Nr. 32. Donnerstag, 1U. Februar 1887. 106. Jahrgang. Mitmcher Zeitung. Prnnumcla»ion?VstlS: ^il 1^'s! oeljexbu i,q : ganzlahrig fl. lL, H.Ubiährig , l>aU>iahii>, ,1, s,.l>», Ylir dic Zustellung >n« Ha»« ganzjährig ,il»,cher Zeilung" erscheint täglich mit Än«!>al)i»e der Sonn' und Feiertage. Die Administration befindet sich Bahichos^ssc l5. die Nedactlo» Wiencrstraße 15>, — UnsranNert« Vlies« werden nicht angenoimucn und Vlauuscriptc nicht zurüclgestellt. Amtlicher Theil, St-, f. und k. Apostolische Majestät habt',, mit Mcrhöchst unterzeichnetem Diplome dem Obersten und ^umiuandanten des Dragonerregiments Graf Pejacsevich Nr. 2 Hug» Förster den Adelstand allergnädigst zn verleihen geruht. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung um» 5. Februar d. I. für den Status des Ministerraths-Präsidinms zur Dieust-leiswna. bei dem Minister Freiherrn von Ziemialkowsli brn dort in Verwendung stehenden Ministerial-Secretär T>r. Kasimir Ritter von Chledowski zum Sections-lathe allergnädigst zil ernennen geruht. Taaffe >n. »>. Der Ministerpräsident hat den Bezirkscommissär Ionian Ritter von S z y m anowsti zum Ministerial "icesecretär im Status des MinisterrathsPräsidiluns n. 8. ssebrnar, Zu Beginn der heutigen Sitzung des Abgeord-^teiihuuses beantwortete der Ministerpräsident Graf die Iuterpellatiou des Abgeordneten Knotz uud ^enoss^, ^^^. h^ Zustände in Böhmen. Der Minister Präsident besprach in seiner Antwort in eingehender ^eise alle in der bekannten Interpellation — die "Mlich aus einer Reihe leidenschaftlicher Ausfälle '"wer alle Behörden in Böhmen bestand behanp-lelen Umstände, und v?rwies namentlich darauf, dass ^ Frage der Delegierung des Prager Gerichtes zur Ablirtheilung in dem Reichenberger Proeesse von dem Obersten Gerichtshofe endgiltig entschieden werden wird, ^?lr Ministerpräsident wies mit aller Entschiedenheit ^'e unablässigen Angriffe auf den böhmischen Nichter-Nand zurück, sowie die Insinnationen. als wolle ^'ser eine Cabinetsjustiz treiben. Er betonte die be-bannte Pflichttreue des österreichischen Richterstandes, welche denselben gegen solche beleidigende Zumuthnngen in genügender Weise schützen sollte. Graf Taaffe beantwortete auch die Anfrage über die Haltnng der Cen-tralregieruug zu dcn verschiedenen sistierten Beschlüssen dcr deutsch-böhmischen^Gemeindell in der Sprachenfrage, wie wohl dieselbe, nach seiner Auffassung, eiue interne Angelegenheit der Executive betreffe, über welche diese eigentlich Aufschlüsse zu ertheilen nicht verpflichtet wäre. Der Abg. Kiwi) beantragte, über die Antwort des Grafen Taaffe die Debatte zu eröffnen, selbstverständlich unter neuerlichen heftigen Angriffen auf den Statthalter Baron Krans, welche eine mit besonderer Vor^ liebe cnltivicrt Specialität dieses Vertreters dcr aller-schärfsten Tonart zu bilden scheinen. Die Manier wie Dr. Kuotz diesmal seiner Specialität fröhnte. die Art, in welcher er das parlamentarische Recht der Kritik ansbeutete — überschreitet wohl alles, was bisher in einem Parlamente vom Standpunkte der guten Sitte für znlässig befunden wurde. D^r Antrag des Abg. Knotz wiirdl in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Vor der Ablehnung absentierten sich auch einige Mitglieder des deutsch österreichischen Clubs, denen dieser Ausbruch der scharfen Tonart doch unbehaglich gewor den ist, wenngleich die Interpellation des Abgeord« neten Knotz auch die Unterschrift der Führer dieses Clubs getragen hat. Die Antwort Sr. Excellenz des Herrn Minister Präsidenten Grafen Taaffe auf die Interpellation des Abg. Kuoh hat folgenden Wortlaut: Hohes Haus! Die Herren Reichsraths-Abgeordneten Dr. Knotz und Genossen haben in der Sitzuug l^s hoheu Abgeordnetenhauses vom 28. Jänner an .nich eine Interpellation gerichtet inbetrcff der Sistierung von Beschlüssen, welche gegen die an das Prager Oberlandesgericht ergangene Verordnung des Justizministeriums vom 23. September 1886 gefasst worden waren, und haben hiebei folgende Anfrage gestellt! «Sind an die politischen Behörden bezüglich der Sistierung von gegen die Sprachenvrrord-nung vom 2A. September gefafsten Befchlüfsen, bezüglich der Beanständung von Zustimmungskundgebungen an Se. Excellenz den Herrn Präsidenten des Obersten Gerichtshofes. Ritter von Schmerling, nnd von Zustimmungen zu dem Austritte der deutschen Abgeordneten aus dem böhmischen Landtage, wie anch bezüglich der Auflösung von Versammlungen, in welchen derartige Beschlüsse gefasst wurden, besondere Anfträge erflossen. und wie vermag die Regierung derartige Verfügungen mit den Aestlmmungen der Staatsgrundgesetze in Ein- klang zu bringen, eventuell, wie vermag die Regierung dieses Vorgehen der Behörden zu rechtfertigen?» Bevor ich in die Beantwortung dieser Anfrage eingehe, kaun ich nicht unbemerkt lassen, dass die Begründung der Interpellation uuter Hinweis auf zwei concrete Straf-processe Ansfälle gegen die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Rechtspflege in Böhmen enthält, welche zur Wahrung des Ansehens des Richterstandes zurückgewiesen werden müssen. (Beifall rechts.) Ich habe die Ehre. über die von den Herren Interpellanten berührten zwei concreten Fälle im Namen des Herrn Leiters des Justizministeriums Nachstehendes mitzutheilen: Ueber den sogenannten Warnsdorfer Hochuerrathsprocess hat der Herr Leiter des Justizministeriums in seiner am 27. Jänner 1685 erfolgten Beantwortung einer von den Herren Abgeordneten Dr. Knotz und Genossen eingebrachten, diesen Gegenstand betreffenden Interpellation die gewünschten Aufklärungen gegeben uud nachgewiesen, dass von einer tendenziösen Einleitung des gedachten Processe- keine Rede sein könne Die Delegierung des Schwurgerichtshofes in Prag zur Durchführung des Strafprocesses gegen Hermann Wolf lind Genossen hat folgende Vorgeschichte: Die von Wolf redigierte, in Reichenberg erscheinende periodische Druckschrift «Deutsche Vollszeituug» veröffentlichte in der Nummer 281 vom 11. Oktober 1886 drei Artikel, deren einer unter der Rnbrik «Politische Uebersicht» abgedruckt war, während die beiden anderen die Ueberschrift: «Unsere Zustände», dann «ein czechischer Staats' anwalt» trugen. Wegen des in hohem Grade aufreizenden Inhaltes dieser Artikel beantragte die Staatsanwaltschaft in Reicheuberg die Einleitung des subjec-tiven Strafverfahrens, welchem Antrage vom Untersuchungsrichter angesichts des zweifellosen, nach § 65. lit. :<.. uud 8 300 St. G. strafbaren Thatbestandes Folge gegeben wnrde. Nach durchgeführten Erhebungen erachtete die Staatsanwaltschaft ill der Erwägung, als der Artikel «ein czechischer Staatsanwalt» die maßlosesten Ansfälle nnd Schmähungen gegen den Chef dcr Neichenberger Staatsanwaltschaft enthielt und im Intensse eiuer völlig objectiven Anklagevertretung im Sinne des H 75 St. P. O. sich verpflichtet, beim' Ge« richtshofe in Reichenberg die Delegierung