Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 12. Laibach, im December 1895. IV. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zar Geschichte der krainisehen Eisenindustrie und des krainisehen Eisenkandels. Von A. Müliner. Die Eisenwerke in der Wochein. (Schluss). Wir haben unter den Hammersgewerken der Wochein im XVIII. Jahrh. unter andern einen Matthäus W a r 1 kennen gelernt, welcher am Alten Hammer thäthig war (c. f. p. 136). Warl gerieth 1745 in Concurs und wir wollen im nachfolgenden die Concurs-Abhandlung dieses Gewerken nach dem Acte, welchen das k. k. Revier-Bergamt sub fase, de 1750, Nr. 22, bewahrt, mittheilen, weil er einerseits juridisch interessant ist, andererseits aber in das innere Getriebe des Hauses eines alten Wochein er Hammersgewerken lehrreiche Einblicke gestattet. Laibach den 23. Xbris 1745. Iudex : Herr Joh. Babt. von Nemizkoff, kay. köng. Oberbergrichter in Krain. Edicts Abhandlung. Zwischen N : denen gesambt Herrn, und Bespete, Herrn Matheussen Warll Gewesten Hammers - Gewerkhen des Alten Obern-Hammers in der Wochein angemelt, und vorgekhombenen Creditoren. Inpcto disputirung der prioritet sein Hr. Warlls ad edictum gedigenen Vermögens. Abschidt. Auf die an keuth bestrittene prioritetsdisputation werden nachfolgende Classes sortirt und gesetzt in die Erste Class. Die Edicts Vnkhosten, Canzley, und übrige Tax bishero mit Vorbehalt deren ferner auflauffenden, auf 40 fl. T. W. Herr Dr. Jochann Gregor Smrekher qua Curator, und Bespetv. edicts Versprecher pr. sein allseithige Becompens mit 24 Ducaten in Specie sogestalten, das derselbe dise edicts ab-handlung ausszufiihren schuldig sein solle, dann die zwey Herrn Inuenturs Commissarien zu deren Becompens, sammbt ange- bendten Baisen, und gemachten Vnkhosten ieder Insonderheith mit 100 fl. zusamben aber mit 200 fl. T. W. Item Er Hr. Curator mit der de anno 1743 ausständigen Vrbars Gab deren 26 11. 6 kr. 11j!i dl. auch von 1744 mit 1 fl. 5 kr. 1 dl. Eecrouten Contingent und Contribution, Item 9 fl. Holzstellung von der Waldung und Kouze. Dan 8 fl. 23 kr. von dem Haus Müll und alten Hammer zusamben 51 fl. 9 kr. 27J dl. T.W. so der Herr de Werth verlegt und bezahlt hat. Volgen hiernach die Lidtlöhner, arbaither und Fukr-Leith, alles so uill liquidir- und passirlieh ist, und gegen abzug des daran qualiter cunqe erlegt: oder empfangenen als. Herr Joseph Böemb, lautk Bekhandtnuss de dato lezten Juny 1743 mit denen 200 fl. Landtswekrung Lidtlohns. Herr Philip Lipizher Haus Caplan mit seiner Besoldung und verrichten hl. Messen deren schuldigen 26 fl. L.W. Herr Georg Cor des eh gewest Matheus Warllischer Verwesser mit seiner Verwesserbesoldung deren ausständigen 140 fl. L. W. Magdalena Sh ob erlin Dienst-Magd mit ihrs ausständigen Lidtlohn deren 54 fl. L. W. Joseph Christi ni mit ausständiger Schreibers Besoldung der 28 fl. L. W. Herr Georg Zewull als gewest Matheus Warllischer Facteuer mit an bezahlten Fuhrlohn, oder Factorey, alss von 22ten Jenner 1741 biss 8 Jully 1743 Jahrs inclusive, schuldig verblibenen 93 fl. 7 kr. 2 dl. T. W. Dan Herr Georg Clemen tini abermahl mit seiner annoch ruk-ständigen besoldung von 15. Jenner 1744 Jahrs abgerechen-termassen dern 74 fl. 58 kr. T. W. Item Er Clementini qua Beuollmöchtigter obsecher mit seiner als von 15. Jenner 1744 bis 15. Mai besagten Jahrs Täglich zu 1 fl. T. W. praetendirend : dagegen hirmit ausgewogenen 80 fl. T. W. jedoch gegen Abzug des daran Erlegten. Joseph Pürnäth mit 1 fl. 32 kr. T.W. ausständigen Fuhrlohn. In gleichen N : die übrig in den Matheus Warllischen Handtbuech begriffen : oder enthaltenen arbaither, Lidtlöhner und Fuhrleith mit Ihren inserirteli Posten, so uill Manutenirt und richtig gestellt werden. Joseph Iglitsck mit denen Vnter 10. Juny 1741 Jahrs von Krainburg in die Wohein gelüferten 3 fß Getraidts rücks-ständigen 2 fl. 16 kr. T.W. Dann N. die übrige in der an heuth eingelegten Specification bennandte 37 Fukrleuth, als von Jacoben Shuss-nikh anfangendt, bis Primussen Hribar inclusive mit ihren Fuhrlohn in so weith Manutenirt werden khann. Zweite Class. Volgen nun die Verleger und Beförderer in Clirafft der Landtsfürstl. BergwerkhsOrdnung, und zwar die Jüngern vor denen öeltern. Es haben zu fordern vom Jahre 1783 her: Lorenz Suppann für Getreide 35 fl. 49 kr. L. W. — Jacob Supp an für Getreide 18 fl. 35 kr. L. W. — Herr Gabriel Abraham von Werth laut Lieferscheinen 379 fl. 8 kr. T. W. — Matheus Petr its ch, ebenfalls für Getreide 34 fl. 4 lkr. L.W. — Adam Sodia 63 fl. 43 kr. L. W. — Hanns Serna 8 fl. 39 kr. T. W. —■ Herr Andreas Euseb. von Gallenfels Erherr. für Getreide und Sehmer 315 fl. 1 kr. 2 dl. T. W. — Die Hl. Geist Kirche in der Wochein 215 fl. L. W. haar. — Herr Valentin Klementschitsch hat 12 Ochsenhäute geliefert. Die vorhandenen sollen zurückgegeben, die