PrSoumtralio»« - Preise: Für Laibach: San,jährig . . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Bierteljährig. . . 2 . 10 . M«natlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . 11 fl. — ft. halbjährig . . . 5 „ 50 „ Bierteljährig. . . 2 „ 75 „ ftilr Zustellung in« Hau» viertel- jährig 25 lt., monatlich 8 Ir. Sinjelne »lummer» s ft. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 97. Freitag, 28. Aprii 1871. — Morgen: Peter M. Stlflkiiea vahnhosgasse Nr. 13*. ««itMlion und 3nftt«icM-ünrrau: Kongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von I. v.KleinmayrLF. Bamberg), infrrtimpreift: Für die einspaltige Petitzeile 3 ft. bei zweimaliger Einschaltung * 5 Ir. dreimal 1 7 ft. 2»serti°»sstempel jedeOmal 30 ft. Bei grötzeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. Abonnements -Knlabung. Mit 1. Mai 1871 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende Mai 1871: Für Laibach ..........................70 kr. Mit der Post...........................95 kr. B i s Ende Juni 1871: Für Laibach........................1 fl. 40 kr. Mit der Post........................1 fl. 90 kr Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. IW Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abonnirt werden, doch muß das Abonnement immer mit Schlntz eines Monates ablaufe«. Die Stellung der deutscheu Regierung zu Frankreich. Fürst Bismarck hat am 23. d. bei Behandlung der Kreditvorlage wieder eine jener Reden ge halten, die nicht verfehlen wird, eine mächtige Wirkung nach innen wie nach außen zu üben und die gar manchen Staatsmann zum Nachdenken veranlassen wird. Insbesondere ist sie von höchster Bedeutung durch die grellen Schlaglichter, die sie auf die gegen wärtige verzweifelte Lage Frankreichs und sein Ver hältniß zu Deutschland wirst. Alle Tribünen und Plätze im ReichsrathSsaale waren dichtgedrängt von erwartungsvollen Zuhörern, unter denen das neueste -..fliegende Wort" Bismarck's, welches ganz geeignet ^st, die Situation zu kennzeichnen, die Runde machte. Thiers hatte sich nämlich unlängst an den Gouver-neur.der von den Deutschen besetzten Provinzen, den sächsischen Kriegsminister v. Fabrice mit der Bitte um starke Sendungen Gefangener zur Ansammlung starker Truppenkräfte vor Paris gewendet und Bismarck darauf lakonisch geantwortet: „Connu, pas si bete!“ (Das kennen wir, bin nicht so dumm!) Als nähere Erläuterung kann füglich Bismarck's Rede selbst dienen. Der Gesammteindruck, den die bereits im stenografischen Wortlaut vorliegende Rede auf uns macht, ist der, daß der Kanzler des deutschen Reiches seiner Besorgniß Ausdruck geben wollte, daß sich die Dinge auf dem Friedenskongresse zu Brüssel nicht so ungestört abwickeln dürften, ja, daß der Bestand der gegenwärtigen gesetzlichen Regierung in Frankreich durch die Lage, die der Bürgerkrieg geschaffen, bedroht sei. Jedoch Bismarck wäre nicht der geriebene Politiker und vorsichtige Staatsmann, wenn er nicht schon in Bezug auf sein Verhalten allen möglichen Wechselfällen gegenüber mit sich im reinen wäre. Auch hierüber gab er, zwar in orakelhaft dunkler, diplomatisch verklausulirter, jedoch nicht miß-zuverstehender Weise Andeutungen. Grund zur Besorgniß findet der Reichskanzler zunächst in dem Umstande, daß, von der fälligen ersten Rate der Kriegskosten selbst nicht zu sprechen, Verzögerungen in der Zahlung der Verpflegskosten für die deutschen Truppen, die auf französischem Boden stehen, eingetreten sind. Bismarck findet cs schwer begreiflich, daß die französische Regierung diese kleine Summe (36 Millionen Franken monatlich) nicht zu zahlen im Stande sein sollte, zumal „die Deutschen das Geld meistentheils in Frankreich selbst ausgeben und daher nicht darauf bestehen, es in Metall zu haben, sondern mit dem Ergebniß der allezeit bereitwilligen Banknotenpresse vorlieb nehmen." Er fürchtet, daß die Eintreibung dieser Gelder auch in Zukunft bedeutenden Schwierigkeiten begegnen werde, daß dem gegenseitigen Verträgniß zwischen Truppen und Einwohnern eine Störung drohe, falls erstere wieder zn Requisitionen von Lebensmitteln schreiten müßten. Einen weiteren Grund zur Besorgniß gibt ihm die dem Präliminarvertrag widersprechende Anhäufung von Truppen vor Paris, die man der Versailler Regierung gestatten mußte, um sich wieder in Besitz der rebellischen Hauptstadt zu setzen. Aber es sei selbstverständlich, daß mit dem Anfhören einer der Garantien von Seite Frankreichs, auch die Verpflichtung Deutschlands zur Auslieferung der Gefangenen erlischt. Es sei zwar von deutscher Seite mit der Freilassung der Gefangenen im breitesten Maßstabe der Anfang gemacht worden, es befänden sich aber noch immer gegen 300.000 Franzosen auf deutschem Boden, welche erst daun entlassen würden, wenn die französische Regierung in der Lage sein wird, die Gegenstipulation, zwischen der Seine und Loire keine Armer zu halten, zu erfüllen. Auch berichtigt Bismarck hiebei einen Jrrthum in den Journalen dahin, daß selbst nach Entrichtung der ersten halben Milliarde die Forts von Paris nicht geräumt werden. Dies darf erst nach Unterzeichnung des Friedens erfolgen. Zn der Frage der Intervention in die Geschicke Frankreichs übergehend, betont der Fürst vor allem, daß er sich zu einer Einmischung in die Geschicke des unglücklichen Landes nicht einmal durch die Aussicht habe verlocken lassen. daß durch ein Eingreifen von deutscher Seite dem jetzigen Zustande rasch ein Ende gemacht werden könne. Er möchte sich nämlich nicht von dein Programm, das der Kaiser ausgestellt und nach dein er zu handeln gedenke, von dem Programme der Nichteinmischung -in die Angelegenheiten anderer Völker, entfernen, Jeuilleion. Emil^Palleske. -e. So weit es überhaupt denkbar ist, die Kunst des dramatischen Vortrages, als eines Ersatzes für schauspielerische Aufführungen, auszubilden, hat dies Emil Palleske gethan. Wohnt man einer seiner ^orlefungen bei, so muß mau stauneu über den SS%nb«u Auffassung, Über die Gestaltungskraft können ° w e*ncm Menschen eigen sein solcher Vorleser s sagen, daß eine Reihe würden heim v„ L .T^ater überflüssig machen w o r r b.lc Gesammtwirkuna welche durch mehrerer ausgeAnÄnfS nentefte SR™ r !!' ö**maÖ endlich auch die erni Begabung des Einzelnen nicht in allen Rich. unXfil eÄn- Sehen wir jedoch von wirklich chen Buhnenvorstellungen ab, wie sie leider nur auf sehr wenigen Theatern zu Gehör gebracht ES w >" einer Vorlesung Palleske's vor jeder Auffuhrung eines Stückes mit größtem Vergnügen den Vorzug. Fragen wir nach den Mitteln, mit denen es PallesTe gelingt, so plastische, lebendige, vollendete Darstellungen ins Leben zu rufen und die entzückt lauschenden Zuhörer an seine Lippen zu fesseln, so kommt ihm vor allem sein wunderbares Organ zu statten. Wir haben kaum jemals eine menschliche Stimme von solchem Umfange, von solchem Wohllaut des Tones gehört, eine Stimme, welche die Fähigkeit besitzt, alle Gemüthaffektionen von der heitern Laune des Kindes bis zum entrüsteten Aufschrei der empörten Mannesbrust zum Ausdruck zu bringen, eine Stimme, die jetzt leise wie der sanfte Hauch des Zefirs au unser Ohr dringt und dann wieder wie der rollende Donner durch beit Saal dröhnt. Mit solchen stsischen Fähigkeiten ausgestattet, verbindet Palleske damit eine durchgeistigte, von gediegenster Bildung zeugende Erfassung seines Stoffes, eixe völlige Durchdringung und Beherrschung der Dichtung. So wird es ihm dann möglich, einerseits die feinste Charakteristik, vielgestaltige Abwechslung zu bieten, andererseits seiner Leistung doch wieder das nothweudige einheitliche Gepräge aufzudrücken und ihr den Charakter eines harmonische», vollendeten Kunstwerks zu ver leihen. Das Programm der gestrigen Vorlesung war so günstig zusammengestellt, daß Palleske Gelegen-heit fand, alle seine reichen Vorzüge zu entfalten. Gleich durch den Vortrag eines Stückes aus Fritz Reuters „Hannenüte" eroberte er die Herzen der Zuhörer im Sturme. Mau folgte seinem Vortrag mit doppeltem Interesse. Zunächst fesselte die tief-gemüthliche, echt humoristische Dichtung das Publikum und machte den größten Theil desselben zum ersten male mit einem so bedeutenden Genius, wie Fritz Reuter, dem „norddeutschen Hebbel" bekannt, dann aber entzückte nicht minder Palleske's Vortrag, durch welchen diese Stellen in einem breiten, behäbigen Tone, dabei aber voll Innigkeit und Wärme, so ganz im Geiste, wie sie geschrieben, zum Ausdruck gelangten. Nach dieser Probe aus Fritz Reuter, nach unserer Meinung eine der köstlichsten Gaben des gestrigen genußreichen Abends, folgte eine meisterhafte Deklamation: Göthe's „Erlkönig," den Palleske mit feinster Nuanßirung, voll Wahrheit und Leben zu Gehör brachte. Hieran schloß sich dann die Rekru-tenszeue aus Shakespeare's „Heinrich IV." (2 Theil). Hier fand der Vorleser Gelegenheit, seine feine Beobachtungsgabe, fein Talent für Detailmalerei und packende Charakteristik in wahrhaft glänzender Weife zu entfalten. Cr lieferte eine Reihe der köstlichsten Genrebilder. Man muß sic selbst gehört haben: den geschwätzigen, bramarbasirenden und immer mit der Zunge anstoßenden Friedenrichter „Schaal" und selbst nicht in dem Falle, wo die Versuchung dazu so nahe gelegt ist und das eigene finanzielle Interesse so sehr dazu zu drängen scheint. Jedoch halte ihn davon auch die moralische Verantwortung zurück, die ihm aus der Ausgabe, die Zukunft Frankreichs zu regeln, erwüchse. Daraus, so schließt er, dürfe man aber nicht folgern, daß er eine Zusage der Enthaltung um jeden Preis zu geben gesonnen sei. Es könnte das eine Aufmunterung der Straflosigkeit nach mehreren Seiten hin sein. Jedenfalls habe Deutschland das Recht und die Pflicht, wo es seine eigenen Interessen und Rechte verletzt und gefährdet finde, wenn nicht behufs Einmischung in fremde Angelegenheiten, doch jedenfalls behufs Verteidigung der eigenen einzugreifen. Welche Fälle Bismarck für ein Eingreifen in die Geschicke Frankreichs in Aussicht genommen, diese Frage muß jeden Politiker ernstlich beschäftigen. Er läßt durchblickeu, daß zwei solche Wechselfülle eintreten können, einmal, wenn die Regierung von Versailles sich zu schwach erwiese, um die Rothen zu unterwerfe», ein anderer Fall wäre, wenn Thiers und feine Regierung, dem Sturm der reaktionären Leidenschaften weichend, sich zurückzöge oder zur Abdankung gezwungen würde und etwa die ans Ruder gelangende Partei die Vertragsbedingungen und das Friedenswerk gefährden wollte. Für einen solchen Fall, sagt der Kanzler, würde cs unsere Aufgabe fehl, zu nächst wieder eine neue Spitze von Frankreich entweder zu machen oder zu finden, mit der wir dann Vertrag schließen können. Auf keinen Fall wird er eö dulden, daß feine Politik Deutsch-land Schaden bringe. Der Bürgerkrieg in Frankreich. Der Waffenstillstand, dessen wir gestern erwähnt, scheint nicht den gehofften Zweck gehabt zu haben, eine Verständigung zwischen der Kommune und Versailles herbeizufnhre», sondern nur dazu eingegangen worden zu sein, um den Bewohnern von Neuilly, Ternes und Sablenville, die seit drei Wochen in den Kellern ihrer völlig zusammen -geschossenen Häuser gehaust, die Ueberfiedlung »ach Paris zu gestatten. Auf der Südseite dauerte übrigens auch während dieser Waffenruhe das Feuer gegen die von den Aufständischen gehaltenen Forts fort. In der Kommune selbst reißt immer größere Zwietracht ein. Auch der bisher allmächtige Chef der Polizeigewalt, der Student Raoul Rigault, der als der radikalste aller Radikalen galt, hat sich zurückgezogen und ist durch den wahrscheinlich noch radikaleren C o u r n e t ersetzt worden. Seit den fünf Wochen der Kommune-Wirthschaft haben sich nun wenigstens drei soziale Schichten, immer eine röther gefärbt als die andere, der Reihe nach verdrängt. Seitdem das gewaltsame Eindringen in Paris nicht gelungen, scheint Mac-Mahon seine Taktik zu ändern, cS Mollke nachmachen und die Stadt durch Beschießung und Hunger zur Uebergabe zwingen zu wollen. Im Süden und Westen hat er alle Zugänge ohnedies besetzt; dort, wo noch die Deutschen stehen, wurde die Einschließung derart eingeleitet, daß französische Gendarmen die Endstationen der Eisenbahnen besetzt halten und die Einfuhr von Lebens-mitteln und Kriegsmaterial verhindern. Die Deutschen können vor Bezahlung der ersten Rate der Kriegökosten und vor dem endgiltigen Abschlüsse des Friedens die Forts vor