Dr. 69. Donnerstag am 28. August 1879. IV. Jahrgang. Cillin* Zeitliiig. Pränumerations-Bedingungen. Äür «iUi t Mit Post. «oiwui« ...-m Versendung: &oaU«lm*. . . «.- JSSjStJ . . . s.iu (■UBII Auftel»«, Einzelne Nummern 7 kr. Erscheint jeden Donnriftug und Äunntiig Morgens. Ineerste werden angenommen >» »" «iprtilion »et „CiRicc rfrtunj", c-rt-"■S«iTc Wr. * (»uiibrntffTti »,» Johann HUfaMj. ■alatirl« oOmtn Zaieril» IHr »K „liittm .S'lluig" Ä. lHoMt in B>:'n, d i tKfeatcnto« «(«»* d i iloimiirti'. »><». rr>ch >» ^raj. «. Opp-Iil »a» «»«». «, it.na. lit »KB, (). *UUfi. Zkilung». Xjcntui in »?i>d,ch. Politische Rundschan. Lilli, 27. fluflufl. Heute findet in i^aftcin eine Begegnung zwischen dem Fürsten Bi«marck ur>o tem «trafen Aadrassy statt. E« lieg« in dem Wunsche de« Grafen Ändrassy, welcher bi« zur Wahl seine« Nachfolger« die Geschäfte weiter führen wir», ge-rade im jetzigen Augenblicke dem Fürsten Bi«mark die Berficherun, ju geben, daß sein Nachfolger al« einen der wesentlichsten Punkte der ihm gestellten Ausgabe die Erhaltung der intimen Be« Ziehungen zu Denischlan» zu betrachten hat. Graf Andrassq dü-fte aber auch bezüglich seiner Demission dem Fürsten bedeuten, daß die Frage seiner Nach» folgerichaft zur Reift gediehen ist. Oer abtretende Minister, s» verficht t man, dringt nicht auf seine sofortige Enthebung, da der Kaiser ihm zugesichert hat, daß diese in dem Zeitpunkte erfolgen wird, in dem Graf An»rafsq sie al« oportun i>c trachten wird. Da« Amtsblatt für Bosnien und die Herze« govina jperöffentlicht eine Berordnnng der Lande«. Regierung, daß in Folge Allerhöchster Entschließ-ung vom ll. August bi« zur Festsetzung einer andere» Bestimmung die Entrichtung de« Natnral-zeheale« in der Regel durch Reluirung in Geld nach den jeweiligen Marktpreisen stattzufinden habe. Da« Regiment Ztr. 44, Erzherzog Albrecht, ist von Mostar in Serojeoo eingetroffen. Ueber Befehl de« KriegSministerium« hat die albaaesische Liga begonnen, ihre Truppen nun auch au« den von Albanien nach Novibazar fahrenden Gebirgspässen zurückzugehen und werden dieselben durchweg« »cm türkischen regulären Truppen besetzt werden. Da« Verhältniß Oesterreich« zu den einst so ganz russisch gesinnten Fürsteinhümern auf der ! Balkanhaldinsel ist nach dem Berliner Vertrage | ein durchau« andere« geworden. Während man i bi« dahin in Belgrad, Bukarest, Eettinje Oester-reich haßle al« einen Gegner der Freiheit nnd uno Unabhängigkeit der Balkan-Ehristen, bewirbt man sich jetzt um die Freundschaft und de» Schutz de« mächtigen Laiserstaate«. Im hohen Gra»e auffällig war in »ieser Beziehung der Besuch, den Erzherzog Albrecht vor einigen Tagen dem Fürsten von Rumänien abgestattet hat. Nicht minder bemerken«werth ist der bevorstehende Beiuch de« Fürsten von Montenegro in Wie». Fürst Nicolau« wird bereit« in den ersten Tagen »es September in der Kaiserstadt erwarte«. Der Fürst hat, bei der von ihm an den österreichischen Hof gerichteten Anfrage, ob sein Besuch genehm sei, be» tont, daß er al« der erste der Fürsten, die durch die Neugestaltung der Dinge im Orient große Vortheile errungen, dem Kaiser für seine wohl-wollende Unterstützung kanten wolle, und daß er auf eine weitere Befestigung der mit Oesterreich. Ungarn bestehenden freundschaftlichen Beziehungen hoffe. Natürlich haben die loyalen Gesinnungen de« Fürsten in