eines anderen Gerichtshofes zur Finalisiernng des Strafprocefses'fin Antrag zu bringen. Das Kreisgericht Reichenberg erkannte diesen Antrag für begründet, legte die Acten gemäß 5 62 St. P. O. dem zur Entscheidung''berufenen Obcrlandesgcrichte m Prag vor, welches die Delegierung Feuilleton. Poesie der Liebe. , Jahraus, jahrein lesen wir von ihr. und wenn ."'l den belletristischen Verschleißern menschlicher Vor-"'"nniisse glauben dürfen, dreht sich alles in der Welt w die liebe Liebe. Ich weiß nicht, macht es der eisige T^mtertag, der mit fahlem Gesicht zu meinen'Fenstern ^leinstarrt. oder liegt die Schnld an den/jüngsten ^"ll. d^ mich eine wunderbare Nacht voll traumlosen Schlafes gekostet hat — ich habe hente^katzeniämmer-'M Gedanken über die Liebe, m k ^. ^6"be einfach. das Ganze sei ein angeneh« vos Märchl'l, sür,1große Kinder, die an jene anderen wnll""^" Lügen nicht mehr glauben können oder ven 's'' ^"" '^. "tu mich blicke in dieser von Vernunft h, r^etl'nMelt. in der anf hundert Convenienz-Heiraten Hei? ^" Selbstmord aus Liebe kommt — und in ll'ick,!"' '"" ^' Erwerbsverhältuisse günstiger sind, viel-,^>: "llr ein Selbstmordversuch auf huudert von 'ch „ ""'nittlertl angezettelte Verlobungen — wenn "'ick "'' "''^ ^ickk' meine thenren Freunde, so wandelt ^ln bösartiger Zweifel an. s'nk ^ ^" Iünglingsjahren, die wir übereingekommen Vfleat > glücklichste Zeit unseres Lebens zu nennen, ""der^'«/^ freilich zu ereignen, dass wir ein dem 'Hues" Geschlecht angehöriges Wesen anznbcten be--^'sorm.!'' - ^b"' man hat so wenig ernste Dinge zu ^'rbr '',',' !">">'Jahrgängen, dass die sogenannte erste "der r" "cht lediglich den, Mangel an Taschengelds "" 'unüberwindlichen Abneigung gegen dai Villardbrett ihr Dasein verdankt. Für diese Anffassnng spricht die Thatsache, dass junge Leute, welche erwerben müssen, sich die zärtlichen Gefühle meistens für ihre suiqcnfreieren Jahre aufheben. Die anderen, denen bcifftielsmeise das Universitätsstudium volle Muße zu allerlei Nebenbeschäftigungen göunt. widmen sich fast immer der Liebe, wenn sie das Calabriasspiel nicht vorziehen. In den gebildeten Ständen ist eine nnglück' liche Liebe für den Anfang beinahe sj6 ,-ißuom'. Worans fie sich zusammensetzt? Aus gedankenlosen Stunden, aus hastig zusammengelesenen Romanen, aus der Nachbarschaft irgend eines halbwegs geeigneten Gegenstandes. Zeitvertreib. Der süßliche Poet sagt: «Sie kommt, und sie ist da.» Nicht wahr! Man zieht sie bei den Haaren herbei, uud sie ist da. Man redrt sich sie ein. Es ist so hübsch, was man von den Ro-manhclden gelesen hat, dass man sich ans purer Großmannssucht nnd kindischer Eitelkeit ebenfalls zu den «hohen» Gefühlen emporschranbt. Stendhal, ein Autor, den mau nicht mehr liest, vielleicht weil er die Wahrheit sagt. schildert - ich weiß nicht, wo — die Entstehung einer eingeredeten Ncign»g. So ist sie sehr häufig, die berühmte unglückliche Liebe, Ihr dürft aber nicht meinen, dass ich mich übel diese Liebe ohne Gegenliebe lustig machen wolle; denn sie ist die einzige, an die ich wirklich glaube. Sie ist so edel. so entzückend, thöricht, so selbstlos, so rein, nnd sie dauert so lange — bis man sich eines Besseren besinnt. Das Schönste aber an der unglücklichen Liebe ist, dass sie jedem zutheil werden kann; man braucht sich nur einen unerreichbaren Gegenstand auszusuchen. Ganz anders freilich verhält eö sich mil der nicht verstüm mclten Liebe, mit dem großen Accord von zwei athmen« den Wesen; wo es sich nicht um sentimentalische Duseleien, nicht um blutlose Einbildungen handelt; die start ist und süß zugleich, die in der Erde wurzelt nnd an den Himmel reicht; die einen zu Heldenthaten. Verbrechen . Meisterwerken und Erbärmlichkeiten entflammen kann. Verzeiht mir dies abentenerliche, Pathos, aber ich spreche ja von einer fabelhaften Erscheinung. In unserer wohlpolizierten jetzigen Welt, anf unseren gepflasterten Straßen, in den parketicrten Salons ist die bloßfüßige Zigeunerin Liebe schwerlich zn finden. Wer behauptet, sie gesehen, umfangen zu haben oder von ihr nmfangen worden zn sein, dcr lügt aller Wahrscheinlichkeit nach, belügt sich selbst oder die andern. Wenn es hoch kommt, genießen wir Surrogate: Cichorie stalt des Kaffees uud Margarin, das Butterstelle vertritt. Das Wohlfeile soll das Unbezahlbare ersetzen. Ihr kennt den Künstlerspass. der aus Packpapier, alten Stiefeln. Regenschirmen, Würstchen. Schwämmen den Marchenleib einer Sphinx parodistisch herstellt. Gschuas nennen wir dergleichen. Vielleicht birgt sich eine feine Poiute von Wehmuth hinter diefem lautlachenden Uebcrmnth? Viel Gschnas ist im Leben zu finden; viel mehr, als wir uus eiugestehen möchten, meine Freunde. Wenn Don Quixote die Wirtshausmagd znr Edeldame seines Herzens erhebt, so thut er eigentlich nichts anderes, als wir alle. Das ist der Gschnas in der Liebe. Das wohlfeile Abenteuer auf dem Trottoir soll oder muss nns die holden Begegnungen ersetzen, von denen uns die Novellisten des Mittelalters so wunderschöne Geschichten erzählen, Ich bin nämlich Laibacher Zeitung Nr. 32 266 10. Februar 1887. des Schwurgerichtshofes Prag verfügte. Die Entscheidung des Oberlandesgerichtes entzieht sich einer Besprechung a» dieser Stelle, und dies nmsomehr, als vou Seite der Beschuldigten gegen obige Dele-giernngs-Verordnnng im Sinne des ^ 63 St. P. O. die Beschwerde eingebracht wurde uud nuumehr der Oberst«' Gerichts- und Cassationshof berufen sein wird, diese Angelegenheit zu prüfen und hierüber endgiltig zu entscheiden. Die an diese beiden Strasprocesse geknüpft,' Behauptung, dass die Rechtsprechung in Böhmen von nationalen Gegensätzen und politischen Auschau» ungen beeinflusst werde und dass die Einführung einer sogeuaunteu Cabinetöjustiz drohe, eutbehrt nach dem dargelegten Sachverhalte jeder Begrüuduug ^Brauo! Bravo! rechts), und müssen diese Anwürfe uuier Hinweis auf die staatsgruudgesehlich gewährleistete Uu-abhäugigkeit der österreichischen Richter uud unter Netommg ihrer allseits anerkannten Pflichttreue< zurückgewiesen werdeu. (Beifall rechts) Ebenso wird gegen die Unterstellung Verwahrnug eingelegt, als ob von irgend einer Seite je anch nur der geringste Einfluss auf die richterliche Indicatur genommen wurden wäre. Was nun zunächst die Aufgabe betrifft, ob be« züglich der Sistierung der fraglichen Beschlüsse uud Zustimmungskundgebuugen an die politischen Behörden besondere Aufträge erflosseu sind, würde sich dieselbe, als eine interne Angelegenheit der Executive betreffend, eigentlich der Beantwortung entziehen; ich nehme jedoch keinen Anstand, zu erkläre», dass besondere Aufträge zur Sistierung von bestimmten Bcschlüsseu oder Zustimmuugskuudgebuugen nicht ergangen sind. Im Hinblicke auf die aulässlich des Erscheinens der Verordnung des Iustizministerinms vom 23. September 1886 in der Sprachcufrage in legislativen Körperschaften