vorüber am Neubau de» Königipalaste« und der Skupschtina, sind wir auf ein« breit« Landstraße gekommen. Zwischen itvlliichen Wohnhäusern wirken Handwerker in ihren jämmerlich«» vud«n, kramen Händler in billigem Schund Im Staub« der Mittag«sonn« plagt sich Mensch und Zugvieh beim Straßenbau. Ein uralter Bo«niake schlägt, gutmütig beschwichtigend, mit seinem rote» Käppi auf di« mächtigen Flanken der «nziehenden Stier«. Durch einen jungen Eichenhain schimmert der Fluß. Die O«d« eine« Güterbahnhofe« wird sichtbar, dann eine weit-schwingende Eisenbrücke und di« zwischrn Bergen um-herkriechende Stadt mit ihren Kathedrale». Hier sind wir auf einer Höhe. Di« Häulrr halten sich lief in den dichten Gärten versteckt. Auf einer kahlen Kupp« laufen Soldaten und Pferde zwischen den Gassen ihrer Barackenstadt hin und her. Ei» vor-nehmer Mann kommt im Auto zu Tisch gesahrrn. Waldarbeiter in bunten Jacken halten MittagSrast in einem Baumloch. Auf dieser alten Kiste hier, veben dem Brunnen, steht „KriegSgul. Berlin—Belgrad". Nach dem Tal zu senken sich Matt'n und Gärte«, sauste Wälder steigen auf der Gegenseite wieder empor. Niemand kennt d:n deutschen Friedhof. Nicht der Posten — er kontrolliert meinen Paß —, nicht die Männer in den Höfen, die Frauen auf den Feldern. Endlo« scheint mir die Straß«, zwischen deren blüten-verwachsenen Landhäusern ich hindurchwandle. Kinder schauen neugierig über die Hecken, wenn ich vor Wege-tafeln stehen bleibe und die zyrlllischen Inschriften ent-»iffre. Hu» dem Gebüsch wirft mir jemand einen Rot-donizweig zn. Vor mir her treibt «in Soldat, singend, «eilt 2 Photographie unk Gemälde in ihrem Verhältnisse zu den natürlichen Vorbildern zu würdigen. Der künst-lerische Wert, die individuelle Auffassung de« Maler« us». sind Ihnen fremde Dinge, sie glauben, daß das Höchste in der Malerei in einer möglichst getreuen Wiedergabe der Natur erreicht werde. In der Borrede dieses Buche« heißt e« nun: „Wir (Deutsche) haben zwar selten den Ton ange-geben, aber doch zu allen Zeiten Meister hervor-gebracht von solcher Tiefe und so herrlicher Größe, daß wir hinter keiner anderen Nation zurückstehen." . . . . Kanu man bescheidener von eigenen Lande«-krndern sprechen, welche die ganze Welt mit ihrem Ruhme erfüllt haben? Aber noch mehr: Dieser Sand, der doch der deutschen Jugend gewidmet ist, verherrlicht nicht nur zahlreiche auilän5tschc Maler, sondern auch deren Rationen. Gibt e« eine augenfälligere „poli-tisch«" Selbstverleugnung, als wenn der deutsche Autor, dessen Volt noch vor kurzem daS Gebet: .Golt strafe England!" täglich hcrsprach, demselben Volke bei Besprechung de« Gemälde« „Die Herzogin von D.vonshire mit ihrem Töchterchen" von Sir Joshua Reynold« solzende» über da« englische Volt sogen kann: „Au« so glücklicher Jugend erwächst dann jener selbstsichre Menschenschlag, der stolz und klar, etwa« verwöhnt, aber gesund an Körper und Geist, mit geschultem Takt in allen Lagen stet« da« Nichtige trifft; jene starten, sehnigen Jünglinge und Männer, die immer noch eiwaS vom Jungen an sich tragen, praktisch durch und durch, aus Leben, Welt, Naluc mit gesundem Menschenverstände gerichtet, Heiren-menschen vcll Haltung und Energie, die wissen, was sie wollen, und leisten, waS zu leisten ist, die sich zu benehmen verstehen, aber auch rücksichtslos sein können uvd alle« tu allem daS Ideal de« Gentleman darstellen — und jene schlank«», hoch ausgeschosseneu Mädchen und Frauen mit deu ovalgeZchnitteneu gleichförmigen Gesichtern, voll Elastizität, Grazie Anmut und edelster Haltung, die erblüht siud wie Lilien aus dem Felde und eine eigene englische Art von Schönheit haben, die «an mit Entzücke» an-schaut. Solche Menschen auf der Höhe de« Dasei»«, Mann „ad Weib, jung und alt, hat un« Riynold« . . . vor Auge» gezaubert*. * Ich