Wie» »olle« Verständniß un» freundschaftliche« Entgegenkommen gefunden. Da« Annee-Berordnung«blatt meldet nun amtlich die Abberufung de« Feldmarschall ?ieute> nant« Jovanootö von feinem Posten, welche auf dessen Ansuchen erfolgt ist. Sein Nachfolger al« Stellvertreter de« regierenden General« und Ehef« der Landesregierung von Bosnien und der Herzegovina ist FiÖW. Carlen. An dessen Stelle al» Besehl«haoer der 9. Infanterie-Division trin General-Htajor du Mvulin. Der Einmarsch im Sandschat Novi-Bazar, respektive die Besetzung der Lim Linie soll ganz bestimmt am I. September (?) und zwar in der Art stattfinden, daß die Hälfte de« auf circa 20.000 Mann bestimmten OccupatioiiSheere«, also circa 10.000 Tjilann von der Herzezovina aus, die andere Hälfte mit 10.000 Mann über Scrajevo. Bisegrao da« Gebiet Novi-Bazar betritt. Die Feindschaft zwischen BiSmarck und Gortschakoff hat die Frage aufgeworfen, ob denn auch die persönlichen Beziehungen zwischen den beiden Souveränen von Deutschland uns Rußland weniger intiin geworden sin». Man versichert wirklich, daß seit dem Tose des russischen Ge» neral« von Reutern und de« preußischen Hosrath« Schneider auch hier eiue Lücke entstansen fei, welche noch nicht au«gesiillt worden ist. E« ist noch immer nicht entschieden, ob der Papst seiner Gesundheit zu Liebe den Batican sür einige Monate verlassen wird. Sollte e« dazu kommen, so ist Eastel Gandolso zum Aufenthalt au«ersehen. Da« Wahrscheinliche aber ist, »aß Leo XIII. im Batikan bleiben wird; die Aerzte kommen gegen die Jesuiten nicht aus. De? „Figaro" theilt ein angeblich authen-tische« Gespräch mit dem Prinzen J6röme Napo-leon mit. „Er glaube," soll der Prinz gesagt haben, „eS fei ein europäischer Conflict nahe; dann wolle er für die gute Sache einstehen und den Ruf der Feigheit, in dem er anverdienter Weife stehe widerlegen. Er hoffe »aS Ende der Republik stehe bevor und er strebe »ine Einigung Feuilleton. AorneKme Spielereien. „Nur keinen langen Abschied liebe Mutter, in längsten« 6 Monden sehen wir un« ja wieder." Diese Worte sprach ein blühender junger Mann zu eiuer älteren Frau am Perron de« Bahnhofe« einer kleineren Stadt. „Noch einen Kuß Fritz und nun reise glück-lich I« damit preßt« sie da« Tuch an die Augen und um die innere Erregung nicht durch ihr Schluchzen zu verrathen, stürmte sie, ohne umzu-blicken, dem Städtchen ju. Der junge Mann Fritz S. sollte zum ersten Male die Universität besuchen. Die Mutter, eine arme Beamten«witwe, hatte ihn so weit ihre Kräfte reichten mit dem Nötigsten «»«gestattet und ihn ein Schatzkästlein von guten Lehren und Rathschlägen gleichfall« mit auf den Weg gegeben. Der Abschied von ihrem einzigen Sohne, der bi« jetzt noch nie auch nur aus Tage von ihr getrennt war, ging der guten Frau so nahe, daß sie die Trennung nicht zu überstehen wähnte. Auch den Sohn hatte da« Scheiden sehr weh-müthig gestimmt, doch der leichte rosige Sinn der Jugend verscheuchte bald die trüben Gedanken und hofsnung«freudig und fiege«gew>ß hätte auch er dem Dampfrosse, da« ihn nach der Residenz führte, zu-rufen mögen: ..Cesarein yebis et ejua fortunam". Die trüben un» bitteren Erfahrungen, die da« Leben de« unbemittelten Stu»enten zu begleiten pflegen, schiene» Fritz S. zu meiden. Die wenigen Empfehlungen mit denen er «»«gerüstet »ar, hatten genügt ihm eine sorgenfreie Existenz zu