k>o§tnins plsLana v xolovini. Lrlcheint jeden 1., Iv. und 80. Nr. 24. 9. (24.) Jahrgang. Organ der Gotischen Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D. -OesterreiL: ganzjährig 8 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Armenhaus- und Spitalsfrage. 2. Teil. Zur Klärung in dieser Angelegenheit und um die Sache eher in Fluß zu bringen und bald die Schritte zur Schaffung eines Siechenhauses im Bezirke machen zu können, fei heute der Inhalt des Protokolles mitgeteill, wodurch die Spitals¬ angelegenheit im Jahre 1899 geregelt wurde: Protokoll, ausgenommen von der k. k. Bezirks¬ hauptmannschaft Gottschee am 30. Oktober 1899 anläßlich der mit dem Erlasse der k. k. Landes¬ regierung vom 9. August 1899, Z. 11.631, ange¬ ordneten Übergabe der Spitalsrealität in Gna¬ dendorf-Gottschee Haus 7 und des Spitalsfondes an die Sanitätsdistriktsvertretung in Gotlschee. Gegenwärtige: der Spitalsverwalter, k. k. Bezirkshauptmann Dr. Ludwig von Thomann Montalmar als Übergeber; der Obmann der Sa- nitätsdistriktsvertretung in Gottschee, Bürgermeister Alois Loy als Übernehmer; der Obmann der Sanitätsdistriktsvertretung in Rieg, Johann Krisch. Gegenstand der Amtshandlung bildet: 1. Die auf dem Spitalsfond vergewährte, in Gnadendorf-Gottschee, Conscr. Nr. 7 gelegene und im Grundbuche sub Einlage Nr. 397 der Kata¬ stralgemeinde Gotlschee vorkommende lastenfreie Realität, bestehend aus der Bauparzelle Nr. 271/2, Spitalsgebäude Hausnummer 185, mit Inbegriff des im beiliegenden (einen Bestandteil dieses Pro¬ tokolles bildenden) Inventar vom heutigen Tage nachgewiesenes Mobilares, ferner der Grundpar¬ zelle Nr. 46, Garten. 2. Die auf den Spitals¬ fond zu Gottschee in Krain als eigentümliches und als Krankenunterstützungsvermögen der Jo¬ hann Koslerschen Erben vinkulierten Notenrente- Obligationen Nr. 92.661 de dato 1. November 1895 per 1000 fl und Nr. 181.708 de dato 1. August 1895 per 1300 fl, welche bei dem hiesigen k. k. Hauptsteueramte sub Jour. Art. Nr. 4 de dato 18. März 1896 Post-Nummer 779 in Empfang genommen wurden. Bevor zur formellen Über¬ gabe geschritten wird, wird an der Hand der vorliegenden Akten den Anwesenden der dermalige, auf Entscheidung der k. k. Landesregierung vom 9. Dezember 1893, Z. 7542, mit welcher der Stiftungscharaktcr der zur Übergabe bestimmten Vermögenschaftcn ausgesprochen und deren Ver¬ waltung für die politische Landes- und Stiftungs- behörde in Anspruch genommen wurde, beruhende Rechtszustand erläutert und hiebei aus die Ent- stehungsgeschichte des Spitales sowie des Spi- talsfondes zurückgegriffen. Das Sp'tal verdankt f^ine Entstehung den Bemühungen eines im Jahre 1842 konstituierten Komitees, welches durch Veranstaltung theatra¬ lischer Vorstellungen, Sammlung von Spenden Samstag, den 20. Äugust 1927. и. dgl. die Mittel aufzubringen bestrebt war, um zur Errichtung einer für Kranke des (damaligen) Bezirkes Gottschee und Umgebung, welche wegen der Beschaffenheit ihrer Krankheit einer besonderen ärztlichen Aufmerksamkeit und Pflege benötigen, der sie sonst entbehren müßten, bestimmten Heil¬ anstalt schreiten zu können. Bis zum Jahre 1865 bildete die Spitals¬ realität, welche aus dem in der geschilderten Weise aufgebrachten Gründungsfonde in den Jahren 1843 bis 1844 erbaut worden war, das Ver¬ mögen der Stiftung, während die heute den „Spi¬ talsfond" darstellenden Vermögenswerte auf spä¬ tere bis zum Jahre 1865 zurückreichende Zuwen- düngen zurückzuführen sind. Diese Vermögens¬ werte, ursprünglich teils in Obligationen, teils in Spareinlagen und als Hypothekardarlehen fruchtbringend angelegt, sind laut Erlasses der к. k. Landesregierung vom 11. März 1896, Z. 3172, in die oben erwähnten vinkulierten Notenrente- obligationen umgewandelt und diese sodann beim k. k. Steueramt in Gottschee ad depositum publicum hinterlegt und Jour. Art. 4 ex 1896 in Empfang gestellt worden. Unter dieser soicher Art angeleg¬ ten Vermögenschaft befindet sich auch eine Zu¬ wendung zedierter Kapitalien von Johann Koslers Erben aus dem Jahre 1865 in der Höhe von 673 fl 30 K ö. W., in welcher ausdrücklich be- stimmt war, daß aus dem Erträgnis dieser Ka¬ pitalien arme Kranke aus den Pfarren Rieg und Morobitz (Koslers Heimat) dann aus der Stadt Gottschee im Gottscheer Spitale verpflegt werden sollen. Da diese Zuwendung einen integrierenden Be- standteil des Spitalsvermögens bildet und das Spital von Anfang an für Kranke aus dem ganzen Bezirke Gottschee bestimmt war, zu welchem auch die Gemeinden des heutigen Sanitätsdistriktes Rieg gehören, erscheint die Sanitätsdistriktsver- trelung Rieg bei der Verfügung über dieses Ver¬ mögen mitinteressiert und wurde deren Obmann der heutigen Amtshandlung beigezogen. Das so entstandene Spital war, wie in dem vorliegenden Erlasse der k. k. Landesregierung vom 29. August 1892, Z. 8353 ex 1891, des Näheren erörtert, bis zum Jahre 1852 ein reines Privat¬ unternehmen unter der Verwaltung des Bezirks- kommisiärs Wenzel Chertek, welcher die Aktion ins Leben gerufen hatte. Im Jahre 1853 übernahm nach dem Tode des genannten Verwalters die damalige k. k. Be¬ zirkshauptmannschaft Gottschee die Administration der Anstalt, was von der k. k. Landesregierung mit Erlaß vom 25. Juni 1854, Z. 1882, genehmigt wurde. Seither verblieb die Verwaltung des Spi¬ tales bis auf den heutigen Tag ununterbrochen in den Händen der jeweiligen politischen Bezirks¬ Briefe ohne Unterschrift werben N'.cht berücksichtig!. — Zuschriften werden nicht zurückgeftellt. — Bericyl: sind an die SchriftleüunZ zu senden. — Anzei-jen-Aufnahine und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kocerje behörde, obwohl bereits im Jahre 1859 die k. k. Landesregierung auf Grund von Gutachten der Laibacher Finanzprokuraturabteilung und Staats- buchhaltung dem Spitale der Charakter einer öffent¬ lichen Heilanstalt nicht zuerkannt und dem bestan¬ denen Bezirksamte nahegelegt hatte, darauf be¬ dacht zu sein, daß das Spital von der Stadt¬ gemeinde Gottschee übernommen werde, was jedoch infolge der ablehnenden Haltung der Stadtge- meinde Gottschee nicht durchgeführt werden konnte. Mit dem Erlasse vom 9. Dezember 1893, Z. 7542, hat sich die Landesregierung, indem sie den Stiftungscharakter der Anstalt und der ihr gehö¬ rigen Fonde aussprach, die Entscheidung über die künftige stiftungsmäßige Verwendung der Fonde insbesondere in der Richtung, ob und unter welcher Bedingung dieselben in der Verwaltung der Sa¬ nitätsdistriktsoertretungen Goltschee und Rieg zu übergeben sein werden, vorbehalten und gleichzeitig die versteigerungsweise Veräußerung der Spitals¬ realität unter Beobachtung gewisser Kautelen an¬ geordnet, damit eventuell an einer geeigneten Stelle ein neues Spitalsgebäude errichtet werde. Mil dem weiteren Erlaß vom 11. September 1895, Z. 