vorgekommenen Kundgebungen uud auf die in weiterer Folge aufgetauchten Agitationen find lediglich die politischen Behörden im Bereiche der von den Agitationen berührten Länder daran erinnert worden (Aha! links), in vorkommenden Fällen gegenüber den autonomen Körperschaften, Vereinen uud Versammlungen das staatliche Anfsichtsrecht zn handhaben. (Unruhe links; Bravo! rechts.) Die gesetzlichen Bestimmungen, dnrch welche die Handhabung des Staatsaufsichtsrechtes geregelt wird, sind enthalten: a) in Bezug auf die Gemeinden uud Bezirksvertretnugeu in den speciellen Landesgesetzen — für Böhmen beispielsweise im H 102 der allgemeinen Gemeinde Ordnnng oder dem entsprechenden Paragraph das besonderen Gemeindestatutes und im § 7tt, respective 79 des Gesetzes über die Bezirks-Vertretung vom 25. Inli 1864; l>) in Bezng anf Vereine im H 21 des Gesetzes über das Vereinsrecht vom 15. November 1867 (R. G. Bl. Nr. 134) und c») in Bezug auf Versammlnugen im H 13 des Gesetzes über das Versammluugsrecht vom 15. November 1867. Nach diesen gesetzlichen Bestimmungen hat die Handhabung des staatlichen Aufsichtsrechtes im all-gcmeinen dann einzutreten, wenn eine Überschreitung des durch das Gesetz oder durch die Statuten beschränkten Wirkungskreises stattfindet, beziehungsweise wenn gesetzwidrige Beschlüsse gefafst werden oder gesetzwidrige Vorgänge sich ereignen. Da im Artikel 13 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867 das Recht zur freien Meinungsäußerung nur innerhalb der gesetzlichen Schranken gewahrt ist, steht die Handhabung des staatlichen Auf- sichtsrechtes gegen Beschlüsse oder Kundgcbnugeu, welche über die gesetzlichen Schranken formell oder meritorisch hinausgehen, mit den Bestimmuugen der Staatsgrimd-gcsetze vollständig im Einklänge. Da von den Herren Interpellanten nur im allgemeinen von Sistirruuqeu gesprochen wird nnd keine bestimmten Fälle bezeichnet werdeu, tann ich füglich nicht erörteru. auf Grund welches Gesetzes die Behörden in jedem einzelnen Falle vorgegaugeu sind; ich kaun nur die Versicherung geben, dass von Seite der politischen Behörden nur auf Grund der Gesetze vorgegangen wird. Auch die Frage, ob die von den Behörden in einzelnen Fällen getroffenen Verfügungen gerechtfertigt waren oder nicht, cutzieht sich der weiteren Erörterung, weil nicht alle diese Verfügungen derzeit schon als rechtskräftig angeschen werden können, nachdem gegen Aussprüche der Behörden in Handhabung des Staateaiissichlsrechtes bekanntlich der Recurszug offensteht uud auch thatsächlich betreteu wurde. Iu drei Fällen würden gegen die Sistieiuug von Gemeindebeschlüssen Beschwerden benn Reichsgerichte erhoben, welche sich noch im Zuge der Verhandlung befinden. Indem ich hiemit die in der Interpellation gestellten Fragen beantwortet habe, erachte ich es mit der dem hohen Hause schuldigen Rücksicht sowie mit der Würde der Regierung Sr. Majestät uicht vereinbar, auf die gegeu das Negieruugssystem und den k. k. Statthalter in Böhmen — uutcr der Form einer Ve-grüuduug der Interpellation — vorgebrachten verletzenden Ausfälle überhaupt etwas zu entgegueu. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Dr. Knotz knüpfte an die Erklärung des Herrn Ministerpräsidenten, dass einzelne Fälle von den Interpellauteu uicht bekanntgegeben worden seien, au, indem er erklärt, dass er Gelegenheit nehmen weide, solche Fälle mitzutheilen, nm dem Herrn Ministerpräsidenten die Ueberzeuguug zu verschaffen, dafs die iu der Iuterpellation vorgebrachten Nehauptuugeu richtig feieu. (Widerspruch rcckM.) Reduer kritisierte sodann in heftigen Ausdrücken die Thätigkeit des Stalthalters vou Böhmen uuter lebhaftem Widersprüche uou der rechten Seite des Haufes. Der Präfident unterblicht den Rcducr mit Hinweis auf die Geschäftsordnung, nach welcher über Interpellations-Beautwortuugeu uur auf Beschluss des Hanfes eine Debatte zulässig sei. uud bemerkt, dass er dem Redner uur das Wort enheilt habe, weil er vermuthet habe, dass er einen diesbezüglichen Antrag zu stellen beabsichtige, sZustimmmg rechts.) Abg.Dr. Knotz scht seine Angriffe gegen den Statthalter von Böhmen nnter Hinweis auf die Ver-autwortlichkeit des Herrn Ministerpräsidenten fort. (Rufe rechts: Znr Ordnnng! — Präsident gibt das Glockenzeichen.) Redner stellt schließlich den Antrag, das Haus möge beschließen, in der nächsten Sitzung über die Interpellations-Neaulwortuug eine Discussion zu eröffnen. Zngleich beantragt er, dass die Abstimmung über diesen Antrag nnter Namensaufruf vorgeuommeu werde. Bei namentlicher Abstimmung wurde der Antrag auf Eröffnung einer Debatte über die AuNvort des Herrn Ministerpräsidenten mit 149 gegen 101 Stimmen abgelehnt. Bei Uebergang znr Tagesordnung wurden zunächst die Wahlen der Abgeordneten Dumreichcr. Vrauy. Dr Oregorec, Serwawwski, Szczepauowski uud Fürn» kränz anstandslos verificiert und dann'zahlreiche Pl" titionen erledigt, über welche die Abgeordneten Dr. von Zotta, Winterholler. Dr. Muger, Swiezy. Dr, Augerer. O.'rkiewicz, Dr. Steidl uud Kreuzig referierte». Ein allgemeineres Interesse unter deu Petitioueu habeu di? des Stadtrathes uou Prag. des Clubs der Nenstädler Wähler uud des «Obcanstn Klubs» um kostenfreie Ueber lassuug der noch bestehenden Prager Schanzen mid Fortifieatiousgrüude au die St'idtgemeinde; diese Petitionen wurden au die Regierung mit der Auffordirima. geleitet, dahin zu wirken, dass die Verhandlung wegeü Uebeilafsuug dieser Grundslücke baldigst ihren, Ende zugeführt werde. Feruer die Petition des Central' ausschusses der steiermärkiseheu Laudwirtschafts Gesellschaft iu Graz um Erwirtuug der Ermöglichuug der Naturallieferungen für das k. k. Heer durch die Gc-meinden, zunächst durch Fixierung der Maxim^lpreise dnrch die Krirgsverwaltung. Diese Petition, welche vom Abg. Hevcra anf das wärmste unterstützt wird, wurde der Regierilug zur Würdigung nud eventuelle», B^ fürwortimg bei der Kriegsverwaltuug übermittelt. Der uächste Gegeustaud war die zweite Lesung des Gesetzeutwurfes, betreffend die Kra nk enveri i-cherung der Arbeiter. Abg. von Bilinski, Referent der Majorität des Gewerbe-Ausschusses, em-vwlil das Eiugeheu in die Speeialdebatte. Abg. Bäru-rcither. Berichterstatter der Minorität, bedauerte den Maugel au statistischem Materials sowie dass mau es uuterlasseu habe, über die gesummten Verhältnisse der Arbeit iu Oesterreich eine große Enquete einznberlifen, auf Grund welcher dann entsprechende Gesetzuorschläge hätten erfolgen können. Das vorliegende Gesetz aber leide an vielen Mängeln. Insbesondere verlange aber die Minorität eine Abänderung iu drei Punkten: Erstens solle die freie Thätigkeit der Vereine uicht uuterbuudeu werdcu; zweitens sei es angezeigt, die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten so bald als möglich in das Gesetz rinznbeziehen, und drittens dürfe für die Dampfschiffe uud