schaffen und da er auch nur wenige Bedürfnisse hatte, so schwanden ihm die Tage im ruhigen Wechsel zwi-scheu Unterricht nehmen und geben. So war die Weihnachl«zeit bereit« herange-kommen, ohne daß unser Studio sich irgend eine Extravaganz erlaubt hätte. Nur da« Schlittschuhlaufen, einen Sport, dem er von zartester Jugend an gehuldigt hatte, wollte und tonnte er nicht missen. Seine elegante und jugendsrische Erscheinung blieb am Eisplatze nicht unbemerkt und gar man-che« schöne« Auge folgte mit wohlgefälligem In-teresse den kühnen Wendungen de« gewandten Läufer«. Der Zufall hatte e« nun gefügt, daß Fritz eine« Nachmittage« beim Schlittschluhlaufen, trotz aller Borficht, e« nicht verhindern konnt«, daß eine Damr, die leise bei ihm vorbeistrich, die Ba-lance verlor und fiel. Fritz stammelt« in höchster Verlegenheit einige Entschuldigungen und half der Dame auf. Diese nahm die Au«einandersetzungen lächeln^ entgegen und ersuchte den Studio mit einem aner-kennenden Complimente über seine Geschicklichkeit, ihr eine kleine Lection im Schnelllaufen zu geben. Da« Compliment machte Fritz S. errötben. Schüchtern gab er der Dame die Hand und bald flogen di« Beiden in zierlichen Biegungen über die Eisfläche. E« mochte schon über eine Stunde vergangen sein, daß die Beiden zusammen die Eisbahn durchmaßen. Endlich verabschiedete sich die Dame. Der Studio hatte nicht den Muth zu fragen ob er fi« wieder sehen würde. Bald verließ auch er »e«Si»platz. Am nächsten Tage trieb ihn ein geheimnißvoller Zauber früher al« gewöhnlich nach der Ei«bahn. Sein Ahnen hatte ihn nicht getäuscht, die Dame war bereit« zur Stelle un» kaum hatte sie den Studio erblickt, so war sie auch schon in seiner Nähe und da« Doppelvergnügen von gestern wurde wieder aufgenommen. Wie im Fluge schwand unserem Studio die Zeit und al« sich die Dame zur bestimmten Stunde entfernte, da halte er sogar schon den Muth zu fragen, ob er sie nicht eine kleine Strecke begleiten dürfe. Freundlich aber entschieden wurde die Be-gleitung abgelehnt, dafür jedoch ein Erscheinen für den nächsten Tag in Au«sicht gestellt. der Aristokratie mit dem Vo!k« an. Er werde | Frankreich nicht verlassen, sondern im Stillen arbeiten. Die intcrnationale Aren, Commission für Serbien hat sich nach erfolstler Rot ficaii»» de Protokolle und derDetailkarten als s» ausgelöst. Vorder hadrn dieMit ilieter derselbe» sichvomMinistcrPrts'k'entcn Ristic verabschiede«. Einige ZKiigliever sollen zur Commission für tic ©retV'cri^lifliinfl bei Arab Tabia und in der Dobrudschi tesignirt sein, während die meistc» von Belgrad ti>ecl nach ihren Bestimuiring»orten zurückkehren. Die Christen ans Kreta sind mit der von der Psorte getroffenen Entscheidung in der Am-nestiefrage unzufrieden >md baben diesbezüglich eine Adresse an den General-Gouverneur ge-richtet. Auf verschiedenen Punkten Kreta'S sollen Ansammlungen von Bewaffneten stallfinden. Gordon Pascha, dcr General-Gouverneur in Sudan, rückt mit seinen Truppen in Eilmärschen gegen den in Ober Egyplen eingefallenen König von Abessynien vor. König Johann fordert »0:1 Egqpten Die Rückgabe der nach dem legten Kriege > adgettileren abesst) tischen Küste sammt der Insel Massanah. Die abeslynische Armee soll achtzig-tause.d (?) Mann stark sein. Kleine Chronik. Cilli. 