Paris nicht räumen. Auch ’öirncn sie nicht selbst die Stadt eingeschlossen und blokirt halten, weil dies im Widerspruch mit dem Grundsätze der Nichteinmischung stünde. Dagegen onnten sie die Besetzung der Bahnhöfe von St. Denis, Aubervilliers, Noisy-le Sec, Nogent, Join-ville und Eharenton der Versailler Regierung ohne weiters gestatten. Auf der Westseite tobt jetzt der Kampf um E l i ch y, da Mac Mahon durch die Eroberung dieses Punktes die Insurgenten in Neuilly in der Flanke bedrohen und so zum Ausgeben der hartnäckig verteidigten Stellung zwingen will. Eine Adresse der Lyoner D e l e g i r t e n richtet einen Ausruf an die Kämpfenden, indem sie die Nationalversammlung bittet, nicht auf ihre Macht zu vertrauen, und die Kommune ermahnt, auf ihrer Hut zu fein, ihre Befugnisse nicht zu überschreiten und in die Grenzen der munizipale» Forderungen zurückzukehren. Die Sache vo» Paris sei auch jeue aller Städte Frankreichs. Politische Rundschau. Laibach, 28. April. Inland. Eins kann der Vorlage des Grafen Hohenwart nicht abgesprochen werde», das hohe Verdienst nämlich, zwischen allen Parteien, Deutschen und Czcchc», Liberalen und Klerikale» die vollste Harmonie hergestellt zu haben — in der Verurthei luug dieses neueste» Experimentes. Solch' ein Fiasko einer Regierung, solch' rin Hohngelächter, wie es sämmtliche Organe der Reichshauptstadt und des Reiches dnrchschüttert, ist noch nicht dagewesen. Dies allein würde in einem geordneten Staatswesen hinreichen, binnen 24 Stn»de» eine Regierung unmöglich zu mache«. Unsere Regierung aber steht „über den Parteien," ihre Leistungen sind nicht für die Völker, sic stützt sich ja nur auf das Vertrauen der Krone. Die „Wr. Abendpost," die es sonst nach wichtigen Regiernngskundgebnngcn niemals unterläßt, die zustimmeuden Urtheile der Blätter wiederzugeben, ist ihrer süßen Gewohnheit ganz und gar untre» geworden und hat auch nicht ein Wort ans den vorliegenden Urtheile» über die Hohenwart'sche Vorlage zitirt. Ist dies Schweigen nicht sehr beredt? Wir könnten cs uns füglich auch ersparen, eine Blumen-’ efe aus den verdammenden Urthcilen zu geben. Nur '0 viel wollen wir konstatiren, daß selbst Organe, die am Sturze des Bürgcrministerinms emsig mit-gearbeitet, das Ministerium Potocki mit Jubel begrüßt oder auch bei demselben bis zum Rücktritte ausgehalten, sich in der schärfsten Verurteilung deS Gesetzentwurfes überbieten. „Staatsrechtlicher Wechselbalg," „föderalistische Mißgeburt," „Fehlgeburt," ' „Höllenmaschine, um die Verfassung in die Luft zu sprengen, besäet mit Zündern, die alle losgehen können und vor denen man sich in Acht nehmen muß," Versuch zur „Beschleichung" des Reichrathes, „ReichspreiSgebuug," diese „Karrikatnr des Parlamentarismus" u. dgl. sind noch gemäßigtere unter deu Ausdrücken, womit die rücksichtslose Verwerfung der Vorlage gefordert wird. Selbst der Gedanke, diese neueste Probe ministerieller Weisheit etwa mit der Frage der direkten Wahlen zn verquicken, wird entschieden ferngehalten. Die Ablehnung ohne weiters wird gefordert. In der Sitzung des Herrenhauses uont 26. nahm der Präsident v. Schmerling Anlaß, dem jüngst verstorbenen Mitgliedc desselben, Vizeadmiral v. T e g e 11 h o f f, in längerem Vortrage einen warmen, tiefgefühlten Nachruf zu widmen, und machte sich damit zum Dolmetsch des Hauses; insbesondere als Schmerling von den Siegern bei Enstozza und Lissa sagte, sie hätten im Kampfe nicht erst überlegt, wo ihre Wiege gestanden, welche Sprache sie reden, da durchzog eine eige»thümliche Bewegung das Haus, deren Beziehung aus de» zum erstenmale anwesenden Minister GrocholSki unverkennbar war. Auf der Tagesordnung des Herrenhauses stand die Votirnng mehrerer vom Abgeordneteiihanse beschloß feiicit Gesetze, darunter das Gesetz über die Mai-Steucr, die Aushebung der Fahrkartengebühr für die Tramway, die Organisation der Landwehrgerichte, welches nochmals an da» Abgeordnetenhaus verwiesen wurde, daun die Genehmigung zweier auswärtigen Verträge. Die hohen Kirchenfürsten, von denen es geheißen, sie werden nach den Osterferien im Hanse erscheinen, waren unsichtbar und werden wohl noch fernerhin schmollen. Der offiziöse Wiener Korrespondent des „Czas" Fortsetzung in der Beilage. den witzigen, aber unverbesserlichen Taugenichts, den ehrenwerthen „Sir John Falstaff." und die prächtigen Kerle von Rekruten, den „Schimmlich," den „Schatte," den „Warze" und wie sie alle heißen, um die Heiterkeit und das Vergnügen zu begreifen, mit dem die Zuhörer der Vorlesung folgten. Nun kam der 3. Akt aus Shakespeare's „Julius Cäsar" an die Reihe, mit den kolossalen Reden des Brutus und Antonius und den berühmten Volksszenen, von denen einer der größten deutschen Kritiker sagt, daß ihnen „nichts ähnliches in der ganzen Literatur Europa's an die Seite zu stellen ist." Der Großartigkeit der Konzeption der Dichtung gemäß, bot Palleöke hier das höchste an dramatischem Effekt, an Entwicklung des Pathos und leidenschaftlicher Bewegtheit und Erregung. Mit wunderbarer Schärfe zeichnete er die beiden, in ihrem Wesen und ihren Zielen so grundverschiedenen Redner, Brutus, den echten, unbeugsamen Republikaner, der die schwere That vollbrachte, „nicht weil er Cäsar weniger, sondern weil er Rom mehr liebte*' als andere, und den zwar von treuer Anhänglichkeit an den gefallenen Cäsar, aber von noch mehr Haß und Tücke gegen die republikanischen Verschwörer erfüllten Antonius. In der That unerreichbar charakterisirte neben den beiden Rednern Palleske dann die leicht entzündbare, veränderliche, bald abgöttische Verehrung, bald blinden Haß zur Schau tragende Volksmasse. Das war ein so bewegtes Leben, ein solches Jnein-anderwogen der Stimmen, daß die Täuschung nahezu eine vollendete war und sich die Vorlesung plötzlich zur lebendigen, dramatischen Szene erweiterte. Ganz die gleichen Vorzüge, wie bei diesem Akte aus „Julius Cäsar", entfaltete Palleske schließlich wieder beim Vortrage der großen Szenen aus Schillers „Wilhelm Tell", der Szene mit dem Apfelschuß, dem berühmten Monologe Tells (Durch diese hohle Gasse muß er kommen) und der folgenden Ermordung des LandvogtS. Am meisten ragten durch vorzügliche Charakteristik die Gestalten Tells und seines Knaben und Geßlers hervor; von großartiger Schönheit war die Wiedergabe jenes Monologes. Nach alledem haben wir kaum nöthig, noch anzuführen, daß die Zuhörer allen Theilen der Vorlesung mit uugcschwächter Aufmerksamkeit, mit wahrer Hingebung folgten; stürmischer Beifall zeugte nach jeder Abtheilung von der hohen Befriedigung derselben. ES war nur eine Stimme des Lobes und der Anerkennung und mit allgemeinster Freude wurde am Schlüsse der Vorlesung die Kunde vernommen, daß diesem einen so genußreichen, glänzenden Abende noch ein zweiter folgen werde. Sie morden den Wald. Diesen Hilferuf erhebt der unfern Lesern wohl-b ekannte steierische Volksschriftsteller Rosegger in der „Tgp." Da er leider auch bei uns Geltung hat, so lassen wir hier den wesentlichsten Theil desselben vlgett. Geht es mit der Waldwirtschaft so fort, wie es heute ist, so sind die Jahre leicht zu zählen, bis die Hänge und Hoheit kahl und fahl, die Aecker windig und dürr, die Wiesen vertrocknet sind, bis im Bette der Flüsse lustig Thierc Hüpfen und kriechen, die im Wasser nicht leben können. Die Landwirthe sind anzuklagen. Die Holz- und Kohlen-preise sind beträchtlich, und so schlägt jeder seinen Wald, den er nicht durch Abhacken der Aeste zur Stattstreu verdirbt, nieder, nicht blos den reifen sondern auch den jungen, der nach zwanzig oder mehr Jahren erst seiner Bestimmung entsprechen könnte. Und die Geschläge werden nicht mit Setzlingen bepflanzt, sondern brach liegen gelassen, bis der liebe Herrgott selbst Gras oder Heidekraut oder hie und da ein Bäumchen daraus wachse» läßt, oder eö wird durch Verbrennen der Geäste und Wurzeln aus dem Waldboden eine Weide oder ei« Kornacker gemacht. Und wenn ans diese Weise aller Wald dahin ist, was dann? Dann meint der Bauer, Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 97 vom 28. April. versichert, noch in dieser Woche werde die Resolution des galizischen Landtages dem Reichsrathe zur geschäftsmäßigen Behandlung »orgelegt werden. Die Abgeordneten von Galizien, sagt er weiter, werden nichts von der Resolution Massen, denn die polnische Delegation hat in ihrer Eigenschaft als Bevollmächtigter des galizischen Landtages nicht einmal das Recht, eine der in besagter Resolution niedergelegten Forderungen aufzugeben. Zu den entschiedensten Gegnern des Ministeriums hat die Ernennung Grocholöki'ö auch die allezeit treuen R u t h e n e n umgewandelt. Der „S l o -wo" gibt der Abneigung gegen den neuesten Minister die stärksten Worte und erklärt, daß alle in der Resolution verlangten und an Galizien zu erthei-würbeu 5®orre^te nur den Polen zugute kommen , „ ,®n" Tiroler Statthalter, Graf Lodron, be-harrt auf seinem Entschlüsse, zurückzutreteu und will nicht einmal die Ernennung seines Nachfolgers ab-warten. Bekanntlich theilt er nicht die Ansichten des Grafen Hohenwart in Bezug aus Wälfch-Tirol und schmollt, weil der Minister den vom Statthalter aufgelösten klerikalen Brixener Gemeinderath m seine Rechte wieder eingesetzt hat. Zu seinem Aachfolger soll der Bruder des Jesuitenpaters Klinkow-strom bestimmt sein. Ausland. Die „Schlesische Zeitung" spricht m entern Leitartikel, dessen Wortlaut wiederzugeben m der Aera Hohenwart gefährlich wäre, den Gedanken aus, das deutsche Reich habe alle Ursache, „der erhaltendenRi ch tun gin Oe st erreich Erfolg zu wünschen und nicht der auflösenden." Bon diesem Standpunkte aus, wird namentlich die Ernennung Grocholski' s bedenklich gefunden. „Wir sind," sagt sie weiter, „vollkommen von der Ueberzengung durchdrungen, daß die beiden großen Nachbarinächte (Deutschland und Rußland) das Recht Oesterreichs zur Ordnung seiner inneren Angelegenheiten ehren, achten und in h1ir\^tw$J1V9onen werden; aber andeuten wollten niftpriumsif,' beiu des Uebergaugsmi- m tmums Hohenwart Schwierigkeiten und Ver- " h- r9 vlU L\nb' bie einerseits sich steigern Ä! 119er blc Ausbildung des Sistems ge-B und die andererseits Augen und Ohren des Auslandes mit Erregung spannen. Je mehr aber ^ °en inneren Gefahren des bedenklichen Weges, 1 m"ci^ ungeschlagen worden, sich Schwie-r.,.1 t n örou anderer Seite her gesellen, desto mehr L., unsere deutschen Brüder in Oesterreich die Grinden !n r r«. ®a^ne iu schaaren, die ihren über wri rCt' P)c und Macht verholfen hat, über welche sie ;etzt gebieten. Nur allein das Ban- s nationalen Gedankens kann die Gefahren bannen, welche für die Deutschen in Leiben wir nur Wiesen- und Feldwirthschast und die Nachkommen mögen selbst sehen, wie sie auf ernen grünen Zweig kommen. An sein Bierglas und °m den Rand seiner Sterzschüssel sollte man es dem Bauer schreiben : Wenn aller Wald „gar" ist, so ist ÄS UUb Feldwirthschast „gar" ; ohne t« tommen Jtr k eut unregelmäßiges Klima, barfeit ans ^mbe' toet^e bie Frucht Oesterreich im Anzuge sind, und ihnen die Stellung sichern, die ihnen im Interesse der Erhaltung Oesterreichs und des Fortschrittes wahrer Bildung in weitem Maße gebührt. Die Erklärungen des deutschen Reichskanzlers über die W i r r e n i n Frankreich undderen Rückwirkung auf Deutschland, deren wir früher gedacht, werden von allen Berliner Blättern in einer Weise besprochen, die keinen Zweifel darüber läßt, daß die Enthüllungen nichts weniger als angenehm überrascht haben. Die „Bossische Zeitung" bemerkt lakonisch, der Reichskanzler habe kein erfreuliches Bild von den finanziellen Schwierigkeiten entworfen, die aus dem in Frankreich wüthenden Bürgerkriege erwachsen. Die „Spenersche Zeitung" schreibt: „Es soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, daß in der Rebe des Reichskanzlers ein starkes Mißtrauen gegen bie französische Regierung sich aussprach. Er fanb es, obgleich mit einem Anflug von Humor, befremdend, daß die französische Regierung ihren eingegangenen Verpflichtungen in Bezug anf die Verpflegs-Entschädiguug nicht nachgekommen sei. Er drückte sich über den bisherigen Verlauf der Brüsseler Friedeiisverhanblungen mißtrauisch auS, er stellt sogar als eine Möglichkeit hin, daß sich die Kämpfer in Paris und Versailles aussöhnen könnten, um sich vereint gegen den auswärtigen Feind zu wenden. Das Organ des deutschen Reichskanzlers, die „Nordd. Allg. Ztg.," bringt zur Rede folgenden Kommentar: „Glaubt die französische Regierung, wie es den Anschein hat, daß ihre Stellungen (im Nov den und Osten von Paris) für die Bezwingung der Stadt wünschenswerth, wenn nicht unentbehrlich seien, so muß sie sich beeilen, den Frieden zum Abschlüsse zu bringen, und ein Verfahren bei den Friedensverhandlungen aufgeben, welches auf deutscher Seite bereits Mißtrauen hervorgerufen hat. Von weiteren Zugeständnissen an Frankreich, als.die bisher geduldete Ansammlung eines Heeres bei Versailles, dürfte baher bentscherseits schwerlich die Rebe sein, unb ber heutige Tag könnte nach den Worten bes Reichskanzlers infoferne bedeutungsvoll werden, als die Wiederaufnahme der Requisitionen beginnen wird, falls die auf heute (25. April) versprochene Rate der Verpflegsgelder nicht gezahlt werden sollte. Bon der Versailler Regierung wird es abhängeu, welche Haltung die deutschen Autoritäten in Frankreich fortan einnehmen können." Die Petersburger Blätter sprechen davon, der russische Großfürst-Thronfolger werde sich nach der Rückkehr der preußischen Garde-Regimenter aus Frankreich nach Berlin begeben, um ihrem feierlichen Einzuge in die Hauptstadt des deutschen Reiches beizuwohnen und dem deutschen Kaiser seine Glückwünsche und die Gefühle der Verehrung und Bewunderung persönlich auszusprechen. Der Großfürst-Thronfolger habe seinen Vater selbst um die Erlaubniß zu dieser Reise gebeten und sie auch erhalten, damit ihm Gelegenheit werde, die vielfach verbereiteten Gerüchte von feiner angeblichen Anti pathie gegen Preußen und Deutschland tatsächlich zu widerlegen. ____________________________ Langen; der Boden und ver- versiegen.^Dtt Wald ttt'?"^ unb bie Brunnen und Wiese und Schirmherr über Weide das A n a unÄi,T ®artei1' ber Wald mäßigt der E „ " gesunde Lebenslust. Möge ist der 2 "E-Hen Dingen ja so gewandt des 9fn,r unmittelbarsten Anwalt tiittoMw i, d? n,Ö0C er hierin günstig ui** aSotte verkünden : Du sollst mcht tobten ben Walb und nicht morden den einrelnen IftJft ÄÄÄ,.?“ “4 d°r ©efutiMjeit “Treuest. Du sollst nicht stehlen deinen Nackkommen H°uptbestand einer gesunden Landwirthschast, «uf daß sie nicht pflanze» den Fluch auf bein Grab Zur Tagesgeschichte. — Alle dermal bestehenben Militä r-Ehren> g e r i ch t e werden ausgelassen, und hot deren bieherv ger Wirkungskreis an gemeinschafiliche OsfizierSkom Missionen mit der Benennung „Ehrenraih" zu über< gehen, welche für Offiziere und Kadeten am Sitze der TruppeN'DivifionSkommanden, für höhere Offiziere am Sitze der General-(Militär-)Kominanden gebildet werden. Ehrenräihliche Untersuchungen können in Hmkunsl nur Uber Beschluß einer Offiziersversammlung staufinden, und haben die GerichlSherren auf die Anordnung einer derlei Untersuchung, sowie aus die Bestätigung des Beschlusses keinen Einfluß zu nehmen. Wider einen freifprechenden Beschluß des EhrenratheS steht niemandem ein Berufungsrecht zu. Dem durch ehrenräthlichen Beschluß Derurtheilten ist die Berufung an die aufzu-stellendr ehrenräihliche Berufungskommission in dem Falle gestattet, wenn die Berurtheilung nicht mit Stirn-meneinhelligkeit erfolgt ist. — ES wird hin und wieder aus sonderbaren Anlässen ein Feiertag gemacht, aber ein Unikum von einem Feiertag hat, wie das „Salzburger Volksblatt" mittheilt, die Ortschaft Kuchl im Salzburgischen, wo an einem bestimmten Tage des Monates Mai ei» „Engerlingfeiertag" mit Prozession gehalten wird. Vor mehr als zwanzig Jahren war nämlich für Kuchl und Umgebung ein furchtbare» Engerlingjahr. Die gefräßigen Larven verzehrten alle Wurzeln und Zerealien, ganze blühende Wiesen starben dahin und sahen wie sonnenverbrannt aus, Verzweiflung bemächtigte sich der Landleute, war ja doch die Hoffnung auf Ernte und Brot abgeschnitten. Nun legte sich die Geistlichkeit ins Mittel, zwar nicht mit Hilfe der Exorzismen, wie weiland Papst Johann VIII. die Heuschreckenschwärme in Italien mit dem Banne, sich ins Meer zu stützen, belegte, die aber trotz des Anathema ihr Vertilgungswerk fortsetzten, sondern wollte dem Uebel durch Prozession und Bittag steuern. Und so hält Kuchl jedes Jahr einen Enger-lingseiertag mit der Prozession. In gleicher Weise wurde im vorigen Jahre in einer Pfarre bei Salzburg auch ein „Bittgang gegen Raupenfraß" abgehalten. Ein Grundbesitzer behielt aber seine Dienstboten zu Hause und ließ sie während der Prozession abraupen. Er hatte schöne Bäume und Früchte in Fülle, die Bittgehenden hatten nichts. Unsere Gottlosigkeit geht nun einmal so weit, daß wir wohl von der eigenen Thätigkeit, nicht aber von Formen in praktischen Dingen Abhilfe erwarten. Wenn jeder von Den Menschen, die bei derlei Prozessionen nur der Gewohnheit wegen mittrotteln und deren Lippen etwas murmeln, von dem Herz und Geist weiß Gott wie weit entfernt sind, eine gewisse Anzahl von Maikäfern einsammeln würde, so könnte ruhig jedes Erntejahr erwartet werden, ohne daß man nöihig hätte, völlig unnütz einen Tag mit Faullenzen, d. H. mit „Bittgängen" zu opfern. — In der letzten unter Vorsitz des Herrn Dr. SladkowSky abgehaltenen Generalversammlung bei böhmischen Theaterbau-Komitee'S wurde zunächst der Jahresbericht erstattet. In demselben wird die Schuld, daß der Bau nicht, wie eS im Wunsche deS Ausschüsse» lag, vorwärts schreite, den Lieferanten der Bausteine zugeschrieben, indem dieselben ihren vertragsmäßigen Verpflichtungen theilS gar nicht, theils sehr lässig nach» amen. Gegenüber dem im Laufe der Debatte angeregten Wunsche, daß auch Bausteine aus Sachsen bezogen werden könnten, bemerkt der Vorsitzende, dagehe nicht mehr an, nachdem man schon mit vaterländischem Steine zu bauen begonnen. Es würde die Verwendung sächsischen Bausteines „böses Geblüt in der ganzen Nation machen." Er selbst hänge übrigens nicht an solchen Kleinlichkeiten, zudem müsse am Ende doch für den Säulenbau Stein ans — Sachsen bezogen werden, da ein geeigneter bei uns nicht existire. Der sächsische Stein sei indeß gelb wie ein „alte» Leder" und der mit demselben aufgeführte Schebek'sche Bau sehe aus wie ein mit gelber Wachsleinwand überzogener Czako. Herr Otto versicherte, er sei auch Patriot, aber der