Wr. 130. Samstag, 28. Mai 1887. lU0. IahnMa,. Mbacher Zeitung. „/,Wlernne Inserat,: bis zu < Zeile» 2« lr., größere per Zeile ^lgeruht. Nichtamtlicher Mil. Unser IllstiMsen. ^tM ^ ^'^ vorausgesehen werden konnte, hat die »o^ung über den Etat des Instizministerinms die s^alen Wunsche und Beschwerden in verschärfter i«,,.,^r das Parlament gebracht. Abg. Dr. Fer-^^ trat in warmer Weise für die slovenische !^^ng rin. Dr. Foregger wendete sich haupt-^rn3 ^^" ^.'^ Meinung, als sei die slooenische ^Ne s> ^'^' Gerichtssprache geeignet. Der Redner er-lteflz ^) dllrch die Iittespellations-Veantwortung be» ^>lli l^ Zllsammeustellnug der Geschwornenlisten in ^^lr nicht befiiedigt und verlangte schließlich die Regelung des Sträflingswesens in Steiermark und Klllin und die im Einvernehmen mit Ungarn vorzn^ nehmende Einschränkung der Strafhailsarbeit. Sodann ergriff der Leiter des Justizministeriums, Dr. Freiherr von Praz'äk, das Wort. Er erklärte zunächst den Stillstand, der inbetreff größerer Codificationen eingetreten ist, durch die Meuge von Vorlagen, welche in dieser Session die Regierung uud das Hans beschäftigten. Die Frage der Sprachenverordnuugen behandelte der Minister mit dem Hinweis auf die diesbezüglichen Verhandlnngen im Hanse, die betreffende Interpellationsbeantwortung und die gründlichen Auseinandersetzungen im Ausschüsse über den Sprachenantrag des Abgeordneten Freiherrn v. Scharschmid. Dem Abg. Dr. Barenther gegenüber wies Freiherr v. Prazäk auf die große Zahl deutscher Beamten in czechischcn Bezirken hin und constatierte, dass uuter den jüngeren Beamten mehr und mehr die Kenntnis beider Landessprachen anzutreffen sei. Der Minister versprach ferner, übec die Beschwerden des Abgeurdue-ten Dr. Ferjancic Erhebungen pflegen zu lafseu und gab die Aufklärungen über die Sprachenverhältnisse im Cillier Sprengel. Er machte diesen Abgeordneten noch daranf anfmerkfam, dass jetzt infolge der Sprachen-verordnnng vom Jahre 1882 von den Gerichten Eingaben angenommen werden müssen, die früher zurückgewiesen werden konnten. Die Rede des Herrn Justiz-Ministers hat folgenden Wortlaut: Ich hoffe, hohes Haus, dass ich mich bei meinen Ansführnngrn sehr kurz fassen kauu, denn das. was die Herren Redner von der linken Seite des Hauses vorgebracht haben, wurde zum größten Theile schon in früheren Sessionen gehört. Auf das, was der zweite Redner in der heutigen Debatte gesprochen hat, werde ich zurückkommen. Was aber die Anregnngen nud die Vorwürfe betrifft, welche der Justizverwaltung vou den Herren Rednern der linken Seite des Hauses gemacht worden sind, so sind es, wie auch bereits in friilieren Sessionen Rückblicke anf die Stagnation in der Codification größerer Gesetzeswerke, es sind Erörterungen der Sprachenverordnungen vom 19 April 1880 nnd vom 23. September 1886, und es sind Bemerkungen über Anstellungen von Beamten in Böhmen und bei den südslavischen Gerichten. Was nun die Frage der größeren Codificationen bctrifft, so habe ich schon im vorigen Jahre nnd anch früher die Ehre gehabt, auf diesfälligc Bemerkungen zu antworten. Ich theile in dieser Richtung das Schicksal meiner Vorgänger, welche wiederholt Vt'rsuche gemacht haben, um das Strafen, die Civilprocess Ordnung, das Aetieugesetz im Hause zustande zu bringen. Es ist ihnen nicht gelnngen, es ist in der vorigen Session anch mir nicht gelnngen, nnd dass in dieser Session die Arbeiten nicht wieder aufgenommen worden sind, werden Sie mit Rücksicht anf die Arbeiten, welche uns in den Sessionsabschnitten, die bisher stattgefunden haben, obgelegen sind, erklärlich finden. Das die Justizverwaltung und die Regiernng überhanpt solche Vorlagen nicht bringen konnten, ist mit Rücksicht anf die vielen Vorlagen, welche in Beziehung auf den Ausgleich mit Ungarn, in Beziehung auf die socialen nnd anderen Fragen eingebracht worden sind, bei welchen die Justizverwaltung auch mitwirken musste, wohl erklärlich, und es würde vielleicht jetzt noch nicht zum Abschlüsse des Ausgleiches mit Ungarn gekommen sein. wenn man das hohe Haus und die einzelnen Ausschüsse auch noch mit den Arbeiten, welche größere Codificationen bedingen, beschäftigt hätte. Was die Frage der Sprachenverordnung betrifft, so wurde jeue vom 19. April 1880 so wiederholt und insbesondere in der vorigen Session durch eine besondere Vorlage des Ausschusses behandelt, dass ich darüber auch uicht ein Wort verlieren werde. Was die Ver ordnung vom 23. September vorigen Jahres betrifft, so ist es ja bekannt, dass. nachdem dieselbe erlassen war, am 5. Oktober 1886 von Seite des Herrn Abgeordneten Dr. Magg eine Interpellation eingebracht worden ist, dass diese Interpellation am 12. Oktober beantwortet wurde nnd dass das hohe Haus eine Besprechung der Interpellations-Veantwortung nicht zugelassen hat. Ich glaube mir den Dank des hohen Hauses zu verdienen, wenn ich anf die Erörterung der Gesetzlichkeit und der Nothwendigkeit der Erlassung dieser Verordnung, welche auch Gegenstand gründlicher Auseinandersetzungen in dem über den Antrag des Abgeordneten Freiherrn von Scharschmid eingesetzten Ausschusses war und eine gründliche Anseiuandersetzung auch in dem anderen Hause gefliuden hat, heute nicht mehr eingehe. (Bravo! Bravo! rechts.) Ueber eines aber muss ich meinen Dank aus sprechen. Der Herr Abg. Dr. Vareuther — ich möchte eigentlich von jedem, der gegen die Sprachenverordnung spricht, verlangen, dass er die Sprachenverordnung an die Spitze seiner Ausführungen stellte, denn fie rechtfertigt sich so sehr durch sich selbst — hat, wofür ich ihm dankbar sein muss, den Inhalt dieser Verordnung reproduciert. Ich habe von vielen Seiten, namentlich von sehr vielen Dentschen, die Frage gehört: Ja, war es denn anders, kann es denn anders gewesen sein? Also, meine verehrten Herren, ich bitte nnr bei neuerlichen Angriffen gütigst nnr die Sprachenverordnnng Feuilleton. Der Erstaunte. H^llf den verschiedensten Gebieten vermag der l^^'.wenn er angeborene Begabung besitzt uud die-^ ^l Fleiß und Beharrlichkeit ansbildet, sich zu ^tb?3^ der Virtuosität aufzuschwingen. Man kennt ^lf h '")e, die sogar Virtnoseu auf dem Clavier oder ^^ Flöte geworden sind — das ist doch sicherlich !"lihl geung für die Richtigkeit der vorstehenden Be-!»II . -- meine ich nämlich, dass man nicht glauben ^' a/nd ein Feld sei ungeeignet, den Lorbeer zu 'chsy ' irgend eine Thätigkeit zn geringfügig oder zu ^ bi°.' um den» Strebenden ein lohnendes Ergebnis ^oh^tte ich Hirse Wahrheit nicht ans langjähriger ^>ch s,. "'N gewonnen, so würde Karl, der Staunende, ^'""ichend darüber belehrt haben. Die Geschichte !>«!, „ lwn Karl dem Großen, von Karl dem Küh-°>ih^''' w- Ueber Karl den Staunenden schweigt sie ^ ' und es bleibt fraglich, ob sie sich jemals mit ,°tlml!. beschäftigen wollen. Gehört es doch zu den ?l sol?"' b" meisten Historiker, ihre Anfmerksam-N^Mn Persönlichkeiten znzuwenden, welche etwas ,Xten gleistet haben! Karl hat bisher weder ">>,, gegründet oder zerstört, noch Schlachten ge-oder verloren, nnd ich möchte meinen Kopf nicht einmal daranf verwetten, dass er die Geschicke eines Volkes mit Weisheit zu lenken imstande wäre... Die einfachsten Gebote der Vorsicht erheischen, dass ein Mitlebendcr Karls Bildnis entwerfe; auf die Nachwelt ist da kein Verlass, sie findet sich nur zu leicht geneigt, das Vergangene mit Stillschweigen zu bedecken. Karl ist Virtuose. Der Beiname, den der Freundeskreis ihm gegeben, verräth so ziemlich dentlich, nach welcher Richtuug sich die Meisterschaft entwickelt hat: Karl leistet Bewnudernswertes im Staunen. Er staunt immer und überall, er staunt bei Tag nnd bei Nacht, bei Regen nnd bei Sonnenschein, er staunt zu Wasser uud zu Lande, zu Fuß und zu Pfcrde — er ist imstande, um 2 Uhr morgens, wenn man ihn ans tiefstem Schlafe weckt, ohne jede Vorbereitung zu staunen — und das alles ohne Mühe. ohne Anstrengung oder wrnigstens, ohne dass man Mühe oder Anstrenguug wahrnimmt. Er überwindet im Staunen die größten technischen Schwierigkeiten mit Leichtigkeit, geradezn spielend, als ob das gar nichts wäre und jeder es ihm nachmachen könnte. Nach diesen flüchtigen Andeutungen mögen die Leser vielleicht glauben, Karl sei von jener bäuerischen Einfalt, die über alles stannt, alles für merkwürdig ansieht und als lebendiger Widerspruch gegen die alte Vorschrift «M admii'M'i» durch die Welt geht. Nein, Karl ist ein geistreicher Mensch, er steht im allgemeinen den Ereignissen uud den Personen mit Zurückhaltuug gegenüber, nnd wenn er stannt, so handelt es sich im- mer nur um eme und dieselbe Ursache: um die Wirkung, die von ihm selber ansgeht, die er aber nicht begreift, nie begriffen hat und niemals begreifen wird. Karl hat zahllose Feinde; eine ganze Heerschar erklärt sich von ihm beleidigt und meidet ihn; Freunde sind ihm nntreu geworden; Genossen, welche weniger befähigt sind als er, haben ihn überflügelt; er verzeichnet diese Bitternisse mit einer anf Selbstreinigung abzielenden Genanigkeit nnd Unparteilichkeit — aber weiter reicht seine Erkenntnis nicht, denn eben die also gearteten Resultate setzeu ihn in höchste Verwunderuug, nnd seine Klagen endigen durchwegs mit der Versiche-ruug, dass er sich sein unerquickliches Geschick nicht erklären könne, dass er höchlich erstaunt sei, und da er jeden Tag von neuem erlebt, dass ihm etwas miss lin t, dass jemand ihn in unangenehmer Weise missversteht, dass er jemanden unabsichtlich verletzt, so fehlt es ihm nie an Gelegenheit, gründlich und nach allen Regeln der Kunst zu staunen/ Eine Probe davon, wie er das macht, ist rasch gefunden. Er kommt in eine fremde Stadt nnd ist dahin an eine vornehme Familie empfohlen. Die Familie, von seiner Ankunft nnterrichtet, entsendet den ältesten Sohn anf den Bahnhof; er macht den An kömmling dort ausfindig, begrüßt ihn, Karl dankt mit keinem Worte für dieses Entgegenkommen, thut so. als wäre nur das Selbstverständliche geschehen, und auf die Einladung, bei besagter Familie abzusteigen, antwortet er lächelnd — wie man zu etwas Verbindlichem lächelt: «Fällt mir uicht ein. «m'm Lieber; im wibachcr Zeitung Nr. 120 1014 28. Mai 188?^. durch Verlesung derselben der Oeffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Der Herr Abg. Vareuther hat eine förmliche Statistik von Beamten böhmischer Nationalität in deutschen Sprengeln angeführt. Nun, meine Herren, würde man eine Statistik über diejenigen Beamten anlegen, welche oer deutschen Nationalität angehören und in böhmischen Bezirken sind (Bravo! rechts), so würde wohl ein Verhältnis herauskommen, über welches sie sich wundern würden. Aber, meine Herren, ich habe schon wiederholt erklärt, dass bei der Anstellung nicht anf die Nationalität gesehen werde, sondern darauf, wo der Beamte verwendbar ist und ob er die Erfordernisse besitzt, die für seiue Anstellung nothwendig sind. (Bravo! rechts.) Ich habe ja schon im vorigen Jahre erklärt, welche Anzahl von Beamten, die leider nicht beider Landessprachen mächtig sind, in den deutschen Bezirken angestellt worden sind. Ich habe dabei allerdings das Unglück gehabt, einem Missverständnisse zn begegnen, indem von der Publicislil der rechteu Seite des hohen Hauses meine Ausführungen durch eine unrichtige Auf-fassuug oder Citieruug meiner Worte dahin missverstanden worden sind, als wenn ich ausgesprochen hätte, dass es mir ein Vergnügen mache, Beamte anzustellen, welche nicht beider Landessprachen mächtig sind, während meine Ausführnng den Sinn hatte, dass ich mit Vergnügen constatiere, dass die jüngere Generation doch schon solche Fortschritte in der Kenntnis beider Landessprachen macht und das Verhältnis der jüngeren Beamten, welche die Kenntnis der böhmischen Sprache besitzen, sich günstiger gestalte als bei den älteren Beamten. Es ist überhaupt misslich, Citate aus Reden zu machen, ohne dass man dieselben wörtlich anführt. Ich bemerke dies nur und bitte mir zu verzeihen, dass ich einer Rede erwähne, die nicht in den Iustiz-ressort gehört und die in einer der früheren Debatten gehaltell mndc. Mein sehr verehrter Landsmann Herr Abg. Dr. Sturm hat sich erinnert, dass ich vor 39 Jahren im mährischen Landtage sowohl über das Verhältnis Böhmens zu Mähren uud der Monarchie als auch über die damals ausgeschriebenen Wahlen in das Frankfurter Parlament gesprochen habe. Nun, es fällt mir ja nicht ein, demselben einen Vorwurf daraus zu machen, aber nachdem die Worte, welche er mir in den Mund gelegt hat, mit Anführungszeichen im stenographischen Protokoll augcführt sind und man immerhin das stenographische Protokoll manchmal als Geschichtsquelle benützt, so könnte es ja scheinen, dass ich wirklich so gesprochen habe, wie er es angeführt hat. Dem ist aber nicht so. Bei der Citierung einer Stelle, Np ich über das Verhältnis von Mähren zum Reiche gesprochen habe, hat er das Wörtchen «nnr» eingeschoben, überhaupt nicht wörtlich citiert und den citierten Satz aus dem Zusammenhange gerissen, anch hat er nicht alle jene Sätze citiert, welche zum Verständnisse dessen nothwendig sind, was ich über die Wahl für das Frankfurter Parlament gesagt habe. Ich erwähne das nnr nebenbei, weil es immer schwierig ist, wenn schon ans einer Rede citiert wird, Bruchstücke herauszunehmen und dieselben nicht wörtlich wiederzugeben. Was nun die Bemerkung des zweiten Herrn Redners in der heutigen Debatte betrifft, so werde ich über vieles, was derselbe angeführt hat, Erhebungen pflegen muffen. Er hat ein so drastisches Bild über die Iustizpflege in Kärnten nnd theilweise anch in Süd-steiermark nnd Krain gegeben, dass ich es nicht unterlassen werde, meiner Pflicht gemäß Erhebungen zn pflegen und mich darüber zu informieren (Bravo! rechts) und, wo es nothwendig ist, auch Abhilfe zu schaffen. (Bravo! Bravo! rechts.) Wenn mir im Laufe der Debatte über die früheren Budgets — es war der Herr Abg. Äusserer — ein Vorwnrf über Nichtcr-ernennungen gemacht werden wollte, so glaube ich diesen Vorwnrf eher als die Bestätigung meiner Pflichterfüllung hinnehmen zu sollen. Er hat gesagt (liest): «Nicht allein diese Spracheuerlässe des Herrn Ministers, nein, sondern mehr noch seine persönliche Einflussnahme auf die Ernennungen von Gerichtsbeamten nnd Notaren zeigt, wie die Regierung über deu Parteien steht und wie sie selbst dort, wo bisher die slavische Sprache im Gerichtsverfahren einzuführen nicht möglich war, diese Möglichkeit langsam anzubahnen sucht.» Ja, meine Herren, er hat von Südsteiermark gesprochen, vom Cillier Sprengel, und es wurde heute schon cr-wähut, und ich führe die amtlichen Dateu au, dass in diesem Sprengel von der Gesammtbevölkerung von 421584 Bewohnern circa 379 892 Slovenen und 41578 Deutsche siud. (Hört! Hört! rechts.) Es ist daher gewiss nothwendig, dafür zn sorgen, dass die Amtieruug in der slovenischen Sprache, wenn dies bisher nicht möglich war, in Zukunft möglich gemacht werde. (Bravo! Bravo! rechts.) Ich möchte auch zur Beruhigung des zweiten Herrn RcduerZ hervorheben, dass es ja nicht so leicht ist, einen ererbten Uebelstand so schnell zu beseitigen, und dass eben nur durch eine stetige nnd langsame Entwicklung Dauerudes geschaffen wird. Allerdings ist auch die Mitwirkung der Bevölkerung nothwendig, nnd ich bin überzeugt, dass es den Nechtsbeflisseuen in den slovenischen Gerichtshofsprengeln auch daran liegen wird, sich die slovenische Sprache eigen zn machen, was bisher — ich gestehe — mit Rücksicht auf die mir über die Richterprüfnngen vorliegenden Daten noch nicht der Fall ist; es mnss die Kenntnis und Erlernung der Sprache nicht nnr auf Seite der Slovenen, fondern auch auf Seite der Deutschen, welche dort als Beamte zn wirken bernfen sind, eine bessere werden. Den zweiten geehrten Herrn Redner, der erklärt hat, er habe von der Verordnung vom Jahre 1882 mehr gehofft, möchte ich doch auf dm großen Unterschied aufmerkfam machen, welcher in dieser Verordnung mit Bezug auf die Anwendung der slovenischen Sprache gegenüber der früheren Verordnuug besteht. Diese letzleren Verordnungen habeu au dem Mangel gelitten, dass sie immer nnr dem Richter vorschrieben, die slovenische Sprache bei jenen Parteien zn berücksichtigen, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind, während in der Verordnnng vom Jahre 1882 ausdrücklich bestimmt wurde, dass es nicht daranf ankomme, ob jemand auch nebst der slovenischen noch der deutschen Sprache mächtig sei, daher Eingaben von Advocate», welche früher znrückgewiefen werden konnten, jetzt angenommen werden müssen. Der dritte Herr Abgeordnete, welcher zum Justiz-budget sprach, hat eine Reihe von Bemerkungen gemacht, welche ich zum großen Theile übergehen kann. Es sind ihm nämlich mehrere thatsächliche Irrthümer unterlaufen. Er hat z. V. gesagt, dass die Verordnung vom 23. September v. I. vom Reichsgerichte auch als ungesetzlich verurtheilt wurde. (Gelächter rechts.) Was er über die Strafanstalten, die Gefangenhäuser, die Gefangenanstalten und Sträflingsarbeiten gesagt y ^ wird ill der Specialdebatte jedenfalls erörtert M . Mit Rücksicht auf das heute Vorgebrachte bin ^ eigentlich schou mit meiner Ansführnng zu Ende. Ich muss mir aber noch gestatten, mein AeM" darüber auszusprechen, dass wiederholt in der B>W debatte ein Ton angeschlagen wurde, der immer vc> geuswerter wird uud den Parlamentarismus wu mehr gefährdet. (Sehr gut! rechts.) Hochgestellte lw nicht hochgestellte staatliche Fuuctionäre werden je n ^ dem Belieben des Sprechers mit Schmähungen." Verdächtigungen überschüttet. (So ist es! rechts.) M>'^ sehr verehrten Herren, es ist ja schon genug, wenn Minister sehr vieles über sich selbst anhören '"l!1". was sie zurückzuweisen gezwungen sind, aber we Abwesende in einer solchen Weise behandelt we^ dann mnss einem solchen Vorgehen mit der gM^ Entrüstnng entgegengetreten werden. (So ist es! lw)^ Der erste der' heutigen Herren Redner win ^ heute auch in eiuer Stelle seiner Rede emeu sol")! Ton angeschlagen, der gewiss jedes patriotische ö^ diesem hohen Hause verletzen musste. (Lebhafte Z"!^ mung rechts.) Ich glaube nicht, meine sehr verehn Herren, dass es ciueu österreichischen Patrioten gl ' der mit einer großen Durchsichtigkeit zu verstehen 9' ' dass sich Angehörige anderer Staaten oder diese sel > in die inneren Verhältnisse des eigenen Staates ^ mengen. (Bravo! Bravo! rechts.) In dieser BezieM muss ich gestehen, hat es mich mit Schmerz crf" ' eine solche Aeußeruug zu hören. Auch im 2anfe , früheren Debatten wurden Aeußerungen laut, uM das patriotische Gefühl eines Oesterreichers in g^ Maße verletzen mussten. ^ Wie abcl gewisse Uebel manchmal anch ihr M . haben, so haben diese Aeußerungen, welche berech^ waren, Beunruhigung in die Bevölkerung zu trag! die Leidenschaften derselben zu entflammen (Sehr r>W' rechts), wie ich aus sicherer Kunde weiß, die enWs gesetzte Wirkung erzielt. (Bravo! Bravo! rechts.) M" sehr verehrten Herren! Vielen Leuten wnrden Augen darüber geöffnet, wohin gewisse Bestrebung gehen. (Bravo! Bravo! rechts. Ruf: Vielleicht we^' sie ganz offen!) Ich bedanere die Reibungen " geistigen Kämpfe, welche in nationaler BeziehungH führt werden. Ich begreife aber, dass mit Nilai'^ auf die Verhältnisse, wie sie in Oesterreich sin^H Rücksicht darauf, dass es für eine Partei, welche dlN mehr als zwanzig Jahre fast allein im Staate nw gebend war, schwer ist, sich dareinzufinden, diesen >? , Einfluss mit den Vertretern anderer Nationality^, theilen zu müssen, ich begreife, fage ich. eine lieM, Empfindlichkeit unter solchen Umständen. O"" ' Bravo! rechts — Widerspruch links.) ^ So wie die Sonne aber manchmal rasch , Wolken durchbricht, so hoffe ich, dafs die Sonne "^ Wahrheit endlich auch die Gemüther in Oesterreich.