Eisenbahn-Unteruehmiiügeü keiue Souderstelluug geschaffen werdcu. In der Hoffnung, dass diese Verbesserungen angenommen werden, gehe die Minorität in die Berathung des Gesetzentwurfes ein. (Beifall links.) Abg. Dr. Otto Pollak nnd Genossen interpellierten den Herru Finanzminister, ob er nicht geneigt sei, ein Gesetz vorznlegen. durch welches die Eiuhebuna. der Steuern den Gemeinden übertragen und dieselliel! für ihre Kosten entschädigt werden. Hierauf wurde die Sitzung um 3 Uhr gcschwsse». Die uächste Sitzung fiudet Donnerstag statt. Politische Ueberlicht. (Parlamentarisches.) Der Sprachen^lus-schuss des Abgeordnetenhauses setzte vorgestern abends die Generaldebatte über das Scharschmidt'sche Sprachen gesetz fort. Dr Poklukar vertheidigte die Prazäk'sche Verordnnng. Die Sprachcufrage muffe vom österreichischen Standpuukte geregelt werden. Die NichtdeutfcheN wollen der deutscheu Sprache einen gewissen Vorrang lass n. wo es der wechselseitige Verkehr fordert. Oraf W u r m brand bekämpfte zuuächst den in der Sitzung von Gr«"' diese Wahrheit, die gar uicht «liebenswürdig' ist. > > Wenn Ihr mich aber fragt, wie ich mich in der Prax^ zn der Sache stelle, über die ich in den vorstehenden Zeilen so weuig Illusiouru hatte, so muss ich Euch ew beschämendes und reumüthiges Geständnis macheu. ^ — ich gehe immer auf den Leim, wie jeder anden Gimpel.' Alte Kokette oder halbwüchsiger Backfisch . mich kriegt jede herum. Sie braucht es nicht eilM'" sonderlich fein anzufangen. . Und findet Ihr 'deu Widerfpruch zu grell < lacht Ihr über meine alberne Klugheit, so will ich E>'^ eiu Wort ins Gedächtnis rufen, das einst eine gc^ reiche Frau gesagt. Ein Wort, in welchem man "" Seele zittern fühlt, die vom Zweifel gepeinigt >r und nach dem Glanben sich sehnte: «So oft ich ln'"' schlägt mein Herz, nnd ich bin so glücklich, wenn "'^ H rz schlägt,- Die so gesprochen, warum habe icli ' nicht gekannt? Ich hätte sie geliebt. ! Laibacher Zeitung Nr. 32 267 10. Februar 188?. klklärt auch, den seinerzeit von Clam eingebrachten Antrag auf Bestellung eines Referenten zur Feststellung der Competenz für annehmbar. Der Redner ist für blr Einsetzung eines Subcomite's. Dr. Magg beantragt dir Wahl eines neungliedria.cn Subcomit«5s. (Handelskammer inKlagenfurt.) Diese Handelskammer wählte wieder Ritter von Hillinger zum Präsidenten und Ritter von Moro zum Vicepräsi-bcnten. Die Kammer beschloss eine Petition an die ""gierung, um zu erwirken, dass die Klagenfurter Handelskammer eventuell mit der kärutischen Laudwirt-schafts-Gesellschaft gemeinsam die Wahl für den Staats-kisenbahnrath vornehme, da sonst die Gefahr vorhanden Wäre. dass Kärnten, dess,» Handelskammer mit der Wollener, dessen Landwirte mit Kraiu wählen, bei der nächsten Wahl unvertreten bleibt. (Galizie n.) Wie nns aus Wien gemeldet wird, ^t der Stalthalter von Galizien, Ritter von Zalesk,, 'u Wien eingetroffen. Diese Reise war schon zum Schlüsse der galizischen Landtagösession in Aussicht ge^ uommen. Die in die Presse gedrungeue Behauptung eines Lemberger Blattes, dass die Reise d^s Statthalters über höhere Aufforderung erfolgte nnd mit An-llklegenhciten, betreffend die auswärtige Lage, in Zusammenhang stehe, entbehrt vollständig jeder Gruudlage. (Ungarisch - kroatische Ausgleichs-?erhandlnna.en.) Den «Narodne Novine» wird über die jüngste gemeinsame Sitzung der kroatischen u»d der uugarischen Regnicolar-Depntation gemeldet, ^.ass i» derselben die Debatte über die kroatischen Sec-tionen bei den gemeinsamen Ministerien, über den StaatsrechnuugshofunddenFinanzverwaltungs Gerichtshof, ferner hinsichtlich der als gemeinsam geschaffenen und promnlgierten Gesetze, obwohl sie gesetzliche Be->t>niniui>qen gemeinsamer nnd autouomer Natur entölten, hinsichtlich der internationalen Verträge, welche ^r Iustizminister dem Parlamente zn unterboten sich anschickt, und hinsichtlich der Bezeichnung der gemeinsame,, Gesetze zu Ende geführt. Die ungarische Regni-^lar-Deputatiou hat die Anträge der kroatischen De> pl'tation hinsichtlich dieser Fragen angenommen. (Die bnl garische Frage.) Nach Constantinople Berichten der «Pol. Corr.» erhielten alle Botschafter die Instruction jedeu Aulass zu ergreifcu, un, Ul der bulgarischen Frage zur Mäßigung zu mahnen. Der Grohvezier soll beabsichtigen, dem Sobranje drei Kandidaten für den Fürstenthron, darunter Fürsten Aikolaus von Mingrclien, gleichzeitig vorzuschlagen, uni "^' Losung der Candidatenfraa/ zn erleichtern. Herr ^» 9ielidl?u zeigt sich bei allem Entgegenkummen reser^ ^rrt; ci- hat bisher die Forderung' des Einfalles der "Agentschaft nicht zurückgezogen, aber man glaubt all-a.enleili. dass die Lösung an diesem Pnnkte nicht schei' ^ln würde, sobald die andern Schwierigkeiten besei-"at sind. . (Frankreich.) Die N >ol'ltionspartei in Frank-reich scheint ebenfalls gegen ^nen auswärtigen Krieg su sein. wenigstens führi Felix Pyat im «Cri duPeuplc» ^'s, dass ein Krieg für Frankreich entweder das Königthum Ddcr das Kaiserthum zurückführen müsste; einen ^vlirbon im Falle der Niederlage, einen Cäsar im 'falle des Sieges. Es würde sich also gleichzeitig darn in handeln, mit dein änßeren Freunde den Feind im Innern zu bekämpfen, wie dies 1792 geschah. Dies wäre aber, schließt Felix Pyat, für Frankreich eine Existenzfrage. (Im englifchen Unterhanfe) hat vor» gestern Parnell sein seit längerem angekündigtes Amen dement zur Adresse eingebracht, in welchem für Irlaud Reform der Gesetzgebuug und Verwalluug gefordert wird. Damit ist die irische Debatte eröffnet; man glaubt, dieselbe werde mehrere Tage in Anspruch uehmen. (A usMassaua H.) Nach römischen Briefen der «Pol. Corr.» genügen die nach Massanal) abgesendeten Verstärkungen vollständig zur Behauptung des italienischen Besitzstandes. Eine Expedition zur Züchtigung der Abessynier ist nicht vor 7 bis 8 Monaten ins Werk zn setzen wegen der Nähe der heißen Jahreszeit in Afrika und wegen der Dauer der erforderlichen Vorkehruugcn in Italien. Sie ist nur für deu Fall beabsichtigt, dass sich die Verhältnisse in Europa klären, da anderenfalls das italienische Cabinet seine Kräfte für etwaige europäische Complieationen zn connntrieren entschlossen ist. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote für Tirol und Vorarlberg» meldet, dem Gemeinde schu'ßstande von Strengen behufs Vollendung des Baues 80 fl. den Feuerwehren von Großdorf nnd Ziano zur Anfchaffnng von Lö'schrequisiten Beiträge von «0 fl, nnd liO fl. und der Gemeinde Tabland zur Anfchaffung einer Feuerspritze 50 fl. zu speudeu geruht. — (Das Alter des Menschengeschlechtes.) Neue Forschungen in England haben die erste Entstehung des Menschengeschlechtes wieder um ein hübsches Stück zurnckverlegt, nämlich bis vor den Beginn der Eiszeit. Dr, Hicks hatte bereits 1884 in einigen Höhlen im nördlichen Wales interessante Ueberreste gefunden, die ihm älter zu fein fchienen, als die Eiszeit, erregte aber damit den Widerspruch nicht nnr aller Frommen, sondern auch einiger bedeutenden Geologen. Die englische Gesellschaft für Förderung der Wissenschaft bewilligte ihm daranfhin die Mittel zu größeren Ausgrabungen uud diese haben ihn in den Stand gesetzt, auf der vorjährigen Versammlung der Gesellschaft ein sorgfältig bearbeitetes Stück Feuerstein vorzulegen, welches in der Grotte von Ccw Gwyn in 20 Fuß Tiefe gefuudeu worden war. Die Sandschichte, welcher es entstammte, wurde von einer 20 Fuß hohen Schichte mit Knochen pleistocäner Thiere bedeckt und über dieser lagerten die gewöhnlichen Sedimente der Eiszeit. Der Mensch hat also in den« rauhen Nordwales schon existiert, ehe die große Senkung eintrat, welche die Eiszeit einleitete und die Höhle von Ca« Gwyn, die heute 400 Fuß über dem Meeresspiegel liegt, unter das Meerniveau herabbrachte. Wann das gewesen, lässt sich allerdings schwer feststellen. Phantasicbegabte Naturforscher, welche sich mit solchen Rechnungen abgeben, nehmen an, dass seit dein Beginn der Eiszeit ungefähr 200 000 Jahre verflossen sind: vor so langer Zeit hatte also der Mensch schon in verhältnismäßig unwirtlichen Regionen gehaust, wäre also damals schon weit über die Erde verbreitet gewesen, — (Ein confisciertes Wcihnachtsgedicht.) Der Redacteur des belletristischen Vlattes «Balkan» in Agram, Kokotovic, und der Dichter Ha ram basic wurden in Untersuchuugshaft gezogen. Es handelt sich um ein in der Weihnachts-Nummer des Starcevicianischen Blattes erschienenes Gedicht, - (Heilträftiger Honig.) Ein französischer Forscher Namens Gnilmeth hat auf einer wissenschaftlichen Studienreife durch Australien, die derselbe im verflossenen Jahre unternommen hatte, in Tasmania riefenhafte Eucalyptus-Näuine gefunden, in deren Kronen ^ 120 m über dem Erdboden — fich eine Art Bienenstöcke befanden. Dieselben wurde» von einer kleinen Art schwarzer Bienen bewohnt, und die Waben waren mit einem stark nach Encalyptus duftendeu Honig gefüllt. Der bekannte Gelehrte Professor Thomas Kara mau hat denselben untersucht und, wie er in einem Vortrage in der letzten Sitzung der Pariser Akademie darlegte, mit verschiedenen heilkräftigen Eigenschaften ausgestattet gefunden, die es höchst wahrscheiulich machen, dass ihm unter den Heilmitteln eine bedeutende Rolle angewiesen werden wird. — (Seltene Jagdbeute.) Graf Stefan Er^ dödy hat am 4, d. M. zum zweitenmale in diesem Jahre einen prächtigen Seeadler in der Umgebung von Iaska gefchossen.- Während der im Monate Jänner erlegte eine Flügelweite von etluas iiber 2 m hatte, ist der zweite Seeadler noch größer, von grauer Farbe mit vollkommen weißen Schwanzfedern. Die Adler dürften von den Sichclburger Bergwänden fich in die Gegend von Iaska verirrt haben. Veide Exemplare werden aus^ gestopft und einen Schmuck des gräflichen Privatmuseums bilden. ^- (Aus dem Gerichtssaale.) Vorgestern begann in Wien die Schlnssoerhandlung gegen den Schmied-gehilfen Josef Panec, welcher angeklagt wird, die Kohlenhändlerin Rosalia Mildner in räuberischer Absicht ermordet zu haben, Ueberdies wird gegen den Genannten die Anklage auf Verleumdung erhoben, weil er den Kohlenhändler Georg Simck gegenüber der Behörde grnndlos der Mitschuld am Morde beschuldigt hatte. Die Verhandlung wird zwei Tage in Anspruch nehmen. — (Winter in Egypten.) In der egyp-tischeu Stadt Keneh am Nil hat es vor einigen Tagen geschneit. T>ie Bewohner der Stadt waren erstaunt über dieses ihnen ganz unbekannte Naturereignis. — (Triumph der Kraft.) Corpulente Tänzerin: «Bin ich Ihnen nicht zu fchwer?» — Tänzer: «O, das macht nichts, ich bin Athlet.» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Vürgerrechts-Verlei hung.) In der vorgestrigen geheimen Sitzung des Laibacher Gemeinde rathes wurde nachstehenden Herren das Bürgerrecht verliehen : Ferdinand Braunseis, Gastwirt; Josef B,o n -car, Bäckermeister und Hausbesitzer; Andreas Golob, Schuhmachermeister; Anton Mlakar, Kleidermacher; Johann Papez, Fassbindermeister; Gregor Pugl, Trödler, und Eduard Schlegel, Lehrer an der Huf-deschlagsschule. Die Aufnahme in den Gemeindcverband wurde folgenden Herren gewährt: Johann Bonae, Buchbinder; Peter Cotic, Briefträger; Johann Ces- (Nachdruck verböte».) Z)ie Ml'inne des OlNcks. Roman von Max von Weißenthuru. (22. Fortsetzung.) Eine Frage. Marmorbleichen Antlitzes saß Cora wie erstarrt; °vkr kein Wort kam über die blutlosen Lippen Lady ,Uc».e's, deren Blicke ihr gleichsam auf der Seele brannten. 7 » " . Plötzlich — Cora zuckte zusammen, als träfe sie " Schlag von uugcseheuer Haud; mehrere Stimmen annten zugleich ihren Nameu, und während Lady Lncie ' H zurückwandte, erhob auch Cora sich überrascht. ^ Unter der Eingangsthür znm Wintergarten war H l'lon an der Seite eines hochgewachsenen, schlanken "camn's im Reise Anzug erschienen. j,„ 'Hier ist Miss Cora.» sprach sie eben, sich dem '""gen Mädchen nähernd. wie ' ^ ^"" — ^"" er war der Angelangte — sah, tick//" ^^ glänzende Angen sich fragend auf ihu svr^ ""b es schwaud ihm der Muth, das auszu-" raM. was gesagt werden musste, den - ^? ^'^ """ Hl" Gastgeblriu auf deu Frem-t>ass' Uk sah, dass erstere ernst und mitleidig aussah. Und sj "^gewachsene Fremde lebhast erregt schien, "ldlick "'"^k in peinlichster Unrnhe. bis mau ihr 1 "uttheilrn würde, um was es sich haudelte. Ira..'s? Ä" Herr kommt aus Rom. Cora,» sprach Alston zögernd. los ,'Z,"s Rom?, ^ ^ junge Mädchru athemist huck e t""9"' mir Nachrichten von Herbert? Er ^bt aV?> Weshalb sehen Sie mich denn so be- 'Ich komme, um Sie zu Ihrem Bruder zu holen,» sprach Sir Alan möglichst ruhig, «er fühlte sich wäh> rend der ganzen Dauer seines Aufenthaltes iu Rom bereits unwohl und —» «Sie wollen irgend etwas vor mir verbergen?» rikf Cora, seineu Arm mit ihren zarten Fingern nm-klammernd. «Er ist krank, vielleicht — nein, nein, das kann nicht sein! Er ist nicht todt?» «Nein, anf Ehre nicht!» antwortete Sir Alan rasch. 