sächsische Stein würde ihn gar nicht geuireu, wenn das Theater nur schneller gebaut würde. — Dr. SladkowSky: Ich hörte schon so viel gegen den sächsischen Stein reden, daß ich fürchten müßte, der Ausschuß würde gesteinigt werden, wenn er da» Theater aus deutschen Steinen erbauen möchte. — Zum Schlüsse erhob Dr. SladkowSky einen energischen Protest gegen jene Verdächtigungen, welche in einem czechischen Blatte (dem „Czech") auS Anlaß der Defraudationen im „Landestheater" gegen das „National-theater"-Comitee erhoben worden waren, und rief au» : „Ein solcher erbärmlicher Verleumder würde verdienen, daß man ihn beim Schopfe packe und auf dem Viehmarkte ins Kriminal hineinwerfe!" (Stürmischer Beifall auf der Galerie.) Die große Masse ist leicht geneigt auf solche Verdächtigungen hin anzunehmen, daß hier Gott weiß welche Lumpereien Vorgehen. Allein e» tft btifl btC ÜDZQttt££ h/16 m/in tftn ist das die Manier des Verleumders, daß man ihn nicht leicht zu fassen vermag. Soll er sich verantworten, redet er sich aus: „Ich habe nicht den Ausschuß, sondern irgend einen Sammler gemeint!" Er beantragt, daß das gefammte Komitee jene „erbärmliche Verdächtigung" zurückweise. — Franz Heimerle, Direktor des Militär-Lehrkurfe« in Wien, hat mit Zustimmung der Regierung eine freiwillige Jugendwehr errichtet, wie selbe ähnlich in der Schweiz, Württemberg und Frankfurt durch längere Zeit schon zur kräftigeren Ausbildung der Jugend und als gute Vorschule der Wehrpflicht sich vielfach bewährt. Alle Knaben, welche das eilfte Jahr erreicht haben und körperlich gesund sind, können in die Jugendwehr ausgenommen werden. Dieselben müssen sittlich wohlerzogen sein und gute Schul-kenntnifse besitzen, da die Aufnahme in die Jugendwehr als ehrenvolle Auszeichnung dient. Die Theil-nehmer werden militärisch organisirt, hübsch unifor-mirt und mit leichteren gezogenen Hinterladegewehren bewaffnet. Die Unterricht-gegenstände sind: Turnen, Fechten, Scheibenschießen und Exerzieren nach dem Armeereglement, Pionnierdienst und Feldbefestigung. — Aus Berlin erhält die „Schief. Zeitung" folgende beachtenSwerthe Mittheilung: „Als im Jahre 1867 der Kaiser von Oesterreich, um dem Verlangen seiner Völker gerecht zu werden, eine neue Verfassung einführte, da protestirten die österreichischen Bischöfe gegen die Eingnsfe bifler Verfassung in die vertragsmäßig festgestellten Rechte der Kirche und die Verwirrung wurde allgemein. Von Seiten des Papstes aber erfolgte die Allokution gegen Oesterreich, die von Ansang bis Ende an die Zeiten des MittelalterS erinnerte. Die österreichische Regierung, hieß eS darin, habe ein wahrhaft verruchtes Gesetz als StaatSgrund- iesetz gegeben, welches fortan in allen Gegenden des ieicheS volle Geltung haben solle. Zunächst aber be> Nagte sich der Papst über den Bruch deS Konkordats, welches vor 13 Jahren mit dem Kaiser abgeschlossen worden sei und daher nicht einseilig hätte aufgehoben werden dürfen. Und doch enthält die österreichische Versassung über das Derhältniß zwischen Staat und Kirche im wesentlichen nichts anderes, als was in anderen Staaten längst anerkannt ist und zu Recht bc> steht. Nun denn, was damals die österreichische Re gierung einseitig gelhan hat, weil Rom zu keiner zeitgemäßen Reform des Konkordates zu bewegen war, das thut jetzt der Papst ebenso einseitig gegen die 9tc> gierung überhaupt, weil er sich nicht verhehlen kann, daß eine so radikale Umgestaltung der katholischen Kirchenverfafsung, wie sie durch das Unfehlbarkeit-dogma herbeigesührt werden soll, dem modernen Staat-leben von Grund aus zuwider ist und daher überall auf Widerspruch stoßen muß. Da« beste, was die verbündeten Regierungen thnn können, wäre daher die Anwendung der vorgenannten Allokution auf den vor liegenden Fall, um den Papst durch seine eigene RechtSanschauung zu überzeugen, daß die zwischen dem römischen Stuhle und den deutschen Regierungen be stehenden Konkordate auch nicht einseitig aufgehoben werden dürfen." Lolal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (D ie Männerchorprobe) findet heute nicht statt. — (Die Entscheidung der Jury übe die für die neue Oberrealfchule einge langten Projekte) ist heute Mittag erfolgt. selbe wurde einstimmig gefaßt und lautet: „Da eS in der KonkurrenzauSfchreibung vom 15. Dezember 1870 ausdrücklich heißt, daß für jenen Bauplan, der zur Ausführung gelangt, eine Prämie von 1500 fl. und für den zunächst als besten anerkannten eine Prämie von 1000 fl. bestimmt ist; nachdem weiters, aus der vorgenommenen eingehenden Prüfung der 21 eingelangten Projekte hervorgegangen, daß kein Projekt solche Eigenschaften besitzt, dieser Bedingung zu genü-gen; die mit Nr. 1, 2, 5 und 20 bezeichnet-» jedoch ein sehr schätzbares Materiale für die Gewinnung eines allen Anforderungen entsprechenden Bauplanes darbieten, so stellt die Jury den Antrag: Es mögen diese 4 be-zeichneten Projekte derart in das Eigenthum der löblichen (römischen Sparkasse erworben werden, daß die für 2 Preise bestimmte Gesammtsumme von 2500 fl. an die Verfasser der Projekte Nr. 1, 2, 5 und 20 zu gleichen Theileu ä 625 fl., als Honorar vertheilt werde." — (Die zweiteLorlefungPalleske's) enthält abermals ein ganz ausgezeichnetes, aus wahren Perlen zusammengestelltes Programm, u. z. : 1. Humoristisches aus Fritz Reuter'S Dichtungen; 2. Letzter Ge-ang aus Göthe's „Hermann und Dorethea"; 3. Schiller'-„Glocke"; 4. Szenen aus Shakespeare'-„Othello". Die Besucher der gestrigen Vorlesung, dessen sind wir überzeugt, werden sich alle auch heute wieder vollzählig einfinden. Alle Kunstfreunde aber, die PalleSke noch nicht gehört, laden wir dringendst zum Besuche der heutigen Vorlesung ein, sie würden sich sonst um einen außerordentlichen, wahrhaft großartigen Kunstgenuß bringen. — Unsere Leser wird eS bei diesem Anlässe vielleicht interessiren, einige Daten au- dem Leben und Wirken des deutschen Dichters und Schriftstellers zu vernehmen, der in unserer Mitte weilt und uns Mei» ierwerke englischer und deutscher Dichtkunst in so vollendeter Weise zur Anschauung bringt. Herr Emil PalleSke ward geb. 1823 zu Tempelburg in Pom« mern und widmete sich zu Berlin und Bonn neben