27. August (Personalnachricht.) Der Präsident Baron Myrbach traf heute mit dem Wie »r Schnell-zuge hier ein um die Hagelschäden im politischen Bezirke Cilli in Augenschein zu nehmen. (Reue Wünsche, neue Schmerzen.) Wie jedem abgeschlagenen Kopfe der Hydra sofort zwei neue erwuchsen, so entstehe» auf jeden gescheiterten Wunsch dcr Tausendkünstler de« „Na> rod" neue noch gewagtere Wünsche. Noch ist die Petition um Auflösung de« in seiner Majorität versassi>ng«lreuen krainerischen Landtage« nicht ver-klungen, so schüttet schon der „Narod" au» seinem Füllhorn von Wünschen neue nationale zordcrungen. Damit sich Deutsche und Slooenen in gemischten LandeStheilen gegenseitig keine Vorwürfe machen können, eine Nationalität zahle sjir die andere die Schulbediirfnisse, räth Meister „Narod" die Schulauflagen separat zu vertheilen, gesondert ein-zuheben und für jede Nationalität den zu errich-tenden nationalen Schulkurien zu übergeben. Ueber-Haupt seien bei allen Behörden in den slovenischen Ländern mit gemischter Beoölkerung und bei allen Centralstellen nationale Eurien einzuführen. Diese sollen speziell in Angelegenheiten jeder Nationalität entscheiden. In Laidach müsse, wenn da« Mini-sterium Taaffe gerecht sein wolle, eine slooenische Universität errichtet werden. Die Oberlaude«gerichte in Triest und Graz seien aufzulösen und in Lai-dach für Krain, Istrien, Görz, Triest, Unter» Der nächste Tag verlief wie der erste, nur, daß der Studio von seiner schönen Unbekannten bereit» erfuhr, »aß sie im gräflich H. scheu Hause Gouvernante sei. Zwei Tage waren nun verflossen, ohne daß die reizende Fremde, in die Fritz R. bereit« mit dem ganzen Feuer einer ersten Neigung verliebt war, aus dem Ei«platz« erschienen wäre. Zwei lange zweifel«schtvangere Tage. Doch wie jubelte der Studio auf, al« er am dritten Tage die so ängstlich Erwartete wiederfand. Die Freude de« Wiedersehen« mochte ihn be-redt und muthig und nur zu bald zitterte da« Geständniß der Liebe auf seinen Lippen. Mit strahlenden Augen hörte die Dame die Liebe«-worte und ein zarter Druck der Hand bezeugte, daß sie der Werbung nicht zürne. Die neuerliche Bitte sie am Nachhausewege zu begleiten wurde wieder zart zurückgewiesen, da-für aber ein kleine« Stelldichein in einem ent-fernteren Stadtviertel in welchem die Gouver-nannte eine dort wohnende Tante besuchen wollte für den nächsten Tag in Au«sicht gestellt. So pünktlich zur Sekunde trifft keine Uhr wohl ein, al« unser Studio am verabredeten Platze. Auch die Dame ließ nicht warten. Die Freud« de« Zusammenseins wirderstrahlte in den Blicken beider. Die Tante wohnte ziemlich nahe der Linie. Auf dem Wege dahin erklärte die Dame dem | steiermark und Unterarmen ein OderlandeSzericht zu crciren. Die von Deutschen bewohnten Tbeile Steiermark« und Lärmen« seien dem Ooerlande»-strichle in Wien zuzutheilen. Auf diese Weile wird e« möglich sein, daß die slovenischen Beamten ,» den slovenischen LandeStheilen Platz finden, während die Deutschen in den deutschen P.ooin,en Anstellung sinken werden. Auf diese Weise wird nach Ansicht de« „Naros" Friede und Eintracht sehr rasch hergestellt werden und e« wird unter den Slooenen, sobald jene Herren, die sich be-kreuzen, wenn sie ein stvoeiiischc« Wort hören, in ihre Heimat rückgekehrt sind, Ruhe un» Zufrieden-heil herrschen, kurz da« goldene Zeitälter anbrechen. — E« wird un« nicht wundern, wenn sich dem-nächst dieser