'Aber er ist schwer krank uud verlangt nach Ihnen. Ich bin zu hastig gewesen!» fügte er bestürzt hiuzu, als er sah, wie alle Farbe aus ihren Wangen wich und ihre Augen sich langsam schlössen. Er hatte nur noch Zeit, seine Arme auszubreiten, um die leblose Gestalt des Mädchens in denselben aufzufangen. --------> — Tag nnd Nacht reisend, war es Cora und dem Freiherrn möglich, in Rom anzulangen, noch ehe die schwache Lebensslamme des Leidenden erloschen war. Ein Blick Sir Alans auf Herbert belehrte ihn, dass das Ende nahe sei, uud seufzend ließ er die Geschwister alleiu. So unerfahren auch Cora in Bezug auf Krankheiten war, so erkannte sie doch, dass in diesem Falle jede Hoffnung auf Genesung ausgeschlossen sei, und ihr war znmuthe, als müsse ihr das Herz brechen. Herbert war ihr Vater, Mutter und Bruder in einer Person gewesen; er hatte sie mit so hingebender Trene geliebt, dass sie mit seinem Tode auch alles zu verlieren glaubte, waö für sie Wert besah. Kein Wunder, W'nn es ihr an Kraft gebrach, Herbert ihren Schmerz zu verbergen. «Ich fürchte, es ist ein harter Schlag für dich, geliebte Schwester,» sprach der Kranke mit matter Stimme, «doch Alan hat mir versprochen, dass er gilt mir dir sein und meine Stelle ausfüllen will» Eben trat Marianna ein, um Cora zu bewegen, sich znrückzuziehen und der Ruhe zu pflegen. «Ich kann auch hier ruhen, oder ermüde ich dich zu sehr, Herbert?» Der Krauke verneinte mit einem leichten Anflug zum Scherz. So laugwiciig uud schmerzhaft Herberts Krankheit auch geweseu, au Geduld gebrach es dem juugen Patienten nicht ein einzigesmal; er hatte dadurch die Herzen seiner Umgebung alle gewonnen, uud keiner der Diener in dem alten Palazzo, welchen er bewohnte, keiner der Berufsgenossen wäre nicht imstande gewesen, freudig manches Opfer zu bringen, um diese junge, hoffnungsreiche Existenz dem Leben zu erhalten. «Ich möchte wohl wissen, was aus Alan geworden ist,» meinte Herbert gegen Abend, als er sich einiger« maßen von der Erregung des Wiedersehens der gelieb« ten Schwester erholt hatte. «Er befindet sich im Hause. Siqnor.» antwortete Marianna von ihrem Platze am Fenster aus, «er fürchtete, Sie und die Siguorina zn stören.» «Bitte ihn, sofort zu mir zu kommen.» Als der Freiherr, dem Rufe Folge leistend, eintrat, fand er die Schwester an dem Lager des Bru» ders st'keud. der ihn voll Herzlichkeit bcg'lüßte. «Mein Freund,» sprach Herbert, «mich drängt es. dir für deine Güte gegen dieses Kind Dank zu sageu. Es war ein Vorgeschmack der Vruderrolle, welche du zu übernehmen gezwungen sein wirst, wenn ich nicht mchr bin. Cora,' Alan kannst du vcrtranen!» Doctor Grosby sprach vor. gefolgt von George Lecson. Als der Arzt das Zimmer wieder verließ, giengen sowohl Eora als Alan ihm nach. (Fortschuug sol«!.) Laibacher Zeitung Nr. 32 268 Ilj. Februar IM. 1 njovar, Krämer; Alexander Gruber, Leiter der Haupt-Tabaktrafik uud Hausbesitzer; Johann Mer-luzzi, Gastwirt und Hausbesitzer; Anton Merschol, Schneidermeister; Antlin Mikus, Holzhändler nnd Hausbesitzer ; Karl Neweklowsky, Verwalter der Tschinkel-schcn Fabrik; Josef Pozcnel, Kaufmann und Hausbesitzer; Friedrich Soß, Kaufmann und Hausbesitzer; Johann Rajc, Maschiuenführer; Anton Verhnnc, Connnis, und Georg Zaje, Gastwirt. Die Aufnahme in den Gemeindeverband wurde zugesichert den Herren: I. C. Ha m a n n nnd Josef Knau s. — (Vom Handelsballe.) Das Comite des Handelsballes hat im Interesse des dnrch ihn favorisierten humanen Zweckes mit einer, wenngleich ehrenvollen Tradition des Handesballes für heuer gebrochen. Während sonst anf den Handelsbällen die Tanzspenden der Damen stets die feinsten und elegantcstrn waren uud eine angenehme und künstlerisch ausgestattete Erinuerung an den Ball bildeten, hat das Comite für heuer beschlossen, an Stelle solcher kostspieliger Spenden einfache aber elegante Tanzordnungen festzusetzen und die dadurch in Ersparung kommenden Kosten lieber dem humanen Vcremszweckc zuzuführen. Wir können diesem Beschlusse des Comites nur ans vollem Herzen zustimmen, denn bei aller Anerkennung des Geschenkes, mit dem die Tanzspenden traditionell beim Handelsballe stets ausgestattet waren, sind dieselben schließlich doch nur eine artige Spielerei, meist ohne eigentlich künstlerischen oder literarischen Wert, uud entziehen dem edlen Zwecke eine nicht unbedeutende Snmms. Diese Erkenntnis hat sich auch heuer in Wien bei vielen Wohlthätigkeitsbällen Bahn gebrochen, und wir sind überzeugt, dass jede Dame sich über den Entgang der Spende mit dem edlen Bewusstsein trösten wird, durch diesen Verzicht beizutragen zur Unterstützung kranker, zur Versorgung erwerbsuufähiger Mitglieder des Handelsstaudes, und sie wird bei diesem Gedanken eine größere Befriedigung finden, als bei dem Anblicke einer Spende, die meist in ein paar Tagen vergessen wurde, in der Mehrzahl der Fälle aber verloren gegangen ist. Das Erträgnis des Balles wird durch diese carnevalistische Neuerung gehoben werden, die bekannte Animicrtheit des renommierten Laibacher Handelsballcs aber dadurch nichts verlieren, sondern derselbe wird auch heuer, gleich seinen Vorgängern, einen ebenso heiteren als prächtigen Verlanf nehmen auch ohne die sogenannte «Ueberraschuug» durch Ueber» reichnug einer schablonenmähigen Dameuspende durch das Comity — (Ausstellung weiblicher Handarbei > ten.) Auf vielseitigen Wunsch soll, wie man uns mittheilt, uach zweijähriger Pause im Mai dieses Jahres in Laibach eine Ausstellung feiner weiblicher Handarbeiten stattfinden, und es werden alle jene Damen, die sich zu bethciligeu gedenken, eingeladen, die diesbezüglichen Arbeiten l>ei Fräulein Johanna Föderl anmelden zu wollen. Wie Ulan nach den bereits zugesagten Arbeiten schließen kann, dürfte sich die in Aussicht stehende Exposition zu einer der interessantesten gestalten, denn es werden in den Ausstelluugs - Objecten sämmtliche Techniken der Kuust-stickerei vertreten sein. Als Local für diese Ausstellung wurden der Arrangeurin Räumlichkeiten im Museum sowie auch die nöthige» Glasschränke in liebenswürdigster Weise zur Verfügung gestellt. — (Aus Veldes) berichtet man nns: Nachdem der bisherige Bürgermeister, Herr Anton Wester, am 5. Februar gestorben ist, wurde am tt. d, M. zur Neu-wnhl des Gemeindevorstandes geschritten. Es erscheinen gewählt: znm Bürgermeister Herr Johann Mallner, Hotelbesitzer; zu Gemeinderäthen: Herr Anton Rapret, Rcalitütenbesitzer, und Herr Victor Kliner, Gasthof-besitzer in Seebach. — (Po st-Spar- und Vorschnss-Verein in Trieft.) Dem uns vorliegenden Rechenschaftsberichte dieser registrierten Genossenschaft mit beschränkter Haftung entnehmen wir folgende Daten über die elfte Ge-fchäftsperiode: Die Mitgliederzahl ist um 5 gestiegen und bezifferte sich am Ende 1886 auf 243, daruuter 40 aus Laibach. An Vorschüssen wurden inclusive des Saldovor-trages 56 32l> an die Mitglieder gewährt, und beträgt der Uebertrag auf das laufende Jahr 30 125 fl.; Wechsel wurden vom Vereine in der Höhe von 17 2514 fl. ausgestellt, wovon Ende 188« für 1908 fl. noch nicht fällig waren; die von den Mitgliedern gemachten Spareinlagen erreichten die Summe von 6707 fl., von welchen 3077 fl. rückbehoben wurden uud fomit ein Saldo von 3630 st. verbleibt. Bei der Crcditanstalt wurden während des Jahres 8653 fl. fruchtbringend angelegt, hievon wieder 6394 fl. behoben, so dass dort ein Activsaldo von 2259 Gulden verblieb. Das Casscnreviremcnt betrug in der Einnahme 60 695 fl., in der Ausgabe 60 535 fl., somit Cassensaldo 160 sl. An Zinsen giengen ein 4740 fl., welchen 2607 fl. Ausgaben (noch nicht verfallene uud Pafsiv-zinsen, Unkosten, Dotiernng des Reservefunds lc.) gegenüberstehen, so dass der Reingewinn 2133 fl, beträgt. Der NettoMeingewinn entspricht einer Iahresdividende