^ füllen wird (Bravo! Bravo! rechts) und dass, ^ Verständigung, die ja zustande kommen muss, anO ^ Oesterreich unter den verschiedenen Nationalitäten W ,,^ kommen wird. (Bravo! Bravo! rechts.) Mögen ,^ die edelsten Geister der verschiedenen Völker eN, sein von dem Gefühle wahrhafter Humanität , Meuscheuliebe, und mögen sie eingedenk sein des nM^ christlichen Grundsatzes: Was du nicht willst, dass , geschehe, das thue anch einem anderen nicht. Ocbl) ><« Beifall und Händeklatschen rechts, Wiederspruch " Redner wird beglückwünscht.) Gasthofe wohnt man beqnemer, ist niemandem zn Danke verpflichtet nnd braucht sich nach niemandem zu richten.» Der andere hört diese Auseinandersetzung etwas betroffen an und bringt kaum mehr den Muth auf, Karl zum Speisen zu bitten. Aber er fasst sich ein Herz und bringt das Ersuchen vor, Karl möchte zmn Mittagessen kommen. «Ganz natürlich,» sagt Karl, winkt einen Wagen heran, steigt ein nnd lässt den Verblüfften ohne weitere Entschuldigung stehen. Nicht als ob er nicht wusste, was sich schickt, aber er vergisst sehr oft daran und findet es dann räthselhaft, wenn man ihn für das hält, was er gar nicht ist: ungezogen . .. In der fremden Stadt schüttelt er im Gasthofe den Reisestanb von sich, wechselt Wäsche und Kleider, schlendert eine Stunde durch die Straßen nnd begibt sich dann zu der Familie, die ihn eingeladen hat. Er hat es uuterlassen, zu fragen, um wie viel Uhr die Speisestunde sei, und nun erscheint er um 1 Uhr und meldet alsbald, dass er in der Absicht gekommen sei, möglichst rasch zn Angriffen auf Küche und Keller zn übergehen. Iu der Regel speist die Familie um 3 Uhr, aber sie hütet sich, das zu bekennen; ein fliegender Bote verschafft ein Mittagessen aus einem nahen Gasthanse — Karl ahnt nicht, was er angerichtet hat, nnd während die mit ihm plaudernden Hauslcute wie anf glühenden Kohlen sitzen, spricht er wirklich anregend und voll glänzender Einfälle über alles Mögliche — er findet kaum Gehör, die Gesellschaft antwortet ihm zerstreut und ohne Theilnahme, sie denkt darcm, was für schreckliches Zeug wohl auf den Tisch kommen werde; Karl indessen staunt, denn er bemerkt, dass man auf seine Rede kanm achtet nnd die gewöhnlichsten, plattesten Schwätzer erfreuen sich doch oft der hingehendsten Zuhörerschaft. Warum? Wieso? Das weiß er nicht und erräth er nicht. . . Endlich wird die Snftpe aufgetragen. Karl hat guten Appetit mitgebracht. Er greift tüchtig zn, die besorgte Familie athmet erleichtert auf — beim Geflügel aber sagt er, wie vom Teufel geritten: «Sind in Ihrer Gegend alle Hühner so zähe?» Todtenstille. Die Hausfrau erbleicht. Eine halbe Stuude verfließt uuter peinlichem Schweigen. Karl strengt sich vergebens an, ein Gefpräch in Gang zu bringen, die Tischgenossen scheinen taubstumm geworden zu sein; Karl geht stannend fort, und so lange er sich iu jener Stadt aufhielt, stauute er darüber, dass die nach seiner Ansicht gar seltsame Familie ihn nicht wieder zn Gaste bat. Ein anderesmal war ich mit ihm bei einem reichen Großindnstriellen beisammen, der etwa vierzehn Tage vorher geadelt worden war. Karl, der ganz ungewöhnlich vielseitig unterrichtet ist, unterhielt alle Anwesenden. Er gehört überhaupt zu den liebenswürdigsten Menschen, und wenn er nicht eben plötzlich etwas Unmögliches sagt oder thnt, stehen ihm für den Verkehr die gewinnendsten Gaben zugebote... er sagt oder thut cbeu uubedingt etwas Unmögliches an der richtigsten Stelle, d. h. dort, wo sein Wort niederfährt wie ein Blitz vom Himmel. Bei dem seit zwei Wochen Nobilisierten erfüllte er diese Mission, indem er von einem gemeinsamen Bckaunteu scherzend behauptete: «O, der ist von altem Adel.» — «Wieso?' ^ «Schon seit zehn Jahren, das ist doch lange 9^ her!» ... Karl war unsäglich erstaunt, als '"^l versicherte, der Hausherr sei über dieseu Witz "^ß. gewesen, nnd er staunt noch jetzt, weil der lV^, industrielle auf den weiteren Umgang mit ihm zichtet hat. ^ Karl hat noch nie eine Dummheit gemacht, ^ dass sie einschlug. Er entwickelt eine Treffsicher!)"^ die man ihn beneiden müsste, wenn es sich um e ^ für ihn Nutzbringendes handelte. Und das MH.'l digste ist, dass er die Dummheiten, welche so ^". > hervorbringen, immer durch eine Reihe von " -,^ verständigen und liebenswürdigen Handlnngen eu ' ^ Bei einer Dame, die gern noch als jung un? > „5 gilt, obzwar sie über die erste Blüte hinaus N ,^, im Laufe der Jahre an Reiz eingebüßt hat, im u ^,, aber dnrch ihre Eigenschaften jeden zu feM" ^i>' und mit der Karl überaus gern verkehrte, ^ .^t ^ Meisterstücklein geleistet, indem er über ein Por""^li-Dame, das diese nicht liebte, weil es sie g^/.j ^ stisch wiedergab, die verbindliche Bemerkung ^sM^ den ließ: «Gut getroffen, aber ein wenig 9' A" chelt». .. Sagen Sie Karl. dass er damit ""' Oc leidigendes geäußert, und er wird sein erstaunte, ^, sicht zeigen.' Er wollte ihr nicht nnangeney"-^ ^ beileibe nicht — was doch die Leute haben, seine Worte so falsch anffasfen! . .,„ L Karl will sich überhaupt mit niemanor» ^,< tragen. Er wollte auch mit Frau Z. gut 3".^,,. ih" ben. mit deren Tochter ein freundlicher Vernu ^Macher Zeitung Nr. 120 1015 _________________ 28. Mai 1887. Politische Uebersicht. ,, (Verhandlungen des N ei chsrath es) ^s W i e n schreibt man uns unterm Vorgestrigen: ^°s Abgeordnetenhaus erledigte hente die restlichen ^Pitel des Staatsvoranschlages nnd das Fiuauzqesctz. .! Fortsetzung der Verhandlung des Instizbndgets sprach Uhg. Dr. Heilsberg die Concnrrenz. welche ^ die Gewerbetreibenden durch die Strasbausarbeitcu Mächst. Der Redner wünscht eine stärkere Herau-''ehliiig d^- Sträflinge zu den Landesciüliirmbe'iten, ^'l srlbst die Erzeugnng von Artikeln für ärarische ^ecke den Gewerbetreibenden Concnrrcnz mache. Der Ad»cr empfiehlt die Errichtung von Strafcolonien. "^ Kreuzig verlangte die Abschaffung aller ge-^'lblichcn Arbeit in den Strafhäuferu. Minister Dr. ^llzak sagt, überseeische Sträflingscolonieu wäreu ?'l möglich, wenn freie Colonicn österreichifcher Na-^nalell entstehen würdeu. Ohne solche freie Colonieu ^c eine geregelte Verbindung mit überseeischen Plätzen ^'»dlich schwer — insbesondere wegen der Kosten. ^ habe gar keine Vorliebe für Strafcolonien nnd sich -k für sulche ausgesprochen. Ministerialrath Pichs ,^', die Schädigung der Gewerbe durch die Straf-^^Nlbeit könne niemals ganz beseitigt werden. Die Mmmg habe aber Maßnahmen g.troffen, welche die ^diglmg nwglichst verringern. Den Strafanstalten ^ i^e KÜudeuwirlschaft, jeder Verkauf von Fabr,kateu ^ Pnrteien verboten. Die Verwendung von Sträf-^"^n zu Lande'ra>lf wurde der R>st des Instiz-'^^ttz genebmigt. Veim Capitel «Pensionöetat. for-^ Abg. Siegl eine Reform des Pension<'weseuö ?'r die Samsung eines großen Pensionsfondes. ^' Hren erinnerte den Fiu.inznliuister an sei» vor ^Mi, g^'hl'ncö Versprechen, die Pensiouen der l^'uen und Waisen von Staatsbeamten zn regeln, '^folgte die Berathung des Capitels «Snbuentionen ^.Dotalioneü». Abg. Proskowetz urgierte deu ^'chen Ailsbali der Bahnverbindungen zunscheil Trieft ,"',^ dein Norde»,. D.'r österreichische Lloyd solle eine ^ere Regsaintelt entfalten, sonst gehen wir maritim )'Wmde. Abg. Kaizl forderte die Herabmindernng ^ Subventionen der Privatbahnen nnd constatierte ^' qüuslige» Erfolg des Staatsbahnbetriebes. Nach ^u'digmig' des Budgets entstaud eine Debatte über .''morgige Tagesordnung, Der Präsident uer> '"'dete als Tagesordnung- die Wahl iu das Reichs' Mcht an Stelle Zy'ilikiewicz'. das Local bahngesetz, "s Gesetz, betrcffeiid das AufnalMsaller fiir Gym^ ^!^'» und die Abänderung des Ex.'cntionsuerfahrens. "b''r Verlai'geu Nitfche's setzte dcr Präsioeut auch "Antrag Iagues'. betreffend die Execution der Ruhe« if"usse. auf die Tagesordnung, bezweifelt jedoch die ^digimg desselben,' .^, (Der reichsräthlichc C z echcncl u b.) Die ^,^'chischeil Organe pllbliciercn die neuen Statuten .^^zechenelilbs mit uerschärfteil BestinlMllugen be-' M der Mltgliederaufnnlnne mit geheimer Abstim' ,^^ und absoluter Majorität der Anweseudeu und l,^. 'uihaltllng der Verhaudlnugen. Die Großgrund-^^^ mid ulährischen Abgeordneten genießen das ,^'derrccht, dass sie sich. falls irgend eine Frage für ^ ^lubfrage erklärt worden ist, durch einstimmigen >,^ll,ss aller anwesenden Mitglieder ihrer Gruppe ch^^r Clllbfrage emancipieren Ulld auders, als der Club beschlossen, stimmen können, uhne dass sie damit aufhören würden, Mitglieder des Clubs zn fein. (Das Reichsgesetzblatt) publicicrt die Kundmachungen , Durchführungs - Verordnungen nnd Instructions an die Zollbehörden zn dem mit Istem Juni d. I, in Kraft tretenden abgeänderten Zolltarife. (Kärnten.) Der Centrala»sschuss der Kärntner Landunrtschaftsgesellschaft hat beschlossen, beim Acker-bauüiiuisiVriüm dringlichst um die Aufhebung des Pferde-mi^fulirverbotes zu petitiouieren. (Die Wahlen in Ungar n.) Einer Meldling aus Budapest zufolge werden die Wahlen für das un-garische Abgeordnetenhans durch einen Erlass des Ministeriums des Innern für den Zeitraum vom 17. bis inclusive 26. Juni ausgeschrieben. In den meisten Wahlbezirken dürften die Wahlen schon am ersten Tage stattfinden. (Ans de m Vatica n.) Eine ganz merkwürdige Nachricht aus Rom veröffentlicht das «Berliner Tageblatt». Der Papst soll den Beschluss a/fasst haben, gelegentlich seines Iubilänms in die Peterskirche herabzusteigen und zum erstenmale c'vi-mn i»id!ic;0 dafelbst die Messe zu lesen. Um jeden Zwischenfall zn vermeiden, hätle Se. Heiligkeit bereils Erkundigungen einziehen laffen, ob die italienische Regierung in genanntem Falle für die Ansrechterhaltnng der Ordllnng nnd den Schutz dcs Papstes uud der Ceremonie bürgeu wolle Die italienische Regierung soll dies bejaht haben, nnd so würde das große Ereignis in der That zn erwarten sein. (Die französische Min i st e rkr ise) nimmt einen trostlos schleppenden Verlauf; uachdem die Combination Flogmt gescheiter!, hat Gü!uy abermals Herrn von Freycintt mit der Cabinels!nldung beauftragt. Ob derselbe einen P isuch mit Bonlanger oder ohne denselben zu machen lM, lvivd nicht gemeldet. Als fest stehend kann angesehen werden, dass man im Elysl!e Bonlanger sehr gerne beseitigt sehen möchte nnd dass nnter dieser Voraussetzung auch ein Theil der Monarchisten das neue Cabiml, vorläufig wenigstens, zn unterstützen sich bereit erklärt hat. (Die belgische Streikbewegung) ist noch immer im Wachsen; es haben sich vorgestern anch die Arbeiter der Cockerill'schen Eisenwerke nnd Maschinenfabriken in Seraing derselbe» angeschlossen. Die Regiernng hat Truppen nach Seraing geschickt. (Aus der Schweiz.) Vorgestern trat in Vern unter dem Vorsitze des Chefs des eidgenössischen Militär-Departements, Buudesraths Hertenstein. ein größerer Ausschuß zur Berathung der weitere» Aussühruug der Landsturm-Organisation und der damit zusammenhängenden Nebenfragen znfammen. TlllMiemgleiten. Se. Majestät d^r Kaiser haben in Allerhöchst seinein ilnd i',n Nameu Ihrer Majestät der Kaiseril, 1000 fl. zn dem in Wien zn gründend»'!! englischen Oouuernantenheim zu speudeu gerilht. Se. Majestät der Kaiser haben. wie die «Brünuer Zeitung» meldet, für die Abbrändler von Spittiuau 400 sl. zu spenden geruht. — (Theatcrbrand in Paris.) Während der Mittwoch-Vorstellung in der «Oiiüill emmq.»«» zu Paris entstand, wie, bereits telegraphisch gemeldet, auf der Bühne Fcner, welches sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Das Theater war ausverkauft. Eine ungeheure Panik bemächtigte sich des Publicnms, doch konnte sich glücklicherweise der größte Theil des Publicnms retten. Um !) Uhr 50 Minuten stand das Dach des Theaters in hellen Flammen. Gegen Mitternacht war der Vrand im großen und ganzen unterdrückt. Nach den Angaben der Journale beträgt die Zahl der dem Fcner znm Opfer gefallenen Personen, soweit bekannt, 56 Todte nnd etwa 60 Verwundete. Die Verunglückimgcn sind hauptsächlich die Folge von Sprnng ans den Fenstern. Das Theatcr-gebändc selbst ist vollständig zerstört. Man fürchtet, unter den Trümmern noch weitere Leichen vorzufinden. — Ein uns gestern nachmittags zugekommenes Telegramm meldet: Die Kammer votierte 200 000 Francs für die Opfer der Komischen Oper. Nebst den officiell bereits bekanntgegebenen 5li Todten wurden heute im Theaterbuffet über einander gehäufte Leichen vorgefunden. Die Pompiers erblickten noch weitere Leichen, zn denen sie jedoch nicht gelangen tonnten, da der Brand noch nicht vollständig erstickt ist. «Voltaire» vermuthet, dass noch wenigstens 150 Leichen unter den Trümmern begraben liegen. — (Frühlingsfest im Prater.) Im Falle ungünstiger Witterung wird der Blumencorso im Wiener Prater von Samstag, den 4., anf Montag, dcn l'i. Juni, verschoben. Das Rotnndcnfest am 5. Juni wird bei jeder Witterung abgehalten. — (Standesgemäße Todesa rt en.) Der Färber erblasst, nnd der Maler wird zum Schatten. Dem Schneider reißt der Lcbensfaden, nnd der Botaniker beißt ins Gras. Der Briefträger hat seine Bahn vollendet, und die Schildwache hat es überstanden. Der Buchhalter schließt sein Leben ab, nnd des Uhrmachers Uhr ist abgelaufen. Der Pfarrer segnet das Zeitliche, nnd dem Kcrzcnzieher wird das Lebenslicht ausgeblasen. Dem Thürmcr schlägt seine letzte Stnude, und der Bergmann fährt in die Grube. Der Chemiter sieht seiner Anflosnng entgegen, nnd der Soldat wird zur großen Armee versammelt. Der Bankier wechselt das Zeitliche mit dem Ewigen, nnd der Bäcker ist gewogen und zn leicht befunden worden. Der Büchsenmacher hat feinen Lauf vollendet, und die Waschfrau hat ausgernngen. Der Töpfer verlässt das Irdische, und der Conduetenr liegt in den letzten Zügen. Der Schnapsbrcnner gibt seinen Geist auf, llild der Mnsikant pfeift anf dem letzten Loche. — (Räuber in Semlin.) Eine aus entsprungenen serbischen und syrmischen Sträflingen gebildete Räuberbande macht die Stadt Semlin und Umgebung unsicher. In Dobanovce wurde der Gemcinderath Wall-ner von ihr ermordet nnd in Snrein Gemcindevorstand Mrzie angeschossen. Der Gendarmericposten im Bezirke wurde auf fünfzig Mann erhöht und eine allgemeine Streifmig unter Militärafsistenz nach Strolchen angeordnet, sowie die strengsten Polizeimnßnahmcn gemeinschaftlich mit der serbischen Regierung eingeleitet. — (Die Dame im Frack.) Der Polizeifträfect von Paris hat sich bemnssigt gesehen, von neuem die Verordnungen znr öffentlichen Kennlnis zn bringen, welche den Franen das Tragen von Männcrlleidern, außer znr Faschingszeit, verbietet. Die Veranlassung dazn gab Frau Diculafoy, die tapfere Gattin nnd Abenteuergefährtin des Orientreiscndcn dieses Namens, welche ihre Vorliebe für Männerlicider in etwas auffälliger Weise znr Schan trägt nnd nenlich bei der Premiere der Komischen Oper «1.0 lim iiull^io i,ii» daran Schuld war, dass sich alle Hälse halb verrenkten, um die Dame zn sehen, die sich im Frack mit dem rothen Bändchen der Ehrenlegion, weißer r ^rlich,. Verbindung zn bringen suchte. Nur stellte ^,""2 nicht ganz richtig au. Er benutzte nämlich deu ^ "^lulass, um Frau Z. seiue radicaleu Ansichten ^.Schwiegermütter mitzutheilen und ihr den Eut-Hs zu off^ibareu: falls er heirate, seine Schwieger, dwz beharrlich links liegen z» lassen. Nachdem er ^ ^^^ vollbracht, spottete er zur Tochter über die ^sz llmgeu Mädchen, die sich darüber nnklar seien, ,,.^ 'Nan sic nnr ihres Geldes wegen hcirate — und -» ^swllnte maßlos, als er bald darauf erfuhr, Frau i.j^lle nicht seine Schwiegermutter, Fräulein Z. nicht ^ Frau werden. Er hatte sich doch gegen beide so ^ ^'swürdig benommen — unbegreiflich, was mit '">"ale in sie gefahren war! ^ .Karl — fast hätte ich vergessen, es zu erwähnen ^y'st von Beruf Schriftsteller. Er trägt seinen ^ ^en aufrichtiges Wohlwollen entgegen, er fördert Hl' das Talent nnd bemüht fich, Anfängern den ^ y?" ^'bnen. aber er fühlt fich verpflichtet, bei passen-^.-s !nssm denen, die schon etwas erreicht, schon einen ^s ^"s Weges zurückgelegt, einige goldene Rücb Mi 'feiten Z" sagen. Will der Aulass nicht von h^ . kunimen. so führt Karl ihn mit Oeschicklichkeit tt ^' — cr besitzt darin eine große Uebung. Nud hat ,^ ''Wal begonnen, so lässt er nicht bald wieder l,is hi>t ^uigt alles an Mann. was er anf dem Herzen ^ .^ulge ist. dass seine CoNcgen ihn hassen nnd ^»d s"' 'hln nach bestem Können zn schaden trachten ^ 'l)m für srine Aufrichtigkeit (unglaublich!) keinen tt ii, ^'sscn. Karl staunt, wenn man ihm beweist, dass "r seinen Standesgefährten Feinde habe, er ahnt nicht, woher diese ihm erstehen. Er fügt niemandem ein Leid zu, ja, er ist l"reit, jedem Hilfe heischenden beizustellen. Woher also die Feindschaften? Er denkt vergebens nach und kanu auf keinen Grnnd kommen. Oft, nachdem er jemanden eine halbe Stunde hindurch mit off »herzigen kritischen Bemerkungen belagert hat. fragt er unbefangen: «Ich habe dein Mann doch nicht wehe gethan?» Antwortet mau ihm: «Ja, du hast ihm wehe g.than,' fo bekundet er seine phänomenale Fertigkeit im Staunen. . . Wenn er eine Polemik führt nnd dem Gegner die wuchtigsteu Schläge auf den Kopf versetzt, behauptet er ernstlich, dass er ihn bloß spöttisch gestreift habe. «Gestreift? Niedergeschmettert!» müsste man ihm antworten. Aber es wäre unklug, ihm so zn entgegnen, denn er könnte vor Staunen die Besinnung verlieren. Karl ist im Princip der höflichste und befcheidenste Mensch, aber ein Dämon treibt ihn zu Nraftänßerun-gen, deren Nachwirkungen es ihm ermöglichen, seine Virtnusität im Stannen an den Tag zu legen. Er hat die Tugend der Selbsterkenntnis, nur in dem einen Puukte' keunt er sich selb't nicht, dass er nie erräth, warum ihm mit den meisten Leuten etwas mehr oder minder Störendes widerfährt. Wenn ich ih:u gestünde, dass diese Zeilen ihn angehen, er würde zuerst nnglän-big lächeln, dann aber so aufrichtig staunen, dass man versncht sein könnte, ihm zuznrnfen: «Du bist der reizendste unausstehliche Mensch, der je gelebt hat.» ^_______F. Groß. I)er kleine Kel'd. Aus dem Nllssifchl'n drs F. M. Dostojl'vvli wu 5 * 5 (4. Fottschmic,.) Da sie weiter nichts zu thun haben, als fremde Fehler und Schwächen abzulaueru nnd sich einznprägen. uud da ihuen das Gefühl des Guteu genan in dein--selben Maße vorhanden ist, a?s wie viel davon anf den Antheil einer Auster gekommen, so fällt es ihnen bei derartigen Präservativmitteln anch nicht schwer, mit den Lenten ziemlich gütlich auszukommen. Damit brüsten sie sich maßlos. Sie halten es z. B. für ans-gemacht. dass nahezn die ganze Welt ihnen zmspflichtig ist; dass diese Welt eine Anster ist, die für sie stets vorräthig; dass alle, mit Alisnahme von ihuen, Narren sind; dass der erste Beste einer Apfelsine oder einem Schwamm glcich ist. den sie nach Belieben auspressen können, sobald sie deu Iuhalt braucheu; dass sie überall zu Hause sind. nnd dass die löbliche Ordnung der Dinge eben daher rührt, weil sie so klnge nnd charakterfeste Leute find. In ihrem grenzenlosen Hochmuth geben sie keiue Mäugcl ihrerseits zu. Sie gleichen jener Sorle von Alltagsschwindlern, geborenen Tar-tüffen lind Falstaffen,' die stch dermaßen hineingeschwindelt, dass sie schließlich sich selbst davon über-zeugt haben, dass das so sein müsse, nämlich, dass sie leben nnd schwindeln; die so oft schon andere ver-sichert, sie seien ehrliche Leute, dass sie schließlich selbst die Ueberzeugung gewonnen, sie seien iu der That Mlmchcr Fcituug Nr. liil) 1010 28. Mai 1887. Halsbinde und Zubehör auf die Brüstung einer Log stützte. — (Die Golumbacser Fliegen,) Wie ungarische Blätter berichten, ziehen in letzter Zeit öfter Schwärme der Golumbacser Fliegen nach Siebenbürgen und verursachcu auf ihrem Wege Äugst uud Schreckeu in den Gemeinden, welche sie berühren. Neuester Zeit haben diese gefährlichen Thierchcu im Petroszeuyer Bezirke große Schäden verursacht, indem ihueu über 80 Stück Rinder erlegen find. Auch in dem Pujer Bezirke sielen ihuen mehrere Riuder zum Opfer. — (Der Rheinfall bei Beleuchtung.) Die Wasserkraft des Rheins wird vom 25. d. M. ab zur elektrifchen Beleuchtung des Rheinfalles verwendet wcrdeu. Dieselbe soll täglich vou 9 bis 11 Uhr abeuds, auch bei schlechtem Wetter, in Thätigkeit treten. — (Unnöthiger Schrecken.) »Lieber Manu, fasse dich, ich habe dir etwas Entsetzliches mitzutheilen. Dein Cassier ...» — «Um Ootteswilleu! Ist er durch-gegaugen?» — «Nein, er hat nur eine Liebeserklärimg gemacht!» — «Ach ... ich bin jetzt erschrocken!» ?oml- und Prouillzial-Nachrichten. Brandschaden-lirrslcherungolmstalt in Graz. Graz, 25. Mai, Gesteru hielt die k. k. priv. wechselseitige Braud-schadeu-Versicherungsanstalt in der Landstube zu Graz die diesjährige ordeulliche Verciusversammluug ab, iu welcher, nachdem der Präsident Se. Excellenz Herr Frauz Graf von Meran gleichwie der Vicepräsideut Herr Dr. Ferdinand Portugall ciues Curgebrauches wegeu zu erscheinen verhindert waren, das Mitglied des Verwaltuugs-rathes Herr Otto Freiherr v. APfaltrcru deu Vorsitz führte. Nach Begrüßung der zu diefer Vereiusvcrfamm-lung erfchieueucu Vereiusabgeordueteu aus Steieriuark, Kärntcu uud Kraiu und nach Vorstellung des Regic-ruugscommissärs Herrn k. k. Statthaltcreirathes Oskar Schießler wurde diese Versammlung eröffnet, und erstattete der Tagcsorduuug gemäß der Verwaltuugsrath zuuächst den Bericht über die uach Ablauf der scehs-jährigeu Maudalsdauer iu diesen« Jahre statutcumäßig vollzogene Neuwahl der Verciusabgeorductcu. Nach dem Ergebuissc dieser Wahl sind demnach für die sechsjährige Mandatsdauer gewählt für dcu dritteu Wahlbezirk Kraiu die Herreu: Ottomar Bamberg in Laibach, Leopold Detlev a in Buje, Otto Detela iu Laibach, Frauz Hudoveruigg iu Nadinannsdorf, Karl Leskovic in Laibach, Leopold Baron vou Liechten berg in Habbach, ltarl Obrefa in Oberlaibach, Franz Pcha n y in Seisenberg, Albert Samassa in Laibach und Benuo Baron Taufferer iu Weixelburg. Hierauf wurde der Rechcufchaftsbericht famnit Rech-nungsabschluss für das 58. Verlualtuugsjahr 1886 znr genehmigeudeu Keuntnis genommen, vom Revisionscomit^ der Bericht über deu Befnnd der in Rede stehenden Iahresrechnung erstattet uud uach dem Autragc der Rechnungsrevisoren dem Verwaltungsrathe das Abso-lutoriniu ertheilt sowie demselbeu uud dem General-secretär Herrn Autou Ritter vou Spinler für die ersprießliche, sorgfältige, gleichwie umsichtige Leitnug der Austalt der Dauk votiert, Nach deu Beschlüsseu der Vereiusversammluug iiber die Verwendung der Gcbarungs-überschiisse loerdeu den Vereiustheiluchmern der Gebäudc-ablheilung von dcu pro 1886 geleisteten Vereinsbciträgeu 14 Procent anlässig der Beitragszahlung pro 1888 rückvergütet werdeu. Der Voranschlag für das Jahr 1887 wurde geuchmigt. Bezüglich der von der vorjährigen Vcreinsvcrsammluug bcschlosscucu Realitätcu-Erwcr-buug für die Anstalt berichtete der Verwaltuugsrath, es sei iu Klagenfurt ein Complex von au der Bahuhof Riug-straße und Wulfcngasse gelegenen Baugründen im Flächenmaße vou 3416 Quadratmeter angekauft wordcu, welche zunächst dnrch Aufführung von zwei aneinander geschlosscucn Häuseru iu der Bahuhof- u»d Ringstraße verbaut werdeu. Die Pläne uud Baubeschreibungen seien bereits vollendet und die Offertausfchreibuugeu im Zuge. Iu Laibach wurde das Stadthaus Nr. 13 au der Wieucr-straßc vom Herrn Lucas Tavcar um den Preis vou 135 000 fl. erworbeu. Eudlich berichtete der Verwaltuugsrath über die vollzogene Errichtung der Repräsentanz für Kärnten, welche Stelle ausgeschriebeu uud schließlich dem Herru Rudolf Scho glitsch iu Klageufurt anvertraut wurde, defsen Function in der bezeichneten Eigenschaft mit 16. März l, I. begonnen hat. — Sämmtliche diese Berichte wcrdcu zur geuchmigeuden Kenntnis genommen uud dem Verwaltungsrathe seiteus der Vercius-Abgeord-neteu vou Käruten uud Kraiu der Dauk für die Reali-sicruug der Realitäteu-Erwerbuugeu iu Klagcnfnrt u»d Laibach ausgesprochen. Bei der hierauf vorgenommcncu Ersatzwahl der gemäß H 118 der Statuten außer Function zu tretcuden fünf Mitglieder des Verwaltuugsrathes, u. zw. Otto Freiherrn von Apfaltreru, Carl Ritter vou Kuaffl-Lcnz vou Fohusdorf, Julius Krepefch. Dr, Leopold üiuk uud Heiurich Wastiau, wurden sämmtliche diese wiedergewählt. Zum Schlüsse faud die Wahl der Rcchuuugsrevisoren für das Jahr 1887 statt, laut welcher die Herreu Edgar Varou vou Ecker-Eckho fcu, Carl Fritfchcr und Johann Hofmauu zu Rech-uuugsrcviforeu, Herr Carl Schuetz zum Ersatzrevisor wiedergewählt wurdeu. Dem ciugchenden Rechenschaftsberichte ist hauptsächlich Folgendes zu eutuehmeu: Mit Schluss des Jahres 1886 ergab sich iu allcu drei Abtheilungen eine reine Vermehrung des Versicheruugswcrtes um 7 669 357 fl., wovon anf die Oebäude-Abtheiluug bei einer Vermehrung der Theilnehmerzahl um 928 3 868 913 fl,, auf die Mobiliar-Abtheilung bei eiucr Vermehruug llm 776 Ver-sicheruugen 3 7!>0 972 fl. und auf die Spiegelglas-Ablheiluug bei ciucr Vermehruug um 38 Verficheruugen 9472 fl. cntfalleu. Die anch in diesem Rechenschaftsberichte eulhalteue Darstelluug der Qualitäten der ge-fammteu laufcudcu fowie der ueu zugewachsenen uud der abgefallenen Risten zeugt für eiue stäudige Zunahme besserer Versicheruugsobjccte, Als Gebaruugsergebuis des Jahres 1886 ist für alle drei Abtheilungcu rechnungsmäßig ein Uebcrfchufs von 125 652 fl. 77 kr. uud über Abzug der aus dem Uebcrfchusse der GMude-Abthciluug des Jahres 1885 auf die laufeudc Gebarung pro !886 vorgetrageueu 30 000 fl. ein reiner Gesammtüberschuss vou 95 652 st. 77 kr., und zwar: für die Gcbände-Abtheilung mit 80 561 fl. 10 lr., für die Mobiliar-Abtheilung mit 14 699 fl. 43 kr., für die Spiegelglas-Abtheilung mit 392 fl. 24 kr. coustatiert. Die Gebaruugs-Überschüsse der Gebäude- und der Mobiliar-Abtheiluug siud iufolge zahl- uud umfangreicher Brandschäden gegen jene des Jahres 1885 geringer, nnd veliefeu sich die liquidierten Schadenvergütungen pro 1886 aller drei Abtheiluugeu mit Einschluss der Erhebnngskosten, Be- lohuuugen für Hilfeleistuugeu, Lärm- und LösciM"' ersätzc auf 405 725 fl. 53 kr., wovon über Abzug ^ Autheilc dcr Rückversicherer zu eigenen Lasten ^r <'' stalt 254 523 fl. 79 kr. verblieben sind. Au s? ^ eiustheiluehmer der Gebäude-Abtheiluug uud an 7 "^ einstheiluehmer der Mobiliar-Abtheiluug, welche de" Schadeuvcrgütuugsauspruch statutenmäßig verwirkt tM"' wurdeu im Gnadenwege Schadenvergütungen in ^ Gesammtsummc vou 25 389 fl. 76 kr. vom Verw^ tuugsrathe iu Ausiibuug des ihm statuteumäßig zustehe deil Rechtes bewilligt, und erscheint weiters im Nech^ schaftsberichte erwähnt, dafs auch im Jahre 1886 rB-sichtlich der vorgefallenen uud erhobcueu Schäden ew schiedsrichterliche Iuterveution nicht in Anspruch ^ uommcn wurde. Die Schadeureservcu betrageu über Abzug der «n-theile der Rückversicherer 1043 fl. 21 kr.; die Veitt'lM uud Prä'mieurcservcu, uuler welchen die erst künftig fäW U'crdeudeu Prämicuscheiuc nicht iu begriffen find, zusamwc» 558511 fl. 4 kr. uud die außerdem uurhaudeueu Nestt^ foudc aller drei Abtheilnugeu 1400 620 fl. 83 kr, Ml Vcrwaltuugsrath bemerkt, dafs uach dem gegenwärtig^ Stande des Rcfervefoudes der Gebäude-Abtheiluug dicp schou iu ciuem der uächstcn Jahre die statuteumäM Höhe vou 1 Proccnt des Versicheruugswertcs erreiche" wird, woruach desseu cigeue Erträgnisse hinreichen lverd^' denselben in dein angegebenen Verhältnisse zu dem a«!' habcudcu Rifico zu erhaltcu uud daher über die jeweils Gebaruugsilberschilsse zugliilsteu der Vcreiusthcilmh»^ lvird verfügt »oerdeu köunen. Aisher wurden deu Verein theilnchmern seit zehn Iahreu aus den Gebaruugs'M' schüsscn zusammen 456 677 fl. 71 kr. rückvergütet. T>" Verwaltuugsrath erwähnt indes writers, dass dersel" sich schon bis heute mit Erfolg bemühte, dcu Vereis lhcilnehmern nach Thuulichkeit Erleichterungen und ^ mäßiguug cu iu dcr Eütrichtuug der Beiträge zu gewählt uud verweist iu diefcr Bezichuug auf die Begünstig^ für laugjährige Versichcruilgen, die Reform iu deu Tan"' bcstimmungen nud die fortN'ährcudcu Richtigstellungcn ^, Orts-, resp, Risleuelassifieationeu. uud werde derselbe "»"> iu Zukuuft diefe Bahu zeitgemäße,, Fortschrittes vcrfl'lß''' und allen auf weitere Erlcichtcruugeu abzielenden '' regllngeu uud Frageu das wärmste Juteresse entgeh" briugeu. Die Auslageu für die Centralver>valtuug, fiir ^" allswärtigen Dieust, dauu für Stempel, Steuern, sonst'ü Abgaben, einschließlich der obligatorische» 2"/„igeu A'»^ Wehrbeiträge, beliefeu sich auf 102 750 st. 69 kr. "'^ siud gegen den vou der Verciusvcrsammluug gcnchmiß^ Voranschlag um 2735 fl. 31 kr, gcgcu deu Erfolg ^,'. Jahres 1885 um 223 st. 59 kr. zurückgeblieben. 9" den Statuteu cutsprccheude Aulage dcr Austaltsfonde cl fcheiut iu der Bilauz specificiert uachgeioieseu uud ^ übrigt, aus letzterer uur hervorzuheben, dass sowohl " Außenstände bei dcu auswärtigen Orgaueu der A»s^ als auch die mit Schluss des Jahres 1886 noch "^ bliebeueu Rückstände au Vereiusbeiträgeu sehr mi»l>"^ waren. Der Rechenschaftsbericht schließt mit dem Dai'kc dc-VerN'altuugsralhes an die hohc Regierung, die löbli^ Behörden, Sparcafseu uud foustigeu Institute und ^ puralioucu für die der Anstalt zutheil gewordene ll»^ stütznug uud mit dcr Auelkeuuung der ersprießlichen ^ tiglnt der sowohl auswärts als im Ccntrale beschäftig Orgaue. '"^^ ehrliche Leute und ihr Schwindel sei eben die Ehrlichkeit selbst. Vis zu gewissenhaftem iuuerlichein Urtheil, bis zu edlcr Selbstkritik vermögen sie sich niemals zu erheben; für gewisse Dinge sind sie zu dick. Im Vordergrund steht bei ihuen immer uud in allem ihre eigene goldene Person, ihr Moloch und Baal, ihr kostbares ich. Die ganze Natur, das ganze Universum ist für sie nichts weiter als ein einziger prachtwller Spiegel, der eben dazu geschaffen ist, damit meiu kleiner Abgott uu-uuterbruchen sich am eigeueu Anblick ergötze uud sür alles andere l'liud sei; darnach ist denn auch keiu Wunder, dass er alles auf der Welt iu so fratzenhaftem Lichte sieht. Für alles hat er ciue fertige Phrase in i»6tlo, uud zwar — was übrigens iu den Augcu dieser Herren als höchste Gewandtheit gilt — die aller-moderuste Phrase. Ja, sie selbst tristen eben dieser Mode den Vorschub, indem sie an allen Ecken uud Enden nu die große Glocke deu Gedaukeu häugeu, vou dein sie Erfolg wittern. Ihnen ist eben die Spürkraft eigen, dergleichen Modephrafen herauszuwitteru und sie sich von andern auzueigncn, so dass es scheiut, als gieugen jene von ihueu aus. Iusbesouderc verproviantieren sie sich mit ihreu Phrasen zur Kuudgebuug ihrer unerschöpflichen Sympathie für die Meufchheit. zur Definition, was die richtigste uud rationellste Pl,ilauthropie sei, und endlich, zur uuausgesetzten Vetämpfuuq des Romantischen, d. h. sehr ost alles Schönen uud Wahrhaften, davon jedes Atom kostbarer ist als ihr ganzes MoUnskeugeschlechl. Aber iu ihrer Stumpfheit erkenueu sie nicht das Wahre in der abweichenden, übergehenden und uufertiqeu Form und stoßen vou sich alles, was noch nicht gereift, keine fesil' Form migeiwmmeu, so» dern gährt. Ein Gesättigter hat seiu ganzes Leben durchgejubelt nud aus dem Vollen geschöpft, felbst nichts gethan uud weiß nicht, wie schwer alle Arbeit ist. und darum vehüle, mit irgend einer Uueveuheit seiue fetten Gefühle zn verletzen: das verzeiht er nie, wird enck immer gedeukeu und mit Verguügen zurückzahlen. In Summa ergibt sich daraus, dass >nmi Held nicht mehr und nicht weniger ist, als eiu kolossaler, maßlos aufgeblasener Sack, angefüllt mit Sentenzen, Modephrasen und Etiketten aller Gattungen uud Sorteu. Doch hatte Herr M* übrigens auch eiue Eigenthümlichkeit an sich, war ein bemeikeuswerter Mann: es war dies eiu Witzbold, Parlenr nnd Erzähler, »nd in deu Saluus sammelte sich immer eiu Kreis um ihn. Au jenem Abend besonders gelang es, ihm Eindruck zu machen. Er bemächtigte sich der Unterhaltung; er war im Zuge, lustig, über irgeud etwas froh, und zog denn anch aller Blicke auf sich. M-me M* aber war die ganze Zeit wie leidend; ihr Gesichtsallsdruck war so niedergeschlagen, dass mir jeden Augenblick schien, als müssten jetzt gleich auf ihren langen Wimpern die vorigen Thränen erzittern. Das alles versetzte mich, wie gesagt, in ungewöhnliche Erregung nud Verwunderuug. Ich entferute mich mit der Empfindung einer sonderbaren Nen-gier, und die ganze Nacht träumte ich von Herrn M*, während ich bis dahin selten fratzenhate Träume gehabt hatte. Am andern Tage früh. morgens rief man mich zur Repetition lebender Bilder, in deucu auch ich eine Nolle hatte. Lebende Bilder, Theater und darauf Ball — alles an einem Abend — follten nicht später alö iu jüuf Tagen stattfinden, gelegentlich mies Hans- festes — des Geburtstages der jüngsten Tochter "' seres Wirtes. Zu diesem beinahe improvisierten F^ waren alls Moskau nud aus den umliegenden Laud1>^ uoch au huudett Gäste eingeladen, so dass es viel Ml" Schreierei und Wirrwarr gab. .,,. Die Probe, oder besset. Costümreuue, war ,'>>" ^ zeit, auf den Mmge», angefetzt, aus dein Oruude, !v nufer Nessigeur, der bekauutc Maler N*. Fleuud >>' Gast unseres Wirtes, der aus Freundschaft fm' /,^ letzteren sich bereit erklärt, Composition und 3>'i^!^,, rung der Bilder nud zugleich damit unsere ^l"^,^ rung zu überuehmeu, jelu zur Stadt eilte zum ^' des Einkaufs von Requisite!, und definitiver VorbeMt . gen zuiu Fest, so dafs keiue Zeit zu verlieren w"^. trat iu eiuem Bilde auf allein mit M-me M*- ^ Vild stellte eiue Scene alls dem Mittelalter vor " war benannt: «Die Schlossherrin uud ihr P"ge'. Ich empfand eiue unaussprechliche Äetlelunw >' als ich zur Probe mit M me M* zusamme»" Mir kam es vor. als müsste sie sofort aus me» Augen alle Gedanken, Zweifel, Vermuthungen hel ' , lefen, die feit gestern iu meiuem Kopfe "»w" ^, waren. Zndem schien es mir immer, als hätte l"1 .^ au ihr uersüudigt, indem ich sie gestern über ^ Thränen ertappt und sie iu ihrem Kunimer gestört. !^ ^, sie wider Willen mich würde scheel ansehen "M' ^ einen unliebsamen uud uugebeteuen Mitwiss^ ^ Geheimnisses. Aber Gott sei Dank. alleZ lief otM'l» ^. Schwierigkeiten ab; ich wurde einfach gar , : „in merkt. Ihre Sinne wareu augeufcheiulich weder >^ ^ uoch bei der Probe; sie war zerstreut, uiedergedrua ^,, geoankeuvolldüstcr; man sah, dass eine große S^g inälte. '(Forts. l"!i" ^"idackks Zeitung Nr. 120 ^^^_________ __________1^17__________ 28. H^ 1«87. »< ^ (Aus dem Ab geordnete» ha use.) Das Mrbnetenhaus hat gestern noch zwei Sitzungen ab-^ten, um das Local-Eisenbahngesetz sowie die Vorlage, i Mend die Investitionen der Ungarisch-galizischen Eisen-^"' zu erledigen. Zn Beginn der Sitzung brachte <,^lcgr einen Antrag aus Aufhebung des Staats-^lungserlasses vom Jahre 1882 für die Prager . bersitä't ein. Diese zweite Action des Iuugczechen-^lers nahm dasselbe klägliche Ende wie seine erste ^°n bezüglich der Sokolseier; sein gestriger Antrag 'Mt abermals nicht die genügende Unterstützung. Das , M pro 1887 wurde in dritter Lesuug angenommen, ^ ^ i>as Local-Eisenbahngesctz, das Gymnasialgesetz, die ^cutionsordnung, endlich der Antrag Iaques ulld ^ '' betreffend die Execution auf die Bezüge und Uenüsse von im Privatdieuste dauernd Angestellten ^" lhrer Hinterbliebenen. Die Antisemiten brachten , Lenden Antrag ein: «Die Regierung wird aufgefor-^l. nach de,n Vorbilde der im Jahre 1882 und 1884 ß, ben Vereinigten Staaten von Nordamerika gegen die Wanderung der Chinesen gesetzlich beschlossenen Anti-^esenbill dem Abgcordnctenhause eiu Antisemiten-Gesetz !>!i >, ^cn Bestimmungen gegen die Einwanderung und ^ /Fassung ausländischer Juden in Oesterreich zur . 'assungsmäßigen Genehmigung vorzulegen.» Der An-^r^ Gourde nicht genügend unterstützt. Für denselben Men ^^ ^^ ^^ Antisemiten noch die Abgeordneten ^ilc, Dr. Gregorec, Ferjancic, ?. Dobl-.'". Plaß, ?. Fischer, Thurnher, Dr. Fuchs, Oelz, ^ayer, Garnhaft, Richter, Steinlvender. ^ ^- (Personalnachricht.) Die Großherzogin ^ Mecklenburg-Schwerin ist gestern zu Besuch h am Typhus erkrankten Herzogs Paul von Mecklen- ^ ui Gonobitz angekommen. ^ ^ (Zur Theater frage.) Wie wir seinerzeit °ütt ^' ^"' stch die Logenbesitzer an den Landes-^'^uss wegen Wiederherstellung des abgebrannten ^"'ers gewendet. Hierüber ist die Antwort erfolgt, ^ der Landesausschuss die Anschaullng der Logender, es sei das Theater aus dem früheren Platze ^Wellen, ^-^ il„d sich, nachdem der Stadtmagistrat Lausig h^ Ingcrcnz ablehnte, au die k. l. Laudes-Anmg wegen der Bewilligung zum Wiederaufbaue des Katers ge>vendet habe. ^ ^ (Anerkennung.) Dem Director des Süd-^Etablisfcments iu Abbazia, Herrn Emanuel Kaiser, ^"e vo,l h^ Kronprinzessin Stefanie als neuer-,^ Zeichen besonderer Zufriedenheit während des Auf-^, Mtes in Abbazia nebst einem Anerkennungsschreiben . e wertvolle Uhr übersendet, auf deren Deckeln Initiale Mt Wappen der Kronprinzeffin und «Abbazia» ein-^^iert erscheint. . — (Fachschule für Holzindustrie.) Wie h ber im Abgeordncteuhause abgegebenen Erkläruug i, Herrn Ministers für Cultus und Unterricht sowie l^ einem an die k. k. Landesregierung gerichteten Er-Wz bes Unterrichtsministeriuins hervorgeht, wird — Heil ^ hiesigen maßgebenden Factoren entsprechende ^^3sleistungen zusichern — im kommenden Jahre in ^ch eine Fachschule für Holzindustrie, das ist für sl^lllschlerei, Schnitzerei, Drechslerei und für Korb-h^ttei errichtet werden. Die erwähnte Fachschule dürfte sl^.ewer dreijährigen Unterrichtsdauer eiuen Lehrer-k^ . ^n sieben Personen erfordern, wofür eine von nw "^lrichtsverwaltnng zu überuchmeude Gefamnü->u^e von 5700 Guldeu in Ausficht genommen !„^" muss. Für die erste Ausstattung an Lehr-i^,^^5 Werkzeugen, Apparaten, Modellen u. s. w. er-bcilsf ^? Aufwand von 2400 fl. nothwendig, Wofür zur ^!<5 ^ localen Factoren aufzukonunen hätten, des-'k!l>> ' ^'^ ^^ ""s ^'"" ^^ ^' ^ bezifferuden lau-^'! Auslagen fiir Lehrmittel. Auch wäre es Sache der ^'s?^' ^' entsprechende Localitäteu Sorge zu trage», ^ch ^^^^ung cmcr Fachschule für Holziudustrie iu Lai->!^ ^lldete auch in der jüngsten Sitzung der Handels-^^uerbekammer den Gegenstand der Berathung. Es M^ ^.^ Beschluss gefasst, im Vereine mit dem Landes-l^^sse und dem Stadtmagistrate ein Comite zu wählen, H?^ ^^ Angelegenheit in die Hand zu uehmen und !,h lachende Anträge zu stellen hätte. Gleichzeitig waudte c^^ Handels- und Gewcrbekammcr an die trainische l'ies ^sse mit der Bitte, die Errichtung und Erhaltuug schule finanziell unterstützen zu wollen, ^z ^, (Vesuch der Adclsbcrger Grotte.) ^i, .wiener Neisebureau Schrökl veranstaltet auch heuer ^eläf" ^ftngstfeiertagcu einen Vcrgnügnngszug nach ^ ^lg. N^ Theilnehmer des Vergnügungszuges wer-ltesc^lgcu um 1 Uhr nachmittags in Laibach ein-^ ' abends im Casinoverciusgarten dem Cou-^ ^^erer Regimentsmusikkapelle anwohnen, hier über-^eis^ und am Pfingstmontag um 9 Uhr vormittags die ^l> c""ch Adelsberg, wo die Grotte besichtigt werden ' '""setzen. ^ ^ (Die Teufelshühle bei Loitsch.) In ^ !)j ^,!^u Nummer unseres Blattes beginnen wir mit ^v», ^^sfentlichung eines hochinteressanten Aufsatzes des ! ^»iscs, Ackerbauministcrium zur Erforschung des inner-^'lhe, Karstgebietes entsendeten Herrn Forstassisteuten " P " tick über die Tenfelshöhle bei Loitsch, die tiefste der bisher bekannten Karsthöhlen, auf welche Publication wir unsere Leser ganz besonders' anfmerlsam machen. — (Katholischer Gesellen verein in Rndolfswert.) Für den genannten Verein wurde im Atelier der Frau Anna Hofbauer soeben eine prachtvolle weiß'rothe Damastfahne, geschmückt mit den Bildnissen der hl. Maria und des hl. Josef und reich mit Goldstickereien verziert, angefertigt. Die Fahnenweihe wird in Rudolfswert im Laufe des Monats Juli in festlicher Weife vor sich gehen. — (Curpfu scher ei.) Einem hiesigen Tischlermeister, welcher an Fnßgeschwüren litt, ordinierte der bekannte Curpfuscher «Kercmar» eine Salbe und eine Flüssigkeit, welche Mittel ihm die Wunde vollständig heilen sollten, uud ließ sich dafür gut zahlen. Die Folge davon war, dass der Tischlermeister eine derartige Entzündung des Fußes bekam, dass er dnrch sechs Wochen krank darniederlag und da auch Blutvergiftung eingetreten, sich auch in Lebeusgefahr befand. Der herbeigerufene Arzt faisiertc sofort die Medicamente nud machte hievon die Anzeige. Der Gerichtschemiker constaticrtc in den Medicamentcn eine ätzende Substanz, welche diese Erscheinungen herbeigeführt, und «Kercmar» wurde zu drei Wochen Arrest und zur Zahlung aller Kosten, welche durch den Arbeitscntgaug und die ärztliche Behandlung verursacht wurden, verurthcilt. Es wäre angezeigt, wenn die cmnpetenten Kreise, in erster Linie das Stadtphysikat, darauf scheu würden, dass doch diesem Curpfuscherwesen, welches in Laibach ganz offen betrieben wird, endlich ge-stenert würde. Der verurtheilte «Kcrcmar» wurde wegen dieses Delktes schon öfter abgestraft, allein dies hindert ihn nicht, in einem hiesigen Gasthanse ein förmliches Ordinationslocal zu haben, in welchem er an Markttagen seine Medicamente den Leuten um theueres Geld verkauft. Nach Aussage des beschädigten Tischlermeisters musste dieser 12 Personen vorlassen, bevor er an die Reihe kam. Den Aerzten wäre aber zu rathen, jeden ihnen unterkommenden Fall sammt den Beweisen dem ärztlichen Vereine anznzeigen, welcher jedenfalls dann die weiteren Maßregeln treffen würde. Nur durch energische Consequenz könnte der öffentlichen und verborgenen Cur-psuscherei gesteuert werdeu. — (Gemeinde Wahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Feistritz im Bezirke Radmannsdorf wurden Johann Mencinger, Gastwirt und Fleischhauer, zum Gemeindevorsteher; Martin Ravnik, Jakob Rozman und Josef Sodja — sämmtliche Grundbesitzer in Feistritz, zu Gemeiuderäthen gewählt. — (Eine « Edelweiß firm a».) Eine der Idee und Ausführung nach interessante und elegante Firma ist seit einigen Tagen über dem Geschäftslocale der Frau Maria Drenik in der Steruallee zu sehen. Die Firma ist mit Edelweißblumen auf schwarzem Sammt in gelungener Weise ausgeführt. — (Eine Kirchenceremouie in Görz.) Wie man aus Görz schreibt, fand dort Mittwoch die feierliche Einweihung der neueu Maria-Immaculata-Statuc durch deu Fürst-Erzbischof Monsg. Dr. Zorn unter Assistenz des ganzen Domcapitels statt. — (Raupen.) In der Umgebung von Rann und im angrenzenden Theile von Krain klagen die Obstzüchter nnd Gartenbesitzer über das Uebermaß von Rauften, welche heuer Obstbäume und Küchengärten kahl fressen, weil dic Verordnung bezüglich der Naupenvertilgung keine entsprechende und allgemeine Beachtung findet. — (Tödlicher Sturz.) Aus Cilli berichtet man uns, dass die 50 Jahre alte, nach Watsch im Bezirke Littai zuständige Marie Vidergar am 19. d. M. abeuds beim Gastwirte Paul Savrasek in Studence im betrunkenen Zustaude über die Stiege in den Keller stürzte, wobei sie sich derart beschädigte, dass sie bald darauf den Geist aufgab. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 27. Mai. In der Abendsitzung des Abgeordnetenhauses wurde das Garautiegesetz in zweiter uud dritter Lesung genehmigt. Der Fmauzmiuister und der Handelsminister betheiligten sich au dcr Debatte. Hierauf wurde das Haus auf unbestimmte Zeit vertagt. Prcsslilllg, 27. Mai. Eiu arger Excess fand heute nachts iu der hiesigen Vorstadt Blummthal statt. Schon iu den Abendstunden verbreitete sich in der Vorstadt das Gerücht, dass dcr jüdische Kaufmann Ielliuek m dem Keller seiue christliche Magd schlachten wollte. In-folge dieses Gerüchtes sammelte sich iu spater Nacht-stuude zahlreiches Volk au, das die Fenster einschlug. Da die Polizeiwache zu schwach war, um weiteren Excessen vorzubeugen, mussten Militär-Patrouillen requiriert werdeu, welche dann das Volt zerstreuten und die Gasseu säuberten. Pariö, 27. Mai. Der Agence Havas zufolge sollen Lockroy und Grauet in der Combination Nouuier ver-bleibeu; auch würden Schritte bei Flourens gemacht werden, dass er die Leitung der auswättigen An-^l^nheitell bchmlc. Für das Pottefenill«.' des Innern sei Failln'res, für das Kriegsportefeuille General Saus-sier iu Veracht gezogen. Pariö, 27. Mai. Freycinet erklärte dem Präsi« deuten Grtsvy die Unmöglichkeit, die Cabinetsbildung anzunehmen. Paris, 27. Mai. Ronvier hat in der heute vormittags nnt dem Präsidenten Grövy stattgehabten Be-sprechnug die Mission zur Bildung eines Cabinets angenommen. Paris, 27. Mai. Es wurden neuerlich zahlreiche Leichen zutage gefördert, und zwar zumeist von Be< suchern der Gallerien, von welchen bedeutend mehr verunglückt sind, als man ursprünglich angenommen hatte. Aber noch immer ist es nicht möglich, die genaue Zahl der Todten anzugeben, weil mehr als hundert Personen, theils Einheimische, theils Fremde, vermisst werden, von deren Verbleib man gar keine Kenntnis hat. Man glaubt, dass mindestens 200 Personen iu den Flammen den Tob gefunden haben. Vriisscl, 27. Mai. Dcr Kriegsminister beruft die Reserven der Jahre 1883 und 1884 ein, da die active Armee zur Aufrechthaltung der Ruhe nicht mehr gc^ nügt. Gestern nachts fand bei Hsrnu, in der Nähe von Charleroi, ein Zusammenstoß zwischen Arbeitern uud Lanciers statt, viele Verwundungen kamen dabei vor, drei Lanciers wurden schwer verletzt. Angekommene Fremde. Am 26. Mai. Hotel ZtM Wein. Henle, Kfm., Augsburg. — Hoberbittner, Prwaticr, St. Gallen. — Vreicha, Ingenieur; Tchachner, Beamter; Hölzer, Stein uud Sinnreich, Kaufleute, Wien. — Faber, t. k. Limtcuant; Nanziuger, Dampfsäge^Directur, sammt ssrau; Güderer und Nölhl, Kaufleute, Gottschee. — Faber, Privatier, Fiume. Hotel Elefant. Dr. Prossinagg, Privatier; Vrumer, Ingenieurl Fuchs, Chcmiler; Töpler und Schönberg, Kaufleute, Wien. — Klemfter, Reisender, Prag, — Pick Ärrnh, uud Pick Ferd., Reisende, Budapest. — Mesarosch, Musiler, Steinamanger. — Nachod «ub Lulschch, Kaufleute, Brunn. — Paliua, Kauf-mann, Turnau. — Zinke, Ingenieur, Iubenburg. - Vuge!, Privatier, fammt Frau, Dauba. — Mujik, Gutsverwalter, Marburg. — Buzzi, Besitzer, Malborgeth. — Kaitner, Heiz Haus-Chef, Puntafel. — Nurger, Privatier, Ratfchach. — Dr. Burger, Privatier, sammt Frau, Gottschee. — Zuftaniii uud Vlague, Besitzer, St. Georgen. — Wüthen, f. t. Oberst lieutenant; Markgraf, k. k. Lieutenant; Iuttioni, Iugovic uud Iellerschitz, Privatiers, Trieft. — Illmer und Spiropulo, Beamte, Fiun-e. — Mulley, Privatier, Loitsch. Gasthof Sliobahnhof. Harpprccht, Kfm., Deutschland. — Bra< chetti, l. k. Postofftcial, s. Frau, Wien. — Schlesiugcr, Kfm., Fiwftirchen. — Guggi, Wirt, s. Frau, und Guggi, Lehrer, Iudcuburg. — Iurca, Besitzer, Saueustein. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Hudovernig, Reis., Graz. — Hudovrrnig, Private, Radmannsdorf. — Iese, Besitzer, Nallas. Verstorbene. Den 27. Mai. «ntonia Cerar, KeNuers Tochter. 4 ^ Bahnhofgasse 8U, «ariola. Im Spitnle: Den 25. Mai. Albin Kumer, Kürschners.Gehilfe, 22I., Tuberculose. Den 27. Mai. Michael Verdir, Bediente, 30 I.. Lun» gentuberculosc. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7 U. Mg,' 73^8 U.4 NO. schwach ! ' Äegen <,« ^ 27,2 . N. l 733,77 13,0 W. schwach Regen 5?'^" 9 . Ab. 732,95 l 9.6 W. schwach Regen ^en Rege» den ganzen Tag anhaltend. Das Tagesmittel der Wärme 11,0«, um 4,4° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglie. An unsere geehrten . (2380) Laibacher Zeitung Nr. !20 ______ 1018 28. Mm 1.^7-^ Course an der Wiener Börse vom 27. Mai 1887. N^ dem 0^^,. L rMM Geld llllai, Staats.Unlehen. «otenrente ....... 81 »0 Li 40 Ellberrent«....... »245 8« « 1854er 4°/„ Staatslose »50 st, II« - '28 '5 18S0sr 0°/° «an,« b«o ^ 13« — I3e 4u 1»S0ei 6°/<> stunstel 1W « 13« 7si l37 25 l884cr StaatSIofe . . 100 „ i«4boi«5.bu 1864« „ . . bo „ ie400ieb'50 <ö,omo»Mentenschem« . . per St. —'— — -— 4°/„ Oest. Volbrente, fteuerftei . 11« 40112 «o Oefterr. Noteurente, steuersrei . »«lib 87.10 ung, Volbrente 4°/„ . . . . I0,l«ll»2-ll5 , Papierrente 5.°/« .... »7 »0 ««'05 « blt-„ Ofil,ahn«^rioii!ale,! . . »»— »8-50 „ Sl<,al«-Obl.(Una.Ostbahn) «?---------— vom 1.187« . Hli — US -. ,, Prämien°«nl. l^ioofl«. w. 120-I2u»4<< lh«iß°Rca.,vose 4°/° 100 fl. . . I»»'—183-4«) Grnubentl.«Obligationen (für ,00 fi. 2°M.) 5 °/° böhmische....... 108 — — — «i°/° galizilche....... I0»eol05 — »°/u mähnich«....... 10? »5 -- — L°/n »ieberösierreichische . . . 10«-—110 — 5°/» oberöfterreichische .... I05 — — — 5°/, fieirischc....... I0bb0 I0L 50 b°/» lioat><«be und slavonische . 104 50106 — b°/u siebenbtltgisch«..... 104 00105-- Velo Ware b°/, Temeser Vanat . . . .104-75105-25 b°/, ungarische...... I04.?0i05 20 Nnbere öffentl. Nnlehen. DonauMea.'kosc b°/„ loo fl. . iis>75H?-2b blo. Anleihe I87U, sleueisrei . 1«« d« i«7 50 «lnlcben d. Etadtgcmclnde Wien i05-50 ins — Nulcyen b, Etablaemelnbe Wien (Sillier und Gold) .... 133 — IS2 75 Prämle»°Nnl. d, Stadtgem, Wien 127-75128 2b Pfandbriefe (für 100 fi.) ^odencr. allg, österr. 4 °/«Gold. »28- - l«? — d>0. i» 5.0 « „ 4»/, °/i, 100 80 10120 tto. in 50 „„ 4°/« . »870 9?l0 rtr. Prl>mie!l'echuIbverschl.3«/„ 101 — 101^<» Qefi.Hhpolbeleübanl ioj, b >/,«/» 101 ^,0 — — 0c!>,»una. Banl Verl. 5°/« . . 100 — 100 40 tlo. „ 4'/,°/» . 102 70 103,10 d!c. „ 4°/„ . . »8-75» 3U'»s> Ui,s,, alia, Botencredit'Nctienges. ,,! Pest in 1.183S Verl. b>/,°/» --'---------^- Prioritäts.Obligationen (für 1VU fi.) Elisabeth - westbah» ,, Emission — — — - ^e,bi>lu«ds»i1ioltl!«^!! >» «illl>er looboiOi — .NulizcIoj.'l^'al'n..... __.^, ^-—, ^lUizijne «>>><- i,'l!d>v,» » Bahn lDeftcrr. Norbwestbahn . . .10« ?o io? »0 SiedrlUütgcr....... —-— — — Veld Ware Staatsbahn I. «misflon . .198 — 198 70 Silbbahn i^ »°/».....146 kb 147-20 „ K k°/o.....1«6'»0 127-30 Ung.»aaliz. Vahn.....100 — 1U0 00 Diverle Lose (per Stils). Ercdillose 100 fi......176'—i7«-50 <2lary-l.'ole 40 ft...... 45-50 __-_ 4°/„ Donau«T>ampfsch. 100 fl. , i,8"?b 114-2.^ t!aidachcr Prämien»«nlch,z!0ft, 13 bo »«-— Ofener 5!ose 40 fl..... 48-2, 14-40 14-70 lNllbolf>i.'ose 10 fi..... lg _ 19.^ SalM'Losc 40 N...... o7'50 K8 2b St,»O>,-»ri«-t.'oje 40 sl. . . . 5« 25 5675 Waldstcin-Vose i!u fl. ... «0 75 .»«2,', Windlschgray Lose »0 fl. . . <» 75 4« 25 »aul-Nctien (per Stü»y 7k «di^r,°Anst,,Orf»,i!00fl.S.4v°/i, 241-5« 24z? 50 Lrdl.'VInst.f. ha»b.u.»s. I»"!!. «81-40 X8i-«0 Credildalll, M^ U»g, i!<»0sl. . «84 50 «85l>n Depositeilbanl, Mg.iwu sl. 175 — 177-— üi>c>,'i!!pte°<ö>el.,V«ederösI,5U0lI. s>42 —548 — Hypvl^lmb., ösl.liU«l!.!l5"/„L ' 54.^ ^.^ v>»!dcn>,, ösl. ^Ujl. H, 50'V» fl. . i5l»-5^il,1'- He»d War« Netlcu von Transport« Unt^rnehmnngen. (per Stttil). lllbrccht'Vahn »00 sl. Silber , -— — — Nlfölb-ssium.-Äahn »0« fl. SiU» 182 5«!i»3 — Nusstg.Tepl. Vlsenb. LOOfl, LM----------------- vöhm. Nordbayn ^50 fl. , —— — — „ Weftbahn ^«0 fl, . .---------------- vuschtiel)raber Eisb. 500 fl, «l^l 812 — 820 — , ^Ut.«) »00 fl. W« — 207 — Donau « Dampfschiffahrt« > O<,j, Oeftcrr. 500 fl. EM. . . ,356—3l8 — vraU'Eis. (Äat.»Dl,..^,)8U0sl,S----------------- DurVodeubachcr , , —'— — — , Slzb.'Tir. ill. <ö. i«?Ä i!ua sl,. 1000 fl, «i^l, «Ü33 2'.^!! ^ran^Iosef'^ah« »00 sl. Oild^,-i----------------- Wufeirchen-Aarclerltisd^uofl.S,-------------' — «aliz,«arll> öiaz>Köslacher,!i0,---------------- !tal)lenb>.rg.«isen>)ahu 100 N. .---------------- »^lch^ll«Obcrd.Elftnl>.«U0 !l. V, —'— —-^ulbclW>Iaj!>) «iscn» 1>.^n-O>,'seNschl,il ^uu sl, ö. W. «2« 80 223-lld !!lovd,öst,'U!i^,, Trieft5>uu fl.L^.47ß._!478 _ Oestcrr. ^lordweftd. ^u sl. Siil, igc, — iei, ,">>> dto. (lit,ii) ^uo ,,, ülll>el .igz Loiel -- ^rag-Dusei 6>>>!,il', Il,o fl. SUl'.i zz-__ ,4 — 1tubo!,'>, ^Y» it(,0 sl. «,ll>« 185 75 18825, Hieveiltüira« ^isenli. »00 fl. —-_____— Staat«eis!!!!l>.^!! ^uu sl. «. W , «25-—225 "0 -------------------------------^iT-i^ Südbahn «an fl. Silber . . . "^^«^ Sllb.Norbd..l»erb..V.,uasI, HVl, 15«^"'.^ Thciß««ahn »00 fl, ö. W, . , — ^»,«.,5 Tramway.«es., Nr. 170 !l. ö. Ä), 23» «-'"^,5^ „ Wr., nc» i"0 s! 0« ^ " — Trnn«port«Oesellschaft lou >!,'. >" " ',.^<> ^!r^^.-l Eisen-Inv.-Oes. üu^ ,l, , '«^ l,<<">^ <-i>U,>2> Harj, Eisenr^ff. 10.» jl. is» —" „ Tl>!>,',l>.-r ltohlenw,»Gis. ?->> fl. ^-„,1^ W,»ffcus,«<»., Ocft. in V, »«' sl 213 "^" Devisen. ^-»lsche Plätze......u2 5ö «'^ ^»:ou.........l""!n5l. P>!!>'rirancS»Stü_ empfiehlt sehr hübsch aus- .^?mr>&L\ gestaltete, mit Gummireifen /^ätP^U versehene (1507) 20-8 zum Preise per fl. 20 bis fl. 30. Wasserdichte (l720) 7 Wagendecken in verschiedenen Grossen und Qualitäten sind zu billigsten Preisen stets vorräthig bei I?t. ü,aiiz:iiigpc3r' Spediteur der k. k. priv. Südbahn Laibaoh, Wienerstrasse Nr. 15. heilt nicht nur die Krankheilen Erwachsener, sondern ist ein unfehlbares Mittel gegen Würmer, woran so viele j Kinder leiden; und viele Familienmütter ! bestätigen den glänzendsten Erfolg in den schwersten Erkrankungen, welche daraus entstehen können. Sie wird vom Erzeuger in Schachteln zu 12 Flaschen 1 11. 3(5 kr. versendet; die Postspesen tragen die p. t. Auftraggeber. In Flaschen a 10 kr. nur in der Apotheke Picooli, „zum Engel" in Laibaoh, Wienerstrasse, in Flaschen a lo kr. in der Apoth. Rizzolli, Rudolfswert, und in vielen Apotheken von Steiennark, Kärnten, Küstenland, Tirol, Istrien und Dalmatien. (11) 5—3 Verpachtung oder Verkauf. Eine vollkommen eingerichtete grosse (23ü'4) l^-" Csremisolit waren - Handlung1 in einem grösseren Industrieorte Kärntens mit sehr grossem Kundenkreis. n1' jährlichem Umsatz von über 40 000 fl. ist Familienverhältnisse wegen aus ^'el Hand zu verpachten, eventuell auch das Haus zu verkaufen. —¦ Zur Uebernahme ^ Warenlagers ist ein Barbetrag von 12 000 ü. erforderlich. — Nur ernstgemeinte A'1 trüge wolle man unter A. Z. 1106 an die Administration der «Laibacher Zeitung» richte1' ^^i^^«4 Gi.HHH^tz«HO«<^ ber sich vor Futtermanael schtttzen ^ ^kVß. l ^lHNVwlR.1 mache einen Unbauverjuch ,",t JEngL Riesen-Futterrüben. Diesl' Futterrüben, die ertragreichsten aller bisher bekannten, bedürfen nach der ÄA saut keinerlei Voarbritilng mehr. Sic haben ausgewachsen 1 bis 3 Fuß im Umfange imd >^« 5i bis 10, ja bis 15 Pfund schwer. Erste Aussaat im April-Mai, zweite lion Anfang Juni ^ in den ersten Tagen des August. Letztere auf solche Felder, auf denen fchon eine Vorfrucht « geerutet wnrde. In 14 Wochen sind die Rüben ausgewachsen, die zuleht gebauten werden, V sie ihre Dauerhaftigkeit und Nährwert bis zum hohen Frühjahr behalten, zum Winterbedarf ^ gehoben. Ein halbes Kilo Samen, größte Sorte, uon den zuucrlässigsten Züchtern Grosibnta^ nicns bezogene Origiualsaat, kostet l', Mark, Mittelsorte 4 Marl. Unter '/< Kilo wird nicht ^ gegeben. Lulturanweisung füge jedem Auftrage gratis bei. (^ £rnst JLange, Nipperwiese, Bez. Stettin. Frankierte Aufträge werden umgehend per Nachnahme expediert. Für den zahlreichen Besuch des Gasthofes «zum Baieri-schen Hof» während meiner mehrjährigen Pachtung desselben ' und das mir enlgegengebrachte Vertrauen .spreche ich hiemit ( allen Stammgästen und dem p. t. Fublicum meinen herzlichsten J Dank aus. | Anlässlich meiner Uebersiedlung nach St. Feter in Inner- t krain rufe ich allen meinen Freunden und Bekannten, bei welchen ich mich nicht persönlich verabschieden konnte, ein ' herzliches Lebewohl zu. Mögen sie mich in freundlichster ( Erinnerung behalten. ( (2379) Hochachtungsvollst | •Toliann Hafixex*. ( Gasthof zum Bairischen Hof Wienerstrasse. Für den zahlreichen Besuch während neun Jahren in den von i1"1 bisher innegehabten Gaslliaus-Localitätcn «Zur Stadt München» (Lozar) irieii"-^ verehrten Gästen dankend, beehre ich mich, denselben und dem p. t- F11"" cum anzuzeigen, dass ich nunmehr den Gasthof zum Bairischen Hof Wienerstrasse pachtweise übernommen habe und bestrebt sein werde, meinen verein Gästen in jeder Hichtung v.w entsprechen. . e Kosler Kaiser-Bier, gute Wiseller und Unterkraiuor ^el!jtl Istriiuier echter sclnvarzer Wein, Original Retzer, CjJabelfrülistücli, '| ,p ta^s und abends warme und kalte Speisen sind in meinem Gaslhaus'0<^jC vorbereitet. -- Rine Anzahl hübsch eingerichteter PassagierziinnM'11'' icS grosse Stallnng und der sehr geräumige Hof stehen zur Benutz"1^ reisenden Publicums bereit. Zu zahlreichem Besuche empfiehlt sich hochachtungsvoll Johann Kosar (2378) 3-1 Gastwirt. ^^J