Serie vielleicht noch folgende Wünsche anschließen: Einführung floveuischee Commando» ! bei nationalen Regimentern und Abhaltung de« Gottesdienste« in der Landessprache. (Concert.) Sonntag den 31. b. M. findet im Brauhausgarlen zur „goldenen Krone" ein Concert der Eillier Musik-VereinS-Copelle statt. (Abgewiesene Petition.) Wie au« Wien gemeldet wird, hat da« Uaterricht«miuisterium die Petition um Fortbestand de« slovenischen Real-gymnasium« in Krainburg abschlägig beschieden. (Traurige Folgen einer Wein-laune.) Der Schneider Martini ToUnscf au« Plttrovitsch bei Cilli kam am 19. d. in ziemlich angeheitertem Zustande von seinem Weingarten, bestieg ein Pferd und fiel von demselben so un-glücklich herunter daß er in Folge »er erlittenen Beschädigung am nächsten Tage verstarb. (Der Prozeß Antonelli) wir», wie den „Daily New«" au« Rom berichtet wird, dem-nächst in ein neueS und interessantere« Stadium treten. Die Gräfin Lambertini will beim Apella-tionSgericht auf Widerrufung kr« eistrichterlichen Urtheils dringen, indem sie sich dabei auf neue Beweise stützt und den Namen ihrer Mutter an-geben will. Diese ist gegenwärtig die Gemahlin eine« römischen Cavalier«. (Im Kaiser Franz-JosesS-Bade Tüffer) sind bi« zum 16. August 45.? Gäste zum Curgebrauche eingetroffen. (Schonzeit de» WildeS.) Im Monate September befinden sich nachstehende Wildgallungen in der Schonzeit: Rehgaisen und Rehkitze, Fa-sanen bi« 15. September. Auer- und Bierkhähne, Auer- und Birlhennen. Innerhalb dieser Zeit darf diese« Wild weder gejagt, getödtet, gefangen oder sonst erlegt werden. Auch »ie Gastwirlhe werden insoweit von dieser Maßregel getroffen, als selbst zubereitete« derlei Wild der Confiscation unterliegt. (Szegedin ausgepumpt.) Dem„Pester Journal" wird aus Szegedin, 19. d. M. gemeldet: „Der letzte von den hundertundein Pöllerschiissen, welche au« Anla? des Geburtstage» unsere« Kaiser« Studio, sie wolle ihn der Tante vorstellen. Stolz aber doch bangend nahm er diese neue Auszeich-nung entgegen. Bor einem älteren Hause wurde endlich Halt gemacht. Sie betraten eine geschmack-voll möblirte Wohnung der ersten Etage. Die Eigenthümer!» derselben war nicht zugegen. Das anwesende Dienstmädchen beeilte sich sofort die Frau vom Hause, i,i: unbedingt in der Nachbar-schast sein mußte, auszusuchen. Die beiden Lieben-den waren allein, allein zum ersten Male. Verfuhrt vom glücklichen Augenblicke fanden sich die Lippen un» die ersten glühenden Küsse der Liebe brannten auf denselben. — Die Tante kam noch immer nicht. — Doch unsere Liebenden ver-gassen Gegenwart und Tante und schlürften die Seligkeit getheilter nicht« versagender Liede in vollen Zügen. E« war schon spät geworden, al« daS Dienstmädchen mit der Meldung erschien, daß e« die Frau Tante nicht gesunden habe. Die Gouvernante mußte fort, versprach aber zur Freude de« Studio in zwei Tagen den Be-such wiederholen zu wollen. Diese Besuche wurden bald zur Regel und die Tante eine liebenswürdige Dame, pflegt« sich um »a« Thun un» Treib«« der Liebend«» nur wenig zu bekümmern, denn immer wußte sie unter irgend einem Vorwande sich zu entfern«». abgeae!