Nr. 20. P lnilmerationlplel«: Im «lomptol» ganzj. st. 11, halt»!- N. b s>0. ssllr die Z»f!«lluna in« H«u« hall,!. 50 ll. ^>< sel PHst n»,,,! ii 5, hnlbl. ss.7 5«. Donnerstag, 24. Jänner. Inl«l»l<,n»seb2«: fllll ll«ln« Ins«at» bl» ,n 4 Zellen »5 lr., qrößeie per Zelle 8 lr, i k>ll ölte«n 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhochster Entschließung vom 8. Jänner d. I. dem cklliaiizsecsctär der Lottogesälls-Direclion Karl Buch-Mull er il, Anerkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Finanz, lathes allergnüoigst zu verleihe» geruht. Dunajewski m, p. Der Handelsminister hat der Wiederwahl des «arl F.eiherrn von Reine lt zum Präsidenten und »es Johann Vucetich Edlen von Bielitz zum ^cepiäsideilten der Handels- und Gewerbekammer in "lest für das Jahr 1884 die Bestätigung ertheilt. Nm I.Februar d. I. um 10 Uhr vormittag« "Mo unter Intervenierung der Staatsschulden-Control-comnnsston des Reichsrathes in dem für Verlosungen oest.mmten Saale im Bancogebäude, Wien, Singer-Nratze d>e 48. Verlosung der Serien des bproc. Lotto-Unlehens vom Jahre 1860 vorgenommen werden. Von der l. k. Direction der Staatsschuld. Nichtamtlicher Theil. Te, Majestä! kei K°i,«i haben, »ie die °.,enw>.,«en «irche in S.dl ^ fl",5Wn Wien, 22. Jänner. Die Norddeutsche allgemeine Zeitung lommt m einem Wiener Artikel neuerding« auf die Sprachenfrage zurück und bemerkt unter andern,: „Was wir beweisen wollten, war, dass die deutsche Sprache in ihrer staatlichen Vorzugsstellung nicht erst jetzt durch Gesetze geschützt zu werden braucht, weil sie dies im vollen Umfange längst ist. Das haben wir gerade an der Hand des Berichtes der liberalen Minorität des Sprachenausschusscs bewiesen, indem wir alle die l'nschlägigen Gesetze aufzählten. Sl llte dies noch nicht genügen, so wollen wir auf die Stelle desselben Be« nchtes aufmerksam machen, welche lautet: „Ohne auf dle Patente, Erlässe und Anordnungen Hinwelsen zu wollen, durch welche die große Kaiserin Maria Theresia und der unsterbliche Kaiser Josef II. die deutsche Sprache als Universal- und Reichssprache verkündeten und bekräftigten, glaubt die Minorität als unbestritten annehmen zu können, dass mindestens seit jener Zeit die deutsche Sprache als Staatssprache in Oesterreich gesetzlich und thatsächlich besteht." Wenn nun schon jene Minorität, zu welcher auch Chlumecky. Herbst und Sturm zählten, es als „un< be stritten" hinstellt, „dass die deutsche Sprache als Staatssprache in Oesterreich gesetzlich und thatsäch-lich besteht", dann dürfen wir es wohl in das Capitel von der «verlogenen Agitation" verweisen, wenn man dem deutschen Publicum weißmachen will, die llberale Partei kämpfe dafür, dass die deutsche Sprache in Oesterreich als Staatssprache anerkannt und gesetzlich sichergestellt werde. In der That ist das auch gar nicht die Tendenz des Wurmbrand'schen Antrages. Derselbe verlangt ganz einfach einen Gesetzentwurf zur Regelung des Gebrauches der Landessprachen, unter Festhaltung der deutschen Sprache als Staatssprache, also bloß ein Sprachengesetz, welches das bereits gesetzlich umschriebene Geltungsgebiet der deutschen Sprache als Staatssprache zur Voraussetzung hat und dasselbe unan-getastet lässt. Wir wollten ferner beweisen und haben bewiesen, dass es der liberalen Partei mit dem Begehren nach einem Sprachengeseh nicht Ernst ist, und dass sie auch den Wurmbrand'schen Antrag nur als Agilations-miltel gebraucht, um den nationalen Hader, wenn er zu erlöschen scheint, immer wieder neu anfachen zu können. Noch unter dem 11. März 1883, als die beiden Berichte des Sprachenausschusses erschienen, schrieb das Hauptorgan der liberalen Partei, die „Neue freie Presse", im Leitartikel: „Wir haben — unsere Leser wissen es — un« niemals für diesen Antrag begeistern können." . . . „Dem Wurmbrand'schen Antrag kommt das große Verdienst zu, gezeigt zu haben, wie die österreichische Sprachenfruge nicht zu lösen ist." . . . ..Wenn er nunmehr von der Tagesordnung verschwindet, so sehen wir ihn ohneBedauern scheiden." Bekanntlich hat die liberale Minorität im Sprachen-ausschusse es abgelehnt, auf eine Discussion der angeblich so heiß begehrten Lösung der Sprachenfrage einzugehen. Im Mai 1880 marschierten Verfassungs-Partei und Fortschrittsclub noch getrennt. In den ersten Tagen dieses Monates wählte nun jede dieser Frac« tionen ein Comite, welches die Aufgabe erhielt, in Gemeinschaft mit dem Comite des anderen Clubs den Entwurf eines Sprachengesches auszuarbeiten. Am 6. Mai 1880 hatten die beiden Comites die erste gemeinsame Sitzung, zu welcher auch mehrere nicht gewählte hervorragende Mitglieder beider Fractionen zugezogen wurden. Seitdem hörte man von diesen beiden Ausschüssen nichts mehr. Haben sie ihren Auftrag nicht erfüllt, wo steckt der Ernst, den man in der Sprachenfrage asfichiert? Haben sie den Entwurf ausgearbeitet oder auch nur die Grundsähe eines SprachengesetzeL formuliert, warum ist die Minorität des Sprachen-ausschusses im Jänner 1883 mit ihrer Conception nicht hervorgetreten? Alle Welt fand denn auch die Haltung der Liberalen unverständlich, besonders nachdem Dr. Sturm die Fortsetzung der Ausschussverhand-lungen in so heftiger Weife gefordert hatte. Die „Neue freie Presse" gab die Erklärung dafür mit dankenswerter Offenheit. Sie schrieb unter dem 22. Jänner 1883: „Die Linke hat wohl auch die Wiederaufnahme der Sache nicht in der Hoffnung verlangt, dass ein ihren Wünschen entsprechendes Sprachengesetz aus dem Ausschusse hervorgehen werde. Sie bedarf eines Anlasses, um sich darüber auszusprechen, was seit der böhmischen Sprachenverordnung in Bezug auf Durchführung der nationalen „Gleichberechtigung" geschehen ist, und diese Gelegenheit wird ihr durch die Debatte über den ablehnenden Bericht des Ausschusses auch geboten. Aus diesem Grunde ist es wohl auch geschehen, dass die deutsch-liberalen Mitglieder des Ausschusses gar nicht den Versuch machten, den Wurmbrand'schen Antrag im Ausschusse zu vertheidigen; denn was sie zu sagen haben, das gehört vor die Oeffentlichkeit des Hauses." Was sie aber damals wollten, ist das Einzige, was sie heute wollen: schreien, wühlen und nebenbei das Haus acht Tage lang von ernster Arbeit abhalten. Graf Taaffe bezeichnete es mit Recht als Aufgabe und Grundbedingung eines Sprachengesetzes, dass es den ehrlichen Frieden unter den Nationalitäten dauernd begründe. Das ist aber von einem Gesetze nicht zu erwarten, das aus Majoritätsbeschlüssen hervorgegangen, gleichviel ob dieselben von der Rechten oder der Linken gekommen. Eine Partei, welche all ihren Geist, ull chr Talent, all ihre Kraft aufbietet, um die Gemüther zu verbittern, die Leidenschaften anzufachen, den Rassenhass aufzustacheln, — eine solche Partei Feuilleton. Der Oleinhäusler. Erzählung aus dem obdcrcnnsischcn Volttleben von C. A. Kaltcnbrunner. (15, FortschlMss.) Während sich das Grundner'sche Haus auf die Nöhbche Feier einer Hochzeit vorbereitete, trug sich in der ^ölde Dominit's etwas Ernsteres zu. Die Nacht war schon ziemlich vorgerückt. Am Hlmmel hiengen zerrissene Wolken, aus denen bis-weilen der Mond auf einen Moment hervortrat. Den Schwärzern, welche eben