ElNZBLPRblS: woüMalag» IS Bpl m SimsUg-Sonntag 15 Bpl ÜNariittrgtr 3ntuag Amtliches Organ d e irischen Heimatbundes Vcrlaa und Schrlftleitun«! Marburz Ld. Drau, Badsasse Nr. ß, Fernruf: 25-67 Erscheint werktäglich als Morffenzeltunp:. Bczii;spreis (Im voraus zahlbar) nio- 25-68, 25-69. Ab 18.30 Uhr Ist die Schriftleitunj nur auf Fernruf Nr. 28-67 natlich RM 2,10 einschl. 19,8 Rpf. PostzeitangsRebühr; bei Lieferuns im Streif- erreichbar. — Unverlanete Zuschriften werden nicht rUcksesandt. — Bei luiij zuzüjjI. Porlo; bei Abholen in der Qeschäftsstclle RM 2,—. Altrcicli durch Anfracen Ist das Rückporto beizulegen. — 'Postscheckkonto Wien Nr. 54.608 Post mouati. RM 2,10 einschl. 19,8 Rpf. Postzeitungsgebülir u. 36 Rpf. Zusteilccbiihr ?tr. 327 ?1tar6uro-3)rau, ^Itontag, 23. Otobember 1942 82.3aiDraang Grosse Beute bei Naltschilc Das Europa von heute Hat Deutschland zu viele Gebiete besetzt? Von llauplDidnn Werner Stephan Zwei Sowjetgrappan am T«rek vernichtet — <1 Feindpanzer bei den Abwehilcämpfen I Als Deutschland und Italien vor wpninoii am Denbogen verniclitet — Bougie und Pliiiippevlile bombardiert | L7aL!!l.sbXlung"n die Sicherunq der französischen Mittelmecr- PQhrerhauptquartier, 22. November Das Oberkommando der Wehimacht gibt bekannt; Im Raum von Naltichlk erbeuteten deat-sehe and mmfinltcbe Truppen bei «folg-reichen AngrlfftkAmplen In gebirgigem Ge« linde eine grofie Anzahl Fahrzeuge und Ge> rlt Zwei Kriftegruppen des Feindet wurden am Terek-Abtchnitt elngetchlosien und ver« nlchtet. Ein eigener An^ft trat den Feind in der Flanke und fügte Ihm schwere Verlaste in. Im Raum tttdltch Stalingrad und Im gro-fien Don-Bogen halten die erbitterten Ab-wehrkflmpfe an. Deutsche und mmSniiche Truppen brachten bei einem Gegenangriff 6die Stukas nicht zu ernst zu nehmen c. firaHer nsmufer versenirt Rom, 22. November Der Itallentoche Wehrmachtbericht gibt bekannt: An der Cyrenaikafront beiderseitige Späh-trupptätlgkelt, die von ungünstigen Witto-rungsverhältnlaaen behindert wird. Britische Luftangriffe auf Tripolis verursachten geringe Schäden; die libysche Bevölkerung ^tte einige Tote und Verwundete m verzeichnen. Der Hafen von La Valetta, wurde m ge-limgenem Nachtangriff von unseren Verbänden mit Bomben belegrt. Deutsche Kampfflugzeuge griffen erfolgreich vom Feind besetzte Plugplätze In Fran-zösiflch-Nordafrlka an und warfen zahlreiche abgestellte Flugzeuge in Brand. In den Gewässern nördlich Philippeville torpedierte eine« unserer U-Boote. da!s unter dem Befehl des Kapitänleutnants Alberto Longhi steht, einen großen Dampfer, der zu einem atark gesicherten Geleltzug gehörte, und versenkte ihn. „Arme und praktisch bankrotte Länder, wie Deutschland und Japan", so etwa schloß Bdtt seine nachdenkliche Betrachtung, „haben uns bewiesen, was man auch ohuü Geld fertig bringen kann, wenn mau zwar begrenzte Rohstoffe, aber alla Arbeitskräfte der Regierung zur Verfügung stellt." Die Ansprache hatte also sichtlich den Zweck, das ÖSA-Volk für Roosevelts Krieg zu noch größeren Leistungen als bisher auf-' zupulvern. So ist auch der Schlußsatz der köste einschließlich der Tnsel Corsira übernahmen, runzelten die Militarscbriftstellor der FeindmSchte mißmutig Hie Stirn: „Wieder hat die Achse eine Vergrößerung de« besetzten Raumes auf sich genommen, ihia Belastung durch okkupierte Gebiete i"! dadurch ins Unerträgliche gestiegen . . N-i-türlich verbergen die r^egnerischcii Ruiul« funksprecher und Zeitiingskommentatorcn, wenn sie sich über die Tragbarkcit unser i^r Ausdehnung auf dem Kontinent don Kopf 711 Rede zu verstehen: Dio USA müßten sich an 1 zerbrechen bchetncn, in Wirklichkeit nur die neuen Grundsätze der Kriegswirtschaft' mühsam ihre Wut. über riio Sperriing drr französischen Sudküsto für den Roosevelt-schen Imperialismus. Denn gerade der Durch- nun langsam gewöhnen. Zum Todestag Werner Moelders Berlin, 22. November Aua Anlaß des einjährigen Todestages des Obersten Wemer Moelders, der am 22. November bei einem Dienstflug tödlich verunglückte, stellte die LuiLwaffe am heutigen marsch zum Mitfelmeer bedeutet ja in Wahrheit eine ganz erhebliche Vereinfachung unserer Lage im Westen. Das Pv-renäenqebirrjo und der sudfranzösische Küstenstrich sind als Verteidigungslinie unv"-gieichlich kür/er iind zur Abwehr weit be-- Totenaonntag an seinem Grabe auf dem In- ser geeignet. In' Wirklichkeit Ist durch dic^e \ .lldenfriedhof einen Doppelpo.sten. Mittags ^ Operation auch kein neues „besetztes Ge-1 •«'/ten drei OffizlerKaoordnungen der Luft-j biet" geschaffon worden, vielmehr liris oiinv*» 'Aflffo Blumenkränze des Relt'hsmarschalla . europdische I-rankroich in die etiropäisrh<^ Uiid Oberbefehlflhabera der Luftwaffe Görlng^ | Sicherheitszono einbezogen worden. Der des Jagdgeschwaders Moelder.^ und de.s In- amerikanische Arger darüber, daß die Fran- Dsr glinzeidif* Braanisaler aller Zeiles Genf, 21 November Bofloa ipradl, wie der NevYorker Korrespondent der Londoner „Times" berichtet, der Vizepräsident des USA-Kriegsproduktionsausschusses, William Batt. Er redete dem USA'Volk wieder einmal ins Gewissen, sich auf eine weitere erhebliche Senkung seines Lebensstandards gefaßt zu machen. Dann verglich er die Vereinigten Staaten mit Deutschland. Dabei kam er zu einem Urteil, wie man es in USA wohl bisher kaum gehört hat, Wie man auch über Adolf Hitler denke, so erklärte Batt, man müsse zugeben, daß er einer der glänzendsten Organisatoren aller Zeiten sei. Mit so wenig habe noch niemand bisher in der Geschichte so viel aufgebaut wie gerade er. Er habe die größten spekteurs der Jagdflieger an d'H Ruhestätte nieder. Verinderonoen in der englischen Regierang Stockholm, 22. November Wie Reuter meldet, ist Sir Stafiord Gripps aus dem Kriegskabinett ausgetreten und wird Minister für riuKzeugproduktioii. Den von Gripps freigemachten Platz im KriezsKabineti nimmt Minister Herbert Morrison ein. doch behält er seinen Posten als Minister des Innern und Minister für die Innere Sicherheit. Eden wird Führer des Unterhauses, beliiilt jedoch den Posten eines Außetuiiinisters bei. Oberst I-Iewellin, der bisiheriKe Minister für die Flugzeugproduktion, wird l^eauitragter für VersorifungsanKeleKenheiten in Washington. Oberst Oliver Stanley wird als Nach- i folger Lord Cranbonies Kolonienminister. Lord Craiiborne übcrnitniTit das Afut eines LordsieKelbewahrers, doch wird er nicht Mitglied des Kriecskabinetts. Mewellins Arbeit in Washington wird darin bestehen, den Produktionsminister auf allen Gebieten inner- Erfolge mit einem Mindestaufwand erzielt. 1 halb dieser Sphäre zu vertreten. PIntoMe in Heinkoltur Amerikanische Angstträume für die Zeit nach dem Kriege 18 Millionen Arbeitslose — Deutschland ist gewappnet Vigo, 22. November Dia USA-Zeitschrift „Colliers Magazine" warnt vor der ungeheuren Gefahr eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs nach dem Krieg mit möglicherweise 18 Millionen Arbeitslosen, wenn nicht schon jetzt vorbeugende Maßnahmen zur Umstellung der Industrie auf Friedensarbeit ergriffen werden. Im Artikel heißt es u. a.; „Die meisten Menschen scheinen sich mit einer wirtschaftlichen Depression nach dem Kriege abgefunden zu haben, die alles bisher Dagewesene übertrifft. Wir stellen uns vor, daß nach Beendigung des Krieges Aufträge für Kriegsmaterial überall rückgängig gemacht werden. Die Öffentlichkeit wird die weitere Herstellung von ungeheuren Materialmengen, die für die Vernichtung bestimmt sind, nicht mehr zulassen. Wir werden einem ungeheuren Überschuß an Milch, einer zehnfachen Überproduktion von Sojabohnen und riesigen Baumwollvor-räten gegenüberstehen. Diese und ähnliche Beispiele lassen einen zu dem Schluß kommen, daß die Arbeitslosenzahl in den Vereinigten Staaten nach dem Kriege nicht weniger als 18 Millionen erreichen wird. Ein derartiger Zustand müßte das Land in ein Chaos stürzen." Die USA-Zeitschrift jammert also schon jetzt über das, was sich nach dorn Kriege ereignen könnte. Plutokratische Sorgen, die so recht deutlich machen, wie unangenehm sich der Frieden jenseits des gio-Ben Teichcs auswirken wird. Aber d«s sind schließlich nicht unsere, sondern Mr. Roosevelts Sorgen. Deutschlands Wirtschaft wird sich nach dem Krieqe ebenfalls umstellen, aber sie wird dabei nicht einfach die Arbeitskräfte, die heute in der Kriegsproduktion tätig sind, auf die Straße setzen. Denn bei uns ist die Arbeitskraft des Volkes das höchste Gut, das mehr wiegt als die Gewinne, um die sich „Collier« Magazine" Gedanken macht. Deutschland und Europa wissen schon heute, daß sie nach dem Kriege soziale Arbeiten anpacken werden, daß alles andere als Arbeitslosigkeit vorliegen wird. Das Programm der nationalsozialistisch geführten Wirtschaft war bereits vor dem Kriege unter schwierigsten Bedingungen soweit fortgeschritten, daß es für Arbeitslosigkeit keinen Platz gab. Den Plutokraten aber gelang es durch ihre äußerst kostspielige Aufrüstung zuKisten vor allem der kleinen Steuetzahier, trotz unerhörter Staatsverschuldung nicht einmal Im Kriege, die Arbeilslosigkelt zu beseitigen. Denn, wie bereits kürzlich berichtet, zählen die ver.int-worllirhen Staatsstellen der USA noch ?e(hs Millionen Arbeitslose. Es liegt also am System. Und das nennen wir eben Plutokratie in Reinkultur, wenn in einem dünnbesiedelten Lande mit unerschöpflichen Bodenschätzen und hoher iandwiilschaftlicher öbernroduk-tion am Endo eines aus Protitgier nefiihrJen Krieges Ift Millionen Arbeitslose übrig-blsiben. zosen — was in der Toi'lon-Position besonders deutlich sichtbar wird — nunmehr mit in der .Abwehrfrnnt gegen fremde Einbnirhs-versuche stehen, ist verständlich, da die Festung Europa erneut verstärkt wurde. Aber über den aktuellen Fall hinaus ist das Argument des Feindes, daß Deutschland sich mit besetTten Gebieti^n überlastof habe, prüfenswert. Habe.n wir durch den Verlauf des Krieges ein UbpirnnH an Raum erhalten? Gewiß: Deutschland ist durch die Entwicklung der letzten Jahre aus seiner drückenden Enge befreit worden. Vor zehn Jahren waren die 07 Millionen Reichsdeutschen auf knapp 470 000 qkrn zusammengedrängt. Nach der Rückgewinnung des Saarlandes erweiterte sich durch die politischen Aktionen der Jahre 1038 und lOI^Ö unser Territorium um die Gobieto des Donauland-, des Sndeten- und des Memeldeut?chfums auf rund G40ÜOO gkni und fifi Millionen Einwohner. Der Polenfeld-zug brachte durch die Wiedereinnliederung Daiizig-Westpreußens, des Warthelandes, Obersrhlesiens und Südostpreußens dio Rückgewinnung weiterer 94 000 gkm alten deutschen Lebensraumes. Die großdeuts» he Einheit wurde 1040 vervollständigt durch d,n Wiedereingliederung des ?(i Jahre zuvor widerrechtlich von Belgien annektierten Gebietes von Eupen-Malmedy mit 1000 gkm ur>d le für die politischen Stellen und für die Behörden. .^ber dieser Zusammenschluß der ihrer Struktur und ihrer Cieschlchte nach rein deutschen Gebiete war ein ganz natürlicher Proyeß, der nur später erfolgte als bei anderen, durch die geschichtliche Entwicklung mehr beqünstinten Nationen Die neunewon-nene Einheit brachte die Zusinnmenfassunfr und Stimmierung aller deutschen Kräfte und sicherlich keine „Reilastung". Bleibt die Fraqe, wie weit sich die Lige änderte, als das Reich durch die Entwicklung des Kriege« gezwunaen war. über den ^roP-deutschen Bereich hinaus in Gebiete mit fremdvölkischer Mehrhnit bim'iberzunreiferi, Das war schon Im Verlatif des Polenfeld-zurtes unvermeidlich. Der polnische Staat zerfiel, die Sowjetunion st-eß nach \Vest-»n vor. Zwischen der friion Osfgreiv/e des Reiches und dem M.cka\ier Zwangsstnat wurde das ,,Generalgouvernement" n'-;c-h if-fen das 1041 durch den Anschltif^ di s Vfriiernents Gali/ien mit d.-r Hauptstadt Lemberg auf 145 000 qkm mit 18 Millionen Seite 2 »Martwrger Zeitung« 23. November 1942 Nummer 32'. Einwohnern erweitert wurde. Es Ist heute als „Nebenland des Reiches" konstituiert. Die deutsche Verwaltung besteht hier grund-sulzlich in der Führung und Beaufsichtigung der nichtdeutschen Bevölkerung, der die Selbstverwaltung belassen wurde. Das bedeutet zugleich, daß mit der geringst möglichen Zahl von deutschen Verwaltungs-beamten auszukommen war. Im General-rjouvernement entstand kein „besetztes Gebiet", sondern ein Organismus von Eigenwuchs, der für das Reich keine Belastung, sondern einen Kraftezuwachs bedeutete. Es liegt auf der Hand, daß die Probleme, die die Feldziige des Jahres 1940 im Norden und Westen mit sich brachten, anderer Natur, aber damit nicht schwieriger waren als die polnischen von 1939. In Norwegen wie in Holland und in Belgien stieR der deutsche ^»oldät bei der Abwehr der englischen In-vasionsversuche auf stammverwandte Völker. Die Verwaltungen, die dort -- in Norwegen lind in den Niederlanden unter Führung eines {deutschen Reichskommissars — einnerichtet wurden, beruhen infolgedessen auf deni Ge-ikinken, daß der einheimische Behörden-apparat in möglichst großem Umfange in Funktion bleibt. Inzwischen konnte in beiden Stdciten ein erheblicher Teil auch der politischen Führung an die unseren nalionil-sozialistischen Anschauungen nahesteliendin Bewegungen übertragen werden Und auch in Belgien — sowohl in Flandern wie in \VaIIr)nien — haben sich beträchtlirhe Teile der Bevölkerung zum europäischen Gelanken und der durch ihn gegebenen Fiihnings-ruission dps Reiches hin orientiert. Auch in Frankreich gab es in der Zusammenarbeit mit den französischen Behörden seit Abschluß des Waffenstillstandes kaum Komplikationen, so (laß auch hier Feld- und Orts-kommandanturen sich auf einen zahlenmäßig kleinen Appajat beschranken konnten. Und nach der neuesten Entwicklung dürfte sich tlie Arbeit in dem weilen Raum zwischen Pyrenäen und Vogesen. der insgesamt 537 000 f|kni umfaßt noch weiter erleichtern. Als 1941 die Briten nach den Balkanlän-rlfiii griffen, zerschlugen sie damit das dort 1920 durch die Pariser Vorortverträge ge-schaiiene Staatensystcm. Jugoslawien zerfiel, (Jriechenland niußtf^ erhebliche Teile des iiimektierten Gebietes an andere Verwaltungen abtreten Bulgarien bekam in Mazedonien, Ostmorawien und dem Thrazischen Ciebiet zwischen Maritza und Struma 41 000 ijkm altbulgarischen Territoriums und 1,7 Millionen Einwohner in seine Verwaltung, so daß es nun ein Gebiet von 152 000 gkm mit insfiesamt 8,0 Millionen Einwohnern betreut, So wuchs auch Ungarn um rund 10 000 gkm. Es umfaßt heute 15 Millionen Ein-ufthner, wahrend es nach dem Diktat von Trianon nur noch 93 000 qkm mit 8 Vl'llionen Einwohnern halte. Kroatien kon<^tituierte sich mit einem Umfang von 110 000 gkm und rund 7 Millionen Einwohnern. Das mit Italien in J'ersonalunion vereini(|to Albanien dehnte hich aus. Italien verleibte Teile des Anlands wurde unter italienis''hen mi-lifärischen Schutz gestellt. Das Deutsche Reich braurhl.0 auf der Balk'inhalhinsel nur in Restserbien (einschlioßlirh des ebemnis lunr)slciwi«:rhen Hanatesl, in dem Bendch von Saloniki, duf Kreta und einigen ägä'schen Inseln eine deutcchn Militärverwalfunq für Insgesamt etwa 85 000 gkm mit rund (i Millionen Einwohnern z.u errichten. Aber auch In Serbien (gelang brild die Biltlimg einer Regieninn cius eluhfimischen Kräften unter dem Präsidium des Generals Neditsch. so daß ■iiuh hier dr>r deutsche Einsatz sich auf ^ührunff und Anleitung beschränken kann. Der Verlauf des Krieges genen die Sowjel-iinion hat dann freilich so riesige Räume in deutschen Bt^silz gebracht, daß ihre Orrfani-•sation, Ausnptzunci und Sicherung selbst für eine Nation von 100 Millionen Mensrhen zu einer großen, verantwortunnsvnllen Aufgabe fiQworden ist. Das von den Bolschewisten hei ihren Niederlagen in den Jahren 1941 und 1942 verlorene Gebiet hat rund 1,B Millionen fikm, das von etwa 90 Millionen Mf^nsrhen bewohnt ist. Davon erhielt der rumänische Verbündete über 100 000 gkm mit etwa 5^ Millionen Einwohnern — neben Bessarnbien und der Bukowina, die rückgegliedert wurden, das transnistrische Gebiet zwischen Bug und Dniestr. Der finnische Verbündete über-n-ihm neben den im Moskauer ,,Frieden" im Frühjahr 1940 verlorenen, von der ansä'^si-gen Bevölkerung geräumten Landstrichen das nur dünnbesiedelte Ostkarelien — ins-nesanit gleichflals rund 100 000 gkm. Für dis deutsche Verwaltung vorblieb im Osten somit ein Raum von 1.6 Millionen gkm mit ■"'pit über flO Millionen Menschen. Hier hat also tatsächlich der Vorstoß aus der Enf'e Mitteleuropas dem deutschen Volk — wie Reichs.iußenminister von Rihhentrop in seiner großen Rede vom 29 Sentembpr 1942 feststellte — "von dem erschlossenen Teil Hps europäischen R»ißlTnd über die Hälfte, und zwar den in jeder Re7.iehunn hei weitem v/ertvnllstpn Teil" nebrarht. Was das an N-ibriu'gsmiMfln an industrinilon Rohstoffen, nn Rüslungsknnnzifät br^dnutr.t, beninnen wir schon heute zu stiüren, Dieses weite Land 7U orrfanisieren, ist niPi d'e A"'gn Ostnehiete, dfr mit den Peichslf0m'nips'"'ria1en Ostlond und Ukrnine dir^ nöt'grn territorialen Reiie-runnckörnersch^ftrn einr^^richlnt hat Felhst'-vorst-indlif-h arbeiten auch sir> grcißt'^ntpils nM oiiihetTTiisrlif^n Ki'iftr*^. Sn w.nr f. P in P't'.Tnd 1 oMlnn-l und I't'Uen dii- nfrriinr'.inn r'npr 1,in'lesr''nener» Vorwiltunq möqlicb Nber niirh i.n rl^^n üb 'Hi^n r.ohiripn dos ria-»inp ! iMi:' nK'r* vi'^M''' von den Rü^onchefs abwärts ausüLhließlich Rückzug der amerikanischen Pazifikfiotte Der Raum um di« Salomonen ist |otit xu gefährlich — Eilige Flucht blt xur Linie Neuicaledonlen-Fidtchiinseln-Samoa Tokio, 22. November Die geschlagene nordamerikanische Pazifikflotte hat die Gewässer um die Salomon-inseln geräumt und sich auf die Auffangstel-lunsj Neukaledonlen—Fidschiitiselri—Samoa zuriickKczoKCti. Die schwer beschädigten Schiffe sind nach Sidney gebracht worden, da es sich herausstellte, daß die Schiffe den über .3fNX) Seemeilen langen Weg nach Mawai nicht überstanden hätten. Die Werften in Sedriey sind jetzt mit Kriegsschiffsreparatu-ren auf viele Monate hinaus überlastet und können nur noch in beschränktem Maße für Handels.schiffsneiibauten herangezogeu werden, Wälirend man in den US.A bisher noch voreilig von einem »Sieg« in der Seesciilacht bei Guadalcanar sprach, um die Volksstini-niung zu heben, müssen jetzt sogar der Militärgouverneur von Hawaii, Generalleutnant Emerson, und Admiral Chester Nlmitz. Oberbefehlshaber der Pazifikflotte, zugeben, daß die Gefahr eines Angriffs auf Hawaii nach wie vor besteht, da die japanische flotte stark genug sei, einen solchen Angriff zu unternehmen. Auch über das Schicksal der Fidschiinseln ist man in den USA sehr besorgt. Man glaubt in Washington, auch hier tiiit einer japanischen Landung rechnen zu müssen. USA besetzen britische Fidschnnsein Diese offen zur Schau getragene Besorgnis war aber vielleicht nur ein Vorwand, den Engländern wieder ein Stück ihres Weltrei- Lavai eri(ennt den Weitfeind Gegen eine Ausbreitung des Bolschewismus — Deutschland wird siegen Vichy, 22. November Der französische Regii;run|jschef Laval hielt eine Rimdfunkansprathe, in der er betonte, daß er mit den neuen, ihm von Marschall Petain übertragenen Vollmachten eine schwH;re Verantwortnng übernehmen werde, fr^ngland und die Vereinigten Staaten hätten Fratikreich Stück für Stück s. ines Imperiums entrissen. Ohne dieses Imperiuni aber könne j'rankreich nicht leben. Er betonte dann, daß I-rankreich niemals gegen die Vereinigten Staaten eine feindselige Handlung unternommen habe. »Es sind«, so fuhr Laval fort, »■die Juden und Emigranten, die in den Vereinigten Staaten versuchen, die öffentliche Meinung gegen Frankreich auf-zidietzen. Ueulschland hat niemals etwas von Frajikreicli gefordert, was die franziisische Regierung daran hätte hindern können, die normalen Beziehungen zu Washington aufrecht zu erhalten.« Laval gab seiner festen Überzeugung Ausdruck, daß Deutschland diesen Krieg sieg-reicii beenden werde, denn eine Niederlage Deutachlands würde den Bolschewismus in ganz Hl!" ■ zur Folge haben. »Wir wollen nicht, daß der Weltbolschevvismus, der die schlimmste - Gefahr für die Volker ist, den englischen Quartiermachern auf dem Fuße folgt.« Laval behandelte dann die Ereignisse in Französisch-Nordafrika und hob hervor, daß Frankreich eine Freiwilli'jcnlegion aufstellen werde, um die ihm von Roosevelt entrissenen Gebiete wieder zu erobern. Seit dem Eintreffen der nordamerikanischen Truppen in Marokko und Algerien habe Roosevelt klar zu erkennen gegeben, welches Schicksal' Frankreich '• ■vn'-'-'ehen wü-dc. wenn Roosevelt den Sieg davontragen sollte. Frankreich würde sich unter der Herrschaft von Kommunisten und Juden zu beugen haben. Laval schloß seine Rede mit dem Hinweis, CS gehe jetzt darum, die alte Kultur zu bewahren. Durch das Vorgehen Roosevelts seien alle Länpcti an. Lin j eiiuMn Segelflugzeug im Schlepp in Südnor« durch unsere Stellungeri durcli:,febrochenes wegen ein. Ein Kampfflugzeug und beide Se-verstaiktes sow jetisches Kavallerieregimeüi i gelflug/euge wurden zur Landung gezwuii- ches zu entreißen. Roosevelt ließ nämlich die Fidschiinsetn sogleich bes^zen, wobei der britische Gouverneur, Sir Philipti Mitchell, die zweifelhafte Ehre hatte, diese durch amerikanische Truppen aller Waffengattungen durchgeführte Besetzung bekannt zu geben. Die Inseln — etwa 2M, von denen 8ü bewohnt sind — haben durch ihren Zuckerrohranbau und Kcpraerzeugung besonderen wirtschaftlichen Wen. Sie sind strategisch wichtig für die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen den LISA und Australien. Die Briten haben den Hafen von Suva auf der Fidschiinsel Viti Levu zu einem brauchbaren Flottenstützpunkt ausgebaut und auf dle.ser Insel und dem benachbarten Vanualevu mehrere Flugplätze angelegt. Die Nordatnerikaner ihrerseits besitzen in Pago-Pago auf der Samoainsel Tutuila einen sehr guten Hafen, der schon vor Jahren zum Flottenstützpunkt zweiter Klasse aiisge-baut wurde. Pago-Pago ist die wichtigste nordamerikanisohe Marinestation im Südpazifik. Kein Nachschub für Guadalcanar Während sich so die Nordamerikaner um das Schicksal def ihnein noch verbliebenen Stützpunkte im Pazifik sorgen, wird- der Kampf um Guadalcanar mit Erbitterung weitergeführt. Die japanische Flotte kontrolliert die Gewässer im weiten Kreise ringsum und verhindert jede feindliche Sdiiffsbewegung. Die eingekesselten nördanierikanischen Truppen wehren sich verzweifelt, werden jedoch von den Japanern auf immer engeren Raum gedrängt. Marine und Luftwaffe zerschlagen fein nordatnerikanisches Stellungssystem nach dem anderen. Ein nordamerikanischer Transporter von 8500 brt versuchte unter starkem Zerstörerschutz von Süden her • nach Guadalcanar durchzubrechen. Etwa 60 Seemeilen von ,Kap Hanslow, der äußersten Südostspitze der Insel, entfernt, wurde der feindliche. Verband von japanischen Sturzkampfbombern ange-gfiffen. Der Transporter versank nach nieh-reren Bombentreffern innerhalb von drei^ Minuten. Von den begleitenden Zerstörern wurde einer versenk«, ein zweiter durdi Bombentreffer auf dem Vorschiff schwer beschädigt. Den beiden restlichen Zerstörern gelang es, das schwer bescliädigte Schiff in Schlepp zu uehmer» und zu entkommen. Wieder die VerseokuiiK eines USA.-ZerstÖ-rers zuKegeben In Washington wurde, wie Reuter meldet, die Versenkung eines weiteren USA-Zerstörers bei den Salomonen in der Nacht vom 14. November bekanntgegeben. Geschlagene acht Tage hat Roosevelt bezw. sein Marineminister Knox herutngeknobbelt, ehe er sich zu dem neuen Geständnis bereit fand. In größeren Raten wagt er sein Volk die Verluste der Seestreitkräfte nicht beizubringen. Immerhin wird die USA-Offentlich-keit den Eindruck haben, daß auch die tropfenweise zugegebenen Versetikungen sich zu-sanmienläppern. Dabei hat sie immer nur einen Bruchteil der Verluste erfahren, die die Japaner der USA-Marine bei den Salomon-inseln zugefügt haben und über die die Welt außer dem Teil, der noch auf Roosevelt hört, aus den amtlichen japanischen Meldungen eingehend unterrichtet ist. Das ungarlBndisdie Oenlsdiliini Budapest, 22. November Im Zuge der Parlamentsberatungen über den ungarischen StaatBliaushaltavoranschlag ' befaßte sich Ministerpräsident von Kailay ' ausführlich mit dem ungarländischen Deutschtum. Er stellte dabei fest, das Deutschtum habe in Un^m atets die Rolle des hervorragendsten und nützlichsten Mitarbeiters in dem Beatreben gespielt, Ungarn zu einem mächtigen und widerstandsfähigen Staat zu machen. Er glaube, das Ungartum könne immer auf das ungarländische Deutschtum rechnen. wurde eiiigeschlosscii und vernichtet Ein mit zahlreichen Booten untcriunmnener feindlicher Übersetzversuch über die Newa scheiterte im zusaniiiiengefuBlen deulsclieii Abwehrfeuer. Bei örtlichen Käinufen ;iii dieser Front wurden fii) zäh verteidigte Sowjetbunker genommen. r3ei einem Slolitrupp-unternehnicn verniclitcte ein Verband der Waffen-^f eine größere Anzahl Kaiiipf.stände und füllte dem Feind hohe \'eiiuste zu. Deutsche Kunipfflugzeuge ;.;riffcti im holieii Nordv.'n eine Teilstrecke der Miirman-Iiahn mit guter Wirkung an. In der Cyrcnaika und an der tiinesisch-algerischen Gren/e entwickelten sich crfolÄ- gcn. die mitgeführten Sabotagetrupps zum Kampf gcstelU und bis zum letzten Mann n'edcrgeniacht. In der Zeit vom L bis 10. November verlor die britische Luftwaffe 249 Flugzeuge, davon TJii über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Flakartillerie und Schiffseinheiten der Kriegsmarine sind hieran mit vierzig Abschüssen beteiligt. Wälirend der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 97 eigene [''lugzeuge verloren. Bei den Kämpfen gegen die feiiulliche Landungsflotte im Mittelmeer zeichnete sich das Unterseeboot unter Führung von Kapitänleutnant Donimes besonders aus. General Ifertzog Restörften. - Dfer'! frühere südafrikanische Ministerpräsident.' Oettei:»! Hertzog ist, wie Re*ter aijk/Pretoria beridf-tet. gestorben. •. I rv. i .i , Ungarn zwei Jahr« Im Dreimächtepakt'Am 20. November gedachte die ungafische Presse in größeren Artikeln de§ zweitefi. Jahre-sta-ges des Beitritts Ungarns zum Dreimächtepakt. ■ ' ' t .......... -'i'.';. J '!"■ "/■ »'I Druclt und Verlauf Martur^er Verl*öv nitd'Drutkcrti-Oes. m. b. H. — VerlaßsIeituiiK: fifmi Büumuartner: tiauptsc^rlltlelter; Anton Qerscliitck.- alle ' In MarBufc a. d. Drau 'S Zur Zelt für Anzekcn- die.PrelsHsie Nf. i. vorfn t. Jull'1942 KÜltlK. Ausfall der Llefehinn *dei Blatics rginisie-ren. Die Rncilander, die auf ihrei Insel nur 000 qktn /ur Verfügung haben, beuten mit ihiCQ 45 Millionen £iawohn9rn amon :r;-■ttü: ::rTiiii..,x__jr,jimia^^ Flächenraum von 35 MlDionen qkm: 'dus. Wenn sie glauben machen. wAHun.- daß wir vor den Problemen, die das neue' ,Buroi>a stellt, versagen müßten, «p beweisen aio' damit nur, wie sehr Sie üiis ur^1t\rschilt.jea. Nicht Expansionslust, söndern dLö n^ilttäri-sche Entwicklung hat die deutschem Soldaten in die Nachbarländer geführt. Nun si/i'h«ni sie sie gegen neue fremde Einfälle und Br,-unruhigungen und arbeiten mit ihnen zu-Sdramen an einem Aufbdu, der nie ht üur deti unmittelbar Beteiligten, sondern allen eurn-paiscliea Völkern zugute kommen wird. NMRmer 327 »Mertpur^ 7e§42 Seite 3 Humor und ¥ntt an Bord dor doulschon U-Booto — Zwischen Sonnenstich und Tropenkoller »fEr kam - wir iahen - er soff ab" In der Karibischen See, im November. Wißt ihr, was es heißt, mehrere Wochen im Karibischen Meer herumzugondeln? Nein, ihr könnt es nicht wissen, denn unter Wasser seid ihr noch nicht gewesen, und wenn, dann nur unter der Dusche. Aber bei einer Wassertemperatur von fast 38 Graden einen Tag lang unter Wasser stehen, auf Dampfer war» ten und sonst nichts weiter tun als nur schwitzen, das will schon etwas heißen. Man muß «ch das einmal richtig vorstellen: eine See, die sich eher mit einem Teich vergleichen läßt, und nichts mehr mit dem »Schäumenden Wogenmeer« des Atlantik zu tui hat. Darauf fahren ganz bestimmt viele Dampfer, aber bis zu uns sind sie noch nicht gekommen, vielleicht deshalb nicht, weil die Konkurrenz sie schon frtiher in neidischer Mtßgnist abschoß oder unser Jagdgebiet ih-nca von früheren Besuchen her nicht gerade verlockend erschienen sein mochte. Auch hier hat eia Tag 24 Stunden, von denen die Nacht 5 bis 6 in Anspruch nimmt. Der Rest gehört der strahlenden Sonne. Da wir ganz dient unter Land stehen, ist es wohl jedem verständ-lieh, daß wir uns nicht in all unserer Schön» heit vor den erstaunten Augen der Anwohner der südlichen Karibik pr(Muzieren, sondern uns schön leise und bedächtig in unsere Gemächer zurückziehen. Sdistdlsziptia Ist Haiqttgcbot Zuerst zehren wir noch von der von oben mitgebrachten kühleren Luft. Jedoch langsam beginnt das Thermometer zu steigen. WeV •chlau ist, legt sich vor dem Tauchen bin und versucht zu schlafen. Dann hat er vielleicht das Glück, auch unter Wasser noch ein Stündchen zu schlummern. Bei dieser Hitze kennen aber nur noch ganz »Abgebrühte« schlafen, die übrigen Mitteleuropäer liegen irgendwo und strecken alle Vjere von sich. Es versteht sich von selbst, daß natüriich eine Wache in allen Räumen auf Station ist, denn so weit, daß unsere U-Boote allein unter Wasser fahren, sind wir noch nicht. Die Hitze bringt et mit sich, daß wir fast nichts essen. Nur in den Nachtstunden, wenn wir aufgetaucht sind, schlingt jeder, so viel er eben kann. Man muß steh dazu zwingen, wenn man nicht verhungern will. Es ist auch nicht so einfach, auf seine Mitmenschen und Kameraden Rücksicht zu nehmen, man wird reizbar und kommt leicht in »Braß«, wie man bei der Marine sagt. Es hängt eine gespannte Stimmung in der Luft, die jeder spürt und unter der jeder leidet. Rings um uns her ist Wasser, und doch hat man Durst. Oben ist trotz aller Hitze immer noch einmal ein kühler Luftzug, auch der Fahrtwind kühlt etwas, und hier sitzen wir in einer stillstehenden, feuchten Luft, die einem bei der kleinsten Bewegung den Schweiß aus den Poren treibt. Das sieht alles einfach aus, aber leicht ist es auf keinen Fall. Hier muß ein jeder Selbstdisziplin in höchstem Grade besitzen. Das »Nachtleben« efaies U-Bootes Nachdem wir einen Tag unter Wasser zugebracht hatten, stieg das Boot zum Licht empor. Die Wache zieht auf, und es beginnt das Nachtleben eines U-Bootes, das aber nicht mit dem einer Großstadt zu vergleichen ist, obwohl es in mancher und anderer Hinsicht viel interessanter ist und mehr zu bieten hat. Was tut man nicht alles, wenn der Sonnenstich oder Tropenkoller dicht vor der Türe steht. Früher bekam man Heulkrämpfe oder ähnliche komische Krankheiten, heute wettet man. So auch der L Wachoffizier mit dem II. »Was gilt es, heute Nacht bekommen wir einen!« Dieses prophetische Wort gibt der II. W. O. von sich, als er seinen Magen gefüllt hatte. Und was tut ein guter I. W. 0.? Er setzt dagegen und sagt: »Wir bekommen keinen.« Also wird als Einsatz eine Flasche Sekt bestimmt, denn wir leben ja zeitweise in Frankreich, dem Land des Sektes. »In dieser Nacht oder nieJ« So geht der II. W. O. auf Wache. »Die Flasche Sekt hätten wir wieder ein.Tial billig gewonnen.« Mit diesem Gedanicen schläft der höhere Dienstgrad ein. »Werd* nicht weich, lieber Junge« Auf Wache ist alles wie üblich. Viele Sterne, das Kreuz des Südens natürlich auch, leichte Wellen, ziemlich nahe die Schatten det Berge Venezuelas. Wetterleuchten wie in jeder Nacht. Wir singen unser Schlachtlied im-mer wieder von neuem, das in seiner Eintönigkeit unser augenblickliches Leben widerspiegelt: »Werd' nicht weich, lieber junge, werd' nicht weich!« Dies in allen Tonlageii gesungene Lied ergibt einen wahren und ech-Ten Ohrenschmaus. Einen Zusatz haben wir im Laufe der Zeit gedichtet: »Wenn dei Dampfer heute kommt, so kommt er gleich!« Und dieser Zusatz hält uns immer munter. Zum wievielten Male wir schon das Lied jje-sungen und der IL W. O. an seine dahinschwimmende Flasche gedacht hatte, soll und kann heute nicht mehr gesagt werden. Jedenfalls kroch plötzlich ein Schatten über die Kimm. Ein Schrei des Entzückens alarmierte das ganze Boot, und selbst die wenigen Dauerschläfer horchten erstaunt auf. Nun begann die Jagd! Wir mußten uns beeilen, dem: bald würde es Tag werden. Der Schiffsschatten wurde zusehends größer, wir kamen ran. Abgeblendet fuhr der feindliche Dampfer, das war für uns das sicherste Zeichen seiner fin steren Absichten. Ule gewonnene Weit« Da er sich sicher wähnte, unterließ er es, zu zacken. Unsere ganze in vielen Wocheii aufgespeicherte Wut ballte sich über seinem Haupte zusammen — sicherlich lief deshalb unser Diesel auch mit solch gewaltiger Fahrt — und bald hatten wir ihn dort, wo er hinsollte. Da der Mond schien, besthloB der Kommandant, ihn unter Wasser anzugreifen. Wir tauchten deshalb. Und nun muß es rühmend hervorgeliohen werden, daß der I. W 0. trotz aller Voraussicht nach verlorener Wette sich bemühte, möglichst genaue Schußunterlagen zu ergattern. Langsam kam der Dampfer angeschippert, und die letzten, mit der höchsten Spannung angefüllten Minuten brachen an; dann endlich der leise Ruck, der im ganzen Boot zu spüren ist und allen anzeigt, daß der Aal läuft. Nicht lange hatte diese Attacke gedauert, noch schneller traf der Aal. Der Kommandant am Sehrohr: »Treffer Mitte! Der hat genug! Unterdeck klarmachen zum Auftauchen! Auftauchen!« Da liegt unser schöner Dampfer nun mit starker Schlagseite, Die Besatzung steigt m die Boote. Dann richtet er sich noch einmal auf, steht auf dem Vordersteven, wie um seine gewaltige Gr()Re zu zeigen, dann verschwindet er schncll in die Tiefe. Es ist fast hell geworden, die Umrisse des nahen Landes treten deutlich hervor und man fragt sich, oh die Herrschaften an Land in ihren Federbetten wohl irgend etwas gemerkt haben. Es war eine Blitzversenkung. Nicht ganz zwei Stunden vom Sichten bis zum Absak-ken! Der Kommandant kann stolz in Abänderung die dem seligen Cäsar in den Mund gelegten Worte sagen: »Er kam! Wir sahen! Er Soff ah!« Als alles vorüber ist und wir schon längst wieder unter Wasser stehen, um nicht aus der Gewohnheit zu kommen, schüttelt der I. W. O. dem II. W. O. die Hand und sagt: »Die Flasche habe ich gerne verloren. Wollen wir nicht wieder wetten?« Leutnant zur See Herbig iv ' ■ ..... PK-Aufnahnic: KrieKsberichter Karg (PDZ) (Sch) Die deutsche Luftwaffe in Französisch-Nord afrika Nach der überraschenden deutschen Landung auf tunesischem Boden ist das erste Gebot: Luftsicherung auch durch die Bodenabwehr. Deutsche Flakartilleristen bringen ihre Geschütze in Stellung Sie Helen wie das Kern vor der Sense Waileo'f^ xeRen Stalin-Krlegsschüler — Eine Division StalinKardisten und ein Bataillon KrleKsschüler einKekesselt und vernichtet ff-PK . . ., im November Der Bolschewist wich dem deutschen Druck. f:r hatte seine ganze Kraft auf unseren Abschnitt konzentriert, um die rettende Rückzugsstraße zu erreichen. Wir standen am friilien Nachmittag des ersten Kampftages kurz vor einer weit verzweigten Ortschaft, die der Gegner im Laufe h ■iifr )cataclie Puuartruppen aul den Manch PK-Aufnalime: Kriexsbcriclitcr Wftriicr (Wb) durch «ine südiranzösische Stadt des Vormittags im Oegenstoü unter blutigsten Verlusten gewonnen hatte. Unser Gegenangriff Unsere 1. Kompanie wurde zum Gegenangriff angesetzt mit dem IkM'ehl, den Ort wieder zu nehmen. So tasteten sich die Miinner an die ersten Mäuser des Ortes heran und gingen dann zum offetien Angriff über. In schwer.stetn Abwehrfeuer erreicliten sie die kleine Brücke in der Dorfmitte und nahmen sie in erbitterten Naiikäinpfen. Von dort aus stießen sie gegen den südlichen Dorfrand vor, während ihnen aus allen Häusern, aus verwuchertcn tiärten. aus Straßengräben und Baumkronen Feuer entgegenschluü:. In den späten Nachniittagsstunden des ersten Kampftages erreichte die Kompanie den südlichen Dorfrand Die Sowjets hatten sich über die südliche Höhe in den diciiten Wald zurückgezogen. ' Im Dorf SUU tote Sowjets Aber das war erst das Vorspiel. Der Feind war in den tödlichen Kreis zurückgedrängt worden, aber er war noch bei Kräften, obwohl er allein mi Dorf über fünfhundert Tote zurücklassen mußte. Inzwischen hatte das nachrückende Bataillon den Ort passiert und Verstärkung gebracht. Die Kompanien gruben sich auf der südlichen Höhe ein. Der fiataillonsgefcclits-stand lag im Garten eines zerschossenen Go-h(iftcs. Dann brach die Nacht herein. Das Dorf lag unter dem Feuer der eingeschlossenen So-wjetartillerie. Ms brannte an allen Ecken. Der Gegner hatte seinen Ausbruchsversuch mit ungeheuren Opfern bezahlt. Die toten Sowjetsoldaten la^cn in den Straßengräben, in den PK-Aufnahmc: Kriegsberichter Lannl 'Wb) Deutsche Infanteristen marschieren dem neuen Einsatzziel entgegen Häusern und Gärten und schichteten sich an der Brücke zu wahren Leichenhaufen. Eine Division Stalingardisten tmd ein Bataillon Stalin-Kriegsschüler sind an diesem Tage gegen uns angerannt. Durch die zwei Mulden In der zweiten Morgenstunde kam der Alarm. Die Stalingardisten und die jungen Kriegsschüler hatten sich wieder gesammelt und wollten den Ausbruth noch einmal versuchen. Nun gut, sie sollten nur konnnen. Das Vorgelände, über das sie ihren .\ngriff vortragen mußten, war flach, und von zwei Mulden durchzogen, von denen die zweite dicht an unseren eigenen Linien lag. So kamen sie dann im Morgengrauen aus den Wäldern hervor. Unsere Maschinengewehre fetzten in sie hinein. Die erste Welle erreichte die Mulde nicht, aber immer neue Wellen quollen aus den Wäldern hervor, sie schienen kein Ende zu nehmen. Die Bolschewisten gingen fast aufrecht und in dichtesten Reihen und nahmen kaum Deckung. So hatten viele von ihnen schon den letzten Atemzug getan, bevor die ersten die schützende Mulde erreichten. Nach kurzer Atempause brachen sie wieder aus ihrer Deckung hervor, um die zweite Mulde zu erreichen. Unsere iWG's peitschten wieder in ihre Reihen und sie fielen wie das Korn vor der Sense. Aber es waren ihrer so viele, daß sie mit einigen hundert Männern auch die zweite Deckung erreichten, um dort Atem zu schöpfen für den großen Sturm durch unsere Linie. Ihr letzter Durchbruchsversuch Und dann setzten sie zum letzten Angriff an, der sie bis auf die Höhe jenseits des Dorfes tragen sollte. Sie stürmten aus der Mulde auf uns zu, jetzt geduckt und rasch. Unsere Männer ließen sie nahe herankommen und zogen dann den Abzug durch. Unsere Infantenegesclii'üze eröffneten das Feuer, als sie über die letzte Höhe kamen und direkter Beschuß möglich wurde. Nicht einer von ihnen hat sein Lied /.u Ende-gesungen. Sie kamen in verzweifelter Entschlossenheit, alles war ihnen egal, ihre Sinne waren getrübt durch scharfen Schnapp. Fallschirme mit Munition Der Abend dieses l'ages ist ruhig gewesen. In der Nacht \xurden wir alarnjicrt. Man 'hatte im unsicheren Licht einen Fallschirm in unserer Nähe niederkommen sehen. »Fallschirmjäger!«, wurde gerufen und wir waren aus dem Haus gestürzt, hemdärmelig oder in Pullovern, und hatten zu den Waffen gegriffen. Wir stellten verstärkte Posten auf. Am nächsten Morgen fanden wir die Fallschirme. Sie lagen in den Gärten in riesigen weißen Kreisen und an ihnen hing wohlverpackt die Artillcriemunition, die den Sowjetbatterien zugedacht gewesen war. Fs kam nicht mehr zu einem Angriff. Pio kleinen Reste der Bolschewisten entgingen nicht der Vernichtung. In dieser Umklammerung gab es keine Rettung mehr. Kameraden aus den Niederlanden, aus Norwegen und Dänemark So haben wir die Vernichtnngsschlacht niit-erlebt. .Mancher Kamerad aus den Niedeiinn-den, aus Norwegen iind Dänemark ist dabei gewesen. sieht es ihnen nicht mehr an, ob einer Deutscher ist oder Norweger oder Liäne oder Holländer \ sagte mir ein Korn panichef. -»Sie maischier(.'n in der Kompanie an ihrem Platz und alle sind von der gleichen Art. Nur weun man sie anspricht, hört man den harten Akzent der Jremdi-n Muttersprache, So dürfen wir hier miterleben, wie ein großer Gedanke in iinseren Rclien ^"ies^'il* annimmi, hier an der Front, dem grofkn Prüfstein dieses unerbittlichsten ,ill?r Kriege. ff-Kriegsberichter Paul Kurbjuhn Die Waflen-f^ stellt Freiwillige ein. MeU düngen nimmt entgegen: Ergänzungsamt der Waffen-^|, Ergänzungsstelle Alpenland (XVIII) der Waflen-ff, Salzburg-Aigen, Gylenstorm-straße 8 Seffe 4 »JVUrtwr^fCT Zdtimg« 23, Noventber W2 Nommer 337 Voi^ and JiuiUu lirazer Kunuiitpieoei Wieder besfiiiiit die komiuenUe Woche In Oraz mit einem Kediejicucii Konzertabend des Musikvereiiis für Steiermark, und zwar ■>>p,elt der spanisclie Meistcrcellist üas-rar Cassado in einem ciiieneii Abend im Stefaniensnal. I)ien>taK, 2-i. November, spriclit Linv. I^rof. Dr. Altred l'iscliin>(er in einem iJciithildervortraR in der Wirtschaftsober-scliule zum Tliema »Grundlasen der Vererbung« (KdP-VeranstaItu:iK). Im Rahmen des ersten Cliorkoiizerts des Steirisclien Musik-sclmlwerks wird am Mittwodi eine neue KDmpü.sition ilerinann ürabners aufRcfülirt, iim I)onnersta>; wiederum spielt das bekannte Stroß-Oiiartett im Stefaniensaal Werke von liuctimven, Mozart und Kc«er. I.)ie Volksbil-dun^i-sstütte veranstaltet am 27. November e nen Vortra-^sahend des Tiroler Heimatdicli-tiTs und (jcopolitikers Karl SprinsenschmicJ, der aus eigenen Werken lesen wird. Für den und 29. November ist, wie schon erwülint, ilie Groß-Veranstaltunq: »TarbiKCs Spanien* vorjreseitätte durchRefüiirt wird. + Anna Dlrkcns gestorben. Im 73. l.ebens-j:ilir ist in Wien die einst hochKescliätzte Operettcnkiipsileriii Amiie Dirkens gestorben. Amiie Dirkens wurde um die Jalirlmn-c'crtwende aus I.eipziR an das Theator an der Wien verpflichtet und hat hier im Karlthcater und im Theater in der Josefstadt K'an/, auUi."-ordfMtliclie Triumphe gefeiert. Die Adele in der »l'lederniaust und viele andere Ptirtien sind lioute noch in Wien unvcr>;essen. Kill neues Hueh steirlsclier Kunst. Im NS-(ian\erla;^ l>teierma'rk erschien der im Auftras des I,andcsku!tur\valfcrs heransgese-bcne und von Paul Anton Koller iresaminelte zwe te Hand der AnthoJoc:ie »k'uf von der (irenze-t. Dichter und biidetiJe Künstler, Kr-' züiiler und \'o!kskundler haben sicli in die-i iem Werk verc nt. um einen Ouersclniitt durch das Kunstschaffen der Steiermark zu >rehen. i + Zwei neue \N'erke von Adolf Harlels. Adolf Iiarle!s, der jrreise iJichter und Vorkämpfer e:ner \ölkischen Litcraturhetrach-tunff. der jetzt boi Voliendumr seines Md. l.e-' bcn''iiihres von lülirer und Nation liocli se-[ eiirt wurde, be^clüif(iv;t sich neben seinen l'terarhistorisclion Arbeilen auch noch mit | iinjen d'chterischen l'länen. So hat er, wie' er einem Vert'i fcr des DKD mitteilt, die Ab-' Sicht, einen jrrof'en Islatid-Roman zu schrei-bcn. — Ar)f;ui,"- des kommende!! Jahres cr-Sv;!ieint im 11. 1 luc^scl-X'erla.'j: Leipzig, von A'I(iif Härtels eine Sammhiiip; von Charakte-r'st ken deutscher iMchter. Dr. Rainer Schlösser .ijibt die Sammluns heraus und hat sie cin.re'eitet. und Wa!ter Loose hat eine Har-^ ti Is-Hio^raph'e bei'i:esteuert. Diese Literatur-! Kf'scliiohte in D'clucrpersö iliclikeiten enthalt d'e wesentlichen Dichtertlarstellnntjcn aus, der vergriffenen ^iroMen dreibändißen üe-1 schichte der deutschen Literatur. ) - Sclieffel-Preis für iMledrIcli iTanz von rnru'i. Der l'örderuircspreis des DeuLsclien ScheffelbiiiKlcs im Ri/iclr werk Buch und Volk ^ für die D .litun^ am Oberrhein wurde in | Karlsruhe dem Dii'hter I'ran/, von Unruh i verliehen. I"> ist hn J;;hre in Herlin jje-1 boren und stammt aus e'ner alten schlesi-, M.'hen Soldateiu'amilie. Neben Studien über ^ Hutten und Litdite ist er durch Krzäh'un^'cn ' und Novellen bckamit geworden. ' | t- nimarlsclic Kun^laMSStellung In ncriin. Ihf'arn entseni'et Anf;inir r'c/.cmber eine Au. ^tellunj: nach Deut^'hiand. die einen an-sc' aulichen Cberbl .k lilier den KCRenwärti-K'Mi St ''ul der un.t^av si. lien .Miilerei und (ira-p ik Jen wird. Die Au.sst^-nuujj. die zu-n;i,;|ivt ifi der Hcri iu r Nat'niia'ufalerie ^'ezeiy:t | wwd. soll auch in Dresden, Breslau, Wien u'id Graz atr-'/cb 'iit werden. Der künstlerische Wert des Kulturfiims Rede des Reichsfilmintendanten Dr, Hippler zur zweiten Relchswocbe für den dentsciieii Kulturfilm in München ' Die großen Kulturfilme sind meist das Werk eines besessenen urnl fanatischen Kin-zel^länt'ers Rewesen, der, oft Autor, Kameramann und Reifisseur in einer Person, unter tinsatz seiner persönlichen und wirtschaftlichen Hxistenz das Werk schuf, das die Welt datm lauge Jahre hindurch mit Begeisterung erfüllt. In keiner KunstKaltung setzt sich der KinzeI«äiiKer. der Avantgardist, der Pionier, der Mann mit neuen Ideen schwerer durch, als im film. Aber innerhaH) des L'ilms könnte er nirgends bessere Chancen haben, als im Kulturfilm. Sich im Spielfilm künstlerisch zu bewahren, bedeutet wirtschaftlich meistens das Risiko von mehreren hunderttausend oder Millionen Mark; diese auf Spiel zu setzen, wäre anKesiclits der Uefahr nur allzu leichtfertig, da sich unter der Maske von Avantgardisten sehr oft nur ausgezeichnete Schwätzer verbergen, die sich in völliger Unkenntnis der ungeheuerlichen Schwierigkeiten im ITimmer des Spielfilmrausches eine leicht und mühelos zu erreichende Karriere versprechen. Der Kulturfilm hingegen entbehrt von vornhereiu dieses l'littergianzes. Er ist in seiner Aufgabenstellung so nüchtern und gradlinig, daO nur der wirklich Besessene sich zu ihm bekennt. Weiterhin gibt das Kulturfilmschaffen auch dem gesamten Filmwesen viele Möglichkeiten und Ouellen, aus denen es sich auffrischen, auffüllen und bereicliern kann. Abgeseiien davon, (laü neue Regisseure, Kameramänner usw. aus dem Bereich des Kulturfilms in den des Spielfilms überwechseln können, darf man auch den stilhildenden tiinfluL» nicht allzu genug wranschiagcn, da er ja wie der der Wochenschau auf die Herausarbeitung des At-mospliürischeii, des Kchten, des Idealen hinzielt. Diese Firkenntnisse über VVesen und Bedeutung des KulturfilniK müssen auch jeder staatlichen Kulturfilinführung zugrunde liegen. Sie muß erstens eine Oesamtplanung durchführen, um gceiRnete oder sogar besonders vvicilitigc Fihnthetnen iu Auftrag zu geben, zweitens muß jeder Kulturfilm so gemacht werden, daü er allen Beschauern sein Thema von der Anschauung und vom Verständnis her nicht nur möglichst utnfassend und voITständiK, sondern auch in der faßli-ciien und verstandlichsten Form vermittelt. im (iegensatz zu der Auffassung, der Kulturfilm solle Leiirgut schaffen, steht eine andere, die meint, der Kulturfilm solle KC-wisserniaüen reine Kunst sein, ein harmonischer Zusammenklang von Bild und Musik. Diese Hyperästheten sind die erbitterten Leinde des erklärenden Wortes, das sie rundweg mit gekrauster Künstlerstirn als sogenannte Oeisterstimme ablehnen. Dcnnoch ist nichts schlimmer, als wenn der harmlose Beschauer vor einem sogenannten reinen Kunstwerk sitzt, aber im einzelnen aus seinem Inhalt nicht klug wird. Nachdem dies selbst die hyperästhetischcn Verfechter der reinen Kunst einseiicn mußten, stiegen sie mißmutig einige Stufen ihres schimmernden Podestes herunter und ließen nun die im Film gezeigten Personen miteinander sprechen, gleichgültig, ob diese nun friesische Fischer oder bayerische Holzfäller oder Hitlerjiingen oder wer sonst waren. Diese UnsHicklichen wurden plötzlich Träger einer Rolle und eines Dialoges, sie avancierten auf Kosten der ge-äcliteten Geisterstimme zu leibhaftigen Filmschauspielern und mul'ten sich selbst die^zur Frkliiiung des Ganzeti notwendigen Sätze aluiiiälen. Ks kann nun aucii beim größten Wohhvo'len nicht bchaurjtct werden, daß diese Lrisung etwa künstlerischer sei. Denn in 90 Prozent aller Fälle klingen diese Dialoge, die auch bei Außenaufnahmen unver-fäl.clit aus detn Atelierraum zu tönen scheinen. ffeiuialt, unecht und zumeist auch dialektmäßig bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Auch der Kulturfilm kann niokt umhin, gewisse wesentliche Voriänge seines Anlaufens zu stellen und vorzubereilen; man denke nur an die unendlich diffizilen und mühevollen Kleinarbeiten, die ein biolotischer Film fordert. Aber trotz allem ist das, was *cH im Rahmen des Vorbereiteten vollzieht, absolut echt, ungekünstelt und wenn man so will, als reiner Vorgang an und für sich aach unkünstlerisch. Pas Künstlerische des Kulturfilms selbst liegt In der Fllmgestaltun^, die das Echte, Ursprünfliche, Unmittelbare, Natürliche des Vorganges mit allen Mitteln im Wichtigen, Wesentlichen und Typischen sichtbar zur Erscheinung bringt. Ein großer Teil der Kulturfilrnschaffeodcii steht heute im Kampf und im Krlejt. Trotzdem hat der deutsche Kulturfilm wie frlher so auch im letzten Jahr seinen Hochstand beibehalten können. Deswegen Ist gerade auch während des Krieges die Reich«woche für den deutschen Kulturfilm gegründet worden. Sie weist darauf hin, daß das Programm des gesamten deutschen Kulturfilmschaffens mehr denn je auf das engste mit dem Sinn und Ablauf des großen Geschehens unserer Tage verbunden ist. Anschließend an seine groß »ageicgie R»de gab Reichsfilmintendant Dr. Fritz Hippler die Kulturfilme bekannt, die von Reichsminister Dr. Goebbels ausgezeichnet wurden. Es sind dies der Bavaria-Fihn »Hnnde mit der Meldekapselc, den der Ro^cIsscut mid Autor Anton Kutter unter der Produktionsleitung von Hcinrich Braschwitz mit dem Kameramann Gustav Weiß und Kompositionen von Hans Dlrnhamer gedreht hat, der Bavarla-Film »Salmo, die Forelle« unter gleicher Regie und Produktionsleitung mit der Kamera von Eugen Schumacher, der Wien-Film »Im Tal der Sensensdimlede«, der unter Produktionsleitung und Regie von Dr. Zehenthofer mit dem Kameramann Hans NIk-mann nach einem Buch von Karl Putz rait den Kompositionen von Prof. Kar! v. Paus-pertl gestaltet wurde, der Nanga-Parb«t-Film »Eingeschneit im Lager IV«, den Alfred Alerwick. Fritz Bechtold, Dr. Ulfich Lnft, Alexander TTioenes, Frank Leberecht Bcdreht haben, der Kompositionen von Rudolf Perak enthalt, der Bavaria-Film »Der" Seeadler«, den Prof. Walter Hege unter Produktionsleitung von Heinrich Braschwitz nach einem Buch von Ursula von Loewenstein aufgenommen hat, der Ufa-Film »Kinder reisen ins Ferienland«, der unter Produktionsleitung von Dr. Nidiola Kaufmann, von dem Resle-setir und Kameramann Wolf Hart mit Kompositionen von Friedrich. Witesdhnik entstanden ist und der Ufa-Film »Spiegel der Zeit«, für den Otto Nay als Produktionsleiter, Otto Martin als Kameramann, Friedrich Luft als Autor und Wolfgang Zeller als Komponist verantwortlich zeichnen. DenfFCh« Eicbenlorif-WBClif! 1042 Zahlreiche Veranataltungen In Oberschiesten Die diesjährige deutsche Eiehendorff-Wo-che wird vom 25. bis 30. November wieder von der Stiftung Oberschlesien und der deutschen Elchendorff-Stiftung unter der Schirmherrschaft von Reichsleiter Reichsstalthalter Baidur von Scbirach in Kattowltz und Neisse (Obcrschlesien) veranntaltet. Roichsleiter von Schirarh wird selbst in einer öffentlichen Fostkundgebung in Kattowltz, Reichsdrama-turg- Miniateriaklirigont Dr. Rainer Schlös'^er al.<3 Präsident der Elchendorff-Stiftimg in einer Sitfnmg des Senats und iBelrats uT>d in Neisse sprechen. Vorträge halten Richard Benz Uber »Eichendorff und die deutsche Ro-mantlkc, Hans Joachim Moser über »Elchc-n-dorff und die deutsche Muelkc, und Walter Rtanietz über »Das dichterische Wesen Ei- Ißtick nadt Süäa&itH o. Rtmümm im BiM. In dfnmntt 4«fl d«utso)i«ti G«MtndtM\, SA-Ot>ersruppen-fiikr«r fii«sfri«4 MLasok«, des VsrLrolers des Poflavnlk s«wie von Vertretern der kroatl-sohen WehrmacJit wiu'd« La Abrain die Ausstellung; des kroatischen KriocTi^nialcrif Oberstleutnaiit Rudolf Mare iröffntt. Ge-zeigt werden Bilder aus den Kämpfen der kroatische« Seeleute auf dem Schwarzen Meer und im Asowacken Meer. o. Kulturpreiee^ der Stadt Ap-mn. In Agram wurde die Stiftung von Kulturpreisen aus Anlaß der 7M Jakrfeier durch den Bürgermeister Wernor jur Förderung dM künstlerischen Schaffens beschlossen, die alljtthr-lich am 16. November zur Verteihmgf gelan-£:ea. 0. Yersaaualaneswelle !■ Kr^aMen. bn Laufe der vcrtaHKCHea Woche kam in ganz Kr«a> tien eine VersammluiiKSwelle zur DurcJifült-runc. In weicher dem kroatisch»« Volk seitens füfarender Persönliclikciten dar Regierung und der Ustascha-BewctuiE die Marschrichtung gewiesen wurde. An die kroatische Bcvölke>:ung wurde appeliert, an der Mithilfe des weiteren Ausbaues des Staates nicht zu erlahmen. o. MeklepAioht fUr Jude« in Uaffam. Daa oiic^arisctM Regienuigablatt »Eetl Ujsag« betont. daß in näclMt«r Z«it die Brfaesunj; der einzelBea Juden systematisch nach Jahrgängen erfolgen wird. Um alle Juden erfaosen zu können, werde die Meldepflicht ftir allo Juden zwischen dem Ift. und 48. Lebensjahr eingeführt Durch di«Be MaAnahme werdo flioh die Zahl der Dienstpflichtigen wesentlich erhöhen. Zunächst sei die Einziehung von zehn JahrgAngen geplant. o. Aua dem Btidapester Konmunlstenpro-■eß. Woher die Verführer der ungarischen Arbeiter kommen, zeigt der groBe Kommu-Bistenprozeil, der sich augenblickUoh vor dem Fttnferseriat des Budapester Strafgerichts allspielt Fast alle Angeklagten sind Juden, die in der Illegalen kommunistischen Organisation Ungarns eine führende KoUe spielen. Sie hatt«n diesem iFrühJahr eine weit verzweigte Organknation aufgebaut, die nach einiger Zelt in der Lage gewesen wäre,, weitreichende Sabotageakte durohmifiUiren. Daß die marxistischen Oewerkaohaften den jüdischen Komrmmisten als ausgeroiehnete Tarnung dienterL unter deren Deckmantel sie frei agitieren und organisieren konnten, ruft in Ungarn keinerlei Verwunderung hervor, da die diesbesttgliehe Rolle der marxistischen Gewerkschaften hinlänglich bekannt ist Die Unschädlichmachung dieser jüdiach-kommunistischen Organdsation, deren Vertreter sogar versucht hatten, mit Regierungsstellen zu »verhandelnc, ist vor allem das Verdienst der ungarischen militärischen Abwarst eilen. nHiuHitNiiHiiiiiiniuiiiutiutiiiiiiiiiiiHiuuiiiiiiiiuiiiiiniiiiiiiiiiiii chendorffsc. Aua Werken des Dichters lesen Staatsschauspieler Heinrich George Ge^ neraliintendant Hans Schlenok-Breslau. Ini künstlerischen Programm der Woche sind vor allem zwei Uraufführungen bemerkenswert: »Heinrich von Plauen — Der letzto Held von Marienburg« von Elchendorff, in der Bearbeitung von Hayduk, in Neisse daa romantische Spiel »Der ewige Taugenichts« von Frank 1^11018. Bin Bnsemble-Gastapiel dos Stadttheatere BieJitz bringt Bichendorffa >Die Freier« (Piearbeitung von Alfons iHay-duk) nach Kattowltz. Während der Woche halten F^ix Lützkendorff und WHUbaM Köhler DichtM'lesimgen in RUstunf>:sbetrleben. An der musikalischen Ausgeflialtung der Woche sind das StiidUsohe Symplwnie-Or-chester Kattowlta unter Leituiii;: von Generalmusikdirektor Dr. Wartlßoh ntit romantischer Sinfonik und d«r Meistersohe Geaang-verein Kattowltz. der unter anderem Chorwerke von Cesar Bresgen imter Leitung des Komponisten uraufführt, beteiligt D E SCHULD 19 TOimm ROMAN VON M. BcItGIMANN Drhcher-Rechl^scliiilz; l")rel Oucllen Verlas, Königsbrück „Nci, hatten Sie Erfolg, Herr Agsten?" „Ich bin si hr zufriodm, llorr Staatsanwalt. Ich werde no'h hoiile nach WarnrruiiiK'e fiihion ntul Trau l-erchlaiid einem Verhör unti r/.iohi "1." Lf'ilio st Hinte. i.lnfje PfTchlflnd aiirh hi W^arnemilnde? Nehmen Sic sich in acht, Herr Atjstnril" „Ich übernetimri die volle Verdnlworlunq, Herr Staats.mW'-tll! Dit Fdll lioqt qanz klar", atitwortrte und berichtete, wns er bi-;her in Er' ihrunq q ■br!;("lit hnite „Ich bin J't/t voili(] diivon ii'ierzeunt, duß Professor r.iri\hplm im iic-ht ist, wcMin er behauptet, S:krrt.'.nri h.ittr ruii 2'>. Mni in kern-n.'siindpm Zw^t^ nd ili'e lU^ise nuch Maydo-burq aiiqctri'tfn. D.is imkundtm ja auch d^e All "^nfirri des Srh"iff"trs. . F-Olqlich kann sie niflif a'n 2(i Mai an eir-T duppr l^oiligen Lun-gonentzniidiinq qf'.storion '.■ in' „Dann 5-ul il-^o niu'h Sin t Ansicht, daß die vrin ['»■iVi-; Ki 'ns i 'ostr^lHo Todes-ur- "hp n cht i' -n T 't •~hf'Ti nnKn'irht?" /^"•■.frn srlüli'Uc 'liMi Kf)pt. ..D irrm .-ille ich ki'iiv' Minute, Herr S'.! ■ > 'IW.l't." Löhe li'icb ite. ,,\Vip ivt 7U V(n':tf>hen, Hi'tr Aqsten? D'-i rf'tnt 'ii-b tii-f h ■ U'? mpiti p?" „Uii.'l d 'ii k- nii q^sr ni: hl nP'! mk sfin". fififl ir* ■ : T K- 'mI'' t if, irrl sfhüi iif rl- ni SI-. t ' t ;i: - *-• h' p wos dicsuQ in nicht fj' rincj- s nr^t.iuni ii vprsntzle. Cr ging e.iniqemnl nachdenklich itn Zimmer auf'und ab und blieb dann vor Agsten stehen, „Herr Aqsten, Sie gehören zu unseren tOch-liqston Boomten. Ich weiß das wohl zu schätzen und erkenne das ohne weiteros an. Aber v/as Sie da soeben andeuten, ist doch reichlich ph mtastisch. Ich habe stets Mißtrauen qoqen Fälle, die allzu qlatt sind. Gewiß, Ihre Foitjprunncn haben etwas für sich. Aber trotzdem. Es wäre zu ungeheuerlich, was Sie da vormutenl" „Das wird hoffentlich die Vernehmunq der Frau Ferchland ergeben. Dwnn weshalb schi'kte man Professor Harnhelm erst die Todesnnreiqe, nachdem die Verstorbene bereit« beerdigt worden war? Defür gibt es nur eine Erklärung: Man befürchtete, daß Bara-hclm alles aufdecken könntel" Löhe schüttelte den Kopf. ,,Ich nebe zu iind bin sogar Oberzeugt davon, dar\ hier aller Wi'.hnscheinlichkeit nach ein Verbrechen vnrlirqt. Aber Ihre Vermutung, riaH die Sekretärin — — Unsinn' Der Gedanke ist fiufarh absurdl Zudrm habe ich vorhin in P-rompn angerufen «nd Direktor Fcrchlnnd zu sprechen verlangt Ferchland ist nnch Wnrnetnünd« Abgereist." „Was Sie nicht sagrnl" „J.i Ich nehme an. daß er dort mit seiner Frau zusammcntiifft." „Hin — das bestärkt nur mp'nen Entschluß, noch heute nnch Wnrnemünde abzureisen." „DdfTeqen habe ii'h nichts einzuwenden, Herr Koinmissiir Dor h rate ich rur äußersten Vorsicht! Im übrigen hibe ich die öff-nunq der Lelcbe benntrnqt. Sit: wird rnorqen vormittriq im Reisein Professor Rarnlielms stpnfinden." „Anf dns F.rgebnh bin Ich sehr gespannt, Ilurr Stuntsdnwflltl Ich darf wohl darum bit- ten, daß mir dos Resultat nach Warnemünde nachgedrahtet wird?" „Selbstverständlich, H®rr Agsten. D^bei wird es sich ja herausstellen, ob Ihre etwas allzu kühnen Folgerungen stichhaltig sind oder nicht." „Ich bin felsenfest davon überzeugt, Horr Staatsanwalt! Es kann kaum noch einen Zweifel geben, daß eine Reihe cfünstiqer Umstände zusammenwirkt, den Fall schon in allerkür7.e«ter Zeit ru klären." Der Staatsanwalt zuckte die^Achseln. „Mir soll dtM} nwr recht sein, Herr Kon-missnr. Doch fühle ich nlch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, einen ZusamraenstoB nit Ferchland herbeizuführen! Aber wenn Sie so fest überzeugt sind ..." Kommissar Agsten verbeugte sich und ging. Zwei Stunden spfiter bestieg er den Schnellzug nach Warnemünde. Elftes Kapitel Als Inge Ferchland am Abend da« Strand- hotcl betrat, begann es bereits zu dunkeln. Die schön eingerichtete, geräumige Halle war gut besetzt und aus dem Hotelrestaurant drang gedämpfte Musik herüber. „Wissen Sie, ob mein Gatte schon zurück ist?" erkundigte sie sich bei dem EmpfanfS-chef. „Nein, gnädipje Frau", war die höfliche Erwiderung. „Aber gegen Abend ist Post gekommen für dia gnädige Frau." Der Eirp-fangschef trat an ein Regal und kaim dann mit einem Brief zurück. ,,Bitte sehr, gnSdige Prall." „Dankel" Inge Ferchland sah »ach dem .\bB«ider und stutzt«. Von Elisabeth? Sie hatte es ihr doch ausdrücklich verboten Fchreibonl Wie leicht konnte dadurch ihr Aufenthaltsort ermittelt werden. Aber viol- leicht war es etwas Dringendes, was sio unbedingt wissen muAte? Sich nach einem geebneten Platz nmichauend, ging sie wiegenden Schrittes durch die Halle. Gerade als sie sich setzte, trat der Zimoisrkellner auf siie 2U. „Entschuldigen gnädige Frau. Soeben Ist aus der Ponsion Mailing angerirfon worden, wo man gnädige Frau dingend erwartet. — Und zwar noch hevtel" fügte er mit etwas zu starker Betoonnf iküaiu. Inge, die den Maaa bisher nicht angesehen hatte, schaute ftberraacht auf und bückte forschead in sei« flattes Osaiclit. Doch nicht eine Muskel rührte sich darin. „Ach so — ich vorstehel" sagte sie kalt, worauf sie, ohae den Matm noch eines Blickes zu würdigen, den Brief öffnete: „Mein liebe« Kindl Entschuldige bitt«, w««n ich entgegen Deinen Anordnungen zur Feder greif« und die nachfolgenden Zeiten zu Papier bringe. Ich bia in groBer Sorg«. Soeben waren nämlich zwei Männer von der Kriminalpolizei bei mir, um Ober den Tod Deiner Schwester Erkundigungen einzuziehen. Man glaubt allem Anschein «ach nicht daran, daß sie an einer Lungenentzündung starb. Die Schuld, daß es soweit konn«« könnt«, tr^t Profeuor Barnhelm, der gestern hier eintraf und geradezu entsetzt war, als er vernahm, daß die Beisetzung der Veritorbenen schon vor einigen Tagen stattgefunden hatte/ Er wurde soaleick ^tutsif, als er etwas von einer dopp*lc»liigen Lnifen^ntfündunfl hörte. Er kannte den GesundheltgTUBtend seiner Sekretfirin vor ihrer Ahreise aus München und nlanbt deshalb nicht an ein« solche Krankheit. .Ms ich ihm d^rati'hin den Toten-S'-h-in zelqte. wurde er sehr prregt und drohte sogar mit der Pol'-'ei was er oiich tot«8chH''h wHbrT»incH»» fluinm«ir 331 »Mait>ufyer Zeftan^ a. Wovmi»er IM 9elf« Aas Siadi und £and Di« Stüiiii« b«tUh«ii! „Wir §eheB hellen Blickes in diesen Herbst und des klarei Winter hluein mit dem Gedanken, nicht, daß die Stürme an unserea Hause vor^igehen, sondern daiS wir sie bestehen," Gorch Fock Ein Freiwilliger des Ersten Weltkrieges und zugleich als Pickter elm KAnder und Deuter des deutschen Schicksals war es, der diese tapfere» und v»n einer liefen Einsicht in die Gesetze des Lebens zeuger>den Worte sprach. Das Leben versclienkt seine Gaben und Befnadungen }a nicht unverdient, son* dem alles, was Bestand haben soll, muB er* kämpft und durch Bewährung erw*rben wer» den. Und was dea Menacken nicht schwächer macht und zum Erliegen bringt, das kann ihn nur n«cli stärker machen! Ein Beispiel dafür, das unsere ganze heutig« Zeit bestimmt und die innere Kraft zur qroßen BewShrunf des ganzen Volkes im Kriege ersrhlossRigoletU>« »nd die Violettas aus »La Traviatac. Die Italiener im allgemeinen, unter ihnen insbesondere Giuseppe Verdi, liebten Koloraturatinimen als Ausdrucksmittel ihres Wollens. In ihren Kompoflitionon werden die Möglichkeiten des hohen Soprans zur Gänze erschöpft. Der Stiname wird die Wendigkeit der Geige und der Weiche durchdringende Ton der Flöte abgewonneru In blitzachnellen Glissandos durchgUtt die Stimme Frau Ru.sowskys nicht nur ein, sondern zwei oder noch mehr Oktaven, ohne die einzelnen Töne zu verwischen. In steilen Kurven erklomm sie auch die höchsten Regionen, die das hohe C weit hinter sich ließen. Spitze Staccatos fingen Ihr eigenes Echo ein und rundeten mit seiner Hilfe den Ton. Welch und schmiegsam klangen Verdis schöne Melodien, getragen von der klug ausgeglichenen, üire volle Kraft i^ir bedächtig und sparsam einsetzenden Stintme diejser gediegenen Künstlerin. Auch Rossini, dessen bravouröse Arien immer wieder Freude l>ere1ten, durfte im Programm einer Koloratursängerin nicht fehlen. Er war mit der Kavatine Rosinas aus seinem »Barbier von Sevilla< vertreten. Auch In ihr meisterte Frau Rusowsky gleichsam aus dem Handgelenk die nicht unbeträchtlichen und klippenreichen technischeif Schwierigkelten. Als Abschluß ihrer Liedervorträge erklang der Frühlingastlmmenwalzer von Johann Strauß. In ihm kam die überlegene Kunst der Sängerin besonders gut zum Auadruck. Der Walzer klingt, cingefangen von einer so prachtvollen Stinrune, wie ein end-lo.ses Jubilieren, das In einem stellenweiaen behaglichen Genießen nur neuen Auftrieb findet Prof. Egon Komauth, dessen Tatkmft wir eigentlich diesen Abend zu verdanken ha- ben, sah sich einer alles eher als leichten Aufgabe gegenüber. £Is ist klar, daß es für Ihn wirklich keine Gelegenheit gab, mit der Sängerin zu proben und daß er sich dadurch gezwungen sah, sozusagen aus dem Stegreif zu begleiten. Wer nicht wußte, daß dem so war, hat es aichei-lich nicht gemerkt, denn sein Spiel war formvollendet wie immer. Seine hohe Musikalität vermag der Begleitung jene Schmiegsamkeit zu gel)en, die keine Lücken offen läßt, mag die Sängerin I noch so frei den Vortrag gestalten. Prof. Kornauths B^leitimg war stets zur Stelle, I wo es die Stinune zu stützen galt ihr I Jedenfalls nirgends im Wege. Diesntal aber hörten wir F^rof. Komauth auch als Selisten. Vier eigene Kompositionen wurden von Ihm mit jener Ruhe und Gelassenheit vorgetragen, die sein Spiel auazeichnet und einzig und allein der Innerlichen Gestaltung \md nicht dem äußeren Schein dient Ein beaiimllches »Nottumoc, In dem die getragene Melodie gleichsam verträumt die Akkorde Ihrer Begleitung nach .tich zieht, ging einem mehr heltfcr gestimmten »Barcarole« voraus, dessen Melodie eine von moll auagehende, nach tlur hin wechselnde Begleitung, wie einen Kahn auf leicht gekräuselten Wellen schaukelt. Ein »Intermezzo«, dos wie eine lässig hlngew'orfene Improvisation wirkt und in zart empfundenen Reminiszenzen seinen Aufklang findet, war nicht minder nchön als das muntere »Menuett«, dessen leleht^^ Plauderton den Dreivierteltakt fast vergessen Heß. Beide Künstler verstanden es aus dera Abend, der eigentlich eine Enttäuschung anzubahnen begann, eine "Überraschung zu machen und zwar, wie es der begeisterte Beifall deutlicher als alles andere zeigte, eine sehr angenehme. Dr. Rchiard Butschar AiliMlea, Laad dar AdtersAliac Nack den VertrafsabeiMl !■ Marburg Im Rahmea äes deutsdhea Volk^bllduriKV Werkes sprach Samstag, den 21. November, nipl.-Ing. L. C. Maxzoni aus eigenen Erlebnissen über Albanien. Sein Vortrag führte uns in ein Land, daß noch fern von Zivilisation, in .meiner unberührten Natürlichkeit, eigenartig und anziehend auf den ßcsdiaucr wirkt. Dki Land wird voa einem kermcea und Kesunden Mensdieaschlax bewohnt Alto Sitten und Oebräudie sind hier erhalten se-blieben. Der Albaner ist mit seinem Bodci verwachset und ist seiner Rasse und Cizer>> art treu Keblieben. r^as Land ist reicb an Natursoh(inheitei und birst große Schätze an Crz und CrdöL Schafzucht und Ackerbau sind der cii/.iRO Flrwerb, doch ist das Land an Fruchtbarkeit arm. wodurch der Bewohner gezwungen ist, eine seJir einfache Lebensart zu führen. Die gute strategische Lage Albaniens war der Kern so vieler blutiger Kämpfe und der Grund, warum Albanien die Obhut fremder Länder nicht abwehren konnte. Seitdem Albanien unter dem Schutz Italiens steht vird das Land neu aufgebaut Be- und Entwässerungen, Straßenbau und Anlegung von Eisenbahnlinien sprechen sichtlich von der rasoheo Aufwärtsentwicklung. So wird Atbaniea bald tnit jedem anderen europäischen Staat Schritt halten und zum Neubau Earopai einen wesentlichen Teil beitragen köniieiu Der interessante Vortrag wurde durch schöne Lichtbilder illustriert und der Vortragend« erntete herzlichen Beifall. m. Todeaffllle, In Drauweiler bei Marborq, Friedhofstraße 24, verschied die 79jihrigtt Besitzerin Rosa Schlamberger geh. Riedl. — In der Fiaustaudneistraße 56 in Marburg starb im hohen Alter von 84 Jahren der Altersrentner Franz Kosl. Ehre geht über alles Togcttiioff zu MinMi Sotdat490 d|iraob Mit mflem Interesse halie ich den ße^ rieht in der Marburj^^T Z^'llunff \X)m 5. NovonilK.*r HM2: „Ilei untrrsloirisclwji Pionieren lu Gast", gelesen uiul mein'alUvs Soldatenherz freute sich üIkt die .Scliil-de.nmx der KameracLschaft, die in den Kreisen des deulscluin Soldalon herrscht und mit der die ersten eingerüpklen Unlcr-sleirer bcf(rüßt und bchandelt wuifJoiv. Ja, die jungen Burschen wollen halt auch zeif^eiL, daü sie die Tradilion ilimr VAUr lorlzuselwn gewillt sind. Ich vnTsleht! «chon, daß so mancher .lün^lin^, der oft nur niU manjtclhaften Kenntnlisscii der deutschen Sprache in die ihm neue Unij^e-bimg irat, voll spannender Krwartiing vor dem Unljekanuten crlülU fjewrse.n war. Doch der Unlersleirer ist an[)assun^sfäliig, lernt und ist für gute lUhandlung dankbar. Daß er dann auch seine Pflicht tun und sich tapfer und uncrschrockeai schlauen wird, duvon ist sicher auch schon der lleiT Hauptmann, das ,,lt'scluj Haus" ül>ericeugl, sagt er doch; „Meine Uultr-steirer sind halt doch i)rinia Burschen". Fs kann ja auch gar nicht ajuiers .sein, beseiilt die hculifje Jugend doch der Hel-dengejsl der Vorfalux'n. der ausdcrAnredo des Admiral!s TeüX'Uhoff kjuchlcL, die er kaapp vor der Sclilacht ))ei Lissa an seinjc versanimelh'.n Offiziot^ rieh tele: ...Meine Hemui! Der ersi^hnte Augenblick naht, wo e-s unserer Kriei^smarLiw vergönnt sein wird, sich mit deni I\'inde zu^ messen und ihrt*n Werl zu zeigc gelten. Sie k^neai mich und wis-sen, was sie von mir zu erwarten halwn. Anders<'ils weiß aucrt iclu daJJ ich mich vollständig auf sie verlassen darf, wertle nwin urjd ihr Leiten niciht schonei, sondern rs für den Ku'.hin unserer I''Id!te ohne liedenkea einsetzen. Ks tut mir Jeid für diejeiiij?eak von iluiPn, welche verlit-iralel sind uml Familie haben, aber die Ehre geht über alles, .und ich bin über/.eugl, daü jeder von ihnen mit Fit?udeii se.in rieben für diescllio hinf«elKMi wird. Ist das IJeste, meine Her-rcji, wenn wir alle mit dem Leben al>seh1ie-Uen und uns als dem Tode Geweihle lic-trachlen. denn nur auf diese Art werdm wir siCf^n «der nOnnvoll sterben inid die Bevsunderung der Welt auf uns zitUu^iu Sie wissen nun. meine Herren, wie wir init»Mnander steheji und was ich von ihnen erwarte. Auf diese Art werden wir wenijj.stcns für den Fluhrn uMseny* Mariiwa ge«w»ifil haWn und das Bewußtstiin sitzen, daß wir unsere Pflicht redlicl« erfüllen." (Ein einsiimmiges himderliacliea fliirra war die Amtwort auf die Inirre in-haltsschwi're Ansprache.) .So sprach eia >farbur^, eis Unter-' Steiner. Die untexsleirischün Kcfifiiiiontep haben sich in allen Kriegen Ivrav {^halten, im Weltkriege waren sie die b^lausgo-zeichneten «ler giuiaca alU» .\rin«e. Da kann es wohl keinen Zweifel gebm, daü auch die Junj^ns brave Kerle sein wer-den, die unserem Führer Imi zur Seile stehen und laitheirea werden, den ewigen ßesland de,s CfroßdeutsclHfai Refchea zu sichern. 0. P. Ein leislrltli ging verloren Vofl Hans Auer Ein Beistrich war verloren ijrefan^efl. Mitten aus einem Salz war er heraus^fallen, aber da es kein wichtiger Satz war, bemerkten sein Pehlen nur wenige. Schlimmer stand es für den Beistrich. Er hatte sich in der Druckwile wohlgefühlt, er hatte em Heim und eine Bestimmung zwischen zwei syrafathischen Wörtern gefunden, als ihn im letzten Moment sein böses Schicksal ereilte. Was macht aber ein Bciatiich mutterseelenallein auf der Welt? Denn er hatte Ja seine FamiKe verloreal Es fror ihn entsetzlich, und seir kleines Peistnchherz stand vor Schrecken fast still. Dann abar ermannte er sich. Selbst ist der AUnn, auch wenn er nur ein Beistrlch-tnännlein ist! Irgendwo würde schon ein Plätzchen für ihn fre« sein, dachte er, und er machte sich wieder auf seine kleinen Beinchen. Er lief durch die große Stadt und sah sich eifrig links und rechts um. .Aber nirgends brauchte man einen Beistrich. Die val'anten Stellen waren alle besetzt. Nun mußte er wohl dit ganze Nacht marschieren, ach, er wurde ganz dünn und mager bti diesen Gedanken. >Warum bi« ick auch !)o kleine, jammerte er, >80 imbedeutend! Wäre ich ein Rufzeichen! Wie leicht käme ich unter. Bei zwei Verliebten etwa, die sich Briefe schreiben! I>ie brauchen oft ein Putzend f^ufzeichen auf einmal'-» Doch so sehr er »ich auch streckte, es wurde kein Unfreichen ans Ihm. Ein neistricti bleibt eben tin Beistrich I Da ditrchruclite ihn ein Hoffnungsstrahl. Zu einem L'ichter wird er fehen! Natürlich I Der muß doch einen Massenverbrauch an Bei- stricbeo haben! Und er suchte sich einen aus — so einen richtigen Dichter mit Schlapplwit — und bot seine Dienste an. Der runzelte verächtlich 4ie Stirn. >Betetrich.< murmelte er, >nc»n, für Beistriche habe ich keine Verwendung. Einfach lächerlich! Gedankenstriche brauche ich, mein Lieber, nichts als Gedankenstriche!« Bitterlich weinte unser kleiner Beistrich, alle Hoffnung schien geschwunden. Nirgends brauchten sie einen Beistrich — und viele Nächte mußte er nun allein zubringen. Einmal fand er auch einen Gefährten. Einen obdachlosen Punkt. Da beschlossen sie, ge-meinsame Sache zu machen «nd wanderten nnn als Strichpunkt durchs Leben. Aber sie trennten sich bald wieder — als Strichpunkt schien die Sache noch aussichtsloser. Das ist Ja klar! Wer macht denn heute noch solch altväterliche Interpunktionen! Aber eines Nachts schien dem veriorenen Beistrich doch das Glück zu winken. Da hörte er nämlich eine verzweifelte Stimme: »Einen Beistrich! Ein Königreich für einen Beistrich! Nichts fehlt mir sonst zu meinem Glück, als ein Beistrich !< Nun — wenn dem Mann weiter nichts fehlt, dachte der Beistrich und stürmte die Treppe hoch, schlüpfte durch den Türspalt, sprang auf den l isch, vor dem ein Mann saß und sich verzweifelt die Haare raufte, streckte sich kerzengerade auf — beinahe so hoch, wie ein Rufzeichen! Dann schrie er vor lauter Jtj-bel; »ITier bin ich — Ich, der Beistrich! Nimm mich zu deinen! Glück und gib mir Obdach!« Der Mann weinte fast vor Freude, nahm den Kleinen mid zeigte Ihm den Satz, In dem er in Hinkunft Heim tmd Familie finden sollte. Und dieser Stt? war ein ganz kurzes Testament und hieß: >lch vermache mein ganze«* groirs Vermögen meiner Schwester nicht aber meinem Bruderl« Der Beistrich fehlte in diesem Satz imd der gab ihm doch erst Sinn. Rasch nahm der Bruder den kleinen Wicht und setzte ihn zwischen >nicht< und >aber«. Es gibt aber nicht nur anstandige Menschen, es ^bt auch anständige Beistriche. »Nein«, schrie er, >das ist Gewalt Ich kann mich genau so zwischen die Wörter »Schwester« und »nicht« setzen, und dann gehört das viele Geld deiner Schwester!« »Das ist es ja eben!«, brüllte der Mann, »darum sollst du ja nach dem Wort »nicht« stehen, und das ganze schöne Geld geliOrt mir und nicht meiner Schwester!« »Ich kenne ja deine Schwester gar nicht!« beharrte der Beistrich, »wie kann ich beurteilen, wer würdig ist, ob des vergessenen Beistriches das viele Geld zu bekommen?« Und er lief dem Mann davon, wahrhaftig, er lief ihm davon, trotz Elend und Not, denn, wie gesagt — es gibt auch anständige Beistriche. Aber er war auch sehr, sehr stolz. Denn er erkannte die Wichtigkeit, von der mitunter auch ein ganz kleiner, unbedeutender Beistrich sein kann. Und nun, meine sehr verelwlen Leser und Leserinnen, ist mir vielleicht dieser kleine Vagabund auch .lus dieser Geschichte entglitten. Vielleicht entdeckt man, daß irgendwo in einem Satz ein Beistrich fehlt. Dann möge man ihn zwischen die Wörter setzen, die ihm die so heiß ersehnte Ruhe geben! Der Hase des Herzegs Ka war an emt m schönen Herbettag zu Beginn dee vorigen .Tnht h\uidert8. In der Hat>d eine gläserne Flasche mit Kaffee \v'\r Johannes Karl Mu^ftua am Sonn h^iiavli-milLag 2u seinem Garten gewandert, den er in der irmgebung vt« Weimar sein elge« namite. Nim aaß er hier In aetnom Sommerhflu»-ehen imd nahm h^dßkchtig er Weinbau und Kellerwirtschaft. Sonderaufgabe Schiditngsbekampfung Auch heute wird die wissenschaftliche Forschungsarbeit an der Marburger Obst-und Weinbauschule in Zusammenarbeit m^t den hiefür zuständigen Stellen, wie etwa mit der Biologischen Reichsanstalt, eifrig fort- Rieden der Marburger Obst- und Weinbauschule unter Mitwirkung von jungen Erntehelferinnen von der Lehrerinnenbildungs-anstait beendet worden, Dieses fröhliche Ereignis bot Gelegenheit, der hochangesehe-nea heimischen Fachlehranstalt einen Besuch abzustatten, für den sich ein umso aktuellerer Anlaß bot, als die Schule in diesem Jahre eben das siebente Jahrzehnt ihres Bestandes vollendet hat. Hervorragende Fachlente am Werk Die Steiermark besitzt drei, seit langem! gesetzt. Gegenwärtig steht die Erprobung bestehende landwirtschaftliche Lehranstalten, I kupferfreier Spritzmittel im Vordergrunde den Grottenhof bei«Graz, die Marburger' Obst- und Weinbauschule und den Grabnerhof bei Admont. Die im Jahre 1872 gegründete Marburger Obst- und Weinbauschule ist die Zweitälteste Anstalt. Die Erfolge ihrer Lehrtätigkeit ließen sich an Hunderten von Beispielen nachweisen, doch genügt es darauf hinzuweisen, daß ihr Bestand nicht allein für den unterstelrischen, sondern auch für den gesamtsteirischen Weinbau stets von ganz erheblicher Bedeutung gewesen Ist. Eine ganze Reihe von angesehenen Weinbaulachleuten, wie Arndt, Pirstinger, Lösch-nigg und Direktor Schlager und andere sind aus dieser Lehranstalt hervorgegangen und einzelne Lehrkräfte der Schule,, wie Direktor Hermann Goethe und Direktor Zweifler, haben sich als Fachwissenschaftler und Fachschriftsteller einen hochangesehenen Namen gemacht. In den letzten zwei Jahrzehnten des vorigen Jahrunderts drohte dem unterstelrischen Weinbau eine große Gefahr als — erstmalig 1880 in Wisell — die Reblaus auftrat. Da war es nun Direktor Goethe, der tatkräftig eingriff und durch die Einführung widerstandsfähiger Unterlagsreben den Weinbau des Unterlandes gleichsam vor dem Verdeiben rettete. Es gelang ihm auch, selbst eine neue Unterlagsrebe, die bekannte Goethe 9, zu selektionieren, die im steirischen Weinbau Der unbeugsame Tiroler Sandwirt Zum 175. Geburtstag Andreas Hofers Am 22. November jährt sich zum 175. Male der Tag, da im Sandwirtshaus zu St. Leonhard im Passeiertal, das sich von Meran nach Norden hin öf^et, Andreas Hofer geboren wurde, dessen Name für alle Zeiten als heldenhafter Führer des Tiroler Befreiungskrieges des Jahres 1809 in die deutsche Geschichte eingegangen ist. Weniger aus seiiner l.cbensgeschichte, als aus den in krauser Orthographie, aber mit zwingender V/ortgewalt ahgefa'Men Laufiettdn, Aufrufen und Briefen ersteht uns heute noch das Bild des geborenen Vülksführers, der aus tiefer Frömmigkeit, leidenschaftlicher Hingabe an Volk und Heimat die Kraft zu Kampf und Sieg und Tod schöpfte. Der Iselberg — Schicksalsberg des Freiheitskampfes Durch den Frieden von Preßburg war Tirol von Osterreich losgerissen und an Bayern abgetreten worden. Der Bayernkönig Max Joseph wollte das Land gerecht regieren, doch irbereifer, Unverstand und Machtdünkel Untergebener verkehrten seine gute'Absicht in das Gegenteil. Bald gärte es überall im Lande, und seine Bauernführer, unter ihnen Andreas Hof er, legten die Fäden des Aufstandes, der im Frühjahr 1809 losbrach. Hofers Sieg bei Sterzing am 11. April war der Auftakt zur ersten Befreiung Tirols, die dann im Verein mit den inzwischen eingetroffenen österreichischen Truppen am 12. und 13. April durch einen glänzenden Sieg am Iselberg süd- auch nicht ohne Grund, daß dieeer die Hätz im Garten fortsetzen wollte. Doch der Herzog sah wohl das Entsetzen auf dem Antlitz des ihm wohlbekannten Mannes, eines ächUtzlin^ seiner Mutter, der Herzogin Anna Amalie, tmd fra^e; >£uch gehört der Garten, Musäus?« >Jahwohl, Hoheit!« »Nun, darm sei dem Hasen, der in den Hain des Dichters flüchtete, ebenao das Leben geschenkt, wie einst bei uiisem germa-niBchen Vorfahren dem Übeltäter, der Schutz am fremden Herde 8uchte.< Damit gab er lachend seinem Gefolge daa Zeichen zur Fortsetzung der J^d auBerhalb des Gartens. Musäus dachte: »Herzog, daß es dir nur nicht ao geht, wie dem übereifrigen Jäger im Riesengebirge! Zur Strafe dafür, daß er auch an einem Sonntag dem Wild nachstellte, miißte er dauernd jagen, bis er zum Berggeist »Riibezahlc wurde. So geht die Sage. Halt... daa ist ja eine glänzende Idee.. .< Musäus eilte nach dem Gartenhaus zurück imd begann sogleich die >Liegenden vom Rübezahl«, die schöiuiten und berühmtesten seiner »Volksmärchen der Deutschenf, niederzuschreiben. Der Hase des Herzogs hatte ihm Glück gebracht. Hermann Vierdich lieh von Innsbruck vollendet wurde. Als dann die Österreicher nach den schweren Niederlagen ihrer Hauptmacht zum größten Teil aus Tirol abberufen wurden, wuchs Andreas Hofers Bedeutung von der eines Talkommandanten zum allgemein anerkannten Volksführer, der von nun an die Geschicke des Landes lenkte. Mit Umsicht und Tatkraft traf er die Vorbereitungen zum Angriff auf die neuerlich vom Feind besetzte Landeshauptstadt und erzwang in der zweiten Iselberg-Schlacht am 25. Mai mit seinen Bauernkämpfern, nur von der schwachen österreichischen Brennerbesatzung unterstützt, einen entscheidenden Sieg und damit die zweite Befreiung vom Feinde. In seiner Freude über die Kriegs-erfolge der Tirolef* ließ sich Kaiser Franz zum sogenannten Wolkersdorfer Handbillet hinreiben, in dem er feierlich erklärte, Tirol nie wieder dem Feinde überantworten zu wollen. Als nach den harten Bedingungen des Znai-mer Waffenstillstandes die österreichischen Truppen Tirol völlig räumten, reckte sich in Andreas Hofer erst recht der alte Bauem-trotz. Von seiner Feuerseele entfacht, flammte zum ^""'tfen Male der Freiheits^lle auf, und z^eck zwei Motorspritzanlagen vorhanden zum dritten Male wurde der Feind, diesmal ginj. Aufnahme: RauschenberKcr, Qrajs Der Lehr-Welnberg der Schule aa den HAn-gen des Kalvarlenberges des Interesses. Auf 36 Versuchsparzellen gelang es bereits in einem Fall, ein absolut positives Ergebnis zu erzielen. Die Bedeutung dieser Arbeiten wird klar, wenn man bedenkt, daß bei Verwendung normaler Kupferspritzmittel je Hektar ein Verbrauch vorhanden ist, der einer Menge von 30 Kilogramm metallischem Kupfer entspricht. Bei Verwendung von kupferarmen Mitteln kommen, umgerechnet von der chemiscbf>n Verbindung auf das Metall, immer noch 15 kg reines Kupfer auf einen Hektiir Weingartenfläche. Man ersieht daraus, zumiil wenn man sich vor Augen hält, daß allein in der Steiermark Tausende von Hektar Weingärten vorhanden sind, welche gewaltigen Kupfermengen sich hier Jahr für Jahr er^afen ließen. Fortschrittliche, rattonelle Arbeitsmethoden Es ist ganz selbstverständlich, daß die Schule bestrebt ist, ihren eigenen Weinbau möglichst fortschrittlich und vorbltdlich zu gestalten. Um Arbeitskräfte zu sparen, v^nirde, wie Fachlehrer Kortschak berichtete, bereits *eine weitgehende arbeitserleichternde und arbeitsparende Mechaniserung durchgeführt, so daß auch die steilsten Lagen mit dem Pflug bearbeitet werden. Desgleichen wird nur mehr motorisch gespritzt, zu welchem und erstreckt sich nicht allein aul die theo retische, sondern auch In weitgehendem Maße auf die praktische Ausbildung, wozu der große Obst- und Weingaitenbesiti der Schule reichlich Gelegenheit bietet. Nunmehr ist wieder ein erfolgreiches Erntejahr zu Ende gegangen, u dem 15 Waggons Obst eingebracht und eine beachtenswerte Menge von Wein gekeltert wurden, womit der beste Beweis erbracht ist, daß die Marburger Obst- und Weinbauschule auf theoretischem wie praktischem Gebiet mit gleich erfreulichen Erfolgen aufzuwarten vermag. ^ m. Pakete und Flckcheu zu WtfhMchten. Die Deutsche Reichspost muß unter dem Einfluß der Kriegsverhältnisse in Anspruch nehmen, daß Pakete und Päckchen zu Weihnachten frühzeitig eingeliefert werden. Es ist nötig, die Sendungen in der ersten, spätestens im Laufe der zweiten Dezemberwoche zur Post zu geben. Wer dies nicht befolgt, kann nicht mit rechtzeitiger Oberkunft seiner Sendungen zum Weihnachtsfest rechnen. Haltbare Verpackung und genaue Aufschrift sind Vorbedingungen für richtige Uberkunft. In Jede Sendung ist ein Doppel der Aufschrift einzulegen. Feldpostpäckchen sind nur bis zum 30. November zugelassen. m. Bin Steircr bela KdF-ftelchsschachtur-! nler. Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" führt vom 22. bis 29. November in Weimar das KdF-Reichsschachtumier 1942 durch. Es nehmen daran zwanzig der besten, in der ' KdF-Schachgeraeinschaft mitwirkenden Spieler des ganzen Reiches teil. Es sind dies.vor allem die neun Zonensieger der 42 Gaue. Für die Zone IX (Oberdonau, Nieder-I donau, Kärnten, Steiermark nnd Wien) haben sich der Wiener Meister Galia und der stei-I rische Meister Fink die Teilnahme erkämpft. Es ist das erstemal, daß ein steirischer Schachspieler an den Endspielen um die Reichsmeisterschaft teilnimmt. Der Sieger erhält den Titel „KdF-Reichsschachsleger 1942". Außerdem werden viele Preise zur Verteilung gelangen. m. Arbensbogen fär den Lehrlini;. Die Sicherstellung der Berufsausbildung des Nach-wuch3e8 innerhalb der Betriebe Im Reich trotz aller sich aus den Kiiegsverhältnissen ergebenden Schwierigkeiten isi für den Einzelhandel von großer Bedeutung Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel hat. um die Betriebsaus-büdnng zu erleichtern, die Herausgabe von »Arbeitsbogen für den Lehrling« veranlaßt, in diesen Arbeits'^ogen werden wöchentlich zwei Fragen an den gerichtet, die er aus seiner praktischen Arbeit im Betriebe kennt oder die dem Unterrichtsstoff der Berufsschule entnommen sind. Die vom Lehrling bearbeiteten Antworten sollen vom Lehrherrn geprüft und mit dem Lehrling besprochen werden. I ■■■H von tS'o j jf * 6« Uhr ganz aus eigener Kraft — 15000 Bauern standen gegen 20000 Feinde — am 13. August wieder am Berg Isel vernichtend geschlagen und aus dem Lande getrieben. Andreas Hofer zog als Landesrejgent in die Innsbrucker Hofburg ein. In semer altgewohnten Taltracht saß der Wirt aus dem Passeiertal schlicht und bescheiden wie immer in den barocken Prunksälen der alten Fürstenburg, lenkte nach seinem einfachen, gerechten Sinn die Geschicke seiner Heimat und suchte ihre Verteidigung zu sicheiTi. Eine vom Kaiser übersandte goldene Ehfenkette sowie 3000 Dukaten »zu einer Handkasse für Landesdefen-sionsauslagen« konnten als feierliche Bestätigung seiner Regentschaft durch die Wiener Regierung gelten. Der Wortbruch des Kaisers ließ ihn allein Am 14. Okt. mußte Kaiser Franz unter dem Druck Napoleons im Schönbrunner Freden entgegen seinem feierlichen Versprechen Tirol erneut dem Feinde ausliefern. Und nun begann die Tragik Hofers, der an den Wortbruch des Kaisers nicht glauben konnte, zumal auch jede direkte Nachricht aus Wien ausblieb. Zum vierten Male wurde am Berg Isel gerungen. Aber diesmal verioren die alleingelassenen Bauern die Schlacht. Bald waren die letzten Funken des Aufstandes von dem übermächtigen Feind erstickt. Nun begann das letzte traurige Kapitel des Aufstandsjahres 1809: die Knechtung des Volkes und di« Verfolgung seiner Führer. Andreas Hofer lehnte jede Flucht außer Landes ab und verbarg sich auf der Pfandleralm bei Meran. Wir wissen, daß .sich der Verräter Raffl fand, der Hofer um 1500 Gulden den Häschern verriet. In Mantua fand dies starke, leidenschaftliche Leben ^inen aufrechten Abschluß. Tirols glorreiche Erhebung gegen den Korsen aber war für ganz Deutschland das leuchtende Fanal zum großen Befreiungskrieg der nächsten Jahre und die Gestalt des Tiroler j Anführers jnag uns auch heute noch immer I Mahnung bedeuten, 8 me erhalten hat, die tatsächlich an das Brill, len eines Ochsen erinnert l>er Ochswnfrosch übertrifft an Größe sämtliche europäischen Froscharten. Er wird, in ausgewachsenem Zustande, bis zu dreißig Zentimet^ lang und 15 Zentimeter hoch, während sein Gewicht daim rund ein Kilo beträgt Biesea Tier, das die hordamerilcanischen Wälder bew(^t iat von einer geradem unglaublichen Gefräßigkeit Seine laute, brüllende Stimme läßt es besonders zur Zeit der Pui-rung erschallen. Die größte aller auf der Welt lebenden Froacharten lebt ki Kamerun In Afrika. Es ist der sogenannte Goliath-Frosch, der rund vierzig Zentimeter lang wird und erhebliche Körperkräfte bealtzt. Als das erste Exemplar dieser Art gefangen wurde und nach Europa geschafft werden sollte, gelang es dem Goliath-Frosch ohne Mühe, sich wiede» aus dam Staub« au nMunhtn,, Man li»tU Um Sonderbares um Tierkonzerte In ein schweres leeres Faß gesperrt das einen Rauminhalt von 25 Litern hatte. Der schwere Deckel war aufgelegt aber in einem imbewachten Augenblick gelang es dem Frosch, den Deckel nach oben m stemmen imd mit wenigen Sätzen das Weite zu suchen. An den Küsten der Insel Tasmanien im Südosten von Australien lebt ein Frosch, den die Eingeborenen als »Hammerfroachc Er gibt ganz kiu^ und sehr laute Töne von sich, die an das Aufschlagen eines Hapomers auf Steinplatten erinnern. Zur Zeit der P^uuimg glaubt man oft in den Wäldern ehifl|i Trupp von Steinklop-fem bei der Arbeit zu hören, während in Wirklichkeit die Hammerfiösche ihr Konzert geben. Frösche köimen auch wehierliche Töne von «ich geben. Das Ist zum Beispiel bei einer «dir noßen argentinischen Froschart der Fan. Diese Tiare, die beim Biß ein gefährliches Gift verspritzen, ziehen sich zur Brutpflege in tiefe Sümpfe zurück. Werden sie hier gestört ao stoßen sie ein klagendes, weinerliches WiruMln aua, daa an die Laute einea kleinen Kindes erinnert Und schließ-lieh der Finken-Frosch, phrynlscus nigricans, der zur Zeit der Paarung ein »Liebes-gefliiater« In Fora heller durchdringender Pfiffe von sich gibt, mit denen er das Weibchen zu umgaukeln sucht. Er pflegt sich dabei auf den Rücken zu legen, daß die leuchtend acharlachrote Bauchseite sichtbar wird. NlMtTTW S27 »MartHirjf« Zeitung« 2.1. Nrr PmT>er 1042 Seüe 7 Scherl-BlTderdlenst-M Abzeichen für den Offiziersnachwuchs Zur Kenntlichmachung des aktiven und Kriegsofflzternachwuchses wird nach einem Erlaß des Oberkommandos des Heeres für die Dauer des Krieges ein besonderes Abzeichen eingeführt. Es besteht aus zwei nebeneinanderliegenden aneinandergenähten Schlaufen aus Unteroffizierborte am unteren Ende der Schulterklappe. Das Abzeichen wird bis zur Beförderung zum Leutnant getragen. RleinR Chronih- m. Dw Urheber der „Lex-Kolisko" gestorben., Der Rechtsanwalt und ehemalige niederösterreichische Landtagsabgeordnete Dr. Ru-dolLKolisko ist hochbetagt in Hollabrunn in Niederdonau, wo er lange Jahre beruflich wirkte und sich als aufrechter Nationaler einen geachteten Namen geschaffen hatte, gestorben. Er war der Gründer der „Deutschen Volltspartel in Niederösterreidi" und brachte 1896 im niederösterreichischen Landtag jen^n nach ihm genannten Antrag ein, der im alten Österreich zu einem detttschen Kampfruf geworden ist. Dieser Antrag sollte der frechen tschechisch-nationalen Hetztätigkeit im deutschen Donaüland einen Riegel vorschieben und die deutsche Unterrichtssprache in den . öffentlichen niederösterreichischen Volks- und Bürgerschulen fe^-legen. Immer wieder wurde die „Lex-Koli-sko" vom Landtag beschlossen, immer wieder wurde sie von der tschechenfi'eundHchen Regierung abgewiesen. Nahezu 20 Jahre tobte um ihre Gesetzwerdung der Kampf. Unter dem Eindruck tschechischer Hetzversammlungen in Wien und in der Wachau (!), die für die Zweisprachigkeit Niederdonaus eintraten, wurde der Entwurf schließlich auch von dem christlich-sozialen Abgeordneten Axmann aufgegriiffen, aber auch diese „Lex-Kolifcko-Axmann" ist niemals Gesetz geworden,, obwohl sie stümisch in großen Kundgebungen, zahllosen Vorsprachen und zuletzt durch die Sammlung von Unterschriften, deren Zahl auf 1,2 Millionen anschwoll, gefordert wurde. Uns Heutigen muß die Tatsache, daß einmal im kerndeutschen Gau Nieder den au von einer ehrvergessenen Regierung und von speichelleckenden Hof-schrdnzen die tscheschische Sprache als „landesüblich" erklärt wurde, grotesk erscheinen. Man kann sich vorstellen, um wieviel anmaßender noch die tschechischen Forderungen geworden wären, hätte sich nicht Dr. KoHskoi mannhaft mit seinem Antrag dagegengestellt. Dr. Kolisko wird als mannhafter deutscher Kämpfer unvergessen bleiben. m. Tod des Grafen Berchtold. Auf seinem Schloß bei Odenburg ist der einstige österreichisch-ungarische Außenminister Graf Leopold Berchtold nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben. — Als Nachfolger des Grafen Aehreothal übernahm er Im Februar 1912 die Leitung der auswärtigen Politik Österreich-Ungarns, als das Gefüge der Monarchie schon bedenklich ins Wanken gekommen war und nur noch eine starke Hand den inneren Zerfall hätte verhindern können. 'Aber Graf Berchtold war nicht der rechte Mann für eine solche Zeit. Während des Balkankrieges vom Herbst 1912 bis zum Sommer 1913 hat sich in dieser das österreichisch-ungarische Reich am nächsten berührenden Verwicklung der wiederholt in unmittelbare Nähe gerückten Möglichkeit eines bewaffneten Eingreifens enthalten. Er wurde deshalb nach Beendigung dss Balkankrieges, als Infolge des Bukarester Friedens und der Ablehnung des österreirhisch unqa-rischen Revisionsbegehrens das Internationale Ansehen des Habsburgerreiches eine empfindliche Schmälerung erfuhr, im Wiener Parlament und von der österreichischen Presse so heftig angegriffen, daß im Sommer 1913 sein Rücktritt in Diskussion stand. Allein der alte Kaiser Franz Josef erklärte, daß die von Berchtold verfolgte Friedenspolitik seine eigene Politik gewesep sei, und Berchtold blieb auf seinem Posten. Aber nach dem Verbrechen von Sarajevo konnte er sich dem allseitigen Druck nach einem energischen Vorgehen nicht mehr entziehen. In diesem Augenblick entsprach es sicherlich auch seiner Überzeugung, daß die Groß- Spon unä Turnen Der 100. deutsche Ländersplelsieg Deutschland gesen die Slowakei mit 5:2 (2:0) erfolKrelch — Der zehnte FuUhalländer- kanipl des Jahres niov^ski und Klin;{Ier, Jic kurz nach Bez>nn Wir hören h«ut im Rundfunk Im schönen Preßburger Stadion feierte die deutsche rußballnationalmannscliaft am Sonntag vor 15 000 Zuschauern mit 5:2 (2:0) nicht nur ihren fünften Erfolg über die Vertreter der Slowakei, sondern auch in ilireiii 198. Länderspiel Ihren 100. Sieg. Gleichzeitig wurde mit diesem zehnten Länderspiel des Jahres, in dem Spanien, Ungarn, Bulgarien, Ramänien, Schweden, dip Schweiz, Kroatien und nun die Slowakei unsere Gegner waren, die Reihe der diesjährigen Fußballänderspiele abgeschlossen, die in diesem dritten und begonnenen vierten Kriegsjahr sieben Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen aufweist. In den bisher. 35 während des großen Ringens um* "DeutschUnds - Selbst^rhjiltunK ausgetragenen Nationalkämpfen habe'n/die deutschen Fußballer nunniehr 22 Erfolge, fünf Unentsoliieden und tiur acht Verluste aufzu-weisien. Die GesamlbHanz lautet 198 Kämpfe, 100 Siege, 35 Unentschieden, 63 Niederlagen mit einem TorverfliäUnis von 527:363 Treffern. Der deutsche Erfolg zeichnete sich sclwn bei der Halbzeit ab. Durch Tore von WHli- Monuf, 23. Novenber ReichtproKrama (Rciclutendcr aad DeuUcblandtcndcr) 15—16 Uhr; Lied und Kamineriiiusik von Brahms /n Pfitzuer. — 16—17: »Wetiii? bekannt — doch interessant« mit Leo CytolUt und Franz Mihalovic. — 17.15- -1H (ohne DS); »Dies und das für ench zum SpaBi. — • iiu uiiu r>,>.i iw, ui«. ..... "—o®"® Bach. Heinrich Rinjtleb »Da» itleiiie Tu! ,i?iV.,7.'. 1 1 ' ®ben«, »Der Junker Warrenthin«. — 1<): Oer Utld vor .Abschluß der ersten 45 Mirmten ge- Zeitspie*el. — BUck ips Reich: Weiffberge in der fallen waren, tiüirten sie bereits .2:0, und Mark, stimme der Zeit: Paala Wessely. — 19—2it: nach dein Scitciiwechsel sorgten der kleine I ^roniberichto und politische Sendunzen. — 20 20—2.' Für jeden etiras (ohne DS). - 22.2()-22M Spo' -nachrichten, Doppelproiramm Tom DeatKhIandMader 17.15—ISJO Uhr: Moiart, Richard StrauU {»Dob Klingler, Walter und Decker durch drei wei tere sdiöne Treffer für die endgültige Festlegung der Höhe des Erfolges, die jedoch durch zwei von Luknar und Biro erzielte Slowakische Treffer etwas herabgemindert wurde. Die Bedeutung des Treffens, das der kroatische Schiedsriciiter Bazant leitete, wurde durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste unterstrichen, unter denen man den slowakischen Verteidigungsminister General Catlos, den Wirtschaftsminister Dr. Medricky, den Verkehrsminister Stano sowie den deutschen Gesandten Ludin bemerkte. Die Mannschaften traten in folgender Aufstellung an: Deutschland: Jahn; Janes, Miller; Kupfer, Rohde, Sing; Adamkiwicz, Decker, Willi-nowski, Walter, Klingler. Slowakei: Reiniann; Vanak, Rado; Blelek, Porubsky, Kovacs; Beles, Malatinsky, Biro, Arpas, Luknar. Stolzer sieiriccher Fustbalferfolg Wiener Beichsbahn 9:1 (1:1) geschlagen — Marburgs Reichsbohner Ubertrafra sich selbst Im Marburgdr Relchsbahnatadlon gab' es ani Sonntag eine große Fu'Eb411ttberraBe Wort Kenawturtcebflhr bei Abholunit der Ansebote 98 Rpl bei Zomb-duor durch Po*l oder Boten 70 Rpl Anknnftsgebflhr fDr Anzaliea mit dem Vermerlc; lAutkunft ia der VerwaltnnK oder OeschSItistette« 20 Rpl Anzetgen Aanahmeschlol; Am Täte vor CrKhelne« «m t6 Ubr Kleine Anzelien werden itir tegea VorelniendiinR des Betrate« (lacb glililsc Briefmarke«) «atcenoflifnen. MIndeitRebühr fOr eine Kleine Anzeic« 1 RM & Mftftüliftli Singendes Geschenk für jede Gelegenheit: Harter-Kanarien-vügel, erstklassige Sänger, u. Zuchtweibchen zu verkaufen, Anfragen jeden Tag bis 11 Uhr und von 15—18 Uhr bei Josef Deutschniann, Marburg, Viktringhofgasse 8. — Auch Postzustellungen. 12088-3 Bti üufiiftH ptSMiffl V«r BbalallMi voi Arbeit** krlfiM MaO die ZaitioMiaac 4« raatiadifca Arbaitaaaitei •IOCCIMII WCVJM. 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Kienreich, i^rburg, Burgg. 13. 12039-6 Verfcäu(er(ln) für Kunstgewerbegeschäft zu sofortigem Eintritt sucht Karbeutz, Marburg, Herrengasse 3, Tel. 2642. 12043-6 Fleißige, ehrliche Wäscherin wird gesucht Anzufragen bei Franz, Marburg, Mellinger-straße 19. 12162-6 Verkiufer und Verk&uferlnnen der Spezerei- und Manufakturbranche sowie Bürokraft werden von Kaufhaus in kleinerer Stadt gesucht. Kost u. Wohnung im Hanse. Offerte unter »Kaufhausc an die Ver-waHung. 12059-6 2ll MfOlififfli iu fffitttit fftsttfkf Möbliertes Zimmer von solid. Beamten, eventuell mit Kost, per sofort, womöglich Thesen oder nächster Umgebung gesucht Bettwasche vorhanden. Zuschriften unter lEinsam« an die Verw. 12147-8 Tausche 1 m hohe« Kaspert mit Kochringe gegen Winter-öberrock od. Mantel, Weckeruhr und kaufe Taschen-Anker-Uhr, Pendeluhr u. Herrenanzug. 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Infanterieregiment nach Cilli eingerückt, anfangs August 1914 auf den russischen Kriegsschauplatz abgegangen, letzte Nachricht anfangs August 1914, soll am 8. 9. 1914 in der Schlacht bei Grodek gefallen sein und wird seither vermißt. Da hiernach anzunehmen ist, daß die gesetzliche Vermutung des Todes Im Sinne des § 4 des Gesetzes vom 4. 7. 1939, RGBl. 1, S. 1186, eintreten wird, wird auf Ansuchen der Gattin des Vermißten Elisabeth Oitschwert, Rentnerin in Gonobitz-Skalitz Nr, 32. das Verfahren zur Todeserklärung eingeleitet und die Aufforderung erlassen, der Dienststelle über den Vermißten Nachricht zu geben. Johann Giltschwert wird aufgefordert, vor der gefertigten nienststelle zu erscheinen oder auf andere Welse von sich Nachricht zu geben. Nach dem 1. Juni 1943 wird die Dienststelle auf neuerliches Ansuchen der Elisabeth (llltschwert über die Todeserklärung entscheiden. 12159 Marburf/Drau. am 16. November 1942. Vermiete ein schönes Zimmer in der Stadt — gegen Unterricht eines Hauptschülers. Anträge unter »Hauptschülerc an die Verw. 12163-7 Der Chef der Zivllverwaltuns in der Unterstefermark d«r Buatiracte fär dl« Zivllraclitspll«!«. DieniUtell« Marbtirg •. D. T 65/42 9 Einleitung des Verfahrens zum Beweise des Todes Pranf Qorlanz, geboren am 28. November 1883 fn Zlegel- statt Nr. 6 bei Windisühfeistrltz, zuständig nach Wiadisch-feistrltz, ehelicher Sohn des Josef Qorlanz und der Maria geborene Skrblsch, laut Trauungsschein des Standesamtes Windischfclstrltz seit 1. Juni 1908 mit Agnes Pototschnig verheiratet, zuletzt wohnhaft In Köstendorf Nr. 30, Im Augast 1914 zum Infanterieregiment Nr. 47 nach Marburg eingerückt sodann auf den russischen Kriegsschauplatz abgegangen, soll angeblich Ende 1914 gefallen sein und wird seither vermißt. Da hiernach anzunehmen ist daß die gesetzliche Vermutung des Todes Im Sinne des § 4 des Gesetzes vom 4. 7. 1939, RGBl. 1, S. 1186, eintreten wird, wird auf Ansuchen der Gattin Agnes Gorianz, Auszüglerin In Köstendorf Nr. 30, das Verfahren zur Todeserklärung eingeleitet und die Aufforderung erlassen, der Dienststelle Nachricht über den Vermißten zu geben. Franz Qorlanz wird aufgefordert, vor der gefertigten Dienststelle zu erscheinen, oder auf andere Welse von sidi Nachricht zu geben. Nach dem 1. Juni 1943 wird die Dienststelle auf neuerliches Ansuchen der Agnes Gorianz über die Todeserklärung entscheiden. Marburg/Drau, am Ift. November 1942._12158 Kein Bans im Unteiland oboe UatburBerZeilongl