>en wurden, war fitr Szegedin noch von einer beson^erenBedcalung, die intreffant genug ist. um zur allgemeinen Kenntniß »i* gelangn!. H-u Morgen des 18. d. M.. mit tem Schlage 6 Udr. wurde die Thäliukeit der wenige:, noch im Betriebe ge-wesenen Pumpen eingestellt, die Feuer ntrter den Dampfkesseln wurden verlöscht, und die M rschinen werden numnedr demorrtirl» Da» Entwässerung»' werk ist al» vollendet zu betrachten." (Vom Blitze erschlagen.) Am 24. d. Nachmittag» '/,4 Uhr schlug der Blitz in da« Stallgebäude de» Grundbesitzer» Valentin Mairen in Lachova. Gemeinde BischofSdorf bei Cilli. Von den Burschen Babiö und Maicen. die während dieser Zeit gerade beim Stalle beschäftigt waren, wurde der Erstere zur Stallidüre hineingeschleudert ohne weiterS verletzt zu werden, der Andere da» gegen gelödtet. Da« durch den Blitz entflammte Feuer äscherte das genannte Gebäude sammt circa 40 Zentnern Heu ein. (Blitzschläge.) Am 23. d. gegen 5 Uhr Nachmittag» schlug der Blitz in daS Wirthschaft«» aebände de» Grundbesitzer« Martin Ielen vulgo Agang in Neukloster, Gemeinde Heilenstein, ein. Dasselbe wurde sammt den darauf befindlichen Heu und Strohvon äthen «änzlich eingeäschert. — Am 24. d. gegen 4 Uhr Nachmittag» zündete »er Blitz die Getreideharpfe de» Grundbesitzer» Georg Karjou^ek in Dornbüchl. wodurch die Hupfe sammt den darin befindlichen 2250 Kilogr. Heu und Fährnissen eingeäschert wurde. (Hagelwetter.) In den Nachmittagstunden deS 23. August ging über Cilli ein Hagelschlag nieder, der jedoch trotz der außergewöhnlichen Größe der Schloffen den Feldfrüchten wenig Schaden zufügte. Die Weingärren um Cilli blieben von dem Unwetter größtentheil» »erschont. Empfindlicher dagegen ist der Schaden, den der Hagel am gleichen Tage in den Weingärten um Gonoditz, sowie in Skomern verursachte. (tgattgenen Tagen sowohl in St. Rvpcrti, Bezirk Tüffer. al« auch in Svetina, Bezirk Cilli, Ein!>ruch«vicbstähle verkamen, die man dem Raubmörder Guscj, dcr sich in der dar-tigen Gegend austalte^ soll, zuschreibt. Landwirtschaft, Handel, Industrie. (Agiozuschlag.) Auch vom 1. September 1879 ab wird bi« aus weitere« ein Agiozuschlag für die in Silber ausgedrückten Gebühren von Seite der Eisenbahnen nicht eingehsben. Hiedurch wird jedoch auch wie bisber die im Civilverkehre bestehende theilweise Erhebung eine« Ibperc. Agio-zuschlage» im Personen«, Gepäck«, und Eilgut-verkehre dcr k. k. prio. Südbahngcscllschaft nicht berührt. «Der internationale Saatenmarkt in Wien) wurde am 25. d. Bormittag» vom Ber-lreler des Handeleministeriums Herrn ScctionSchcf Arnl« eröffne!. NachBcgrüßung durch die Regierung, den Bürgermeister, den Präsidenten de» Gewerbe« vereine» und der Fruchtbörse wurde die internationale Commission canstituirl, bei welcher Na-schauer (Wien) zum Borsttzendcn, Wyngärt (Berlin) aufgesucht, doch dieselbe war verreist. Die furcht-barsten Gedanken begannen aufzudämmern. Um da« ängstliche Bangen zu stillen, entschloß er sich im gräflich H.schen Palais selbst Erkundigungen ein« zuziehen. Doch dort wußte man nicht» von einer Gouvernante. Jetzt war daS letzte Restchen von Ruhe dahin. Noch einmal eilte er zur Tante. Hier erhielt er von einer fremden Person unter mitleidigem Lächeln die Nachricht, daß dieselbe die Wohnung, die sie nur auf kurze Zeit gemiethet ^atte wieder verlassen habe. Da« war zu viel. Ein heftige« Nervenfieber warf Fritz S. auf da» Krankenlager. Lanze schwebte er zwischen Leben und Tod. Unter der aufopfernden Pflege seiner armen Mutter, welche auf die Kunde seiner Krankheit herbeigeeilt war, erholte er sich