prachlichen Studien mit besonderer Vorliebe der Ge-chichte und der dramatischen Literatur. Nach einem chon früh gefaßten Entschlüsse betrat er hierauf die Bühne und machte aus einigen Stadttheatern seine ersten glücklichen Versuche als Schauspieler. Aus die Fürsprache Stahr'S, der damals Professor in Olden bürg war und mit I. Mosen und dem Hoftheaterintendanten von Gall in Verbindnug stand, wurde perr PalleSke 1845 am Oldenburger Hoftheater dauernd "llr Charakterrollen engagirt. In dieser Stellung trug er wesentlich dazu bei, jener Bühne ihre künstlerische Haltung zu bewahren. So vereinigte er unter anderem auch die Schauspieler zu gemeinsamen Sudien. Außer Prologen dichtete PalleSke zu Oldenburg ein Drama „Achilles" (Gött. 1855), „Die Braut von Korinth" und andere Stücke, die zwar inSgefammt zur Aufführung gelangten, aber von ihm selbst nicht an andere Bühnen versandt, sondern, wie auch die spätem, „König Monmouth" (1853) und „Olivier Cromwell" (1355), nur als Studien angesehen wurden. Daneben bethei ligte er sich mit dramaturgischen Aufsätzen an RötscherS „Jahrbüchern" und Kolatfchek'S „Monatschrift." 1851 gab PalleSke seine Stellung in Oldenburg auf und begann in Berlin im Geiste T i e k' S und H o l b e i n'S dramatische Vorlesungen zu halten, welche Thätigkeit er seitdem in fast allen größeren Städten mit glänzendem Erfolge fortsetzte. Seinen Ruf als geistvoller Schriftsteller begründete er mit „Schillers Leben und Werke" (2 Bände, Berlin 1858—59 4. Aufl. 1862), ein Werk, das nicht nur in Deutsch land große Anerkennung gefunden, sondern auch in fremde Sprachen übersetzt worden ist. Später wandte er seine Studien vorzugsweise Shakespeare zu. PalleSke lebt sonst meistens in Weimar. — (Armenbücher für die VolkSfchu l e n.) Ein Erlaß des Ministeriums für Kultus und Unterricht regelt den Vorgang beim Bezüge der Armenbücher für die Volksschulen. Hiernach ermittelt die k. k. SchulbücherverlagSdirektion alljährlich nach dem Schulbücherabfatze de- nächstvorau-gegangenen Jahre« die Geldbeträge, um welche in dem nächstfolgenden Jahre Armenbücher für die öffentlichen Volksschulen der einzelnen Königreiche und Länder aus dem k. k. Schulbücherverlage angesprochen werden können. Das Ministerium für Kultus und Unterricht gibt die auf dieser Grundlage festgestellte Armenbüchergebühr sowohl der Wiener SchulbücherverlagSdirektion, als den Lan« deSschnlbehörden bekannt. Die LandeSschulbehörde wird diese Gebühr nach Verhältniß der schulpflichtigen Kinder auf die einzelnen Schulbezirke vertheilen. Sollte ein anderer Maßstab der Vertheilung gewünscht werden, so hat die Lande-schnlbehörde hierüber ihren Antrag an da« Ministerium zu erstatten. Die für die einzelnen Schulbezirke berechneten Gebühren gibt die Lande-schulbehörde den Bezirksschulräthen kund. Den Bezirksschulräthen steht e- zu, nach eigener AuS wähl von jenen Verlagsartikeln de« 1. k. Wiener Schul I ckcherverlag« Armenbücher anzusprechen, welche an de» Volksschule« ihre- Bezirke- thatsächlich gebraucht werden. Die bi-herige Unterscheidung zwischen Armen« büchern für die 1., 2. und 3. Volksschul- und den Grati-bücher« für die 4. Klaffe der bestandenen Haupt» chulen hat hiebei außer Betracht zu kommen. Sollte die Lande-schnlbehörde eine über die Gebühr gehende reichlichere Betheilung einer oder mehrerer Schule» mit Armenbüchern als wünschenSwerth erachten, so ist die-fall- unter genauer Angabe der Büchertexte an da-Ministerium zu berichten, welches die weitere Verfü« zung durch die SchulbücherverlagSdirektion treffen wird. Der Werth solcher außerordentlicher Armenbllchersen« düngen wird von der Gebühr für da- nächstfolgende Jahr in Abschlag gebracht werden. — (Eine Demokratenversammlung m S t o ck s l o v e n i f ch e n.) Trotz aller Agitation der klerikal-nationalen Partei, die eigentlich nur aus eint* gen Führern ohne Armee besteht, macht das in Kärnten vorherrschende demokratische Element auch unter den slovenischen Bauern rasche Fortschritte, woran der liberale Glanthaler Verein den meisten Antheil hat. Am 16. d. war eine Versammlung dieses Vereins in die rein slovenische Bahnstation Gra-enstein einberufen, und man kann sich nicht genug darüber verwundern, welch große Freude die floveni« chen Bauern darüber äußerten, und welch lebendigen Antheil sie daran nahmen. Schaarenweise empfinge» sie die deutschen Demokraten am Bahnhofe und .jeleiteten sie unter fortwährenden Pöllerschüsfen a« den Versammlungsort, dessen Außenseite mit Fah' nen und grünem Reisig festlich geschmückt war. Dieses freundliche Willkommen erfreute allseits, und als die Versammlung über Antrag MaßmannS dann einstim» mig beschloß, die gehaltenen Reden und eingebrachte» Anträge den Slovenen in ihrer Sprache verdolmetsche» zu lassen, da kannte der Jubel der letzteren keine Grenzen, und gegen 40 slovenische Hubenbesitzer traten dem Vereine als neue Mitglieder bei, so daß die 3avl derselben nunmehr 215, fast durchgehend« Realitäten' besitz«, beträgt, was für das einheitliche Vorgehen & allen Wahlen von hoher Wichtigkeit ist. Sämmtliche Beschlüsse wurden von Deutschen und Slovenen einstir»' mig gefaßt, nämlich Petitionen an den Landtag »m Erlassung eines Gesetze- zur Errichtung einer allge-meinen Lande-assekuranz und um Aufhebung der Weg' und Brückenmauthen, dann ein entschiedener Protest gegen jede Aenderuug des Reichsschulgesetzes, eine Adresse an Dr. Döllinger und eine Anerkennung sti* die Herren Pederzani und Alois Anton. Der Verein wird pro 1872 einen kärntischen Volkskalender heraus' geben und die nächste Versammlung in Klagensurt ab' zuhalten beschlossen. Der Pfarrer von Grafenstein wird nun wieder Uber die Bauernfängerei von Seite der Liberalen im hiesigen katholischen Blatte seine Jeremiaden loslassen, denn daß die Demokratie nu« auch unter den slovenischen Bauern so reiche Ernte macht, da» hätten sich die Herren von der Sakristei wohl niemals träumen lasten. _____ Witterung. Laibach, 28. April. Gestern Nachmittag schwacher Regen, Nachts sternenh'u-Bormittags zunehmende Bewölkung. Nach 1 Uhr zienil«* starker Regen, Nachmittags anhaltend. Wärme: Morgen? 