^ SI Areltag den 29. April K88K. XI. Jahrganft^ Vit „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; für Zustellung ins Haus monatlich ^0 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fi., halbjährig 4 fl., vierteljährig Z fl. InsertionSgebühr 8 kr. per Zeile. Das gthtim Aonltordat «»d die Schale. Marburg, 28. April. Taaffe und Eybesfeld sollen dem Nuntius gegenüber sich zu einem geheimen Konkordate aus dem Verordnungswege verpflichtet haben: den Bischösen wird der Einfluß aus den ge« lammten Unterricht in Volksschule und Mittelschule und die Auswahl der Lehrbücher gesichert, dem Religionsunterricht die „gebührende" Bedeutung eingeräumt. Bei der groben Macht, welche das Gesetz der Regierung übertragen^ bedarf es aus Seiten dieser nur des guten Willens und die klerikale Partei dehnt ihre Herrschaft aus — so weit, als Lehrbücher und abhängige Personen dies ermöglichen. Die Regierung braucht nur ihr Wort zu geben, daß sie jede mißliebige Verordnung aufheben und keine Verfügung erlassen will, ohne mit den Kirchenfllrs^en und Führern der klerikalen Partei Rücksprache gepflogen und eine verbindliche Zusicherung ertheilt zu haben. Fragen, welche Lehrbehelfe und Personen betreffen, werden im Einverständniß mit Ver» tretern der klerikalen Jnteressm erledigt. Da» Geheimnib ist für unsere Gegner die Bürgschaft des Erfolges. Die Nothwendigkeit aber, ihre Pläne in folches Dunkel hüllen zu müffen, ist zugleich ein Beweis, daß unsere Gegner es nicht vermögen, den offenen Kamps unter den jetzigen Verhältniffen weiter zu sühren. Diese Grkenntnib befestigt aufs Neue in uns die Ueberzeugung von unserer Stärke. Je dichter die Finsternib, in welcher die Klerikalen und ihre Bundesgenoffen wandeln, um so Heller muß es auf dem Psade sein, den wir betreten. Wo eine Verordnung diesen Pfad kreuzen oder verlegen will, setzen wir einen Weiser, der ge radeaus und vorwärts zeigt — jene Richtung, die Oesterreich um seiner Ehre und seiner Zukunst willen fortschreiten muß. Lassen wir von der Hochwacht unserer Freiheit das Banner weithin leuchten ins Land und darüber hinaus, so weit noch treue Herzen für UN» glühen. O! wir siegen wieder auch über das geheime Konkordat, wie wir das offene gebrochen. Wir siegen wieder und gleich den alten Ger» manen nach gewonnener Feldschlacht bleiben wir dann so lange in Wehr und Waffen aus der Wahlstaat, bis unsere äußerste Vorhut gemeldet, daß die Römer nicht wiederkehren. Franz Wiesthaler. Uosere Wbfl- »ad Weinliau-Schillr. VI. Unter den vielen Hunderten, bis jetzt vor» geschlagenen Schutzmitteln gegen die Verheerungen der Reblaus scheint sich blos eines durch seine nachhaltige Sicherheit und gleichzeitige Billigkeit Eingang zu verschaffen. Dieses Mittel ist, widerstandsfähige amerikanische Rebsorten als Veredlungsunterlage für unsere Rebsorten zu verwenden. Herr Direktor Göthe schreibt in seinem Schrtftchen Über die „Reblaus" unter anderem Beachtenswerthen folgendes; „Auf diese gegen die Reblaus Widerstands« fähigen Rebsorten (Zanisrebe und Aorks-Madeira) hat man in neuester Zeit die ganze Hoffnung gesetzt und sucht sie allerwärts so viel als möglich zu vermehren." Sodann heißt es weiter: „Außerdem machen wir darauf aufmerksam, daß in der Lande« - Obst- und Weinbauschule z» Marburg solche widerstandssähige Rebsorten sich bereits in älteren Exemplaren befinden und von Jeder mann angeschaut und bezogen werden können.' Ferner gibt Herr Göthe „in Anbetracht der großen Gesahr, welche durch das Austreten der Reblaus unserem Weinbau droht", unter anderen guten Rathschlägen auch den: »Jeder Weinbauer vermehre und pflanze allmälig die, gegen die Reblaus widerstehenden Rebsorten und mache Versuche mit der Veredlung der Reben, welche wir zum Schutz gegen die Reblaus nöthig haben." Aus obigen Sätzen sollte man nun schließen können, daß sich in erster Linie die Direktion der genannten Anstalt mit allem Eiser bemüht, solche widerstandsfähige Reben zu vermehren und zu sammeln, um im Nothsalle das zur Bekämpsung der unserem Kronland drohenden Gesahr nöthige Material beizeiten und in der gehörigen Menge in die Hände zu bekommen. Wie erstaunt waren wir aber, aus der Grazer" und „Marburger Zeitung^ zu erfahren, daß dies nicht der Fall lst, sondern daß die Direktion der Landes-Obst- und Weinbauschule den beiweitem größten Theil ihrer ge-sammelten, widerstandsfähigen Reben inkonsequentester Weise an das Ausland verkaust hat. Wir fragen, welcher vorsichtige Arzt wird angesichts einer ansteckenden und verheerenden Krankheit, welche in seinem Bezirke ausgebrochen ist, das einzige ihm zu Gebot stehende, von ihm selbst angepriesene und angebotene Gegenmittel nach auswärts verkausen, weil ihm die Krankheit noch nicht ins eigene Haus und aus den eigenen Leib gerückt ist? Wenn kleinere Abnehmer, welche den guten Rath des Herrn Göthe besolgen und solche Reben kausen wollten, etwa deshalb abgewiesen wurden, weil die Direktion die Vermehrung und Sammlung selbst besorgen wollte, oder wenn sie beabsichtigte, nur an Bezirks-Rebschuleu solche Reben abzugeben, um eine Verschleppung dieses kostbaren Materiales zu verhüten, so hätten wir die» natürlich und vorsichtig gesunden, obwohl eine Abweisung aus diesen Gründen auch nicht im Einklang mit dem, von Herrn Göthe geschriebenen letzten Satze steht. Daß aber Landesangehörige abgewiesen wurden, um desto mehr von den desagten Reben an da« Ausland verkaufen zu können, das ist unserer Ansicht nach eine völlige Außerachtlassung des eigentlichen jjweckes der speziell steirischen Landes- Aeuilleton. Pit fitbt» MSdchtn voa Verdu«. Der im August 1791 zu Pillnitz abge^ schloffene Vertrag, durch welchen sich die gekrönten Häupter Deutschlands zur Wiederherstellung der monarchischen Regierung in Frankreich verpflichteten, brauchte nach dem Geschäftsgänge des seligen Römischen Reiches just ein Jahr, ehe er zur Wahrheit würbe. Anfang August des nächsten Jahres, wo bereite die bourbonischen Lilien, getroffen vom heißen Hauch enlsesselter Volksleidenschast, dem Verwelken nahe waren, trafen endlich siebzigtausend Preußen, gesührt von Friedlich Wilhelm dem Zweiten und dem Herzog von Braunschweig, »n den deutschen Grenzländern ein, machten in zwanzig Tagen einen Marsch von zwanzig Meilen und betraten am 19. August den Boden Frankreichs. Drei Tage später ergab sich die kleine Festung Longwy, und kurz daraus wurde sogar der Kommandant des wichtigeren Verdun, Beau-repaire, der sich am Tage der Uebergabe erschoß, zur Kapitulation genöthigt. Das, gelinde gesagt, abenteuerliche Unternehmen, sich in die innersten Angelegenheiten eines fremden Volkes einzumischen, schien den besten Erfolg zu haben. Berichte von Zeitgenossen schildern den Empsang, der dem König Friedrich Wilhelm im eroberten Verdun zu Theil wurde, als einen überaus glänzenden. So auch Goethe, der in seiner „Campagne in Frankreich" den Einzugs-feierlichkeiten folgende Beschreibung widmet: „Größere Heiterkeit verbreitete jedoch die Er» zählung" — er saß mit preußischen Osfizieren an der Wirthstafel zu Verdun und ließ sich die Ereignisse vom vorigen Tage mittheilen, denen er nicht selbst beigewohnt hatte — „wie der König in Verdun aufgenommen worden. Vierzehn der schönsten, wohlerzogensten Frauen» zimmer hatte Jhro Majestät mit angenehmen Reden, Blumen und Früchten bewillkommnet. Seine Vertrautesten jedoch riethen ihm ab, vom Genuß Vergiftung befürchtend; aber der groß-müthige Monarch versehlte nicht diese wünschenS-werthen Gaben mit galanter Wendung anzunehmen und sie vertraulich zu kosten. Diese reizenden Kinder schienen auch unseren Osfi« zieren einiges Vertrauen eingeflößt zu haben; gewiß diejenigen, die das Glück hatten, dem Balle beizuwohnen, konnten nicht genug von Liebenswürdigkeit, Anmuth und gutem Betragen sprechen und rühmen." Ss erzählt unser Altmeister. Bekanntlich entsprach der fernere Verlauf des Krieges nicht den Hoffnungen, welche man anfänglich daran knüpfte. Schlechtes Wetter, Krankheiten aller Art und die nicht erwartete KriegSlüchtigkeit des Feindes brachten bald den anfänglichen Siegeszug zum Stillstand; nach der nutzlosen Kanonade von Valmy (im September) bemächtigte sich Muthlosigkeit der preußischen Heer-sührer, und vom Oktober ab begann ein Rückzug durch die morastischen Wege der Champagne, welcher nicht seines Gleichen in der Geschichte des preußischen Heeres hat. Ueber den Schlußakt jener Verduner lSin-zugsseierlichkeitön gibt uns ein biederes deutsches Familienbuch solgenden Ausschluß: „Vierzehn junge Mädchen" -- erzählt die Becker'sche ^Weltgeschichte — „wurden aln 24. April 1794 ' verurtheilt, weil sie auf dem Balle getanzt, den die Preußen nach der Einnahme von Verdun veranstaltet hatten. Selbst die Furien der Guillotine wandten in widerwilltger Rührung sich ad, als so srische Jugendblüten vom Henker zerknickt wurden; aber noch grausamer scheint die Milde, welche zwei dieser beklagenswerthen Tänzerinnen abgesondert hatte, um in zwanzig-jährigem Gesängnisse zu verkommen." Dies ist die Leidensgeschichte der Festjungfrauen von Verdun. wie sie in sast allen Geschichten der französischen Revolution mehr anstatt und eine Rückstchtslosigteit gegen die Steuerträger des Lande», welken man trotzdem zumuthet, alljährlich eine Subvention von 17.033 sl. für die Anstalt zu zahlen. Wir behaupten ganz entschieden, daß bezüglich des Nnkauses sowohl von widerstandsfähigen Rebensorten, als auch von Bäumen und sonstigen Pflanzen den Landesangehörigen gegenüber von Händlern und gegenkber dem Ausland der Vorrang gebührt und wir er» warten, daß unsere Herren LandtagSabgeordncten dafür sorgen werden, daß die in der Landes-anstalt, ans Kosien der Steuerträger gezogenen Nebsorten, „welche wir zum Schutz gegen die Reblaus nöthig haben", auch dem Lande erhalten bleiben, denn damit, daß „Jedermann die alten Rebstöcke in der Anstalt anschauen kann", ist uns allein nicht gedient. Zur Geschichte des Tages. Im Streite um die Wahlen der Groß-Grundbesttzer von Ober'Oesterreich stnd die Regierung und die Mehrheit des Abgeord^ netenhauses vor dem Reichsgericht unterlegen. Klar und scharf spricht das Urtheil; die Rechte der Wühler stnd verletzt worden. Leider be» stimmt noch kein Gesetz, daß die Gewählten flch fügen müssen; freiwillig aber das Recht zu ehren und zurückzutreten, ist nicht Sache der Klerikalen. Die Wünsche der Tschechen, betreffend die Schaffung einer Regierungsmehrheit im Herren Hause, sollen nächsten« in Erfüllung gehen. Je kräftiger die Rechte schiebt, desto ausgiebiger wird der Herrenschub sein. Die Bahn ist frei, und je schneller der Wagen rollt, desto eher kommt er ans Ziel, desto ge-wisier schiebt er darüber hinaus und stürzt hinab. Ungarn will sich nicht mit dem Deklara. tionßzwang gegen die österreichische Einfuhr begnügen es trachtet auch, mit Staatshilfe Industrien neu zu begründen und die bestehenden zu erweitern. Gegen den Dekla« rationszwang schtttzt uns bis zum Jahre 1887 der Ausgleich, vorausgesetzt, daß Oesterreich den Rechtsbruch nicht gutwillig duldet. Röthigen-falls können wir auch hinüber schießen. Was aber die Begünstigung der Industrie von Seite des Staates betrifft, so Häven wir nur einen Rath: Eifert den Magyaren nach! Ueber Rußland zieht immer glückverheißen, der das Morgen roth der konstitutiv' nellen Aera heraus. Dem Henker, welcher bei der Hinrichtung der Nihilisten tiesoffen gewesen, wurden zweihnndertundsünszig Knuten' hiebe ertheilt und liegt derselbe todtkrank darnieder. Loris-Melikoff tritt zurück, da Alexander III. jeden Gedanken an eine Versaffung barsch oder minder weitläufig erzählt wird. Bis vor s^ebenzehn Jahren zweiselte Niemand an der Wahrheit derselben, und ost haben junge Poeten, namentlich während der Restauration, den unschuldig Geopserten elegische Thränen nachgeweint. Da ließ im Jahre 1651 der berühmte Bildhauer David d'Angers eine Notiz in den Volkaalmanach einrücken, in welcher er über die Mädchen von Verdun und ihre poetischen Ver-herrlicher Hohn und Spott mit vollen Händen ausgoß und unter Andern behauptete, vaß die jüngste der genannten Damen vierzig Lenze hinter stch gehabt habe. Für die allere Ansicht, nach welcher stch eine Anzahl junger Mädchen unter den Verur-lheilten besunden hatie, trat Cuvillier Fleuiy, Redakteur des Journals des Deliats, i» die Schranken und brachte als Beweismittel Tage-bücher von Barbe Henry dei, die, wie wir später sehen werden, zugleich mit Claire Ta-bouillot der Verurtheilung zum Tode entgangen war. Trotz seiner vielen Nachsorschnngen wurde es Euvillter indeß nicht möglich, den Verlauf der allerdings etwas dunklen Angelegenheit aktenmäßig testzustellen. Dies gelang etst in neuester Zeit, wo man so gllickiich war, die unter stebenzigjährigem Staube vergrabenen umfangreichen Aktenbündel des Proztfses wieder auszufinden. zurückgewiesen und nur Ohren hat sür die Nathschläge Stroganoff», welcher sürs Henken in Masse schwärmt. Der Kaiser, der sich in die Wildniß von Gatschina zurückgezogen, hat daselbst in seinem Wagen das Todesurtheil des NevolutionekomiteS vorgesnnden. Die Kaiserin, das einzig fühlende Herz in diesem Schlosse, fiebert vor Angst und Aufregung. Die Geschäfte stocken gänzlich. In den Fabriken regen sich die kampfbereiten Hände und im Süden des Rerches hat der soziale Krieg zwischen Bauern und Gutsbesitzern blutig begonnen. Vermijchle Zlachrichte». (Eine Miliz gar de.) Am 4. März hat der neugewählte Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika (Garfisld) seine Amtswohnung, da« Weiße Haus in Washington bezogen. Ueber daS „Militär, welches bei dieser Gelegenl»eit 13.000 Mann stark am Präsidenten vorbeidesilirt, schreibt ein Berichterstatter der „Wiener Allgemeinen Zeitung" unter Anderem: Diese militärische Parade war vorzugsweise eine Militärparade. Drei Viertel dieser Truppen-macht wurden binnen 24 Stunden von verschie' denen Staaten nach Washington befördert; gewiß ein glänzendes Zeugnlß für die Zuver-läffigkeit der amerikanischen Privatbahnen in Bezug aus militärischen Dienst. Alle dalgerichl, sich sofort an den Konvent mit der Bitte uin Ausstellung der Anklageakte zu wenden. Hierdurch sollte die Sache eine andere Wendung erhalten. In dem Antwortschreiben, welches der Justizminister Gohrer erUeß und das an seiner Spitze die bedeutsamen Worte: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder der Too" trägt, wurde dein dortigen Gerichtshofe nicht nur eine strenge Rüge wegen seiner Langsamkeit ertheilt, son, ihm sogar die We»!erjührung des ProzeffeS ent« zogen, die nach dem Gesetze vom 10 März 1793 vor die Schranken des RevolutioiiStribu-iialS zu Paris gehöre. Da mit letzterein bekanntlich nicht zu spaßen ivar, so entwickelten die Herren Räihe von Saint Mihiel mit einem Male eine außerordentliche Thätigkeit. Im Hinblick aus die sür die Angeklagten nichts weniger als gravirenden, gelegt, fallen mehrere Ranbsälle und gegen hundert Einbrliche zu Last, welche in den Gerichtsbezirken Windisch-Feistritz, Gonobitz und Rohitsch verübt worden. (Vermißt.) In Pettau werden seit längerer Zeit der Ftihrwerks-Besitzer August Grün und seine Gattin vermitzt. (Voin Schutzengel der Kinder.) Zu St. Georgen a. d. St. ist ein dreijähriger Knabe des Grundbesitzers Koroschetz iln HailS-teich ertrunken. (Jesuiten.) In Neichenburg haben sich zwöls Jesiliten angesiedelt. Der Preis, um welchen die srommen Väter dieses Gut gekaust, beträgt 106.000 fl. (Neuer Veteranen-Verein.) In CiUi wird ein Veteranen-Verein gebildet. (Bauernkra ch.j Aus Ansuchen des Steuer-aintes wird dein Grundbesitzer Josef Fallesch in Schleinitz Haus und Hos zwangsweise versteigert. Der Schätzwerth beläust sich aus 4061 fl. und kann diese Liegenschast bei der letzten Feilbietung um 300 fl. veräiißert werden. (Schauturnen.) Am Sonntag unternehmen die Turner von Graz einen Ausflug nach Leibnitz, wo Nachmittag S Uhr ein Schauturnen stattfindet. Der Männergesang.-Verein in Leibnitz und sein Hausorchester geben ein Konzert und schließt der Abend mit rinem Kommers. Der Marburger Turnverein wird sich an diesem Feste betheiligen. (Verein zur Unterstützung armer Volksschulkinder.) Zur Vorseier der Vermählung Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen findet am 8. Mai 1881 auf dem Hauptplatze eine große Tombola mit Genehmigung des hohen k. k. Ministeriums statt. Der Neinertrag dieses Unternehmens wird zur Anschaffung von Kleidungsstücken und Lehrmittel für arme Volksschulkiirder ohne Unterschied der Konseffion und Nationalität verwendet. Näheres bringen die Anschlagezettel. (Steirisch - kroatische Kohlengewerks cha st.) Diese Gewerkschaft wird in eine sranzösische Aktien» Gesellschast (k'raneo-Oroats) umgewandelt und wird die Konstituirung in den nächsten Tagen stattfinden. Die neue Ge« sellschast will sosort den Bau der Bahnstrecke Tschakathurn-Warasdin-Zapresttsch in Angriff nehmen. Letzte Die Regierung hat im Abgeordnetenhause zwei Entwürse, betreffend die Zivilprozeß.Ord» nung und Erleichterungen bei Umwandlung hochverzinslicher Hypothekarschulden vorgelegt. Bei den Gemeinderathswahlen zu Laibach (iin zweiten Wahlkörper) hat die Versaffungs-Partei gesiegt, ungeachtet die National.Klerikalen vor der Verduner Kommission abgegebenen Zeugenaussagen ordneten sie eine neue Beweis-ausnahine an und schickten zwei ihrer Kollegen dazu nach Verdun. Diesen gelang es zwar, den Kutscher Boi^r« guignon, welcher die Angeklagten zum preußischen Lager gesal)ren hatte, ausfindig zu machen, allein seinen im Protokolle vom 23. Pluviose 11. der „einigen und untheilbaren Republik oder der Tod" niedergelegten Aussagen war nur zu entnehmen, daß er eine befreundete Gesellschast von sit-ben Damen und einem Herrn einige Tage nach der Uebergade der Festung zum Lager gesahren. und zwar nicht aus einem Trtnmphwagen, sondern aus einem Ackerwagen. Was weiter iin Lager vorgegangen, war besag« tem Patrioten unbekannt geblieben, da die preußischen Schildwachen ihin und dem an der Landpartie theilnehmenden Herrn den Eintritt verweigerten. Auch die übrigen Zeugenaussagen ließen den Besuch des Lagers m keinem anderen Lichte erscheinen, ja, es wurde sogar bewiesen, daß man preußlscherseit» von den iin Schlnutz herumwatenden Dame« gar keine Notiz genoinmen hatte. Die Prozession der weibgekleideten jungen Mädchen, deren Erzählung fast in allen Geschichten der Revolution Platz gefunden hat, war also eine ruchlose Erfindung. (Aortsetznug folgt.) » ihren letzten Mann aufgeboten und die Regie-rung Partei genommen zu Gunsten der letzteren. Ungarn will den Deklarationszwang aus die Post-Patetsendungen ausdehnen und Dekla« rationen in deutscher Sprache sür ungiltig er« klären. Die Liga in Skulari und Prizrend steht in regelmäbigem Verkehr mit griechischen und anderen ausländischen Emissären. Die Walachen in Theffalien, EpiruS und Mazedonien verwahren sich gegen jede Vereinigung ihre« Gebiete« mit Griechenland und Bulgarien. Die österreichisch-ungarischen und deutschen Konsuln in Tuni« verlangen Kriegsschiffe zum Schutz ihrer Landsleute. Frankreich hat die Operationen gegen Tuni« mit drei Landkolonnen und einer Ko» lonne von der Insel Tabarka begonnen. Kronprinz Mit deil Porträts S. K. H. dks Kronprinzen Rudolph und I. K. H. der Prinzefsin Stephanie von Belgien, mit deren GeburtS-, VerlobungS-und VermähluugS-Daten als AverS, und einem Sonn- und Feiertags'Kalender deS JahreS 1881 als Revers. Bon Carl Fromme, k. k. Hofbuchdrucker, Wien. Geprägt in drei Ausgabeu: I. Fein Silber, geprägt im k. k. Münzamte, in elegantem Etui . . . . 5 fi. II. Bronce, in eleganter Kapsel . . 80 kr. III. Volts- und Schulausgabe t Britannia-Metall in Kapsel . . 40 kr. Diese hübschen Medaillen zur lSrinnerung an das h. Fest sind im Comptoir dieses BlatteS zu haben. ErklSrnng. Um absichtlichen und unabsichtlichen Mystifikationen zu begegnen, erkläre ich, daß ich weder Verfasser oder sonstiger Urheber der in der „Marburger Zeitung" gegen die „Südsteirische Post" erscheinenden polemischen Artikel, noch iiberhaupt Mitarbeiter der „Marburger Zeitung" sei. 477 Warco. ?. UMr Sez MMr ÄNemeiiikZ vvräsQ krsullälielist eioßelaäön, sieli vinor LöZprseduvZ üvll L9. ^prU 1881, 8 Ildr ^denÄ8 im (^»8Lno-kestaurktiouZ-I^oliL.Ie wöglivlist einüuävll 'sollen. (476 ^nkivpfvlllullx. SkSHivr Ligvnbsuvlivin Ä l.itsf kr. 444) /^Ä?'ntns7'vo?sialit. Ein gktirmichterKillderivagen wird zu kaufen gesucht. (473 Anfrage im Comptoir d. Bl. Heu n. Grummet bei Jg. Kanp in GamS zu verkaufen. (463 Eine schölle Wohllllng, bestehend auS 3 Zimmern, Küche, Speisekammer und Holzlage, ist zu vermiethen im Hause Nr. 6 am DomzMe. (420 Wegen Uebersiedlung ist ein Voetaviger Paliffander-Konzertflügel von J.B. Streicher in Wien, nebst der theil-weise fast neuen Einrichtung von vier Zimmern bis 7. 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Biele Worte mache ich nicht, zumal für solche Gefühle die deutsche Sprache an Ausdrücken zu arm ist. Lohne es Ihnen der liebe Gott! Inzwischen hoffe ich, daß Gesandte» hinreicht, meine Frau völlig zu kräftigen und wiederherzustellen. Kann ich mit meiuen schwachen Kräften Ihnen gegengefällig sein, dann verfügen Sie über mich. 479) r». A« de« K. k. Ksffieferanten der meisten Souveräne Suropa», Herrn k. k. Rath, Besitzer de» goldenen Verdlinstkreuze» mit der Krone, Ritter hoher preußischer u. deutscher Orden. ^ivn, fatirttc, kradsnkof 2, fatirikL-liisllsr-iagv : 8w(!t, Lradvn, vfAunvfStravss 8. Uaupt Vvpdt: ^ in ßlardufg s/v. Tege tt'hoffstraße Nr. 9, und bei V'. r. Hauptplatz. Bcrschiedeile Möbel sind in der Mühlgasse, Haus Nr. 22 zu verkaufen.__(4K0 »««»Ni-», »,»« »»» »«>«« »o» »d««'» Za»Ichtt t» «»»dir». V 1 s. Nit Leßinn cies Icommenäsu v^irä siv (46 »(^urs orötsnet.. — ^nmelliuuZev die^u sind erdg ton un6 wvräen Zotort ovtKegsnßenominsn Rellin Kor8tra88v 9, orZtvr Ltoe roetits, von 1—3 Ildr I^aedmittaZs. k'leisetiliauvi'e befindet sich von Samstag den 30. April n in der Uostgajse Ar. 9 vormals „alte Bierquelle". Dankend für das biS jetzt geschenkte Ver trauen, bitte auch in diesem Lotale um gütige! Zuspruch und zeige zugleich ergebenst an, daß ici beftts Maftochsensteisch per Kilo zu 48 kr kalbsikisch guter Qualität zu 49 kr. uni Schweinfleisch zu 50 kr. ausschrote. 478) Hochachtungsvoll I. Baumann. M I.» /^Nlügv ^ vv» 12-S0 Llvrreukleiäer govis LtoKs von rsnommirtsstsn li'irmvQ äss lu- unä ^uLlanäes 2u äön kiUjß8teu?reisen ömpLedIt An7iigs von a. 1S-K0 llsrrsvgkiss. ^n?iigo voa »a. 1S-KV.Z killize iiiiil Miie UI>e in der Wielandstraße Rr. 14, ebenerdiz rechts. (4k! 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Die Realität besteht auS den Häusern Nr. 3 (Blumengasie) und Nr. 40 iMühlgasse sammt Grundstücken. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 6. März 1881. Gin Buchbinder-Lehrjunge findet Aufnahme. Anfrage im li^omptoir d. B Z«StG