1643, wurde die von den Sanitätsdistrikts¬ vertretungen in Gottschee und Rieg und von der Stadtgemeinde Gottschee in Anregung gebrachte Erhaltung der jetzigen Spitalsrealität im Prinzipe zugestanden und die Bezirkshauptmannschaft mit der Durchführung der bezüglichen Verhandlungen betraut. Nachdem somit beide genannten Sanitätsdi- striktsverlretungen sich mit der Übernahme der Spitalsverwaltung seitens der Sanitätsdistrikls- vertretung in Gottschee bereit erklärt hatten und ein inzwischen eintretender Versuch, die Spitals- realltät im Wege öffentlicher Versteigerung zu ver¬ äußern, erfolglos geblieben war und nach Durch¬ führung der erforderlichen Verhandlung und nach erfolgter Untersuchung des Bauzustandes der Re- alität durch einen Staatstechniker von der k. k. Landesregierung mittels Erlasses vom 9. August 1899, Z. 11.631, wurde die Übergabe derselben und des sonstigen Vermögens an die Sanitäts¬ distriktsvertretung in Gottschee ungeordnet. An¬ läßlich der amtlichen Verständigung der Sanitäts¬ distriktsvertretung Gottschee von der bevorstehen¬ den Übergabe wurde derselben auch das von dem mil der bautechnischen Untersuchung des Spitals¬ gebäudes betraute Staatstechniker ausgearbeitete Adaptierungsprojekt zugemittelt und wird rücksicht¬ lich des Bauzustandes bemerkt, daß derselbe laut staatsiechnischen Gutachtens sich seit der am 24. Februar 1894 durch gerichtlich beeidete Schütz- leute unter Zuziehung eines Staatstechnikers er- folgten protokollarisch festgestcllten Bewertung nicht wesentlich geändert hat. Sene Gvt-.f^eer Zeituna — M 24 J.iyrgan^ X. Sohin wird zur Begehung und Besichtigung der gesammelten Spitalsrealität geschritten und die Verwaltung derselben sowie das oben bezeich¬ nete Mobilar und die bisher von der Bezirks- Hauptmannschaft behufs Zinsenrealisierung in Ver¬ waltung gehaltenen steueramtlichen Zinsenzahlungs¬ bögen der obbezeichneten Notenrente-Obligationen der Sanitätsdistriktsvertretung von Gvttschee zu- Händen des Obmannes derselben übergeben und von diesem übernommen mit dem Ersuchen, daß die laufende Rechnung aus buchhalterischen Rück¬ sichten bis zum Schluß des Solarjahres 1899 noch von dem k. k. Bezirkshauptmann geführt und erst mit Jahresschluß abgeschlossen werden möge. Hiebei gibt der Übernehmer die Erklärung ab, daß die Sanitätsdistriktsvertretung den Abgang, der bei der Adjustierung der sav. II. Semester 1899 zu legenden Verwaltungsrechnung sich allen¬ falls ergeben wird, übernimmt. Was das eingangs sub 2 angeführte Ver- mögen betrifft, wird den Anwesenden eröffnet und von diesen zustimmend zur Kenntnis genom¬ men, das wegen Änderung des Viukulums auf den beiden derzeit noch beim hiesigen Haupt¬ steueramte in deposito politiko befindlichen Obli- gationen das Erforderliche veranlaßt werden wird. Bei der heutigen Besichtigung wurde außer dem oben nachgewiesenen zum Inventar gehörigen Mobilar auch Möbelstücke, Wäsche, Desinfektions¬ mittel und sonstige therapeutische Behelfe vm- gefunden, welche Eigentum der hiesigen Bezirks- krankenkasse und der Werksbruderlade sind und als solches von der Übergabe selbstverständlich ausgeschlossen bleiben. Geschlossen und gefertigt mit dem Bemerken, daß ein Original dieses Protokolles für den ge¬ fertigten Bezirkshauptmann als Übergeber und je eines für die Obmänner der beiden Sanitäts- distriktsvertretungen ausgefertigt wurde. Thomann k. k. Bezirkshauptmann. Alois