allmählig wieder, doch olle Iugendfrische und Lebenslust war für immer versiegt. Der Ma> war gekommen. Bon seiner Mutter begleitet war Fritz nach dem Prater gegangen um die grsße Maifahrt anzusehen. Plötzlich schreckte er zusammen. „Allmächtiger Sott wa« hast Du?" rief die besorgte Mutter. »Da, da" und dabei deutete er nach einer eleganten Earoffe, in welcker ein General an der Seite einer blühenden Dame dahinsaufte. Die Mutter ahnte den Zusammenhang. Ihr Sohn wurde recidive und al« der nächste Winter kam, da deckte bereit« der Schnee einen Leichenhügel, dcr die einzige und letzte Hoffnung eine« armen Mutte,herzen,.' barg. Ob die vornehme Dame wohl je an da« Opfer ihrer Laune dachte? P. W. und Stingl (Stuttgart) zu Bicepräsidenten gewählt wu. den. Der von Leinkauf »amen« der Wiener Frucht« und Mehlbörse erstattete Bericht über die Ernte Oesterreich-Ungarns beziffert da« Ernledeficit der Monarchie bei Weizen auf 9'/». bei Roggc» aus 7'/«. bei Gcrsie auf 5 Millionen Heclaliter. Haser hat eine gule, den Durchschnitt mit 2'/, Millionen Hektoliter überschreitende Ernte. Mit Berücksichtigung der vorrüthe vom vergangenen Jahre wird da« Importbedarfs der Monarchie bei Weizen auf 3—t. bei Roggen auf 4'/, Millionen Hcctsliter berechnet. Gerste reicht knopp für den eigenen Bedarf au». In Hafer besteht eine Exportsühigkeit von drei Millionen Zsllcenlnern. Mittag« besuchten der Handel«- und Ackerbauministcr den Saatenmarkt und die damit verbundene Social outsltllung von Maschinen. Buntes. (Auch eine Passion.) Springsield ist ein Paradies für die Lorgsadrikanten. Es wohnt nämlich dort eine excentrische alle Dame, welche jedesmal, wenn die Mode betreffs der Särge sich ändert, die Grabstätten ihrer Verwandten öffnen uns die alten Särge durch neue ersetzen läßt. Dabei wählt sie immer — die Dame ist reich un> kann ihrer sonderbaren Liebhaberei nach Her« zensiust fröhnen au« den Sargniederlagen die kost-barsten Exemplare au». Die Frau soll aus dicse Weise die Ruhe der Gebeine eine« ihrer Kinder schon zwölsmal gestört haben. (Bonmot des Königs von Däne-mark.) Als der König von Dänemark vor einigen Tagen auf dem Strandwege von Kopenhagen nach dem Sckloffe Bcrnstorff fuhr, wurde feine Equi-page von einem jüngeren Schauspieler angcfahrcn, wodurch der Wagen solche Beschädigung erhielt, daß dcr König denselben verlassen und zu Fuß noch dem Schlosse gehen mußte. Der unglückliche Künst-(er, der sich so wcnlg geschickt al« Kutscher gezeigt hatte, war natürlich ob diese« Mißgeschick« sehr verlegen nnd wurde e» durch die Art und Weise, auf welche der König die Srchc nahm um lo mehr dcnn der König sagte: „Mein lieber Herr N. N! Sie müffcn in der Th>t in Zukunft vorsichtigcr sein, wenn Sie selbst s'.drni; denn e« hätte ja sehr leicht ein Unglück passiren können, da« uns des Vergnügen« beraubt tiälte, Sie während »c« Winter« spielen zu sehen." Diese galante Bemerkung de« König« an den Künstler brachte diesen in die bekannte Situation, wo man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. (Ein Arkanum gegen die Assen» tirung.)Da«Zuchtpoli;eigkricht inEöln verurtheilte dieserTage einen Eisenwaarenhändler auSWippersürth und einen Bauunternehmer von GummerSbach, welche durch Anwendung eine« auf Täuschung be-rechneten Mittel« bewirkt hatten, daß ein junger Mann zweimal vom Militärdienst zurückgestellt worden