von 7'/4 pCt. — (Die vierte Altersclasse.) Das Ministerium für Landesvcrtheidigung hat angeordnet, dass im Verwaltungsgcbicte Kärnten von der Heranziehnng der vierlen Altrrsclasse zur Stellung im Jahre 1887 Uni^ gang zu nehmen sei. Diese Altersclasse gelangt heuer nur mehr in Krain, Galizien nnd Schlesien zur Stellung. — lV 0 m Eispla tz.) Das für gestern projectierte Eisfest musste ob ungünstigen Wetters unterbleiben. Hoffentlich wird dasfelbe trotz dem neuerlichen Schneefalle in den nächsten Tagen abgehalten werden können. — (Heimische Literatur.) Von der Jugendzeitschrift «Vrtoc» ist die zweite Nummer mit folgenden! Inhalt erschienen: «Ans dem Hügel des hl. Urbanns,» Gedicht von Fr. Krek; «Ein guter Frennd zu rechter Zeit,» Erzählung, übersetzt von I. T.; «Der Ring des heil. Marcus» von Ianja; «Ans dem Thierlcbcn des Nordens,» bearbeitet nach Fr. Erjavec; «Wachskerzen» von I. Volkov; «Briefe an einen jungeu Freund» von P. V.; «Kaltblütigkeit» von I. M; ferner Blätter und Blüten, literarische Nachrichten ?c. Preis 2 fl, 60 kr. jährlich. — (Schadenfeuer.) Aus Wippach fchreibt mau uns: Am 4. Februar l. I. um I I'/.^ Uhr vormittags ist im Orte ZapuZe, Gemeinde Stnrja, am östlichen Theile des Ortes auf dem Stallbodcn der Besitzerin Johanna Reftic anf eine bisher uuanfgctlärte Weise Feuer zum Ausbruche gekommen und äscherte das Dach sammt allen Fnttervorräthen, welche ans circa 200 Ccntnern Hen und Klee bestanden, bis auf die Mauern ein, wodurch Ncpic einen Schaden von 500 bis 600 fl. erlitt. - Das Fener wurde trotz dem herrschenden starken Ost-Winde dnrch das thatkräftige Eingreifen der Ortsinsassen und der am Brandplatzc mit zwei Fcuerspritzcu cingetrof-fenen Löschmannschaft ans Sturja und Haidenschaft, dann der Wippacher Feuerwehr, welche ebenfalls mit einer Fencrspritze am Brandplatze erschien, nach drei Stnnden gelöscht uud blieb auf obiges Nrandobject beschränkt. Das Vieh wurde gerettet; Menschenleben ist keines zn betlagcn. — (Unglücks fall.) Johann Krizmau aus Mlaka bei Stein hat am 4. d. M. um halb 5 Uhr früh auf der Rcichsstraße zwischen Helodnik und Prcvojc den 30 Jahre alten Mäkler Franz Klopcic aus Preuoje auf der Straße liegend todt aufgefunden. Der Verunglückte, welcher dem Trunke fehr ergeben war, kam am 3.d.M. nin 9 Uhr abends im betrunkenen Zustande in das Gasthaus des Frauz Iermau iu Helodnit. Klopcic dürfte nach Vermuthung der Ortsinsassen überführt worden sein, da derselbe nur am Gesichte und an der linken Hand etwas verletzt wurde. Die Erhebungen sind im Zuge. - (Für die Witwe Kurnil) ist uns von A. und K. der Betrag von 2 st. zugekommen. 4. Verzeichnis der beim f. f. Landcspräsidium für die Abbrändler von Ku te.^evo eingegangenen Sammelgeldcr. (Schluss des 4. Verzeichnisses.) sl, lr. Uebertrag . , 716 31 Pfarramt Grafcnbrunn............ 5i 60 Gemeindeamt Lozr.............. 3 85 Pfarramt Prem............... 10 — Herr Pfarrer F. Vidergar von St. Georg nnter dein Kumberg............... 6 — Curatieamt Suhorje.............. N Durch das Gemeindeamt Prem von nachstehenden Spendern: Peter Stcrle aus Äitinje............ — 10 Johann Fabre aus Prem........... — 10 Johann Smerdcl aus Prem........... — 10 Michael Seles aus Prem............ — 20 Joses Ger! aus Prcm............. — 20 Iohauu Fatur aus Prcm........... — 60 Margaretha Klnn aus Prem.......... -25 Peter Ccbin aus Piem............. — 20 Paul Doogau aus Prem............ - - 20 Anton Valencie aus Prem........... — 50 Peter Gaspercic aus Prem........... - 10 Josef Caudcl aus Prcm............ — 10 Maricmua Fabcc aus Prem.......... — 20 Franz Cvrtan aus Prcm............ — 10 Gregor Gaspercic aus Prem.......... — 6 Johann Gaspereic aus Prem.......... — W Anton Franl aus Prem............ — 10 Iohaun Penlo aus Prem........... — 50 Margaretha Fabcc aus Prem.......... — 3 Ialub Smerdu aus Prem........... — 5 Blaz Ncmcc aus Prem............ — 10 Margaretha Kirn ans Prrm.......... — 7 Helena Karis aus Prcm............ — 10 Franz Nadoh aus Prem............ — 20 Jalob Logar aus Prcm............ — 5 Anton Anidarsic aus Prem.......... — 10 Iohauu Franl aus Prem........... — l0 Iohanu Gaspersic aus Prem.......... — 15 Iohauu (5ndvod aus Prcm........... — 10 Valentin Ermazora ails Prem . . ,'...... — 20 Josef Varbis aus Prem............ — 20 Andreas. Franl aus Prem........... 1 — Anton Znidarsic aus Prem.......... - 74 Gemeindeamt Planina............. 17 20 Curaticamt Vrabce.............. 4 — Venrsiciat Lozicc............... 3 — Pfarramt Hrcnowil).............. 14 — Curatieamt Dorn.............. 1 l!0 Gemeinde Prrm als Erlös für dir eingesammelten Victualieu............... 6 — Summe . 805 56 Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitnng. Czmiowil), 9. Februar. Landespräsidrnt A l e s a i, i ist abends am Hl'r;schlaq plötzlich a/swvben, ! Berlin, 9. Februar. Der «Reichsanzeigcr» ver-> öfscntlicht eine kaiserliche Verordnung , bew ffelld d>e l vom Vundesrath gebilligte Militättransporwrdmmg stl l El' nbahnell im Kriege. ! Limburst, 9. Februar. Das bischöfliche Amtsblatt l veröffentlicht einen Grlass des hiesigen Bischofs, welcher« dein Clerns nntersaqt, sich an der Wahlagitation gegen > das Septenna! zu betheiligen. > Nom, 9. Fcbrnar. Der König confericrte gestern > abends lind heute vormittags mit mehreren politischen» Persönlichkeiten. ! Nom, 9. Februar. (Officiell.) Die Verluste der > Italiener bei M^sfauah am 25. nnd 26. Jänner bc- l traben ^3 Officiere lind 407 Soldaten todt, ein Officer« und 81 Soldaten verwundet. > Paris, 9. Februar. Die Concordats»Commissn"' > nahm mit 11 gegen 9 Stimmen im Princip die Tre»<> n»nq der Kirche vom Staate an. > ^M, 9. Februar. In der Nähe des Polizei-Amt^ l plagten gestern zwei Bomben. Zwei Polizisten wurdeü > verletzt. Gleichzeitig explodierte in Saint Etieune ei»e« Bombe unter den Fenstern des Polizei-Inspectors. « London, 9. Februar. Gestern abends fand eine' Socialisteukilndgebung statt, worauf der Volkshmise mehrere Schaufenster zertrümmerte und mehrere Läden ^ p. Landschaftliches Theater. « H e u t c (ungerader Tag): Der S t abstromp et e r. Neueste l Posse mit Gesang von Karl Lindau. > Angekommene Fremde. « Am 8. Februar. > Hotel Stadt Wien. Weil, Kaufmann, Stuttgart. — (ixler, Genie'« Oberlieutenant; Mil)liua.haus, Grünhut, Winter und Kris".« Kaufleute, Wien. — Eisclt und Hunle, Kauslcute. Gvaz. , « Hotel Clcsant. Priese Auna, Private, Wien.— Holzstn», Ialob>. > Schütter, Lichteustern, Kaufleute, Wien. — Kacmper, K^üfinan»'> Saargenlilnd. — Prettner , Gerichtsadjunct, Judenlnirg. -" > Venrdicic, Kaufmanu, Sissek. — Habernig, Kaufmann, KlageN'l fürt. — Wunderlich, Kaufmann, Lichtcnwald. — Sommel»» Vcamter, Lichtcnwald. « Gasthof Slidbllhnliof. Sruh, Reisender, Wien. — Massn'rl, sjsl' > lehrs.Controlor, Trieft. — Kouac, Messe^nel und Pr.'t»^ > Heizer, Divam. ,» Verstorbene. > Den li. Februa r. ?lpollonia Gorse, Tischlers'Tochttl' > 2 Tage. Vlnungasse 17, Scl'wäche, - Stefauil' Vi.