verbrauchten pr. Pfd. mit 34 kr. T. W. verrechnet werden. — Lorenz War 11 für Unschlitt 36 fl. 28 kr. L. W. oder 31 fl. 4 kr. T.W. — Kirche St. Paul in der Wochein (Althammer) 184 fl. 34 kr. L. W. baar. — Lorenz Muley für Getreide 773 fl. 54 kr. T.W. — Anton Casperin für Getreide 116 fl. 13 kr. L. W. — Herr Valentin Balke Priester den Tischtitel „dergestalten, das in Tuitu dessen 2000 fl. bei dem ad edictum gedigenen Hammerwerkh in Keservo verbleiben interim et usqe ad casum prouisum aber dauon der Genuss denen Greditoren zu Guetten khomben solle“. ■—• Herr Valentin Samiz Pfarrer zu Asp für Getreide 691 fr. 7 kr. 2 dl. T.W. — Herr Anton Delinz für Schmer 120 fl. T.W. — Lukas Markasetti 272 fl. L. W. baar. — Herr Georg Mayr für Getreide 284 fl. 12 kr. T.W. — Herr Josef Melchortshitsh an baar und für Öl 45 fl. 33 kr. •—• Anton Markasetti „der alte“ 1648 fl. 38 kr. L. W. baar. -— Herr Gabriel Abraham de Werth für Getreide 3418 fl. 8 kr. T.W. — Vom Jahre 1742 her: Herr Georg Mayr für Getreide 1397 fl. 19 kr. T.W. — Franz Lorenz Warll 200 fl. T.W. baar. Anton Gallitsh oder Gallmayr für „zu beförderung des Hammers an der Feistriz vorgestrekhten Ge-traide deren 90 Mernig, schuldigen 132 fl. L.W.“ — Herr Georg Mayr für Getreide 284 fl. 12 kr. T.W. — Elisahet Kramer 363 fl. L.W. haar. — Lukas Markasetti 1749 fl. 25 kr. L.W. — Vom Jahre 1741 her: Mina Kauderin und ihre Schwester Urscha 120 fl. L.W. baar und 8 Lieber. — Adam Sodia 60 fl. baar L. W. und 54 fl. L. W. für Getreide. •—Von 1740 Franz Lorenz Warll 500 fl. baar. — Vom Jahre 1739 her: derselbe 1200 fl. baar. — Adam Sodia 200 fl. baar L.W. — Von 1738 Franz Lorenz Warll 1055 fl. L. W. und 181 fl. 45 kr. L. W. — Vom Jahre 1737 Urban Skander 600 fl. L. W. baar. Dritte Class. „Kann der Herr Peter Anton von Pthoni dises, das nernb-lichen Er dem Herrn Carlenaris von dem Matheusen Warll die in den producirten Khauffs-Contraet de dato 9. Februar 1743 Jahrs vorgesechene wechssl zu acceptirn, und solliche zu girrirn keinen Gewaltsamb gegeben, weeder das ihme Herrn Pithoni sothonne Wechssl zu Nuzen gekhomben, jurato manutenirt haben wirdet, solle so dan derselbe alda, in so weith er Herr ihme annoch richtig zu seien mit dem Jurament zu betheuern gethrauuet, ad Classem gesetzt werden.“ Volgen die Chyrographary und Oarthabiancisten. Ludwig Anton von Eea mit Carta bianca pr. 1500 fl. T.W. von 1740. Valentin Samiz Pfarrer in Asp mit 1500 fl. T.W. de 1742. Josef Boem mit 300 L.W. von 1743. Franz Lorenz Warll mit 1500 fl. T. W. Gabriel Abraham de Werth mit 146 fl. 46 kr. T. W. von als Eestbetrag am Kaufschilling für den erkauften „Alten Hammer. “ Vierte Class. Volgen die Current Posten. Es haben zu fordern : Von 1743 Anton D elinz 656 11., 306 fl. und 600 fl. in Wechselforderungen. Sigs. Man asses et Arron Marpurgi 22 Zekini in Specie oder 93 fl. 30 kr. T. W. als Anzahlung für zu liefernde Nägel. „Khomben allda die Jenigen Creditores, welliche nicht erweysen könnten, dass sie zu Beförder- und Verlegung des Hammers ihre angebgenen Posten gegeben, und, angewendet worden, wie auch dergleichen intitulirende Lidtlöhner und Arb either. Fünfte Class. Die Interesse Posten, „die nicht erschienene Partheyen aber werden von diser prioritet hiemit in Contumaciam ausgeschlossen.“ Herr v. Pthoni, Georg Mayr, Pfarrer Samiz und Delinz (in respectu der ersten Post) appelliren. „Die übrigen Ooncreditores aber nemben den Bedacht, und bitten in eventum zu deliberirn.“ ' „Herr Curator, und Eespect. Edicts-Versprecher last sich Entsehaiden. Urti. „Die durch die Partheyen vermelte appellation sambt den genomben Bedacht hat Stadt.“ Actum ut supra. Kleinere Hittheihmgen. Die Zukunft der Stadt Laibach. V. Namen der Besitzer wechselten, die Listen derselben von 1630 und 1651 zusammen. Nachdem wir uns nun über die Bauverhältnisse der heutigen Stadt orientirt, kehren wir zur Betrachtung der handels-gewerblichen und sozialen Verhältnisse der Bewohner zurück. Wir haben oben pag. 139 ff. die Liste der Bürger von 1600 gegeben. Wir stellen zum Vergleiche und um zu zeigen, wie in einem halben Jahrhunderte die 1630. E e r i n g e r, Klementschitsch, N. Crobat, Khortoni, I. Am Platz. 1651. B e r i n g e r, Klementschitsch Erben, Hoffmann, Gabers Erben, 1680. M. Crobath, Peyer, Turschekh, Oautschitsch. Kloster Landstrass, Domcapitel Ozepekh, Diener, J. Posarell, M. Posarell, Schusstertshitsh, Schlebnik, Perdan, Wurzer, Neurisser, Thomiz, Seiz, Wolf, Scherr, König, Tschaule, Wessley, Graf Thurn, Thaler, Sehifflinger, Salvator, Kheysell, Weisser, Lanthieri, Komano, Waz, Toloph, Muschlitseh, B. Bosio, Gaionzell, Stogkh, Andreitschitseh, Possenigkh, Ambsehl, Rosenberger, Ziermann, Karrer, Ziegelfest, Yishkhog, Krey, Bernardini, Lukantsehltsch, Standtier, Matsehekh, Schaffer, 1651. 1630. 