. WMoch» den 7. August 1872. Jahrgang. Die „Marburgn gsitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. in» Hau« msnatlich 10 fr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., haldjährig 4 fl.» vierteliährig 2 fi. für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fl.. vierteljährig 1 fl. K0 kr; für Zustellung " ............Jnsertiontgebühr S kr. pr. Zeile. Z>«c Artikel »l des Kinfüyrungsgefetzes zur Grundbuchs - Htdmmg. ' Nach den Bestimmungen der neuen Grund buchsordnuRg kaiz» die Einvetleibunq nur auf Gru«d össeutlichrr Urkunden, oder solcher Privat» »rtundku geschehen, auf welchen die Unterschriften gerichtlich, oder notariell beglaubigt sind. Auf Grund von Urkunden iKlneS Machthabers kann eine Einverleibung gegen den Machtgeber überdic's nur dann beivilli^t werden, wenn die vo» diesem ousj^efertigte Vollmacht entweder auf da« destimmle Geschäft lautet, oder doch nicht srKher> als innerhalb eines JahreS vor dem An' suchen NM die Einverleibung ausgestellt ist Nun aber kommt es häufig vor, daß Parteien Zahlungen noch lange vor der Wirksamkeit der neuen GrundbuchS-Ordnung geleistet, die dieS-fälltgen Rechte jedoch nicht zur grundbücherlichen Löschung gebracht habkN. Diese Parteien erfreuen stch des Btslhts solcher Urkunden, welche vor der Wirksamkeit öer neuen GrundbuchS'Ordnung mit ollen gesetzlichen Förmlichkeiten ausgestaltet und einverleibungsfähig waren und giauden, da ihnen der in unserem allgeMtinen.bürgerlichea.GeleKbuche ausgenommene Rechtsgrundsatz: Gesrtze wirkep uittzt jvrSck l wohibctanut ist, sie konnten die Sin-verleibnug der Löschung der aufgehobenen Rechte A»s Grund ihrer Urkunden zu jeder Zeit ermirk«n. Doch glaube»! heißt: den Artikel III des Eiusühruvgsgesehes nicht kennen! Dieser Artikel lquut.: ^Die Bestimmung der allgemeinen Grund, büchs'Ordnünj^, daß die Einvelleibung auf Grund Von Privaturkunden killt dann erfolgen könne, »yenn die Unterschristen auf demselben gerichtlich oder notariell beglaubigt sind, l)at auf die vor der Wilksts. Mgn beschloß eine neue Vorladung der Beschuldiaten; sie sollte mit Glimpf, aber mit aller Bestimmtheit über ihre Erlebnisse am 24. August verhört, zugleich sollten der Schwei-zerbursche und die Badersleute von Schlingen nebst dem Nachbar vorgerufen iverden. Man wollte ihnen die Frau von Preussach. ihr selbst unmerklich, zeigen; erkannten sie die Dame vom 24. August in ihr, so sollte eine förmliche Konfrontation veranlaßt und dann, nach Umständen, durch Erlaß des vorläufigen Arrest» befehle der Abreise der Beschuldigten iöinhait gethan lverden. « Der Termin lvar festgesetzt. — Diese Verhandlung entschied Alberlinens Schicksal. — Der ordentliche Richter, durch Krankheit behindert, hatte sich einen der jüngern Beisitzer des Gerichts sub-stltuirl und der Vkrtreter griff die Sache mit dkM stürmischen Eifer eines Ansältgers an. der in rascher Enthüllung des veischtrierten Faktums ein glänzendes Protiestück zu liefern trachtete. Albertine erschirn wieder in Begleitung der Mutter. Diese wurde aber gleich von vorn herein ersucht, in ein besonderes Zimmer abzutreten. Beide Damen waren befremdet über die Zumu-thung; indeß — sie mußten sich fügen, da der Iustruent sich auf daS Gerichtsreglement berief. Der junge Beamte begann, sobald er sich mit der Komparenlin allein sah. mit der gemes-senen Bitte um ganz genaue, wohlheitSgemäßk Rede und Ar»ttvort. Er brachte dann den frag' lichen Tag zur Sprache und hielt Albertinen alle die Data vor, durch ivelche derselbe bemerkenSwerth war: ein Samstag, der Tag der wöchentlichen Reunion in Hilgenberg. der NamenStag der Prin-z'fsin. Alberiine erinnerte sich dieser Data; von freien Stücken sagte sie. daß dies ihr letzter Besuch in Hilgenberg gewesen sei. Der Instruent verlangte nun eine auSsühr^ liche Erzählung. waS ihr an dem Tage, von stüh ^s spät, begegnet sc.i. Albertine schwi/g. — Sie schiyieg auf lviederhotteS Anmahnen — sie wurde ilnmer ängstlicher und beklommener, der Beamte immer dringender. — Er erwähnte, die Gräfin von Koß und ihre Töchter seien beteits verhört tvorden. Albertine erblaßte. — „Was bedeutet das Alles— fragte sie mit ersterbtUder Stimme. — „WaS hat das Veihör der Gräfin mit mir zu lhun?" „Die Gräfin von Koß^' — sagte der Rich. ter — „gibt an, daß Sie ihre Geiellschasl früh verließen und erst Abends zurückkchrten. Wo waren Sie in der Zivlschenzeit?" „Ich begreife den Sinu uud Ziveck dieser Fragen nicht „Der Richter stellt seine Fragen kraft seineS Amts. Er hat nur auf Antwort zu dringen. Sie stnd dieselbe Ihrer eigenen Rtchtfeitigung schuldig l" Albeltine stand von ihrem Sitze auf. „Rechtfertigung ?" — spr.ich sie. — „Also mich zu rechifcrtigen. stehe ich hier? Gott im Himmel, wessen denn klagt man Mich an? Wer lft mein Ankläger?" „Von einer Anklage ist noch nicht die Rede l^ war des Richters Erwiderung. „Aber Antwort habe ich zu sordcrn ; ich wiedethole die Frage, im Namen des Königs: wo »varen Sie in jener Zlvischenzeit?" Mit feierlicher Würde trat Albertine vor den Beamten hin. wtsen soll höhere uad edlcre Ansprüche erhebtn, als die Erhaltung seines Körpers. Da» Haupt , der amilie soll Zeit behalt»« fürs Studium, sür achbevkca, Erholung und für unschuldige Ber-gnügungra; et wünscht seinen Kindern eine bessere Erziehung