betone nochmals: da« wurde in Berlin 1921 geschrieben! So sieht der Boche au«, der nicht« andere« ersehnen soll, al« sein Barbarentum, wo-möglich der ganzen übrigen Welt mit Gewalt auf-zunöligenl Sollte man ein solche« Buch jenen fron- «in gelatt«lte» Pferd. Er hat ihm Feldblumen »wischen da« Satt-lzeuz gesteckt. Und fetzt sehe ich dnibcn: weiße Kreu»e und «in Steinmal. Ret leuchtet dar»nt:r aufgerissene Eed«. Krause« Buschwerk kriecht )ut Grude, um ihre rote Munde zu Überwuchern, und Hain« neigen sich darüber hinab. Ein schmaler Pfad schlingelt sich zum Fricdhos hinauf. Die flammend« Sonne hat mir die Mütze vom K«pf« genommen. Ich sch««nk« st« und wink« hinüber. Als grüß« ich Lebend«. Durch diese Wegkrümmung muß ich »u Tal kommen. Da öffnet sich eine Wiese, flutend von Millionen Blumen. Selb, blau und weiß leuchtet e«, ein Windhauch läßt alle Köpfchen sich einen Augenblick neigen. Dann sprießt <« ,«i-d«r den Faltern zu, die >»er dem vliitenmcer schweben. Mitten drin liegen »wri Frauen. Ei« gr«if«n «* sich nach den krifttgfte» Fart«n und schmück«« mit dem üppigen Hauen Gewinde den blonde» Kopf eine« kleinen Kinde«. Wie oft seid ttr, deutsch« MuSk«ti«re, durch Top-tschider gega«gt»? Durch den dichte«, fliihn Park, vor» über an der schlichte« Kirche, an dem Meierhof mit seinen traulichen Bink«» unter de» freite» Kastanien. Jetzt stehen Gendarmen an alle» Ecken und Enden, Soldaten wimmeln herum, MunilionSwagn, und Armee, automcbile wirbeln dienstbeflissen Staub auf. Immer wieder muß ich mich durch meinen Paß ausweisen — wen» man hSrt, ich «olle „zu den deutschen Soldaten» — al« harmloser Wandere? »u Toten. Durch Buschwerk und über Steine bin ich schließlich «»porgekrechen. WeShalb f Ich weiß e« nicht mehr. Vielleicht war e« ein „AtadlSmuS" an« meiner Mili-klrzett. Crllier Aeiluaz zösischen Maulhilden, die mit ihren Haßzestngen ihre Landlleule mühsam zusammenzuhalten bestrebt sind, nicht dreimal vor da« Gesicht halten? Hätte sich je ein Panslawist dazu verstanden, deutsche Künstler seiner eigenen Jugend derart anzupreisen l Man blicke doch nach Japan, wo der deutsche Lehrmeister in den Schulen so gründlich verleugnet wird, daß man ihn als plumpen Schüler Japan« hinstellt! Fast kommt man zu dem Schluss.', daß unter den gegebenen Verhältnisse» Nationalismus immer noch besser sei al« Kosmvpolitismu«. Mindesten« erlebt »ran dann keine Enttäuschungen. (U. T arta ru g a, Wien.) Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Unter dieser Ueberschrist erschien vor einiger Zeit in der Pirlser Wochenschrift „Illustration" an« der Feder de« h«rvorragenden ilalienischen Schriftsteller« Wilhelm Ferrero eine Zenbetrachtuug über die politischen und ivirtschasilichen Verhältnisse der alten und neuen Welt, in der sich der Verfasser vornehmlich mit dem Sturze der ollen Gewalten und mit der möglichen Neugestaltung der Dinge auf polnische» und wirifchasllichem Gebiete beschäftigt. Nach den staatsrechtlichen Erneuerungen, die rund na die Erde, in China. Mexiko, Afrika nnd zuletzt in Europa vor sich gegangen sind, befaßt sich Ferrero eingehender mit Russen und Deutschen. Seine ÄuSjührungeu gipfeln uugesähr in folgendem: Wenn die Regierungen, ihre Einrichtungen nnd ihre Grundsätze, da« Knochengerüst der Völker siud. so leidet heute die ganze Welt an Knochenerweichung. Die Völker. d>e noch harte und widerstandsfähige Knochen besitzen, bilden eine seltene Ausnahme. Wenn e« übe. all Völker und Bevölkerungen gibt, deren Knochen sich erweichen, so ist die Arbeit eine Art äußere Rüstung. die an Stelle der erweichten Knochen diese Völker teilweise aufrecht erhält. DaS Getriebe der Gütererz«ugung umfaßt die Landwirtschaft, die Jniiustne, da« Bank- und LerkehiSwesen. Die Nüssen haben diese« Getriebe zerstört, nach-dem jie dem