Nr. 2W. »lH!lUM,rallon«prt!«: Im llomploli „an,!, fi. I,, halbj. sl. 5> 5>„, Fill »it ZnstellUl« in« Hau« halbj. s.tt l». ü!li< » « ^efi «anzj. fi. '5, hnl^j. fi. ?','.<>. Freitag, l. September. 3»s«lt!on»getühr: st«r Nliue Inl^rale di» ,;, « Zeilen «N ll, glößtil pl. Zeil« « ll.; bei iis!««^ Wici'^holun °.n pr. .^?l!<, « ,f. ^7«. Amtlicher Theil. 3s. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Alle l höchster Entschließung vom 20. August d. I. den» Finanzlnspector in Rohrbach Franz Ritter Brenner v. Fclsach den Titel und Charakter eines Finanz. Oderillspcctorö allcrgnädigst zu verleihen geruht. AuerSperg m. p. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. August d. I. dem Rcchnungsrevidcntcu des Finanzministeriums Karl Fuchs in Anerkennung seiner vicljährigeu, treuen und ersprieß-lichen Dienstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Rrchnungsrathes allergnädigst zu verleihen geruht. Pretis m. i>. Sc. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. August d. I. dem Finanzwach-Respicicnten Karl v. Hotz. aus Anlaß seiner Versetzung in den dauernden Ruhesland, in Anerkennung seiner mehr als vierzigjährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung das silberne Berdiensttreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Zur Oricntsrane. Die Mediation ist in vollem Gange. Man tele, graphicrt hierüber unter dem 29. d. M. der „Pol. Eorr." aus Kon stan li nopel: ^Infolge der gestern den hiesigen Vertretern der Großmächte von ihren betreffenden Regierungen zu« gegangenen Weisungen sollen dieselben heule der Pforte über den Wunsch des Fürsten Milan, das gute Einvernehmen zwischen Serbien nno der hohen Pforte wieder herzustellen, zwar leine collective, wol aber eine dem Inhalte nach identische Mittheilung mit dem Beifügen gcmacht haben, daß eine hierauf bezügliche baldige Ent' sä'ließung der hohen Pforte den Wünschen der Großmächte entsprechen würde. Die Behauptung, daß die Pforte dem Wunsche Ausdruck gab, Scrbicu möge un-mittelbar in Koustantinoftcl den Frieden ansnchcn, ist unbegründet. Man glaubt, daß der Ministcrrath sich noch heule mit der Fricdensfrage beschäftigen werde." Die von der „Agence Havas" verbreitete Nachricht, die Mächte hätten als FricdcnSbcdingungen die Erhaltung des Fürsten Milan auf dem Throne, Zahlung einer Kriegsentschädigung, Besetzung einer serbischen Grenz» festung vorgeschlagen, wird jetzt officicll von Paris aus mit dem Beifügen dementiert, es seien bisher überhaupt leine Grundlagen für die Verhandlungen aufgestellt worden. Daß die Mächte sich über ein Fricdcnsftrogramm, wenigslcns den Grundzügen uach. werden verständigen müssen, w-nn, wie nicht zu bezweifeln, die Pforte ihre Geneigtheit zum Frieden erklären wird, ist selbstver. stündlich. Uebereinsllmmend wttu der „Pol. Corr." und der .Mn. Ztg." aus Konstanlinopel gemeldet, daß ein Thronwechsel in lürzcstcr Z.il bevorstehe. Nachdem sac. lisch die Macht in den Händen Mehcmed Ruschdi Pascha« rnhl und durch die Erhebung Abdul Hamibs ein Wech. ,'cl in der «age wenigstens für die erste Zeit laum her vorgerufen würde, sn dürften die Friedensverhandlungen dnrch ein solches Ereignis laum einen Abbruch erleiden. Noch weniger Bedeutung ist den kriegerische Allüren beizumessen, in denen der officiüse serbische „Istol" sich wieder gcfüllt; eS entspricht lediglich der Situation, wem, das Organ R'stii' eben in diesem Momente noch an. kündigt, daß Serbien auch bereit sei, bis auf den letz. lc:, Mann zu ringen. Wenn der „Istot" blmerll. dnß ^rbien gewußt habe, der Krieg sei lein Spicl, so hat eö wciltr gewußt, daß auch Friedensangebote lein Spiel sind und daß die Mächte in leinen, Falle gewillt sein werden, mit sich Komödie lcciben zn lassen. Wir möchten nicht an der Stelle der serbischen Reguruna die Lage verantworten, in die ein frivoler Seilenspruna das Land bringen lonutc. Der berliner ..National.Zeltuna" «ehl aus Paris vom 27. d. über eine angebliche K>.nd«ebung der Pe>. slimmung seitens dcr Psorle gegen Oesterreich solgende telegraphische Meldnng zu: «Glaubwürdigen Nachrichten znfolgc betundete die Pforte ihre Ammositül gegen Ocsleneich, indem sie sich am 18. August nicht, wie in früheren Jahren, um G" durlStage des Kaisers ^ranz Josef bei dem feierlichen Gottesdienste in Kvüstanlinopcl vertreten ließ. Uns den, darauf folgenden Bcmlel der dortigen osttrrcich,!,ch.unaa rlschen Staateangehöri^cn hielt der Botschafter Graf Zichy eine Nrde, worin cr die Kroaten zu chrer enl» jchlossencn Haltuna während des Soffa«AufstandlS beglückwünschte und hinzufns.ts. baß er auch in Hulunsl für die Sicherheit dec Christen auf sie vaue " Dcm gegenüber bemalt jrooch d>c . P»M« dak i-, Wien von diesem Vorfalle nich.« brl«, nt is! ' Die europäische Finlinzlagc. Die Lage der europäischen Ha.,ptban,en zeinl bc. rcitS seil längerer Zeit cine 9"nz außerordentliche Hühc der vorhandencn Barmittel. Brzcich-icnd hiesür sind dic ^u.anzanSweise, welche die großen Vm,lcn Englands und dtS Continents diesbezüglich vetiMmlichen. So besitzt vor allem die englische Bank ihrem letzten Ausweise zufolge einen Barvorrath von 33 Millionen 894,732 V,, die Bank von Frankreich einen solchen von über 2100 Mill. Francs, die deutsche Reichebanl einen solchen von 596 Mill. Marl. Der Notenumlauf der drei g-ninnt n Banlen belräat nur 28.252,255 L., 2432 Mill. Francs und 057.012,000 Marl. Bei der Bank von England über riffl dcmgemiß der Barvorrath den Nolennmlauf um nicht weniqer als 5,672,917 L. Die Banl machte daher augenblicklich von ihrem Nolenprioileglum gar leinen Gebranch, sie lann vielmehr noch um den lctzta„qesührlen Geirag Noten ausgeben, ehe sie auch nur ! L. von den gejetzlich zu-lüssif,en 15 Millionen L. emittiert. Ihre Nolenreserve beträgt daher gegenwärtig 20.672,917 L., ist miihin doppelt so groß, als sic von dtn vorsichtigen Geldpoliti' lern für normale Zeittn als ausreichend bezeichnet wurde. Der englische Geldmarkt ist daher rwn einer itrisis augenblicklich so entfernt, wie zu keiner früheren Zei<, ee sei denn, daß man den gegenwärtigen Zustand der ungeheuren Geldansammlungln in Lonlbordslree: und die Schwie» rigleit, Gcld zu placieren, ^lrichsam als eine Krisis anderer Art bezeichnen wollle. Was denz, daß der Thronwechsel um Bosporus umnitlel» bar brvolstthcnd sei. Kann auch dcr Tug dieses (breig-nisslS nicht qenllu angegeben werde» — heißt cS in der betreffenden Nachricht, — so ist rS doch gewiß, daß rr schr nahe gerückt unc> dnß da^ lör'i^nis sich jcdcnsall« noch vor Beginn des nächsten Ramazan vollziehen w?rde. Feuilleton. Der Teufels-CllPilan. Roman von I. Steinmann. (Fortlchiliig., Wir müssen hier die Rettung des Secretärs mit wenigen Worten einschalten. Die Kugel des ZiaeunerS hatte