Loy Sanitätsdistriktsvertretung Gottschee. Krisch Obmann der Sanitätsdistriktsvertretung Rieg. Aus ^-tadt und Land. KoLevje. (Die Liquidierung) der Mer- kantilbank in Kočevje hat nunmehr, wie der „Slovenec" vom 17. August berichtet, die 2a- clruLna Z08poclar8ks banka aus Ljubljana über¬ nommen. Die Merkantilbank hat sich zu großer Kredite bei anderen Geldinstituten bedient und wieder ihrerseits Kredite bewilligt, die für ihren Wirkungskreis zu weitreichend waren. Es hat sich darum ein Konsortium der Hauptgläubiger der Anstalt gebildet und auf seine Rechnung hat die 2ackruLns Z08pocl3r8ks banka die stille Liqui¬ dierung der Merkantilbank übernommen. Seit 17. August amtiert auch schon die bisher beim Harde untergebrachte Filiale der genannten Bank in den Räumlichkeiten der Merkantilbank. Die 2scIruLns Abapoäsraks banka will, sobald alle notwendigen Formalitäten durchgeführt sind, den Gläubigern, mit Ausnahme derjenigen, die Mit¬ glieder des Liquidierungskonsortiums sind, die Einlagen zurückzahlen. Der „Slovenec" fügt dann noch hinzu, daß die im Jahre 1922 gegründete Merkantilbank mit einem Aktienkapital von 1,250.000 Dinar begonnen hatte und selbes ein Jahr später auf drei Millionen Dinar erhöhte. Als buchmäßiger Rein¬ gewinn wurden im ersten Jahre 89.000 Dinar, im zweiten 338.000 Din, im dritten 390.000 Din und für 1925 — 438.000 Din ausgewiesen. Ihre Gesamteinlagen betrugen 19 Millionen Din, wovon 5 Mill. Din auf Büchel lauteten. Die Merkantilbank hatte in Ribnica eine Filiale. — (Den Stellungspslichtigen zur Kenntnis.) Alle im Jahre 1908 geborenen Jünglinge haben sich in der Zeit vom 20. Aug. bis 30. September beim zuständigen Gemeinde¬ amte zu melden und den Familienbogen für diesen Zweck beim Pfarramte zu besorgen. In Abwe¬ senheit des Stellungspflichtigen haben dessen El¬ tern oder nächsten Angehörigen die Anmeldung zu erstatten. Wer die rechtzeitige Anmeldung un- terläßt, verliert das Recht auf jede Begünstigung im Militärdienste. — (Dr. Sajovic als Li st en führ er.) Nach Meldung slowenischer Blätter haben die Radikalen in Krain eine Kandidatenliste mit Dr. Sajovic als Listenführer beim Landesgerichle ein- geceicht. Die Liste wurde aber nicht bestätigt. — (Spende.) Für den Zeitungsfond sen¬ dete Herr Joses Bartelme in Brooklyn einen Dollar. Besten Danki — (Ein gefährlicher Einbrecher) hin¬ ter Schloß und Riegel. In einem untersteirischen Orte hat die Gendarmerie kürzlich den vor einigen Jahren aus dem Arreste des Gottscheer Bezirks¬ gerichtes entwichenen Josef RibiL festgenommen. Nach seiner Flucht betrieb er wie früher den Diebstahl im großen Stil. So hatte er beim Kausmanne Bartol in SodraLica Heuer Schmuck- fachen und Geld im Werte von 50.000 Din, am 26. Juli beim Maserer Besitzer I. Schaffer 2000 Din und 21 Dollar, bei einem anderen einen Revolver und eine Harmonika gestohlen und dann beim Postamte in Ortnek einen Ein¬ bruch versucht. Dort wurde er aber vertrieben und seitdem lebte er als Friseur Ivan Dragan aus KoLevje auf großem Fuß in Maribor in einem Hotel. Nebstbei betrieb er sein unsauberes Handwerk weiter. Schließlich ist er der Gerech¬ tigkeit in die Arme geraten und jetzt in Novo¬ meško im Kerker untergebracht worden. — (Für neueintretende Studenten.) Eltern, welche talentierte Söhne haben, die ins Gymnasium einlreten möchten, aber armutshalber dies schwer tun, mögen sich bei Herrn