Staate al« solchem deu Garau« ge-macht halten. Diese» ihren Irrtum beginnen sie bereit« mit dlm um sich greifenden Hungeriode zu büßen. Der zweit« Irrtum ist der, den die Deulfchcn absichtlich begehen zu wollen scheinen. E« ist der entgegengesetzte Irrtum zu glauben, daß die Zucht der Arbeit für sich allein bestehe» könne, auch wenn der Staat in Trümmer sinkt. Die sozialistische Lehre ist auch in Deutschland zur amtlichen Wahrheit ge-worden. Aber sie hat die russisch« Revolution nicht nachgeahmt. Man möchte sagen: Deutschland, ent-, waffnet, eingekreist, seiner Kolonien beraubt, ist voll-ständig m>t Leib und Seele in dem Riesengetriebe Da liege» st«. Ja Reihen, in Reihen. Ich will e« nicht b«schrelb«n. M«in Blick, f«ig' in dir W«it« der Landschaft hinein stiebend, übt? Täler, Berge. Dörfer und Wilder, sucht« Hall in «in«r Nn-endlichkilt. Aber, srid ruhig. Tr«u pflegt d«ut!ch« Lieb« di«s« Gräb«r. Und dt«s« nicht nur. Bi» »ach Mazedonien erstreckt sich di« Fürsorge unserer Belgrader Gesandtschaft. „Wenn wir nur da« Unkraut wegkriegten," klagt« mir drr Gesandte. Rein. Herr d. Keller, daS Unkraut um unsere Eoldatengriber weiden wir nicht mehr au«-fiten können. Lassen wir Wucher», waS al« Unkraut an« dem blutseuchten Bohrn von 1914 sich empor« drängle. Et bleibt der Stein, der Fel«, der Fluß, der in Serbien an die Kämpfe gemahnt. «uf jenem Belgrader Frieohof, in dessen kleiner, grauer Markutkirche Alexander und Drag» liegen, ist da« Unkraut in hohen, dichten Büschen über die Grab-stetne gewachsen. Da taucht, geheim»t«voll, der Greisen, kops ein«« Geistlichen auf, Stofeickraojgebete murmelnd. Lteb««paare recken sich in der Sonne, dem Spiel der Schmetterlinge zuschauend oder biuRberblickend tu den Steinbrüchen am Flusse, «uf diesem Fxiedhof habe icb im Unkraut gelegen. Reben mir ein Serbe. Und er Hai mir er»ihlt von den deutschen Soldaten unten in seiner Heimat, bei Ue«küb. „Anständig waren sie alle. Kinder und Frauen haben sie geschützt vor ihren wilden Bundesgenossen. Fragen Sie jeden: der deutsch« Soldat war ein ehrlicher Feind." Dem Andenken de« MuStetkr« Müller. Nummer r»0 der Gütererzeugnng ausgegangen. zur Bewunderung und dem Neid der Welt; in der Maschine, die e« im Lause der jüngsten fünfundzwanzig Jahre auf-gebaut hal, hat sich Deutichland mit verdoppeltem Eifer wieder aus d'e Arbeit geworfen. Nur seine Schiffe faulen nicht müßig in feinen Häfen. nur seine Fabriken arbeiten im Vortriebe, nur seine Arbeiter bleiben an der Arbeit über die festgefetzlen acht Stunden hinau« nnd begnügen sich mit einem Lohne, der hinter dem Vorkrieg«lohne zurückbleibt. Aber das Volk, da« vor zehn Jahren einer Regierung gehorchte, die durch ihr Ansehen nach innen und außen, durch ihren Stolz, ihre Betäti-gungSkraft nnd durch da« Bewußtsein ihrer Ueber-legenheit die stärkste der Welt war, diese« Volk hat heute keine wirkliche Regierung mehr und — was das ernsteste an der Sache ist — es hat selbst die 'Möglichkeit verloren, eine Strat«gewalt zu haben. Deutschland will von seiner alten Regirrung«form nicht« mehr wissen, aber es liebt und versteht auch die neu« nicht. Jene ist verhaßt, weil man sie dafür verantwortlich hält, nicht bloß einen großen Krieg verloren, fondern auch die Errungrnfchrsten eine» Zeitalter« zerstört zu haben. Die neue Regierung«, form ist dem deutschen Volke gleichgültig, wenn nicht sogar widetlich, weit sie nur ein verzweifelte« Au«-Hilfsmittel ist, da« man umsomehr verabscheut, weil dir Macht der Verhältnisse sie für lauge Zeit aus. recht erhalten wird. Wenn die russische Revolution Selbstmord be-gangen hat. indem sie den Staat zerstörte und da-nach die Maschinerie, di« neue Werte zu schaff,» berufen war, so könnte auch Deutschland an sich wenn auch einen langsamen Selbstmord begehen durch die Ueberfchreitung