gebe» zu können, als er selbst genoß und sie weiterzubringen, olS e< selbst fich zu bringe» vermochte. Daß solche Bestrebungen unter den Arbeiter« tlassen thatsächlich zn Tage treten, ist eints der wohlthStigstm Leichen der Zeit und verbürgt den allgemeinen Fortschritt. Solches Streben sollte jeder GtaatSmaun ermuthigen, nicht unterdrücken. Jeder Staatsmann soll dle Abstände der Gesellschaftsklassen durch Heben der unteren Elemente verringern. Es ist gesagt worden, daß die Gesellschaft, wenn man die Elemente ihrer Vestandtheile unter einander bringt, sich wieder in Stünde zn krystal-lisiren trachtet, daß dies den unteren Klassen nicht oievlich s«i, da sie dadurch »um Wohlleben er« zogen, der Bildung aber doch nicht theilhastig werden; daß die Pyramide am festesten stehe, mit ihrer breiten Bafis und spitzen Ende — falsch! Stillstand ist nicht der Zweck der Gesellschaft! sie muß vorwärts- oder rückschreiten. Besonders unsere Regierungssorm bedingt den Wechsel der Elemente ihrer Geiellschaft als Lebeneprinzip. Zudem sind die.Vrbeitertlaslen ein Thcil von uns, des Staates; ihr Wohlsein verwehrt das des Ganzen; die kleinste Berbessernng ihrer Lage, ihrer Erziehung, ihrer Bildung ist Gewinn für jene des Staate», sür uns, für die oberen Klassen; Krankheit eines Theiles des KötperS schädigt den ganzen. Zur Hefchichte des Hages. Am fünften August 1772 istPolenzvm erster» Male getheilt worden! Rußland, Preußei» und Oesterreich ließeu in Petersburg den Bertrag unterschrcibeu — und in der Kaiserstadt an der Donau weigerte fich damals Maria Theresia, anszut^ehen. Und jetzt nach hundert Jahren, darf jetzt Austria ein zufriedenes oder gar fröhliches Geficht zeigen, we»n sie den Namen Galizien hört? Ist der Natursegen des Landes zum Wohlstand für Alle geworden? Und wo find die freien, gebildeten Menschen, welche dort ihre Heimat ge« funden? Dreiundvierzig Milliarden betragen die Zeichnungen auf die französische Anleihe ^ der großartigste Schwindel, der noch je bei einem solchen Geschäfte erlebt worden. Dop- „Sie mahnen mich an den König! Wohl! wiffen Sie, für diesen König hat mein Bater geblutet, sind meine Brüder den Heldentod gestorben. Ich weiß, waS ich dem Namen de» Königs schuldig bin. Man hat mich losgerissen von Denen, die meine natürlichen Beschützer sind; man dringt in mich mit Fragen, deren Zweck ich nicht soffen, die ich nicht beantworten kann. Wohlan! ich will keine Antwort erlügen; solcher Frevel Ist unter meiner Würde. Aber — schweigen darf und werde ich. gorlan wird mein Mund stumm bleiben und keine Erdenmacht wird ihn entsiegeln. Handeln Sie nun nach Ihrem Gesetz. Dies ist mein letztes Wort!- Sre sank aus ihren Sessel zurück und brach in Thränen aus. Der Richter vermochte nicht, ihr weiter Rede abzugewinnrn. Er mußte sich begnüge«, ^^die sonderbar deutungSvollen Worte buchstäblich zu verzeichnen und begab sich dann in das Nebenzimmer, wo die bestellten Zeugen des Vorruf» warteten. Der Schweizerbursche, die grau de» Baders und der Hausnachbar waren erschienen ; der Bader selbst war schon im Frühjahr verstorben. Der Bube begriff in seiner Einfalt nicht, wa» man von ihm verlangte ; er mußte entlasten werden. Die.Baderin aber, welche durch die Glasscheibe^ der Mittelthür da» ganze stürmische Verhör beod-. p.lt aber hqt fich das deutsche Kapital in Berlin^ graickfvtt, Hamburg . . . zn schämen. Die G e m e i n d e w a h l e n in Rom find ein lieferschütternder Schlag für die Kurie. Die gemäßigt-freisinuige Partei, welche ja doch auch zu den Berflnchte» gehört, fiegt und du dreimal Geweihten bringen es nicht einmal auf den fünften Theil der Stimmgeber. Vermischte Ntachrtcht««. (graueu alS Aerzte.) Giford in Edinburgh, einer der ersten Würdenträger an der dortigen Hochschule, spricht sich aufs Entschiedenste aus, daß den graue«, welche fich der ArZneiknnde widmen, kein Hrnderniß in den Weg gelegt werden soll. Er schreibt, daß weder nach dem schotti-schen, nach uach irgend einem Gesej^ in anderin zivilfirten Ländern ein triftiger Grnnd ausgefnnden werden könne, das weibliche Geschlecht von diesem Berufe auszuschließen, da die Natur demselben jene Eigenschaften durchaus nicht versagte, fich sowohl theoretisch als praktisch zu Heil- oder Wundärzten auszubilden. Gabe e» doch manche weibliche Krankheiten, bei denen daS Einschreite» männlicher Heilkünstler nicht immer am Platze ist und welche daher mit gug und Recht in den Bereich weiblicher Aerzle gehören. Dies ist namentlich bei der Geburtshilfe der Fall. Uebrigens fände man ja, daß viele der zivilisirtesten und auch der weniger vorgeschrittenen Nationen von jeher kein solches Bor-nrtheil gegen weibliche Aerzte gehegt. Bon den frühesten Zeiten angefangen wären auf italienischen Hochschulen grauen mit dem medizinischen Doktortiplome geschmückt worden »ad diese Gepflogenheit finde in den neuesten Tagen auch in grankreich, Spanien, in der Schweiz, in Rußland »nd Amerika statt. Nach seinerMeinnng wäre es höchst seltsam und ungerecht, Frauen die ehrenvolle Lausbahn auf einem Gebiete gesetzlich zu versagen, sür welche fie durch ihre uatürlichen Anlagen gerade am meisten besühigt sind. (Heerwesen. Abkochen im gelbe.) Die Befriedigung des Magens ist stets uud insbesondere im Felde eine Krage von hervorragender Bedeutung. Darum