war. zu zwei Jahren, bezw. einem Jahr Gefängniß. Ersterer hatte dem ju 'gen Manne eine Flüssigkeit in'« Auge geschüttet, wodurch die Horn« haut für die Zeitdauer von drei Wochen getrübt wurde, so daß die Departcmcnt«-»Zommission getäuscht werden mußte. Der edenfall» mit seinem Bater beschuldigte junge Maon kam mit zwei Monate Gefängniß davon; der Vater dagegen, welcher dem Eisenwarenhändler 1200 M. gegeben hatte, wurde aber al« Anstifter mit scch« Monatcn Gefängniß bestraft. Fremden - Verzeichuiß. Dom 23. bis 27. August. Hotel Erzherzog Johann Ferd- Etehlik, Billardtischler und Joses Wander, k.t. Beamter, Wien. — I. B. Holzinger, Advokat, Graz. — Alexander Ichilliny und Dr. Max von Joichich, L k Bezirksgericht» Adjunkten, Marburg. Hotel Elephant. Cajetan Rubelic, Professor, Agram — Frch Gostischa, k. k. Militär-Oberrealschüler; Xt Leopold v, Malsatti, Generalstabsarzt; Ferdinand Schaar, Lehrer, Graz. — Gustav Rainer, Privat, Laibach. — Theodor Tautow Ritter v. Rosenthal, k. k. SeltionSratd und Jgnaz PSch, Ingenieur, Wien. Hotel goldenen Löwen. August Nemeöek, t. f. Prof., Marburg — Franz Egger, Ingenieur, Gonobitz. — Anna Trost. HauptmannS- gattin, Graz — Mohor Pirnat, Student, W Landsberg. — Tragviia Richtari«!, Privat, Agram. Hotel Ochsen. B. Gral lowitz, Apotheker und Franz Guggiz. pens Beamter, Graz. — Oskar Roumal, Kaufmann und (fcöl. Janansch, k k. Artillerie Hauptmann, Trieft. — Simon Josef Wanit, Privat, Agram. — Joses Wols, Professor Budapest. Gafthos goldenen Engel. Johann Suppanz, Steueramts-Adjunkt, Rudolfs-werth. — Franz Volkmann, Fotogras und Otto Son-leitner, Monteur, Graz. — Josef PodgorZek, k. k. Pro-fesiar Karlstadt. Korrespondenz der Redaction. A. G. in Franz. Die Spritzenprobe zu St. Peter im Sannlhale. bei welcher eine Musikbande des „Na-prcj iiwitava slave« spielen mußte ist un« bekannt. Wir unterließen ei jedoch darüber zu berichten, weil wir fflr einen so erhabenen Moment angespritzter Begeisterung um Ausdrücke verlegen gewesen wären. R. S. Sie klagen, daß Sie in Folge mangel-baster Beleuchtung der Ringstraße sehr unsanft mit Ihrer Stirne «inen Pappeltxuim berührten. Da der Name Ringstraße an und für sich ein Inen» a non lucen lo ist, so braucht e» auch nicht besonders Wunder zu nehmen, wenn aus der ganzen Strecke von der Grazcr Mauth bi« zum Kohlenmagazin der Südbahn kein Gaslicht flimmert. Hleöerstcht der meteorologischen Beobachtungen an den Sta« tionen Cilli und Tüffer. Monat Juli 1879 Cilli 7" !>- 8» Tüffer 7» I» s» Lustdruck bei 0* in Millimetern: Monatmittel . . 738-56 740 62 Maximum(am 29.) 746 1 74S2 Minimum (am2., 21.) 732-5 734-8 Temperatur nach Cel- sius: Monatmittel . . -fl8«-57 -f-18*-13 Mar (am 2. —•) +33*.3 +32*-7 Min. (am 7.) (—.)*) +6*-5 Dunstdruck in Milli metern, Mittel . . 10.7 11.3 Feuchtigkeit in Per.- centen, Mittel . . 70.3 749 geringstes am 2.18. 6.) 35 3« Niederschlug in Mil- limetern, Summe 154-3 146-7 größter binnen 24 Sfimden (am (4.-5.) 21. —22.) . . . 35.8 329 Monatmittel der Be- wölkung (0—10) 5.3 45 Zahl der Tage mit: Meßbaren Rieden schlügen . . . . 13 15 6 16 Frost...... 0 0 Stürmen .... 0 ft Gewittern .... 9 11 Neuhau« 7» 2» 9» *) Nach dem Maxim und Minimum Thermometer. Hourse der Wiener Aörse vom 27. August 1879. Goldrente...........78.45 Einheitliche Staatsschuld in Noten. . 65.45, „ „in Silber . 67.45 1860er St