CastillanS Brust gltroff.n, sein dickes Büffclwamms und die große Schnalle seines Wehrgehäuges die Kugel abprallen lassen. I"dessen war der Schlag doch so heftig gewesen, baß der jlmuc Mann die Olsinuuna. verloren halle und ohnmächtig zurückgesunttn war. Sein Pferd halle ihn dann in gestrecktem Galopp durch daS Gehölz bis auf das Feld gelragen, wo die Truppe um daS Feuer lagerte, und ihn dort abgeworfen. Nachdem er wieder zu sich gekommen, war er erstaunt gewesen, sich unter diesen Leuten zu befinden, die er beim ersten Blick als fahrende Gaukler und Siraßemänzer erkannte. Sie hall«« ihn mit ein paar Tropfen Branntwein erquickl und ihm erzählt, sie seien im Begriffe, nach Orleans ^u gehen, um dort ihre Knnste zu producicren, und daß !le mit dem ersten Morgengrauen dahin aufzubrechen Ltdächlen. Ben Iuel, der sich von seinem ersten Erstaunen l5? ,. b"le, ließ seinen Blick weiter über die Gruppe 'Hweifen. mlt >>"^' ^ ^ ja eine alle Bekannte," murmelte er, den. 2!" ^'"U" °uf ein Mädchen beulend, das «eben n T>ecretür stand. „Ja, es ist Marotte! Nun bin ich sicher, zum Ziele zu gelangen." Cr wandte sich zu Rirald. „Ich hl.ff>, morntn wird der Brief des Teufels» CapilänS in unsere Hände fallm." „Durch welches Mittel?" fragte er Italiener. „Bis jetzt war «egen den Schreiber mit Gewalt nichts anSzurichtcn. Wir müssen co andere m'fanaen. Laß mich nur darüber nachsinnen." „Wie, du meinst. Wohm gehen wir jetzt?" ..Wir bleiben hier. 6hc wir die neue Jagd bc. aim'en, müsscn wir .rfahren, wohin dcr Pogel seinen Flug richtet." Gcide stiegen den Hügel hinab und streckten sich bei ihren Pferden ins Graö nieder. Dort wollten sie weilen, „m den «nsbruch der Trnppe abzunarlen, welche sich, mit Ausnahme einer cinziam Person, die bc.m Feuer für die Sicherheit ihrer Kameraden wach blien, zur Rnhc begeben hatte. ^- Ms o:r erste Sonnenstrahl aus die Erde fiel, ricf die laute Stimme des Wächters seine Geführten zur Abreise auf. Die vom Schlafe gcilärllcn Künstler sprangen be. hcnde empor und packten ihr Speise- und Trinlgeräch auf den ans der Waldwiese stehenden Wagen. Auch Castillan hatte trotz den Schmerzen, die ihm die durch die Kugcl Ben Joels erlittene Contusion ver. urfcchte, aleichfulls fest acichlafen und vermochte ohne Mühe sein Pferd zu besteigen. Dcr Zug setzte sich in Bewegung und wandle sich der Gegend von Orleans zu. Ben Joel und Rinald aber rillen in ziemlicher Entfernung hinter demselben her. Der im ganzm stets sorglose Schreiber dachte nicht im mindesten daran, daß seine Verfolger ihm so nahe waren. Obwol fie ln Elampes seinen Argwohn erregt, 0 vermuthete er doch nicht, daß die ihm anf den Leib geschickte Ku^el von ihnen ftelommen sei. Es konnte ja die Male irgend eines Siraßenrüllbers sein, wie es deren in damaliger Zcil fast auf jeder großen Heerstraße aab. Dicht vor der Stadt Orleans nahm Cafnllan von seinen neuen Freunocn Abschied. Er orücklc dem Anführer dir Trnppe ein paar Goldstücke für die ihm bewiesene Gastfreundschaft in die Hand und ritt in die Stadt hinein, mn in einen Gasthof einznlehren den ihm der Chef der Künstler als passend für ihn be-ze,chnet hatte. Derselbe trug den Nun?,,: ..Das französische Wappm" und lag inmitten der Stad'. Die Straßenlomiidianten aber blicken in der Vorstadt in einer elenden Herberge. Ihre Mittel nchattetcn Ihnen mcht. in einem vornehmen Gaslhose das Frühstück cm zunehmen. Sie hatten dort lanm Quariier für ein paar Stunden ycnommen, als Ben Iml dori anlam. Er war allein, kr halte Rina'd den Ruth gegeben, sich in einiger Entfernung zu halten, um leinen Verdacht zu erregen. Der Zigeuner trat in das Gastzimmer, wo er den Wirth veschüf-igt fand, einen langen Tsch für die vor lurzem angekommenen Gäste zu decken. „ ..Es sind reisende Künstler bei Ihnen ""^."ssl"-redete Ben Joel den Wirth an. „Sennen S,c o'c,c ^""ÜWa's sollte ich nicht? < "widerte der W.rth. ,Sie '°'^^si^N!chl 27 T...rin namens Morme "''"^'ich^ne sehr hübsche braune ^^^^^ „Und wo ist diese ,etzt/ 1564 Abermals ist es Mid hat Pascha, dem das Verdienst gebührt, die schwankenden Minister und die zur Ent» scheidung dieser Frage berufenen großen Persönlichkeiten zu diesem Entschlüsse gebracht zu huben. Dil Aufgabe war eine außerordentlich schwierige, schon wegen der Na« tur der Hindernisse, die sich ihrer Bollbringung entgegenstellten. Die Sultanin Valids. in Verzweiflung darüber, ihren Sohn vom Throne herabsteigen zu sehen, kaum daß er nach sich warm gesessen, hat Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um wenigstens die Entscheidung zu vertagen. Der Großvezier selbst, der die unbeschränkte Gewalt, über welche er verfügt, zu beHallen wünscht und gleichzeitig der Mutter des Sultans, welcher er seine Stellung verdankt, seine Dankbarkeit beweisen wollte, hat umsonst versucht, den Ministern und Oroh'Dignitä'ren des Staates begreiflich zu macheu, daß leine Gefahr im Verzüge sei und die Unfähigkeit des Sultans leine Gefahr für das Reich begründe. Schließlich haben auch gewisse fremde Diplomaten, welche den möglicherweise ungünstigen Eindruck eines neuen Thronwechsels in Europa befürchteten, die Ansicht aufgesprochen, daß es vielleicht entsprechend wäre, noch einige Zeit zuzuwarten, bevor man «inen so ernsten Entschluß faßt. Der Ministerrath widmete dieser Angelegenheit mehrere Sitzungen, und Midhat Pascha, unterstützt von den religiösen Elementen des Conseils, hob mit unwider-stehllcher Logik alle dem gegenwärtigen Stande der Dinge anhaftenden Unzukömmlichkeiten hervor. Er be-tonte, daß das osmanische Gesetz die Einsetzung einer Regentschaft, ausgenommen der Fall der Minderjährig, leit ocs zur Herrschaft berufenen Prinzen, nicht gestatte; weiter, daß die Ersetzung eines von Geisteskrankheit ergriffenen Souveräns durch das Gesetz ausdrücklich be» fohlen sei, und daß es in den gegenwärtigen kritischen Verhältnissen des Reiches unerläßlich sei, vorzusorgen, daß das Land nicht seines Führers und natürlichen Ober» Hauptes beraubt sei. Diese und andere dem Wortlaute deS Korans entnommenen Gründe tonnten ihren liefen Eindruck auf die Versammlung nicht verfehlen, und wnrde im Principe beschlossen, daß der Erbprinz Ab» dul Ha mid zum Sultan proclamiert werden solle. So groß auch die Liebe dieses letzteren zu seinem Bru> der ist, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß erden Thron annehmen werde, und ist seine Thronbesteigung nur mehr eine Frage von mehreren Tagen. Wie bekannt, will ein uralter türkischer Gebrauch, daß der Sultan jeden Freitag dem öffentlichen Mittags« gebelc in einer ihm beliebigen Moschee beiwohne. Dieser Gebrauch ist so eingewurzelt, daß mehrerc Sultane lieber sich beinahe sterbend in die Moschee tragen ließen, als dieser religiösen Pflicht untreu zu werden. Während die» ses Gottesdienstes verrichtet ein zu diesem Zwecke durch einen eigenen kaiserlichen Hat eingesetzter Priester, welcher den Namen „Hadib" führt, ein ,Hud.Gey" genanntes Gebet für das Leben des Sultans und der kaiserlichen Familie. Während der letzten Anwesenheit des Dr. Lei. dcsdorf verordnete dieser seinem Patienten die abso» lute Ruhe und verbot auch, daß der Sultan il, die Moschee geführt werde. Um dicse ärztliche Anordnung mit den religiösen Vorschrift: in Einklang zu bringen, mußte zu einem besonderen Austunftsmittel die Zuflucht genommen werden, welches so ganz und gar orientalischen Charakters ist. Da die Priester, welche das Freitagsgebet verrichten, nicht vom gegenwärtigen Sultan eingesetzt wurden, schützt: man nemlich vor, so hat ihr Gebet keinen Werth, und hört daher für Murad V. dic Verpflichtung auf, d:mselben beizuwohnen. Im letzlen Ministerrathe war die Ntd»: davon, eine Proclamation zu veröffentlichen, in welcher der Bevölte« rung der wahre Grund bekannt gegeben werden sollte, welcher den Sultau verhindere, sich in die Moschee zu begeben. Im letzten Augenblicke jedoch verzichtete mau darauf, aus Besorgnis, eine Aufregung im Volte dadurch hervorzurufen. Vom Kriegsschauplatze. 29. August. Die neueste officielle Depesche aus Belgrad meldet, daß der Kampf auf der ganzen Front am 28. August entbrannt sei und mii, dcr Niederlage der Türken geendet habe. Mit der in diesem Kriege beliebten topographischen Un-genauigkcit in der Angabe des Gefechtsortes ist iu dem Telegramm nur von einem Walde die Rede, welchen die Türken am linken Morava-Ufer zur Vorrückung benützt Hütten. Nuu sind aber die Begleitungshöheu der Mo-rava auf diesem Ufer von Tcsica bis Dolnji'Adrovac, also von der serbisch-türkischen Grenze bis westlich Ale-xinac, fast durchaus bewaldet. Es ist also, wenn man die verschiedenen uuverläßlichen Nachrichten aus Belgrad nicht in Berücksichtigung ziehen will, nicht leicht möglich, den Ort des Kampfes am 28. August zwischen Alexmac und Znpovac zu constatieren. Einzelne bel-grader Telegramme meldeten nemlich, daß auch Ali Saib Pascha zum Rückzug gezwungen worden sei und sich am Montag bei Tesica befunden habe. Der 28. August war der zehnte Tag, an dem südlich Alcxinac getämftft wurde. Die „Presse" versucht es, in folgendem cine übersichtliche Skizze der stattgefundenen Kämpfe zu geben. Am 19. griff Ali Saib Pascha die serbischen Vorposten bei Zuftooac und Go. lesnica an, ohne den Gebirgsübergang der Svina Glava forcieren zu können. Am rechten Ufer war an diesem Tage das von Knjazevac angerückte Corps Achmcd Ejub Paschas in Rzavci eingetroffen nnd trieb die serbischen Vorposten zurück. Am 20. nahm Saib Pascha Hupooac, rückte bis Grejevac vor; Ejub Pascha besetzte Stanci. Am 21. zogen sich die serbischen Vorposten auf dem linken Morava-Ufer bis Teöica zurück, Ejub Pascha rückte bis Prugovac vor. Am 22. gelangte Tesica einerseits und Prugovac andererseits in den Besitz dcr Türken. Am 23. August wurde die Verbindung der beiden tür< tischen Corps bei Buimir hergestellt; Ali Saib Pascha hatte Nosrina genommen, Ejub Pascha griff eine der wichtigsten Redontcn südöstlich Alexinac (Nr. 17) bei Sutvanovac, jedoch ohne Erfolg an. Gleichzeitig rückte an diesem Tage ein Theil der nischer Besatzung bis Kalun vor. Am 24. trat eine Wendung zugunsten der Serbcil wenigstens auf ihrem linken Flügel ein. Ejub Paschas Angriffe wurden nicht nur zurückgeschlagen, er mußte auch Prugovac räumen und sich bis Dobruje-vac zurückziehen. Was von diesem Tage am linken Ufer der Morava bis zum 28. August geschah, ist weder dem Telegramm von Konstantinopel noch jenem alls Belgrad zu entnehmen. Am 25. wurde Cjub Pascha in der Front wie in der rechten Flanke von Lipovac her ange' griffen und er zog sich jedenfalls zurück, nachdem-an diesen, Tage die Ankunft deS Horvatovic in seinem Rücken gemeldet wnrdc. Am 20. wurde Ejnb Pascha von drei Veiten, in Front, Flanke und Rücken, ange. griffeil, und wir möchten bezweifeln, ob es ihm gelungen sei, den Angriff zurückzuschlagen. Dagegen spricht nem< lich der Ruhetag am 27., welchen die Türken nach einem Erfolge jedenfalls zur Vorrückung benützt hätten. Anch ergriffen am 28. die Serben, wie die Telegramme mcl> dcten, die Offensive gegen Ejub Pascha. Dagegen scheint Ali Saib an diesem Tage die Serben angegriffen zu haben — jedoch ohne Erfolg, wie die belgrader officielle Nachricht meldet. Ob die letzten serbischen Depeschen alle auf Wahrheit lxruhen, kann man selbstverständlich heute noch nicht entscheiden; immerhin scheint jedoch die außergewöhnliche Schweigsamkeit des Preß-bureau's in Konstautinopel nicht dafür zu sprechen, daß die Dinge für die Türken südlich Alerinac zu besonders günstigen Hoffnungen berechtigen. Politische Uebersicht. Laibach, 31. August. Außer dem Abgeordneten der t r i e st e r Handelskammer I. M. Teuschl hat gestern auch der gali-zische Relchsralhsabgeordncte Gniewosz, welcher kürzlich zum Hofrath im Unterrichtsministerium ernannt wurde, sein Mandat niedergelegt. Die Angelegenheit der in Pest internierten Russen hält die ungarische Presse unausgesetzt in Athem. Der „Pester Lloyd" berichtet: „Dic hier internierten Russen wurden für heute, vormittags I I Uhr, auf das Stadthaus beschieden, mußten aber unverrichtelcr Sache wieder abziehen, da noch immer leine höhere Ordre über das, was mit ihnen zu geschehen habe, eingelangt ist. Heute wurden die Pässe der Internlerlin vom Ministerium des Innern abverlangt und die Russen angewiesen, morgen, 11 Uhr vormittags, wieder zur Slabthaupt-mannschaft zu kommen, wo sie Bescheid und ihre Pässe und Waffen erhallen werden. Das russische Consulat steht mit den Internierten in fortwährendem Verkehr." — Wie „Pcsti N"plo" erfährt, sind mit dem vorgestrigen Morgenzuge abe»mals zwölf russische Offiziere in Pest angekommen. Auch diesen wurden die Pässe abgenommen, sie selbst unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Es werden neuerliche Scharen russischer Offiziere erwartet. Der Telegraph spielt fleißig zwischen Pcsl und Ostende, wo sich Herr v. Tisza dermalen befindet, sowie bis vorgestern zwischen Pest und Bad Schmels, wo sich Graf Andrassy befand. Mit dem Ergebnis der beiden Sonntags in der Provinz vollzogenen Abgeordnclcnwahlen kann die republikanische Partei ft rank reichs nach Lage der Dinge wol zlifrieden sein. Zwar drang !n P^ntivy, wie vorauszusehen war, der tlericale Gras Mun durch; aber er erzielte schon lOOO Stimmen weniger als im vorigen Wahlgang und schlug seinen republikanischen Gegner Le Magnet mit der schwachen Mehrheit von 9790 gegen 9415 Stimmen. In Guingamp hingegen blieb dcr le-gltimistisch llericale Eandidat Fürst Lucinge, der in zwei