6 Uhr 4- 6.4“ , Nachmittags 2 Uhr + 10.8» R. (E + 4.1'; 1869 + 16.6»). Barometer 324.71"'. gestrige Tagesmittel der Wärme + 9.2', um 0.7° ttW* dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.30'“ Angekommene Fremde. Am 27. April. Elefant. Lubrad, Privat, Marburg — Minach, Fi«A' — Moses, Kaufmann, Lokve. — Rossenberger, Priel»' Görz. — Krasovik, Priester, Lack. - Koren, PE Planina. — Sark, Kaufmann, Gurkfeld, — Bo»n > Koprivnik. — Sauer, Kausm., Wien. — Bilstein, ÄoUr' Iserlohn, — Gustine, Kausm., Hanau. — Jarz, 3» — Blau, Kaufm.,Kaniza. — Schwarz, Kaufm., Stadt Wien Odörfer, Kausm. und GemeiE'" Ära» • Kißlinger, Kaufm., Triest. — Rutl, Kausm» — Schütz, Kausm.,Wien. — Norsa,Handelsagent,^ -- Hanhart, Kaufm, Alexandrien. Part«. BalerleeHer Hoi. Rodoschegg, Petta» Ochsenhändler, Triest Uhring, ' Pavlii Verstorbene. $ e u 2 7. A pril. Dem Johann Seujlef, Hubenscher in Ponique bei Großlaschitz, sein Sohn Josef, alt 16 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 82 am Rücktritte der Blattern ins Gehirn. Gluflcfcnöct. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst dnrch de« Gebrauch der delikaten Eevalesciere du Barry glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Kraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulich« feit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst wahrend der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Brähan. ~~ Nahrhafter als Fleisch, erspart die lievalesciere bet Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis m Arzneien. Zertlf. Nr. 73.416. Gasen in Steiermark, Post Pirkseld, 19. Dez. 1869 Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die gitu-Ittfle Wirkung der Rcvalcscifcre. Dieses vortreffliche Mittel von entsetzlichen Athembeschwerden, beschwerlichem ^lähhals und Magenkrämpfen, woran ich lange «eiitten, befreit. Vinzenz S t a i n i n g e r, Pens. Pfarrer I» Blechbüchsen von >/, Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd st- 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Revalescidre ChocoJatSe ir Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. ivt Wien, Wallfischgaffe 8; in „ 16 a ch bei Ed. Mahr, Parfumeur und Anton • « *Vi in Török; in Prag I. Fürst; m Preßburg PiSztory; in Klagenfnrt P. Btrnbacher; in Linz Hafelmayer: in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-Nlg; in Lemberg Rottender; in Klausen-und gegen Postnachnahme. ^ieuer^örs^vöm 27. April. " Zahnarzt Med. Dr. Tänzer, (m Dozent der Zahnheilkunde ans -5) ordinirt seit 13. d. M hier in Laibach Hotel Elefant Z.-Nr. 20 und 21 im ersten Stock täglich von 9 bis 1 Uhr Vormittags und von 3 bis 6 Uhr Nachmittags. Aufenthalt noch 8 Tage. ^ --------------- ®«lb ■ tone 68 »0 »»— »nii'u 8lt.meil6. m 60 es 70 OrnndeaU.-Obl. »S.- M.- 86.— 88.60 80.— 80.86 83.50 84 — 74 75 75.— «taten, Ärain u. Kiistenlaud 5 „ Mar» . . jus . u. Ela». 5 „ «itBmtilrg. „ ä . Aotten. *taHon#r»an! . . . 743.— 7MI. öaton. St«nt . . . 265. - 265.60 ro » ™n8alt • • • «8.10179.80 ■ '694.- 697 — 8fgS«:SÄff? |«U. • 'ii.-m.ts ettb6a6n.«etSl* 1 SS(:'r> »17 »«.etilabÄi - 6ie6en6. $t“cn6a6n --------- Etaatibahll. . "l!?Tlm60 *“*(• s«n)«3ofef8t.; Füofk.-Barcser S..8 «tfölb-giam. Bahn .‘174 50 ns!-Pfandbriefe, )?a^0ü* ^.©. t>etlo36. 90 40' qo en ün9. B°d.-4reditanft. ».xmi so! m i»0#-SC[ 108.70 @elb 1 i®nT( O«ft. Hyyoth..«»ok. —.—| — Prlorlt&ts-ObUs .! Süd»..Gel. ju 500 ffr.1112.15 113.60 btc. Kons 6 t)ät. 131.— iaa 51) Sllctbb. (100«. ®»i.)i 86 76 87.-Ei«b.-B.<100fl. ö.W.)l 89.— 89.10 Staatsbahn Pr. Stück 139.25 138.75 Etaat«b. pr. Et. 1867 iS4.fO 136.— Ohibol|#8.(300fl.8.*D.)l 89.90 90.30 iJt«nj»3of. (sooB.S.)t 86.901, 97.10 Lose. Slebitioon. ä. JB. .'163 50 164 — • >79.50:179.70 87.- | 87.2} Do».-Damp«ch.-»«I > | ,u 100 st. «M. . ,| 99.-Triefte» 100 fl. SSi. . 112.—I bto. 50 fl. ö.W. . 68,—i Dienet . 40 fl. ö.w. S8.—1 Salm . , 40 , 39.— ' 'elfte . , 40 „ 19.-! 'ary . 40 , 96.- 6t.@en«6 „ 40 „ 1 jj,_ _ .. . 80 . I 11.60 Walbfleiu . io „ 22 — «eglevich . 10 | 17.— Rudolsiftist. lOä.Bt.j 14.6O Weoheel (STOon.) 8ug«b. 100(1. (flbb.H). Kran«. 100 fl. «nbon io f. Steil, ranc« . Pari« 100 MSnxen. Äatt. Münz-Ducate». r0-Franc«stück. . , öctemetbet« . . 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Franzensbad ist als Kurort ob seiner wundervollen Heilwirkung weltberühmt — dafür spricht die Zahl von 10- bis 12.000 Kranken, welche alljährlich dort Hilfe suche» und zum größten Theile auch finden. — Leider ist der Besuch dieses sehr kostspieligen Kurortes nur den Reichen möglich und wegen seiner entfernten Lage auch für diese höchst beschwerlich, ja oftmals deshalb unausführbar. — Für den Minderbegüterten ist Franzensbad sozusagen verschlossen. Einer der gewichtigsten Faktoren des Franzensbader Heilapparates sind dessen Eisenmoorbäder. — Laibach besitzt in seinem Jahrtausende alten kolossalen Moorboden das ausgiebigste Rohmaterial, um geeignet «»gewendet, den Hilfesuchenden die böhmischen Moorbäder vollständig ersetze» zu könne». Diese Möglichkeit glaubt die ergebenst Gefertigte durch die Laibacher (KfmmoorßäÖer glücklich realifirt zu haben, deren Anwendung unter die unmittelbare Leitung und Oberaufsicht des Herrn k. k. SanitätsratheS und Professors der Geburtshilfe Dr. Alois Valenta gestellt ist, und welche Moorbäder, den Franzensbadern entsprechend, nach der Angabe des Herrn k. k. Professors der Chemie und Landesgerichtschemikers Hugo Ritter v. Perger zusammengesetzt sind. Diese Eisenmoorbäder wirken nach Angabe des obigen Frauenarztes vor allem heilkräftig: bei den verschiedenen krankhaften Störungen der Geschlechtsffäre des Weibes, wie Störungen in der Menstruation, gänzliches Ausbleiben der Menstruation, schmerzhafte Menstruation, zu reiche Menstruation, den sogenannten weißen Fluß, Unfruchtbarkeit; dann gegen Lähmungen überhaupt, Rheumatismus, Gicht u. s. f. Die hiezu eigens hergerichteteu Lokalitäten werden am 1. Mai l. I. eröffnet, und ist der Preis eines einzelnen Moorbades sammt Reinigungsbade nach der SchlammkoDstenz von 90 kr. bis 1 fl. 20 kr. (189—2) Therese Salier, Bad-Inhaberin im „Hötel Elefant66 zu Laibach. Druck von Jgn. v. Kleinmayr * ged. Bamberg in Laibach. Verleger und für dir Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg