MA2AUNNNU tnr Annst, Mffenschalt und geselliges Leben. Nedigirt vvu Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 4R. Montag am KV. September Ä84V. 8»» dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Noaen. Der Preis des Vlattes istinZaibacb aanziähriaü, ,alb!cibrig z n. Durch die t. t. Post unter Onuvert mit portofreier Zusendung aanziäbr!« u, balbiadrig 4 N. ^. M., und wird dalbiabria uorau,, >ei»d!t. Äll< l. k. Postämter nehmen Pränumeration an« I n üllibach prunumelill man beim Verleger am Haan, Nr. lyü, im ersten Sloitc. Sehnsucht. «rc i im luftigen Haine. Hupfend »on Ast zu Ast, Zwitschert ei» froher Sänger» Zwitschert und hält nicht Nnff, War dem Käfich entsprungen. Floh in sein Vaterland, A»o nicht bindet den freien Flug ein hemmendes Vand, Mischt sich zu Nachtigallen Und i» der Finken Flug, Und begleitet die Schwalbe Auf de», südlichen Zug. Mag er auch fröhlich singen, Flattern »on Hain zu Hain, Immer wird er nicht heiler. Immer nicht glücklich sei»! Sehnt zuweilen sich traurig Nach dem Gicicr und Schloß, >No er aus liebenden Händchen Zucker und Mandeln genoß. Also füllet auch Sehnsucht Mir das schwellende Herz. Und mein Auge befeuchtet Tief empfundener Schmerz! Linmal wollt' ich »och ruhen Dclly an ihrer Brust, Schöpfend aus jede»! Schlage Süße, unendliche Lust; Von den schwellenden Lippen» Prangend in Iuaendglulh, Höre» die selige» Worte: «Jüngling, ich bin dir gut.» Job. ?. Vnchl«. Natürlicher Reichthum Krain's aus dem Thierreiche. (Beschluß.) e. Insecten. Aus der Classe der Insecten verdienen nur die Bie­nen eine Erwähnung. Die Bienenzucht wird Hierlands nirgends in wildem Zustande angetroffen, sondern jeder­zeit in dem innigsten Zusammenhange mit der Landwirth­schafr, und zwar auf eine wahrhaft musterhafte Weise, be­trieben. ?. Würmer. Aus der Classe der Würmer kann das Land sehr viele Schnecken aufweisen. Sie werden aber nirgends ausge­dehnt und rationell gehegt und gemastet; die Schnecken­zucht, wie man sie im Bezirke Gottschee und in der Wo­chein antrifft, verdient nicht diesen Namen, da für ihre Vermehrung und Mästung keine Sorge getragen wird. Indessen wäre die Nähe von Triest allerdings geeignet, eigene Schneckenzuchc, wie man sie in der Nähe anderer großer Städte häufig antrifft, zu begründen. Uebrigens werden die hiesigen Schnecken von den Liebhabern sehr geschätzt, besonders die in der Wochein gesammelt »Verden. Blutegel werden, meines Wissens, nirgends gefangen, häufig aber durch die Provinz aus Ungarn transoortirt. Dieser Transport mag zu dem Glauben die Veranlassung gegeben haben, daß die einheimischen Blutegel einen nam­haften Handelsartikel abgeben. Krain s natürlicher Neichthnm aus dem Pflanzenreiche. ) Bei der so großen Verschiedenheit der klimatischen und tellurischen Verhältnisse der Provinz ist es eine natürliche Folge, daß den verschiedenartigsten Pflanzen die Lebensbe­dingungen in einem ihrer Individualität entsprechenden Ver­hältnisse zugeführt werden tonnen, oder daß Krain in der Vegetation die größte Mannigfaltigkeit aufzuweisen ver­mag. 0r. Neichenbach zählt in seiner «l'.urllßLrmliuic:.'» exeur8ur!»" 353 Pflanzengattungen mit 5333 Arten auf. Von diesen entfallen auf Krain, also auf einen Flächen­raum von 175 lH Meilen, 55» Gattungen mit 165« Ar­ten. Es betragen diesemnach die krainischen Pflanzen fast ') Lbenfolls aus dem in Nro. 2, diese« Blattes angezogene» Handschrift, Nchen Öperale des Dr. und Prof. Hlubek. R«I den dritten Theil (genauer o,3i) der ganzen Flora von Deutschland. Es giebt in der That auch nur wenige Länder in Eu­ ropa, die auf einem so beschränkten Räume eine ausgezeich­ netere Flora aufzuweisen im Stande sind als Kram. Von der Vegetationregion der Alpen bis zu der der Sümpfe und Torfmoore von 8 " R. mittlere Iahreswärme, so wie die des italienischen Klima's, findet man alle Mit­ telglieder der Vegetation, und wenn hier der Ort wäre, ein umfassendes Namensverzeichniß von hierlands vorkom­ menden Pflanzen mitzutheilen, in dessen schätzbaren Besitz ich durch die Güce des um die Botanik so hochverdienten Präfecten, des hochwürdigen Herrn F. Hladnik , gelang­ te, so könnte ich dem Kenner den Beweis liefern, welche Seltenheiten und Schätze das Land Krain in phycologi­ scher Beziehung aufzuweisen vermag. ^. Landwirthschaftliche, wildwachsende Pflanzen. I n dieser Kategorie sollen hier nur jene Pflanzen angeführt werden, welche auch auf den Aeckern cultivirt werden, da die Wiesen- und Weidepflanzen in der Regel zu der Flora eines Landes gehören. Die Pflanzen dieser Art sind: 1. Die Esparsette (lleci^snüi-um ounurveiii,«). Beson­ders häufig findet man die Esparsette am Loibel und am Wurznerberge; cultivirt fand ich sie nur auf der Herrschaft Reifnitz. Da diese schätzbare Futterpflanze — denn unter allen bisher bekannten Futterpflanzen besitzt die Esparsette die größte Ernährungfähigteic — selbst in den Spalten der Kaltfelsen gedeihet, so verdient sie eine besondere Beach­tung von Seite der Bewohner von Innerkrain. Auf etwas tiefgründigen Aeckern wird sie mit Recht von der Luzerne verbrängt. ^) 2. Die Luzerne lMeMenz» ««tivn). Diese, den ge­meinen Klee in der Ucppigkeit der Vegetation Hierlands weit übertreffende Futterpflanze wird nur in Unterkrain, besonders bei Neustadtl, Möttling und Tschernembl in ei­ner größern Ausdehnung cultivirt. I n Innerkrain kann die Luzerne wegen der Seicht­heit der Dammerde'und der felsigen Unterlage nicht leicht Eingang finden. Dagegen verdient sie von Seite der Land­wirthe von Oberkrain eine besondere Beachtung, da durch die Einführung dieser Futterpflanze die Viehzucht einen besonderen Vorsprung erhalten, und mithin ein entspre­chendes Verhältnis) zwischen den Hauptzweigen der Land-Wirtschaft herbeigeführt werden konnte. Die Dammerde in Obertrain ist zwar nicht mächtig; allein da der Unter­grund aus einem Kalkgerölle besteht, so braucht man nur diesen aufzulockern oder den Boden zu rajolen, um der Luzerne den entsprechendsten Standort anzuweisen. Nach comparariuen auf dem Musterhofe der k. k. Land­wirthschaftgesellschaft eingeholten Versuchen verhält sich der ^) Noch einem dreijlibriaen Durchschnitte, den ich bei einem comparow »e» Vmuche auf dem Hofe der f. k. Landwirthschaftgesetlschaft erhielt. n»«r der Ertrag der Luzerne dreimal größer als der der Esparsette Ertrag des gemeinen Klees (t'lilulium i>ruten«el zu dem der Luzerne wie 1 zu 2. 3. Der Bluthirse sl»nnio,im »anFmnnIe). Diese, auf bloßem Sreingerölle und in Felsenklüften wildwachsende Pflanze wird zwar nirgends im Lande angebaut, verdiente .aber bei Stein, in Dürren- und Innerkrain wenigstens in der Art angebaut zu werden, daß man ihren Samen aus­streut, um die Productivitcit der Weide auf sterilen Plä­tzen zu erhöhen. Fortsetzung folgt.) Bilder ans der Ferne. 2. Neisebilder. Von Eduard Silcsius. (Ms Probe aus dem noch ungedrucktcn Werte: »Spaziergang in die Alpen «om Traunstcin 'bis zum Montblanc.») (Fortsetzung.) Unser Führer und Wirch Escher ließ uns in seinem wohleingerichteten Hotel du Simplon treffliche Unterkunft und alle nur immer mö'gliche Aufmerksamkeit finden, und ward auch wegen unserer Weiterbeförderung über den Sim­ plon bis Bavano am Lago Maggiore mit uns einig, ob­ gleich um einen tüchtigen Preis, den man sich hier schon gefallen lassen muß. Jupiter Pluvius schien versöhnt, und die Conjuncturen zeigten sich im Ganzen recht günstig, ob­ gleich die Regengüsse der letzteren Tage in dem letzten Drit­ tel des Augusts die benachbarten Höhen bis tief herab ge­ gen Bricg mit einer leichten Schneedecke überzogen hatten. 2. Die Simplonerstraße.— Dorf Simplon. — Isella.—> Uebergang nach Italien. — Das Oserllathal. —Domo Dossola. Beim frühesten Morgengrauen saßen wir bereits auf unserem leichten cüinr.».!)!»«:, und rollten den Wunder« der Timplonstraße entgegen. Die Wicterungaspecten wa­ ren leider nur mittelmäßig; auf den Bergen ringsumher lagerten über tief herabgefallenem Schnee schwere Gewölte, die uns höher oben mit abwechselnden Regengüssen, gegen den Iochüberga'ng aber mit Gestöber und Hagelschlag be­ grüßten, und dergestalt grösitencheils um den Genuß jener herzerhebenden Aussichten brachten, welche die Simplon­ straße vor allen andern Alpenheerstraßen auszeichnen sollen. I n der ersten Strecke hinter Brieg mählich sich er­ hebend, scheint die Landschaft gegen Südosten, einen schö­ nen Ueberblick über mehre Scraßenkrümmungen gewährend, dem Ausgange des Hauptthales zuzuführen, während wir uns doch durch sie dem lepontischen Alpengränzwalle gegeil Italien, der Wasserscheide zwischen dem Westen und Sü­ den nähern, und das Rhonechal seine weitere Richtung gegen Nordosten verfolgr, wo eine kühnvorrretende Fels­ wand alle weitere Communication abzuschneiden scheint. Solche interessante Täuschungen — schwer zu lösende Näthsel, die die mysteriöse Natur uns vorlegt — gehören zu den lieblichsten Zaubern der Alpenwelc, wovon freilich die prosaische Fläche und der prosaische Menschcnwurm, der Nie von ihr weggekrochen, Nichts weiß, Nichts ahnet. Bei dem Dörfchen Ried, vor welchem wir die letzten Getreidefelder sehen, finden wir uns enttäuscht; riesenhafte KO3 Berge stehen überall vor uns, und in vielfachen Krümmun­gen klettert die Simplonstraße von Höhe zu Höhe empor. Die alte Straßen an läge, deren Zug, so wie jenen des ur­sprünglichen Saumsteiges, wir hier genau überschauen, führie längs der Schlucht der Saltine aus größerer Tiefe hinan; langjährige Erfahrungen bewährten die Unsicherheit dieses ursprünglich napoleonischen Straßenzuges, und der kleine Canton legte das große kaiserliche Werk in einer andern zweckmäßigeren Richtung um, mir weit grandioserer Anlage und großem Kostenaufwande, dessen allmähliche Hereinbrin­qung durch häufige Frequenz zu wünschen, aber bei der Concurrenz dieser Alpenstraße mit jenen über den Goti­hard, Bernhard und Splügen kaum zu hoffen ist. Aber freilich zwingt unsere industrielle Zeit gar 'oft auch die kleinsten Ländchen, sich, um Oup nicht ^uf einmal plötzjich vom ganzen großen Weltverkehr abgeschnitten dazustehen, in die gewagtesten, kostspieligsten Unternehmungen dieser Art einzulassen, wobei jedoch, wie bedenklich die Sache auch manchmal für die Unternehmer aussehe, wie dieß mitun­ter bei den allwärcs ausgesponnenen Eisenbahnnetzentwür­fcn der Fall sein mag, das Allgemeine nur gewinnen kann. Die Straße führt hinter Ried in bedeutender Stei­gung und mit vielen und scharfen Wendungen in der Rich­tung gegen den Noßwald links hinan. Nur die fesselnde Aussicht in die Tiefe versöhnt uns mit dem langweiligen Uebelstande, daß wir uns von Vrieg gar nicht entfernen können, ja nach einer guten Stunde das Städtchen in der Vogelperspecciue eines schwindelnden Abgrundes scheinbar näher an uns liegen sehen, als früher im Thalgrunde. Bald kommen wir in der immer rauheren und einsa­meren Vergregion an der ersten Nefuge vorbei, deren man bis zur Galerie von Gondo acht zählt. Wir fahren fortwährend zwischen hochstämmigen Lär­chenwäldern, deren Wuchs erst gegen die höchsten Regio­nen des Ueberganges hinan zu Krummholze abstirbt; sie verleihen der Landschaft den Charakter hoher Wildheit, die uns jedoch noch immer befreundeter dünkt, als die trau­rige Oede zunächst an der Gränze des ewigen Schnees. Von Strecke zu Strecke auf einander folgende Hütten lassen aber das Gefühl der Einsamkeit nie in uns aufkom­men. Zwischen der zweiten und dritten Refuge eröffnet sich die gräßliche Schlucht des Gantherchales, aus welchem der gleichnamige Wildbach, von drei Abflüssen des großen Gletschers am Bartelshorn gebildet, im ungestümen Sturm gegen die Saltine herabwüiher. Einige Häuser liegen sehr malerisch am Bergabhange voll frischgrüner Alpeuweide, um welchen die Straße gegen den Seitentobbel (warum steht mir doch lein reineres deutsches Wort für i-uviu« zu Ge­bot?) hinabführt. Die Gantherbrücke, auf welcher wir den Wildbach übersetzten, ist eines der schönsten und kühn­sten Bauwerke in den Alpen; sie schwebt auf mächtigen O.uaderpfeilern in einer Länge von beinahe ?0 Fuß und in ziemlich gleicher Höhe über dem würhenden Wasser­schwalle, den man beim Hinüberfahren mit Schauern zur Rechten in einer Tiefe von wenigstens 200 Fuß der Sal­ine cnigegenrasen sieht. Die Umgebung dieser Brücke bil­det eines der großartigsten Landschaftsgemälde in der gan­zen Alpenwelt: hinter UNS die idyllische Ansiedlung, die wir erst verlassen, und um uns her im Halbkreise über den niedereren Vorhöhen schneebelastete Häupter, unter welchen zur Linken das silberweiße Bartelhorn, in der Mitte die Pyramide des Furken-Baumhorns, rechts aber, alle Andern mir hoher abgerundeter Kuppe übergipfelnd, das Masenhorn, vornehmlich in die Augen fallen. Um dieses Götterpanorama mit Muße zu genießen, steige man auf dem abkürzenden Fußwege von der Anhöhe zu der Brücke nieder. Bis der Wagen auf den mehrfa­chen Straßenkrümmungen herabkommt, vergeht ein gutes Stück Zeit. Bei dieser Brücke passirte man früher die eiste (in entgegengesetzter sMtung die siebente) Galerie, welche aber in der Folge wegen des verwitterten lockeren Schie­fergesteins beseitigt werden mußte; da sie nun offenbar Sicherheit halber erbaut war, so läßt sich daraus mit ziem­licher Gewißheit schließen, daß diese Strecke in ihrem ge­genwärtigen Zustande eine der unsichersten auf der ganzen Straße. Bald darauf folgt, ganz am Eingange in das wilde Gantherthal, die kleine Rotte Perisal mit einem wohlbestellcen Post- und Gasthause. Mehre Wildbäche strömen auf dem weiteren, immer sacht aufwärtsführenden Straßenzuge aus schauerlichen Sei­tenschluchten, und machten die Aufführung solider und kost­spieliger Brücken nothwendig; einige dieser Bäche bilden sehenswcrthe Wasserfalle. Durch Fichtenwälder auf beiden Seiten Hai die wohlthätige Natur für den zweckmäßigsten Schutz gegen die Erdabrittschungen des Schiefergesteines Sorge getragen, deren Spuren in zahllosen Felsblocken und entwurzelten Stämmen umherliegen, und gegen welche von Strecke zu Strecke mächtige und kostspielige Schutz­mauern aufgeführt sind. Nahe vor der fünften Nefuge passirt man die 30 Schritt lange Galerie von Schalbeth, die erste in dieser Richtung, welche in einer Meerhöhe von mehr als 4800 Fuß durch die Felsenwand zur Linken ge­sprengt ist, und, so wie die bald darauf folgende zweite Galerie, dazu dient,, die Straße gegen die von dem sich darüber erhebenden Kaltwassergletscher abrollenden Lawinen zu schützen. Dieser Gletscher entsendet auch nacheinander vier Wasserfälle, welche diese einsame Wegstrecke herrlich schmücken. Höher hinan soll sich eine über alle Beschreibung herr­liche Aussicht auf die berner Hochalpenkette, namentlich auf deren beide höchste Gipfel, Finsteraarhorn und Jungfrau, eröffnen, ein Götterschauspiel, das uns leider durch das aus schweren Wolken auf uns immer dichter niederwehende Schneegestöber entzogen wurde. Einen schönen Anblick ge­währt der Halbkreis, welchen die Straße von hier aus, längs dersteilen Felswand und am Rande des schwindelnden Abgrundes, gegen die zweite Galerie (cie» «woiei») zwi­schen der fünften und sechsten Refuge beschreibt. Beson­ders imposant ist aber der Anblick des großen Kaltwasser­gletschers zur Rechten, der seine Eismassen beinahe bis an die Fahrbahn hinab ausdehnt; ein mächtiger Bach entraujcht ihm, und stürzt über die Felsenwand in eine tiefe Schlucht tss4 hinab, welche man auf einer Bogenbrücke überführt. Die Galerie — (Censur.) Der veßprimer Adel beauftragte^ wie der „Ungar" berichtet, den Ausschuß zur Ausarbeitung der Landtagsinstruccionen, einen Entwurf solcher Censurgesetze, die unsern Zeicverhälcnissen angemessen wären, demnächst zu unterbreiten. — (Für Landwirthe.) Allen Landwirthen, welche an Fuccer Mangel leiden, wird das Aussäen von Erbsen, ohne Beimischung von anderem Gesäme, in der Stoppel von einem erfahrenen Landwirthe empfohlen. Die Erbsen gedeihen jetzt noch am sichersten, kommen gewöhnlich noch zum Blühen, und gewähren bis zum Wincer, und also im ganzen Herbste, ein gesundes Grünfucter. — (Aus der Capstadt.) I n der unglücklichen Cap^ stadt auf Haiti, die bekanntlich durch ein Erdbeben gänz­lich zerstört wurde, sollen von den Negern aus der Um­gegend die empörendsten Schändlichkeiren bei der Plünde­rung der Trümmer begangen worden sein. Nur ein Bei­spiel von vielen. Ein junges, schönes, reiches Mädchen wollte sich eben in die Kirche begeben, um dort mit dem Geliebten getraut zu werden, als plötzlich die Erde bebte, das Haus zusammenstürzte und Alles begrub. Die Unglück, liche Braut wurde nicht erschlagen; sie lag da unter Trüm­mern, aber einer ihrer Arme war frei geblieben und sie bewegie die Hand, um Hülfe herbeizurufen. An dieser Hand blitzte ein kostbarer Brillantring, und sie wurde ihr durch einen Säbelhieb von einem Räuber abgehauen, der so bequem den Ring erhalten wollte. Noch einige Tage nach dem Unglücke hörte man unter den Ruinen das Wim­mern der Unglücklichen, und keine Hülfe kam. Man plün­derte über und neben ihr, aber keiner der Habsüchtigen rührte nur einen Stein an, um das Mädchen aus dem Grabe zu befreien. Einige andere Opfer wurden durch wilde Thiere aufgefressen, andere wurden aus Hunger wahnsinnig, und noch andere verbrannten zuletzt, als doS Feuer, das unter den Trümmern glomm, allmählich aus­brach und um sich griff. — (DerMarquis de Larochefoucault-Liancort) packt alle Schauspieler, die seine Tragödie «Aprippine» auf dem Odeon in Paris dargestellt haben, in eine Dili­gence, um sie nach Lyon, St . Etienne und Bourges rei­sen zu lassen und dort das Stück genau so wie in Paris zur Aufführung zu bringen. — Tbeater in Laibach. An De. Wohlgeborn, Herr» A—Z< Leser!,i K., vel idl udi. Sie «erlangen in Ihrem Letzten, ich soll Ihnen über unser Theater« niesen, Von dem ich Ihnen seit so langer Zeit nicht mehr geschrieben, Nach­richt geben, und Nie auch in der Folge in Kcnntniß darüber erhalten. Ich will Ihrem Wunsche recht gerne entgegen kommen, und zeige Ihnen sonach an, daß der laibacher Theatercours «42 — 43 am lo. September eröffnet wurde. Vei uns, die wir, wie Sie aus alte» Zeiten wissen, nur im Win­tersemester das Theatervergnügen genießen, weil wir in der schonen Jahre!!, zeit, lieber die Natur bewundern als die Kunst, bei uns bringt jede Eröff­nung eines Courses ein neues Personale, Heuer aber bringt sie uns auch eine neue Direction. Bei dem entscheidenden Einflüsse, de» das Theater »uf die Winter, abcnde eines ganzen Publicums nehmen muß, ist es nicht kleinstädtische Neugierde, wenn wir >»,t Ungeduld de,» Tage entgegengesehen, der uns sagt, was wir für einen langen Winter zu hoffen oder zu furchten habe». Seit niehr als einen» Decennium habe» unsere Thenttrunlernehmun« gen'uns jährlich Schauspiel und Vper gcvracht, und wir erinnern uns noch recht lebhaft, wie beifällig seiner Zeit Qpern aufgenommen wu,den, deren erste Sängerinen sich in der idyllischen Gage monatlicher 25 fl. recht wohl gefielen. Der Geschmack unseres Publicums, damals ein schüchterner Jüng­ling, ist seither zu eine», baumstarken Dreißiger herangereift, er hat die Vervollkommnung der Neiseanstalten, als da sind, Eilwagen, Dampfschiffe, Eisenbahnen, benutzt, Hai Ausflüge nach Tricst, Mailand, Wie», »ach Deutschland unlernommc», er ist heimgekehrt, nachdem er Vortreffliches an ilolienischen und deuts,ve» Oper», an deutschen Schauspielen kennen gelernt, cr ist in sein heimalhliches Theater gegangen, und hat sich über die Beschei, denhcit seines frühcrn Geschmackes ungemein verwundert. Er hat sich da­rüber mit den verschiedenen Theatcruutcrnehmern besprochen, und diese, im eigenen Interesse, habe» sich bestrebt, ihr Unternehmen seinem Gescümacte anzupassen. Dies behagie unserem Jünglinge, er nah», mit jedem Jahre sichtbar zu, und wir hätten uns dabei recht wohl befunden, wenn die Un­ternehmer immer mit ihn, gleichen Schritt gehalten hätten. Allein Dies wollte nicht gehen. Der Fortschritt Halle Alles, selbst die Gagen, ergriffen, und diese bald sogar unsern Iüng'ing überflügelt, denn hat er sich in ei­nem Dcccnnium verdreifacht, so habe» einige Gagen geglaubt, sich Vervicr, fünf- ja versechsfachen zu sollen, denn wir hatten später erste Sä'ngcrinen mit 150 ja 2uu fl. mouallich! Das Budget, das unabwendbare Lebeaspri,» tip jeder Theaicrunternchmung < in em modernes, elegantes, das heißt, enge« Gewand von nicht elastischem Stoffe gekleidet, schwoll dadurch, wie natürlich, immer dicker an, und »ach einer dreijährigen Krisis ist es denn zuletzt an der Opcrnseiie zerplatzt, und die Unternehmung daran verschieden. Nun mußte eine neue Unternehmung gesucht werden, und diese brauchte wieder ihr Budget, enlweder ein neues erweitertes, in den, eine gute Oper, ohne zu platzen, Platz hat, oder, weil es mii Thcatercrweiterungcn nicht so schnell geht, vor der Haud das alle, gewendet, decatirt und wieder neu hergerichtet, so daß sich wenigstens das Schauspiel, Lustspiel und die Paro­die in einer dem Geschmackc zusagenden Gestaltung gefahrlos darin bewe­gen kann, (Beschluß folgt.) Anzeige. Herr Nikolaus Iovanooits , von der wiener Universität diplo» wirtcr Zahnarzt aus Wien, befindet sich auf der Durchreise hier und wird einige Zeit in unserer Stadt, welcher er sowohl in Beziehung auf Reini­gung »Is auf Ersetzung von Zähnen u. s. w. seine Dienste anbietet, ver­weilen. Wenn ihm schon der Name der Hochschule, die ihm zur Ausübung seiner Kunst die Berechtigung crihcilte, zur Empfehlung dient, so scheint der Umstand, daß er durch eine langjährige Verwendung bei den berühm­testen Zahnärzten Wien's, namentlich bei dem Professor von Carabell ! xnd den, Hofzahnarztc von Vergani , praktisch sich auszubilden die beste Gelegenheit hatte, als geeignet, das Vertrauen auf seine Kunstfertigkeit zu steigern, und so dürfte den» die Angabe seiner Wohnung — zum goldenen Löwen, erster Stock, Nr. 5 und 4 — für Diejenigen eine nicht unwill­tommenc Mittheilung sein, denen es etwa wllnschenswcrth sein sollte, diese Kunstferligkeit an sich zu erproben. ") Laib ach. Druck «,,d Verlag des Joseph Vlasuik.