heute von Aaiern herüber Mlt emer starken und wertvollen Ladung über den >Znn fuhren, übrigens jeden Nebenweg, jeden Strauch und irden Stein in der Au genau kannten, wäre eine Nanz ftnstere Nacht lieber gewesen, um durch das tiefste Dunkel, auf welches sie vorzugsweise speculierten, ge-veM zu sein. Der heutige Zug bestand jedoch aus acht lns neun, mit schweren Stöcken bewaffneten Män-nern. bel deren Anzahl sie sich sicher fühlten. Schwer beladen, und nachdem sie sich nach der handling in der Au die Gesichter mit Kienruß ge-'Hwarzt hatten, gelangten sie jetzt zur Solde. Als Dominik auf ein gegebenes Zeichen sie ein-"ey, kam eben der Mond hervor, in dessen Lichte ein A'll.r Gewehre von der Au her funkelten. Es waren ^we, Coldonisten. welche den Schmugglern auf der nack s "'"k" ""b den verdächtigen Packträgern nun ^Mten. Raschen Schrittes kamen die Soldaten zum Thür ^"" ""b llopjten kräftig an die verschlossene Iln Innern rührte sich nichts. Die beiden Grenzwächter warteten eine kurze Zeit, dann stießen sie wiederholt mit den Gewehrkolben an die Hausthür. In der Zwischenzeit hielten die überraschten Schwärzer drinnen im Hofe kurzen Kriegs-rath, und Zauner war vorsichtig auf die Mauer ge» stiegen, um zu rekognoscieren, wodurch sie erfuhren, dass sie es nur mit zwei Cordonisten zu thun hatten. Diese fluchten und klopften jetzt mit noch größerem Ungestüm. Endlich rief Dominik von innen: „Wer ist draußen?" «Wir sind vom Cordon," antwortete der ältere Soldat, ein Corporal, „macht auf!" Langsam öffnete Dominit, und die Soldaten dran» gen hinein. „Ihr habt Schwärzer im Haufe ver< borgen!" riefen sie drohend. Dominik antwortete ausweichend: „Ein paar be-kannte Krämerleute, die sich auf ihrem Heimweg verspätet haben." „Wir wollen sie sehen!" gebot der eine Cordonist. „Macht schnell Licht!" „Ihr müsst euch mit einem schlechten Kerzenleuchter begnügen," erwiderte Dominik, gieng in die Stube und kam nach einer Weile mit dem Licht heraus, mit welchem er die Soldaten in den Hof führte, wo Zauner und seine Gefährten schon in entschlossener Bereitschaft standen. In diesem Augenblicke blies der Luftzug da« Licht aus. Die Cordonisten versetzten Dominik einen Stoß und befahlen ihm, eine Laterne zu bringen. „Ich habe keine," erklärte er trocken. Es war jedoch etwas mondhell und man konnte die Gegenstände hinlänglich unterscheiden. Die Cordonisten wollten nun an ihr Werk schreiten und schrieen geqen die unkenntlichen Schwärzer: „Ha, ihr Kerle! Haben wir euch?" Mit militärischer Schärfe forderte sie der Corporal sodann auf: „Legt eure Stöcke ab und ergebt euch!" Zauner rief ihm keck zu: »Lasst uns ungeschoren! Zieht ab, und wir wollen uns ruhig verhalten!" „Nichts da! Ihr seid unsere Arrestanten!" com-mandierte der beherzte Corporal. „Im Namen der Obrigkeit! Gebt euch gutwillig oder wir brauchen Gewalt!" „Wir fürchten euch nicht!" brüllte Varthel, der verwegene Schiffsmann, und drängte sich wie zum Angriffe vor. Als jetzt die beiden Soldaten rasch das Bajonett vom Gewehr nahmen und sich zur Vertheidigung anschickten, sielen die Schwärzer über sie her und packten sie fest an beiden Armen. Der baumstarke Corporal riss sich los, und in demselben Augenblicke feuerte er fein Gewehr in den dichten Knäuel der Angreifer ab; der Schuss gieng in die Luft. aber mit Blitzesschnelligkeit nahm er vom zweiten Soldaten das Gewehr und schoss auf den zunächst stehenden Barthel, der zufolge einer zufälligen Wendung nur am Arme gestreift und nicht kampfunfähig wurde. Die Soldaten fanden keine Zeit mehr, ein zweites-mal zu laden, wehrten sich jedoch wie die Löwen, obwohl ihnen die Gewehre und die Bajonette entrissen und sie dabei an den Händen verwundet wurden. Dominik wurde vom Kampfe glücklicher Weise durch Magbalena abgehalten, welche, durch die Schüsse aufgeschreckt, im leichten Nachtgewande heulend heraus-gestürzt war, sich mitten unter die Kämpfenden drängen wollte, von ihrem Manne gewaltsam in dle Stulie zurückgebracht und dort von ihm so lang niederaehatte» werden musste, bis ihre Aufreguna bezähmt "", «nd die dann furchtsam hinler dem Ofen ftch versteckte. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 20 ,58 24. Jänner 1884. kann nicht berufen sein, an einem Frieden schaffende» Sprachengesehe mitzuwirken, und sie will es auch nicht, selbst wenn sie es hundertmal betheuert. Reichsrath. 320. Sitzung des Abgeordnetenhauses Wien, 22. Jänner. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolla eröffnet um 11 Uhr 20 Min. die Sitzung. Auf der Ministerbant befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministe« riums des Innern Graf Taäffe und Ihre Excellenzen die Herren Minister Dr. Freiherr v. Ziemial» low ski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von PraZäk, Dr. Freiherr v. Conrad-Eybesfeld, FML. Graf Wel sersheim b. Dr. Ritter v. Du. najewsti und Freiherr v. Pino. Von Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten ist folgende Zuschrift eingelangt: Se. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Dezember 1883 die Glückwünsche des Ab-geordnetenhauses des Reichsrathes aus Anlass der glücklichen Entbindung Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie wohlgefällig zur Allerhöchsten Kenntnis zu nehmen und mich allergnädigst zu beauftragen geruht, dem hohen Abgeordnetenhaus?, hiefür den herzlichsten Allerhöchsten Dank bekannt zu geben. Der Herr Präsident theilt mit, dass er aus Nnlass des Geburtsfestes Ihrer Majestät derKaiserin im Namen des dazumal nicht tagenden Abgeordnetenhauses die Glückwünsche desselben im geeigneten Wege dargebracht habe, und dass ihm der Nuftraa geworden sei, dem Hause hiefür den huldvollen Dank Ihrer Ma< jestät der Kaiserin auszusprechen. Präsident: Während der Vertagung des Reichs ralhes haben wir wieder ein geehrtes Mitglied verloren. Es ist nämlich am 15. Dezember V.J. der Abg. Michael Herman mit Tod abgegangen. Der Verstorbene hat sich im Grunde seines sowohl im öffentllchen als im privaten Leben bewährten ehrenvollen Charakters sowie auch durch besondere Gesinnungslreue ausgezeichnet und hat sich demnach Anspruch auf unsere Achtung erwor« ben. Wir begleiten dfKhalb sein Hinscheiden mit dem Gefühle warmen Beileide«, und ich ersuche Sie, zum Zeichen desselben sich von Ihren Sitzen zu erheben. (Das Haus erhebt sich.) D«e während der Vertaaung neugewählten Reichs« rathsabgeordneten Johann Freiherr v. Dobrensky, Dreßler, Siegfried Altgraf Salm, Are sin» Fatton, Max Freiherr v. Kübeck und Dr.Ka. threin, welche im Hause erschienen sind, leisten die Ungelobung. Die Abgeordneten Ritter v. Schäffer, Fürn-kranz, Dr. Rejsti und Ritter v. Kochanowsti sind unwohl gemeldet. Dem Abg. Lax wird ein Urlaub auf drei Tage. dem Abg. Grafen Zamoysli ein sechswöchentlicher Urlaub ertheilt. Eine Zuschrift Sr. Excellenz des Herrn Minister-Präsidenten enthält den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die B-itragsleistmig des S aatsschahes zu den Kosten der Regulierung des Drauflusses in Kärnten. wonach zu den mit 2 500 000 fl. veranschlagten Kosten ein Veilrag von 1500000 fl. in zehn gleichen Jahresraten gewährt werden solle. Se. Excellenz der Herr