der naturgesteckien Grenzen in entgegengesetzter R chtung, wenn e« den Staat dem Verderben überläßt, während c« sich mit rastloser Arbeit begnügt. Eine äußere Umhüllung genügt aus die Dauer einem Boike nicht, um sich ausrecht zn «halten; dazu bedars cs gesunder Knochen, die hart und federnd zugleich sind. Die Welt braucht G-wallen, denen sie ver-trauen kann, Regierungen, die wirklich regieren. Unsere Zeit muß die an sie gestellte Frage lösen, die ewige Frage: Wer hat das Recht zu desehlen und in welche» Grenzen! Wer hat die Pflicht zu gehorchen und bi« zu welchem M.tßc gab im Namen der Landarbeiter, der jugoslawischen Bolköpartei, der So zialisten und Nationalsozialisten eine Erklärung ab, worin der RegierungSentwurs al« ein Angriff aus die demokratische For« des StaalSwesen« hingestellt wurde. Bon der ursprünglichen Absicht, da« Parlament bei der Abstimmung über daS Wahlgesetz zu verlassen, ist die Opposition abgekommen. Ihre Ab« geordneten werden an den Parlamentssitzungen teil-nehmen und die strengste Kontrolle über dir Arbeite» der Mehrheitsparteien durchführen. Die Vertreter des SHS Staates auf der Haager Konferenz. Wie auS Bevgra» berichtet wird, nehmen als Vertreter unsere« SlaateS nachgenannte Persönlich-keilen an der Konferenz in Haag teil: der jugo-slawische Gesandte im London Dr. Michael Gavrilvviö, dec Direk>or der staatliche» FondSverwaliung Dr. Obrad und der Sekretär im Außenwinisterium Dr. St. MileK. Wie vor der Konierenz in Genua findet auch vor dem Zusammentritt der Haager Friedenskonferenz eine gemeinsame Be peechung der Delegiert«» der kleinen Entente statt, aus der die Richtlinien de» gemeinsamen Borgehen« festgesltzt werden sollen. Ausiano Eröffnung der Haager Konferenz. Die Eröffnung der Vorkonferenz der Wirt-fchaf'Skonferenz im Haag fand am l5. Juni im FiiedenSpalaste statt. Die Delegieren wäre» im £rd» geschssje de« FriedenepalastcS in einem großen Sa-le verjammtlt, ler als Schmuck untrr anderem die Statuen der Wahrheit und der Gerechtigkeit ausweist. Die Delegierte» waren au drei Tischen in alphabe-llfcher Reihenfolge untergebracht. Die Zahl der vertrrtcnen Studien beträgt 34, die zum Teile durch eigene Delegierte vertreten sind, zum Teile ihre di-ptvmat.schen Vertreter im Haag entsendet babe». Der holländische Minister van Lanorbeek eröffnete die Konferenz mit einer Rede. Di« Vereinigten Staat«« haben bisher ihren Geschäftsträger im Haag noch nicht aufgefordert, als Beobachter au der Kon« fetui.) teilzunehmen. D't franzöiische Ado> dnung trat am 16. Juni die Reise nach dem Haag an. Die Richtlinien, die Poirc -rv der sr^rrzösi^chen Studien-ko«M'ssion für die Beratungen gegeben hat, lassen sich f> zwei Worten zusammenfassen: Sehen und Höre»! Einige Zeitungen sirid der Meinung, daß auch im Haag die PUioleumilitertsse» bald alles übrige zurückdrängen werden. Ändere machen An-deutungen über deutsche Einflüsse, die jitzt bereits deutlich werde» sollen. WaS darunter zu verstehen ist, wird nicht ganz klar. ES scheint, daß der Mcl-düng, Slinncs werde im Haag ei^tr-ffe», Bedeutung beigelegt wird. Auf der dritten Vollsitzung der Haager Vorkonferenz erregte da« Vorgehen der belgischen Delegation allgemeine Aufmerksamkeit. Ihr Vor-sitzender Sartier erklärte nämlich nach einige» Ver-Handlungen mit den Engländer» hinsichtlich der Frage deS PeioaleigentumS in Rußland, daß Belgien in dem Haag keinesfalls bloß die Rolle eine« Beobachter? spielen werde. Im Gegensatze zn Genua scheint sich Belgien, wenigste.,« waS die Frage de« Privateigentum« anbelangt, dem englischen Standpunkte genähert zu huben, fluch Frankreich hat seine ursprüngliche Taktik geändert. Poir.citö w-rd auf einer der nächsten Ministerra «sitzunge» beantragen, daß die französischen Delegierten sich an den Ver-Handlungen aller