1651. Chrabat Erben, Waz, Wentschitsch, Peyers Erben, Seromagkh, Saramakh’s Erbeü, T urschekh, Kiach, Tiboldi, Surinz, Skharnoss (Pildthauer), Abt v. Landstrass, Lerch, Kiach Erben, Corporis Christi Brudersch. Kreidenstein, Wolf, Probst v. Rudolfswerth, Skhornus, Hugl, Posarell Erben, Hüller, Hillers Erben, Plainna, Crobath, Neuriser, Sehusstertschitsch Erben, Taller’s Erben, Ereijenstein, Kaj-sell, Khaysel’s Erben, Bosio, Bosio Erben, Ermini, Euandri Erminy, M. D.or Erb. Caspertshitsh, Caspershitsh Erben, Sdeuez Erben, Stessi, Stösl, Andrian, Bosio, Scherr v. Schernburg, Achatschitsch, Achatshitsh Erben, Khönigs Erben, Yerbez, Verbez Erben, Stadt Laibach, Cornar, Plankh. Schlebnikh, Khümerle, Jerlich, Kuschlan, Kuschlan, Graf Thurn Erben, Popni, Popp, Distl, Wittwe, Ziuidator, Karfilla Erben, G. Meisrembl, Stefel, Stepsl, Salvators’ Erben, Andrian, Herl Erben, Khaysel Erben, Hugl, Kholankho, Khunstl, Chr. Yerbez Erben, M. Wuriakh’s Erben von zwei W agner, Wagners Erben, Häusern, Khunstl, Khunstl Erben, G. Romano, Weiss, Weiss Erben, Waz’ Erben, Werbez, I. B. Verbez Erben, Tolhopff’s Erben, Wabner, Gaionzell, Muslitsch Erben, Thaller, Taller Erben, I. B. Bosio, Ugga, v. Markhouitsh Erben. Gaionzell Erben, 2 Häuser, II. Am Neuen Markt. 1630. Mazoll, Wuriagkh. Agnelatti, Eabian, Kreid- Stadt Laibach (früher An- hoffneg, Piskhon, Der latsch, Gail, Wolf Ditrich v. Lam- dreithitsch), berg, Cormas, Hans Lamberg, Ernreich v. Lamberg, Ko- Ch. Trapp, berger, von Werne gk, Widitsch, Lausche. Kozianzitsch Erben, Aufschlagamt im Hoffmanischen Hause. Krc. S. Kiore, M. D.or Erben, Sehifflinger, Wolfrath, Lederer, Landschaftl. früher Korest Erben, Zigelfest Erben, Khunstl Erben, Brogiot, Bernardini Erben, Lukantschitsch, Stantdler, Lukantshitsh Erben, Schaffers Erben, Taufferer, Auersperg, Pantaleon, Kogler, Zwingmann, P o s k h o n, Geionzell, Kundtner, Rotter, Kos, Mogainer, Mo-hortschitsch,Wüz, Gaschte, Mariasez, De Donino, Prinzer, Preiss, Plibitsch, Skgubann, Raisinger, Koch, Yidmayr, Widitsch, Kreiherr v. Eckh, Maurer, Ditr. Kreiherr v. Auersperg, v. Lamberg, Horwarth, Otto, Pichs, Carminelli, Rogeri, Juritsch, Nouakgh, Thomasehin, Wallach, Rubin, Agnellati, Weber, Guralt, Ho mann, Syber, Wesiagkh, Peer, Schwäger, Romano, Knunstl, Thaller, Wendtshitsh, Unger. 1651. Mazol, Schmidi, Sanntpaur, KirchpergErben, Neuriser, Pischkhon Erben, Der lat sch, Ohr. Gail Erben, Fürst Eggenbergh, Otho, Cornian’s Erben, Graf Portia, Frhr. v. Euess, Walter, v. Wernekh Khnifez, Nauman, Dienstman U. I. Dr. Eessniger, die Landschaft (früher Taufferer), v. Auersperg Erben, Ettendorfer, Portner Erben, Urshitsh Wittwe, Zwingman Erben, Piskhon, Gaionzel Erben, Khünzlman U. I. Dr., Botar, Koss, Magania, Pregel Erb., Wüz zu Gleiniz, Komathar, Mariasez Erben, Donino, Frh. v. Egg Erben, Müllners Erben, v. Lamberg, Wern-tschuni’s Erben, Otho, Eppichs Erben, Mariasez Erben, von Grundlern U. I. Dr., Schwuz, Orabath, Scherounikh, Labaser, Mezger, Frölich, Janiz, Agnellati, Job, Legat Wittwe, Homan, Sybers’Erben, Wesiak, Frölich, Schwager, Korditsch, Khunstl, Eumelsperger, Steffan, Ungers Erben. Auffallend ist im Verzeichnisse des Jahres 1651 die grosse Menge der als den „Erben“ gehörigen Häuser. Die Erklärung finden wir bei Valvasor XV. p. 593, wo er nach Not. Prov. von der Pest sagt: „In den naehgelienden dreyen Jahren, als im 1647, 1648, 1649, wurden gleichfalls von dieser mördliehen Seuche viel Menschen dahin gerissen.“ Wie schon bemerkt, recrutirte sich die Bürgerschaft Laibachs ausser aus dem Nachwuchse der schon vorhandenen, vielfältig aus Deutschland und Italien. Inden Gerichtsprotokollen finden sich die Namen der „neuen Burger“ jährlich aufgeführt. Vor der Aufnahme mussten sie „Kundschaft pinger“ das heisst Nachricht, woher und wer sie waren. Die Leute wanderten zu, etablirten sich und suchten ums Bürgerrecht nach, wenn sie zu einer Existenz gelangt waren. Bei der Aufnahme der fremden Zuzügler als Bürger scheint man mitunter nicht eben wählerisch gewesen zu sein. So befiehlt Erzherzog Carl unterm 17. September 1583 dem Vicedom Nik. Bonhomo, dass er „denen von Laybach aispalt ernstlich verfüge“ dass dem, „wegen Theilname an dem Wiedertauferischen Unfuge und sonstigen Übeln Ver-I haltenshalber von Triest abgeschafften Andreas Vino, welchen die Laibacher das Bürgerrecht verliehen hatten, dasselbe ,aufgesagt‘ und er alsdann auch aus dem Lande geschafft werde.“ Vicedomarchiv, Fase. 106. 1529 finden wir als „neue Burger“ den Blasi Saliti nger und Pirro Gandin. Den Namen des ersteren bewahrt noch die corrupt Salendergase benannte Gasse am alten Markt. 1537 wird der Apotheker Andre Beh aim Bürger. 1541 finden wir die Namen Scharz, Zanger, Strauss, Urbantschitsch, Pregel, Gregoritsch, Presinger, Klausch, Weidinger, Dorffier. 1544. Eisvogel, Krenn, Špindler, Irch, Saul-ler, Kramer, Jelauigkher, Sehlebnigkh, Spil 1 er und Christof Pio ss n er „Puechfurer“ oder Buchhändler. 1547 den Primus Strussnigg, Gerichtsschreiber, 1569. Wolf Kh n i ep ei s,Eisenschmied aus Wasserburg. 1570. Plagey, Feldrueff Uhrmacher, Sluga, Hafner, Khopp Zinngister, Sehe tin a aus Krainburg, Vogrinz Fleischer, de Alexandrin, Muschratei und Wy z beide Schneider, Wi a n g k h i n (Bianchini) Steinmetz, Khausman Maurer, Videlitsch Thorwartl, Forcht-ner Schneider und Tomaschitsch Schuster. 1575. Thomas Schuster Buchbinder aus Augsburg, Wankitsch Krämer aus Tulmein. Wonera Schneider aus „Sigmaringen am Poden See,“ Schmid Schlosser von „Nerliegen,“ Gatter Schmied von Znaim. 1599. Piero Locotei „Protkamerer,“ Pieterling von Augsburg, Basinger von Villach. 1615. Angelo de Porto von Triest gebürtig, Wein-zirl von Murstätten Hafner, Hänfling Barbir von Mellerstatt in Franken, Drescher Hüttner v. Iglau. Grütner Weissgärber von Villach, Fritsch von Komotauin Böhmen, Kriegei Brauer von Klagenfurth. Nastran von Ead-mannsdorf. 1636. Zechner von Lack, Tautscher vonDragembl, Gordar von Varasdin, Schusterschitscli von Krainburg, K o s s von W eixelburg, Turkovitsch von Igg, Tutt-man von Eisenberg in Meixen, Mazol von Kropp, Schmi-del von Zittau in Schlesien. 1651. Weilhaber aus Khüzing in Franken, Kuken-sattel Gürtler aus Eegensburg, Mayer aus Pettau und Eder aus Villach, beide Weissgärber, u. s. w. Diese Aufzählung giebt ein so ziemlich anschauliches Bild wie und woher sich die Bevölkerung Laibachs ergänzte. ■Wie stark aber der Zuzug aus Italien war, beweisen die zahlreichen italienischen Namen in den Steuerbüchern und Gerichtsprotokollen der Stadt Laibach. Wir geben hier eine Zusammenstellung solcher Namen, wie wir sie nur aus einem kleinen Theile jener Quellen geschöpft, von einer Vollständigkeit kann durchaus keine Eede sein. Diebeigesetzten Zahlen geben das Jahr an, in welchem der Name angetroffen wurde. Agnelatti 1587. —- Alberti 1720. —Alborghetti Angelo Maria, 1758 Kaufmann und 1771 Zoisischer Handlungs-speditor. — Allessandrin 1588. — Amadori und Amodori 1669. — 1675 am Platz und 1686 vor dem Spitalthore; Amigoni 1675 am Neuenmarkt; Andrioli 1795, Andrian 1541. — Ardizi 1636. — de Albertis 1640 und 1686 am Platz. — Arzago 1660 am Platz. — de Argento 1521. — von Azula 1795. Bonic'elli. •— Bosh (Bosco) 1575 als Posch 1520. —■ Bonhomo. — Bononi 1796. — Bidinelli. — Bonzio 1691. — Bartolomio. — Bartalei. — Bosio 1640, 1686 am Platz. — Bernardini 1615 Bürgermeister. — Benedicti 1795. •—-Brugnioli. — Buzolleni. •— Brogioti 1640. — Bosio 1670. — Bozizio 1796. — Buieti 1686 am Platz. ■— Broglio. — Brenzin. — Brigioli 1615. — Bartolotti 1751. — de Bartolis. —• Balestini. — Bastanzi. — Bombassi. — Bombagio. — Baisero. — de Button 1527. Cachani 1527. ■— Cartoni und Cortoni 1571. — de Cataro und Catharo 1675, Salitermaeher. — Cividator 1640 am Platz und Ziuidator 1675 am Neuen Markt. —• Ciani 1640. — Oorthoni und Curtoni 1578. — Costa 1669. — Conti 1796. — Corona 1762 und di Corona 1768. -— Cantoni. — Caligari. — Cargniati 1752. •— Cammelli 1629, 1660. — Ciriani 1636. — Casanova 1640, 1660. Cornian 1636. -— Corgnia 1640. — Compare 1660. •— Castagna 1796. — Calango. — Contei 1640, 1686. — Copini 1682. -— de Oopinis. — de Cleva 1686. -— Casi-mirius 1686. — Colango und Calanco 1640. — Cornell 1636 und Cornelli 1670. — de Cento 1675. — Cadiamo und Cliachamo, 1527. •— Cachani, Chacliani und Chaehoni 1527. — Codelli 1658, Codell, Codelli 1660. — Colloretto 1795. -— Condili 1588. -— Carnis 1669. — Comendator 1670. — Canto 1662, 1670. -— Cergnia 1636. — Calchani 1527. Betoni 1795. — Dinzel 1686. — Ditolatti, 1686. -— Donato und Donatti 1669. — Domenico 1615, Donino 1595. — Duali. Brizi 1636. — Emini, 1640. Faberi. — Farfilla 1640. —Fanzoil660. — Fanton 1775. ■— Fasolli. — de Fabiani. — Fachini. — San Fiore. — Fiorino. —Florianis 1651. — Fortuna. — de la Fontana 1686, und de la Fontaini 1687. — Fomentili. — de Franco 1549. — de Franceschi und de Francessi 1675. — Franchi später von Frankenfeld. — Franzoni 1751. Gandin 1527, 1640. — Gaionzell 1640, Gaianzol und Gaianzoil. — Gamba 1760, Yicebürgermeister. — Gasparini 1796 und Gasparin und Casparin 1675. -— Ga-sperotti. — Gentile in Gentili 1640. — Gidinelli 1599. — de Giorgio 1675. — de Gotardi 1795. — Grilli 1675. — Guzoll 1686. lacobi. — lulianis. Laudili. — Lantheri 1517. — Lautieri und de Lan-thieri 1525. — Lazari 1640. — Lazarini 1548. — Leon. ____Liani. — Loeatel. — Locotel. — Locotell und Locotelli 1675, 1686 am Platz und Alten Markt. — Lori. — Lotieri. — de Lueca. Maietti 1660. — Magauia und Maganina. — Malligai. — Marchese 1669. — Marinom — Marotti 1796. — Massola 1658. — Martenuzi 1709. — Mazd 1640 und Mazoll 1600. — Marienis. — Marzollini. — Majeron. — Messalla. — Merluzzi. — Menegalia 