Handelsminister Freiherr v. Pino übermittelt einen Gesetzentwurf, betreffend die Amortisation der Bau« und Erhaltungskost«« für die Betriebseinrichtungen im Hafen von Trieft, und einln Gesetzentwurf, betreffend die Zugeständnisse und Bedingungen für den Bau einer Localbahn von Feh-ring nach Fürstenfeld. Se. Excellenz der Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewsli übermittelt einen Gesetzentwurf wegen theilweiser Abänderung des Gesetze« vom 27. Juni 1878, betreffend die Besteuerung der Brantwein-Erzeugu ng. Se. Excellenz der Herr Finanzminister theilt ferner in einer Zuschrift die durch die Regierungsvorlage über die Drau-Regulierung in Kärnten nothwendig werden« den Aenderungen an den bezüglichen Positionen des Staatsvoranschlages pro 1884 mit und übermMelt das Ergebnis der zufolge Beschlusses des Abgeordneten. Hauses vom 25. Mai 1882 gepflogenen Erhebungen über die Frage der Bierbesteuerung und der Bier« production. Se. Excellenz der Herr Minister und Leiter des Justizministeriums Dr. Freiherr von Prazük theilt in einer Zuschrift mit, dass das Bezirksgericht Lin-genlois um baldige Erledigung des Gesuches vom Jänner 1882, betreffend die Zustimmung zur straf, gerichtlichen Verfolgung des Abg. Fürnlranz wegen Ehrenbeleidigung, bitte. Se. Exc. Finanzminister Dr. Ritter v. Dunajewsli: Die Herren Abgeordneten Tausche und Genossen haben in der Sitzung des hohen Abgeordnetenhauses vom 11. Dezember 1883 nachstehende Interpella« tion an mich gerichtet: Mit dem Gesetze vom 28. März 1880, Art. Ill, ^ wurde bestimmt, dass die Steuerausgleichung nach den Ergebnissen des Reclamationsverfahrens längstens mit , Ende Juni 1882 stattzufinden habe. Mit dem Gesetze vom 30. März 1881, Art. V. wurde obige Bestimmung jedoch aufgehoben und fest- , gesetzt, dass der Termin für die Steuerausgleichung durch ein besonderes Gesetz bestimmt werden wird. Nun ist mit Ablauf des Jahres 1883 eine solche gesetzliche Bestimmung noch nicht erlassen, und wur-den auch solchen Grundsteuerträgern, welche im Jahre l881 und 1882 eine höhere Steuer als nun nach der definitiven Regelung zu zahlen hatten, die Mehrbeträge weder gutgeschrieben noch rückgezahtt. Die Gefertigten erlauben sich daher, an Seine Excellenz den Herrn Finanzminister die Anfrage, ob und wann derselbe ein diesbezügliches Gesetz dem Reichsrathe vorlegen wird, damit endlich eine Steuer» ausgleichung stattfinden könne? Ich habe die Ehre, diese Interpellation in Folgendem zu beantworten: Im Art. V des aus der Initiative des Steuerausschusses des hohen Abgeordnetenhauses hervora.ea.an« gen Gesetzes vom 30. März 1881, R. G. Vl. Nr. 25, ist allerdings die Bestimmung enthalten, dass der Termin für die in Gemähheit der Artikel III und XI des Gesetzes vom 28. März 1880, R. G. Bl. Nr. 34. nach Beendigung des Reclamationsverfahrens vor« zunehmende Steuerausgleichung durch ein besonderes Gesetz festgestellt werden wird. Inzwischen ist jedoch das Gesetz vom 7. Juni 1881, N. G. Bl. Nr. 49, er-flössen. Im Hinblicke auf den Art. IV dieses Gesetzes kann es sich aber nicht nur um die Festsetzung eines Termines zur Vornahme der Steuerausgleichung unter Festhaltunc, der im Art. III des Gesetzes vom 28sten März 1880, R. G. Bl. Nr. 34. enthaltenen Modalitäten handeln. Denn durch die Bestimmungen des Art. IV des ersteren Gesetzes sind insbesondere jene des Alinea !) des Art. III des letzteren Gesetzes wesent-lich alteriert worden. Alinea d des Art. III des Gesetzes vom 28sten März 1880 bestimmt, dass jenen Vrundsteuerträgern, in deren Grundsteuerschuldigkeit bei der definitiven Bemessung eine Erhöhung eintritt, diese Erhöhung voll vorzuschreiben ist, nebstbei aber auch die wät> rend des Provisoriums zu wenig bezahlten Beträge voll, eventuell successive hereinzubringen sind. Nach Art. IV des Gesetzes vom 7. Juni 1881, R. G. Nl. Nr. 49, dagegen ist schon während des Pro-Visoriums keinem Steuerträger mehr als die Schuldig» keit des Jahres 1880 nebst 10 pCt. dieses Betrage« vorgeschrieben worden, und es gelangt eine darüber hinausgehende Erhöhung von dem Jahre angefangen, in welchem die definitive Steuerbemessung erfolgt, successive im Laufe von zehn Jahren zur vollen Vor« schreibung. In dem in Aussicht genommenen besonderen Ge? sehe hätte sonach nicht lediglich der Termin zur Ausführung der Bestimmungen des Art. III des Gesetzes vom 28. März ,880. R. G. Bl. Nr. 34. festgesetzt werden können. Vielmehr hätte auch eine Modification der Bestimmungen dieses letzteren Artikels und ins» besondere in Bezug auf das Ausmaß der zu leisten« den Nachzahlungen eintreten müssen. Wenn gleichwohl weder in dem aus der Initiative des hohen Hauses hervorgegangenen Gesetze vom 30. März 188l. R. ». Bl. Nr. 25, noch in dem Gesetze vom 7. Juni 1881. R. G. Bl. Nr. 49. der Modal,-täten der Steuerausgleichung Erwähnung geschieht, so musste die Regierung zu der Schlussfolgerung ge< langen, dass das hohe Abgeordnetenhaus vor der Festsetzung eines Termines werde erst in Erwägung ziehen wollen, ob und eventuell unter welchen Modalitäten im Hinblicke auf die durch das Gesetz vom 7. Juni 1881, R. G. Bl. Nr. 49. geänderten Vorschreibungs. verhältn'sse an dem Principe der Steuerausgleichung festgehalten werden könne. In Erwägung dieser Sachlage hielt sich die Re. gierung verpflichtet, der hohen Reichsvertrelung in der bezeichneten Richtung die erforderlichen statistischen Daten zu beschaffen. Da diese Daten sich auf die Vergleichung der Unterschiede zwischen der definitiven und der provisori. schen Steuerbemessung erstrecken mussten, konnten selbe erst dann zustande gebracht werden, als die definitive Steuerbemessung zu Ende geführt war. Die d,esfälligen umfangreichen Operate liegen nunmehr vor, bedürfen aber noch einer eingehenden Prüfung und übersichtlichen Zusammenstellung. Sobald diese Arbeiten zum Abschlüsse gelangen, wird die Regierung nicht ermangeln, eine diesfällige Gesrtzesvorlage zur verfassungsmäßigen Behandlung einzubringen. Se. Excellenz Minister und Leiter des Iustizmini-steriums Dr. Freiherr v. Prazül: In der Sitzung des hohen Hauses vom 12ten Dezember 1883 haben die Herren Abgeordneten Wünsche, Dr. Kindermann und Genossen an mich eine Interpellation, betreffend die Zusammenstellung der Iahresliste der Geschwornen für das Jahr 1884 bei dem Kreisgerichte in Leipa — soll richtig heiße« „Böhmisch.Leipa" — gerichtet und darin die ungleich-mähige V'-rtheilung des Weschwornenamtes auf die ein< zelu?n Gerichtsbezirle zur Sprache gebracht, mit der Anfrage, ob ich von dem Vorgange des genannten Kreisgerichtes Kenntnis habe und was ich im bejahenden Falle diesfalls zu verfügen gedenke? Ich erlaube mir, diese Interpellation nachstehend zu beantworten: Es ist richtig, dass die 270 HauptgeschworneN der Iahresliste für 1884 nur den U, listen der Oe-lichtsbezirke Böhmisch.Leipa, Haida. Niemes, ZwickaU und Dauba entnommen worden sind. Die mit der Verfassung der Iahresliste betraute Commission fand schon bei der Prüfung der von den bezüglichen B^zirkshauptmarmschaften begutachteten Ur-listen des Gerichtslprengels Böhmisch-Leipa und der genannten angrenzenden Gerichtsbezirke so viele vollkommen fähige und würdige Männer vor, dasl der Bedarf an Hauptgeschwornen gedeckt erschien und es nicht mehr nothwendig war. aus den entfernter lie» genoen Gerichtsbezirken Böhmisch-Kamnitz. Rumburg, Warnsoorf, Schluckenau und Hainsftach Geschworne heranzuziehen. Zu dem Vorgänge, dass die Wahl zuerst aus den nächstgelegenen Bezirken getroffen wurde, ließ sich aber die Commission gewiss nicht — wie ja wohl kauM ausdrücklich versichert zu werden braucht — durch irgend einen Zweifel an dem Vorhandensein intelligenter und vertrauenswürdiger Männer in den übrigen Bezirken bestimmen, sondern nur durch Rücksichten auf die Bevölkerung selbst und auf den Staatsschatz. Denn je weiter das Domicil des Geschwornen vom Gerichts-sitze entfernt ist, desto größer wird für denselben die m>t der Ausübung des Amtes verbundene Last, desto «rößer werden aber auch die Auslagen des Staates für die nach dieser Entfernung zu benussende Entschädigung der Geschwornen. Da nun diese Entschädigungen öfter beträchtliche Summen (auch 500 bis 600 fl. für eine Schwurgerichtssession bei Einem Gerichtshofe) betragen, welche sich besonders dann als unverhältnismäßig hoch darstellen, wenn. wie es nicht selten vorkommt, während einer Schwurgerichtssession nur wenige Straffälle zur Ve>Handlung gelangen, so hit el die Commission vermieden , ihre Wahl ohne Noth auf die entfernteren Bezirke auszudehnen und dadurch fowohl der Bevölkerung als auch dem Staatsschätze größere Lasten a^ zuerlegen. Die Commission hat sich aber auch keiner Oe-srhesverletzulig schuldig gemacht, da das Geseb von, 23 Mai 1873, Nr. 121 R. G. Bl.. bei der B'ldung der Geschwornenliste keine Bestimmung darüber enthält, dass in jeder Iahresliste alle Gerichtsvezirke gleichmäßig berücksichtigt werden müssen. Doch muss ich anerkennen, dass es den Intentionen des Gesetzes nicht entsprechen würde, wenn regelmäßig die Geschwornen stets nur aus den näher gelegenen Bezirken gewählt und die entfernteren ständig ausgeschlossen würden. Ich werde daher darüber wachen, dass die Rücksicht auf Gleichmäßigkeit der Vertheilung der Pflicht zur Ausübung des Geschwornenamtes nicht unbeachtet bleibe. In der Sitzung des hohen Hauses vom 7teN Dezember v. I. haben die Herren Abgeordneten Dr. Rechbauer, Dr. Foregger und Genossen eine Interpellation an mich gerichtet, welche in der Frage gipfelt, ob und aus welchen Glünden ich die an den Bezirksgerichts.Adjuncten Alois Roth-schedl in St.Marein erlassene Aufforderung, die Obmannschaft der Ortsgruppe des deutschen Schul Vereins inSt. MareiN niederzulegen, sowie den Auftrag, die Amtsthätigkeit dieses Adjuncten zu überwachen, gegenüber deN bestehenden Gesehen zu rechtfertigen vermöge? Hierauf habe ich die Ehre, Folgendes zu erwidern : Ueber eine mir zugekommene Anzeige, dass sich die Adjunclen des Bezirksgerichtes in St. Marein be> der Gründung der dortigen Or'sgruppe des deutschen Schulvereins in auffälliger Weise betheiligten, berichtete mir der Oberlandesgerichts.Präsident auf Grund der gepflogenen Erhebungen, dass dies allerdings der Fall war, indem von den Adjuncten bei dem erwähnten Anlasse schwarz-roth-goloene Fahnen ausgehängt, Reden gehalten wurden und einer derselben, nämlich der Adjunct Rothschedl. auch die Obmannstelle für diefe Ortsgruppe angenommen habe. Der Oberlandesgerichts.Präsident berichtete ferner, dass er diese Erhebungen dem Disciplinarsenate vorgelegt, dieser aber keinen Grund zu einem disciplinäreN Einschreiten gegen den Adjuncten Rothschedl gefunden habe. Durch diesen Beschluss war zwar entschieden, dass dem genannten Ndjuncten eine nach dem Disciplin"" gesehe strafbare Pflichtverletzung nicht zur Last faU> die Justizverwaltung musste aber in Erwägung ziehet od und inwiefern das Verhalten dieses Adjuncts namentlich die Bekleidung der Obmannstelle, mit 3M' sicht auf die speciellen nationalen Verhältnisse in de^ Bezirke St. Marein eine nachtheilige Wirkung auf b^ ___Laibacher Zeitung Nr. 20 159 24. Jänner 1884. Aechtspflege und insbesondere auf das Vertrauen der Bevölkerung in die richterlichen Beamten zu üben ge- Da nach § 47 des Gesetzes vom 3. Mai 1853, "l. G. Bl. Nr. 81, jeder richterliche Beamte verpflichtet l't, auch außerhalb des AmteS alles zu unterlassen, was das Vertrauen in die richterlichen Amtshandlungen zu vermindern geeignet wäre, ein richterlicher Be« amte daher auch seine Thätigkeit bei Vereinen, sie nwgen politischer Natur sein oder nicht, dieser Ver-Mchtung linterordnen und mit derselben in Einllang vllngen muss, und da die Bekleidung der Obmann-stelle in einem natio ale Zwecke verfolgenden Vereine «we hervorragende Parteinahme für diese Zwecke mani-sestiert und bei einem bezirksgerichllichen Beamten, welcher in seinem Berufe mit den Insassen fortwährend in unmittelbare Berührung tritt, in einem Sprengel, dessen Bevölkerung zum größten Theile der anderen Nationalität angehört (der Bezirk St. Marein zählt neben 18 100 Einwohnern mit slovenischer, 45 mit deutscher Umgangssprache), das Vertrauen dieser Bevölkerung in die völlige Unbefangenheit zu vermindern allerdings geeignet erscheint, habe ich, eingedenk meiner Mcht. für die Aufrechterhaltung des Vertrauens in dl« gerichtlichen Amtshandlungen zu sorgen, kraft des nach § 42 des Disciplinargesetzes aufrechterhaltenen obersten Aussichtsrechtes des Iustizministers, den Be« z'llsgerichtsadjuncten Rothschedl mittelst des besprochenen Erlasses aufmerksam machen lassen, dass ich mit Aussicht auf die speciellen nationalen Verhältnisse des Bezirksgerichtes St. Marein die Bekleidung der Ob-wannstelle mit seiner richterlichen Berufsstellung für wcht verträglich halte, und habe ihn zur Niederlegung vleser Obmannstelle auffordern lassen. Aus diesec Darstellung wollen die Herren Interpellanten entnehmen, dass durch meine Verfügung die den Richtern in Ausübung ihres Berufes durch das Etaatsgrundgesetz gewährleistete Selbständigkeit und Unabhängigkeit in keiner Weise tangiert wurde, und zwar umsoweniger. als der genannte Adjunct nicht zu den dlese Garantien genießenden selbständigen Richtern, Wnoern zu den richterlichen Hilfsbeamten gehölt, dass lerner dem Rechte zur Theilnahme an Vereinen nicht nahegetreten wurde indem nicht die Mitgliedschaft. l°"^."">.d" Vekl.idung der Obmann elle be-anständet wurde, und da« ick» a°nen k.« m5- . in der schonendsten Weise vorg?gana?n bin A"""" die w" eingreifendere'admiW ^ ^?staÄn^e°"^" ^enstort, "Uch^ «ärenya^ ^W^n Anstand, zu «. nationale Zwecke em Verein verfolge, in gleicher Weise vorgehen werde. (Fortsetzung folgt.) Zur Lage. Die Neue freie Prefse hat sich denn doch endlich dazu bequemt, der Wahrheit ihr Recht werden zu lassen und die sich in den hohen Re»tencoursen Manifestierende Besserung unseres Staatscrediles rück-haltLlos anzuerkennen. Sie schreibt heute: „Die ge, weinslline Papierrente hat den Cours von 80 pCt. und somit den höchsten Stand erreicht, welchen >le seit ihrer Schöpfung im Jahre 1868 jemals zu "klimmen vermochte____" Allerdings schwingt sich da« genannte Blatt noch nicht zu jener Höhe der Objectivitiit auf, um aus dieser erfreulichen Thatsache auch die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und insbesondere den Antheil zu constatieren, welchen die erfolgreiche wirtschaftliche Thätigkeit der Regierung an dleser stelig fortschreitenden Besserung unseres Staats-credite« genommen hat. Immerhin aber darf es mit Genugthuung registriert werden, dass selbst das hervor, ragendste Organ der Opposition, welches bisher beharrlich jede Besserung in staatLfinanzieller Beziehung negierte, nicht umhin kann, den Umstand nach Gebür zu würdigen, dass die österreichische einheitliche Rente heute den höchsten Cours seit ihrem Bestände erreicht hat, eine Thatsache, welche ein glänzendes Vertrauens' Votum für Oesterreich und dessen Staatscredit in sich schließt. Auch das Fremdenblatt verzeichnet mit Ge« nugchuung die steigende Bewertung der österreichischen Maatsrenten. Es schreibt: „Wir haben bereits wieder-yolt auf die erfreuliche Entwicklung unferes Staats« credites hingewiesen. Die jetzige Bewertung der unifi. clerten Notenrente legt abermals Zeugnis für dieselbe ab. Diese Erscheinung gewinnt noch dadurch an Bedeutung, dass in den letzten Jahren ununterbrochen !, ^ Consignation«« aus dem Auslande stattgefunden yaben und nicht nur bereitwillig aufgenommen wurden, Wndern auch die stetige Courserhöhung nicht aufzu-yalten vermochten." — Das Extrablatt bemerkt: ..^er hohe Cours, den die Mal'Rente neuestens er-^- lässt es begreiflich erscheinen, wenn das Privat-"P'lal sich jetzt mit Vorliebe der März-Rente zuzu« wenden beginnt." U Auch hie heutigen Wiener Morgenblätter beschäf-ick?« ^ theilweise mit der durch den Wurmbrand. '^" «ntrag aufs Tapet gebrachten Sprachen. frage. Das Vaterland veröffentlicht emen längeren, «aus Ungarn" stammenden Artikel über diese Angelegenheit, in welchem es u. a. heißt: „Wo der Staat als Ganzes in Action tritt oder wo dessen Organe untereinander dienstlich verkehren, da soll durch die einheitliche Amtssprache auch die staatliche Einheit in die Erscheinung treten. Gegen diese Auffassung der „Staatssprache" können auch die Autonomisten keine begründete Einwendung erheben, umsoweniger, als es sich hiebei keineswegs um die Schaffung eines neuen Zustandes handelt. Die österreichische Neichshälfte braucht nämlich nicht erst über eine „Staatssprache" zu verhandeln und zu beschließen, weil sie eine solche Sprache ohnehin schon besitzt. Wenn also Oesterreich in der deutschen Sprache bereits äo laew seine einheitliche „Staatssprache" hat, wozu der ganze Lärm auf Seite der deutsch.liberalen Linken? . . . Wäre die Frage nach der Decrelierung der deutschen Staatssprache ein nationales Interesse, warum haben denn die Herren von der Linken, da sie das Staatsruder in Händen hatten, dieses Interesse nicht wahrgenommen und befriedigt? Warum soll jetzt die conservative Regierung den Willen der Deutsch-Nationalen erfüllen? Liegt es nicht auf der Hand, dass eL diesen Deutsch-Nationalen bloß darum zu thun ist, einmal der Regierung und der Reichsrathsmajorität neue Verlegen« heilen zu bereiten und dann ein wirksames Hetz- und Ngilationsmittel für ihre Parteizwecke zu erhalten? — Das Extrablatt beklagt es, dass der Reichsrath seine Zeit auf doctrinären Zank, auf Streit um des Streites willen verwendet, und sagt: »Ist in Oesterreich je eine andere Sprache als die deutsche „Staatssprache" gewesen? Ist Deutsch nicht gegenwärtig Staatssprache, ohne je als solche codificiert worden zu sein? Und kann irgendwer Vernünftiger sich eine irdische Macht vorstellen, der es gelingen könnte, jenes Idiom, dessen die einzelnen nichtdeutschen Nationsfragmente zur Ver-ständigung untereinander selber absolut nicht zu ent-rathen vermögen, seiner superioren Bedeutung als „ Staatssprache" zu entkleiden? . . . Und diese durch das ethische Gewicht der ersten Culturnation der Welt, durch das tausendjährige Walten der Geschicke und durch die aus diesem Walten hervorgegangenen unerbittlichen Thatsachen unantastbar begründete Bedeutung der deutschen Sprache als factische und unbestreitbare „Staatssprache" soll es nöthig haben, erst noch durch einen Paragraphen von so und so viel Druckzeilen im Reichsgesetzblatte zu Ehren gebracht zu werden? . . . Was ist es also anderes als Streit um des Streites willen, wenn die Parteien sich nun anschicken, eine Reihe von Parlamentssitzungen solch einer doctrinären Elötterung zu opfern!" — Nehnlich äußert sich die Morgen-Post. Sie schreibt: „Aus der Frage der Staatssprache abermals einen Zankapfel nationaler Leidenschaft zu machen, hieße ein Verbrechen an den öffentlichen Interessen begehen. Die Aufgaben des Parlaments sind ganz anderer Art. und das Schüren des nationalen Haders hat noch niemals eine Partei populär oder verdient gemacht. ... Die Zeit ist ernst und bedeutungsvoll und das Parlament, das sich in solchen epochalen Augenblicken in das wirre Labyrinth zielloser Rassentämpfe hineinlocken ließe, würde keines« Wegs zu der Höhe feiner Aufgaben hinanreichen und würde sich vor der Mit« und Nachwell mit einer schweren Verantwortung bedecken." Das Prager Abendblatt vom 21. d. M. schreibt: „Fragt man, wodurch die deutsche Sprache zu ihrer ausgezeichneten Stellung gekommen ist, so erhält man die Anlwort, dass dies theils das Ergebnis der historischen Entwicklung, theils die Folge des praktischen Bedürfnisses und theils da« Resultat der unendlich reichen literarischen Ausbildung und Pro« duction der deutschen Sprache ist. Und diese Stellung hat die deutsche Sprache in Oesterreich erworben, ohne dass irgend ein positives Gesetz sie zur Staatssprache decretiert hätte, und an dieser Stellung wird auch kein Vernünftiger in Oesterreich rütteln. Alle nichldeutschen Stämme acceptieren diese Position der deutschen Sprache, weil sie die Ersprießlichkeit und Naturgemäßheit derselben einsehen. Ganz anders würde es aber in dem Falle werden, wenn ein gesetzliches Privilegium den anderen Voltsstämmen die Superiorität des Deutschen gewaltsam aufnöthigen würde. Was heute als Product historischer Entwicklung und praktischer Zweckmäßigkeit betrachtet und anerkannt werden wolle, das müsste dann als lästiger, beleidigender und herausfordernder Zwang elfcheinen und würde die furchtbare Quelle fortgesetzter Beunruhigung, steter Aufreizung und nie mehr endender Feindseligkeit Werden. Gerade vom Standpunkte des Interesses der Deutschen in Oesterreich sollte die Frage nach Decretierung einer Staatssprache nicht aufgeworfen werden. Der heutige löbliche Brauch und die kluge Gewohnheit, welche dem Deutsch« thume unbestritten zugute kommen, dürfen nicht zum Gegenstände erbitterter Parteilämpfe, leidenschaftlicher Angriffe und übergreifender Forderungen gemacht werden. Die Schaffung der gefetzlichen Staatssprache wäre in Oesterreich gleichbedeutend mit der Procla-mierung des Sprachen« und Nationalitätenkampfes in Permanenz, und dieser Zustand sollte dem Deutsch-thume zum Heile gereichen? Er sollte ein begehrenswerter sein?" Das Prager Abendblatt bemerkt weiters: ..Bei der außerordentlichen Sensibilität in nationalen Fragen sollte man denn doch bezüglich der Stellung der deutschen Sprache wohl zunächst auf die Sache und nicht auf die Form Wert legen, weil fönst da« Gegentheil von dem erreicht würde, was man erzielen will. Hat man es bei der Abfassung und Durchführung unserer Staatsgrundgesetze. zu welcher Zeit die Ver-fafsung noch von ganzen Völkerschaften unseres Reiches ausdrücklich negiert wurde, nicht für nothwendig befunden, die deutsche Sprache gesetzlich als Staatssprache zu proclamieren, so entfällt diese Nothwendigkeit gegenwärtig umsomehr. als die Verfassung. Dank der erfolgreichen Bemühungen des Grafen Taaffe, nunmehr Gemeingut aller Stämme des Reiches ist und sammt« liche Parteien und Nationalitäten die Verwirklichung ihrer Wünsche und Bestrebungen nur auf dem legalen Boden der Reichsvertretung fuchen und finden." Aus Prag wird unterm 21. Jänner gemeldet: Bei der heutigen Reichsraths - Ergänzungswahl im Landgemeinde-Wahlbezirke Saaz «. wurde an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Müller der Candidat der Vertrauensmänner, Anton Steiner aus Schaab, mit 243 von 411 Stimmen gewählt. Der Gegen-candidat Waage erhielt 168 Stimmen. In Saaz erhielt Steiner 77, Waage 13, im Komotauer Bezirke der erstere 61, der letztere 47 Stimmen; in Brüx wurde Steiner einstimmig gewählt, und in Teplitz entfielen auf ihn 51 und auf Waage 108 Stimmen. Aus Agram wird der „Ung. Post" gemeldet: „So unerwartet und überraschend auch das Allerhöchste Rescript, betreffend die Vertagung des Landtages, wirkte, war dasselbe dennoch von der günstigsten Wirkung. Die Consternation im Schoße der oppositionellen Fractionen ist eine anhaltende. Sie fühlen es, dafs ihrer Agitation der Boden entzogen wurde und dass sie einem Regime der starken Hand gegenüberstehen. Umsomehr wird das energische Vorgehen der Regierung im Schoße aller objectiv denkenden, das Schicksal ihres Landes am Herzen tragenden Patrioten gewürdigt. Die Nationalpartei wird nun Zeit und Gelegenheit finden, den Agitationen der Staröevi" seiner Barschaft beraubt. Laibacher Zeltnng Nr. 20 ,6N 24. Jänner 1884. ^ Dieser Coup war gelungen, nur halte er den beiden Complicen nicht jene Ausbeute gebracht, die sie gehofft, weil sie nämlich einen Theil der Bauer gehörigen Barschaft in einem geheimen Fache der Brieftasche zurückgelassen h«!wi. Wenige Tage darauf knüpfte Hugo Schenk die Bekanntschaft mit Iosefine Timal an, welche dieser so verhängnisvoll werden sollte. Er wusste das Mädchen zu bewegen, unter Mitnahme ihrer gesammten Habe mit ihm eine Hochzeitsreise nach Krakau zu unter« nehmen. In Preiau unterbrachen die beiden ihre Fahrt, und am 19. Mai wurde Iosefine Timal von Hugo Schenk beim „Grvatterloch" in der Nähe von Mäh« lisch-Weißkirchen aus dem Leben geschafft. Die Leiche des unglücklichen Mädchens wurde erst acht Wochen später, am 20. Juli, aufgefischt. Katharine Timal, die Tante des vorerwähnten Mädchens, wurde am 13. Juli unter dem Vorwande, mit Schenk eine Reise zu der ihm angeblich angetrauten Iosefine Timal anzutreten, nach Wien gelockt. Die Ahnungslose folgte der Aufforderung, nahm ihre ge» sammle Habe und ihre Ersparnisse mit, da sie glaubte, nun für immer bei ihrer glücklich verheirateten Nichte bleiben zu können. Schenk trat mit ihr die Reise an, verließ in Krumnussbaum den Zug, ermordete sie in der Nähe dieser Ortschaft, indem er sie erstach, und warf sie dann ins Wasser. Ihre Leiche wurde am 24. Juli in der Nähe von Pöchlarn angeschwemmt. Die Leiche der unbekannten Frauensperson wurde aus dem Wasser gezogen; man fand bei ihr einen Zettel einer Dienstvermittlungs'Anstalt in der Habsburger» gaffe in Wien und glaubte, vielleicht durch die Ini-tialien der mit 8. X. gemarkten Wäsche Anhaltspunkte zur Eruierung der Identität zu finden. Der Inhaber der Dienftvermittlungs-Anstalt in der Hab«» burgergasse schlug in seinen Büchern nach, um aus diesen zu eruieren, wer die angeschwemmte Frauensperson sei; er fand keinen Namen seiner Clientel, auf den die Buchstaben 8. X. passen würden. Katharine Timal aber war ihm wohlbekannt, und er wussle sich genau zu erinnern, dass sie «ine sehr anständige Person gewesen. Am 4. August verschwand Theresia Kelter! spur-los; alle Nachforschungen nach ihrem Verbleib waren resultatlos; auch ihre Leiche wurde nicht aufgefunden. Hugo Schenk lockte sie unter der Vorspiegelung, mit ihr eine langete Vergnügungsreise zu unternehmen, vom Hause weg, was ihm umso leichter gelang, als das Mädchen ganz allein in der Wohnung ihrer auf Reisen befindlichen Dienstgeber sich befand, deren Rück» kehr erst in 14 Tagen zu erwarten war. Auf den Rath Schenl's nahm Theresia Ketterl die Spar-cassebücher und die wrrlvolleren Pretiosen mit, da sie dieselben zu Hause doch nicht so gut verwahrt glaubte. Hugo Schenk fuhr mit ihr nach Lllienfeld, und in der Nähe diefer Ortschaft an einer unwegsamen, nur selten von eines Menschen Fuß betretenen Stelle schoss Karl Schenk die ahnungslose Köchin nieder, deren Spar-cassebücher schon am nächsten Tage präsentiert und eingelöst wurden. Auf den 29. Dezember fällt die in allen Details bekannte Ermordung Rosa Ferenczy's. Zur Affaire Ketterl ist noch Folgendes nachzu« tragen: Ursprünglich war bestimmt gewesen, dass der Staatsanwalt Dr. v. Pelser und der Unlersuchungs» richter Dr. Feial sich nach Lilienfeld begeben, da man vermuthete, dass die Leiche möglicher Weise noch in der Nähe des Ortes, an dem der Mord verübt wor-den war, aufgefunden werden könne. Es wurde jedoch hievon Umgang genommen, und nunmehr ist das Be« zilksgericht Lllienfeld delegiert worden, die Nachforschungen nach dem Verbleib der Leiche zu pflegen. Die Stelle, an der Theresia Ketteil ermordet wurde, befindet sich in der Nähe von Hainfeld, zum Gerichts-bezirke Lilienfeld gehörig. — (Minister von Giers.) Aus Wien. 22sien Jänner, wird gemeldet: Nach zweitägigem Aufenthalte in Wien hat heute vormittags um 11 Uhr Se. Excellenz der russische Minister des Auswärtigen Herr von Giers mit dem Courierzuge der Nordbahn die Reisc nach St. Petersburg angetreten. Um halb 11 Uhr vormittags hatten sich auf dem Bahnhöfe eingefunden der russische Gesandte in Bukarest Fürst Urussow und die Mitglieder der hiesigen russischen Botschaft, der Generalinspector der Nordbahn Hofrath Freiherr von Eichlcr, der hiesige russische Eczpriester Najrwsky. Vertehrsinspector Schwarz und Polizeicommissär Michler. Kurz vor Abgang deö Zuges kam Herr von GierS in Begleitung des Fürsten Lobanow; in einem zweiten Wagen folgten der Sohn des Herrn von Gier» und der Botschaftsrath Fürst Cantacuzene. Herr von GierS verabschiedete sich von den Mitgliedern der Botschaft und vom Erzpriester Na jewsly in der hetzlichsten Weise und begab sich in den Salonwaggon. wohin ihm Fürst Lobanow. Herr von GierS juu., Fürst Cantacuzöne. Fürst Urussow und Botschaftsrath von Fonton folgten. Die beiden L'tztgenannten begleiteten Herrn von Giers bis nach Göding, Im Waggon verabschiedeten sich Fürst Lobanow und Herr von Giers in freundschaftlichster Weise. Um 11 Uhr rollte der Zug auS der Halle. — Von Er. Excellenz )em Herrn Grafen Kälnoly hatte sich Herr von Giers schon gestern abends verabschiedet. — (Wiener Pombau.) Der AusschusS hielt am 17. d. M. im St. Stephan»e Bergrichter des Landes fungierten somit als die ersten l. f. Functionäre des Forstschutzes. Einer Zusammenstellung über die G^werkibehol-zung begegnend, gelangen wir zur Karolmgi'schen Berg. ordnung um die Wende von 1575, welche bereits forstpolizeiliche Bestimmungen enthält. Wenn die staatliche Forstaufsicht unter den Habs-burgern ihre historische Entwicklung nachzuweisen vermag, mangelt dem wirtschaftlichen Waldwrfen gleich« falls nicht die Begründung aus der Vorzeit. Die um 1490 entdeckten, unter Kaifer Maximi-lian I. eifrig betriebenen Erzlager zu Idria gaben Anlafs, für Vergwerlszwecke ein Sägewerk und ob entfernter Vringung mit Bewilligung Kaifer Ferdinand I. den großen, noch heute als vorzügliche Anlage fortbestehenden Holzrechen zu errichten. Auch Klauswerke, sämmtlich die Idrianer Triftwerke betref-fend, wovon als die älteste die Iorica- und Zala-Klause gellen, wurden hergestellt. (Fortsetzung folgt.) — (Todesfall.) Gestern morgens 22/4 Uhr ver, schied hier die allgemein hochgeachtete Gemahlin d«3 Herrn k. k, GymnasialftrofesforS Anton Heinrich, Frau Anna Heinrich geb. Hanke, im 65, Lebensjahre, Das Leichenbegängnis der ihrcr Familie viel zu früh ent-risfenen Tiefbetrauerten findet heute um 3 Uhr nach. mittags statt. — (Das Arbeiter-Kränzchen.) Der AusschusS des hiesigen Arbeiter-Bildungsvereins versendet die Einladungen zu dem am Samstag, den 26. Jänner 1884, im Glassalon des Casino stattfindenden Arbeiter-Kränzchen. Die Musik wird von der löblichen Kapelle des vaterländischen Regiments Baron Kühn Nr. 17 ausgeführt. — Anfang um 8 Uhr abends. Ein. tritt für Mitglieder gegen Vorweisung des Coupons 30 kr., für N'chtmitglieder 40 lr. Der Neinertrag ist den BildungKzwccken des Vereins gewidmet. — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige Neprise von „Schönrüschei," war leider nur schwach be. sucht, und trotzdem gieng dieselbe viel flotter als am ersten Abende. Die Fräulein M. Palme (Schön« röschen) und Herrmann (Bavolet) ernteten lebhafte« Beifall. Auch Director Mondheim wurde wiederholt gerufen. — Das Orchester, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Kar ban, hielt sich wacker; man melkt es, dass eine exacte Hand nun den Tactierftock führt, und wenn es jetzt ja etwa nicht klappt, so ist die Schuld nicht herunten, sondern oben zu suchen. —es. Neueste Post. Wien, 23. Jänner. 2. Bulletin. Im Befinden Ihrer k. und l. Hoheit der durchlauchtigsten Frall Erzherzogin Marie Therese ist eine Besserung eingetreten. Das Fieber hat aufgehört, die Augen-schmerzen sind geringer. Reichenau am 22. Jänner 1884. - Dr. Rollet in. p. Original-Telegramm der «Laib. Zeitung." Berlin, 23. Jänner. Der ..Reichsanzeiger" meldet, dass Bischof Brinkmann von Münster durch Cabinets' ordre vom 21. d. M. begnadigt und die Wiederauf-nähme der eingestellten Staatsleistungen für die Dlöcese Münster ab Neujahr 1884 angeordnet wurde. Wien, 23. Jänner. Die Ausschüsse des Abgeordnetenhauses haben heute ihre Thätigkeit wieder aufgenommen. Der Budgetausfchuss gieng in die meritorische Berathung des Staatsvo» anschlages ein und erledigte die Vorberathung übel einzelne Posten der Subventionen an Verkehrsanstalten, dann den allgemeinen Pensionsetat der Civilverwaltung und die Beitragsleistung zu den gemeinsamen Civil-Pensionen. Morgen abends wird dieser Ausschuss seine Verathungen fortfehen, und es sollen die Capitel Allerhöchster Hofstaat, Cabinetskanzlei Sr. Majestät des Kaisers, Reichsrath, Reichsgericht. Ministerrath und der Unterrichtsetat zur Verhandlung gelangen. — Der Immunitätsausschuss beschloss heute mit Majorität, dem Abgeordnetenhause den Antrag zu em-psehlen, dem Begehren des Wiener Landesgerichtes um Zustimmung zur gerichtlichen Verfolgung der Abgeordnelen Refchauer und Dr. Vloch wegen Vergehens der Ehrenbeleidigung Folge zu geben. Wien, 23. Jänner. Infolge eines Treppen-einsturzes bei einem Neubaue in der «Vrusaugasse (III. Bezirk) wurden zwei Arbeiterinnen verschüttet? dieselben wurden zwar noch lebend aus dem Schutt/ hervorgeholt, doch ist ihr Zustand sehr bedenklich; dil Schädeldecke der einen ist zertrümmert. Temesvür. 22. Jänner. In der Duell-Affa^ Batthyäny.Rosenberg wurde Rosenberg zu zwei-jährigem Staatsgefängnis und zur Bezahlung der Gmchlskosten verurtheilt. Handel und "M'kswirtschaftliches. Laibach, 23. Jänner. Aus dem heutigen Marlte sind erschienen - 12 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh. 18 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (24 Cubilmeter). ____________Durch l chnl t ts < Preis e__________ ^.,'r, N.,»l, N.<^ N,!tr.' Weizen pr.Heltolit, 7 96 8 39 Butter pr. Kilo . —85-!— Korn . 5 36 6 — Eier pr. Stück . . — g------ Gerste . 4 71 b 40 Milch pr. Liter . — 8 - ^ Hafer . 2 92 3 18 Rindfleisch pr. Kilo __ ßa --^ Halbfrucht , —,— 6 60 Kalbfleisch . —5«------ Heiden . 5 20 6 13 Schweinefleisch . — 52 --" Hirse . 553 6 7 Schöpsenfleisch " -38-^ Kuluruz . 5^40 5 55Hähndel pr. Stuck —50 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 8«-------Tauben - 18 - -^ Liusen pr, Hektollt. 9----------Heu 100 Kilo ." . 223 Erbsen . 9----------Stroh ... 2 5 - Al°x«" . " «.. !0-----------H°lz. hartes. pr. Rinds chmalz Kilo-94------- Klafter 7 30-^ Schweineschmalz . — 86------— welches. . 4 70 _ ^ Speck, frisch . — 60-------Wein. roth.. 100«it.-------20 -^ — aeriiuchert. — 74-------— weih« . ------24 ^ Verstorbene. Den 2 2. Iänncr. Anton KunZt. Kaischlerssohn. 9 Tage, Ilovca Nr. 28. Lebensschwäche. - Johanna Gorse, Tischlers-tochter. Polanastraße Nr. 18, Diphthcritis. — Johann Merluzzi. HausbrsiHerssohn. 2>/, I,. Schneidergasse Nr. 6, ^ubervuiosi« puritouitiZ. Den 23. Jänner. Anna Heinrich. Professorsgattin, 64 I.. Frllnz.Iolefsstrahe Nr. 9. Wassersucht. — Ursula (Äeriar, Inwohnerin, 54 I.. wurde bei der Mchgcrbrücke aus deM Laibachflusse als Leiche herausgezogen und wird sanittitspoli^ zeilich beschaut.___________________ Theater. Heute (ungerader Tag): Cannebas. Komische Operette lu 1 Aufzuae nach einem französischen Sujet. Musil von Franz v. Slippy Den Anfang macht: Das Versprechen hinterm Herd, Eine Sceue aus den österreichischen Alpen n»it Nationalgesänacn von Alexander Baumann. 5 -tz M N ? -? i« " "s L63 z? N ?« -P 7^.'M7^40^9 -10.4 windstill-------NeW------"^" ^9"A Nt^H^« ^heiter "."> 9 „ Ab. 734.87 ^- 4.6 SW. heftig bewöllt Morgens dichter Nebel, nachmittags volles Thauwetter, windiss. bewölkt. Das Tagesmittel der Temperatur — ^' um 1,7° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. 161 Ülueinehlatt zur LMMer Zeituna Nr. 20. Donnerstag, den 84. Janner 1884. (419-1) DiurniftenfteNe. Nr. 2. >., ,^im gefertigten l. l. Bezirksgerichte ist o>e sillndlge Stelle des ersten Piurnistcn mit Monlltllch 35 fl. zu besehen. ÜK-. ^""ber welche hiezu geeignet sind und U" 'we schöne, ra che Handschrift in beiden Landessprachen verfugen, wollen ihre Gcfuche d" Personalien 'und vlsyerigen Verwendung bis 27. Jänner l. I. an den Gerichtsvorstand überreichen. Icinn« Hiirlsgericht ^berlaibach. am 23sten (892 2) KunämllHun«. Nr 11866 Anlegung eines neuen Grundbuches für «n. f ? . Eatastralgemeinde Nakek MNtm Vesihbogen. Liegenschaftsverzcich. Ä «n ^°^^'. """ helltigen annefang?,, zur allgemeinen Einsicht aufliegen. Sollten Einwendunnen erhoben werden, so werden die weiteren Erhebungen am 30. Jänner 1884. vormittags 8 Uhr. gepflogen werden. Die Uebertragung der amortisierbaren «privatforderungen in das neue Grundbuch wird Unterbleiben, wenn der Verpflichtete noch vor ber Verfassung der Einlagen darum ansucht. ^ K. l. Bezirksgericht Loitsch, am 19. Jänner « Uu»tx,n, lloigorkoid, I^unsson-, Lrunt- u. » « 2n,l8loi>I«n. doZtog?r»8k>rvÄtivlliltt,u1 ^o- ^ ^ 8«u vlplltllerlU», ii «cuaeutol 20 kr. 3 - LWmi-8lln!lllN8 unll lüall- ^ « li^l! al,l's281lllen uuä IloiWrlloit. ^ ^ in 8«d»cllt«1n k 10 III. (4348)25—18 3 « "Ultrü^o vsolä«n um^olwnä por ?«nt ^ ^1 ßo^oil Nkolniulimu olloewlorl.. ^ ^M9^I) ^7737 Bekanntmachung. Dem unbekannt wo befindlichen Io-yann Mai er von Oberlalnlz wird be. lannt gemacht: Es sei dessen Vater Johann Maier "on Oberlalniz am 17. Februar 1881 oyne Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung gestorben. Da dem Gerichte der Aufenthalt des ^tolhrrben Johann Maier jun. nicht plannt ist. so wird derselbe aufgefor-"ert, sich binnen einem Jahre von dem unten angesetzten Tage an bei "e em Gerichte zu melden und die Erbs-» . !"'U anzubringen, widrigenfalls die "Mannschaft mit den sich meldenden y"en und mit dem für ihn aufgestellten ?l>b ^ H"l" Franz Penca von Nassen-'"v abgehandelt werden würde. 7 cvx ^ Bezirksgericht Nassensuß, am ' Banner 1884. (405—1) Nr. 3889. Bekanntmachung. Den unbekannt wo befindlichen Ta< bulargläubigern Paul und Gertraud De« beoc von Sajeoöe und Rechtsnachfolgern ist Anton Lenassi von Sajevöe zum Curator kä »cwm aufgestellt, und find demselben die Feilbietungsbescheide vom 27sten Oktober 1883 zugestellt worden. K. l. Vezirlsgericht Senoselsch, am 19. Jänner 1884.__________________ 1409—1) Nr. 327. Bekanntmachung. Den unbekannten Tabulargläubigern des verstorbenen Mathias Iuzniö von Fara, dann dem unbekannt wo vom Hause abwesenden Franc Erjauc von HoUuern wurde Johann Erker von Goltfchee als Curator bestellt und demselben die in der Execution gegen Anton Offak von Slausll-las erflossenen Feilbielungöbescheide ddto. 3. Dezember 1883, Z. 10 086. lvornach die Realität tom. III, koi. 385 aä Herrschaft Kostet, zum Verkaufe gelaugt, zu« gestellt. K. k. Bezirksgericht Gottschee, am 17. Jänner 1884. (401) Nr. 106. Dritte ezec. Feilbietung. Vom l. l. Bezirksgerichte Treffen wird mit Vezug auf das Edict Nr. 3480 bekannt gegeben, dass in der Executions-sache des Josef Udook von Oberlreffen gegen Ignaz Nebular von Dolina am 12. Februar 1884 zur dritten exec. Feilbietung geschritten werden wird. K. l. Vezirlsgerlcht Treffen, am 14ten Jänner 1884. (330—1) Nr. 8707. Erinnerung. Den nachbenannten Tabulargliiubi« gern, deren Erben und Rechtsnachfolgern. fümmtltch unbekannt wo befindlich, als: 1.) Katharina Mleluö von ßatez und 2.) Franz Petrlln von Laibach, wird hlemit erinnert, dass ihre Forderungen ad 1.) aus dem diesgerichtlichen Ver-alelche vom 18. Juli 1879. Z. 4771, per 400 ft. s. A. infolge Quittung vom 9. Juli 1883 bei der Grundbucheeinlage Nr. 27 aä Calastralgemeinde Gora und aä 2.) aus dem Bergleiche vom 8ten Mai 1875, Z. 1848, pr. 43 fl. 84 kr. s. A. infolge Melstbotsoertheilungs-Bescheides vom 17. Mai 1882, S. 2980. bei Urb.-Nr. 103 üä Henschaft Reifniz gelöscht und Herr Franz Erhovnlc, l. l. Notar in Ncifniz. als Eurator aä aowm behufs Wahrung der Rechte aufgestellt wurde. K. l. Bezirksgericht Reisniz. am 26sten Dez mber 1883. (406—1) Nr. 4007. Bekanntmachung. Den unbekannt wo befindlichen Real. gläubiger» Franz <5eledin, Gertraud. Theresia und Gregor Ferfila. alle von Senosetsch, und Rechtsnachfolgern ist Herr Christian Taurer von Senosctsch zum Curator aä actum aufgestellt, und sind demselben die Fellbietungsbcscheide vom 6. November 1883, Z. 3090, zugestellt worden. K. t. Bezirksgericht Genosetsch, am 19. Jänner 1884. (283—3) Nr. 6901. Bekanntmachung. Vom k. k. Bezirksgerichte in Wipftach Wurde in der Rechtssache des Anton Utmar von Sanabor Nr. 3 gegen Mathias und Ierni Felz Uon Schwarzenberg, nun unbekannten Aufenthaltes, und dessen ebenfalls unbekannte Rechtsnachfolger pcw. Verjährung einer Satzpost per 522 fl. 37 kr. für die Geklagten Anton Bizjak von Sanabor als Curator aä actum bestellt und demselben die Klage äs prao». 28. November 1863, Z. 6901. zugestellt. K. k. Bezirksgericht Wipvach, am 2. Dezember 1883. (292—1) Nr. 7237. Reassumierung dritter exec. Feilbietung. Die laut Bescheides vom 16. März 1883, Z. 1869. bewilligt gewesene dritte executive Feilbietung der Realität Band V, loi. 393 aä Freudenthal, des Johann Dormis von Palu, im Schätzwerte per 2365 fl.. wird auf den 15. Februar 1884, vormittags 11 Uhr, Hiergerichts reassu» miert. K. l. Vezirlsgericht Oberlalbach, am 4. Dezember 1883._________________ (291—1) Nr. 7099. Erecutwe Realitäten-Versteigerung. Ueber Ansuchen des l. l. Steueramtes in Oberlaibach wird die executive Versteigerung der dem Jakob Erbeznlt von Krestcnice gehörigen Realität kol. 247 ad D. R. O. Commenda Laibach, im Schätzwerte per 800 ft., mit drei Terminen auf den 15. Februar, 15. März und 15. April 1884, vormittags 11 Uhr, hirrgerichls mit dem angeordnet, dass die dritte Feilbietung auch unter dem Schätzwerte erfolgen wird. Vadium 10 Procent. K. l. Bezirksgericht Oberlaibach, am 3. Dezember 1883. (140—1) Nr. 6259. Exec. Realitatenverlauf. Die im Grundbuche der D. R. O. Commenda Tscherncmbl 8ud Verg-Curr.« Nr. 131 vorkommende, auf Franz Romsek auS Dolenjavas Nr. 20 vergewährte, gerichtlich auf 70 fi. bewertete Realität wird über Ansuchen der l. l. Flnanzpro-curatur in Lalbach, zur Einbringung der Forderung aus dem Zahlungsauftrage vom 23. Jänner 1881. Z. 2274, per 31 fl. 50 kr. ö. W. s. A., am 15. Februar und am 14. März um oder über dem Schätzungswert und am 18. April 1884 anch unter demselben in der Gerichts» lanzlei jedesmal um 10 Uhr vormittags an den Meistbietenden feilgeboten werden. K. l. Bezirksgericht Tschernembl. am l. Oktober 1883. (245—2) Nr. 9373. Executive Realitäten-Versteigerung. Ueber Ansuchen des Dr. Menclnger von Gurlfeld ist die executive Versteige« rung der dem Johann Kirar von Za« borst gehörigen, gerichtlich auf 1041 fl. geschützten Realitätcn Rectf.-Nr. 1 aä Gut Habbach Berg.Nr. 45. 46, 131 und 132 aä Oberradelsteln bewilligt und hiezu drei Feilbietungs-Tagsatzungen, und zwar auf den 9. Februar, 8. März und 16. April 1884. jedesmal vormittags von 9 bis 12 Uhr, hlergerichts angeordnet worden. K. l. Bezirksgericht Gurlfeld, am 8len November 1883. l5575-3) Nr. 10413. Erinnerung. Vom gefertigten k. k. Bezirksgerichte wird hiemit den unbekannt wo vom Hause abwesenden Georgi Turk von Ober-tschatschitsch. Johann Turk von Weißenbach. Gregor Turk von Weißenbach Nummer 4, Kaspar Turk von Weihenbach Nr. 4. Georg Wolf von Wisgarn Nr. 7 und Josef Schercer von Wisgarn, ferner den Erben und Rechtsnachfolgern der verstorbenen Georg Turk von Obcrtscha-tschitsch Nr. 4 und Jakob Turk von Weißenbach Nr. 4 erinnert: Es seien die an die obigen lautenden Meistbots - Vertheilungsbescheide dbto. 1. November 1883, Z. 8810. dem denselben unter einem aufgestellten Curator ad acwm Johann E'ker von Gottschee zur weiteren Verfügung und Verstand'-auna der Interessenten zugestellt worden " K. k. Bezirksgericht Gottschee, am 18. Dezember l663.