heipt auch der Soldat Alles lvillkommen, was ihm hiezu behilflich ist. Die Zubereitung der Menagen muß gar häufig in der kurzen Zeit einer Pause zwischen Operationen, einer Rast u. erfolgen, also schnell vor fich g, hen. Wie oft mußte der Soldat die halbfertige Suppe ausgießen uud das Fleisch halbgar auf das Vojonnet achtet und jedes Wort vemomme« hatte, erklärte auf die Frage des Richters ohne Zaudern r „Ja, es ist die Dame von damals! Solch' ein lchönes Wesen ist nicht zu verkennen. Gang. Manieren. Sprache, Alles trifft zu!" Der Rachbar getraute fich der Wiedererken-nung nicht. Der Richter schritt zur Konfrontation. Alber-tine saß, in tiefen Gedanken, noch an der Stelle, »vo man sie verlassen hatte. Als die Gerichts-personen mit der Zeugin eintraten, schrak fie empor, ober fremd und kalt fiel ihr Blick auf das Antlitz der alten grau. Der Richter hielt ihr vor: diese Frau versichere, sie an dem osterwShuten Augusttage in ihrer Wohnung zu Schlingen verwundet gesehen zu haben; der Ehegatte der grau, der dortige Bader, habe die Wunde verbunden. — Auch die alte Krau suchte fich durch einige freundliche Worte kenntlich zu mache«. Albertine senkte das Haupt; kein Wort kam über ihre Lippen, aber ihre Thränen flössen uu-aushallsam. Die Zeugin weinte am Ende mit, doch blieb fie bei ihrer Aussage. So endete die Verhandlung. ^ Ein schweres Amt lag nun dem jungen .Richter ob. Er sollte der unglücklichen Mutter, nach mehrstündigem Harren den Bescheid verkün- spießen oder mit einer fast bis zu« Kinnbacken-krampfe führenden Anstrengung zu zerfasern suchen nur darum, weil die bemefleue kurze Zeit nicht genügt hatte, um das Essen fertig zu kochen! Und nicht minder oft die Beispiele hiefür liegen gar nicht ferne wurde eine Truppe überrascht und zersprengt, weil fie fich der Sorge nm die Erhaltung und Pflege ihres Daseins mit mehr Eifer ae»id«et. als dem Wachehalten vor de« geinde. Begreifiicherweife muß also ein Mittel erwünscht sei», welches erlaubt, die Zubereitung der Kost zu beschleunigen und dem geinde die Th'tsache zn verbergen, daß eben abgekocht wird. In der englischen Armee scheint man dieses Mittel gefunden m ha^ Anstatt wie wir bisher dos geuer im Freien anznmachen und die Feldkessel in zivei Reihen seitwärts desselben oder im Kreise um dasselbe zu stellen, heben sie einen zehn Kloster langen Graben in einer solchen Breite aus. daß die Kochkisstl denselben itberdecheu oder i» die oberen Wandungen passen. Kessel an Kessel reihen fie dicht an einaitder »nd b^irken dNrch dtese den oberen Verschluß des Grabens.^ In diesem wirb das Feuer angemacht, was aus einer vorgelegten, drei Schuh tiefen Grube geschieht; das andere Ende des Grabens mündet in eine« Schlot, der ans Luft- oder Rasenziegel« ansgebant ift. Die Borthelle dieser Auorduuug bestehen darin, daß das Fener nicht an die Seitenwände, sondern an den Boden der Feldkel'jel schlägt, also viel mehr ausgibt — daß in dem gebildeten Rohre ein förmlicher Aug entsteht, was zur Beschleunigung des Siedeus beiträgt — daß die große Anzahl von Feyern verschwindet, welche besonders zur Nachtzeit die Aufstellung der ganzen Truppe uud ihre Beschäftigung zu verratheu geeiguet find. Bei längerer Lagerung an einem Orte kann man diese Fenerkanale unter- oder anch oberirdisch mit Steinen oder Ziegeln einfassen, durch qner gelegte kurze Eisenstäbe ein förmliches Lager für jede» einzelnen Kochkessel Herrichten und fich so in der ganzen Anordnung einem Sparherde immer «ehr nähern. Wrr hören, daß diese Art des Abkochens Ausficht hat, in unserer Armee emgeführt zu werden. (Die Jesuiten als Heiratsvermittler.) I» Plaeentia (Italien) haben die Jesuiten einen „Mädchenbund" gegründet, dessen Mitglieder eidlich geloben, nur eine» streng religiösen Mann zu ehelichen. Dagegen übernehmen die sro«men Bäter die Wicht, einen Brävtiga« zu lieferu, welcher diese Eigenschaft befitzt. (Die weiße Frau in der Hofburg.) Die »weiße grau" in der Wiener Hof- digen, daß die Tochter fie nicht begleiten dürfe. Man denke fich, wie die Oberstiu dlese Votschaft empfing! Sie wollte sragen und das Wort erstarb ihr auf der Lippe; mit gebrochenem Auge blickte fie zum Himmel, der ihrem Schmerze selbst die Linderung der Thränen versagte. Willenlos, fast ohnmächtig ließ sie fich von de« Richter, den der Zustand der trostlosen Mutter innig rührte, zu ihrem Wagen sühreu uud wohl ihr! die nächstM Slne»den gingen ihr in dem Zustande wohlthätiger Besinnungslosigkeit vorüber l Ein hilsreich betäubendes Opial, das die Borsehung dem schwächern Geschlechte bei zu brennendem Seelenschmerz gewährt. Noch erschütterndere Szenen fürchtete der Richter bei Albertinen. Aber er irrte; er fand fie in einer ihm unbegreifiichen Ruhe. Ohne Erregung empfing sie den verkündeten Haftbefehl «nd als fie vernahm, die Mutter sei nach Hause gefahren, sagte fie mit Resignation z „Wohl, eS ist besser so; Gott wird sie stärken. daß sie den Schlag ertrage. Ich will die Meinen nicht wiedersehen, von denen mich eine sinstere Macht trennt." Der Hastbesehl wurde mit all' der Schonung vollzogen, welche bei den Gerichtshöfen der französischen Rechtsordnung gegen den blos Beschuldigten stets beobachtet wird. bukg »«r «ia — Varggeistlicher und bestadet sich diestt jktzt im Jesuitevkvllegium za Kalkslmrg in sichtter Pflege. Der Soldat, wtlcher „das Gespenst" verwundet hat. fißt im Stockhaus —^ in einsamer Haft. Die BurggenSdarmea, die in jener Nacht Wache gehaltcn, wurden sofort tommandirt. nach einzelne» kaiserlichen Befivungen in den Krön-lSnvern abzugchen. Die Hofbediensteten sind b,» auftragt, zu schweigen. So meldet das wohlunterrichtete „Wiener Tagblatt," während die.Deut-sche Zeitung" von einer vertraulnswürdige« Per-sSnlichkeit die Versicherung trhält, daß die ganze Geschichte entschieden unwahr sei. (A > ua D « u ztug er.) Die Beschimpf^i^isen und Bedrohungen von ultramontaner Seite haben Anna Dunziuger »ud ihre Mutter bestimmt, Linz »u verlassen und nach Wien zu gehen. Dank der tlerikolea Hetze hat die arme Mattet die monat« licht Untersiützuug von 5 fl. verloren, welche bisher von der Gemeinde Waizkircheu ausgezahlt worden. Marburger Berichte (Gewerbe.) Im vorigen Monat wurden beim Stadtomt folgende Gewerbe angemeldet: Schneiderei. Stadt, Hauptplatz. Johann Resch — Schuhmacherei, Grazir Vorstadt, Sigismund Miksa — Vttkoufvoa Marmorwaaren, Stadt. Haupiplatz. A. Guerrievt — Schneiderei. Biktriughof Gaffe. Fr. Murschetz-->-Greislerei. Stadt, Blktringhof'Gaff^. Iohanu Partsch — gleifcherei. Stadt, Domgasse. Karl Fritz — Greislerei, Stadt, Schwarzgasse. Theresia Rumpf — Pfadlerei, Kürutuer Borstal)». Margaretha Polegek. (Wegen demonstrativer Abneigung gegen die Regierung.) Herr Nttschnigß. Obmann-Stellvertretcr des Örtsschul» rathes in Schleinitz, der s. Z. wtgen „demonstrativer Abneigung geg^n die Regieru'»g" (Dankadresse an die Passauer Stadtvrrtretung in Sachen L. R. gimmermana's) von det hiesigen Bezirkshaapt Mannschaft zu einir Geldbuße (20 fi.) verurtheUt wordeu, beschwerte sich bei der Ttatthalterei; am vorigen Samstag wurde ihm solgeude Erledigung zugestellt: „Ueber die Beschwerde des Johann Relschvigg i» Schleinitz gegen das Erkeantniß der Bezirkshauptmannschast Marburg vom ü. Iuui 1872 Nr. 8b, womit derselbe der Uebertrctung des H 11 der kaiserlichen Beiordnung vom 20 Apnl 1854 Rr. 96 R. G. Bl. schuldig erkannt und zu einer Geldstrafe von 20 ft. verurtheill Die Gefangene genoß einer anständigen, selbst aufmerksamen Behandlung. Man gestattete ihr die »öthige Bedienung; auf Anraihen des ArzteS. den man in der ersten Besorgniß um die Folgen des unerwarteten Ereignisses ihr zusandte, wurde?: ihr sogar Bücher und Musikalien nach eigner Wahl gewährte Nnr »iner strengen Klausur ge-gen die Aitßenwelt mußten sich auch ihre Umge« bungea unterwerfen, eine Maßregel, welche beson-ders für die Mutter fchmerzlich war. Die Lage der Matrone wurde wahrhaft ver-zweißungsvoll, als »un Briefe vom Obeisten kamen, der sehnlich die Seinen zurückverlangt« und sich ihr langes Ausbleiben gar nicht erklären konnte. Die Oberslin wußte sich nicht Hilfe noch Rath. In Hainburg war sie völlig fremd; selbst beim Gerichte fand sie übrr dl^s Schicksal der Tochter nur ungenügenden Bescheid ; kein theil-nehmender Zuspruch zersireule ihre bangen Sor-gen. Die Zuslucht zu den nachbarlichen Familie» verschloß ihr ein innerlich widerstrebendes Gtsühl; sie fürchtete, statt »vahrer Herrlichkeit, dort jene gesuchte, berechnende Aufmerksamkeit zu finden, die dem Leidenden so drückend ist; vielleicht ivar es auch ein gewisser Stolz, der sie in dieser peinlichen Situation alles Auftreten im Kreise frem der Beobachter melden hieß. Endlich beschloß sie, silrs Erste in Hainburg zu bleiben, wo sie im Gasthause Quartier genommen hatte und des worden ist, wird das Erkenntniß der Bezirkshavpt-Mannschaft in Bezug auf d,e Schuldfrage bestätigt, die Strafe jedoch mit Anwendirng des Straf-mildernngsrechtes nach K ü der Ministerial Ber, ordnung vom 31. Jänner 1860, R. G. M. Nr. 3l. in einen Verweis umgewandelt, welcher dem Johann .?letschnigg sofort zu ertheilen ist." Dieser Verweis wird Ihnen hiemit ertheilt." olkSschule.) Vom Landesschnlrath ist die Errichtung einer zmeikloffigen Mädchenschule il, Luttenberg und die Eriveiterung der Vorstadtschule in St. Magdalena zu einer vierklossigen Volksschule genehmigt worden. ^(Fortbildungskurs für Lehrer d e r V o lk s s ch u l e.) An der hiesigen L'hrer-BildungSanstalt wird in der Zeit voa 20. August bis 23. September ein Fortbildungskurs für Lehrer der Volksschule abgehalten. Zur Thtilnahme wur-den fünfzehn Lehrer einberufen und zwar unter Zuertennung von Staatsbeiträgen für Reisekosten und Zehrung. (S te i e mü r t i s ch e O st b a h n.) Bekanntlich hat sich in Wien eine Gesellschaft gebildet, welche die technischen Vorarbeiten für eine Eiseu-bahn von Wien über Wiener-Neustadt. Friedberg, Radtersburg, Pettau, Rohitsch nach Agram aus-füliren läßt. Die Gemeinde Luttenberg hat duser Gesellschaft nun eine Denkschrift überreicht, um den Nachweis zu liefern, daß cS voriheilhafter wäre, die fragliche Eisenbahn von Radkesburg nicht üb r Pettau und Rohitsch, sondern über Lmtenberg, Polstrau und Warasdin zu bauen. «-tzt- Most. Die Srazer Handelskammer hat sich gegen »t«e schmalspurige Eisenbahn Klageufurt-Radrersdurg ausgesprochen. Der Feuerwehr-Tag in Dslkermarkt war von sitnshundertFeuerwehr MSnnern t»es«cht. Beim deutschen Turnfeste in Bonn waren vierzig österreichische Vereine Vertrete«. Vom Nüchertifch. Allgemei»? /aviliei-Zeilmg. Mrgaig 1872. (Verlag: Hermann Schönlein in Stuttgart.) Jnhaltsverzeichniß von Rr. 43. Text: Fran Domina. Erzählung von Claire v. Glümer. (Fortsetzung.) — Eiue Fahrt durch die Heimath. Bon Quixote's. Skizzenblatt aus Gatten dringendes Mahnen an die Heimkehr mit Vorwänden hinzuhalten. Ihm das Wahre zu entdecken, so weit sie selbst es wußte, gewann sie nicht über sich. Dem Untersuchungsrichter war diese Zeit nicht unbenutzt verstrichen. Es blieb noch Vieles auf. zutlären, ehe sich eine sörmliche Anklage begrün» den li'ß, welche die btstlmmte Benennung eines iM Strasgesttzbuche verpönten Verbrechens ersor-dert. Ueber den Mord war das Gericht eiaig, aber iver war der Mörder? Preussach stand nicht an. Albertinen eine selbstthätige Mitwirkung bei der Blutthat Schuld zu geben. Er war unerschöpflich in BelvciSgrün-den sür diese Bthauptung; die Wunde schien ihm daS wichtigste, schlagendste Argument. Er drang, nicht unbedingt vertrauend, ob daS Z.ugniß der Baderin der richterlichen Ueberzeugung genügen werde, aus eine Okularinspektion; seiner Meinung nach konnte die Vtrletzung^ nach kaum sünfzehn« monatlicher Frist, noch nicht spurlos verwachsen sein. Der wackere Senkenberg machte ihm daS Unzarte dieser Prozedur bemerklich; „die Gemah-l.n de« Bruders", sagte er. „liabe wohl Anspruch auf lzöh re Rücksichten, als die früher beargwöhnten Individuen." Preufsach entgegnete nur: „Die alten Athener ließen nicht unklug ihren Areopa-gus nur in tiefer Fiustermß Recht sprechen; ich wette, der Anblick unserer Gegenpartei ist ohne meiner Wandermappe. Bon Ernst Eckstein. — Eine Großmacht aus Lumpen. Voa F. v. Maskow. — Die Spekulauten. Än Lebens- und Sittenbild ans Hollands Vergangenheit. Boa ^ix Lilla.— Gustav zu Putliv. ^ Elsäßische Sitten und Bräuche. II. — Der St. Michaeisberg bei Eorn-wall. Die Maulthier-Scheerer vou Granada. Nach einem Gemälde voa I. Worms. Die'un. teren Volksklassen von Paris. Die Klosterkirche von Batalha. Ehronik der Gegenwart. ^ Logogryph. — Bilder Räth'el. Illustrationen: Gustav zu Putlitz. Nach einer Photographie gezeichnet von C. Kolb. Der Hahnentanz in Elsaß. — Parihie von der englischen Küste: Der St. Michaelsberg bei Cornwall.— Die Maulthier-Scheerer in Granada. — Pariser Bettler werden von den Kapuzinern gespeist. — Die Kathedrale voa Batalha. Ei«gefa«dt Seit einiger Zeit verkehren in der Kaiserstraße fast täglich Fuhrwerke, welche mit Astliolz derart beladen find, daß für dieselben die fünf Klafter breite Straße fast noch zu schmal ist uud dadurch die Bäumchen der schöueu Allee arg zu Schaden kommkN. So war es namentlich ein mit vier Ochse« bespannter derartig beladener Wagen, der vorgestern gegen 11 Uhr Bormittags durch seine übermäßige Ladung nicht nur unzäljlige Aeste von den Bäumen abbrach, und mehrere zum Schuße der Bäume angebrachte Stangen nnd Verkleidungen zertrümmerte. sonder« auch sogar an einem Banme iu der Nähe des Schulhauses eiu großes Stück Rinde wegriß. Sollte es nicht möglich sein, diese Fuhrleute zu Verhalten, daß ste die Wagen nicht so übertrieben breit beladen und mit mehr Vorsicht fahren sollen, damit eine mit so dielen Mühen und Kosten angelegte Allee nicht in so brutaler Weise ruisirt werde? Mehrere Augenz,ugeu. Danksagung In der „Marb. Zeitung" vom 4. d. M. wurde ich mit einem mich sehr ehrenden Nachruf bei meinem Austritte von der Leitung des hier« ortigen k. k. Postamtes bedacht. Ich beeile mich, hiefür meinen herzlichsten Dank auszusprechen, mit der Bitte, Mich noch kerner in »vohlwoilendem Andenken zu behalten. Marburg, am 6. August 1872. Karl Koschak. Pens. k. k. Postverwolter. Antheil an der Delikatesse meines Rechtsfreundes geblieben." Er brachte sein Gesuch persönlich beim Gerichte an; man hielt es zur Erschöpfung des Beweises sür unumgänglich. Mit tiefer Indignation, aber ohne Weigern gab Albertine ihre feine Hand der Betrichiung vereideter Wundärzte hin. Das Gutachten schwankte. Einer der Chirurgen wollte kein Merkmal einer jemaligen Veiletzung wahrnehmen; der andere erklärte: allerdiNt^S zeige sich eine schwache, m
vir kol^enZiz?apiero, äereu Ooupon» okne LteueradsnK 2ur LiolösunK Kolanxen: LVh kgliz^iseke kuslieal-l'sanildl'iese, ^elelie juuerl»ald Mllksekn »ladren mittelst Verlosung rüvkxe^sklt ^eräen unä ausser äer seelispere. VersinsunA voek an äer 8t»tulenmA88iMN viviileni!« iles keinxe^iniies p»rtieipiren. S'/,°/y kküMriese der llank» riieksadlbar in 36^»Uren mit ilirem vollen ü^enn^ertli, mittelst s^ei Aal im ^alire stattLnäencker Verlo-KUNL^. Der oommissions^eise Verlcauk äieser kfanädrieke ist uns übertrsAvn. S°/a klanödneke iler sllzemeinen ksterr. Ko<>en-vre«Im ete. l86I^v8v, l^8e u. ». m. 530 ktllize TZoRAp«»» ^eräen Provision skrei eingelöst. 1 MvIlsIvi'IiAiis «ler öjjtei'i'.-Ullxsi'. ksevlUptv- u. vrsllitbAnIi. vag AskertiZts ^eebslsrkaus emittirt C?a»»SN»vI>vl>»s in ^dsoimittsu V0V A. 50, 100, 500, 1000, 5000 uuä zi^ar auk Deiters ^unämaeliullA: tTtäßißer ItüQÄiAuiiK 2U A VaVo p- Verzinsuvx » n „ n ^ /o n » n NN,, ^VsVo " '/ Lei LäuLvQ von LCelctsv veräeu vom „'AeekZlerliause äsr österreieliiZeli» UQAarisvlieQ Lseoiupts- uuä Oreäitdsulc" ««vi» nivlit LÄIIlKv Sa»j»ei»> «v>»e>»v statt baareu (Zroläss auZeuommen. (?raz:, am 1. ^uxust 1872. Viivvkslvfksus öoi' östorf.-ungai'. Lsvompto- unä Lfsiiitbank voriualZ fsräiasnä f. I.vitnsr, Ic. lc. Hosvveolislö!', 593 ............ koste, lkielite^tv Vaellllvekunx. II. It. privilezirle ksdensleiiier s^SS Vg.oli8tkiiipg.xpk. /^gvntiv: Lai'I ttubei', Krai, Nosgass« 7. MW«! ktli süi' Herren lllr <>ie Sommer Äiso» äss Isviodtoitv uaü Lo^ömte, Icoitsa uur s. Li: eiu2ix uoä allem dvL (582 a ^ u r e. HerrevßagZk», ^arvurF. ^6st6/i?tNA6?i Zlvei Halldlungg-Lttrjvnge», i?70vc)u einer vom ?1at2!s uuä äis Verpüexuux 2u liaugs, äor ^^sito jeäooli gäuz^joli im llau3s bat, ^euu möZlieb äer slov'eüisobsu Spraeds macbtiss, äis Lobuls Kut adZolvirt uuä letzterer vom I^auäv äsu Vvr^ux bätto, v^eräeu sokort xau? desouäsrs ßüustiKeu öeäiu^uuAeu autZeuommvu iu äer T«ch-, Lti«tn-Sr Turre»t«lN'tl>ha«U«ag äö8 .?«svk « Svl»,, ^arburx, T'sAsttlioKsV'asss. L. ilsus, gelobe am I^auäe sobou iu siuem solebeu Ossebä^te sieb beüuävu, jo-äovb ibreu klatx 2u äuäeru vüusodeu, lcöimeu 8iod auob vK^erireu. 592 IIIivImsÄvrtvr > ZNaszexlrakt- mit Nülksicht auf die Aazsprüche vo» Pros Vppolsvr üid Ilvilvr a» der Wieuer mlt der IIvßR^schen (^Iiarlatanvri« Vicht za oerwechsel«, besser als alle tbri^e«, besonders als die sog. Mhbs«bo«s vß» zeithner, Ferer:c. (ohne Malzextrakt). — Ans 11 Aasfteillntgen prS«ilrt.^ Gegkn Huste», Heiserkeit» Verjchleimung ic. AIV. Malzextiakt ist wohlschmeckender Er^tz deS schwer verdaulichen LeberthraneS nach Prof. Ä^lemeVe? in Tübingen, nebst S?vda DeuljchlaudS bedeutendste Lungenkliniker. ) per Carton 10 kr. ( Nr. II. in Schachteln 22 kr., feiner in Büchsen 21, 40, ee kr. 784 Aner?snn«ngz „Ersuche um 2 GlaS von Ihrem so berühmten" „Malzextrakt nebst Malzextrakt-BonbonS und Valzeztrakt-" „Chokoladen ic. T. Lehm, Gastwirth in Duz (Böhmen.)" Depot silr AlsrbllrK bv» 1'. L^ollotni^, ?exettd«f«tra»sv. Wilhelmsdorfer Malzprodvktek Fabrik V0U ^os. l(iSlkvr!v ^ vo. (V^iou). Tischlergehilfen finden Aufnahme in der Dampf mühle deS Osi»! lAol^erltau»»» in Marburg. (576 Zu verkaufen: Eine gut erhaltene Lerchen-Bottich (45 Eimer) mit Eisenreifen und eine trockene PreHspindel (Birnbaum) bei Joh. Stroh-mayer in Proßek. _(588 Ein 1 spann. Fuhrwagen (auch auf Zspännig j^erichtet) wird verkauft. Auskunft im Comptoir d. Dl. 579 Mii einer Beilage. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. 2. Ii. Lt. v. Anlagt zu Nk. 94 der „Marburger Zeituna." (1872.) äsr LtöisriiiS.r^se1iöii Ilscoinxts - Lank in lils^lzurZ. Nachdem die gefertigte Anstalt eine» sewständigen Kredit-Verein gebildet hat, so werden alle jene, welche sich im Sinne deS tz. 42 der Statuten um einen Eseompte-Kredit bewerben wollen, eingeladen, ihre dieSfälligen Gesnche im Bureau der Filiale entweder persönlich oder brieflich zu überreichen. Daselbst werden auch i>lle näheren Auskünfte ertheilt und Programme sowie Gesuch-Formulare gratis verabfolgt. Von der " äikate der 8teiermärki chen Cscompte-Rank. *) Z. 42. Die Kredit-Theilnahme bei der steiermärkischen Escompte-Bank kann nur in Folge eines Ansuchens um dieselbe gewährt werden, und wird überhaupt nur solchen Personen zugestanden, welche in Steiermark, beziehungsweise in Kärnten und Krain ansäffig sind oder daselbst protokollirte Firmen haben, bezüglich der Ehrenhaftigkeit ihres Charakters keinem gegründeten Bedenken unterliegen, und welche bezüglich ihrer Erwerbsfähigkeit und Solvenz von der Gesellschaft als zulässig «rächtet worden sind. — Durch Gewährung eines Kredites wird man Theilnehmer der Bankgefellschaft. tt. Aug. tVoche«markt ddo. 20. August 1870 g. 764S und Verordnung dt» t. k. steiermärt. LandetschulratheS vom 14. September 1870 Z. 1b98 hat der OrtSschulrath alljährlich die Aufzeichnung (Konskription) aller im schulpflichtigen Altrr (von 6 bis 14 Jahren) stellenden Kinder deS Schulsprengrls ohne Unterschied der Konfession und H.imalberechtigung und z var nach den eingeschulten Orlschaften von Haus zn HauS vor-zunthmen und in die Schulmatrik linzutrogen. Eine genaue Aufzeichnung oller im schulpflichtigen Alter stehenden K nder und eine rich-ligs Zusammenstellung der Matriken ist nur dan" Mötzlich, wenn der O teschulraih auf di< Berril-willigkeit und Gkwissenhaftigtrit der Ellern und Bormünder hiebei rechnen darf. Es werden daher sämmtliche Herren Haus-besitzer, Hausbesort^er und Wohnparteien höflichst ersucht, dem m>t Lösung dieser umfassenden und wichtigen Aufgabe betrauten Organe die größl-möglichfte Unterstützung zu Theil werden zu lasien. Stadtschulrath Matburg. 31. Juli 1672. Der. Vorsi^ende: Dr. M. Reise^r. Kekanntgallt. (535 Samstag den 10. August findet in der Borstadtschule St. Magdalena der Schluß des Schuljahres statt. Montag den IT. Schulfest. Am 13. und 14. Ausstellung von Handarbeiten der Schiilerinnen. Die Leitung. Warnung. Daß ich filr keine wie immer geartete Schuld auf meinen Namen Zahlung leiste, gebe ich hirmit öffentlich bekannt. (596 M. Linsmeper. Kundmachung. Vom Ortsschulralhe in Frauheim wird »iemit bekannt gegeben, daß am IS. August '. I. von 10-—12 Uhr Vormittags im Schul-ebäude hier die Minuendo Lizitation deS g^n-h-nigten, auf 4906 fl. 38 kr. veranstilagten Umbaues des Schulhauses statifinden wird. Unternehmungslustige werden hiezu höflichst eingeladen. Kostenüberjchlag, Vorausmaßvogen und Bauplan lirgea beim Gefertigten zur Einsicht. Frauheim, om 30. Juli 1872. 575 Barth. Zamolo, Obmann. Anzeige ulid Empsehlling. Ich erlaube mir hien«t die ergebenste An-nge, daß ich untelm Heutigen die Photographifche Anstalt >eS Herrn l,ikr, Schillerstraße Nr. 174. übernommen habe. Durch Anschaffung der beste» Instrumente und Benützung der neuesten Erfindungen und Vtrbefs.runt,en im Gebiet? d. r Photo-graphie bin ich in der.Lage, jeder Anforderung zu genügen. Mit der Bitte, mein Unternehmen durch recht zalilreichen Besuch zu unterstittz n, sichere ich bei billit^ft gestellten Preisen in jeder Hinsicht solide Äusfühlung der Pkolographien zu. Mit Hochachtung N. Schwerdtsrger, vorm. Rovak, Schillerstraße Nr. 174. Marburg. 5. AUtlUsl 1872. Auv gefälligen Beachtung. Im Jntensse der v^rehttkN Bewohner der Grazer-Borftadt zc. eröffne ich in ca. 6 Worden einen zweiten, elegant eingerichteten Pliotogr^iphi-schen Salon in der Mühlgaffe Nr. 83 zunächsi der Eisenbahn. Das Nähere erlaube ich mir in einer späteren Anzeige bck^mnt zu geben. 597) Der Obige. Zn der Brühl ist für dieses Jahr, von heute an daS GaslhauS ^_gesehloffe«. (s9S „Gliiil und Segen bei Cohn!" !(?r038s von 6vr rv8p. I^an^ss-klsZisruri xararitirte Oelälotteris vor» iilzer !t Million SS«,V«« Thalee. > Diese vortheilhaste Gtld-Lotterie ist die^-'mal lviederum durch Gewinn? ganz bedeulend 'Vermehrt, sie enthält nur .'SH.tzVTVtt Loos. und sverden in wenitien Monc>tcn in 5 An-sheilunt^en folgende Gewinne sicher ;icwonnen nämlich: ein neuer großer Hauptgewinn vent. 1L0,00Y Thlr., spez Thlr. 80 000 ^40,000, 25.000. 20.000. 15 000, 12 000. 2 mal 10000. 3mal 8000. Imal 6000. 3mal 5000. l2lnal 4000, IMlil .8000. 34ma 2000. 3mal l500, 154mal 1000 6m l 500 !3l0mal 400. 16mal 300. 430mal 200 ü70ma 100, 75mal 80. 75mal 60. 5'>mal ü0. 20500 mal 47, 7250mal 40, 31. 22 12 Tlialer Die Gewinn-Ziel)ung der 2. Abthtilun. ist amttich auf den (586 SN. u 20 ftst.tkstellt und fastet h'erzu die Renovat on fu das ganze OrigiuallooS nur 10 '/^ fl. ii. W das halbe „ nur 5 fl. 25 lr. das viertel „ nur 2 fl. 7V kr. Ilnd sende ich diese Ori g ina l-i? oose mit Regierung s w a p p e n (nicht von den vcrl'otenen Promcsseu vder Privat-llotterien) gegen fra nki rte E nseiidung ^des Betrages in Banknote», selbst »nch den entfern jt esten Gegenden den geehrten An'trnggcberil sofort zu Die amtlich? AieliungSliste und dit Verlroduiig dcr Vwiiingeldtr rsolgt sofort nach jcvev Ziehung an jeden de Belheiliglen prompt nnd verschwieacn. ^ Mein Geschäft ist bekanntlich dt^ Aelteftc und, Allergliicklichfte, lndem die bei mir Betheiligte»! die größten Hanptflwtntte von Thal. «>»<», 60,000, 50.000. oftmale 40.000, 20.000, sehr hmifi^ 1'i.OVO Tlialer, 10,000 Ttjaler ic. ic. nud jiingst in den 'm lVIoriat! 6. stattgcliabten Zie- Hungen die iRZs von »tier !80000 laut amtlichen Geivinnllsten be, mir gewonnen haben. in Hamburg, Haupt-^omptoir, Bank- und Wechselgeschast. Warnung. (S9S Ich warne Jedrrmann, m iner Frau Cölestine ^^etltl?elN llllfl! ^Ink Zimmermann auf meinen Namen elwaS zu box. I ^^iNs»tlU, UzztZ ^lUU^ gin, indem ich nicht Zahler bin. Franz Zimmermann. Ein Lehrjunge n?ird ousgenommeil bei A. Reichmeyer, Zuckerbäcker. Messing, Kupfer, Blei. Eisen, Kalbfelle, Schaffelle. Schafwolle, alle G'tlungfn alte und neue Tuch-, ^^eder- und Papierabfälle, Knochen. Klauen, soivie alle hier nicht anqefülirten Lande^produkte kauft im Großen und Kleinen zu den lzöchsten Preisen Jakob Schlesinger, 598) in Marburg, Burgpl^ztz Nr. 8. An den löbliche« StadtrW Marburg. Der mir unterm 3. l. M. zugefertigte wohldortkge Erlaß vom 31. v. M. Z. 474S nöthigt mich zur folgenden rechtfertigenden Erwiderung. In der Darstellung des BraudfalleS vermisse ich die Konstatirung, daß der freiwilligen Feuerwehr zwei Schläuche während des Gebrauches boshafter Weise zerschnitten wurden, um die Hilfeleistung zu verhindern, und daß dem Herrn Stadtrathe Flucher von einem wohlbekannten Hetzer in der Grazervorstadt öffentlich Mittheilung gemacht wurde, in zwei Tagen werde es sicher wieder brennen. — Diese Unistände steinen mir bezeichnend genug, gewisse Uultriebe strenger inS Auge zu fassen. Der nachträglich erhobene Lokal-Augenscheiu ist unrichtig, nachdem sämmtliche Nachbarhäuser — mit alleiniger Ausnahme des nicht zu den wenigen Gegnern zählenden Herrn Josef Holzer — nach dem vorliegenden StadterweiterungS-plane über IV0 Klafter von dem neu errichteten Ziegelbrenn-Osen entfernt find; daher auch der dabei lagernde, zum demnächstigen Verbrauche bestimmte unbedeutende Holzvorrath sich ohnehin in der gewünschten, aber gesetzlich nicht normirten Entfernung befindet. Eine Einfriedung von Ziegeleien findet — als gänzlich zwecklos — wohl nirgends statt und wurde auch bisher hier nicht gefordert. Die Einfriedung von Holzlägerstätten kann theilweise nur den Eigentbümer gegen Diebstahl, niemals aber gegen eine kombinirte Bosheit — wie ich solcher ausgesetzt bin — schützen und wurde bisher ebenfall« nicht gefordert. Die unterm 8. Juni l. I. Z. 3526 erhaltene Aufforderung habe ich bekanntlich dahin beantwortet, daß derselben mit Vergnügen entsprochen werden wird, sobald die sehr bel)eutenden Holzvorräthe im Innern der Stadt und der Borstädte, welche kuapp an ärarischen «nd Privatgebäudeu lagern und doch weit gesahrbringender sind, ebenfalls den gleichen Bestimmungen unterzogen werden. Diesbezügliche, gewiß dringend nothwendige Verfügungen sind unterblieben; fomit hielt auch ich mich der zuqemutheten auSnahmSweisen Verpflichtung enthoben. Die Betriebsanlage hat genau nach dem vorgelegten, kommissionell geprüfte» und gefertigten Plane stattgefunden und wird selbst als provisorische Ausführung die wenige» eingewendeten Bedenken vollkommen widerlegen. Die Endrevi-sion für die bisherige theilweise Anlage wurde angesucht. Die allgemeine Entrüstung, worauf sich der löbliche Stadtrath zu beruse» beliebt, hat sich nicht über mein Ge-bahren, wohl aber über die nanienlose Bosheit, welche vorgefallen, kundgegeben und wäre eben geeignet, den löbl. Stadtrath zu bestimmen, die Polizeiorgane lieber zum Schutze allerseits zweckdienlicher Unternehmungen, alS zu stillen Betrachtungen über mißlungene Teichbecken-Anlagen ini Stadtparke zn verwenden. Aus diesen Umständen geht unläugbar hervor, daß ein unvorsichtiges oder gesetzwidriges Gebahren mir nicht zur Last gelegt werde» kann und daß nur ein genieiueS Verbrechen den Unglücksfall herbeiführte. Wenn demungeachtet ich mit nieinen Consorten solidarisch für strafbar gehalten werde, fo muß ich mir schon die Frage erlauben, ob es minder sträflich ist, daß folgende Holzlager ohne Beobachtung eines konsequenten Verfahrens geduldet werden: auf dem verpachteten städtischen Lendplatze knapp an der Draukaserne «00—1000 Klafter; am Viktringhofer Holzplatze knapp am Militärfpitale 300—400 Klafter; am ärarischen und Gut Faaler Holzplatze mitte» in der Kärntnervorstadt K00—800 Klafter; am Ehrenberg'schen Holzplatze, 10 Klafter vom Theater- und Domherrengebäude SSO Klafter; im Verpflegsmagazin, anstoßend an die fürstb. Residenz 200 Klafter; beim Bezirksgerichte 200 Klafter; bei der Finanz« bezirksdirektion 200 Klafter; bei der Bezirkshauptmannfchaft und Gyninasinm 300 Klafter; bei den Komtnunalanstalten 300 Klafter; bei den Faßbindereien, Brauereien, Bäckereien in Mitte der Stadt 1000 Klafter. Diese und viele andere Holzquantitäten werden mehr oder minder im ganzen Jahre hindurch gehalten und dürften — durch Bosheit oder Zufall in Brand gerathen — sicher verderbenbringend für die Stadt werden; während daS momentan auS Holz, in der Regel aber nur auS Steinkohlen bestehende FeuerungSuiateriale der isolirt stehende» Ziegelei Niemanden gefährlich fein kann, und felbst beim stattgehabten Holzbrande die eigenen, zunächst gelegene» Gebäude unversehrt geblieben sind. Uin den' beliebten Ausnahmsbestimmungen für Ziegelfabrikanten zu entgehen, zeige ich dein löbliche» Stadtrathe hiemit an, daß ich unter Einem den Betrieb deS Brenn- und Bauholzhandels anmelden werde, in welcher Eigenschaft ich auch jener Zugeständnisse theühaftig zu iverden hoffe, welcher sich alle anderen aufgezählten Holzbesitzer erfreuen. Zur Beruhiguug deS löblichen StadtratheS bin ich erbötig, eine eingefriedete Holzlegestätte zu halten und zeitweise — je nach Bedarf — einen Wächter zu bestellen; nur muß inir der entsprechende Platz kommissionell bestimmt werden, um willkürlichen Einstreuungen zu begegnen. Sollte der löbl. Stadtrath seine Verfügungen mit den angedrohten Pönalien anfrecht halten wollen, so ersuche ich um gefällige Mittheilung, welche gefetzliche Bestimmnngen Wohldenselben in dem Vorgehen gehen mich und meine Konsorten leiten, und warunl nicht andere Unternehmungen unter bedenklicheren Verhältnissen mit derselben Konsequenz behandelt werden? DaS bisherige Vorgehen des löbl. Stadtrathes ist sicher nicht geeignet, eine Bangesellschast zur Durchführung eines eben begonnenen schwierige» und keinen Erfolg sichernden Unternehmens zu animiren und die Erfahrung wird lehren, ob in solcher Art und Weise eine Stadterweiterung in der That gefördert, empfindlicher WohnungSnoth abgeholfen »nd der Konkurrenz der Steuerträger genützt wird. Leidenschastlichkeiten unzurechnungsfähiger Leute follen unbeachtet bleiben. Marburg, 6. August 1872. Tra«z Merk» ««d Personenzüge. Bon Trieft nach Wien: Ankunft 6 U. 21 M. Krüh und k U. 45 M. Abend». Abfahrt 6 U. 38 M. Krüh und 6 U. M. Abend«. Von Wien nach Trieft: Ankunft 8 U. 18 M. Krüh und 9 U. — M. Abends. Abfahrt 8 U. 25 M. yrtih und 9 U. 12 M. Adends. Beschleunigte Personenzüge. Von Marburg nach Wien Abfahrt 4 Uhr 5V M. Frilh. Bon Wien nach Marburg Ankunft IV Uhr 50 M. AbdS. Bon Marbnrq nach Ofen Abfahrt 6 U 5 M. AbendS-Bon Ofen nach Marburg Ankunft 9 Uhr Vormittag. Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. «ihvg«. Von Wien nach Trieft: Ankunft 2 Uhr ö Min. Rachmittag. Abfahrt 2 Uhr 8 Min. Nachmittag. Von Trieft nach Wien: ! Ankunft 2 Uhr 43 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 46 Min. Rachmittag. Gemischte Züge. Von Trieft nach Mürzzn schlag: ^ Ankunft 11 Uhr üS Min. Mittag. ' Abfahrt 12 Uhr 20 Min. Aachmittag. Von Mürzzn schlag nach Trieft: Ankunft 1 Uhr S1 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 20 Min. Rachmittag. KSrntner-ZAge. Abfahrt: Von Marburg nach Franzenöfeste 9 Uhr 20 M. Bormitt. Bon Marburg nach ViNach 3 Uhr Rachmittag. Ankunft: Von tzranzenSfeste nach Marburg ö Uhr 81 M. Rachmitt. Von Villach nach Marbnrg 11 Uhr 44 Min. Vormittag. Beschleunigte Personenzüge. Abfahrt nach KranzenSfeste 11 Uhr 10 Min. Rächt«. Ankunft von Kranzentzseste 4 Uhr 33 Min. Krüh.