Nr. 343. Dienstag, 25. Oktober 18«?. 106. Jahrgang. Mibllcher Zeitung. ,H,V"eration»pttiS: Mit P ° sl v e rsc n b u ng : ganzjährig fi, l5, halbiilhrig sl. ?,K0. Im r: " "^'»1 fl.n, hlllbjähri» sl, s,,k<), ffül die Zustellung in« bau« ganzlähll« fl. i. - I«sert«»nS«b»r: Für '«ne Inserate l'i» zu 4 ,>^',Ien 25> lr., ssvöhe,.' vcr Xeile « l>,: t>c> üslcr^n Wiebciholunssen pr, Zeile » ll. Die ,,z.'»cht angenomm?!! und Manulclchlc n,«l ,uiü'd hin ,,.^"°l Freude, hüpfte zwitschernd und ' Vn, ,Hd her und wetzte sein winziges Schnäbel- "Iw, haue es den Vater. Ihn hatte es in sein klemei Hrrz geschlossen, ihm bewies es Anhänglichkeit und Treue wie mi Hündchen. Nach Tisch pflrgte mein Vater immer sein Schläfchen zu machen, indem er. auf einem Stuhle am Kopfende seines Bettes sitzend und sein Haupt auf das Kiffen lehnend, ruhte. So. gleich flog Mutzi zu ihm aufs Brtt und bewacht,' ihren Herrn. Wolitc jemand dem Schlafenden nahen, so breitete die kleine Beschützerin die Flügel aus. kreischte wild auf. hackte und pickte ganz ernstlich. Dauerte die Siesta über die gewohnte Zeit, so wurde die besorgte Hüterin unruhig, trippelte mif und ab. machte sich schließlich in allem Crust daran, Väterchen am Schnurr-bart zn zupfen, bis dieser envachte. Dann aber sang. jubelte und frohlockte die über dcn E'folg ihrer Bemühung elficute Lerche ans voller ttchlc ihrc kühnsten Triller. Nun kam Gesangstunde! Der Vater versuchte mit ihr, leise vorpfeifend, zwei alte Melodien, und wirklich, in kurzer Z»'it fang die kleine Schülerin ganz hübfch und deutlich nach dem Refrain «Brüderlein fein» und «O du lieber Augustin". Die kleine Mutzi war auch unsere Tischaenossm. Sie machte Rundgang von einem Teller zum anderen, pickte hie und da eine Brolkrumme. guckte mit langem Halse neugierig in die Schüssel, oder aber drehte ihr mcdliches Köpfchen schelmifch auf eine Seite, und - husch! war ein Flcischsäseichen von den Lippen cincs von uns Kindern weggeschnappt, worüber der so Attaquierte recht stolz war. Mutzi flog den ganzen Tag in der Stube herum; selbst bei offenem Fenster fuchte sie nie die Freiheit. So hatten wir die Lerche fchon zwei Jahre, als sie eines Tages doch Freihcitsgelüste bekam und durch« Fenster hinaushuschte. Da gab es große Trauer im Hause. Die gauze Nachbarschaft wurde alarmiert. Mutzi blieb fort. Am nächsten Tage sagte man uns, Muhi sitze am Dache des Hauses gegenüber. Mütterchen gieng schnell auf den Dachboden — wir Kinder trabten hinterdrein — und hielt den offenen Käsig durchs Bodenfenster hinaus, während wir aus Leibeskräften in allen Tonarten den Namen des Thierchens riefen. Und siehe da! Es geschah das Unglaubliche. Muhi kam freiwillig in die Gefangenschaft zurück. Sie flog in bail Innere des Käfigs und ließ sich im Triumphe nach Hause tragen. Da gab es eine tolle Feier des Wiedersehens. Wir Kinder hüpften auf einem Fuße, drehten uns im Kreise vor Freude herum, die kleine Ausreißerin schlug mit deu Flügeln dazu und schmetterte die herrlichsten Laute aus ihrer Kehle, als wollte sie uns ihre Leidensgeschichte erzählen, denn die Arme sah ganz zerzaust aus. «. «, » Unsere Freude dauerte nicht lange. Der Ausflug hattc drr Kleinen nicht gut bekommen; entweder hatle sie sich erkältet oder schädliche Nahrung gefunden. Wir thaten alles, das immer hinfälliger werdende Thierchen zu retten. Unsere gute Mutter hüllte es in warme Tücher, flösste ihm Balsam ein, es half nichts, der Zustand verschlimmerte sich stetig. Un^er Liebling kauerte auf dem Tische, und wir standen herum, mit Bangen jede Bewegung beobachtend. Plötzlich raffle Laibachel Heituna 3tr. 243. 1996 25. Oktober 1887. westlichen Theile der Balkan-Halbinsel verpflichten. Aber man weiß aus der Geschichte des Pariser Ver. träges, wie leicht in Constantinoftel solche Verpflich« tunken genommen werden, wenngleich die Erfüllung derselben in erster Linie im Interesse der Türkei liegen würde. Die Berliner Signatarmächte denken nicht daran, in das macedonische Wespennest zu stechen, weil der« gleichen inopportun wäre und weil die Cabinete der Großmächte seit dem Berliner Congress mit den albane-sischen. griechischen und bulgarischen Querellen ohnehin die Hände vollauf zu thun hatten. Dazu kommt aller« dings noch, dass die eben geschilderten Erscheinungen keine acute Gefahr in sich zu bergen scheinen und dass Europa daher noch nicht dringend nöthig hat, sich heute schon mit diesen Angelegenheiten eingehend zu beschäftigen. Es bleibt nach alledem den Großmächten nichts anderes übrig, als die Zustände im Westen der Balkan« Halbinsel sich selbst zu überlassen und sie mit wach. samem Auge zu beobachten. Es wäre nur zu wünschen, dass sich die seinerzeitigen Irrthümer mit dem «biss« chcn Hercegovina» nicht wiederholen und dass man die Complicationen. die sich heute, wenn auch langsam, so doch mit brutaler Gewissheit im Westen der Balkan« Halbinsel vorbereiten, voraussehe und ihnen in der Stunde der Entscheidung klaren Blickes und wohl vorbereitet begegne. Politische UeberNcht. (Der Reichsrath.) Wie in Abgeordnetenkreisen neuerlich verlautet, dürfte der Reichsrath nicht sofort zu Beginn der Delegationen vertagt werden, sondern gleichzeitig mit denselben noch einige Tage versammelt bleiben, weil maßgebendenorts darauf Wert gelegt wird, dass die Regierung die legislative Ermächtigung zum Abschlüsse provisorischer Handelsverträge mit Deutschland und Italien ertheilt werde. Die betreffende Vorlage wird in der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses eingebracht und sofort dem volkswirtschaftlichen Ausschusse zugewiesen werden. (Staats-Eisenbahnrath.) Am 29. d. M. tritt der ueuernannte Staats-Eisenbahnrath zu seiner Herbstsession zusammen. Handelsminister Marquis von Bacquehem dürfte den Eisenbahnrath, dessen Aerhand' lungen diesmal wahrscheinlich in einer Sitzung beendigt sein werden, persönlich eröffnen. Mit der Neuernennung des Eisenhahnrathes ist auch die neue Zusammensetzung des dem Präsidenten der Generaldirection der üsterrei» chischen Staatsbahnen beizugebenden ständigen Bei» rathes erforderlich. Die bezüglichen Ernennungen sind. wie wir hören, von dem Handelsminister vollzogen worden. Zu Mitgliedern des ständigen Beirathes wurde» ernannt: der Generalinspector der österreichischen Eisenbahnen im Ruhestande, Hofrath Johann Ritter Wagner von Wagensburg; der Ministerialralh im Ruhestände Anton Ritter von Schauenstein; kaiserlicher Rath Otto Huber, der Oberst und Chef des Eisenbahn. Bureaus des Geueralstabes Emil Ritter von Gutten-derg und der Vicepräsident der niederösterreichischen Handelskammer und MetallwareN'Fabrikant Friedrich Wilhelm Haardt. (Böhmen.) Wie aus Prag gemeldet wird. can-didiert der gewesene Reichsraths-Äbgeordnete Professor Kaizl abermals im Städtebezirke Czaslau mit der Erklärung, er wolle in den Cesky Klub wieder eintreten. _____________________ (Bischofs'Conferenzen.) Die seit Beginn der vorigen Woche in Wien tagenden Bischofs-Con-ferenzen wurden beendet. Entgegen der Version, dass in diesen Conferenzen Schulfragen zur Erörterung gelangten, verlautet von anderer Seite, dass es sich bei den Berathungen ausschließlich um Angelegenheiten handelte, die lediglich intern kirchlicher Natur sind. (Das ungarische Budgetgeheimnis) ist enthüllt. Herr von Tisza hat Samstag dem ungarischen Abgeordnetenhause den ersten Staatsvorauschlag in seiner Eigenschaft als Finanzminister vorgelegt. Die Versionen, welche in den letzten Tagen aus Budapest über den ungarischen Staatevoranschlag lanciert niur» den. lauteten so günstig, dass das nunmehr vorliegende Budget, so weit es sich nach den bekannt gewordeneu Daten beurtheilen lässt, eine kleine Enttäuschung be-reiten muss. Indes machen die Hauptzifferu, so wie die» selben vorliegen nnd eine gewissenhafte Nudgetieruug vorausgesetzt, keinen absolut ungünstigen Eindruck. Daö mit rund 18.4 Millionen Gulden bezifferte Deficit ist in der Geschichte der ungarischen Finanzen kein uu» erhörtes. Das Deficit ist um 3.N Millionen geringer, als jenes des vorjährigen Staatsuorauschlages. Herr von Tisza hat gleichzeitig die bereits angekündigten neuen Steuerentwürfe vorgelegt. (Kroatien.) Agramer oppositionelle Blätter melden, dass Vice-Bürgermeister Crnadak trotz derSi-sticrung des Gemeinderaths-Beschlusses hinsichtlich der Repräsentation diese in der Cabinetstanzlei Sr. Majestät des Kaisers übergeben hat und dieselbe dort entgegengenommen wnrde. Crnadak habe im Auftrage der Majorität des Gemeinderaths gehandelt. Der Agramer Gemeinderath votierte der Regierung einstimmig Dank für die Schenkung eines großen Gruudcomplexes zu öffentlichen Anlagen. Im Schoße der kroatischen Regierung fanden in den letzten Tagen Verathungeu statt, in welchen der Entwurf des Landesbudgets für 1888 ausgearbeitet wurde. (Frankreich.) Die Action gegen das Ministerium Rouvier hat bereits begonnen. Cle'menceau hat eine Rede in Toulon gehalten, in welcher ?r neben seinen bekannten Anschauungen auch die Richtung bezeichnete, in welcher sich ein Theil der Angriffe gegen das Ministerium nach der Kammereröffuung bewegen werde. Clemenceau verdächtigt das Ministerium des Einverständnisses mit der Rechten, obwohl deren Organe gerade in den letzten Tagen Rouvier lebhaft angriffen und dem Cabinet die «Verweltlichung der Volksschule» vorgeworfen haben. (Bulgarien.) Nächsten Donnerstag tritt das neugewählte bulgarische Sobranje zusammen. Wie allemal, wenn in dem so bewegten politischen Leben Bulgariens eine neue Phase eintritt, so hat es auch diesmal das «Journal de St. Mersbourg» für angezeigt erachtet, dazu in entsprechender Weise zu präludieren, beziehungsweise von nenem und in schärfster Weise den alten negierenden Standpunkt Russlands zu betonen. Eine andere Bedeutung, als jene des üblichen Protestes, dürfte denn auch dieser jüngsten Boutade. womit das Organ des Petersburger auswärtigen Amtes die bevorstehende Sesfions-Eröffnung in Bulgarien begrüßt, nicht beizumcssen sein. (Die spanischen Cortes) sind auf den 20. November einberufen. Nach einem Madrider Telegramme hat der Ministerrath den Entwurf des Kriegsministers, welcher die allgemeine Wehrpflicht einführen und das stehende Heer auf 300000 Mann bringen will. angenommen. Der Friedensstand der spanischen Arinee betrug bisher 182 000 Mann, der Kriegsstand ist mit 870000 Mann angegeben. (Das serbische Coa litions-Ministe-rinm) macht bereits Vorbereitungen znr'parlamentarischen Action. Es werden ein aus je sechs M' gliedern bestehendes liberales und ein radicales Comile zusammengestellt, um alle wichtigeren Angelea/nhciteü spruchreif zu machen, bevor sie in die Stupschtma gelangen. Es ist kaum an eine praktische und erfolgreiche Action dieser Comite's zu glauben; die jeweilig Entscheidung wird doch nur bei den Ressort-Mimster" und in der Skupschtina liegen. (In Dort recht) hält dcr Graf von Pa"s soeben Cercle ab, in dem die Aussichten der «demokratischen Monarchie» in Frankreich besprochen werde» sollen. Das Interview eincs Dottrechter Publicist"', das soeben in die Welt hinaustelcgraphiert wird, tM offenbar deu Zweck, alle Orleanistm wie die Freunde des Grafen in der heute zusammentretenden Kamnikl zu ermuhigeu. (Marokko.) In Madrid weih man noch immer nichts Bestimmtes über den Zustand des Sultans r?» Marokko. Die einzige beglaubigte Nachricht, die w letzter Zeit über diesen Gegenstand einlief, stellte ftst' dass der Sultan am 14. d. M. öffentliche Functione« versah; alles seither Gemeldete beruht auf ulizuverW sigen Privatberichten. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das "^ garische Amtsblatt meldet, für die Popräder eva^ gelische Kirchengemeinde und die Sziliczeer römisch' katholische Gemeinde je 100 fl. zu spenden geruht. — (Die Organisation der Czechen l" W'i en.) Samstag abends fand eine vom «Oesterreich'^" Nationalitäten-Club» in Wien einberufene Versammlung statt, aus deren Tagesordnung ausschließlich die Frage del Organisation der in Wien lebenden Czechen stand. ^ dieser Versammlung, welcher der Wiener Advocat »>' Victor Moser präsidierte, waren die czcchischen ^ geordneten Graf Wenzel Kmmitz, Dr. Engel, Heoe"' Dr. Vasall), Professor Vlazel und Skovalil erschieß' An der Debatte betheiligtc sich auch dcr Abg. H"e^ welcher die Bildung eines Comites zur Ausarbcitu"» eines Organisatiosentwurfes in Vorschlag brachte. "'' den Vorwurf, der gegen die Leitung des Nationalität^ clubs erhoben wurde, dass die Verhandlungen dcssel" in deutscher Sprache geführt werden, erwiderte der P^ sident Dr. Moser, dass es unthunlich wäre, eine ande Geschäftssprache zu gebrauchen, als die deutsche, da Club auf Grund seiner Statuten den Angehörigen a" Nationalitäten zugänglich sein soll. Die deutsche ^p^ sei aber auch aus dem Grunde zur Geschäftssvrache Vereins gewählt worden, damit sich das deutsche v"" cum davon überzeugen könne, dass im Club vollsta" ^ Gleichberechtigung herrsche und dass es den Czechen uetzwegs darum zu thun sei, eine aggressive Politik a/g die Deutschen zu verfolgen. Schließlich wurde ein An/r ' innerhalb des Clubs eine czechischc Section zu "" ^ unter allgemeinem Beifall angenommen und ein ^ zwölf Mitgliedern bestehendes Comite gewählt, w"^ den Entwurf für die Organisation der Wiener tize^ ausarbeiten soll. sich das arme Thierchen auf, huschte, wie stürzend, mit einem Schmerzensschrei an der Mutter Brust und klam> merte sich mit schwachen Kräften an, als wollte es Schutz uud Hilfe bei seiner Pflegerin suchen. Noch einige Zuckungen, dann sank es in den Schoß der Mutter herab und hatte ausgerungen. Wir weinten alle bitterlich; es war das erste Weh, das unsere Kinderherzen berührte. Als der Vater nach Hause kam, wurde ihm das todte Thierchen gezeigt. Wie heute sehe ich noch die schweren Thränentropfen über das schöne Männer-antlitz rollen und in den so oft von Mutzi zerzausten Bart fallen. Wir erbaten uns die Erlaubnis. Mutzi beerdigen zu dürfen. Der Vater gab hiezu gerührt die Erlaubnis. Unser todter Liebling wurde in eine Schachtel gebettet, dic Brüder zimmerten em Kreuzchen, uud daun trugen wir insgesammt den lieben Jugendfreund zu Grabe in unserem Garten. Jahrzehnte sind seit dieser Zeit verflossen, die guten Eltern, Brüder und lieb? Kinder hat Mntter Erde aufgenommen. Manche Schickjalsstürme haben über mein Haupt die schönsten Blüten des Lebens hinweggewcht. Ich bin eine ältere Frau geworden. Doch die Erinnerung an unscr liebes Daheim mit all seinen unschuldigen.' harmlosen Freuden der Kindheit steht lebhaft in meinem Gedächtnisse. Wenn ich Rückblick halte und die Vergangenheit au meinen« geistigen Auge vorüberzieht, tritt doch am deutlichsten aus deu verworrenen, nebelhaften Bildern der Kiuderjahre unser «Liebling Mutzi» hervor. Katiula Mraz. (Nachdruck v«bo»«n.) Stolze Kerzen. Roman aus dem Englischen. Von Max von Weißenthurn. (14. Fortsetzung.) «Zu meiuem Glücke?» stieß sie fast wider ihren Willen hervor. «Gott stehe mir bei, nein! Aber dennoch sehne ich den Augenblick herbei, in welchem die Klosterpforten sich für immer hinter mir schließen werden!» «Pas soll und darf niemals geschehen! Geben Sie mir nur einen Fuukcn Hoffnung, dass Sie mit der Zeit lernen werden, mich zu lieben, und ich will alles in Bewegung sehcn. um Sie dem Glücke, dem Leben zu erhalteu!» rief Karl mit Leidenschaft. «Unmöglich!» Mein Vater würde nie zugeben, dass ich einem andern als Eugene meine Hand reiche! Sie würden um mich werben, nur um eine abschlägige Ant» wort zu erhalten!» «Lassen Sie mich den Versuch wagen, theure Sidonie. Von dem Bewusstsein beseelt, dass einst Ihr Besitz mich für alles lohnen foll, würde es mir nicht an Muth gebrecheu, das Schwerste zu vollbrin« gen,» flehte er. Eine Pause entstand, während welcher Karl Har« grave's Augen wie gebanut an den Lippen des Mäd« chens hiengen, welche das Urtheil sprechen mussteu, von dem das Glück seiner Zukunft abhieng. Endlich flüsterte sie, während leichte Ruthe in ihre Wangen stieg: --------- . __.------- ><« «Wenn — wenn Papa einwilligt — so "'^cht bereit, die Ihre zu werden. Mehr kann ich Ih""' versprechen!» ^ Und er begriff, dafs sie, die nahe daran ^ ^jl, war, für immer der Welt zu entsagen, sie. /" c^ft, uud kindlich, unberührt von Kampf' und Le^^ch bis nun ein blumengleiches Dasein geführt, ^.„lchaft mit einemmale die glühende Sprache dcr 2el ^, führen konnte; er zog ihre Hand mit so !^ ,, ei>^ furcht an feine Lippen, als sei sie wirklich i" Dienerin Gottes. ^„sjc, «Geliebte,» sprach er mit feierlichem ^, «ich bete Sie an, und mögen wir auch ^!^^^d >l! viel welche Verhältnisse getrennt werden, me huie''' meinem Herzen eine andere Ihren Platz em ^ Doch will ich und werde Sie erringen um jell" und dann — > k ls ^ «Dann werde ich eingestehen dürfen, A-Sie liebe,» lautete die im Flüstertöne gesproyr widcrung. ^l'„. Wenige Minuten später sah Sidonie stcy ^. «Ich liebe ihn,- sprach sie leise «" ^ w" «aber Papa wird nie, nie seine EmtvllllglMU ^ geben!» — , >, ^ine ^!, Karl, von dem Grundsatz ausa/hend, ' ^s i" zu verlieren, begab sich iuzwischen geraden - jhin Hcrrn von Ilaine. betauute ihm alles ">'0 '^M seine Vermogeusverhältnissc sowie seme g'1 "',^ All" Stellung klar auseinander. Herr von ^a umdüsterte sich. je weiter sein Gast spray- jacher Zeitung Nr. 24-j. 1997 25. ^tober 16«^. ,., ^, ^kr wandernde Strumpf.) Sammt-"lye Schülerinnen der untersten Classen der Volksschulen ln ^om werden gemeinschaftlich dem heiligen Vater ein U-I Strünipfe aus weißer Florctseide zum Geschenke ^lclen An diesen Strümpfen darf jedes Mädchen esem ^" stricken, als es Jahre zählt. Zu "'." Vehuse bringt man diese Collectivarbeit, !^l!an! in Seidenpapier eingeschlagen, von einer ^yllle zur anderen, und jedes Kind wird, be-U l4,^ ^"" Pensum abarbeitet, einer gründlichen "'Hung unterzogen. Demungeachtct ist die Gefahr oryauden, dass die Strümpfe im Momente der Voll-rnouttg «sabellenfarben sein werden. Hoffentlich aber wird 'es dem heiligen Vater die Freude an der sinnigen Gabe N'cht verderben. ^-(Selbstmordversuch auf einemLloyd-^"lpfer.) Aus Trieft wird telegraphiert: Auf dem ^oyddampfer 'Ferdinaudo Massimiliano» versuchte auf ^ ^ahrt von Spalato nach Trieft ein junger Mann, l. """' ^^ege bedürfen. Der einzige Nachtheil ist, dass q>^ "^ sich nicht hält und fofort nach der Ernte in, "ovember confumiert werden muss. Llf.ssV^^""s Nachfolger.) Der Mörder 3??i hat in Budapest einen Nachfolger gefunden. welchen der >ni i^.!^''"s Modell verwendete, kam vorgestern Mt em ... Freunde ,n das Atelier des Malers we cher Nr2?S^^^ weng dann in die Wchnun 3t?' lieruntertam, überfiel Hoszn, der offenbar g w.l hatte, denAhnnngsloen nnd brachte ihm mit ein,n Taschenmesser lebensgefährliche Wunden bei. Der Atten "ter wurde bereits verhaftet. — (Die Fifchotter im Walde.) Ein Iagd- "lsall eigener Art begab sich vorige Woche bei einem "ewjagen, das in der Nähe von Forbach mehrere Herren us Metz abhielten. Unür den jagdmäßig aufgebrachten ^'eren zeigte sich in flüchtigem Laufe plötzlich ein uu- « wohnter Gast, in welchem, nachdem ihn ein wohlgczieltcr Hufs niedergestreckt hatte, eine kräftige Fifchotter erkannt l,n ' b" einer Waldjagd, wie die e war, gcwifs ein '"enes Vorkommnis! Vii!»^ ^'" Mädche «Händler) wurde letzten "woch in Kanischa verhaftet. Er war eben in, Ve- .^zwei Mädchen, deren eines sich als Gattin, das Wandere als die Schwester des sauberen Patrons ausgab, mittels des von Budapest kommenden Courierzuges ihrer Bestimmung entgegenzufahren. — (Ein Walfisch in der Themse.) Am vorigen Dienstag morgens schwamm ein Walfisch die Themse herauf und gerieth unterhalb der Tilbury-Docks bei London auf den Strand. Das Thier war 35' .^ Fuß lang und hatte einen Umfang von 13'/« Fuß. Sein Gewicht beträgt li Tonnen und 5 Centner. — (Kathederweisheit.) Professor (über den Nutzen des Wassers docierend): «... Und schließlich, meine Herren, wenn wir lein Wasser hätten, könnten wir auch nicht schwimmen lernen — und wie viel Menschen würden dann wohl ertrinken!» Wiener Theater-Novitiiten. Nachdem die Dw'clion Steiner Nouitäten aufs Theater» Repertoire brachte, wollte der Director der Iosefstadt nicht zurückbleiben. In aller Gemiithsnihe sah Director Blasel der br< gouneuen Saison entgegen. Das Glück, welche«? seiner Direction bis nun zucheil wurde, scheint ihn auch fcrucr begünstigen zu wollen, denn als der Ewigfesche lich er auf seinem Theater eine Novität von Staftel laufen, in der er ein verdienstvoller Darsteller ist. Die neueste Posse: «Wien bleibt Wien», welche in der Josef, stadt gegeben wird, ist die beste ^obrednerin unseres schönen Wien. Die Posse ist eine freie Bearbeitung eines älteren Sujets, als deren Verfasser sich die Herren Schreier und Hirsch! nennen. Die Bearbeitung datiert jedoch von Herren Lindau und Anthony, Herr Kapellmeister Krenn gab die Musil dazu. Director Nlasel übernahm die Rolle eines Obsthändlers und Hausbesitzers zu Linz, der von seiner Gattin (Frau Mcllin) nach Wien geschickt wird, damit er daselbst als Heiratsvermittler fn:.ssiere. Die Frau Obsthändlerin möchle nämlich gar zu gerne die Heirat des Neffen ihres Gatten (Herrn Graselli) mit der Tochter (Frl. Kleiber) einer Praterwirtin zustande bringen. Herr Sumsenbachcr (Nlasel) gehört aber zu den Vonvivants, dem es darum zn thun ist, als Provinzler einuml die Freuden der Hauptstadt zu genieften. Er dcntt daher wenig an seines Neffen Heirat und mehr an seine eigenen Abenteuer. Herr Virringrr, ein Fremdenführer (Herr Pauly), ist der Ontcl der präsumtwen Braut nnd Bruder der Praterwirtin. Herr Sumsen bacher wählt ihn zum Frembenführ.'r. und Vieringer thut nur sein Möglichstes, um mit Hilfe der Modistin Eisler «Fräulein Anatour) die verschiedenen Abenteuer Sumsrnbachers mit der projektierten Heirat zu verflechten. Am Ende der biuelsen Abenteuer, die der lustige Linzer durchmacht, gelangt die Heirat auch zum Z,rlc, was vorzüglich der unerwarteten Anlunft Frau Sunyrnbachers zuzuschreiben ist, die in einer Ar! eifersüchtiger Regung ihrem Gatten plöftlich nachreist, worüber Herr Sumsen« bacher, der nebenbei seine Gattin als «Drachen» ertlärt, nicht erbaut ist. «Wien bleibt Wien», das ist der Refrain des Herrn Sum-fenbacher, der durch vier Acte flott lebt. Im ersten Acte ist ein reges Hotelleben zu sehen. Im zweiten befindet sich Herr Sumsen-bacher in einer Spielhühle, die im geheimen agiert. Die Polizei überrascht die Spielhöhlr, dir sich plötzlich in einen gemüthlichen Verein eines Alprnclubs. «Edelweiß» mit Namen, verwandelt. Frl, Eisler, die Modistin, geriert sich im Spielclub als Eng' länderin, und Herr Sumsenbacher hat Gelegenheit, mit ihr einen englischen Tanz zu tanzen; doch wie die Polizei naht, ver< wandeln sich die Spieler in jodelnde Tiroler und Vaicrer, und die Polizei hat das Nachsehen. Im dritten Acte sieht man Herrn Tumsenbacher als Gast eines Strohwitnien^Vereines imWurstelprater bei einer beliebten Damcnlapelle. m welcher Gesellschaft Herr Sumsenbacher sich ganz wohl fühlt. Im vierten Acte treffen wir ihn in einem N,enstUl'lmies junge», Mannes legend, «fahren Sie höht .^ m dem. was Sie mir sagen wollen. Es er-^klill !'"6 beide nur das Peinliche der Situation. Nur j^ lNe Tochter überhaupt heiratet, so kanu sie bachj/"" Artter heiraten. Pflicht. Ehre und Dank ,y.'"oern es.'. kann dj s.> Herr von Ilain?, Ihre Fräulein Tochter " U'rbe des Graftn uicht erwidern!» lebhaf^" deinem »md, wic ich glaube, auch zu ihrem .^' schmerze allerdings nicht!» Ihre ^ Werden Sie doch nicht so grausam sein, ^ksjen >. ö" zwingen, einen Bund fürs Leben zu küsste?' '^ allzeit nur eine drückende Last seil« ^ß 'da«"' '"einem Kinde bleibt die Wahl. Sidonie 'Heden", ""b W sich bereits für das Kloster ent- ^ Erwide?"6"^ war so bewegt, dass er kein Wort "e fort 6 ^"^' Herr vlin Ilaiuc fnhr in mildem b°rtrn zu A" mir sehr leid. Ihnen nicht anders a„t- .Ü^'nander '"^"' "bkl mugen anch die Anschauungen "ferortz die ^5"' bie Heiligung der Ehre ist doch ^ lind und s ^' 6"W'c verdanken wir aües. was M ez f., Hben. Sie werden somit anch einsehen. ch!7 lieu tef'b? .^""Pflicht ist. wenn sie .Mr- 2>, S> V ' ^ 'hrrm Vetter zn vcrmählen.Mr- ^' N'r bak- !^a""" Kinde das Unabänderliche ""ven schon manchen herben Kummer dnich- lebt. fügen Sie nicht einen neuen hinzu, der Sidonie's Lebm dauernd beeinflussen könnte Sie verlassen uns morgen. Vielleicht ist es das Beste für meine Tochter, für Sie selbst! Wenn auch die Würfel nicht zu Ihren Gunsten gefallen sind. s» lassen Sie uns doch immer Freunde bleiben!» Was konnte Karl erwidern? Man hatte an seine Ehre appelliert, und es erübrigte ihm nichts, als die dargebotene Hand seines Gastgebers zu erfassen und sein Haupt zustimmend zu neigen, wenn er auch mit den überstolzen Anschauungen dieses Bannes sich dnrch-ans nicht einverstanden erklären konnte. Schweren Herzens verließ er das Gemach, um Sidonie wieder anfzusuchen und ihr das Resultat seiner Werbnng mitzutheilen. .Ich wusste, dass Papa nicht anders entscheiden würde,» sprach das Mädchen in wehmuthsuoller Entsagung. «Sie wussten es!» versetzte Karl düster. «Aber ich gebe die Zuversicht uicht auf. Ich werde Sie doch erringen! Sie follen nicht geopfert werden!- Traurig fchüttelte Sidonie das Haupt, während er, den Ausdruck dcr Verzweiflung in seinen Zügen, Sidonie verließ. «Das Kloster! Nun bleibt mir keine Hoffnung mehr!» flüsterte sie dumpf._____— Der Morgen von Karls Abreise brach an. Mit schwerem Herzen rüstete Karl sich znm bevorstehenden Abschied. Hell und strahlend leuchtete die Sonne vom Himmelszelt hernieder, und doch hätte Karl es vorgezogen, wenn der Regcn stromweise niedergegangen wäre. Würde dann doch das Bild der Natur mehr im Einklang gestanden hüben zu seiner Gemiithsstimmunll.. Vom Fenster aus einen letzten Blick auf die Landschaft werfend, welche durch die Erinnerungen, die damit in Verbindung standen, seinem Herzen so theuer war, sah er einen Gemsjäger der Gegend, welcher von der nächst-gelegenen Kreisstadt die Briefe zu bringen pflegte, auf das Haus zuschreiten. Er sah es mit Vleichgiltigkeit. was bekümmerte ihn die Außenwelt? In seinem Innern sah es trostlos aus, dass aller Sonnenglanz des Himmels nicht hinreichen konnte, die Nacht seines Herzens zu hellen und zu lichten. Eo viel Zuversicht er anch Sidonie gegenüber bewiesen, in sich selbst fühlte er nichts als eine grenzenlose Zerrissenheit, welche alles Elend, allen Kummer in sich einschloss. Unverrückbar stand Sido« niens Bild ihm vor der Seele. Keinen Moment ver« drängte es die Erinnerung an ein anderes schöne« Mädchenantlitz, welches bis vor kurzem oft vor seinen Geist hingetreten war. Im Sturme hatte die Liebe sein Herz gefangen genommen, und in ihrem Zander gieng alles unter, was bisher sein Leben ausgefüllt hatte, dass nichts blieb, als ein leuchtender Stern, der hinfort noch seinen Weg erhellte und dem er solgen musste, gleichviel, ob zu seinem heil, ob zu semem Unheil — Sidonie! ^aitmcher Zeitung Nl. 243. 1998 25. Oktober 18«?. Herr von Ceschi, Fürst Czartoryski, Graf Faltenhayn, Eduard Landgraf Fürstenberg, Gögl, Abt Hauswirth, Freiherr von Helfert, Graf Herberstein, Graf Huyn, Fürst Kheveuhüller, Ritter von Miklosich, Mofer, Freiherr von Reinelt, Graf Revertera, Freiherr von Nodich, Fürst Sapieha, Graf Franz Thun, Freiherr von Walters-lirchen und Graf Zedtwitz; zu Ersatzmännern: Graf Rudolf Chotek, Freiherr von Czedik, Graf Harrach, Graf Hoyos, Graf Krasicti, Graf ilarl Kuefstein, Freiherr von Mayr Melnhof, Graf Montecuccoli, Fürst Rosenberg und Graf Josef Oswald Thun. Das Herrenhaus erledigte sodann das Rekrutencontingent und das provisorische Vudgct in zweiter und dritter Lesung. Im Abgeordnetenhause legte die Regierung den Gesetzentwurf, betreffend die provisorische Regelung der Handelsbeziehungen mit Deutschland und Italien bis längstens 30. Juni 1886, vor. Die ferner eingebrachte Zuckersteuer-Vorlage bestimmt die Steuer mit 11 fl. pro 100 Kilogramm und gewährt bei Zuckerausfuhr eine Aus-suhr-Bonification für 100 Kilogramm, und zwar bei »3 bis 88 pCt. Polarifation 1 fl. 50 kr., unter 99'''/,„ bis 93 pCt. 1 fl. 00 kr. und von mindestens 99^,..pCt. 2 fl. 30 kr. Die amtliche Constatierung der Zuckervorräthe erfolgt vom I.August 1888 binnen drei Tagen; das Gesetz gilt für Oesterreich, mit Ausnahme des Zollausschlusses von Trieft, und tritt theilweise am 1. Juni, theilweise am 15. Juli und allgemein am 1. August 1888 in Wirksamkeit. Das Haus nahm mit den Stimmen der ganzen Linken und der Czechen den Antrag Pollats an, im Ausgleichs-Ausschusse eine Frist von spätestens 14 Tagen zur Behandlung der vorgelegten Zuckcrsteuer-vorlage zu stellen. Abg. Slavik interpellierte wegen der von österreichischen Staatsbahnen den ungarischen Mühlen bewilligten Refactien. Finanzminister Dr.R. v. Dunajewski übermittelte einen Gesehentwurf betreffend die Zustim« mung zu dem Beschlusse des krainischen Landtages bezüglich der für den krainischen Grundentlastungs^ fonds im Jahre 1887 einzuhebenden Zuschläge zu den directen Steuern. Dieser Gesetzentwurf wurde dem GudgetAusschusse zugewiesen. Dem zur Verhandlung gelangten Ansuchen wegen gerichtlicher Verfolgung der Abgeordneten Fischer und Swoboda wurde nicht stattgegeben. Der Bericht des Meliorationsfonds für das Jahr 1885 wurde genehmigt. Ein Bericht des Budget-Ausschusses über die Baurechnungen der Eisenbahnen Tarvis-Pontafel und Wolfsberg-Mürzzuschlag wurde zur Kenntnis genommen. Nachdem noch Fürst Hohenlohe den Antrag gestellt hatte, die durch Missernte im Frianl'schen Gebiete betroffenen Landwirte aus Staatsmitteln zu unterstützen, wurde die Sitzung um 1 Uhr geschlossen und die nächste Sitzung auf Mittwoch den 26. d. Mts. anberaumt. — (Militärisches.) Das November-Avancement im Heere und der Landwehr wird nächstertage verlaut-bart werden. Zum Generalmajor soll unter anderen Oberst Herr Josef Ritter Schilhawsty von Bahnbrück, Brigadier in Laibach, befördert werden. — (Die Landtage) sollen unmittelbar nach Schluss der Delegations-Session, etwa am 25. November, zusammentreten. — (Meteor.) Aus Oberlrain berichtet man uns Sonntag um halb 5 Uhr nachmittags wurde bei Tenetisch in Obertrain bei hellem Sonnenschein ein Meteor beobachtet. Eine Feuerkugel erschien plötzlich in Wolkenhöhe und bewegte sich anscheinend von Süd nach Nord unter einem Winkel von 45" gegen den Horizont, von Westen So stand er noch am Fenster, traunwersunken, seinen Gedanken nachhängend, die den verflossenen Tagen galten, als er plötzlich einen lauten, markerschütternden Schrei das Haus durchhüllen hörte. Was mochte geschehen sein? Rasch die Thür öffnend, eilte er hinab, denn er hatte nur zu deutlich Sidonie's Stimme erkannt. In dem Vorhmlse begegnete er dem alten Jacques, welcher wie ein Trunkener hin- und herschwankte. «Was ist geschehen, Mann? Halt, stchen Sie mir Rede und Antwort!» rief Karl dem Alten zu. «Herr Leonard, unser armer Herr Leonard!» ent-gegnete der Alte wchklagend. «Was ist cs mit ihm?» Heiser rangen sich die Wvrte über Karls Lippen. «Er ist — o, es ist zu entsetzlich! Er ist todt!» «Todt!» wiederholte Karl erschrocken. «Ja. todt; erschossen, vor vierzehn Tagen in Monte Carlo erschossen!» «Monte Carlo, Allerbarlmr!. Karl Hargrave musste nach einem Stützpunkt suchen, um nicht zur Erde zu sinken. Ein Schleier war plötzlich von seinen Augen genommen; cr wusste mit ciilmunale, weshalb es Augen« blicke gegeben, in denen Sidonie's Züge ihm so vertraut, so bekannt erschienen waren. Sie ähnelte dem jungen Franzosen, dessen Leiche er in dem Spielgarten von Montt> Carlo gesehen, wegen dessen Mord er selbst verdächtig gewesen war. Der Todte — er war der Bruder Sidonie's gewesen! nacy unen gereuen. Nie «ugei liewegte NH langsam geradlinig weiter, nahm stetig an Größe zu, war von einer Dampfwolke umgeben und zerplatzte endlich geräuschlos, einen langen weißen Streifen zurücklassend, der genau den zurückgelegten Weg bezeichnete. Dieser Streifen blieb fast eine Minute lang unbeweglich am Firmament sichtbar, ballte sich dann allmählich zu einem kleinen Dunstwölkchen zusammen, welches noch eine Viertelstunde lang beobachtet werden konnte. — («Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild.») Samstag mittags fand im Redactionsbureau in der Stallburg in Wien nnter Vorsitz des Kronprinzen Erzherzog Rudolf eine Sitzung der Fachreferenten statt. Der Kronprinz eröffnete die Sitzung mit Worten ehrenden Gedenkens, welche er den verstorbenen Fachreferenten Hofrath M. A. Ritter von Becker und Johannes Nordmann widmete, deren opfervolles, eifriges Wirken für das patriotisch-literarische Unternehmen er rühmend und die Eigenthümlichkeit und Vorzüge der beiden Persönlichkeiten ebenso liebevoll als eingehend charakterisierend hervorhob. Hierauf wurden nach längerer Debatte die literarischen Mitarbeiter für Kärnten, Kr a in, Görz und Gradiska, unter Berücksichtigung aller Volksstämmc, welche diese Kronlünder bewohnen, in Vorschlag gebracht und die Redaction beauftragt, sich mit den gewählten Mitarbeitern in Verbindung zu setzen. — (I ours fixes des Schriftstellervereines.) Wie in früheren Jahren, wird der slovenische Schriftsteller-Unterstützungsverein in Laibach auch in diesem Winter für seine Mitglieder gesellige Unterhal tungsabende veranstalten. Der erste Jour six in der laufenden Saifon findet Samstag den 5. November, abends 8 Uhr, im Glassalon der hiesigen Citalnica statt. — (Selbstmordversuch in der Schule.) Diesertage hat sich in Graz ein Schüler einer höheren Classe des dortigen ersten Staatsgymnasiums auf der Stiege des Schulgebäudes zu entleiben versucht, brachte sich jedoch nur einen ungefährlichen Streiffchuss an der Brust bei. Der junge Selbstmord-Canoidat wurde in das Haus seines Vaters, eines Clavierhändlers, gebracht. Als Ursache des Selbstmordversuches werden schlechte Fort-gangsclassen angegeben. — (Aichung von Schankge faßen.) Nach einer kürzlich erflossenen Verordnung des Handelsministeriums sind an solchen Flaschen und Schantlrügen, welche in öffentlichen Schanklocalitäten für gebrannte geistige Getränke verwendet werden, sowohl Aichstriche als auch die Bezeichnung des Fassungsraumes anzubringen. Sämmtliche Bezirkshauptmannschaften fowie auch die Gemeinderäthe der Städte mit eigenem Statut wurden nun aufgefordert, diese Verordnung zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. — (Vom Beamtenverein.) Die Hilfsbeamten-Gruppe des ersten allgemeinen Neamtenvereines hat, wie man uns aus Wien berichtet, neuerliche Fortschritte zu verzeichnen. Durch die rege Thätigkeit des Ausschusses ist es gelungen, dass die Gruppe bereits in drei Städten ihre Vertretung definitiv gefunden hat, und zwar in Innsbruck niit «1 Mitgliedern, Salzburg mit 2« und Mistelbach mit 17 Mitgliedern. Die Bildung weiterer Vertretungen ist nahe bevorstehend. Der Gruppe können auch Dinrnistinnen und Telegraphistinnen beitretcn. Anfragen und Beitrittserklärungen sind zu richten: An den Aus-schuss der Hilfsbeamtcn-Gruppe des Beamten-Vereines, Wien, IV., Weyringergasse Nr. 3. — (Der erste Schnee) ist heute früh in Laibach gefallen. Die Schneedecke ist bereits einige Decimeter hoch, und während Wir dieses schreiben, wirbeln noch immer dichte Schneestocken lustig zur Erde nieder. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztn..» Klageufurt, 24. Oktober. Die hiesigen katholischen Kreise haben beschlossen, zwischen Weihnachten und Neujahr eine Katholiken«Vcrsamnllung zu Ehren de» Jubiläums Sr. Heiligkeit abzuhalten. Berlin, 21. Oktober. Der Kaiser ist um I V4 Uhr nachmittags zur Jagd nach Wernigerode abgereist. Paris, 24. Oktober. Die Journale, namentlich der «Temps», melden, zwischen der französischen und der englischen Regierung sei betreffs der Nentralisie-rung des Suezcanals und der Neuen Hebriden cin Ein» vernehmen erzielt worden. Die Conventionen sollen heute vom englischen Geschäftsträger Egerton und dem französischen Minister des Aeußern, Flourens, unterzeichnet werden. London, 24. Oktober. Auf dem Trafalgar.Square fand gestern nachmittags abermal) eine Versammlung mehrerer tausend beschäftigungsloser Arbeiter statt, welche beschloss, sich wegen Beschäftigum, an die Regierung zu wenden. Die Menge zog sodann nach der Wlstmiuster-Abtei, wohnte dem Gottesdienste bei und lehrte hierauf nach dem Trasalgar-Squarr zurück, wo sie sich ruhig zerstreute. Bukarest, 24. Oktober. Der bulgarische Minister-Präsident soll demnächst in officieller Mission in Bll< fan st eintreffen. SaiaM, 24. Oktober. Der französische Gouverneur in Cochinchina, Filippini. ist gestorben. Auch sei" Vorgänger. Paul Bert. ist dem schrecklichen Klima erlegen. Angekommene Fremde. Am 23. Oktober. Hotel Stadt Wien. Oesterreichs, Thcimer, Stein, GerstkN' dorser, Mikuleischet, Guttmau. zrausleutr, Wien. ^ (Mm"" mann, Kauf»,,, Allendorf. - Tusar, Besitzer, Idnn. ^-Esterl, Prival, Eisentappel. — Mnllcy, Privat, Ouerlawaa). Hotel (5lcfa,lt. Contc d'Osmono und Lc Roy, Privatiers. Pal's- — Schieße, ,üfm., München, - Dr. Mere. Priuatier, sann" Frau, Heidelberg. - Oplatta, Gugl, Latinel, Lösflcr. M«< ringer und Fessel, Kauslrilte, Wien. — Rosner, Pnoaner, f. ssrau. Teschcn. - Baron wall, Oberstlieutenant, und MM Osmond, Privatier, Viihmrn. — Eisler, K'fm,, Ungarn. ^ Halbart, Beamter. Graz. — Knschlan, Cassier, Bleiuinst. ^ Kissel, Atwocaturs'Äeamter, Littai. — Lotterie, Vesch", Selzach. - Nicolich, Reis., Tricst. — Covino, Reis,, Udlne. — Pmnftert, Private, ssiumc. Gasthof Tiidliahlchof. Hosting und Goller. Reisende. Wien. ^ Maisel. Bcihnbeamtcr, Holenhain. - Locatelli., H^hanv "' Groß-Kanischa. — Fürnschuss Amalie, Stubenmädchen. VeiM' Landsberg. — Oogala, Besitzer, Wippach. — Lunacet. Lch"', Treffen. — Valentin, Privatier, s. ssrau, Trieft. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Tusar, Bescher, Idria. Gasthof Sternwarte. Pajnie, Finaiizwacheummissär, Rudolsswert. — Iamscheg. Private, Mottling. — Udouc, Privat, Auersperg- Verstorbene. Den 23. Oktober. Albina Iebarin, Malers-Tocht"' 3 I., Nosengassc 5, Blattern. Den 24. Oktober. Josef Ianöa, Gefangenaufsehers Sohn, 1'/< I,, Chröngasse 11, Lungcnphthysc. — IolM" Ahacic, Rcalitätcnbesitzerin, «5 I., Franciscanergasse «, UuM" lähmung, Meteorologische Äcobachtungen in ^aibach^. ff s«« 5«. ?3e ^ ?Ü.Mg. '740li5,7 -».« ! NO.schwM^MW""iF'?? 24.2.3l. 735.1?! 6,4 SSW. mäß, bewültt Mg^ !' . Ab. 729,7«) l 5,0 O. mäßig Regen M" Morgens dichter Nebel, starler Reif, rasches E'"l" ^ Barometers; tagsüber bewölkt, seit nachmittags 4 Uhl' '"^4° nachts Schm'cfall. Das Tagesmittel der Wärme 2,«", >"« ' unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. veMliei'll.Il.kmMMMtei!' Maßstab 1:75000. Preis per Blatt 50 kr., in Taschenf"" cms Leinwand gespannt 80 lr. Iq. u. MmmM H Fell. Kamberstk HuMan»^ W Danksagung. > ^iir die zahlreichen Beil?idöbezeiguna.ell, ^.^^ M Wl spenden und die rege Betheiligung au dem LeinM' » drgäugnisse mijcler innigstgeliebteu Mutter, liez< W hnngswcise Schwiegermutter, der ssrau ^ > Thcrcsc Germ > « Gutsliesihers - W < twe M ^ sprechen hiemit statt jeder besonderen DaulsagU^ « ^ allen Verwandten, Freunden und Bekannten ^ tiefgefühlten Dank aus W > die trauernden Hiutcrblicbcnen^ (5) 48—43 ___-—ž'*' bestes Tisch-u-ErrriscliiingsgctM« erprobt bei Husten, Halskrankheiten, M"'8 und Blasenkatarrh.___.—-" Heinrich Mattoni, Karlsliail^^.. 1999 Course an der Wiener Mrse vom 24. Oktober 1887. ^ä, dm, °Me°cn «lourebwtte ^,' Veld War, Staats.Nnlehen. "i7,^° ....... °1'«« «^c, !»Ns,^ 5„/ "laamosr 250 fi, ,«!, 7^ l»c> «5 >»!!<)« 5°/ «^""^' K00 „ >«5>—,.<5 50 '"«4lr S,° ..."UNfl" ion „ ,8» - 188 «0 >»«4tt "'"°K .100« 1«»'-,«».s.N s°"°«Ne»t!>',,ii. ' l>0 „ 168 - IOS'50 « meülenichelne , per S». — - -- 0efte?r°^°^""^, ' iis^"'"l° 5"/« , . . . »6-«, 8S bft ' ^'««'«'Obl.au.n.Qjtdahn) —---------- i!l1>« i' VoU! ^1. 187«! . II»N0I14'-theih7l,.°''^Vl''l.^!M»fl,«.W. ,2»'. ,»3'5<> ^"«b".tl .Obligationen '^t iMe,......,^^ "!UUl^!>ch^.....104—!l!)4?b Veld wore b °/° Itmesn «anat . . . . >04 — IU5, -5°« ungarische......llX.—104.K0 Nndere Lsscntl. Nnlehen. To,>au.»te<,.»kosc b°/„ lO0 fl. . Ill»-?b113 50 di?. »>,iiee — «„lehen d, Ktablgrmcinbc llvien 100i05«^ Nnlshcn d, Etablgcmüinbe llvlen (kilber und Void) .... — — — Plännrn»?!nl.b.et^dt^cm,Wien l«9 7b180 2l» Pfandbriefe (für 100 sl.) Drt! i^ll. allg. österr. < "/„ «old. l««-^ l«« s'0 d!°. in 50 ^ , 4>/, °/» 100 40 IN<>'8<» l<0, !!! 50 , „ 4«/u . «7 10 9?'<0 llo. ^rämien-kchulbverschrl««/,, iu» ^ 1U2 50 <7^sl,Hvpl'll!cI>:!!banl !Uj. 5'/,°/° wi - >02-O,ll,°unn, Ba,'l veil, <>/,"/«. . »01 — Ilii 50 dl!?, , <°,o . »»«!> 9«.'!< i» ^1. !^x<» V^I, 5>>/,°/, —'--------— Pllorlta<0'Olligud!!,a!>dY»Äiuit,bahn >i, - ilbei lvl> il» i<)0l!l, ,vr!in^>.', ^s»i»bi,.....__>-, »'— Em. l«d! »Ul, fl. k. <^,!,^ . io0'?bioo^ Oesterr. Norbweftbahn . , , l— __-. Geld War,-Eta»t«bahn 1. «mission . . iz»9 - l?» ül» Südbahn «^ «°/°.....l4» Ü0143 — 5 5°/,.....i«->«5l>o Nn«,«gal<,. Vahn.....9»?v il»c z!c, Plverfe llofe (p« Slils). Lrebittose ino st...... 1',« - i?«-bo 48-7K 4°/i, Donau'Dampsjch. loofi. . ll«b»»N7 «l» Lail>acher Prau!ien»Nnleh, «0 fl. zz — ll2k>o Oscucr ^,'ojc 4U fl..... 4« 7l> 4»'?.'» Palfiy°i,'olc . 17 0b 17 «5> «udols>^o!^- b «0'7L Walbslein'^ofc ^0 fl. ... 3« — 40 — Wmdischyräh.vost l!0 II. , . 4b — 4» 5U Vanl.Uctien (pcr Stüs). «ngloOcftcrr, Banf i?00 fl. no'0i,s. c>c> «alilverein, Nicntl, K« fl. . Tcposilelibanl, «llss.ACU fl. .178.-1?» ^ c!üft.l.oull,bs«—»««— V.tioibclcnd., öft.xou sl.Xü''/«,«.! —— —— ^'»ndelb., oft., xoofl.O.«,!)"/, !<»» !l.....,ii'25üii's>0 Btrledltbanl. ÄU„. 14,> sl. ,j!50'?ü 151 50 Geld »v5port. iwt-rneh»nnge». (pn Vtit«), Nlbrcchl.Vahn »00 fl. Sllbn . 44 — 4t'50 «llfölb-stiiim.'Ällhn »00 fl. Silo. — —! — — «luifili'Icpl. !i!sl!l!b, xO0fl,VVi, ——! — — Vöhm. Norbbah« i.»;» N. . , l??-—i??.i>') . Wlssbaht! «oo fl. . . .«'»-—«>T>b..H.Mofl.V. 1?».5o,?z — Duf'Vodcnbach« ris<«,!i0<>fI.ches.«is!:nb,«l)0!l. E ^ >-- — i'cml'ci8-C>elnowih»Iass»i Eisen» bahN'Gesellschaft ü!w fl, 0. W. zz« z^lui!^<» Vloyd, i»ft..ui,g,, Tricstüoo sl.LM, i9u,«4»L,» Oeslcrr. «oldwefib. »W sl. Sill,, 15« eo lev 4<^ dto. (IN, «> !i0« >,. Silber .i?l'zz!i7i?5 Prag«Duj'ri , i^,,, sl. Sild. 2^» z,.». Nudol!»!i,nbn «ou sl. Gill«'! 1«« ?e 18? «5 Liebeiibüil,^ Hisünb. »0U fl, — — — — Llolilssi'i!^^ >'!>» ^»»l>'40 > Gelb V»»'« Vüboahn «00 fl. Sllbrr . . .! »« ?k »? »5 «üd.«orbb,.Vtrb.,!l<.200fl.«»t, lb« - 1« «, Iramway.Ves., wr, i?o fl, t>, W,«« ?l >« »» „ Wr., neu ino fl, 4» l^c. 4» — TranNPort'Veselllchllst 100 fl. . —'— —'— Nilss.0fI,V „1 5l^I»» » Indnftrie.Uctie» (per Vtllse»» and St»bl-Inb, in Me« l00 fl . — — — — ««, «»75 »» »l Vlontan-Veftllsch.. ollcrr.lllvin« «» ü„ «4-> Prager «isen.Inb.Vcs ^uu fi. ,l,.»o»l«'«» Salgo.Iaij, »tlsenrass. wo sl-------— — Iiifail« »«ble,nn>.»»es. 7« fl. — — ---«Uaffeus..«,, lKesl. in W »« fl, ««0 - «« — Devil«» DüUllcht Pliiyr......«1 45 «l b?» bonbon.........»l »0 1» »b Pali, .........4„4», 4»s.!, Valuten. Ducalen........5«» b «^ «0»yr»N!,«°Stiill'-.....es». »«l Silver.........—-. —— Italieni!chc Nanlnolen (loo Lire) 4» »n 4» ib Papier-Mubel per SlUll . . . l 10«, 1 lb,.