Kommissionen beteiligen sollen. Frankreich und England vor der Haager Konferenz. Der diplomatisch; Berichterstatter der Daily New« schreibt, er erfahre zu den letzten Erörterungen in der französische» Preise über die Frage d«S g«> planten Pakte« zwischen Großbritannien und Frank« reich, der britisch« Botschafter in Paris Lord Har> dinge habe Poiicar« au die Tatsache erinnert, daß der Pakt, wie er in Sännet geplant war, auf eine allgemeine Regelung der Frage», die zwischen den beiden Ländern schweben, insbesondere den nahe« Seite 3 Osten und den Handel betreffend, folge? und nicht ihr vorausgehen sollte. Ja keinem dieser in Frage kommenden Fälle sei der geringste Fortschritt erzielt worden. Jede Erörterung de« Pakte» im gegenwär-tigen Zeitpunkte sei daher unmöglich. Hinsichtlich deß nahen Osten« werde die Lage tatsächlich immer weniger befriedigend. Es besteh« eine ausgesprochene Spaltung zwischen dvr französischen nnd der brili-scheu Ansicht. Ein polnisch tschechischer Vertrag. Warschauer Blätter veröffenilichen den Wort-laut de« zwischen Polen nnd der Tschechoslowakei abgeschlossenen Vertrage«, auf Grnud desien beide Staaten sich gegenseitig die Unversehrtheit ihre« lerri« torialen Besitzstandes gewährleisten. Räch einer der wesentlichsten Vertragsbestimmungen verpflichtet sich die Tschechoslowakei zu einem DeSintereffement in der Frage Ostgalizien« und zur Auflösung der innerhalb ihreS Gebietes internierten ukrainischen Formationen sowl« zur Bekämpfung einer auf die LoSirennung eine« Teiles der polnischen Republik abzielenden Propaganda. Eine ähnliche Verpflichtung übernimmt Polen im Verhältnis zur Tschechoslowakei. Beide Staate» sind verpflichtet, auf ihrem Terri« torium die^O-ganisation politischer oder militärischer Verbände "zu verhindern, welche die Sicherheit deS zweiten vertragschließenden Staates bedrohen. Beide Teil« nehmen zur Kenntnis, daß einerseits zwischen »er Tschechoslowakei, Rumänien rird Jugoslawien, anderseits zwischen Polen, Frankreich un» Rumänien politische, wirtschaftliche und mililmifche Abmachungen getroffen worden seien. In sämtlichen wichtigeren Streitfragen haben sich beide BertragSieile an ein Schiedsgericht zu wenden. Mit anderen Staate» dürfen Pole» n»d die Tschechoslowakei keine Verträge schließen, die mit dem polnisch tschechoslowakishen Vertrage nicht »m Einklänge stehen. Dte Räumung Oberschlefiens. Nachdem das RänmungSabkommen zwischen der deutschen und polnischen Regierung, sowie »en Regierungen und der PlebiSziitommisjio» für Oder« fchlesien am vorigen Donnerttag unterzeichnet worden ist, erfolgte noch gleich die amtliche Noti-sizlerung der von der Botschafterkonserenz fest« gesetzien Grenzlinie für Oberschlesien au die deutsche und polnische Regierung. AIS erster Tag d^r Räu-mung Oberschlesiens »st der 17. Jnni bestimm! worden. An diesem Tage flaggte» die Behörden im ganzen Deutschen Reiche halbmast zum Zeichen der Trauer über den Verlust des losgerissenen Teile« von Ol»e> fchlesien. Der Reichspräsident, die Reich«, regierung und die preußische StaatSregierung haben auch einen Aufruf an die Odcrschlesier erlassen. Au« Slaoi uiisl ittiiü. Eine Stiftung des Königs. Anläßlich seiner Hochzeit richtete König Alexander an den Ministerpräsidenten Pastf ein Handschreiben, in dem er diese»: mitteilte, daß er eine» Fond von einer Million Dinar errichte, dem überdies jedes Jahr 300.000 Dinar eingezahlt werden sollen. Dieser Fond sei sür kulturelle und erzieherische Zwecke, für Unterstütznng der Volksaufklärung, der Wissen-fchaft. Literatur, der schönen Künste, de» Schul-wesens. für die Errichtung von Mädcheninternate», für die Bolksgesuiidheit usw. zu verwenden. Die Organisation dieses FondeS übertrug der Köuig feiner Kabi»ett«kanjlei, die de» Fond auch verwalten wird. Prinz