^jaf, Aul' s sehcrs< ! Schwäche. ^ Meteorologische Veullachtungeu in ^uiuach.^. ?U.Mg. 74»,5N! —6.6 NO. start ! bewöltt ! «lili 9. ^ . N. ?4!l,14 i - 5.U NO. stark l bewölll H,«st 9 » A». 74:l.^ — 6,2 NO. start bewöltt ^" , Stürmischer Nordost anhaltend, abwechselnd düunes Schne^ gestöber. Das Tagesiuittel der Wärme —5,9°, um 5,5" u«^ dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. »« Spitzwegerich-Extract ^H ^luit Iiklk-I5i»eu, uerlässlich, »uirlsaitt und durch ,M>"' V^MVz!!i Jahre erprobt gegen Schwindsucht, ^nll^nwi'lc'»' /^^^ Katarrh, Husten und Blutarmut. — Preis fl. l,U> ^ ^W^ Depots bcim Herrn Apotheker lld. v. ^l'nk<'»e?ix '" ^ (4«!<^) t»»L)l nnd in den Apotheken aller größeren Proviuzstad^ W Von tiefstem Schmerze bewegt, geben die Gefrr- « tigtcn hiemit Nachricht uon d.'m Hinscheiden der ^ innigstgeliel'ten Gattin, beziehuugsweise Mutter, « Tochter, Schwester, Schwägerin und Taute, der Fran R Uinal'ie von Kantz W welche gestern den 9. Febrnar nachmittags 4 Uhr ^^ nach langen, sehr schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesacramentcn, im A5. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Die entseelte Hülle der theuren Verblichenen wird Freitag den 11. Februar nachmittags um 4 Uhr « im Traucrhause iu Schischla Nr. 68 feierlichst ein-^ gcscguct und sodann anf dem Friedhofe zn St. Chri" > stoph zur letzten Ruhe bestattet. > Die heiligen Seelenmessen werden in mehreren W Kirchen gelesen werden, > W Laibach, 1(1. Februar 18«?. I « Friedrich von Kantz, l. l. Telegraphen'Ingenienr. > >W Gatte. - Karl von Kautz, t. t. Lieutenant >>" > M 2^. Infanterie.N^iment: Friedrich, Gustav, go > M haun lind Pia vou Kautz, Kinder. Vtcfa" > W Wellich mid Maria Wellich, Eltern ^ Albert » i W Wellich, Vrudcr — Marie Npü uud Lind" > «n Wellich, Schwestern. — Leopold Upö, Schwager. »l ^» ^«rdigllngsanstall t>e« ffran, Doberlel, ^.^^W l 269 Course an der Wiener Börse vom 9. Februar 1887. N«« dem 0^^« Tourm««« Geld ^ Ware-Stllntö.Anlchen. ><»^"en!e....... »«'15! 80'se !^ ^° ^taat«lo!c 250 fi, I«5,'5«!llL 50 l8n<^ . " »><"Uc 500 „ l»! «K l8,'?5 N"b°/, ssu«f!5'- ^°m°.Nenlen,chfi„« , ' per^t. > --- -'" c)°^«^^«>^°lbrenlt, steuerfrei . l«8 »0 losi« "'nerr, Nlllrnrente. llcucrl«! . ü« 85 »7,05 "N^-«oltrc„t< 4°/„ . , , , 36 3ü!9«'t0 " H/^"enle 5«/„ .... 87 10 87'l-, " 7^enb.'Nn,.ll0ll,c!,W.K. !4«-^'4!»-" ^l't'ahn-'l'nrritalei! . . j !'s,'—! »S'5.0 « Etaai!> cl',.,Uüg.cftdabn) !------!'«6 - " ^,. , « „ voll, I. 187U . 1I4'l.U,1l5 50 ?^z^an„cn.«nl. i^!0Nß,3ieg..z«c>sc 4°/, K.0 sl. , . I!8'?bl«0 — ^ lnndentl. - Obligationen (Mr 100 ft >i -M.) b°/° böhmisch,........,<,.,._, ^.^ »°/°V^.......l03'7U!I«4 40 ü°° °'°^'!,!be.......io« ?5 .. - 5°7 "'°bcr°fiertc!Hisch° . . , 109-,110 - z°°!l°'N lhe.......105-eo! _,_ 5° «oatlschc und slavonische , !io4 50 108 50 " Illtknbilrgilch«.....!i<>4-!i04'5b j Veld Ware 5°/« Temesn Vanal . . , !il>4 — l0«,l!0 .»>°o uvssarische......l04.—I0, «Inleihe 1878, fieuersrei . I05'25l06- Anlegn d, Ktlldlgemeindc Wien 104 öo l<>5 - Anlehen d, Etablgcuieilide Vien! (Silber urd Gold) , . . . —'------------ Prai„,en°?!:,I,d,e<,dl> Pfandbriefe (für l0N fl.) Ncd^cr. allg, öfterr, 4',,«/« Volt. 126 —127 — b01'— dtr, m 50 « « 4l/<> 100-lco bb ce,l,Hyp>.'lh^e!,ba!>l I0j. 5'/,<>/<, 1«1—10175 O>i!,«U!'g. B«»l veil. b°/o . , 101V0I02- dlo. ,. 4>/i°/° - 1U«'—10«.b0 dlc. „ .»"/o ' - W— SSb» »5», aU^, Bolc,!lr>, Pcst in 1,1^3 vc>> 5'/,°/, —---------— Prioritato^Obligütionen W«f!b.ihl< 1, Emission !—-— — — sterd!Nll»ds»^tolddahn in «:,!b«! 99,0 9970 !jra»z°Icjcs-^«^».....^ ^,--------,^ Oaliz,sa.c ^!>!,i-Vudl, ^,» ^ahn E,!>. 1t>8l ilcio ft. S. ! ,,«,, . 97ß„ 88 — ^efterr, Nordwrstbal/f! , . . 1^4 80i04'Ä0 Eiedclibürgc»......— ^-! — — Gelb «bare Staatsbahn I. «mission . . —-- —'— Slldbahn ö »°/».....,54__i55- ^ 5 °/».....12g - iz« 25 Unss,',ializ, Nahn.....97»— 9750 Diverse Lose (pcr Stils), , Liebillose 100 fi......^75.50 l74 - Elarl!-Lose 4« fl......! 4i!- «4 — 4°/« ^onnu«Dampssch. iol» fi. . 114—lili-^aidcicherPramien-Anlch.zn N. 137b z» — Ojencr ^ose 4» fl.....47.25 4775 Nöthen Kreuz, öft. Ges.v.w ü. iz-b» i» 75 »iubolf.Lose 10 fl. .... 17—! ,g,- SalM'vose 4n sl...... 5475! 55 75 St.°Ginois-Vosc 40 sl. . . 54 - L6— Waldstein-Lose 20 fl. . 34^ ^_. Wiüb'scharätz^ose 20 fl. , . ^1 50 42 50 Vanl.Actien lper Gtücl». A»gl0'Ocftelr, Bant «00 fl, , ,n4 «5,04 75. Banluercm Wiener. K.o fl. . ! «^ 75 2« 2^ ^dl,.Ä,.st, f. Hand. u. G. luo f<° 27Z,«o^73- Deposilenbanl, «lla. 20« fl. , A» -Ii?^-lit>comptc.Oes.,«ie1>eröst.üU0fl. 545,-5,5- »!a,id«b,, öst, 50U sl. G. 5U" „ <ö. !»25 zn 22U — Umonl'nnl i!U,. ,l.....!«04'-!i04 5N ^^tleu ftou ?lra:z^port« j Un^rnehmnngen. (per Stüil), Nlbrecht'Vahn »ou fl. Silber . —-^ ^-'--Nlföld ssium.'Vahn »uo fl. Silb, 178-179- Nussig'Tepl. Lijelib. »ao sl. EM,--------------- Vöhm, Nolbbahü 150 fl, , . 175 —178 — ,, Weflbahii A00 fl. . . . ?66 — «88>-Vuschtiehraber Eisb. 500 fl. LVi. ?«b — ??l> — „ (Ut.lt) 200 sl. .194 5015»« Donau « Dampfschiffahrt» - Ges, Oefterr.500 fl. «M. . . . 39l/—33i — Drau'Eis, (Äat.>Db.°.>j.)i!U0fl.S. l«3 75 170 25 Duf'Vobendacher E.«Ä. !iU0 fl,S, —'—------- Vlisabeth-!Uahn 200 sl. >2«l. . — —! — — Linz-Budwcis üu0 sl. . —---------— S!jb..Tir,III.E. i«?»2U0sl,S. —'---------— yerbmand«l°i)tordb. 1000 sl. !iM. »308 281'^ Nlan,-Ioscs'< ahn Ü00 fl. Silver---------------- Yünflirchc!l.ii6rcs«,'!ö,°U. »ou fl.ö.W.-------------— Kadlcubcn^Vlscubahn 10^1 fl, .-------— — ilajchau-O^nd.Eisenb.üuo sl. S,--------------- ^embcrg-Czernowitz'Iassy His,:,!- > d>,hn^»u fl. ö. W. 209 50 210 25 Llodd.ösl.uiig., Tricst5U0fl,EM. 528—530 -lüesterr, Utordwestv. 200 fl. Sild, i5!>5N i60Lb dlo. (lit.U) 20N sl. Silber . l5i—15150 Prag-Duxei Üljeud. I5l^jl. Silb. ^ —-— ^.— glubolf''.'ayn ^00 jl. Sudcr , 1817518250 2lcbc!>dltt,,.'v >ilscilv. 200 sl, , , —--------->- Staats,>.,'>,.,,!, ^>,<» ll, ö. W, . «40 60241'— «selb! Wart Siidbahn »00 fl. Silber . , . 90— !»0 5.0 Vüb«Norbd .Verv.o.i.zaofl. HM. 113 üll l»4'50 Theifj'Vahn 200 fl. 0. W. . . — — — — Tramwah-Ges., Ä>r, 170 fl. ö. W. 2c>!>— »03 60 , Nr., nüli 100 fl, <,!, — 9g 52 Tran«port>«3 0» Induftiie.Acticn (per Stück), ögydi und Kindbera, Hisen» und StahlxIild. in Wien 1W fl. . — — — — «iscnbahnw.^eihg. I.»u jl, l0^/» 88— 30'— „«tlbemühl", Papiers, u. <».«<». «5>— «»50 Ät°ntai,-Ocsell,ch., üslcrr.«alpine zz,0 «»?« Prag« Hisen-Ilid.-Oel, ^00 >l, , 179.50180 — Nalgo»Tari, Hlsenraff. 100 fl. . — - — — Trifaller itohlen« «Oes. 70 fl. —>— — — Waffenf,.G,. Ocft. in Ä), 10« fl,2ig — »üi,- Devisen Deutsche Plätze......«Hg» 63 — London.........lz8'ia 12» 60 Paris .........i0'47, 50'5>2i, Petersburg .......— — — — Valuten. Ducateu........«02 0 04 ü«»Franc«°Stiicle.....i<> 1, iu i» silder.........—— —>— Deutsche Meichsbanlnoten . «z 85 l>« V5