1675. — Minio aus Monfal-cone 1675. — Mimosso 1651. — Moffla 1527. — Mocetti 1658. — Morgutti. — Monseur und Monsseur 1675. — da Monte. — Moralla. — Moretti. — del Moro 1636. —-Muertruzzi. — Mulei. Nicolini 1636. — Nesti. Odura 1588. Pađoban 1795. — Panhaleon. — Passarin 1636. — Pariselli 1675. — Pasconi 1691. — Passineli 1460. — Pasqualin 1686. — Petroni 1703. — Perskhi. — Pelli-:zeroll 1787. — Perin 1527. — Picardo 1544. — Pistori 1686. — Piton 1636. — Poiini. — Pontini. — del Ponte. Podroni. — de la Porta v. Triest 1615. — Posareti 1640. — Puzinar. Qualiza. Baibula 1675. •— Eeggie 1795. —- Eeia und de Beya. — Eeddi 1669. — Begali 1795. — Eigazi 1669. — Eigoni 1662. — de Eiuo. — Eichardi 1686. — Eizzi 1795. ■— Eocco und Eokho 1527. — Bodeskini 1756. — Eubida 1544, 1686 und Eobida 1675. — Eobba der Bildhauer. — Eogeri. — Eomano 1599, 1686.'— de Bosso 1595. — Eosetti. — Eosina 1672, 1662. — del Bossi 1786. — Bubin. — de Eubeis. — Eudolfi 1669. Salvatoli 1600. — Salvator 1640. — Samassa. — Sanfibi- 1640. — Santi. — Sartori 1796. -—■ Schizon und Schwizon. — Schedili. —• Simonetta 1651 und Simonetti. — Silvestri aus Görz 1651, 1675. — Soardo und Suardo 1521. — Somachi 1599. — Spadon von Triest 1594. ■— Squarzon 1640. — Sterchini 1751. — Stibelli 1699. Taberi. — Taboret. — Tazoll 1682. •— Tenessell 1686. — Tiboldi. — Tosso 1675, 1686. — Tobanco. — Travisarli 1599. — Tronshell 1660. — Tschaul (Ciaul). Uggo 1587 und Vugo 1588. •— Ugga 1640, 1795 Fuga, — TJrbini. — Urbantis. Vacani. — Valussi. — Valvasor. — Vanini 1760. — Vanino 1795. — Vanufuli 1681. — Velasti. — Venazzi, 1795. — Venturini 1636. — Vergine 1662. — Vernati 1682. — Vidalbo 1587. — Viđale 1791. - Volta 1796. — Vomporta 1795. Zanetti (1796 v. Zanetti). — Zanier 1795. — Zannini 1651, 1669. — Zerasello 1686. — Zergoll 1686. — Zigoli von Görz, 1599. — Zippa. — Zois. — Zuliani. — Zumpar 1675. — Zundolar. — Zusara 1636. Indessen nicht nur der Bürgerstand Laibachs war stark mit Italienern durchsetzt auch der bramiscile Landadel zählte zu Anfänge des XVIII. Jahrhunderts eine stattliche Eeihe wälscher Namen in seinen Beihen; das Verzeichniss des krainischen Adels im „Er b hui dig u ugs Actus im Herzogthume Krain“ vom Jahre 1728 nennt 71 italienische Familien. Die Einwanderung der Italiener scheint mit dem XV. Jahrh. begonnen zu haben, oder im selben wenigstens schon so stark gewesen zu sein, dass uns 1460 der erste Italiener als Stadt-Bichter begegnet: nämlich Veit Passinelli, während bis 1341 zurück, lauter deutsche oder slavische Namen genannt werden. Von 1460 an finden wir als Bichter und Bürgermeister folgende italienische Namen : Im XV. Jahrh. Passinelli und Cornelli; — in XVI. Jahrh.: Lantheri, Tazoll, Bosco, Pichardo, de Curtoni, Alesandoli, Travison ; — im XVII. Jahrh. : Gidinelli, Bernardini, Cammelli, Gornion, Ciriani, Brigioli, Bosio, de Giorgio, Stibel; — im XVIII. Jahrh. Bobida, Gamba, Bartolotti; — im XIX. Jahrh. Codelli als Maire und jüngst Grasselli. Unter diesen Verhältnissen ist es begreiflich, dass sich sogar eine italienische Schule in Laibach als nüthig erwies. So finden wir im Ger.-Prot. dd. 1687 fol. 63 b bemerkt : „Dem Marco Antonio Vida als neulich von einem ehrs. Magistrate angenommenen italienischen Sehulhalter ist zu dessen Torhabender Abreiss ain Reichsthaler bei dem Cammerambt p. decretimi angesehafft worden.“ In diesem Jahre ist eben auch ein Italiener, Bosio, Bürgermeister in Laibach. Räuber Unwesen in Brain im SVIL Jahrhunderte. Das Landesmuseum bewahrt ein Mss. von der Hand eines Herrn v. Baigersfeld, welches Aufzeichnungen verschiedenartigsten Inhaltes enthält. Es sind Notata Rai-gersfelds nach Erzählungen älterer Zeugen, welche der Verfasser bisweilen mit Angabe der Quellen aufzeichnete. Die nachfolgende Geschichte des noch heute im Volksmundelebenden „Klukec“ gibt Baigersfeld auf pag. 117-121 nach Mittheilung des Bannrichters Utschan, der sie ihm im October 1748 erzählte, wie dies der Verfasser zum Schlüsse auf pag. 121 bemerkt. Die Aufzeichnung lautet: „Kluckz (Hanse) ein Krainer, dieser begäbe sich in seiner Jugend unter eine Banda Zigeiner, welcher sich so wohl verhalten, dass ihm der Chef dieser Zigeuner-Banda seine Tochter zur Ehe gab. Dieses Gesindel machte im Laude grossen Schaden und Ungelegenheiten. Sie fielen dann in die Kanker, man setzte ihnen nach, bekam einen und den andern, den Chef aber konnte man niemals haben. Der Klukz sein Eidam, welcher mit dem alten Georg Sigmund Grafen von Gallenberg bekannt war, machte sich von den Zigeunern los und der Gallenberg proeurirte ihm ein salvum conductum. Man stellte von der Lands-Obrigkeit wegen iu die Kanker ein universal perquisition, worunter sich auch der Klukz befände uud mittels seiner Adresse hat man verschiedene von den Zigeunern eingebracht, des Chefs aber konnte man nicht ansichtig werden. Klukz, der mehr konnte als Birn braten, schnitte an einem Ort ein Stück Erde oder Wasen auf und da war man des Chefs oder seines Schwieger-Vaters gewahr, als der in dem Wasser unter einem Felsen verstekt sass. Man ist gleich auf ihn loss gegangen und hat ihn nach Laibach gefänglich gebracht. Da sich so gestalten der Klukez bei diesem Facto so wohl gehalten, ist er agracirt und pardoniret, dann von der Landschaft in Krain von einen Landesprofossen aufgenommen worden. Dieser hat sich etliche Jahre wohl gehalten und hat der Landschaft gute Dienste gethan. Endlich aber hat er sich wieder auf das schlechte Leben begeben und zwar bei folgender Gelegenheit. Da der Pfarrer zu Lack namens Hudotschut der bei guten Mitteln war, die Sakristei gebaut hat, liess er daselbst eine gute Summa Geld bei 19/m fl. einmauern. Einige von diesen Maurern kamen zum Kluckz, vertrauten ihm die Sache an und erboten sich, wenn er mit ihnen halten will, den Ort anzuzeigen und das Geld zu überkommen, Klukez willigte gerne ein, jedoch mit der Condition, dass sie ihm vorher haben schwören müssen, wenn ein oder der andere eingezogen würde, dass sie auch bei der grössten Tortur wieder ihn nicht aussagen sollten, welches geschehen. Der Diebstahl wurde zu rechter Zeit bewerkckstelligt auch sogleich wahrgenommen durch die eingebrochene Mauer. Nach fleissiger Untersuchung wurden zwei dieser Cameraden in der Herrschaft Craiz eingezogen, welche in scharfen Examine wieder den Kluckz umständlich ausgesagt haben. Die Muthmassung und suspition war auf den Kluckz desto grösser, als es vorgekommen dass er in einem Wirths-haus ohnweit Discalceaten zu Laibach über die Gasse und dem Bürger-Spital Mayerhof gegenüber einige Spezies Gelder ausgewechselt hat. Zu derselben Zeit ergab sich dass der Graf------------ Burgstall zu Gräz (weil er weder der Regierung nach den kaiserlichen Verordnungen pariren und gehorsamen wollte und sich auf das Land auf Rackerspurg, eine ihm gehörige Festung retirirt und salvirt hatte) Vogelfrei deklariret worden. Dieser Graf Burgstall (dem der Kluckz als Landschftl. Profoss in Krain als ein beherzter und findiger Mann wohl-bekannt war) liess ihn zu sich kommen um sich dessen zu seiner Defension zu gebrauchen. Kluckz der vielleicht von der Aussage oder wenigstens von der Inshaftirung seiner Complicium Lufft hatte, verliess gar gerne Krain und kam zum Grafen von Burgstall in Steiermark. Kluckz kam öfter nach Graz, logirte bei dem sogenannten Bayerlebecken, tractirte daselbst öfter die Crai-nerischen Studenten, mit denen er bekannt war. Der Prozess der indessen über die Inquisiten zu Kreuz fortgesetzt worden, gab solche Indicia wieder den Kluckz, dass die Sache von der Landtshauptmannschaft in Krain an die Regierung nach Graz die Anzeige geschehen. Die Regierung suchte den Kluckz handfest zu haben, und befahl dem Regierungsprofosen Selacovitsch den Kluckz zu arretiren. Selacovitsch kam 3mal in das Zimmer wo Kluckz war. Das erstemal, weder das zweitemal getraute er sich nicht den Kluckz anzugreifen. Das drittemal stellte er sich grad vor den Kluckz (ob es durch Künste oder wie geschehen) Kluckz konnte sich weder rühren, weder ein Wort reden. Selacovitsch bemächtigte sich sogleich des Kluckz, liess ihn auf ein in Bereitschaft gehabtes Pferd sezen und unter dem Bauch des Pferdes mit Eisen schliessen. So gestalten lifferte er ihn nach Laibach pr. Posta und führte ihn in das sogenannte Oodellische-Haus auf den Alten Markt zu dem Landeshaubtmannischen Sekretario Priekler von wanen er gleich auf das Schloss in Arrest und gute Verwahrung geführt worden ist. Nachdem Kluekz öfters examinirt und schuldig befunden worden ist, hat man ihn auf die Trantschen gebracht wo er eine Zeit geblieben. Endlich hat er sich in seinem Kotter auf einen Schintel Nagel mit seiner Hutschnur selbst erhängt und zwar kniender, weil ihm der Kotter solches Stehender zu thun nicht permittiret hat. Dieses ist geschehen circa anno 1696, 97 oder 98. Der Botaniker Karl Sieber in der Wochein. Im Jahre 1812 als Sigmund v. Zois in den grössten Nöthen sich befand,1) besuchte v. Sieber die Wocheiner Alpen um zu botanisiren. Der edle Sigmund beförderte sein Unternehmen nach Möglichkeit und empfahl ihn seinem Personale in der Wochein. Über seine Excursionen und sein Vorgehen geben Briefe des Verwesers Koller an Sig. v. Zois Nachricht, welche wir hier mittheilen wollen. Unterm 13. Juli 18^2 schreibt Koller an Zois. „Am Samstag erhielt ich von Javerburg das Empfehlungsschreiben für den Botaniker Herrn v. Sieber, er ist Wirklich schon hier, und hat heute den ersten Dang nach Zhernaperst gemacht, von wo er sehr freudig über, die botanische Beute nach Hause kam ; dieser Herr gedenkt zehn bis zwölf Tage hier zuzubringen. Ich habe ihm den Tollmeiner Baushl