Georg krank? Der Ljubljana«r Jutro gibt eine Meldung der Vosfischen Zeitung au» Pari« wieder, wonach der Bruder de« LöutgS, Prinz Georg, an den Nerven erkrankt sei. In diesem Z». stand« soll er in der letzten Zeit die fixe Idee gehabt haben, er fei noch immer der serbische Thronsolger. Jnsolge seiner Erkrankung mußte er einem Pariser Sanatorium übergeben werden. Wie bekannt, hat sich Prinz Georg von den Folgen seiner beide» Per« wundungen im Kriege nie ganz erholen können. Begnadigung von Militarpersonen. Da« Kommando der Draudivision tu Ljubljana teilt mlt: Anläßlich der Vermählung de« Lö»ig« ist auch ei» Amnestieerlaß für strasbare Handlungen, begangen von Soldmen, ausgegeben worden. Er hat Haupt« sächlich auf Desertion und eigenmächtige Enifernung vom Tnippenkörper seitens von Cgargen und au-deren Mannschaft«p:rsonen sür die Zeit vom 5. April • 1920 bi« 8. Juni 1922 Anwendung. Die« ciU jedoch nur für jere Angehörige» de« Heere«, die sich bis 1. Juli l. I. bet den zuständigen Behörden stellen. Sei:? 4 Die Kosten der Königshochzeit. Aus eine Anfragt dc» Abgeordneten Augjelinovii teilte der Finan^minister mit, daß sich die Kosten der Hochzeiteseierlichkeitcu deS Königs ans 53 Millionen Dinar beliesen. Hievon entfallen 33 Millionen auf die Einrichtung deS königlichen Schlosie«, achteinhalb Millionen auf die Kosten des Zubaue» des Schlosses, vier Millionen auf die Beförderung der Truppen zu der Hochzeiisfeier nach Beograd. eineinhalb Millionen für den Empfang der Gaste nnd sechs Millionen aus di« Kosten der HochzeitSseier. I» den obigen ?»3 Millionen Dinar sind hie Kosten, welche die Stadt Beograd hatte, nicht eingerechnet. Liedertafel in Ptuf. Wie wir bereits berichtet, veranstaltete der Pettauer Mänuergesang-verein an, 14. l. M. in den Sälen des Vereins-Hauses ein Konzert. Ueber seinen Verlauf wird nns nun geschrieben: Das Konzert war ein schöner künstlerischer Erfolg. Die BolkSgefange trugen den Ausdruck von Empfinden und Innerlichkeit. Die VvrtragSorduung war sehr reich. Insbesondere wurden Goldmarls „Es rauscht der 2£alb", Joh. BrahmS „Wiegenlied" und Dr. Fr. E>>richS „Das macht das dunkelgrüne Laub' weich und zart wiedergegeben. Frau Doktor Amalie Urbaczek fang mit Ihrer Pracht-vollen Stimme mehrere Lieder. Unter großem Beifall trug sie vor: Strauß'„Heimliche Aufforderung" und Ständchen, dann die Pagenarir aus den .Hugenotten". Im Tonwerke „Da* begrabene Lied" von Mayer-OlberSleben wirkte der Tarne,ichor mit vielem Erfolge mit. Mit den Solisten Frau Urbaczek (Maribor), Herrn Joses Kasimir, den Pianistinnen Mari, Schwab nnd Edith Ujheli» wurde ein hocherfreulicher Erfolg erzielt. Besonderes Lob um das Gelingen des Konzertes gebührt den, ersten Ehormeister Herrn Dr. Eduard Bu^ar. DaS Konzert beschloß eiu Tanz. Evangelische Senioratstagung. Sonn, "lag, >e» 95. Juni, findet die dietjährtge ivenioratS-tigung der evangelischen Gemeinden Slowenien» in Eelj: statt. Sie wird eröffnet durch einen feierlichen FestgotteSdieust um 9 Uhr. wobei Herr Pfarrer Lange ouS Ljubljaua die Predigt hält, «n diesen Gottesdienst schließt sich um ll) Uhr die Lerhand-lunz über die einzelnen Gemeinden an. SamStag abends 8 Uhr wird der Tagung ein Teeabend der Gemeinde vorausgehen. Dortrage im Hotel Union. Wie wir bereits berichte», spricht am Mittwoch, den 21. d. M, der russische Schriftsteller und Philosoph Gregor Eiilter Zeitung Nummer 50 Bostuni/ im kleinen Saale deS Hotel? Union über die „Geheimnisse des Okkultismus" und am Donneri-tag, den 22. d. M, über die historisch politischen Beziehungen zwischen England, Indien und Ruß-land. Pros. Bostunii hat den ganzen Balkan bereist und überall vorgetragen. In unserer Nachbarstadt' Maribor hat er große E>folge erziel,. Die Borträge werden in deutscher Sprache gehalten. ES ist