früheren Wahlgängen das Feld behauptet halte, mit 5835 Stimmen in der Minorität; dcr Republikaner Huon wurde mit 6334 Slimmen gewühlt. Die republikanische Mehrheit deS Abgeordnelenhauses hat also ein neues Mitglied gewonnen und der Klericalismus selbst in der finstersten Gegend der Bretagne an Boden verloren. In dem Dorfe Baud, welches in dcm Mun'schen Wahlsprengel liegt, gab eS übrigens einige Ruhestörungen, die sldjuncten des MaireS sollen von den Bauern -mißhandelt worden sein. — Der Marschall'Präsident Mac Mah on ist vorgestern abends wieder in Paris eingetroffen. Die großen Mililärmanövcr in ChalonS wurden mit vollkommener Präciston ausgeführt. Der bevorstehende Besuch Gambctta'S in London soll von der republikanischen Partei in England oder wenigstens von denjenigen Personen, die dcr rcpublila' nischcn Regicrungsform hinneigen, zn cincr Dcmonstra^ „Auf ihrem Zimmer. Wollen Sie etwa mit ihr sprechen, mein Herr?" „Ja, ich kenne das junge Mädchen schon lange und habe ihr eine wichtige Nachricht mitzutheilen." „Hoffentlich eine angenehme. Gehen Sie nur nach der ersten Etage hinauf. Das Zimmer werden Sie fchon finden, mein Herr. Marotte wird Toilette machen, und dabei pflegt sie gewöhnlich laut zu singen." Mit raschen Sprüngen war der Zigeuner oben. Der W.rlh hatte ihn recht berichtet. Aus einer nahen Tyur schlug eine trillernde weibliche Stimme an sein .. . ^l^".^ zu)l)r ""trat. f°"d er sie beschäf. tlgt, ihr langes, bis zu ihren Fersen herabwallendes Haar mit emem eisernen Kamme in Oldnung zu bringen Wer sie auch nicht kannte, würde doch sogleich gesehen haben daß sie zum Stamm der Zigeuner gehörte. Ihr Gesicht war ziemlich regelmäßig geschnitten, ein Paar große dunkle Augen flammten aus dem bräunlichen Teint hervor; ihre Lippen waren roth wie Blut und — etwas aufgeworfen — wie zum Kusse geschaffen. Eine lange wollene Robe, unter der sie ihr Tänzercostüm trug, um> hüllte ihre geschmeidigen Glieder. Im ganzen war sie ein verführerisches Geschöpf, und wenn sie auch nicht die crnstc, klassische Schönheit von Zilla. Ben Joel's Schwester, besaß, so hatte sie doch Reize ge„ug, um jeden jugendlichen Verehrer weiblichen Geschlechts leicht in Ver. suchung zu führen. Der Zigeuner lanntt sie von der Z:it her, wo sie mit einer von lhm geleiteten Bande m Franlreich umhergezogen war. Sie hatle den Bemamen Marotte wegen ihrtS sprudelnden Humors und lhrer tollen Streiche erhallen. „Marotte!" rief Ben Joel, indem er ihr die Hand entgegenstreckte. ..Ach, du bist es, Ben Joel!" rief sie zur Antwort, das glänzende lange Haar zurückwerfend. „Still, still! Nenne meinen Namen nicht so laut," sagte der Zigeuner. „Was? hast du Geheimnisse? Woher kommst du? Wo ist Zilla, meine Freundin? Seit zwei Jahren habe ich nichts von euch gehört." ..Du sollst alles erfahren. Für jetzt aber handelt es sich um wichtigere Dinge. Ich erwarte einen großen Dienst von dir." „So sprich, ich bin ganz Ohr." Ben Joel verschloß die Thür. Beide setzten sich einander gegenüber. Der Zigeuner sprach so leise zu ihr, als fürchte er, daß die Wände Ohren hätten. Das Ge-sprach währte ungefähr eine halbe Stunde, dann verließ Ben Joel die braune Schöne mit dem Ausdruck vollkommener Zufriedenheit auf seinem Gesichte. ..Auf diesen Abend", sagte er im Fortgehen, und vor allem, vergiß das Zeichen nicht." Der Bandit suchte Rinald auf, während Marotte, statt sich mit ihren Gefährten zu Tisch zu setzen, nach. dem sie mit dem Anführer der Gesellschaft leise einige Worte gewechselt, die Herberge verließ; und in ihren Mantel gehüllt, den sie zur Hälfte über den Kopf gezogen, cinen Bündel in dec Hand, begab sie sich mit elastischem Gange nach dein Gasthofc, wo Castillan abgestiegen war. Vor der Thür dieses Hauses stand ein Pferd, das von einem Hausknecht gesattelt wurde. Marotte er- kannte es sogleich; es gehörte dem jungen Manne, dcr mit ihnen alls dem Felde übernachtet hatte. „Ein schönes Thier," sagte sie, den Hals des Pferdes mit ihrer kleinen Hand klopfend. „Es gehört wol einem Prinzen?" „Und es ist ebenso stark als prächtig gebaut," cnt-gegnetc der Hansknccht, dcr sich gern mit dem hübschcn Mädchen in ein Gespräch einließ. „Es hat hcntc schon viele Meilen gemacht nnd soll seinen Herrn noch diese» Tag nach Romorantin tragen." Marotte scnfztc. „Ach, wer doch anch reiten könnte! Ich armcö Mädchen ,nnß zn Fuße dorthin gehen." ..Was? die ganzen fünf Meilen?" ,.Ia. Nun wer weiß, vielleicht treffe ich unterwegs eine mitleidige Seele, die mir Platz in ihrem Wagcn vergönnt." Marotte entfernte sich rasch, eilte durch die Stadt und znm Thore hinans. Dicht vor demselben trat ihr plötzlich Ben Joel entgegen. Sie raunte ihm ein paar leise Worte zn nnd schritt dann weiter auf dcr Straße,, die nach Romorantin führte. Sie war erst ungefähr cine Mcllc von dcr Stadt entfernt, als Castillan sein Pferd bestieg. Es hatte elm, Wei geschlagen; er hoffte Romorantin beim Untergänge der Sonne zn erreichen. Er griff an die Stelle seines Wammses, wo dcv ihm von seinem Herrn übcrgebcnc Brief an den Pfarrer Bernhard Thomas eingenäht war. Er fand alles noch wie zuvor und ritt nun sorglos wcilcr. (Fortsetzung folgt.) 1565 tion benützt werden. Der „Standard" macht auf das Unpassende einer solchen Schaustellung aufmerksam, ob« gleich das Blatt meint, für seinen Theil lönnc ihm nur erwünscht sein, daß auf dicsc Weife offen die Unbedeu» tendheit jener Partei in England zutage kommen würde. Was Gambctta anbetreffe, so habe er, wie man auch sonst über ihn zu urtheilen geneigt sci, jedenfalls Be» fähiguxg, M»th, Hartnäckigkeit, einigen Scharfsinn und viel Äl'gcistcnmg bewiesen. Er könne deßhalb darauf rechnen, auf englischem Boden viele Bewunderer zu besitzen, er müsse aber nicht so närrisch sein, dort als republikanischer Missionär auftreten zu wolleu. Er würde gründlich getäuscht, wenn man ihm sage, daß Monarchie oder Rcftublil in England eine offene Frage sei. Es seien mehr Katholiken wie Republikaner auf der Insel, deshalb würde Oraf oc Mun bei einen, Besuche in England ebensogut annehmen können, daß alle Engländer bereit seien, die Angemcsscnhril, Papisten zu werden, in Betracht zu zieheu. Aber uicht nur das Tory'Organ, sondern auch der, in politischen Dingen wenigstens, a'ußnst raoicale „Spectator" spricht sein Mißbehagen über den Besuch Gambetta'S nnd besonders über die beabsichtigte republikanische Demonstration aus. Die Eröffnung der italienischen Eisenbahn strecke Picenza-Schio-Ticue f^ud vorgestern anstandslos statt. Kronprinz Humbert wurde mit Enthusiasmus empfangen. Bei dem Diner brach'e Senator Vamperiico einen Toast auf das königliche Haus aus, den der Kronprinz dankend mit einem Tuastc auf den Fortschritt der nationalen Industrie erwioeite. , trlegcs iu Transvaal. Es ^eht aus denselben hervor, daß die bcldeu Heerhaufen der OoerS, der östliche unter General PreloriuS uud der westliche unter Präsident Burgers und General Smit stetig gegen SeccocmS Festung vorgerückt sind. Pretorlus unter bestündigen Kämpfen. Einem Telegramme aus Kimbcrlcy vom 4. August zufolge haben Prclorius und Burgers eine Vereinigung erzielt, und der letztere hat mit 150 Mann 2000 Eingeborene geschlagen. Viele Häuptlinge haben ihre Unterwerfung angekündigt. Zahlreiche Verstärkungen gelangen fast ohne Unterbrechung zur Armee von Trans, vaal, die nunmehr 6000 Mann mit 300 Wagen, sieben Kanonen und einem Troß von 1000 Personen zählen soll. Die Bürger von Lydenvurg wurden von 2000 bis 3000 AmarizwasiS, tapferen und kriegerischen Kaffcrn, unterstützt, wclche die Vcrschanzungcn des Häuptlings Johannes erfolgreich gestürmt haben sollen, aber ihren Sieg nicht vollständig machen konnten wegen der „Vor. sicht" der Bürger, die, anstatt die Veste von einer an» dern Seite anzugreifen, in sicherer Entfernung blieben. Darauf zogen die Swazi sofort nuch Hause. Hagesneuigkeiteu. Statistische Verhältnisse in der t. k. Armee. Im Auftrage des t, l. Reichstricgsministeriums gibt bekanntlich die dritte Section des technischen und administrativen Mililärcomit6's ..Statistische Jahr-v ü ch e r" heraus, die alljährlich ein reiches und all» Amcin interessantes statistisches Material zutage fördern. Von den diesjährigen Publicationen des Eomllü's liegt bisher der I. Band vor, der sich namentlich mit den Ergebnissen des regelmäßigen polilisch-militürischen Retru» l'erungsgeschästes im Jahre 1873 befaßt. Der Band ist ubcr 20 Bogen stark uud äußerst sorgfältig und über. Nchtlich gearbeitet. Dem reichlichen Inhalte desselben ent-"mmt die „Bohemia" nachstehende interessante Zu« smmnenstellung: . . 9ln, Iahle l873 waren zur regelmäßigen Stellung 3.,. «... ^Achshälften 722,733 Wehrpflichtige der drei b.lr i. ^" vorgerufen worden, wovon 102,180 zeitlich H" nmrden, 80.221 be! der Stcllung nicht erschienen, aeinA. ""U" körperlicher Gebrechen zurückgestellt oder dienst °li° nur 176 pro Mille lrlegS. einen 9i?.«c, funden wurden. Gegen 1872 ergibt das «usfall von 24,663 Krieasoienstlauattchen, und zwar hatten alle Generalcommanden ungünstigere Ver-' hältnisse als im Vorjahre. Was die einzelnen Ergänzungsbezirle betrifft, so war hier das Verhältnis orr Tauglichen zu den Un-länglichen ein unendlich verschiedenes. Während z. B. in dem Ergänzungsbezlrle des rumänischen Regiments Nr. 37 (Großwardein) auf 1000 Wehrpflichtige nur 37 Kriegs-diensttaugliche kamen, zählte der beinahe ausschließlich serbische Ergänznngsbrzirk Nr. 6 (Neusatz) deren 389 ans 1000. Von den böhmischen Regimentern hatten Nr. 18 (Königgrätz) und 75 (Ncul-aus) die wenigsten, zwischen 101 und 150, die Regimenter Nr. 21 (Easlav) nnd 42 (Thcrcsicnstadt) die meisten Kriegsoiensttaug-llchen (zwischen 201 und 250). Die wegen Kriegsdienst, unlanglichkcit Gelöschten bctrngcn in der ersten Alters-llasse W pro Mille der gcsammlen Untauglichen. Von den 127,450 lauglich Befundenen wnrden 87,267 zum stehenden Heere assentiert, 16,054 in die Ersatz' reserve eingereiht. 23,235 zur Landwehr assentiert. Es betrugen also die znm stehenden Heere Assentierten durch' schnittlich 685"/^> der lriegsdicnstlauglich Befundenen gegen 598"/a„ im Jahre 1872 nnd 581"/^ im Jahre 1871. Am kleinsten war der Antheil des stehenden HccrcS, abgesehen von Tirol, im Gencralcommando Budapest, am größten im Generalcommando ttcmbcrg. Ein wichtiges Kapitel bildet die Beobachtung des Perhaluisfcs der Vorbildung und Oeschicklichleit der Re< t> ulrn in den einzelnen Kronländcrn. Schreiblundlg waren von den 87,26? Rekruten des stehenden Heeres 45,379, d. h. 512"/,u gegen 485<'/^ im Vorjahre und gegen 437"/«.. im Jahre 1871. Die meisten Schrciblundigen lieferte das Gcneralconnnando Men (982 unter 1000). die wenigsten Dalmatien (19 unter 1000). Im General-commando Prag kamen auf 1000: 846 Schreiblundige. Dagegen hatte da« Gcneralcommando Budapest nur 491, da« Geneialcommando «emberg nur 146 unler 1000. 208"/oc der zum stehenden Heere Assentierten (18.393) waren Profcssionisten, von denen die meisten auf Schlesien und Böhmen (390 und 38?"/,,,). die wenigsten auf Sieben-bürgen und die Bukowina entfielen (76 und 647,«). D«e Schuster waren in Schlesien unter den Relrulen mit 67'7y„, in der Bukowina und Dalmatien nur mit 16"/^, die Schneider in Böhmen mit 337<,„ in der Bukowina und Dalmatien dagegen nur mit 1'/... ver. treten. Die Zahl der eingereihten Turner war im ganzen 798, darunter halten die meisten Ungarn und Böhmen, die wenigsten Kraln (3). Bezüglich der Physischen Constitution hat das Jahrbuch eingehende Untersuchungen gepflogen und die Ergebnisse ebenso wie die Verhältnisse der Tauglichen zu dcn Untauglichen nnd der Schrcibtundigcu zu deu Schreib-nnkundigen in dem Werke beigefügten Karten veranschaulicht. Die miltlrre Körpcrlangc der kricgsdiensttauglich Brfundenen betrug 63 Zoll (l 65>9 Mcter), der mittlere Brustumfang 31 bis 32 Zoll (0 810 bis 0>842 Meter) Interessant w.ro oic Durchfchuittsziffcr bei den einzelnen Nationa täten Bei den Dcutschcn, C cchcn ,m?R mä n betrug dte mittlere Korprrlange 62 bis 63 Zoll, d Magyaren, Slovatcn und Kroaten hatten etwas kl inere ff.^u.7^^ll), uoch kleiner die Polen und Ru! e en (61 b.s 62 Zoll). Der mittlere Brustumfang war am größten bei dcn Ezcchcn, Ruthencn und Magyaren (32 Holl) etwas geringer bei den Deutschen und Slovakcn (31 bis 32 Zoll), am kleinsten bei dcn Polen, Rnmünen und Kroaten (31 Zoll). Die günstigsten Verhältnisse in Bezug auf Kikperlänge und auf Brustumfang lamen bei den Czechen vor, während die Polen und Rumänen als die schwächlichsten fungieren. Bei den Magyaren ist auch bei kleinerer Statur die Entwickelung des Brustum-fanges vollendet, daher die Tauglichkeit weit größer als bei den übrigen Nationalitäten. So kehrt bei den Ma« gyaren für die verschiedenen zollweisen Abstufungen der Körperlängc von 59 bis 65 Zoll nahezu immer das. sclbe Verhältnis der KricgSdiensttauglichleit »vieder, während sich dieses Verhältnis bei den übrigen Nationalitäten mit Zunahme der Körpcrlänge von Zoll zu Zoll successive auffallend günstiger gestaltet. (Fortsetzung <°'«t) - (Vurglh « rsPren 8 ung in Olmlly.) Nm 22tcn v. M. abends wurde in Olmlltz unter Aussicht und Lenung des Hanplmannes von, Ocnirregime»te, Herrn Valalarz. die Sprengung brs alten Vurgihore« im Vc'sein des Landescommanbierrl,. den FZM. Freiherr« von PhiliPPovich. mehrerer Generale und Stabsoffiziere, des Bürgermeister« v. Engel, anderer Honoratioren der Stadt uud einer zahlreichen Zuschauermtngc lluSa.ef.ihrt. Die Sprengung erfolgte mülelli Dynamit °uS mehreren Ladungen, lie mil ciner rlcltrischcn Vatterie in Veibindung standen. Kaum wurde da« glichen ,ur Entzilndung gegeben, erfolgte die Detonation. Da« ganze Oebändc schien sich zu heben, verschwand jedoch, von Staub und Rauch verhüllt, dem Auge des Zuschauers. Die slarlen Mauern und «estcn Wölbungen des Vurgthor«, welche« vor 300 Jahren gebaut, den stärksten Beschossen jener Zeit Widerstand leisten konnten, stiiizlcn wie ein Kartenhaus zu« san.meu und waren augenblicklich in einen Schutthaufen vrr wandelt. Als Rauch und Stoul, sich zerstreut halle, erblickte man nur mehr eine formlos untcreinandergeworsene Ziegel- und Vteinmasse. — (Im August erfroren) Man schreibt aus Gastein unterm 27. v. M. der „Deutschen Ztg.": „Als Nachtrag zu mei. uer gestrigen Depefche theile ich Ihnen mit, daß man gestern drei Vauern aus dem gasteiner Thale, welche ihr vermißte» Vieh suchten, erfroren fand. «uch manche, Vtllck Vieh ist zugrunde gegangen." — (Unglück durch scheue Pferde.) Nu« Maulh, hausen wirb der „kinzer Tgpst." llber ein furchtbare« Unglllcl belichtet, dm, auch ein Menschenleben zum Opfer fiel. «m 2«len August um die zwölfte Mittagsstunde fuhr Graf Clam-Martinitz mit einem Äiererzug du»ch Mauthhausen, um mittelst der fliegen, den Vlllcke nach Eim« sich überfuhren zu lasse.,. Vci der Vrllcke angelangt, stiegen der Graf »nd ein Diener vom Wagen ab. mäh« rc»d der Kutfcher auf dem Vocl sitzen blieb. Pliihlich wurden die Vorreitpfclde scheu und risfru die Stangenpferde mit sich. Nach lurzer Strecke stürzten d,e lrhlern, ebenso der Nagen, Der Kut. scher wuldc herabgeschlcubert, ohne daß er jedoch verletzt wurde. Die Pferde rafften sich wieder auf. Vein, Hause de« Eisenhilnd» lcis Ey«,, stllrztc jedoch eines derselben nnd quetschte im Falle die ombcigrhcude Geireid^haiidlcrin Schünbäck aus Obenberg derart an die Mcucr und herabgehende Dachrinne, dnß letztere gleich einem Vlatt Papier zusammcngedrllck! winde, während die Frau zwei Knochmbrllchc und eine Kreuzverletzung erlitt. Die drei a»o?rn Pferde rasten weiter, bis eines nach dem andern stllrzle. Das letzte wurde eingesangeii. Ein Vllckerjunge wurde von den scheuen Thielen in ei,u'n i!aden geschleudert Frau Schüubäck starb nach anderthalb Stunden an den erlittenen Brrletzungeli. während der Väckerjunge, der einige Zeit in Krumpfen dalag, mit dem Schrecken davonkommen dllrfte. Eras Elam hatte die beiden Geschädigten im l'ause des Tages besucht und zur Pflege derselben namhafte Vetlllge zurückgelassen. -- (Ein eigenthümlicher Hochzeitszug.) Die Pariser, die in den Lhamps Eli<6l« verkehren, waren an einem der jüngsten Abende nicht wenig erstaunt, ol« ungefähr zwanzig Velocipedes, geführt von jungen, festlich gekleideten Männern, aus deren Schoß je eine junge Dame saß, im schnellen Lauft vor ihnen vorbeibefilierten. Es war dies ein veritabler Hochzeit»zug, der bereit« wührrud des Nachmittags die Hal^t«»« des Loi» ä« Louinssne belustigt und, gefolgt von zahlreichen Equipagen, wieder» holt die Tour um.die Vassm« gemacht hatle. Zur lliervollstän» digung des Ganzen fuhr »u der Spitze, ein Pelocipedift, der auf der Violine lustige Weisen spielt,, abend« aber sein Instrument mit einer riesigen Fackel vertauschte. — (Mortalität«. Statifiil und Gesund» h c il b verhÜltn < sse.) Vi« zu der am 12, August d. I. be« endeten 32. Iahreswoche sind von je 100,000 Einwohnern »l« gestorben notiert: in Wien 50. in Pest W, in Prag 77. in Vcrlin 75, in Vreslau 89, in Vettin 51, in Köln 00, in Han« nover lltt, in Hanau 35, in Frankfurt am Main 40, in Mägde« bürg 5,0, in Slraßburg 79, in Leipzig 66. m Mllnchen «9, in Hamburg 58, in Pari« 50, in Vrusfel litt, in Amsterdam 40, iu Rotterdam 40, im Haag 74, in Vasel 40. in Christiania 40, in Stockholm 60, iu Kopenhagen 46, in Rom 64, in Turin 43, in Alrfllndiia (Egypten) 90, in London 45, in Vlabgow 45, in Liverpool 47, in Dübln, 38, in Loiüburgh 28, in Viewyorl 95», ii, Pliilaoilvhin 73, in Vost"N 70, in Lhicago 50, in Madras 76, in Lalcut!» 46. Im allgemeinen zeigte» sich in der oben belegten Woche die Stelblichlcis,ug halte in Laibach blos einen Aufenthalt von drei Minuten, während beffen eine am Hossalonwagen nothwendig gewordene Reparatur schleunigst be. sorgt wurde. Mit Ihrer Majestät der Kaiserin machten auch Ihre l. und l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Marie Valerie die Reise mit. Die Station Miramare war zn «hren de« hohen Vrsuche« entsprechend beloriert und beleucht't, und wurde eigens zu diesem Zwecke durch die Direction der Sudbahn eine vermehrte Anzahl Lampen ausgestellt Mit der Decornlion war zum Tb/il der triestiner Handelsgllitnei Wiener bett»»«, theil« wurde dieselbe von der Vnhninspection selbst besorgt. — (Militär ver ander un gen.) Der Reservecom-Mllnbllnt des Infanterieregiment« Erzherzog Franz Karl ittr. 52, Oberst Karl Pölz wurde zum Regimmtscommanbanten da< selbst ernannt; desgleichen der Major Eduard Pessiak des Eeniestabe«, dermalen zweiter Stabsoftizier bei der Oenieoirection zu Kialau. zum Mililär.Vaudirector in Preßdurg, — Der »b-solvierte Zügling des vierten Jahrgange« der wiener.neustädt" Mililäralabemie Eugen Sujer wurde °l« L'euten°«l «"" ^ fantcrirregimentc Fr. V. Ludwig Vrohherj?« °°n »°den eingetheilt. <« ^l4,,s, .,..!^.'^^---^ ä dem vom Heiln Schulleiter «lnton ^ " "» ten Programm- entnehmen, war d" Schule v«n ,72 «nabeu und 200 Mädchen, .m g»^« lom.t von 4?^ Kindern besucht. D« Nationalität nach w°«n untel denselben V «roaten. vi« 1566 Deutsche eiu Ungar, die übrigen Slovene«. Außer einem Prote« stanlen gehörten alle dem latholischen Velenntnisse an. — Die Schulbibliolhet vermehrte sich im Laufe des Schuljahre« vou 184 »uf 240 Bände. Den Unterricht besorgten außer dem Schulleiter 1 Katechet, 1 definitiver und 2 provisorische Lehrer, sowie 1 Leh« renn für weibliche Handarbeiten. Das kommende Schuljahr be« zinnt in Tschernembl mit 16. Oktober. — (Fleischtarif für denMonatSefttember.) Da« Kilogramm bester Qualität von Mastochscn tostet 50 lr., mitt« lerer Qualität 42 lr., geringster Qualität 34 lr.; von Kühen und Zugochsen losten die drei Sorten Fleisch 44, 36 und 28 lr. — (Etlc ili cnve rein.) Nn der gegenwärtig in Graz tagenden Generalversammlung des lircheN'Musilalischcn Cäcilien» vereine« betheiligt sich auch eine größere Anzahl von Musilern und Freunden der Kirchenmusik aus Kraiu Im ganzen waren zu derselben 428 Anmeldungen erfolgt. Davon entfallen, wie die „Grazer Zeitung" mittheilt, auf das Ausland 74 (1 auf Frankreich, 15 aus Preuße«. 52 auf Baiern, 3 auf Württemberg, 3 auf Sachsen); 89 auf die nichlsteirischen Provinzen (darunter auf Käinten 22, Ungarn 10, Tirol 9, Krain 14, Nähmen 5, Oesterreich 15, Salzburg 4, Küstenland 4, Vorarlberg 1, Milhren 5); die Ubrigcu 265 auf Steiermarl. — (Morast fünde.) Der durch die heurigen Überschwemmungen erweichte Voden des laibacher Moorfelde« ermöglichte die Vornahme weiterer Nachgrabungen nach Pfahlbautenresten, und wurden türzlich abermals einige hervorragende Funde gemacht. So unter anderem der gut erhaltene Schädel eines erwachsenen Menschen, sowie eiu KiudSlopf und ein ,ehr netter ciselierter Broncedolch. Erstere beide wurden zur näheren Untersuchung nach Wien gesendet. — (Istrianer Staatsbahn.) Sicherem Vernehmen nach ist die Eröffnung der istrianer Nahn für den 20. September in Aussicht genommen und wird dieselbe nur in dem ganz unwahrscheinlichen Falle eine weitere Verzögerung erleiden, wenn die polizeilich-technische PrüsungScommission bei der demnächst bevorstehenden Befahrung Nnstelnde zu erhebe», finden sollte. Vorderhand wird nur ein einziger täglicher Personenzug, welcher Divazza in der Früh verläßt und dahin abends zurückkommt, im Anschlüsse an die wiener Züge verkehren. Eine besondere Eröff» nungsfeierlichleit ist nicht beabsichtigt. — (Schadenfeuer) Am 17. August l. I. ist iu Keri bei Semic' das Wohnhaus Nr. 52 des Ialob Bochte nebst einem Stalle und zwei Weinkellern abgebrannt. Das Feuer entstand durch unvorsichtiges Spielen des siebenjährigen Sohne« des Jakob Vochle mit Zündhölzchen. Der Glsammtschade beläuft sich aus beiläufig 550 fl. Nur durch die rafche Hilfe der Ne. vollerung lountcn die umliegenden, kaum 15 Schritte von der Vrandstatte entfernte» Wohngebäude und Weinleller gerettet werden. Der Beschädigte ist gegen den Brandschaden nicht versichert und erscheint um so empfindlicher durch da« Brandunglüll be» rührt, al« er sehr arm uud Vater einer zahlreichen Familie ist. Durch besonders thätige Hilfeleistung beim Löschen des Brandl« haben sich der Finanzwachausseher Verderb er von Mottling und dtl Vezillediener Johann Presern von Semiö hervorgethan. — (No hitsch.) In der Kuranstalt R o h i l sch-S auer« br» n n sind bis zum 27. o. M. 159!) Parteien mit 2345 Per-soncu zum Gebrauche der Kur angekommen. — (Aus dem Geiichtsfaale. — Der Schul« lehrer von Dobrova.) Gestern fand vor dem ErlllintniS» senate des hiesigen l. l. Landesgerichtes die HauptUlrhandluug wider lluton Ozimel, Lehrer in Dobroua, statt, vou dem wir seinerzeit berichtet haben, daß er eine Schulen» dort mißhandelt habe, daß dieselbe bald darauf (allerdings infolge gleichzeitig hinzugctretener Diphtherilis) gestorben sei. Der vom Slaatsaiiwallsubstitulen Mühl» »sen vrrttetcncn Anklage entnehmen wir folgendes: Am 30. Jänner 1876 lärmten die Schülerinnen »n der Schule in Dobrova, als der Lehrer Ozimel erschien, um Ruhe zu schafft«; er ermähnte sie und heilt ihncn vor, daß sie nicht so herumsprlngen sollen „wie die Ziegen"; worauf di«, dreizehnjährige Schülerin FranziSta Vella-verh erwiderte: „Du bist aber ein Back." Der Lehrer forderte diese Schülerin sohin auf, aus der Bank und ans der Schule zu gehen, und da sie nicht Folge leistete, so zog er sie heraus, schlug sie uud stuß sie vor sich hin, bei welcher Gelegenheit sie gegen den Ofen ficl, wo sie der Lehrer wieder erfaßte und bei der Schulthür hinausschob. Franzisla Vcllaverh klagte später über Schmer» zen im Kopfe, ocssenungeachtet besuchte sie noch zwei Tage die Schule und legte sich erst am dritten Tage zu Bette. Am 6. Februar l- I. starb sie. Der gerichteärztlich: Befund ergab als Todes« msllche d,t Diphtherilis, constaticrte keine wesentliche äußere Körper-verktznüss, wcl a!?er nach Abnahme der behaarten Kopfhaut in der Gegend der großen Fontanelle eine beiläufig lreu,ergroßeS Blutlftruvasllt uud iu der Gegend des hintern Gehirnlappcns 60—^0 Gramm auegettelcne« geronnene« Blut. Das Gutachten der sarzlc gmg dahin, daß diese Verlclnma durch eine äußere Einwirlnng, einen Schlag oder Stoß entstanden m,o daß sie an uud für sich fchmer und lebensgefährlich sei. Die Staatsanwaltschaft klagte demnach den Lehrer Ozimel, diese schwere und lebensgefährliche Verletzung herbeigeführt ;u haben, nach den §g 152 uud 155 lit 6 an. Die Verhandlung bestätigte im we-entlichen die Angaben der Anklage; Ozimel verantwortete sich da, hin, daß durch seine Züchtigung diese Verletzung nicht herbei» geführt werden sein könne, insbesondere, daß die Vellanerh nicht durch seine Schuld an den Ofen angestoßen sei. Sein Vertheidiger Dr. Mosch« bestnlt den Thatbestand des Verletzen« nach § 155 lit.« St. G. B.. ferners die feindselige Absicht, und führte auö. daß Ozimel als Lehrer, um scine Autorität aufrecht zn erhalten, ge. nöthiget war, m,t physischer Gewult einzugreifen, bei welcher Gc« legenhcit er absichtslos, also ohne bösen Vorsatz, der Veltaverh eine Körperverletzung zugefügt hebe, die er al« Folge seiner Hand« lungsweise im vorhinein nicht atmen konnt?. Der ans dem LGN. Raunicher als Vorsitzenden, dem LGR. H ° öevar und den RSS. Vozii und Pessial als Votanten best.hende Gc. richtshof acceplierte diese Ansicht, nabm d?u Thatbestand nach § 152 — jedoch uicht jenen nach § 155 w, y St. G. B. — an und sprach den Angeklagten frei. - (Um Afrika.) Von dem in A. Hartlebens Verlag (Wien, Pest und Leipzig) erscheinenden Reisewerle „Um Afrika", von t. l. Linienschiffsfähnrich Leopold von Iedina liegt uus eine neue Reihe von Lieferungen (6—1,) vor. Dieselben enthalten Schilderungen von Madagascar, Mauritius, Cap der guten Hoff» nung, St. Helena, San Miguel. Tanger, die vou zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt begleitet sind. Da nach dem Prospect das ganze Werk auf l2 Lieferungen berechnet ist, so steht nur noch eine einzige Lieferung au«, Oesfentlicher Danl. Herr Friedrich Langer, Werlsdirector in Sagor, hat der Ortsschule in Vagor schon d'irch meh^re Jahre und auch heuer bei Gelegenheit des Schulfchlusfe« je 25 ft. f.'.r die armen Schulkinder gespendet. Es erfüllt daher der gefertigte Octsschulrath eine angenehme Pflicht, indem er dem Herrn Spender hicfür im Namen der armen Schuljugend öffentlich dankt. OrtSschulrath Sagor, am 26. August 1876. _________________Anton Dornig, Obmann. Nenejll Post. (Original-Telegramm der „Laib. Z r i lung.") Paris, 31. August. Die „Agence Havas" meldet aus Konstantinopel vom 31. d.: „Der Ministerrath, an welchem die Großwürdentrager des Reicht« theilnahmen, hat Abdul Hamid anstelle Murads zum Sultan pro. clamierl."______ Trieft, 30. August. Hofrath Porenta hat sein Reichsrachsmandal niedergelegt. Salzburg, 30. August. Heute fand die zweite Plenarsitzung deS Iuristenlages statt. Die Seclionsrefc-renten trugen die Beschlüsse vor. Gneist referierte über den Entwurf der Strafptozeßordnung. In die ständige Deputation wurden von Oesterreich Dr. Rechbauer, Dr. Iaques und Dr. Kißling gewählt. Oneist hielt die Schlußrede. Bei dem Festbankette toastierte Gneist auf den Kaiser von Oesterreich, Ruthner auf den deutschen Kaiser, Lambert auf den Iuristentag, Kostlin auf die Stadt Salzburg und Dr. IaqueS auf die Allianz zwischen Deutschland und Oesterreich. Budapest, 30. August. Simonylrichtete ein herz. lichcs Abschiedsschreiben an die Beamten des Handels» Ministeriums. — Die hier interniert gewesenen 68Rus. sen waren für heute vormittags 11 Uhr auf die Polizei geladen, wo ihnen mitgetheilt wurde, daß es ihnen frei-stehe, zu gehen, wohin sie wollen; sie erhielt:« sofort ihre Pässe, Bücher und Waffen zurück und reisen morgen nach Belgrad. Hauptquartier vor Aleftnac, 30. August, morgens. (N. Fr. Pr.) Dic Serben zogen sich allenthalben in verschanzte Stellungen zurück. Wegen Trup, penverschiebung und Beerdigung der Todten, wozu 150 Bulgaren von Nisch auf das Gefechtsfeld beordert wurden, unterblieb gestern jede Action. Ein erneuerter tür-lischer Angriff wird mit aller Energie vorbereitet, und zwar vom linken Morava°Ufer her, wohin auch gestern die türkische Hauptlraft dirigiert wurde. Telegraphischer Wechsettours vom 31. August. Papier-Nente 66 70 - Gilb« - Rente 70 25 - ,860e. stn°lS-Nnlehen 11125.- «anl-Nclien853 -. ^ Eredll-Acti^ 14010 London 120 95. - Silber N,1'25. K. l. M.^-Tu. taren 585. - N°v°le°n«d'°r ^64'., - lWNe!chi..,mrl 59 20. Wien, 31. August. Zwei Uhr nachmittags. (Tchlußcourse.) Creditactien 140-10, 1860er Lose 111 25, 1tt64er Lose 137 —, «jsterrcichischt Rente in Papier 66 75, Staatsbahu 281-50, Nord« bahn 18150, 20. Fraulenstülle 9 65, ungarische «lrcditactien 12125, Ufterreichische ssrancobant 11 —. österreichische Anglobanl 7250, Lombarden 7525, Unionbanl 57 75, austro-orimtolische Vanl — —, Llohdactieu330--, anstro-ottomaNische Vanl -—, türkische Lose 16—, Communal - Anlehen 95'75, Egyptische 104—. Geschwächt. Handel und Volkswirthschastliches. wochenauswei« ver Natlonalbank. Derselbe weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende Veränderungen aus: Vanlnotcn-Umlauf fl. 290,858.260. Zunahme fl. 3.921,030; Giro-Einlagen ft. 881.9I3, Zunahme fl. 1.410,314; einzulösende Vanlanweisungen und andere fällige Passiva fl. 2.078.521, Zunahme fl. 6132; Melallschah ft. 136.598,088, Abnahme st. 296; in Metall zahlbare Wechsel fl. 11.988,276. Zunahme fl. 5995; Staatsnoten fl. 823,326, Abnahme fl. 325.541; EScompte fl. 110.011.542, Abnahme fl. 376.765; Darlehen fl. 26.671,509, Zunahme ft. I65.300. Angekommene Fremde. «m 31. August. Hotel Stadt Wien. Pahornil, Privat, Klagenfurl. — Ströhl, Regisseur. — Wallner, Schauspieler; Klug, Glöhl, Reisende; Chitz, Helmann, Me,, und Szelulesz, Wien. - Turba, Prag. — Vldemset, Geistlicher, Rieq. — Maceratta mit Frau, und Jones. Professor. Trieft. — o/ras Thurn, Radmannsdorf. — R. E. Finger, Troppau. — Stare mit Frau, Stein. — Laubenheimer, Kfm.. Mainz. — Stern, Kfm.. Ägram. — Sola, Mostar. — Stranil, Linz. — Baron Npfaltrern, Kreuz. Hotel «le»ant. Martinz, Pola. — Fonde. Trieft. — Hirovnil, «ltcnmllilt. — Vlazet uno Mayer, Wien. — Schiwitzhofcn sammt Familie, Ngram. — Naar. Vraz. Hotel Europa. Lüwy, Producteuhändler, Rechnitz. — Verheiln, Ingenieur, Cilli. — Triller mit Schwestern, Lack. — Wal, Negimentsarzt, sammt Familie, Villach. Vtohren. Fran Stolera, Fiume. — Schlander, Priester, Ko. wor. — Frau Sarntheim, Witwe, Rovigno. - Stallmaier, Ingenieur, Krainburg, Vaierischer ftof. Nensa, Veamter, mit Frau, Triest. Kaiser von Oesterreich. Slol, Triest lliieteorologische Veolmchtunnen in i!aibach. ^. «« ö«» 2Z > " "" «^« Z 'Z M tt 2 -- W 7 U.Mg. 731.« -si5.^ SW. schwach trübe .„ " 3l, 2 „ N. 728.06 -j-19.« EW. mäßiq trübe ^'° 9 .. Nb 725.«, ! ^19,« SW. stürm. trübe l ^«"' Tagüber regnerisch. Abends stürmischer Südwest, bi« Milter» «acht anhaltend, dann hcstigc Glisse mit Blih und Donner Da« Tagesmitltl der Wärme > 18 1", um 08" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Number g. » Danksagung. » W FUr die vielen Beweise der Theilnahme an dem M ^ nn« getroffenen schmerzlichen Verluste sagen wir hier- W ^ mit ulleu unselen Fieunden und Velauntcu den tief. W ^ gesühlt?sten Dank. ^ ^ Laibach, 1. September 1876, M W Joses Zcnari. W W Amalic Zenari. W > Danksagung. > W Für die vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme W « sowie für d,e zahlreiche Betheiligung am Leichenbegiing- W M Nisse unseres theuren Sühnleins >, u » « W sprechen den herzlichsten Dank aus M W die tiefbetrübten Eltern ^ » Karl und Iosefa Puppo. M W llrainburg. 31. August 1876. W U^NeNl)eN^t Wien. 30. August. Der gefchäftliche Verkehr blieb »uf ein Minimum beschränkt, mit ,hm auch die Vewegung der Course. Die vorgclommeuen Ausnahmen bewegen sich ^_^^I__. ^ "°ch beiden Rlchluugen. __________ ^°'' _.) Rente .....«6bl1 ^.7^ Februar.) (.....^.^ ^^ .^ Z""""1 Silber«nt« - - - «i, 90 70 - N"«« '.-^^^- » ^........107 r><) I0d— 5 IU")........N1 25 II, 5N " 1860 ,u 100fi. ... H6.^;!?- , 186^........,8550 18«-- Domänen-Pfandbriefe .... 141 hu 142 -Prlimienanleheu der Stadt Wien bb?h 96-^0 V»hmen l Grund- l ' ' ^II ^ «ülizieu ( ,nt- <' ' A A A A Siebenden ^^ 73 75 74.0 V7n°ü-«e«ulierun«e.L°se . . 105 - ^05b0 Un«. <5.senb°hn-«lul.....^lw- 100 50 Uul. Priln.nn-z.nl. . ... - >«25 7050 Wiener «omnmnal-Nnlehen . 36 b(' 94-^ «ctie» v<» v«»le». Nnglo°«anl . 7375 73- Baulvcrcin . 56 bO b7 — VodtucrlditanßaU .... — - »»^ «redltanfialt........ 189 70 139 90 «reditaustall, uxgar..... 121 V0 121 50 Depositenbank....... — - —'— Lscompttanfialt...... 660— 6«8 — Franco-Vaul....... —>— ^»— Aationalbanl....... 8b4— 856'— Oefterr. Vanlgesellschaft ... --— —— Umonbanl ........ 5775 58 — VerlehrSbaul ....... HZ— 8850 «ctlen v«n 3r«ubHsrt-Unter»eh- «nn,e». ««id »v«i« »lsiild.Vahn........10475 ^5 - «arl-Lubwly.Vahn.....201 50 201 75 Ll°i?^°^^'5'^°"°lch°ft 372- 378-Vllsllbelh-Westbuhn . . . 16,,-. ,«1-— Lllsabeth.V°hn(Linz-Budwtlser Gtrelle)....... __.^ __.^ FerdilianbscNordbllhn . . ' 1812—1817'— «rauz. Joseph <-Vahn .... 13225 18275 ^l.'b..C^rn..Iassy.V«hn . ^I - 122_- Oefierr. Nordwesibahn . . . , 18I 50 182 — «ubolfse«. -^ .. .^ Wiener Vaugesellschaft..... _..^. ^..^ Pfandbriefe. «llg. vfterr. Vodencredit . . . iy5__ ,05b0 dt°. M 33 Iaht-eu 89 50 90 - Mationalbanl ii. W.....97.7^ 97.»^ Ung. Bodencredit......yg.^^ gß.hy Vrioritste». Elisabeth..». 1. Vm..... «7.50 88- »erb..Nordb'G....... 103-- 103 50 z«r»nf Frcnlfurt.........58 «0 58«0 Hamburg.........58 60 l'8^" London .........18« 85) 121K' Part« .........4765 47»0 «eltzssrte«. »elb wa« . Ducateu .... bfi. 87 tr. 5 fi. «9 lr. «apoleonsd'or . . 9 ^ 64 « 3 „ 65 - Pieuß.ltassmfchtwe 59 „ 25 „ f>9 ^ N0 » Silber .... 10, ,. 75 « 102 ^ — - «rainische Trundentlastunge-Obligationen, Privatnotternu,: «eld 90 —, N«e — —