und Sohn, dann den jungen Markusetti mitgegeben, aber dieser Herr ist so ein guter Steiger, dass ihm die Leute nur mit vieler Noth nachkletterten. Morgen ist Basttag um die Pflanzen einzulegen, und zur Troknung zu bringen ; übermorgen dürfte die Beise gegen Terglou geschehen, solange das schöne Wetter dauert ; ich hoffe von dieser botanischen Beise für Euer Gnaden reichliche Ausbeute. “ Darauf bezieht sich der Passus in Zois Brief vom 29. Juli an Koller: „Dem Botaniker zeigte ich einen Finger. — Er nahm mich bei beiden Händen —! So geht es in der Welt! Es sey zum leztenmale ! ■— “ Unterm 10. August schreibt Koller: „Die durch den Gasper erhaltene Aussage, dass die gesammelten frischen Kräuter gerade für nichts wären ahnte ich schon im voraus vermög der gesehenen Behandlung, und dem hastigen Einsammeln für sich selbst; gewissenlos wurde fürgegangen, denn diese Kosten werden sich auf 60 fl. belaufen, und höher noch, da er sogar die Zehrungen an Milch, Butter und Käse in den Alpen auf mich die Zahlungen angewiesen habe. Ich hatte ungeachtet dessen noch alle Geduld, aber der Unfleiss oder vielmehr Flüchtlerei in Behandlung der Pflanzen für Euer Gnaden Bedarf, dies schmerzte mich.“ Dann unterm 26. August schreibt Koller: „Ich eilte nach Wochein zurück um den durch 13 Tage hier anwesenden Botaniker Herrn v. Sieber vor seiner Beise zum Terglou noch anzutreffen ; er war richtig mit seinen zweien der rüstigeren Steiger, und noch einem Viehhirten, der als Wegweiser diente, an der Spitze des Terglau’s ; er kann aber die vielfältigen Hindernisse nicht genug beschreiben, welche auf diesem Zuge Vorkommen, und wiederräth jedem, der nicht gutes schwindelfreies Gehirn besitzt, diesen Gang zu wagen. Er nahm den Barometer mit um die Höhen zu messen und fand nach Barometer Beobachtungen die Höhe des Terglou’s über dem Wocheinerthaie 1157.452 Toisen. Ich wünschte dass die gemachten Gebirgsreisen für die Botanik eine reiche Ausbeute gäben, denn gekostet haben solche unerwartet viel; durch dreizehn Tage waren täglich mit ihm selbst fünf Personen in Verköstigung und Löhnung, er liess alle Auslagen durch mich bestreiten, und sagte Euer Gnaden hätten ihn angewiesen, nach Nothdurft ganz frei von mir jede Kosten bestreiten zu lassen. Das Gehässige, so bei dem Blumensammeln vorkommt ist, das eine grosse Quantität mit Mühe und Kosten zusammengeschleppt wird, dann wirft man einen beträchtlichen Theil davon übers Fenster. Ungeachtet dessen hat Herr Sieber doch ungemein viele Pflanzen gesammelt, getroknet, und eingelegt, welche Beute der Casper heute in zwei Verschlügen hinabführt; ich glaube Euer Gnaden könnten mit Dr. Wagner die ganze Sammlung übersehen, und zuerst hochseiben Bedarf dekken. Dann aber den Überfluss dem Herrn Sieber überlassen, nachdem Euer Gnaden so grosse Kosten unmöglich umsonst machen können, und am Ende die wichtigsten Pflanzen allenfalls nicht erhalten dürften. Mit den frischen Pflanzen war dermal ganz eine andere Behandlung, es sorgt uns alle, ob solche wohlbehalten zur Bestimmung gelangen, ich konnte den Erfahrungen des Herrn Botaniker nicht vorgreifen, da er von der vorigen Behandlung, welche ich ihm erzählte, nichts hören wollte. In Zhernaperst war er zweimal, bei der Saviza, in der Feistrizer Alpe Vogu, in der Buehenthaler Alpe Suha, und nach der Länge des Gebirges bis gegen den Lisez, auch auf dem Lisez, welchen er für die Botanik als reichhältig angab, dann der letzte Zug an dem schönsten Tage, welchen der Herr v. Sieber als den heitersten auf seiner botanischen Beise angab, auf dem Terglou mit Besuchung der Konshza, Tosez, Belpole und durch Terstje, Loje nach Althammer. Gestern Samstag nachmittag fuhr er nach Jauerburg ab, um über die Wurzen nach Arnoldstein zu botanisiren. Müllner. Zur Biografie Mescliutars. Die Musealacten von 1829 bewahren sub Nr. 4 eine Notiz über Meschutar von Jerin’s Hand, welche nicht ohne Interesse ist. Meschutar übersendet aus Triest, wo er Dom-scholaster und Schulinspector war, 23 römische Silber- und 2 Kupfermünzen aus Ossero und Pola für die Sammlung des krainischen Museums. Auf die Zuschrift Meschutars dd. 29. April bemerkt Jerin, als Curator des Museums, folgendes: „Andreas Meshutar geboren auf einem Inselchen des Laibachflusses nächst Selo, (Fabrik) Pfarr St. Peter. Das Inselchen ist zur Zeit der Begulirung des Laibachflusses, behufs der Morastentsumpfung eingegangen, Meschutar aber nachdem er Schuloberaufseher, dann Gubernialrath in Triest war, Hofrath geworden, sine patre, sine matre, sine fra-tribus, sororibus etc. sibi solus.