anzu-nehmen, daß auch das hiesige Publikum die VortrSge, die zweifellos interessant sein werde», zahlreich be-suchen wird. Sie beginnen an beiden T?gen um 8 Uhr abend». Sitzplätze 5 Dmar. Stehplätze 2 Dinar, Studenten und Militär 1 Dinar. Eröffnung der gagreber Messe. Am Samötag wurde m Zogred unter Beisein einer rie-sigen Menge von Besuchern und de» städtischen Pu« blikumS die Messe feieriich eröffnet. Nach der Er-öffnung durch de» Präsidenten Jof«f Ralkovic hielt der Jastizminifter Dr. Markovii al« Vertreter deS HandclSmIvistei» eine längere Ansprache, in der er unier anderem betonte, daß die Zigreber Messe ei» neuer Beweis der fortichreilenden Konsolidierung des Siaateö und des wirtschaftlichen Fortschrittes sei. Am Schlüsse gab er seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Zagred im jugoslawische» Staate eine große Zukunft hab«. Amtsstunden bei der Bezirkshaupt Mannschaft. Zufolge Verordnung deS Präsidiums der GebietSverwaltung sür Slowenien werden von Dienstag, den 20. d. M., an bei der Bezirkshaupt' Mannschaft in Eeljt wieder die geteilte» Amtsstunden eingeführt. d. h. an Werktagen mit Ausnahme der SamStage von 8 bis 12 Uhr vormittags uud vou 2 bi» 5 Uhr nachmittags, an SamStage» von 8 bis l2 und von 2 bis I Uhr. Parteienverkehr bloß an Dieustageu, Donnerstagt» uud TamStageu vormittags. Rektorwahl an der Ljubijanaer Uni-versttät. Die demokratischen Blätter bringe» mit großem Mißvergnügen die Nachrich». daß der Theo, logleprosessor Uäeniönik vom Prosessorenkoveginm zum Rektor der Universität Ljublana gewählt wurde. Die Aufnahmsprüfungen für die l. Klaffe de» StaaiSrealgymnastums in Eelje finden an, 3v.J««i um 9 Uhr vormittags statt. Höhere Siudentenstipendien. Das Unterrichtsministerium hat vom Mmisterrate einen Kredit im Betrage von 1,341.VW Dinar für die Monate Juli und «ugust zwecks Erhöhung der Siudenttnstipendien angefordert. Es sollen die Sti- pendien der in Wien studierenden Jugoslawen von 450 auf 800 Dinar monatlich erhöht werden. Der Gesekentwurf über die Enteignung und Kolonisation der Grohgrundbefitze lautet im Artikel 3 folgendermaßen: Den Eigen, tümern aller Großgrundbesitze, welche daS Flächenausmaß von 50 Hektar überschreiten, werden nur 5 Hektar im freien Eigentum belassen, wenn der Eigentümer nicht ständig auf dem Gebiete des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen wohnt. Die in diesem Artikel enthaltene Bestimmung war bereits Gegenstand einer Anfrage im öfter-reichischen Nationalrat, weil hiedurch manche der nach Deuischösterreich übersiedelten ehemaligen Staats-Kürzer in der Mariborer Gegend in ihren Besitz-rechten auss empfindlichste getroffen scheinen. Einstellung einer geitung. Die Staats-auwaltschast hat auf Grundlage eineS Beschlusses vom 16. Juni daS fernere Erscheinen de» in Eelj« erscheinenden OrqaneS der slowenischen Republikaner, daS von Dr. Novaian redigiert wurde, eingestellt. Als Grund für diese Maßregel wird die staatsteind-ltche Schreibwelse des Blattes währen» der letzten Wochen angxfühn. Oas Defizit der Stadtqemeinde Celje im Rechnungsjahre 1922 bettägt 5 175.850 Kronen. Dieser Ausfall soll durch verschiedene Aufschläge und Steuern gedeckt werden. Nach dem Muster Maribor« wurde die Verzehrn,,gSstcuer auf Wein und Bier enorm erhöht, ferner die sogenannte Kopssteuer auf die Besucher von Gasthäusern nach 10 Uhr abend» eingesührt. Wir werden auf den Gemeindevorauschlaz ausführlich zurückkommen. Kino im Stadttheater. In der Sitzung des Gemeiuderates, in der die Debatte über da« Gemeindcbudget abgeführt wurde, ist im Hinblick auf die hoheu Koste», die die Instandhaltung de» Stadttheaters verursacht, beschlossen worden, in kürzester Zeit im Stadtthealer ein Kino zu eröffnen. Die Kinovorstellungen werden an den Adeude-, statt-finden, an denen keine Theaterstücke gegeben werden. Den Apparat besitzt die Stadt noch aus der Kriegszeit. Ein neues Postgesetz wird gegenwärtig im Post- und Telegraphenministerium ausgearbeitet. Um den Entwurf so modern als möglich zn gestalten, mußten die Gedanken eine Ärmlich weite Reife machen, nämlich nach — Japan, «to berichtet der Ljnbljanaer SloveuSki Narod. Das neue Postgesetz wird auf Grundlage deS modernen japanischen NachkriegS« pvstgesetzeS ausgearbeitet. In Dienst werden aufgenommen: Kaffeekoch oder -Köchin, Kellner, Abwascherin, Wäscherin und Reiberin; nur erstklassige, gute Kräfte. Schriftliche Anbote mit Angabe des bisherig«» Dienstes und Lohnanspruches an die Adresse; Ilotel Slon, Ljublana. für Jahreeposten suchen S. Weisz & D. Herrmann Oaijek 3. Suche baldmöglichst treues, tüchtiges, Mädchen das auch kochen kann nnd über Jahreszeugnisse verfugt. Gute Behandlung, hoher Lobn. Anzufragen bei lvo Görup, Jurjevtka ulica 37, Zagreb. Lastauto 15 Ter., fast neu, mit 8 Bereifungen, iht preiswert abzugeben. Anfragen bei Andretto, Ljubljana-Vie. Tausch oder Verkaof. An der Balinhofstrasse, nahe bei Slovenska Bistrica, sind 13 Joch Wiesen in ebener Lage gegen einen Uesitz in Oesterreich zu vertauschen, eventuell auch zu verkaufen. Geeignet wlren die Wiesen auch zur Errichtung von Industrien oder al« Bauplätze zu verwenden. Zuschriften sind zu richten an die Verwaltung des Blattes. 2?s«s Plüsch-Kuvertdecke handgestickt« Kaffeegarnitur für 6 Personen, desgleichen eine Leinen-dauiast-Kaffeegarnitur für 6 Personen zu verkaufen. Zu besichtigen bei Buchbinder Schmidt, Glavni trg. Eiserner Sparherd und ein 40 Liter-Waachtopf zu verkaufen. Gaberje Nr. 50 (Hofgetäudo Gologranc). Leere Weinfässer ein Kranken-Guminifahrwagen und Kaninchen sind abzugeben. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 27»s7 Scbmerzersdllt geben die Untareeiehneteu allen Verwandten, Freunden und Bekannten die tiesbotrslbende Nachricht vom Ableben ihre» innigstgeliebtea Galten, be*w. Vaters und Schwiegervaters, des Herrn Ludwig Schescherko Kanftaiaaii welcher am 20. Juni um >,11 Uhr vormittag« nach langem schweren Leiden, verliehen mit den hl. Sterbesakramenten im SS. Lebensjahre verschieden itt. Da« Leichenboglngni« de« toaron Verewigten findet am Donnentag, den 2i. Juni um 3 Uhr naenm. vom Trauerhausa au* nach dem Ortasriedhofe «tatt. Die heilige Seelenmesse wird am Freitag, den 21. Juni um 8 Uhr tritt» In der Pfarrkirche gelesen. Planina, den 20. Juni 1922. Julie Seheaeherko, Gattin. Ladwig, Adolf, Siltxi, Her,*, Kinder. Bert» Seserko, geb. GroM, Schwiegertochter, SUnko Koii, Schwiegerwl«. Separate Parten werden nicht auiceceben. Für Grauguss geeigneter Gnssbrncb wird in jeder Menge zum besten Tagespreise angekauft. Zclezarna Muta, Muta ob Dravi. Schreibmaschinen alte und neue tauscht und kauft ANT. RUD. LEG AT,IM AR] BOR Slovenska ulica 7 Telephon Nr. 100 Handelshaus im S&nutal akzeptiert Korrespondentin für Deutsch, womöglich Italienisch oder Französisch per 1. Juli. Nur absolut selbständige, erstklassige Bewerberinnen wollen Offerte einsenden unter .Merkur 27979* an die Verwaltung des Blatt««._■*_ \\ e 1 » Offeriere primaVreacerOebirgsweino.W eisaweine von 10 bis 11V, jo nach Qualität, rum Preise von 11—18 K, Rotweine von 10 bis 11,V 10—12 ü per Liter, garantiert naturreine Produieotenweine. Besorge den Uomrois»ionsweisen Einkauf direkt vom Produzenten. Hart Thier, Vi" ein Produzent und Weinkommissionir, V r»ar, (Bannt 8HS\ "Wilgongaa&e4. Telephon 146. Dameuguiniuiiiiantel ' "JKeithofer) und l Paar neue Samtschuhe N'r. 38 (ohne Spangen) sind billig abzugeben. Anfrage aus Gefälligkeit bei Herrn Watzek, Kapu-cinska ulica (ehem. Mautb). S)ru4fr, Verleger »»b Hn»>»«eb«r: 8rr»in»6u4b ndttti ,««U|a" t, «et»». — BmuUworlttchcr kchrtstleiter: Zravj G