Alois Kresse, Kaufmann in KoLevje, melden, wo über jene Fa¬ milien Auskunft erieilt wird, die den Sludenlen Kosttage zu gewähren bereit sind. — (Achtung.) Wer „Schicht-Terpentin- seife" noch nicht versucht hat, der weiß nicht, was gut ist! — (Volksselbsthilfe) ist ein Unterstüz- zungsverein für jedermann. Lesen sie das dies¬ bezügliche Inserat im Heuligen Blatte. — (Wählerversammlungen.) Sonntag den 14. August hat der bisherige Abgeordnete für den Gottscheer Bezirk geistl. Rat äkulj, vom Gebietsabgeordneten Pfarrer I. Eppich begleitet- drei Versammlungen abgehalten und sich als Kan¬ didat sür die Septemberwahl vorgestellt. Sowohl die Mitterdorfer als auch die Altlager und Eben¬ taler Versammlung war gut besucht und einstim¬ mig wurde überall dem Kandidaten die Anerken- nung sür seine bisherige parlamentarische Tätig¬ keit ausgesprochen und einmütiges Eintreten für ihn am Wahltage beschlossen. Gebietsabgeordneter Pfarrer Eppich gab einen Überblick über die bisher vom Landtage geleistete Arbeit und darüber, wie in der Gebietsversamm¬ lung und bei anderen amtlichen Stellen die be¬ sonderen Gottscheer Interessen vertreten wurden. — (Werktätige Nächstenliebe.) Für die in der letzten Nummer unseres Blattes er¬ wähnten hilfsbedürftigen Armen hat uns unser Landsmann Herr Michael Ruppe, akademischer Maler in Salzburg, 20 Schillinge übermittelt. Namens der damit Beteilten sei dem edlen Spen¬ der wärmstens gedankt. — (Die deutschen Ortschaftsnamen neuerdings verboten.) Slowenische Blätter in Österreich dürfen ungehindert slowenische Ort¬ schaftsbenennungen bringen und auch in Jugo¬ slawien ist es z. B. dem vor den Toren Belgrads erscheinenden „Deutschen Volksblatt" erlaubt, un Texte beliebig die früheren offiziellen deutschen Ortschaftsbenennungen zu gebrauchen. Und weil dies tatsächlich harmlos ist und das staatliche Interesse in keiner Weise berührt, hat man seit einiger Zeit es ebenfalls geschehen lassen, daß die „Gottscheer Zeitung" im Texte die deutschen Be¬ nennungen neben den slowenischen gebrauchte. Dem ist wieder ein Ende gemacht, denn also lautet die uns zugekommene amtliche Warnung: Herrn Karl Erker, Redakteur der „Gottscheer Zeitung" in KoLevje. In den letzten Nummern der „Gott¬ scheer Zeitung" bemerke ich die Verwendung frem¬ der Ortsbezeichnungen anstatt der slowenischen. Alle Ortsnamen müssen Sie in slowenischer Sprache schreiben, sonst werde ich gegen Sie strafrechtlich vorgehen. Die Verwendung der Namen: Ro- hitsch, Gotts^hee, Lichtenwald, Mitterdorf usw. verbiete ich Bezirkshauptmannschafl KoLevje, am 11. August 1927. Dr. Lu8. — (ZurRichtschnur fürdieWahlam 11. September.) An allen Wahlorten in Krain — mit Ausnahme von Ljubljana — gehört die zweite Kiste der slowenischen Volkspartei. Nur in diese gehören auch unsere Gottscheer SAnm- kugeln. Hnek. (Sterbefall.) Am 5. August ist der Hohenegger Besitzer Josef Knapfl im Alter von 62 Jahren an Herzschlag gestorben. Er war lange Zeit Obmann des Ortsschnlrates, Mit¬ glied des Gemeindeausschusses und Gastwirt. Er ruhe in Frieden! Stara cerkev. (Ein edlerDulder) war der am 30. Juli verstorbene Malgerer Auszügler Franz Perz 16. Zehn volle Jahre lag er vom Schlage gerührt und des Gebrauches seiner Glieder beraubt im Bette und trotzdem fügte er sich gottergeben die ganze lange Leidenszeit in sein schweres Schicksal. Nun hat er ausgelitten. 