Priimlmerations-Preise: F ii r Laibach: Ganzjiihrig ... 8 fl. 40 kr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Viertcljiihrig . . 2 „ 10 „ Monatlich 70 „ M i l b c t Post: Ganzjiihrig. . . 11 fl- — fr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Kierteljiihng . . 2 „ 75 „ F!ir Zustellung i»s Hans vicr-ttljiihrig 25 fr., monoti. 9 fr. Laibach er Redaciion: kahnbofgafsc Nr. 132. Einzelne Nummern 6 fr. Nr. 43. Expedition- & Jnseraten-tinvcoii: tzongretzplatz Nr. 81 (Such« handlimg uon 3gn. b. ttfriin motjr & Fed. Bamberg.- Jnskrtio»»i>rcise: Fiir, die kinipallige ft 4 fr., bri zweimaliger Sir.: fchattiing L 7 fr., brrimaliger a 10 fr. 3n|rrtm6|icmt>ef jrbeemi! 30 fr. Bei grvtzcren Inseraicn imfc iHnn Einschattung rm|prt» che:ider Raba I. Anonyme Mittheilunzcn rnetten nicht brriickstchtiat Manuscriple uicht zuluckgeseudcl. %rcitdg, 21. ^cBtlUU* 1873. — Morgen: Petri Stnhlf. 6. Jahrgang. Das Institut dec Geschworneligerichte vor bcm Herrenhause. Am vcrgangcnen Dienstag begaun iin Herrcn-ha»se die Berathnng iiber das wichtigsie in parla-mcntarischer Verhandlung befindliche Juslizgesetz. die voin Abgeordnctenhause bereits voticrtc ncue Stras-prozehordnung. Wic befatmt, wird imrch dieselbe nicht nuv das Princip der Miindlichkeit im Stras-vcrfahren erweitert, sondern erfahren auch die Ge-schworiiengerichtc, die bis jetzt nur auf die Entschci-dung in Prehsachcn beschrankt blieben, cine griitzere Ausdehnu'.ig. Mit der Aufnahme der Jury in den Strasprozeh loste die Regierung nur ciit im Staats-grundgesetze vcrpsand^tcs Wort ein. Artikel 11 des StaatsgrnndgesetzeS uoin 21. Dezeinbcr 1867 iiber die richterliche Gewalt setzt fest: „Bei den mit schweren Strafe,, bedrohten Verbrechen, welche das Gesetz ;n bezeichnen hat, sowie bei alien politischen oder dnrch den Jnhalt einer Drnckschrift veriibten Verbrechen und Vergehen e n t s ch e i d e n G e s ch w o -rene iiber die»Schnld des Angeklagten." Die Regierung war demnach verpflichtet, bei Abfassung des Strafgesetzes dieser Vorschrift nach-zukommen und das Institut der Schwurgerichte in daSselbe aufzunehmen. Bedenkcn dagegen konntcn UM so wenigcr aufkommen, als der altgermanische Branch der Aburtheilung der Verbrechen dnrch ein-geschworene Richter sich in allen mobernen Verfas-simgen Geltung verschasft hat und weit grohere Dauer verspricht alS andere uon der Zeitstromung getragene Einrichtungen. Dennoch erwuchs di«sem Institute in unserer Pairskammer ein prineipiellci^b Gegner in bcm Freiherrn von Lichtenfels, dem ehemaligen Prcisidenten des Staatsrathes, ein Wider-sacher, der schon dnrch seine hervorraqende staals-mannische Begabung, seine streng logischc Dcnkweisc, seine reiche Erfahrung a»s dem politischen Gebiete alle Beachtnng verdient. Die Gcgnerschast dieses Mamies wurzelt unzweiselhaft in der Fnrsorge fiir die Autoritat der Staatsgewalt und des Gesetzes, fur deren unerschiitterlichen Bestand er zn jeder Zeit in die Schranken getreten. Er wies datum speciell nnf die Gefahren hin, welchen das Institut der Jury in Oesterreich ausgesetzt ist, wo die inannigsaltigsten Gegensatze in politischer, nationaler, socialer und sprachlicher Beziehung, die alle Schichten der Bevol^ kerung durchdringm, weit groher und scharser aus-gepragt find als sonst in einem Sande. Durum werde es dahin fontmen, bah cine politische oder nationale Partei iiber die andere zn Gericht sitzen werde. Die Erfahrnngrn, welche in Bohmen in Prchsachen gemacht worden, haben den Redner in seinen Bedenken gegen die Geschiucriien nur bcstcirkt. Zahlreiche und grelle politische Verbrechen, welche bui'd) die Presse begangen worden, seien der stras-rechtlichen Siihne nicht zugesnhrt worben. Dennoch werde er, da eimnal dnrch die Berfassung bas Institut der Schwurgerichte eingefiihrt ist, bemsclbcn nicht entgegentreten, sondern sich der Abstimmnng enthalten. Den Ausfuhrnngen des Freiherrn trat nebst andercnRebneni schliehlich der Jnstizministcr Glaser selbst enigegen und fcicrtc mit seiner Rcbc zugunsten der Einfiihrnng der Geschwornengerichte in Oester-reich cinen grohen Triumph. Dem, der Redner lieb bei den Einwendungeii und Bcdenken, welche Freiherr v. Lichtenfels gettenb gemacht hatte, uicht stchen, sonbern jog in den Kreis seiner Rede alle Einwcnbungen, welche gegen die ©e"u):rcm:ngerichtc iiberhaupt erhoben wurden, indem er ben Werth dieser Eiurichtung zuerst unter aUgemcine GesichtS-punfic stellte und sob an n die Schwnrgenchie mit Be;ug auf bie einzelnen Staatcn und insbesondere anch Oesterreich als cine nicht zu nnterschatzende Errungenschast des Voltes bezeichnctc. Wir lasten hier seine Rebe in gebrangtcm Auszugc folgen: 2ch werde mich baranf bcfchrankeii, jeucn An griffspunkt zn besprechen, ben Se. Excellenz Freiherr v. Lichtenfels in bcr ©encralbcbaltc befprochrn hat Durch ben griitzten Thcil bicfer Ausfiihningcn ist eiti Lcbcnspunkt bes Entivurfs getroffen, wenn aul nicht im strict parlamentarischen Sinne angegriffen worben. Es hat namentlich Se. Excellenz bie Er-flarung abgegebett, dah seine Bemerknngen nur bie Molivierung seines eigenen inbivibuellen VerhaltenS bei bcr gefchaftlichen Behandlung bed Gegenstandes abgeben sollen. Jch !ann nicht in Abrcbe stcllen, dah biefe Form bcr parlamentarischen Taktik iiberhaupt imb besonders von dieser hochgestellteii Per-fonlichfeit etwas befreindet. Es fcheint mir zunachst, bah in einer Frage, roo eS fich um Durchfiihrung der Verfasinng hcmbclt, die Abstinenzpolitik heute einen Triiger crhaltcn hatte, in dem sonst die Ver-treter dieser Politik ihren gesiirchtetsten Gegner zu erblicken gewohnt waren. Voransgesetzt, dah es Sr. Excellenz gclingt, seinen Einflutz auf die Mchrheit des Hanses zn gewinnen, wiirde biefe Politik zu einem uollftiinbigcit Slillstanbc der Gesetzgebnng in biesem Puitltc fiihren, zu einem Stillstande auf einem Wcgc, ben man im parlamentarischen Leben ebensalls als burchaus neu bezeichnen miihte. Biel > fteuilleton. Der Schwertschliliger. Die Lnst bcs Pnblieurns am Unerktcirlichen imb Gehcimnisvollen ist bie Urfache, dah vielc Menschcn ihr tdglich Brvt durch svgeuanntc brot-lose Kiinste dennoch crwerben. Voui Feuersresscr, der mitten auf deni Markte seine elende Sim ft zmn bestrn gibt, bis zutn gcputztcn Thierbcindiger, bcr sich im lichtstrahlenden Circus prodnciert, suchcu sic atle, alle die „fahrenden Leute", dem Publicum Be-tounberung abzuiiSthigen,. indent sic das Ratiirlichfte durch gcschicktcs Verbergen ihrer Manipnlationen, ihrer Kcincn Geschaftsgchcimnissc zum Unerklarlichcn stempeln. Je cinfacher cin folchcs Kunststiick nun ist, um so schwieriger wird die Erklarung tmb um so verwirrter werden bie Ansichten. Auf ben Meffen imb Markten fehlt in bcr Neuzeit der Schwertfchlinger fcltcn. Der Knnst-machcr stotzt sich fogar zuweilen mehrerc Schwerter in ben Schlirnd, ohiie Schaben zu (cibcn. „Es stub fcinc Schwerter", sagt ber cine. Er steckt fie gar nicht in ben Munb, sondern in dm Tricot", fagt der andere. „Er verblendet uns die Augen", fagt ein britter. Seiner von bicscn hot recht. Der Taschen-spieicr nirnrnt wirkliche Schwerter unb steckt fit wirk-tich in seinen Schlunb. Ein Chinese, namens Ling. Look, bcr bas Kunststiick bcs Schwertvcrschlingeiis vorziiglich ausfiihrte, wurdc von Dr. Fournier in Paris untcrsucht, unb man sand, bah cr in bcr That cin Schwcrt verschlang. Das Schwert, welches Ling-Look zeigtc, war cin wahrhastigcs, 90 Centimeter langes unb an seiner Spitze abgcstnmpftes. Nachdem er seinen Kops stark riickwiirtS gebogen, so dah die Speiserohre cine ge-radc Sinic barstellt voin Mnnbe bis zum Magen, ftccftc Ling-Look die Klinge in ben Schlunb unb stieh fie bis zu einer Tiese von 80 Centimeter hinab. Man konnte das Ende dieser mit ber Hanb an ber linken Darmgrube gut fuhlen. Es ist cinleuchtenb, dah die untci'c Wand des MagenS bis an biefe Stclle niebergebriickt worden war. Die ncue Art bcr Anwcnduug bcs KatheterismuS bcs SchlundcS bictct in ihreni McchaniSmuS nichts auherorbtnt-lichcs; allein bie Thatsache an fich ist mcrfroitrdfg unb erheischt von Seite desjenigen, der sie ausfiihrt, eiiic durch andauernde Korperiibung unterstiitzte grohe Gcschicklichkeit. Ohne Uebung laht fich cinmal fettte Meifterschaft erlangen, sekbst in der brotlofcn Kunst des Schwertverschlingens nicht. Roch iutereffanter ate bai Verschlingen des Schwertes, dessen Klinge zur Erleichterung der gan-zen Operation mit einigen Tropfcn BaumSl einge-riebeit wurde, war bas Verschlucken einek Hiihnereis. bas ansangs selbst ben Medizinern Kopfzerbrechea machtc. Ling-Look nahm ein Hiihnerei in seinen Munb, stclltc fich, als ob er cine Schlingbewegung ausfiihre, unb lieh cs verschwinben. Der Grund bcr Kehlc ivurbc untcrfucht, der Hals befiihlt, daS Ei aber nicht gefunden; es war durch irgcnb einen unbcfaimten Wcg verschwunben. Unterbeffen ver-schluckte Ling-Look cine Tabakrauchwolke unb lieh unmittctbar barauf das Ei im Munde wieber er-fcheinen. Wohcr kam das Ei? Dr. Fournier hatte mit bem Scharsblickc eincS wichtiger aber noch ist t& fur die Regierung, day in den Aeuherungen Sr. Excellenz ein moralisches Urtheil abgeben ist ubcr eirtctt der Hauptpunkte des EntwurseS der Regierung. Die Motivierung aus solchem Munde ist so geeignet, in dicseut Hause und auherhalb desselben Eindruck zn machen, dah die Regierung verpflichtet ist, nicht ganz schweigend Angriffe aus ein Institut hinzunehmen, welches zwar jetzt nicht« tttu eingeffihrt werden, aber in dent Entwurse der Strafprozeh-Ordnung zur vollen Ans-dchnung gcbracht werden soil. Es ist gegen die Jury hauptsachlich die Lehre der Erfahrung angerusen warden. Nun die Lehren der Erfahrungen sind theils osterreichische, theils allgemeine. Jch spreche nicht von England, dem Heimatrlande der Jury, wo sie beinahe seit einem Jahrtausende wnrzelt und von wo sie sich ubctall hin verbreitet hat als cine der theuersten und bclieb-testen Jnstitutionen — wahrlich nicht das schlimmste Zeichen fur diese Jnstitutionen — ich spreche nur von den Erfahrungen jener Lander, in welche die Jury uberpflanzt worden ist. Jch fiihre das Beispiel Frankteichs an, jeneS Landes, das seit dent Ende der Achtzigerjahre des vorigen JahrhundertS beharrlich von einer Krise in die andere fallt, nahczn zehnmal schon die Spitze seiner Regierung gcwcch-selt hat und das dutch alle diese Sturine hindurch sich diese auS der Fremde importierte Institution erhalten. Und so wie in Frankreich ist die groge der Geschwornengerichte in Europa iiberall aus die Tagesm-dnung gesetzt worden und diese gesammte Entwicklung liiht daruber gar keinen Zweisel, dah der Strafprozeh, wie cr sich entwickell, etwaS wie die Jury zum nothwendigen Complement hat. Jch sage, ctwaS wie die Jury, weil mtr wohlbekannt ist, dah cS cine zweite Form fur die Heranziehung des Laienelementes zur Rechtspflege gibt. Jch will mich nicht in die positiven Vorschlage einlassen, die dieSsalls in alien Landern gemacht worden sind; jch will mich bloS auf das beschranken, was ich alS vsterreichischer Minister zn besprechen Habe. Man wird zugeben miissen, dah das Geschwor-nengericht nicht cine Einrichtung ist, siir welche die kurzen Erfahrungen von zwei oder dm Jahren mahgebend fein konnen; am allerwenigsten aber lann es dent allerdings schlimmen Eindruck uiiter-liegen, ben die Wirksamkeit der Pretzjury in Oestex-reich hervorgerufen Hat. Es sind ba Dinge geschehen, die Baron Lichtensels uiit Recht getadclt hat und die Mahregeln im Gefolge hatten, zu dcnen sich die Regierung nur tiach schwerem Kampse utit sich selbst cntschlosscn hat. Es latzl sich nicht vcrken-nen, dah die Prehjury ein Danaergeschcnk war; allein deShalb ist diese Institution noch kein Ding, das MiaSmen verbreitet. Man dehne daS Geschwor-»eniiistitnt auch auf »ichtpolitische Berbrechen auS, und das Rechtsbewuhtsein der Geschwornen wird Acztes bemerkt, dah die Schlingbcwegung nicht voll-standig gewcsen sei, und crftiirte, datz das Ei in der Schlnndgegend stccken geblieben sein mnsse. Die anderen behaupteten dagegen, dah der Chinese das Ei wirklich in den Magen Habe gelangen lasien und dah dasfelbc dutch eine Art Brechbewegung wieber in den Mund gebracht worden sei. Es fchlt den Herren Aerztcn bekanntlich nie an Beweifen. Man ware der Sache jedoch noch nicht auf den Grund gekommen, wenn Dr. Fournier nicht den Borschlag gemacht hatte, die Fragc dutch eine Untersuchung mittelst des KehlkopfspiegelS zu IBstn. Man holte eineit solchcn und Herr Fournier konnte — Dank dem blendenden Lichte des durch den Spiegel in der Kehle reflectierten Magnesiums — einem jedrn das corpus delicti zcigcn, daS unter der Basis der Aunge, ganz an der Luft-rShren-Oeffnung, laz. Das Ei war also nicht ver-schlungen, sondern einfach in der Luftrohrengegend verborgen worden, wo es dem Chinese« durch lange Aebung gelungen war, ihm eine Art Nest zu bereiten, und zwar so geschickt, datzeS den Aerzten nicht ge-ia»g durch Befuhlen der Kehle das Ei zu entdecken. sich bald anderS gestalten, als wenn es sich nur immer uni politische Dinge handelt. Theore-tisch ist die Frage durch die Slaatsgrundgesetze ent-schieden; denn eigentlich mnhten die Gegner einen Antrag aus Berfassungsai,derung einbringen. So lange diese Bestimmung der Berfassung, besteht, gilt sic fur die Regierung als bindend und es ware fiir fie eine »cue Strafprozeh-Ordnung ohne Jury nnmiiglich. Die Regierung kann sich auch nicht mit dem Gedanken einer Berfchleppung befreutibeii, dcnn die AuSnahmSinslitucion dec Prchjury und ihre Folgeu ntacheit dies nnmvglich, Es drangt uns aber auch bet Umstand, dah auf die Strafprozeh-Ordnung ooiit Jahre 185i> Gcsctzc anfgcpfropft worden sind, die ihr zum Theilc widersprechen, oder durch welche schr wesentliche Bcstandthcile aus ihr entfernt worden sind. Jch erwahne eben die Preh-jury, die Stellung der Staatsanwaltschaft, die Jn-stanzentbindung bci Berhangung der Specialunter-suchung 2C. Es sind nur mehr Trnmmcr iibrig ge blieben, und es iairn dem conservativcn Sinnc nicht enlfprechen, derartigcS noch langcr zu conservicrcn. Jch tail 11 ubrigcns nicht gcnug betonen, dah das baldigc Zustandekommcn der Slrafprozeh-Ord-nuiig cine Bedingnng fiir jcben weiteren Schritt ist, der auf dcm Gebiele der Justizreform gemacht wird. Hatte man die Gcfchworncngcrichtc vom Jahre 1850 weiter beftcheii lasien, wir standen heute hin-ter und nicht Dot der Krisis und wir hatten die Ruhe gefunden, cin vcrlahliches Urtheil zu fallen. Der Einwand, dah fur Oesterreich, das von natio-nalen und kirchlichcn Parteien zerriss.cn sei, die Jury nicht passe, ist nicht stichhaltig, denn eS kbnntcn sonst allc niitzlichen Institute und mit ihm das Staatswesen ab absurduiu gcfiihrt werden. Vet-nunftige Gcfetze miissen anch bci uns bcstchcn kon-nett und in jedem Staatsbiirger die Ueberzengnng wcckcn, dah allcs auf dent Spicle ftcht, wenn es nicht geliiigt, aus bent Hcxcnfabbath der Leidenschaf-teit herauszufoiiiittcn. Politische Rundschau. Laibach, 21. Februar. Julaud. Der LcrsassuugsauSschuh des Abge-ordnctenhauses foil die Beralhungen ubcr die Wahl-r c f or m - V o r lag c jedenfalls noch in dicfcr Woche zu Endc fuhtcn. Wahrcnd bet lctztcn Tagc des Faschings bis zum 28. Februar wird, wie alb jtihrlich, eine Pause in der Thaligkeit des Abgcord-netcnhauscs eintretcn. Bis dahin wird der Bericht-erstattet iibcr die Wahlreform-Gcfctzcntwurfe, Dr. Herdst, in tier Lagc sein, daS Referat i'tber das Gesctz zu vollenden, und darf man daher der Etoff-ttuiig der Dcbatte iibcr dassclbe in den erfteii Ta« gen des Matz enrgcgensehcn. Die Physiologen, welche den Kchlkopfspicgcl zum Studinm des Schlingcns angcwcndct habctt, wissen, bah man itach gehStigcr Einnbung in bcr Luftriihrenfchlund - Gcgend die AnwescnheU eincs frcinbcn KorperS crtragcn iairn, ohne genothigct zu sein, ihn zu verfchlingen. Das Kunststuck Link-LookS hat dahcr, physivlogisch gesprochen, nichts anssallen-des, allein es ist merkwiirdig und schwer auszusiih-ten und ocrbicut all ben Beifall, wclchen man ihm hatte zu Thcil werden lasscn. Indent die Wissen-fchajt biefe Thatsachen auf ihren wahren Werth zuriickfilhrt, tritt sic, selbst wenn sic der Untcrhal-tung dient, nicht aus ihrcr Aufgabc hcrauS; sie wirft cincu Lichtstrahl auf alleS, was Gchcimnis ist, und ohne bcr rechlmahigen Wirkung gefallig aus-gefilhrter Schavstuckc zu schaden, schlieht sie dem Jrrthum und Vorurtheil die Thur. Gleichjeitig erkennt man, dah die Wissrnschast, wenn fit nutzen will, sich nicht in den diisteren Zimmern aushalten nmh, sondern auf den Gasseit und Miirktrn zu jeder Zelt Fragcn findet, die sie im Jnteresse der Aufklatung zu losen hat. Jntcrcssant ist die Mittheiluug, dah bisher im A b g eord n e te nh a use 1217 Pet itio -n e n fiir und 100 Pctitioncn gegen die Wahlreform cingcbracht wurden. In den letzten zwei Tagen sind 61 Pctitioncn fiir und 75 gegen die Wahl-rcform iibcrrcicht worden. Im Herren Han sc sind liahc an ^1000 Pctitioncn fur die directcn Rcichsrathswahlcn cingcbracht, wahrcnd gegen dic-selbcn erst am 17. d. die crsten Pctitioncn aus Ga-lizicn dutch' die Herrenhausmitgliedcr Jablanvwski und EzartorySki cingcbracht worden sind. Die F e u d a l c n , die sich kiirzlich in Prag zu einem Stelldichein zusammcngcsnndcn, hatten u. a. auch wicdcr die Ehabrusfragc besprochen. Die Herren sollen zahlcn und wollen sich nicht dazn be-quemen. Elam-'Lrartinitz soil fiber biefe „Schmutze-rei" seiner Standesgenossen schr ausgebracht sein und deit Entfchluh ausgefprochen habctt, sich von nun an ganz ben Gcfchasten bcr Landwirthfchaft widmen zu wollen. Er folltc bci bicfcin vcrnfinf-tigen Entfchluffe verharrcn. Gutcn Kase zu produ-cieren ist jedenfalls beffer, als grundschlcchtc Politik zu treiben. Die Erhohung der Eivilliste wurbe bekanntlich von bcr auhcrstcn Linkcn im ungarischcn AbgcordnetcnhauS lcbhaft angefochteit. „Pcsti Naplo" liefert nun in einem Leader folgenden intcrcffantcn Bcitrag zur Gcschichtc der betreffetiben Regierung«-uorlagc. „Dic Eivillistc," so fchreibt berfetbc, „hat sich laugst unzurcichend crwicscn, so dah die Erhohung dcrselbcn briitgend nothwendig gcwordett und besondcrs scitcns des osterrcichischcn Finanz-ministets urgievt wurbe. Die ungatische Regierung hielt cs angesichls bcr gegentrartigen Finanzlagc des Landes nicht gcrathen, den betrefsenden Gesetz-cntwurs votzulegeii, und diefer Umstand wutde auch von St. Majcstat vollkommen gcwiirdigt. Allein da crbvt sich angcblich,v. Prclis, die ganzc Erhohung in das ostcrrcichtfche Budget eiitzustellen, dainit der Hoshalt fciiteit Abbruch ersahre. Daraus hin erklarte jedoch bcr Kiinig cnlschicdcn, cr wissc, bah litigant jetzt schlechte Jahre Habe; gleichwohl Z geftattet er cs auf keinen Fall, datz Ungartt in bet Zuvorkommcnhcit gegen den Monarchen von Ocstcr-reich uberflfigett wcrdc, und cr roende dahcr licber warteit, bis befferc Zeiten kommen, als dah die Paritat in biefem Punftc vcrlctzt wcrdc. Auf biefe hochherzige Etklciruiig konnte die ungatische Regie-rung nicht andcrs als mit der Einbrittgung des Gefetzcnlwurfs antwortcn." Ucbrigens daucrt in Ungarn noch immer die langweiligfte Budget tcdnctci fort. Zut Dc-batte fiber da> Eommunieations-Ministctium sind noch dreizehtt Redtier uorgeutcrkt; fiir die Gcneral-bebatte fiber das Unterrichtsbubgct habcn sich allein aus den Reihett bcr Linkcn ticuti Reimet cinschtci- • ben lasscn. „Auhct dicfcn," bemerkt daS „Pcsti Naplo" in einem von bcr Betzweiflung cingcgcbe-nett Galgcnhumot, „witd wahtfcheinlich noch jeder Professor und zu dem Justizbudgct ^eder Advocat sprcchcn. Und erst das Budget des Finanzministc-riums ! Wic cs fcheint, wird die Dcbatte bis Ostent daitcrn." Die Budgetbebatte im ungarifchett 11 liter-haufc hat am 18. Jaimet begotrncn, bet Schlvh-tcrmitt, an welchem fich die finnlofe Redeflnth fchopft habctt wird, latzt sich sclbstvcrstandlich nicht sixicrcn. AuSland. Die „Koln. Ztg." spricht in eiuem Leitartikel Lasker den Dank und die Anerkennuug des Landes auS und macht dabei folgende beher-zigenSwerthe Bemerkungen: „ Einem Abgeordneten ziemt die Annahme von Nebeustellungen nicht, bit den Ruf ftiner Unabhangigkeit gefahrden, welche die Griindt seines RedenS oder SchweigenS, sttntr Abstimmung mit Ja oder Rein in persSnlichtu Hintergedanken vermuthen lassen. Die Nation mutz daS Bertrauen haben konnen, dah Klagen, die fit gegen die Uebermacht groher Finanzgesellschaften zu erheben hat, Gesetze, die sir zu ihrem Schutzt gtgtn Ausbeutung uttd Prellerei vcrlangt, von dtn Mcinneru ihrcr Wahl mit einer Loyalist aufgt* nommen und abgestcllt, mit einem Richterernste be-handelt werden, die tilnftig gleich bci den Aufstel-lungen der Wahlcandidaten mit bent gewissenhafte-sten Ernste ins Auge gefaht werden mnssen." Verschiedenen osterreichischen Abgeordne-ten mochten roir diese LLorte zur Berucksichtigung empfehlen. Freilich find unsere Verhaltnisse leider nicht den preuhischen gleich, aber alle Wiihler fatten trotzdem bei den bevorstehenden directen Wahlen das obige Rezept befolgen. Die deut schen Bi schofe veroffentlichen jetzt wieder nach einander ihre liblichen Fastenbriefe, in denen meist die schon vor sechshundert Jahren auf-gestellte, seitdem aber ctwas in Vergessenheit gera-thene Parallele mit dem Berhaltnis von Sonne und Mond ventiliert wird. Der Mond-Staat erhalt naturlich nur von der Sonne — Rom — sein Licht! Originell in der Erfindung ist der Bischof Crementz. Er vergleicht die Katholiken mit den Juden zur Zeit des Ahasverus, die unter Medern und Persern (Protestauten) in unroiirdiger Knechtschaft leben mfisscn, wahrend fie doch ganz gute Staatsburger find, ihre Steuern zahlen und ihr gauzes Vergehen nur burin bestcht, dah fie yn den Wasserflussen Spree, Oder und Weichsel sitzeu und wcinen, wenn sie an Zion-Rom voder Heimweh gcbentcit, und aufjerbcm, dah sie bie Gesctze bcobachten. Wic in einem solchen Hierarchcnkopf bos VerhallniS zwischen Protestantcn n»d Katholiken in Deutschland sich bar-ftettt, kann kaum naiver sich auhern als in bieser Einleitung zum Fastenbrief von Crementz. Uebrigens schlt eS auch nicht an Gegendemon-strationen aus ben Kreisen bes katholischcn Bolkes. So hat eine grohc Anzahl katholischer Biirger in Beut-h en (Schlesien) cine Adre sse an ben Ko-nig crlassen, bie mit bcm Satze schlicht: „Wir halten bie Mcinnng, dah Ungchorsam gegcn citi StaatSgesetz, wenn eS ben personlichen Ansichten nub Neigungen nicht cntspricht, sittlich erlaubt fci, fiir cine traurige Berirrung ; roir fleheit zu bcm allmachtigen Gotte, bah er bie Verblende-ten erleuchten nnb ben Frieben erhaltcn mogc, uiib geloben zngleich, bah roir, roie eS einem Prenhen geziemt, in jedcin Falle mit Gut nnb Blut fiir bie Antoritat bes Gesetzcs einzustehen bereit smb." Die Haltung Frankreichs gegeniibcr dcr jungen spanischen Republik laht nichts zu wiinschcn ubrig. Am 18. b. erfolgte die osficielle Anerkemmng berselben von Scite Frankreichs. Anherbem wirb auch strenge Grenzwache gehalten. Der Prafect bcr Haute - Garonne (Toulouse), Charles Ferry, hat ncimlich eine Verorbnung erlassen, wonach tein Spa-nier, auch wenn er mit regelmahiger Legitimation versehen ist, sich in biesein Departcmcnt ohne beson-bete Erlaubnis bcr Regicrung anshalten bars. Spa-nier, roefche sich bieseii Ausenthaltschein nicht bin-nen 48 Stnnden verschasfen, sollen vcrhastet uitb je nach Umftflnbcn iiitemiert ober aus Frankreich vertricben werden. Das ..Journal be Rome" mcldct, bah Konig Victor Emanuel bie ersle Nachricht von bcr Abdan-kung Amadeo's burch Vermittlung dcs rnglischcn Gc-sanbten Lord Paget crhiclt. Die Dcpeschc cnthielt nur bie solgenbm Worte: „Tout est fiui. —Ecri« rai. Amediše." Der Konig roar tief bewegt. Die Depesche hatte ben Weg i'tber England genommen, roeit otte anbereit Communicationcn unterbrochen waren. Zur Tagesgeschichte. — Dome n politik. In ciner slavischen ©c« mcinbe haben vor cinigen Tagen auch bit der Politik sonst abhvlden Bertreterinncn bcS fchroachen ©e» schlechtcS slavischcr Zunge die Petition an ben Kaiser roegen Richtgenehmigung bcr Wahlresormvorlage untec* zeichnet. Darltber geriilh bie „Mor. Orlice" so auger Fosiung, dah fie emphatisch ausruft: „Noch uach Jahrtausenden werden bie fpStereit Generationen unfete jetzigen Mlitter fegncn, weil sie in bedriingtet Zeit mannhaft eingeflanben finb stir tie bebrohte Nationa-litSt, unb mit Ruhm tmb Dankbarkeit biefcr wacke- ren Frauen eingebenk feinl" — Angaben fiber die Ramen unb ben BildnngSgrad biefet ,mannhaftcn" Frauen tofiren sehr erwUnfcht. — Die Organe des Vatican« vethch-len ihr Trinmphgefllhl darllber nicht, dah dem ver« hahtcn Hause ©avoycn dutch die Abbanknnz AmadeoS cine DemUthigung roibcrfahren, unb stcllen beffcn vor zwei Jahren erfolgte Serufung nach Mabtib in eine Linic mit bet ©rrichtung bes mejicanifchen Kaiser, throns. Dies geschieht zu bem Zroeckc, urn baton bie zeistteiche Wahrscheinlichkeits-Rechnung zu kniipfen, dah, roeit bet Fall RapolconS III. bem Untergangc Maximilians folgtc, also auch, wenn bie Gcschichtc bem Unfehlbaren einen Gcfallcn thun wolltc, bet Ab-bantung AmabcoS baS letzte ©tlinblein bet favoyifchcn Dynastic folgcn mlisfe. — AuS Costozza wirb bcm „Giotnalc bi Vicenza" unterm 6. b. geschtieben : „Dic Grottc bcS HI. AntoniuS war nicht nur bie grohartigstc, fonbern auch bie ant meifien malerifche unter ben HLchst inter« effanten ©rotten jcncS DorfcS. Run ist sic nicht mehr. Gcstcrn um 10 Uhr morgens stlltztc fie unter un* gehcurem Gclofc cin. Mcnfchcnlcbcn ging babei keineS zu grunbe, nur cin paat Wagcn Hen unb einigc Ackct-werkjeuge, bie man dafclbst zurlicfgelaffen hatte, rout« ben unter ben Trllmmctn begraben. Rach ben ©pclin-gen unb Riffcn, bie man feit Ifingerer Zcit im ©c« stein wahrnchmcn konnlc, fchicn eine batbige Kata-strophc unvetmeiblich. Die Bcwohncr bcr bcnachbat« ten HLufct hattcn sich ins Ftcic geflUchtct unb crwat-teten bafelbft mit Bangen ben Einstutz. Um zehn Uhr loste sich von bem majcstiitifchcn Gewolbc eine ©teinfchichte ab, bonn cine zweite, enbtich krachte die ganze Deck- nieber; tie nngeheueren Pfeilet ftanben noch aufrccht, abet eS fchicn, als ob eine gcheimniS-volle machtige Hanb sie rlittelte, sie bebten unb fchwank-ten, bis fie enbtich bonnernden FalleS zufammenbrachen. Dabei flogen ungeheure ©teinblocfe hervor unb rollten bis an bie Stufcn bes gegenUbeiliegenben AntoniuS-DratoriumS, inbem sic bie Baume, bie ihncn im Wegc ftanben, nieberfchmetterten unb ein berartigcs Gedrohne etregten, bah bie Bcwohncr bet benochbarten Dotfer hetbeieiitcn, um nachzufehen, ob benn Costozza vet-fchuttt roorbcn ober untergegangen fci. Die nachf liegenben Htiufer waren einigc Minuten Jang in eine Staubwolke gehullt, dah man nicht beurtheilen konntc, ob sie zu ©chaben getommen obet nicht; eS stellte sich aber fchlichlich herauS, boh sie unvetletzt geblieben. Die Gefaht ist jeboch noch nicht ganz tjorUbcr. Denn ein Votfprung bcS Verges ist feit bet Katasttophc ohne jebe hinlanglichc fcste Basis; e6 rourben bahcr Bot-sichtSmahregcln getroffen, auf bah sich niemanb jenet ©telle nahere, unb zwei atme Familien, welche am Fuhc fceSfetbcn roohnten, muhien ihten geffihrbetcn HeimatShcrb verlaff-n. — Das ©chreibcn,, in welchern ESpatteto bet neuerftanbenen Republik feine ©lUdroiinfche bat-bringt, lautct wie folgt: ..Lozrono, 13. Februar. ES gefchehe bcr Wille bet Nation; bieS roar und wird immet meine Devise fein. Det gefctzgebenbe Kotpet Hat Krast seiner ©ouoetanetat bie Republik procla-miett, bie ich ehrsurchtsvoll begtiihe, unb ich fpteche ben Mitgliebern bee Executive mcinen watmsten Dank aus fiir bie Ehrenbezengungen, welche sie bcm Bttrta-ncn bcr Frcihcit etroiefen, bcr, allcn personlichen Jnteresten frcmb, nicmalS einen anbeten Ehtgciz hatte, als das Glilck feineS VaterlanbeS. BalboMcro Espar-t«o.“ — Goethe langweilig. Die Franzofen haben wilder einmat eine literarifche ©rohthat voll-brocht. Da ihnen die Dcutfchen au« bekanntcn Griin-den Lb«rhaupt ein Dorn im Auge find, sttlrzen sie bettn ©rfijjen vom ©ockel. DieSmal finbet Goethe tcine ©node vor ihnen. Ein Herr Barbey von Aute-Villy stellt im „<$onfiitutionnet“ ©tubien uber die Werke, liber bafl ©chaffen unb Talent Goethe's an und fin* tet, bo§ biefet beutfche Dichtet „(angroeitig" fci. Kann da- Genie, frogt er, langweilig fein ? Ist fein Merk-mal, war sage ich boch, ist eineS seiner Merk male die Laagweile? Ober ist die Langweile fein Tod, seine Behlnberimg zu sela, feine gtUnbliche LebeuS- unfShigkeit? „Torquato Taflo," .Jphigenie," „Stella" inb solche ©tinbfluthen von Langweile, benen bet ge* firtetjie unb gefchloffenflc Charakter nicht zn wiber« tchen vcrmochte. Er lost sich batin auf unb beroahtt iabet bas Bewuhtfcin bcr Langweile, bie ihn etffiuft unb an bet er ftirbt, ohne zugrunbe zu gchcn. Run kommt die Langweile ton bem Mangel des LebenS. Wenn man krtiftig leben wllrbe, konntc man sich nicht langroeilcn. DaS ist aber ebcn bcr »erbriehliche Fall bci dicfem grohen Goethe: er hat nicht die Macht, un» kriiftig leben zu laffen. Er laht talt; felbst jene, bie ihn bewundcrn, mUffen bas trotz ihtet Vetounberung zugcstchcn. Et laht fait, weil er felber unb fein gauzes ©chaffen talt ist; unb cS ist unge« achtet bet leibenfchaftlichften unb feurigficn Wottc, roie zum Bcifpiclc in „©tclla" aufgewenbet, wo glcich-fallS bie Langweile burchficfert, biefe gchcimnisvollc, unetklarlichc Langweile, bie unS, trotz allct relativen und nebenfachlichen ©chonhciten, bie burch Arbeit unb Anstrcngnng crreicht wcrben, bei ber Mehrzahl bet Werke befallt, unb bie bei cinigen, auf bie roir hin» weifcn wcrben, fo uncrtriiglich ist, bah die Bewunde-rung bet grijhtcn Fanatiker entwaffnet wirb unb biefen das Such auS ber Hanb ffillt. Local- unb Provinzial-Angelegenheiten. — (©parkaffc.) Fvr wohlthatige unb ge* raeinnUtzige Zwcckc hat bcr Serein in bet gefltigen Generalverfantmlung Uber Antrag ber Direction fol-genbe Bctriige voticrt: fl. 1. Fiir das hieftge Atmcninstitut .... 2500 2. flit filcibcrbetheitung ber Kinder in ber Čitalnica...................................50 3. fiir die WcihnachtSfeiet in ber Kleinkindet- Bewahtanstalt.......................................50 4. flic UMetsttitzung bebiitftigcr ©chtiler beS Gymnasiums zu Laibach............................200 5. fiir bto. zu RubolfSwcrth .... 200 6. fiir bto. zu Krainburg.................100 7. flit bto. an ber Realfchulc zu Laibach . 300 8. fUr bto. an ber LehrerbilbungSfchulc . 100 9. stir bto. an ber 2. stabt. Bolksfchule . 100 10. flit bto. an bcr Knabcnhauptfchulc zu ©t. Jakob hicr......................................150 11. fiir Anfchaffnng von Lehrmittcln a) ber Narodna šola...................................100 b) bem ©chulpsennig...................................100 12. slit Vertheilung von ©chulrcquifiteii an arme Mabchen an bcr hicsigcn Urjulinnenschule 300 13. fiir bto. in Bifchoflack...............................100 14. fiir bie evangetifchc ©chute...........................200 15. fiir bie Erhaltung ber hicsigcn Kindctbewaht- anstalt..................................... . . f00 16. fUr bie Musikschule ber philh. Gefcllfchast 100 17. fiir ben hicsigcn Krankcn - UntcrstlltznngS- unb VersorgungSverein.................................100 18. fiir bie hiesige Feuerwehrkaffc .... 200 19. fUr bie Erhaltung bcS hief. Elifabclh-Kin- betfpitalS............................................200 20. fur Unicrstiitzunz bebUcfttger, aus bcm Civil- spitale cntlassenct ReconvaleScenten . . 300 21. slit ben grazer Freitisch flic arme ©tubie-renbe auS Krain...................................150 22. fiir die Atbeitet-Kcanken- unb Jnvalibenkafse 100 23. fiir ben AuShilfSbcamtcn - Krankcn-Unter« stlitzungSvetcin als ©riinbungSbeitrog . . 100 24. fttr bie Theatcrfubvcntisn............................300 25. fiir ben Lchrcrverein ale GtUnbungibeittag 100 26. fiir Untciftfitzung aimer Besuchet bcr Wclt-anSstcllung auS bcm Geroerbeflinbe . .1200 — (@ile tHut noth.) Die Loft zur Wvhl-th5tigleitS*Lotterie bcS BiirgerktLnzchenS sinben gtohen Abfatz. DaS Publicum, bag im ootigcn Jshtc feint Loft mcht befommcn konntt, bccilt sich hcuer, um nicht wicbct zu fpat z« fommen, sich da mit zu eerfchen. Unter vcrfchiebcnen anberen wcrthvollcn Trcffera wird sich hcuer auch cinc golbtne Damenuhr bcsinben. Loft sinb noch in den Hanfitungeu bcr Herren Popovii, Karingtt, Till unb Klcinmayr 4 Bamberg zu haben — (Personalstand im Sprengel des Oberlandesgerichtes.) Nach dem soeben vom grazer OberlandeSgerichte herausgegebeneu Concretal-status fLmmtlicher Dienstkategorien bei den Gerichts-HLfen und Bezirksgerichten im Sprengel des fleier nv kLrnt. - krain ischcn Oberlandesgerichtes war mit Beginn des JahreS 1873 der Perfonalstand folgender: DaS Oberlandesgericht felbji zahlie 2 Prasidenlen, 16 OberlandeSgerichtsrathe, 3 RalhSfecretare, 2 Ralhsecre-iLrsadjunclen; das administrative oberlandesgerichlliche und oberstaatSanwaltschaftliche Rechnungsdepartement bestand auS einem RechnuugSralhe als leitendem Vor-stand und 11 Rechnungsvfficialen; das HilfSamt zahlte 1 Director, 2 Adjuncten und 6 Officiate. Die Lan-desgerichte Graz, Klagenfurt und L a iba ch und die KreiSgerichte in Cilli, Levben und Rudolfswerth hatten 6 PrSsideuteu, 3 Oberlandesgerichtsralhe, 51 Landesgerichtsriithe, 21 NathSsecrelare, 43 Gerichts-adjuncten, 6 Hilfsamtsdirectoren, 7 Adjuncten, 53 Officiate und 2 Accesfisten. Die Landtafel- und Gruud-buchSLmter hatten 3 Direclorcn, 4 Adjuncten, 6 Grund-buchSflihrer, 3 Kanzlisten. Jeder der 6 Gerichtshiife hatte auch einen Kerkermrister. Die Bezirksgerichte von Steiermark, Karnten und Krain wurden von 113 Bezirksrichtern geleitct, denen 129 Bezirksgerichtsad-junclen, 41 GrundbuchSfuhrer, 147 Kauzelisten unS 8 disponible Bezir'SamtSkanzelisten zur Seile flanden. Auscnltanten waren in Steierw.ark 45, in Karnten 10 und in Krain 16. — (Verleihung) Deui f. f. Bergverwalter Herrn Peter Grlibler in Jdria wurde der Titcl und Rang cines k. k. Bergrathes verlieheu. — (Die P r e d ilf r a ge vertagt.) Wie die „91. Fr. Pr.," eine Gegnerin des lacker ProjecteS, berichtet, hat die aus den verschiedenartigsten Fractio nen zusammengesetzte Opposition gegen die Predilbahn endlich ihr Ziel wenigstens im Eisenbahn-AuSschnsse durchgefetzt, indem die V e r t a g u n g deS Gesetzes bis zum Zusammcntritte deS direct gewahlten Abge-ordnetenhauseS — also bis zum kiinftigen Herbst — am 16. d. zum Befchlutz erhoben wurde. — (FiirdiegefallsamtlichenZvecke) sollen in Zukunft nur solche Alkoholometer und Sac-charomcter angeschasft werden, welche den Bestimmun-gen der neuen Aichordnung, publiciert mil der Ver-ordnung fees Handelsministeriuuis vom 9. Dezember 1872, entsprechen. Die Saccharometer der neuen Aichordnung fiSnnen sogleich neben den biSherigen Saccha-rometern in den gefLllsamtlichen Gebrauch genommen werden. Der Tag, mit welchem der gesallsamtliche Gebrauch der Alkoholometer der neuen Aichordnung be-ginnen barf, wird spater bestimmt werden. . — (DerGesetzentwurfiiberdaSistria- 11 i f ch c Bahnnetz) betrifft die Linien Divazza-Pola und und Canfanaro-Rovigno, welche entweder auf StaatSkosten oder durch Concesfionsertheilung auS-gefUhtt werden sollen. Im Falle der AussUhrung deS BahnnetzeS auf StaatSkosten foll der Regiernng pro 1873 eine Baudotation von 2 Millionen bewilligt werden; im Falle der ConcesiionSertheilung foll vom Staate ein jahrliches Reinertragnis von 43.800 fl. in Silber per Meile garantiert werden. Die Lange der 16.23 Meilen, jene der Zweigbahn Cansanaro-Ro-vigno 2.og Meilen. Die effecliven Bau- und Aus-tUflimgeiofttn betragen zufammen fl. 13,536.149. Die Bestimmnngen Utiet die Vergebung der Bauarbeiten unb die Geldbeschaffung find genau diefelben wie bei ben galizifchen Bahnen. Wirthschaftliches. — ErlLs aus Dunger. Aus Groningen, einer Stadt von 40.000 Einwohnern in Holland, wird berichtet: Nach toer Vorlage t:9 Magistrates haben die Vatmienfloffc in df Jahrcn, von 1859 an, der Gemeinde bruito cingeliageti 599 388 fl 78 V. & Im Jahrc 1859 brach'en dicje Stoffe nur erst 36^502 Gulden auf, im J.ihre 1869 'fchvn 80.139 fl. Seit 1865 fiieg der Geldbeirag mit jedem Jahre. Die Ur-fache hicvon liegt in ben hvheren Preifen Mefet Diing-jlcffe fowohl al-3 in b:r befferrn Sammlnng und Zu- bereitung decfelben. Der Reingewinn betrng in ben benannten elf Jahren 161.914 fl. 79 Ct. Der Hanpt-gewinn aber liegt in dem inbitecten Nutzen, ben bie orbentliche Sammlung unb Abfnhr biefer Stoffe fiir die Stadt hat. Vorstehender @tlo8 wlirbe, voraus-gefetzt, bas sLmmtlicher Diinger der ganzen Stadt vcr. werthel wiirde, betragen haben 1859: 54 fr. per Kopf, gleich 9 tv. per Ztr.; 1865 2 fl. Kopf, gleich 20 kr. per Ztr. Lose der wiener Armen-Lotterie Ziehung am 25. Februar 6. I., Haitptireffcr 1000 Stiick Ducaten, 4 50 fr. (bei Abnahme uon f> Stiick 1 Sliick gratis) find zu beziehen durch (53 - 27) Miidolf Flnck, Weehselstube, Grraz, Sackstratze Nr. 4. Witterung. Laibach, 21. Februar. Morgennebel, gegvit 11 »hr verfchwinbend. Sonniger Nachluittag. Te ni p cx a t it r: Moraens 6 Uhr -- 10 0”, nach-mitags S UHr-- 0'7"6. (1872 + a-l", 1871 +5.G ). Barometer im laugsatneit fallen, 745.79 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 5'2°, itnt 4'8° unter dem Normalc. Angekommene Fremde. Am 20. Februar Hotel Elelnnt. Wakonig, Littai. — Hribar, Prag. - - Raff!, Driest. — Fran Kopac mit Tochter, Cilli. — Frau Btudik, Driest Sflotel SentSs ''&'!■ 3e*i. Bauer. — Popper, Stein-amanger. — Schillinger, Ksm., Wicu -- Bessiiiger, Wohtan. Hotel Europn. Bouardi. Tricst — Lapajne, Ljutomer. — Krajnz mit Frau, ©raja. Bulrlselier Ifof. Blazon, NerkchrSaspirant, Planin«. Berstorbene. D e n 2 0. Februar. Dent Rudolf Valduga, Han-delsageitt, feta Kind Victoria, 2 Monnte, Polaiiavorstadt 9ir. 13, Keuchhusteu. Gedcnktafel uber die am 24. Februar 1873 stattsindenden Li-citationen. 1. Feilb.. Malnar'sche Real., Hudikone, BG. Reifniz. — 1. Feilb.,« Udonc'sche Real., Hasenberg, BG. Rudolss-werth. — 2. Feilb., Sajz'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 2. Feilb., Perjatel'fche Real., Reifniz, BG. Reifniz. — 2. Feilb., Sajovic'sche Rea!., Tfchetscheudorf, BG. Nudolfs-wcilh. — 2. Feilb., Horvat'sche Real., Konc, BG. Ru-dolfswcrth. Theater. Heute: Frl Gerdes als Gaft. Troubadour. Oper in 4 Acten vou Verdi. Telegvamme. Wien, 20. Februnr. In der Abendsitzung beeudigtc der Verfassuugsausschuh die Berathung uber den Grsetzentwurf, betreffenb die Abanderung dcS Grundgefctzes iibcr die Reichsvertretung. Dr. Romershansens Arlgenessenz, Schfi-egruj). Ans Anlatz uiiferer Uebersiedluiig nach Kvuiotau in Bohmen fageii wir vor brm Echcibeii ans d?rn uns uuver-getzlichen Krain a licit Verwandten, Frennden und Bekann-ten tin herzliches Lebnvohl. Rudolfswerth, am 91. Februar 1873. (loi)________Hauptmann Krcipnrr und Fran. Mit nur 5SI fr. als PreiS eine« OriginalloseS find zu gcminticii lOS® Ducaten fffdtu ill Gold. Dicfc Lottctie cnthntt autzcrdcm Trcffkr von 200, 200, 100, 100 Eitcottu, 400 @ilbevfliU5cn, 3 Origi-nal-CreVitlose iinv vicic andere A$uiift= und Werthgegrnstaude zufammen 3000 Treffer S""' 60.000 fl. Die Ziehuna erfolgt am 25. Februar 1873. Stfilifer von 5 tiofcii erhaltcn 1 Los qratis Bei gencigtcii auswiirtigen Auftriigcn roirb lim gefiillige Einscndnng des Betrages, foroie um Beifchlietznng von 30 kr. fiir Zufeitdung der Liste feinerzeit erfncht. Wechselstube der t k. priv. wiener Han-delsbank vorlit. Joh. C. Sothen, A3 13. Diefe Lose find and) ;n haben be! OhpI E. Selemlilt in ZinUtnfli. (50—6) I An die mtevn !!! I X4. U Sicher wirkendes Miftcl gegen Eingeweide- @ w Wiirmer jeder Art ist „ ^ insbesondere fiir Kinder -geeignrt. da man denselben «5 dies fpielenb beibringen kanu. S Stefan Sipocz, I Apoth cker i n F i> n s k i r ch e n. Prcis per Stuck 24» kr. Zu haben bei Herrn F. C. Mayerhoffer, Dro- ^ guift in Wien; Herrn Furgleitner in Graz; -A! Herrn Zambra in B o tz e n; Herrn Jos. Foriik $$ (590 — 10) $£ Lttrrrrrrr in P e st. Wiener BSrfe vom 20. Februar. F. G. Geiss, hiermit em- Ver- nlleiiiiflev Fabrikatit Dr, Akcii a./E., wird dem (eibeitdeii Pnblicnm pfohlen. p>° V, Fl. 2 fl., pro '/> Fl. 1 ft. iurl. pe. clung. Nelinuttdzwlmzigster IahreSbrriclit uno GebrauchSaiiwei-suug auf Verlangeu gratis. . Depot bet c ch t c H Dr. RomerS-h.useu'schen vlitflcticffen,) in Laibach bei Herrn Eil. irSalir. (106) Staatsfonds. Sperc. Rente, ost.Pal bto. bto. oft. in ©ill Lose von 185-1 . • • Lose von i860, gauze kosc von 1860, Fiinst. Pramiensch. v. 1861 Gruudentl.-Obl. Steiermark zu 5 pCt. Stavnten. Krain. a. KLstenland 5 „ Ungarn zu. . S „ Lroat.u.SIav.S „ Siebenbitrg. zu 5 „ Action. Nationalbank . . . Union - Bank .... Cre! itaustalt . . . , 91. 0. Escompte-Gef, Anglo.-osterr.Bauk . Deft. Bodencred.-A.. Oc|t. Hypolh.-Bank. Steicr. Escompt.-Bk. ! Franco-Austria . ; Saij. Ferd.-Nordb. Siirbahn-Geiellfch. Saif. EUIabeth-Bahn. StatV-ViibtoijJ-itia^n. . Siebenb. Eisenbahn. etaat6ba|jn .... Saif. tzranz-IosesSb.. Filufk.-Barcser E.-B. Mlfdlb-gium. Bahu . Pfandbricfe. Station. 8M. verloSb. Dag. 5Bcb.='jiifcitaa[t. ^llg. sst. Bod.-Lredit. dto. in 88 I. ritckz. . Si! Geld 70.35 73.75 97.50 105.75 124 — 148 50 91.50 85.75 82 — 83.75 79.75 1001. 250.50 339.-1190 316.— 2nl.— 297.— 133. 22.81 189.5 2-17.50 228.50 177.— 33 L— 221.50 187.— 174.50 92.30 87.75 102.25 88.75 Ware 70.45 73.85 98.— 106.— 124.50 14^.— 92.— 86. 82.25 84. 80.50 1603. 251.— 339.50 1195 317.- 293.— m.51 •/2S5 190.- 218.— 229.- 178. 332.- 222.50 188.- 175.- Oeft. Hypoth.-Bank. Priori t&ts-Obl. Siidb.-Ges.zu 503 Fr. dto. BonS 6 p(§t. Nordwb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(^oofl.o.W.) Staatsbahn pr. Sttta StaatSb. pr. St. 186? Rudolfb. (300fI.ti.2B.) Franz-Ioj. (