“ Jerin, m. p. D Cf. Nr. 11. pag. 211. Scliatzgräberei. Funde von in kriegerischen Zeitperioden, oder von Geizhälsen vergrabenem Geld oder Edelmetall erhielten sich lebhaft in der Erinnerung der stets habsüchtigen Menschheit. Brandgräberfunde, welche mit Kohlen und Leichenbrand gefüllte Krüge zu Tage förderten, erzeugten schon im Alterthume bei den Griechen, welche die Leichenbestattung übten, die Sage von der Verwandlung des Geldes in Kohlen, wie dies Phaedrus und Lukian bezeugen. „Carbonem, ut aiunt, pro thesauro inveniums.“ „Kohlen finden wir, wie man sagt, statt des Schatzes.“ V. 7. Und bei Lukian heisst es ,,dv-Ogcasg d &t](Tuvóg.u „Der Schatz zu Kohlen geworden.“ Zeuxis. 2. Diese Anschauung erhielt sich noch bis heute unter dem Volke, welches mit Unwillen den Topf zertrümmert, der zufällig gefunden, statt des erhofften Schatzes von rothem Golde, schwarze Kohle birgt. Selbstverständlich knüpfen sich auch in Krain an diverse Localitäten Sagen von zu hebenden Schätzen; in erster Linie an römische Kuinenstatten, wo gewöhnlich „ein goldenes Kalb“, „zlato tele“, zu finden ist. Bei St. Johann am See in der Wochein, harrt ein Pass voll Geldes der glücklichen Finder, und fasst kein Gradišče des Landes ist undurchwühlt geblieben. Gewöhnlich sind es Venetianer, Italiener (Iah) oder Türken, welche die Schätze hinterlassen haben sollen, hin und wieder auch Franzosen. Geschichten, wie die folgende, sind nur geeignet die Leute in ihrem Glauben zu bestärken und ihrem Hoffen neue Nahrung zu geben. Es war im Jahr 1852 als der Bauer Simon Prettner aus Veldes auf seiner Rückkehr von Görz, wo er seinem Bruder besuchte, in einem Gasthause zu Salkano einkehrte. Ein Mann aus Canale erkundigte sich, als er hörte woher der Mann sei, nach einer gewissen Kirche, (St. Katharina bei Asp), und machte ihm den Vorschlag, sich mit ihm zur Hebung eines dort verborgenen Schatzes zu verbinden, nachdem sein Suchen bei St. Agnes nächst Altgutenberg bei Neumarktl, wo er vor 3 Jahren grub, vergeblich war. Die Aufzeichnung über die Kirche, bei welcher der Schatz vergraben wurde, war eben nicht genau genug für einen nicht Landeskundigen. Der Mann aus Canale kam mit einem Oameraden am 6. December über die Bača nach Veldes zu unserem Prettner, bei dem er übernachtete. Am folgenden Morgen vor Tagesanbruch, Hess ersieh zum Kirchlein führen, schickten den Prettner unter einem Vorwände nach Asp, und als dieser auf die Anhöhe zurückkehrte, fand er eine Steinplatte vor dem Einga ige zu dem Friedhofe gehoben und in der Erde die Spur ei ìes länglichen Kästchens von circa 50 cm Länge und 15 cm Breite im Gevierte, welches die beiden Fremden gehoben hatten. Bis sich der gute Mann besonnen hatte, — zaslepli so me! — Sie verblendeten mich! äusserte sich Prettner •—- waren die Finder bereits über die Bača. Amtliche Recherchen durch die Behörden blieben ebenfalls erfolglos und als Prettner selbst in Canale den Mann aufsuchte, fand er Haus und Hof verkauft und in fremden Händen, den Compagnon aber fortgezogen, — wochin wusste niemand zu sagen. Prettner lebt noch heute in Veldes. Er erzählte mir die Geschichte 1894. Am lebhaftesten indessen ist das Interesse an Schatzgräberei in den gegen Italien gelegenen Theilen von Krain, und am Meere. Um Fiume und weiter abwärts gibt es zahlreiche Localitäten, an welche sich Sagen von Schätzen knüpfen, wo darnach gegraben und gesucht wurde. Bis zu welcher Höhe sich aber die Phantasie der Schatzgräber und Schatzsucher versteigt, beweist ein „Schatzbrief“ von 1753, welcher in italienischer Sprache abgefasst, in einer Familie auf der Insel Lussin liegt, dessen Übersetzung wir hier folgen lassen. Sigil Chiti Kiagli Chialop. am 17. November 1753. „Es findet sich vor ein Berg in Zuckerform, welcl er gegen Osten schauen muss und gegen Westen die Reicus-strasse zwischen einem kleinern Berg, auf einer Seite ist eine Grotte kleiner wie ein Atrium. Das Zeichen des Berges zur Grotte und zum kleinen Berg, welcher nahe an dt r-selben ist, wirst du im Innern des Berges eine durchlöcherte Steinplatte finden, auf welcher ein Kreuz und ein Ring eingravirt sind und dort liegt der Schatz. Man muss die Thür gegen Westen einbrechen und dann unter eine Ziegelwölbung eindringén, welche ähnliche Zeichen wie das Kreuz haben wird und dann wirst du im Schatze zusammen finden 300 Platten und der Schatz ist 1,007.000 Dublonen, und ein Gefäss voll Sultaninen so wie drei silberne Säulen 4 Spann lang und 11“ dick, eine goldene 3 Spann lang und 11“ dick. Man kann ohne jede Furcht eintreten ; dort sind die oben bezeichneten Zeichen wo der Schatz liegt. Das ganze lass ich in Gottes Hand und für mein Wohl. Ich sage nichts mehr, Gott ist ewig!“ Zum Schlüsse folgt eine Windrose mit Localangaben, so an der rechten Seite der Windrose: Monte di Siroco sul quale è la grotta il buco ed il anello Q. "f\ Das Blatt erscheint monatlich 1—l1/, Bogen stark mit Bi kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 K = 4 Mark. Bedacteur, Herausgeber und Verleger: Alfons Mi in Laibach. — Druck von A. Klein & Comp, in Laibach.