63 Jahre war er alt. Sein schönes Beispiel wird den Nachbarn in dauernder Erinnerung bleiben. — (Der Großfrauentag) war Heuer ein Kirchtag, der vom schönsten Wetter begünstigt war und deshalb aus allen Nachbargemeinden zahlreiche Gäste brachte. Das Auto des Herrn Kresse aus der Stadt verkehrte achtzehnmal hin und her und trug wesentlich dazu bei, daß die Mitterdorfer Wirte voll auf ihre Rechnung kamen. Die Ruhe wurde nirgends gestört und allent¬ halben herrschte Festesfreude. Der Altlager Ge¬ sangverein war auch da und hat schöne deutsche Volkslieder zum Vortrage gebracht. Heil ihm! Mlaka. (Gartenfest.) Das von der Feuer¬ wehr Koce am 31. Juli bei Frau H. Miklitsch in Mlaka veranstaltete Gartenfest war sehr gut besucht, alles war lustig und zufrieden. Nach Abzug sämtlicher Regien konnte der Verein einen ansehnlichen Betrag buchen. Allen Mitwirkenden und Teilnehmern, besonders für die Dollarspende der Frau M. Deinhardt und I. Weber dankt verbindlichst der Wehrausschuß. — (Besuch.) Die Amerikanerin M. Deinhardt geborene Widmer aus Gotenica 35 ist nach ein- undzwanzigjähriger Abwesenheit von der Heimat zu einem längeren Besuch bei ihrem Bruder I. Widmer hier'eingetroffen. Willkommen! Uolom. (E b e n t a l e r N a chrichten.) Marie Eppich, eine gebürtige Tiefentalerin, derzeit in Amerika, schickte für unsere Pfarrkirche 7304 Din. Das Geld wird sür die Reparatur derselben und zur Tilgung der Glockenschuld verwendet werden. Vergelt's Gott! — (Todesfall.) Gestorben ist der als Kuhhändler bekannte Anton Sporer von Setsch. — (Die Wildschweinplage) ist für alle Ortschaften unserer Gemeinde derart groß ge- worden, daß der ganze Gemeindeausschuß sich kürzlich zur Bezirkshauptmannschaft begab und dort die Verwüstungen schilderte, welche die Schweine an Mais- und Kartoffeläckern anrichten. Jaodro"" X'. Mo»t>ch-^r Z,..'trr.L — --<-.24. * S-lt? 3 S. Voi^rugr vis ksvlwlls svtiütrt äis Leike vor Lodruutr uuä Hiutrookueu, äio Verdrauobor vor VerkälsoüuvAeii uuä ItLcü- alrmuvAou, äeun Uarlrs unäkaolrunZ; sinä ß-s- serrlioii xesolrütrl. 1. Lerpoutruxobkrlt. 2. krosse» dkruäliolres 8tüok. 3. kutsr ksruob. 4. lLärosisudiläer s.uk äer kaolluux. 5. 8ebut2pLoLunA. 6. Lssouäers Uelrt. 7. Uestukelrtiou äer Väsolre. Man bedeutete der Ab.rinung, das Nötige zur Veranstaltung von Treibjagden würde innerhalb einer Woche veranlaßt werden; nach Verlauf der Woche hieß es wieder, die Leute möchten bis 21. August gedulden und der Jagdpächter Loser wollte gar erst bis zum September die Treib- jagd verschieben. Daß bei solcher Sachlage der Bauer entrüstet ist, wer kann es ihm verargen? Gotenica. (E i n V o ll g a t t er) hat vor kurzem der Sägebesitzer Rus auf seiner Säge in Mrzli potok ausgestellt. Das Werk stammt aus Alt¬ ötting an der bayrisch österr. Grenze und kommt auf 1.25.000 Din zu stehen. — (Einbrecher verhaftet.) Der Ein¬ brecher, der, wie in der letzten Nummer unseres Blattes gemeldet wurde, beim Gastwirte und Postablagebesitzer Franz Michitsch Nr. 25 einge¬ brochen hatte, wurde in Maribor in der Person des Josef Ribic aus Dolga vas ausgeforscht und verhaftet. Ein Briefkuvert, worauf der Name Franz Michitsch stand, soll Ribic verraten haben. Mozelj. (Geheiratet) haben am 8. August in Koäerji Andreas Lesar, Besitzer aus Dolga vas Nr. 28, und Josefa Kusold, Besitzerstochter aus Kocerji Nr. 3; am 30. April in Brooklyn in der Aloisiuskirche Florian Jonke aus Mozelj Nr. 11 und Antonia Schemitsch aus Mozelj Nr. 20; am 4. Juli Johann Herbst, Besitzerssohn aus Verdreng Nr. 3 und Josefa Wolf, Besitzerslochter aus Livold Nr. 12. — (Ausgetreten) aus der katholischen Kirche ist in Wien Franz Jonke, Verkäufer aus Rajndcl Nr. 34. St. Kreze. (Sterbefall.) Am 0. August l. I. starb hier die Bcsitzersgattin Agatha Kump (Tomaisch) im 45. Lebensjahre, versehen mit den heil. Sterbesakramenten. Sie ist geduldig und gott¬ ergeben einem langwierigen Lungcnleiden erlegen. Wegen ihres freundlichen Benehmens, ihres offenen und heiteren Charakters war sie überall beliebt. Eine große Menschenmenge gab der lieben Toten das letzte Geleite. Sie ruhe in Gottes heiligem Frieden! öermoSnjice. (Von der Feuerwehr.) Bei den veranstalteten letzten Tanzunterhaltungen Hal die hiesige Feuerwehr einen bedeutenden Rein¬ ertrag erzielt, der für die Anschaffung von Schläuchen usw. verwendet werden wird. Es wird allen Mit¬ helfern und Anteilnehmern der beste Dank aus¬ gesprochen. — (Vorsicht m i t P u! v er.) Anläßlich des Pöllerschießens in der Nacht vor Maria Himmel¬ fahrt am 15. August wurde von Schießern aus Unvorsicht Pulver zerstreut. Da das Feuer beim Auflesen diesem zu nahe kam, entzündete sich eine größere Menge uud die Flamme kam in das Gesicht des Alb. Schmuck, Lermoänjice 15, der sofort ins Spital nach Kandija überführt wurde. — (Eine gefährliche Wildschwein¬ jagd.) Da die Wildschweine auf den an den Waldrändern gelegenen Äckern großen Schaden verursachen, wird vielerseits auf diese Schweine gepaßt. Vorige Woche warteten mehrere „tapfere Jäger" auf Schweine am Bergabhange ober Taploch. Gegen 12 Uhr nachts schlichen sich an¬ dererseits Dorfburschen auf die Bergspitze und ließen runde Holzstücke los. Auf diese „hölzernen Wildschweine" wurde mit Gewehren und Revol¬ vern auf weitere Distanz geschossen und da „die Schweine" trotzdem noch gegen die Jäger liefen, flüchteten sich letztere in größter Eile auf einen Kirschbaum, woselbst sie so lange blieben, bis sie sich überzeagten, daß diese „Schweine" nicht ge¬ fährlich sind. Koprivnik. (Nessel taler Protest.) Vor kurzem haben die Mitglieder der hiesigen Mädchen- Kongregation an den Obergespan einen gehar¬ nischten Protest abgeschickt, der folgenden Wort- laut hatte: „An den Herrn Großgespan in Ljub¬ ljana. Erlauben Sie, Herr Großgespan, daß wir uns an Sie mit der Bitte um dringende Genugtuung für die angetane Schmach und Herab¬ setzung der ganzen Gottscheer Mädchenwelt wenden, die sich der Advokat Dr. Sajovic in Koäevje er- laubt hat, indem er uns des schrecklichsten Ver¬ brechens der Blutschande beschuldigt, eines Ver¬ brechens, das ein anständiges Mädchen nicht einmal nennen soll. Es gibt nicht einen einzigen Fall in unserer Pfarrgemeinde, nicht einen einzigen Fall im Gottscheerländchen, der eine solch un- erhörte Beschimpfung und Schmähung der Mäd¬ chen aus dem Gottscheervolk rechtfertigen würde. Uns ist an der verlangten Genugtuung v>el ge- legen, sowohl vom sittlichen Standpunkte aus wie auch vom Standpunkte des Kampfes um unser tägliches Brot, die wir uns in der Welt infolge der Armut unseres Ländchens umsehen müssen nach verschiedenen Verdienstmöglichkeiten. Wir bitten Sie, Herr Großgespan, der Sie der Ver¬ treter der Staatsgewalt in Slowenien sind, nehmen Sie uns in Schutz." Der Protest war von 54 Mädchen unterfertigt. — Ein zeitgemäßer Wahrheitsspruch) ist dermalen unter der hiesigen Bevölkerung gang und gäbe. Er-lautet L Ein jeder kehre vor seiner Tür, Dann bleibt rein das ganze Stadiquartier. Wenn das jedermann redlich tut, wird es überall und immer rein und sauber sein, auch lieblich und friedlich. Leider aber denkt manch einer, der vor anderer Leute Türe fegt und kehrt, gar nicht daran zu reinigen, sondern erst recht den Leuten viel Schmutz und Unrat zu machen. Mu seinem losen Maul besudelt er die Ehre und den guten Namen seines Nebenmenschen. Den Schmutz und das Unkraut und den Unrat vor seiner eigenen Türe sieht er gar nicht, wohl aber häuft er so gern alles vor die Türe seines Nach¬ bars und die Nachbarschast erstreckt sich oft sehr weit. Ist doch eine Gemeinheit sondergleichen! Den Balken im eigenen Auge sieht und merkt er nicht, aber den Splitter im Auge des Neben¬ menschen. Ist doch eine niederträchtige Heuchelei! Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Koöevje. ZU verkaufen komplette Türen, Fenster, eine Wasserleitung und ein sehr gut erhaltener Sparherd sind billig abzugeben. An- zusragen bei Frau Edith Skubec, Kočevje 9. 'c- tzinkagenlland am 31. Juki 1927 5,967.380-60 At« üdernimmi Einlagen auf Sücstel unck in laufender Kecstnung ru derien Leckingungen. bewästrt Varlesten gegen Siestertteliung tlurcst lllecstsel ocker iMotftelr biilig und rcstnell. Süuerlicste Kredite r°/°, Mcstsellrreaite >o°/°, Kontokorrent ir°/o. Hetdverkchr bis 31. Juki 1927 45,420.959 58 Ain Kulante Kontolrorrentbeclingungen für Kaufleute. Kottenlose vurcstfüstrung Her Intabulation unck Stempel - freisten für Sie Scstulckrcsteine. > « Kassartunüen von stalv ? > ,r Ustr an allen Werktagen. L 5par- unH Darlehenskasse, -.7^.- Seite 4. Gvttscheer Zeitung — Nr. 24 « Jahrgaug XI. 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Ausnahme finden alle ge¬ sunden Personen ohne Unterschied des Geschlechtes, Standes und Alters somit auch Kinder und Greise; über 50 bis 80 Jahre alte gesunde Personen jedoch nur noch bis Ende 1927. Verlangen Sie unentgeltlich die Satzungen und den Beitrittsschein von der „Volksselbsthilfe" (bjuclslca samopomoč) in Maribor, Aleksandrova cesta 45. Vertrauensmänner für jeden chr.t willkommen! IM- msscftinen -» vriginsI-AaMnsStkr zwei Qnaliiätsmarken von Weltruf offeriert zu- günstigen Preisen und Zahlungsbedingungen Aranz Hschinkel, Koeevje. Kin Lel-riinq wird beim Herrn Wagnermeister Josef OraLeu in Prigorica Ne.61, P.Dotenjavas, sofort ausgenommen. Rost und Wohnung kenn Meister. Söhne aus einer ehrlichen bäuerlichen Familie haben Vorzug. Kans zu verkaufen. In der Stadt Kočevje, Rosenhosgaffe Nr. 271 und 272, ist ein Haus mit mehreren Zimmern, Küchen, Keller und ichönem Garten zu verkaufen. Nähere» bei der Re¬ tz,aknon des Blattes. 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Au¬ gust um 9 Uhr vormittags vom Trauerhause aus auf dem hiesigen Ortsfriedhofe statt. Wieg, am fi. August Lina Aieditz Koteliersgattin UsM Müllst ll. ll. in IMIjW . Zentrale: Ljubljana. Filialen: Celje, Djakovo, Koöevje, Maribor, Novisad, Akt^nkapttal und Re e vm über 16,000.000 Dm Sombor, Splu, Šibenik' Einlagen: über 250,000.000 Dm. Verkehr: über 11.000,000.000 Din. Exposttur. Bled. An- und Verkauf von Valuten und Aeoifen Einlagen in laufender Ztechnung und auf Sparbücher Wechtel-Kskompte. ^omöardierung von zu Tageskursen. gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren.