WbacherGMmg Rr. ll«. sl. li. halb<. fi. 5'5U. ssül »le .^ustellurq >»» Hau» <,albi, 5', ls. 0!!t del >et>srh»lu» en p.. .<4«>!< » ,,, 187«. Anttlicher Mil. ^uf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre lön. Hoheit Prinzessin Isabella Maria, Infantln von Portugal, die Hoftrauer von Donnerstag den 11.'Mai angefangen durch zehn Tage ohne Abwechslung getragen werden. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Mai d. I. den Ober« rechnungsrath und Vorstand des Finanzrechnunqs'Depar-tcments in Innsbruck Karl To st zum Rechnullgsdireclor und Vorstände des Finanzrechnungo«Departements in Brunn allcrgnädigst zu ernennen geruht. PretiSm. p. ^ Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 0. Mai d. I. dem Rech-nungsrathc des Finanzrcchnungs'Departements in Brü.ln Adolf Raab in Anerkennung seiner oieljährigen vorzüglichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Oberrechnungsrathes mit Nachsicht der Taxen allcrgnä» digst zu verleihen geruht. Prelis m. p. Verordnung der Ministerien des Ackerbaues, des Innern und des Handels v. 17. April 1876,* betreffend die Umwandlung der in» Forstgesetze vom 3. Dezember 1852 vorkommenden Maße in metrisches Maß. Auf Grund des Gesetzes vom 31. März 1875 (N. G. V. Nr. 02) werden in dem mit kaiserlichem latente vom 3. Dezember 1852 (R. G. B. Nr. 250), beziehungsweise für Dalmatien mit kaiserlichem Patente vom 27. März 1856 (R. G. V. Nr. 55) erlassenen lwrstgrsehe folgende Aenderungen, behufs Umwandlung brr Matze in metrisches Maß, vorgenommen: 1. in den 3s 2 u„d 4 ist statt „vom nledrr. österreichischen Joche" zu setzen: „fNr je sech> zig Ar"; 2. im § 5 ist statt „zwanzig Klafter" zu setzen: „siebenunddreißig Meter"; 3. in der Veilage D zum Forstgesetze (Waldschaden-tarif) ist "n § 1 statt ..für einen oder bei sehr geringen Holzpreisen auch für mehrere Kubik-lchuhe" zu setzen: „für ein oder bei sehr geringen Holz. preisen auch für mehrere Zehntel des Kubil. Beters; im § 4 an Sttll>> des bisherigen Schlußsatzes fol< Andes zu setzen: ..Bestehen leine bestimmten "indenpreise, so ist für jedes Kubikmeter 5^ ' Enthalten in dem am N. Mai !«76 ouSglglblnel, ^lX. Btückt de« N. <3. Vl. mMr Nl. «4, zu besonderen Zwecken verwendbare solide Rindenmasse oder für Vruchthcile dieser Menge, sie mag stehenden oder liegenden Hölzern entnommen sein, der doppelte Werth von einem Kubikmeter, beziehungsweise vom entsprechenden Gruchthcile bester Brrnnholzsorle der betreffenden Holzart anzunehmen." Der § 5 hat künftighin folgendermaßen zu lauten: „Für jedes Ar Vodcnflächr, auf welcher irgend eine Entfremdung oder Beschädigung junger Holzpftanzen stattfand, ist, und zwar bei Pflanzen bis zum vollew delcu zweijährigen Alter, der Preis von 0 5 Kubikmeter, bei Pflanzen über dem zweijährigen bis einschließlich dem vollendeten sechsjährigen Alter von 0 3 Kubikmeter und bei Pflanzen über dem sechsjährigen Alter von einem ganzen Kubikmeter solider Masse der mittleren Brenn» Holzsorte und nach dem Tarife für stehendes Holz als Ersatzbetrag zu entrichten. Bnichtheile vom Zehntel des Ar (Deciar) und Gruchtheile von Kreuzern sind hiebei als ganze anzunehmen. Dieser Ersahbetrag ist einfach in Rechnung zu bringen, wenn die jungen Pflanzen vereinzelt entfremdet oder beschädiget wurden, wenn die zurückgebliebenen un» beschädigten Pflanzen sich noch immer in einem ziemlich befriedigenden Schlusft befinden und wenn die Kultur, in wclchcr die Beschädigung statthatte, nicht lmgewohn« liche Auslagen verursachte; er ist dagegen mit dem Ein-und Einhalbfachen oder mit dem Doppelten zu berechnen, je nachdem die gedachten, den Schaden mindernden Um« stände nur zum Theile oder gar nicht obwalten." Im 8 8 ist statt ..Quadratllafter Waldgrund" und „Quadratllafter Hutweide" zu setzen: ,. Quadratmeter Waldgruno", beziehungS» weise „Quadratmeter Hutweide"; im z 9 hat das erste Alinea künftighin folgender« maßen zu lauten: „Für jedes Stück Vieh, welches ohne Verechtiguna oder mit Ucberschreiluna der festgesetzte» Zahl, Gal« tllng oder Altersklasse, oder i>» ocrhcglr Oitc und zur unerlaubten Zeit in fronde Wälder getrieben wird, könne» nachstehende Beträge als Ersatz angesprochen werden: Für ein Pferd, ein Maullhier oder einen Esel, die wenigstens halb erwlllt'sen sind, der Preis oon 0-25» die noch nicht halb erwachsen sind „ „ „ 020 für ein Stück Hornvieh, das wenigstens halb erwachsen ist......der Preis von 0 13 das noch nicht halb erwachsen ist „ ,. „ 01l) für eine Ziege (Geiß oder Bock) ohne Unterschied ........der Preis von 006 für ein Schwein......„ „ 0 03 für ein Schaf......... „ 003 für ein Stück Federvieh ..-.., „ 001 Kubikmeter am Stocke befindlicher Holzmasfc mittlerer Brcnnholzsorte der in den» betreffenden oder bei allfäl. ligen Blößen in dem angrenzenden Holzbestande vorherrschenden ober berlicksichtigungswertheven Holzart, vorausgesetzt jedoch, daß der fragliche Holzpreis nicht weniger als fünf und einen halben Kreuzer ö. W. für ein Zehntel Kubikmeter solider Holzmasse betraae. Würde dieser noch weniger betragen, so könnte stall je Eines Zehntels Kubikmeter solider Holzmasse fünf llnd ein halber Kreuzer ö. W. als EntschädigungSbelrag , in Anspruch genommen werden, l! asser w. p. Ehlumecly w. p. Mann «felo w. p. «m !l Mo» 187h wurde ln der l. l Hos' Ul,l> e« sleich«gesetzblatte», oorllluft, bllll' i>« der deulschtn Ausgabe, auszegeben und versendet. D» insurgierten Provilizen. V's nnn sei nicht erslcht< lich geworden, welcher Vortheil un« dadurch winlen soll. Das Blatt ist sich dessen bewußt, daß Gras Andrassy leine Neigung empfinde, in de« llirlischen Hexenkessel eln< zugreifen. Die Deutsche Zeitung spricht sich in iihn lichem Slnnc aus. indem sie sagt, es gebe säum eine Frage, übel welche die öffentliche Meinung in beiden Reichshälften so einig wäre. al« eS die enlschl-dene Hu-rückweisung einer militüiischen Intervention unserer Monarchie ist. Das Fremdenblalt hält dafür, dah von, .St' quester" erst dann zu sprechen sein wrrde, wenn e« stch zeigen sollte, daß einer der streitenden Theile verweigert, dem Verdict des WeltthellS zu gehorsamen. Das Tagblalt glaubt, den berliner Eonferenzen aus dem Grunde nicht in ganz sorgenfreier Stimmung entgegensehen zu sollen, weil das Annehmen concreler Maßnahmen unter den obwaltenden ungünstigen Um. ständen ebtnso schnierig sei, als das Ablehnen, und die Feuilleton. Aur Geschichte des Lillardspieles. (schluh) llsck^" w"l nun das Genie, das die Taschen des Vlllarb-^l« und damit da« Interesse des Spiels verdoppelte? ^ ^cheln wir nicht: es dauerte vielleicht ein ganzcS H»,» bm, the Pforte und Kegel beseiligt waren und lt„^"l des Schlägels ein gerader und flach abgeschnit« frljs^Pielstab in Gebrauch lam, das heulige Queue, l«r^."och ohne Velederung. Dennoch bliebt,, die Vil> llit„ v" "l»li, la„gl Feinde der Neuerung; sie sürch ^lllu l ^ejchäbigung des Tuche« durch die hölzernen °lr ^^^t„ und bestände»', eine Zeit lang auf Venutzung t!>tli Flügel. Mit dem Queue hat da« Spicl 8ef^^"len Fortschritt gemacht und so viele Liebhaber bei ,« "' daß unter Georu« 1l. Regierung (gest. 1700) lichte " strafe oon w Pfd. verboten wurde, in iissent. ^olalen Villard zu spielen. ^ki^ "llh" 1775 wlrd zuerst der Carambolage l»tlh ^"""9 aelhan und dreier Välle, wovon zwei hM^ "° «ner rolh. Die erfindungsreichen Franzosen sich ^ .°'t neue Partie aufgebläht, und sie verpflanzte ^"«t, ^ ^ ben technischen «lu«drücken für die oerschie. nl, . ^oßarten. welche damit ln Verbindung standen, ^'lv5 'öchub, geger, Fangstoß. Schlepper, maller PP" u. dgl., nach arderen ^lindern. Im Jahre 182? endlich gelang der gro^e Wurf,, der das Blllardjpicl seiner Vollendung emgeacnführle. ncmlich die Erfindung der Lederspitzc. Hin Franzose na» melis Mngaud war rs, der sich zucrst der ^cdeispihe bediente und damit de„ erstaunlichen Willungen de« Effets dm Weg bahnte. «Mst ^Wirkung vom lateini. schen «littcwljj nennt der Franzose jeden Erfolg des ex, centtischen Stoßes. 6in Effetstoß ist also ein solcher, welcher nicht auf den Mittelpunkt de« Spielballee ge< richtet ist. sei's ein hoch-, oder ein Tief. oder ein Sei» ltnsloß.) Seit dieser Zeit gelangle der Effeclstoß allmällg zur Herrschaft. Dtr Engländer White (1K18) wußte wol. daß man die Hölzcrm. Queuespihe mit der Feile bearbeiten und kreiden müsse; allem er scheint oon einem ausaedehultn Gebrauch de« Seilenstohe« leine Idee ge-habt zu habcn. Ändere bedienten stch gar einer schräg geschnittenen Qitucspihe. Dem Inhaber des Villard, saal« zu «ath. nameu« Varttry. und seinem Kellner Earr war cs beschieden, zuerst unter den Engländern den Sei!l.'st°ß systematisch zu lntwlckeln. und der letztere tnüvsle a>, seine neue Wlsjenschast e,nen mgenieusen Schwinde! Er vertauflc nemllch Pillenbüchsen, Stück für Slück eine halbe Krone, und dleje sollten gewisser-maßcn da« tranle Queue von sc,ner Schwäche heilen. Die magische Arznei bestand aus mchts anderem al« wei« cher Kreide, und e« »ar natürlich, daß die hölzerne Queucspitze. wem, sie nut liner Pille gepulvert war, ^" Dachst! ^und letzte Entwicklung de« Villard, spiel« ln England bestand in der ilnwendung de« so« genannten Spolftoße«, d. h. de« Spiele auf und um den rothen Vall, mit Earambolagen verbunden. Die „Champions" (Leute, welche mit dem Queue ihren ^e< ben«>unlerhall suchen) de« heuligen Tage« sind Cool, I. Bennett und Roberts jun.; sie rühmen sich, ihre 100 bis 200 Points nacheinander zu erzielen. Indessen hat die in England gebräuchliche Partie, welche auf einem Villard mit sechs Löchern gespielt wir>, den Nach« theil, alle« mit einander zu verlangen, den Verläufrr. da« »Machen" in die Tasche und die Eurambolage. Wir geben der Carambolage« und demnächst der Kegelpartl« den Vorzug aller Partien. Geben wir noch einige Notizen über die Entwicke« lung dc« Villardspiels in Fl»nlltich. Ludwig XIV. liebte es. die Grazie seiner Person und da« Uebergewicht seiner Geschicklichleit am Villardtisch zu entfalten, und während seiner Reaierunu gewann da« «i»obly ^«u 6s diUurä" eine große Auodeh'iung. War doch damal« die aanze feine Welt die Nachafferm Frankreich«. Der ge-wohnliche Geaxer de« Kimia« und wegen seiner Gewandt» heit bei ihm m hoher Gunst hieß Ehamillaro. Finanz. Controleur und später Kriegsminister, «l« da« Glück die franMschcn Armeen verlicß, mußle Ehamillard ab« trete», und die Spötter, verfolgten ihn nun mil Epi» gramme«, oon welchen folgende« noch erhalten ist: Hie» liegt dei berühmte thamillard, SeineS Königs Obernol«; Der ein Held am Villaid Eine Null im Ministerium »a,. 844 Verantwortlichkeit gleich groß sei. ob man ln der Passivität beharrt oder die Action ohne die gehörige Vorsicht einlkltel. Die Neue freiePresse erörtert die politischen Beziehungen zwischen England und Rußland mit Bezug, nähme auf die neueste Rede Disraelis im Parlamente und meint, daß weder mit Russenfurcht tändelnde eng« lischt Interpellanten, noch von Rußlands inniger Freund» schaft überströmende englische Premierminister an der beiderseitigen intimen Abneigung etwas ändern können. In England wisse man ganz genau, daß einmal der große Tag der Abrechnung um Indiens willen kommen müsse. Die französische Presse über das Ereignis von Salonichi. Die Nachricht von der Wutthat von Salonichi war in PariS am 8. d. M. im Laufc des Vormittags fast gleichzeitig im Auswärtigen Amte, aus der deutschen und auf der türkischen Votschaft eingetroffen, und der Herzog Decazes halte noch im Laufe des Tages Unter, redungen mit dem Fürsten Hohenlohe und Sadyt Pascha. ES wird der „Fr. Cor r." von zuverlässiger Seite ver» sichert, daß Deutschland und Frankreich über die Be» Handlung dieser Angelegenheit vollkommen einig sind, die umfassendste Genugthuung für einen so schreienden Bruch des Völkerrechts zu verlangen gedenken, im Uebrl« gen aber dem Hwischenfall seinen rein lokalen Charakter wahren wollen. Daß derselbe nicht geeignet ist, das diplomatische Vermittlungswert in den zwischen den morgenländischen Christen und der Pforte obwaltenden Händeln zu erleichtern, liegt gleichwol «uf oer Hand. Officiös wird bereits angekündigt, daß ein aus drei Panzerfregatten und einem Avisodampfer bestehendes Flottengeschwader Befehl erhalten hat, von Toulon nach den Gewässern von Salonichi zu segeln und sich dem nach der letztern Stadt bereits von Konstunlinopel ab» gegangenen Vertreter der französischen Botschaft zur Verfügung zu stellen. Der französische Staatsbeamte, welcher dem Fana« tismuS des türkischen Pöbels von Salonichi zum Opfer fiel, war Herr Moulin, ein noch junger Mann, Consul erster Klasse, der sich eben noch vor wenigen Tagen um den zur Zelt vacanten Posten eines interi» mistischen Leiters des Generalconsulale« in Beirut beworben halte. ,L a Press e", welche mit allen übrigen Blättern auf die strengste Ahndung der Schuldigen dringt, er« innert an ein ähnliches Blutbad, welches im Jahre 1858 in Djedda angerichtet wurde. «Am 15. Juni wurden dort der französische Consul, der englische Viceconsul und eine Anzahl von Europäern von einer fanatisierlen Menge ermordet. Einen Monat späler wurde die Stadt von den Schiffen der beiden Westmächte bombardiert, und erst darauf entschloß sich die Pforte, einen Commissär an Ort und Stelle zu schicken und die Schuldigen ver. haften zu lassen. Die Zahl der Ergriffenen belief sich auf fünfzehn, und zwölf von ihnen wurden in Gegen» wart der Mannschaften des französischen und englischen Geschwader« zum Tode gebracht. Wenn der Sultan ssch noch der Begebenheiten von Djedda erinnert, so wird er hoffentlich begreifen, daß wir auch diesmal vor äußersten Maßregeln nicht zurückschrecken werden, wenn er uns nicht eine sofortige Genugthuung gewährt. Es ist m,s w?l bekannt, daß die Pforte angesichts der unentwirr. baren Schwierigkeiten der Herzegowina den Fanatismus der Muselmänner gegen die Christen aufstachelt und überall den heiligen Krieg predigen läßt. Der Dioan muß also selbst fü? die Excesse von Salonichi verant. wörtlich gemacht werden." Die ältesten französischen Billards hatten wie die englischen nur hölzerne Banden, eiserne Pforten und zuweilen zehn Vandentaschen. Zu Anfang des 18. Jahr« hundert« wurden die eisernen Pforten abgeschafft und die Slopfbande kam in Gebrauch. Das Holzqueue mit flacher Spitze und der Versuch einer Carambolagepartie waren oie nächsten nennenswerthen Fortschritte, die das Spiel in Frankreich bis auf Mengaud machte. Man bohrlc die Holzspihe in den Gyps oder den Kalk der Mauer und gewann durch diese«, Mittel einige Rück. laufe und einige Seiteneffets, welche damals alle Well staunen machten. Der „berühmte" Mengaud wurde durch seine „^usuo 5 pro<:6ä6" der Gründer einer neuen Schule. Dieses Stückchen Leder, welches er zuerst auf die Spitze des Queues klebte, lhat Wunder. Es drehte den Ball im Kreise umher und hielt ihn an einer Stelle fest. es schnellte ihn von der Bande, wenn er schon Me zu stehen schien und ließ ihn rückwärts laufen, ohne daß er die Bande berührte; es veränderte Winkel und Gezchwindigteit nach Belieben und wie durch Zau. berel. Eine Fülle von Combinationen war damit gegeben. Die BlUardtaschen schlössen sich und vor der Carambo« lag«, welche allen Effet« den weitesten Spielraum bot, traten die übrigen Partien in den Hintergrund. Die Billardlolale waren überfüllt; immer neue Berühmtheilen tauchten auf. Die Franzosen entwickelten die Praxis des Effels in wenigen Jahren, während die Theorie d«, Spiel« in CorioUs ^is 183b) einen scharfsinni« gen Bearbeiter fand. Die „Llberts" gibt über die Persönlichkeit des französischen Opfers noch folgende Daten: Herr Paul Moulin war 32 Jahre alt, Ritter der Ehrenlegion und verheiratet. Er hatte zuvor den Posten eines Consulals« Eleven in Alexandrien bekleidet. Seine Mutter, welche ln Paris wohnt, ist gestern abends durch das Auswär-tige Amt von dem Unglücksfalle in Kerntnis geseht worden. Diesem Blatte zufolge wären Deutschland und Frankreich schon übereingekommen, von der Türlei dieselbe Genugthuung zu fordern, welche sie im Jahre 1858 nach der Affaire von Djedda leisten mußte, nemlich: 1. Hinrichtung aller Schuldigen, 2. bedeutende Geld» entschäoigungen für die Hinterbliebenen der Opfer, 3. Garantien gegen die Niederlehr solcher Unthaten. Der Moniteur Universe! berichtet den Vorfall und schreibt: „Dieser schmerzliche Zwischenfall beweift die Heftigkeit des muselmanifchcn Fanatismus, der selbst in einer Stadt, wo die Moslim« in der Min. derheit find und in einem Augenblicke, wo die Orientsrage ohnedies Anlaß zu Befürchtungen y'.bt, Verwicklun. gen hervorruft." Die Kämpfe im Duga-Pafse. Die „Indspendance belge", deren Correspondent im Lager der Insurgenten die Gefechte im Duga« Passe mitgemacht hat, oeröffen« licht zwei Berichte des. selben, welche als Stimme aus dcm Insurgentenlager wol geeignet sind, allen Zweifeln über den AuSgang dieser Kämpfe ein Ende zu machen. Der Correspondent der „ Indöperidance", welcher mit dem des „Nuslij Mir" nach Risano kam, miethete dort Pferde, um das Infurrectionsgebiet zu durchstreifen. „Vor allem — sagt er — begaben wir uns in das Land der KriooSianer, eines sehr kriegerischen Volles, welches den Herzcgovzen und Montenegrinern nichts nachgibt. In Dragalj fanden . wir den Wojwoden, welch:r uns, nachdem er uns mit Wein bewirthet hatte, eröffnete, daß er seine Leute versammle, um mit ihnen seinen Freunden im Du^'Passe zu Hilfe zu ziehen. Ich erwähne dies. um Ihnen zu zeigen, wie schwierig es für Oesterreich ist, die Theilnahme der slavischen Veoüllerung am Ausstände zu verhindern. Auch begegneten wir in Orahovo dem Chef des KiioosianerstammeS auf dem Marsche nach dem Duga«Passe. Von Grahovo auS muß man zwei Tage lang reiten, um nach Duga zu gelangen. Am drillen Tage befanden wir uns in der Schneeregion. Die Insurgen. ten erreichten das Lager. Sie riefen einander von einer Oergspitze zur anderen zu, bildeten Cnlonnen, sprangen von Klippe zu Klippe, und wir setzten den Wcg mit ihnen fort. Am 27. April, um 1l Uhr, kamen wir in das Lager der Insurgenten beim Duga-Passe. Dasselbe befand sich nuf einer grünen Wiese, auf welcher la>«!' zuvor angekommenes Rindvieh weidete. Männer und Weiber sind gelagert; letztere, die von weither gelom» men waren, brachten Brot mit. Alle waren sie sehr munter, da eben Befehl gegeben war, die Ochsen zu schlachten und nach emem Monate zum erstenmale wie« der Fleisch zu genießen. Der Montenegriner Peto und die Hcrzegowlner Solica und Simonit bereiteten alles für die übermorgen zu schlagende Schlacht vor, denn man hatte erfahren, daß Muthtar Pascha aus Gaclo ausgezogen war, um Nilsit zn verproviantieren. Heute waren erst 2600 Mann Insurgenten versammelt, aber man erwartete bis zum Tage der Entscheidung starken Zuzug. Pelo ist ein Mann von 45 Jahren und angesehen im Lande. Er spricht wenig und nur dann, wenn es nothwendig ist. Er kann weder lesen noch schreiben und dictiert seine Briefe. Ich hörte ihn dictieren: „Die Türken rücken heran, sammelt euch, meine Fallen!" So lautete der Befehl, den er Donnerstaz abends in die Berge versendete. Der zweite Chef, Suiica ein Herze« gowiner, 36 bis 38 Jahre alt, hat sein Vermögen für die Sache hingegeben und ist ein guter Führer. Siinonii ist ein Pope und Wojwode mit langem Barte und heuchelt große Kriegsvegcistcrung. Die Insurgenten sind ein Gemisch aller Btvöslerungen des Balkans, tragen insgesammt Dolche, Pistolen und Revolver im Gürtel, mitunter sieht man moderne Gewehre, meist aber das alte Feuersteingewehr." Aus dem Lager von D ug a vom 30. April, abends 'berichtet derselbe Correspondent folgendes: „Freilag den 28. April, herrschte bei Tagesanbruch frifches Leben im Lager der Insurgenten. Man halte lange gewacht und Ratija getrunken, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Von allen Selten waren Banden herangerückt, um zu den Scharen von Pelo, So^ica und Simonit zu stoßen, im ganzen jedoch kaum mehr als 3000 Mann. Nachdem sie Branntwein und heißen Kaff« zu sich genommen, sehten sie sich in Bewegung, die Führer zu Pferde, der Rest zu Fuß. Wir durch, schrillen das Thal, welches Preejela, das linkische Fort. von Nilsit trennt. Das Fort liegt auf Büchsenschuß, weite vor uns, aber seine Kanonen blieben stumm. Die Schildwachen sehen uns vorbeimarschieren, wir gelangen auf einen Hügel, und jeder setzt sich in Bereitschaft. Da« Corps von Soiica occupierl den Berg, welcher die Festung beherrscht. Wir erklettern die Felsen, und um 9 Uhr ha en wir den Gipfel erreicht. Soc'ica steht auf einem allen Baumstumpf und späht in die Ferne Plötzlich hört man Pllotonfeuer, welches gegen un« er. öffnet wird. Die Türken waren uns zuvorgekommen und hatten die Position, die wir nehmen wollten, besetzt. Ei« schlechtes Zeichen! Socica commandiert zum Rückzüge; er will sich weiter unten aufstellen. Die Eolonne verschwindet, die Kugeln pfeifen dicht um uns her, und ich selbst stehe plötzlich vor zwei Baschibozuts, welche auf mich feuern. Ich rufe: Pelo! Soc'ica! und die Türlen verschwinden. Nach einer Viertelstunde trachte ich, weiterzukommen durch die Schlucht, und ich sehe vor mir auf 200 Schrillt einen Türken. Ich ziehe mich zurück, und nach e.mer Stunde, während welcher ich durch die Schlucht weiter-kroch, befand ich mich in Sicherheil. Weit entfernt ist der Kampf in vollem Gange, und die Salven der türkischen Bataillone rollen wie Donner dahin. Es folgt ihnen ein scharfes Feuer. Socica hatte sich verschanzt. Unl» hier hinter einem schwachen Steinwalle leisten die In» surgcnten dtn Türlen Widerstand. Die türkischen Colonnen rücken dreimal vor, und während dieser Zeit versuchen ihre Colormen, den Platz, wo unsere Bagage, unsere Pjeroe und unsere Rmdtt sich befinden, zu umgehen und wegzunehmen. Ein panischer Schrecken bemächtigt sich der Unseren; ich höre den Ruf: lurki! I'urlci.' DaS Lager mit Pferden »^ Ochsen wird geräumt, man schleppt dir Thiere den Berg hinauf. Indessen war die türtische Colimne wieder i« da« Thal zurückgekehrt. Gegen 5 Uhr abends steht die türkische Armee vor Nitstt; ihre Lastpferde werden von der Garnison in Empfang genommen, und die Lebens» mittel gelangen in die Stadt. Für die Insurgc« ten ein Verlorner Tag! Todte gibt es glücklicherweise mir wenigt» Die Verwundeten werden ine Vager gebracht, und es werden große Feuer cmgezündet, um sich vor dem Froste der Nacht zu schützen. Inmitten des Lagers brannte eln ungeheueres Feuer, um welches die Chefs, die Äatail' lons Commandanten, die russischen Freiwilligen, del Correspondent des „Rustij Mir" und ichherumsahen. Wir aßen aus dem gemeinschaftlichen Topfe und alle mit demselben Löffel eine ganz gute Suppe, und dann schliß fen wir ein, nachdem wir von dem Verlornen Ta«e gesprochen und die Pläne des nächsten Tages ervrter». hatten. Samstag, den 29. April, sahen wir die türkische" Colonnen sich wieder im Thale im raschen Marsäie gegen da« Fort von Presjeta in Bewegung setzen. Sofott bilden die Insurgenten ihre Colonnen, um im Thale von Duga neue Positionen einzunehmen und den Türken den Rückzug abzuschneiden. Pelo u„d Soilca rechts und links im Gestrüppe, Simonic hinter einer Verschalizuns mitten auf der Slraße. Hier war es, wo die Arm" Mulhlar Pascha's, von circa W00 Mann im 6^" eingeschlossen, aufgehalten wurde. Um !> Uhr beaaiwen die Kanonen der Festung zu Donnern, und die Titten eröffneten ein starkes Pelotonfeuer. Sie senoclen eint dreifache Tirailleurlclle vor sich her, welche, zwanzigm" zurückgeworfen, immer wieder vordrang. Wir befanden uns rechts in den Büschen, und zeitweilig fielen Pl"' jectile hinter uns nieder, welche einen wahren Stei>'' cegen in die Luft sendeten. Den ganzen Tag hlndur« trachte es unausgesetzt bis zum Av,nd. Am Sonntag begann der Kampf neuerdings. Ms^ Abend halte das Haubajonnet der Türken das Uel^' gewicht. Der Durchbruch war vollzogen, die Bersch^ zung ron Simontt genommen; der Intendant N>!^ blieb verwundet auf dem Platze, die türkischen Soldat" nahmen seinen Kopf mit sich fort. Die ganze lürM' Armee fehle sich in Bewegung, durchschritt den gef^ lichen Duga.Paß. hinler sich ganze Berge von To^ zurücklassend. Da begannen die Messer oder die H^ djars der Insurgenten zu arbeiten. Man schnilt ^ Köpfe und Nasen no und machte aus dieser Kriegsb^ einen großen Haufen. Mehr als 200 Insurgenten lvacs todt; die Verluste der Türlen dürften sich auf 2(M ^ Todte belaufen. )ch bemerke noch Weiler, baß am S^"' tag morgens mehr als 1000 moi'tcnegrmischc ^reiw'U'u angekommen waren, um am Kampfe lheilzuiichlne»'- , Und jctzt theile ich Ihnen mit. daß ich dieses b>".^ gedüngte T jal erlasse. Wie start m,d energ's^ ^ Correspondent auch sei, in diesem sche«ls;lichen^ ^'^. kann er es nicht lange aushalten. Er wird H""^.! Durst und Strapazcn ertragen; er wird sich alle '" ^ lichcn Entbehrungen auferlegen, aber tauscndfaäi ^,„ als diese Ouale» ist eS, unter diesen Beutel, >>' "'.'^ wahrhaft gräßlichen Schmutze z,i leben. Ei» Una^'''^ schrecklicher als dir ! ^, nicht dreimal uierundzwanzig Ot»ndel< lang zu den sind." ^"^3W _____________________________--------------^ Die militiirijchen Vorbereitungen ^ Albanien ^, werden seitens der Türken keineswegs vernäh ' ^ sondern ununterbrochen mit regem 00 Mann, da die Regimenter noch auf dem tiefsten Friedensstand sind) sind in den letzten Tagen mit klingendem Spiel hier eingerückt. Im Durchschnitt sehen die iieutc martialisch genug aus, nur ist ihre Equipierung, wie bei der ganzen Armee, ziemlich defect. Vis zum gestrigen Tage wurden die Truppen, bei Welchen sehr wenig Eaoallerie sich befindet, zwischen Slutari und Podgorica echellonnierl. Von gestern ab ist ^s Hauptquartier nach Podgorica verlegt. Da Pod« sorica ein miserables Oertchen von etwa 600 Lehm« hüUm ist, so wird man ftr du Truppen ein Lager errichten müssen. Die Arnauten sind noch nicht ein« berufen, sondern es wurde blos angeordnet, daß die Nedifs und Baschi Bozuls mit neuen Gewehren versehe» werden sollen. Aus Nordalbanien allein kann die Pforte bei 8(XX) Mann Arnautcn einberufen. Man versichert aber, daß die Einberufung dieser^Mannschaften erst im äußersten Falle erfolgen werde. Indessen scheint die Situation keineswegs eine so bedrohliche zu sein. Chef let Pascha hat — wie er linigen Consuln gegenüber versicherte — die strengsten befehle erhalten, jeder feindseligen Manifestation sich zu utthalten und nur die wichtigsten strategischen Punkte »M besetzen. In Podgorica finden größere Wuchemninttc siatt, auf welchen auch jetzt Hunderle von Montenegrinern erscheinen und ihre Geschäfte besorgen. Vonsciten Montenegro's sollen Podgorica gegenüber keine militärischen Borlrhrungeu getroffen worden sein. Nur verlautet es, daß am 15. d. M. an der alba» mschen Grenze I8(X) Mann als Cordon zur Ueber-wachung der Grenze aufgestellt werden sollen. Ein montc» negrinischer Serdar. der dicsertage in Podgorica war, versicherte, sein Hospodar liebe den Frieden und werde nur, wenn angegriffen, sich vertheidigen. Die bevorstehenden Actionen in der Herzegowina. Während da« GroS der Insurgentenmacht (7000 ^«nn) noch immer zwischen Nozdri, Presjcla und der ,^lnnulnoung in die kleine nilsicer Ebene concenlriert llt, wosclbst von den Insurgenten auch starte Schanzen seliaul werden, erhielt'Peto Pavlovit den Auftrag, mit cil'er starten Eollmne die Straße von Gaclo nach Tre. binjc zu überwachen. Die Insurgenten haben sich über< itugl, daß Niläic nicht für länger als bis Ende Mai verproviantiert sei, was Muthlar Pascha oeranlas. sen müsse, binnen kurzem eine neue Expedition zu ver. suchen. Dieser Eventualität gehörig zu begegnen, bereiten sich die Insurgenten entsprechend vor, indem sie die durch die letzten Kämpfe verursachten bücken in ihren Reihen durch neue Zuzüge auszufüllen bemüht sind. So lange nicht Nilsik capltulieri, wollen dii Insurgenten den Kriegs« fchauplatz nichi vom Dugapasse weg verlegen, und erst wenn sie NilSlt in ihre Gewalt gebracht, wollen sie in ^t Ebene hinabsteigen und den Versuch machen, gegen Hostar vorzudringen. Muthtar Pajcha soll übrigens zu seiner nächsten sedition 36 Valaillone Nizams und 12,000 Mann «uschi.Hozuls koncentrieren. Fürst Nitica ist neuerlich von den Anführern ^l Insurgenten um offene Parteinahme für die Vache ".^ Ausslandes angegangen word'.n. Der ^ürst schickte "."< Person aus seiner Ulüyebung ins Lager, die über ^- Slellung Montenegros mündliche Aufklärungen gab. Darnach hat der Aufstand vor der Hand keine directe Me von Cetinje zu erwarten. „Nur eine Kricgserllü. ^"» Serbiens würde die kage ändern." — bemerkte y/ Vertrauelispclsoil d^s Surften. Indessen sollen die "'"utungen derselben Persönlichkeit über die Politik ^ "ns, gleichfalls die Hoffnungen im Insurgenten. d»3l? ä" beleben, nicht geeignet gewesen sein. Trotzdem 5>tn/N die Insurgenten ih« Sache auch noch weiter mit " Schmerle vtrlrelen. s^ Due Element der fremden Freiwilligen ist im In< hi>^lt!,lllger "ur mehr spärlich vorhandm. Eo sind blick ^ Ausländer noch von der Fremdenlegion ge» ^tiM c ^" l^" bei 400 Mann zählte. Auch der ^io>lschc Volontär Varbieuf ist verschwunden, und "«Nit "°^ b^l andere Führer, ^lur ein Alneiilaner, ^!p°ll> ^""" ^' ^"»es. welcher sich für den Eor. «libl u ""en eine« großen amerilanischen «lalle« aüs. lotl. tr,ll,"^ ^incn Angaben über Geldmittel verfügen HlvlH < , ^ lchon seit längerer Zeit hier herum. Der dürln b,s. !^ Hieihertunft soll nicht einzig und allein dtrn aul '' ^^ ^'" Journal zu correspondieren, ion. ^2°lvin° »>"l ^k Richtung des Ausstände« in der Her. . G,". "'"Nuß zu gewinnen. >ll daher lch°» ich«. w,e die ..Oazi'lt» d'Ilalia" meldet, m deu lltlicalc« «lr,lN. der römische Nbel. die Sennulltiftlll uud die chmialigeu Päpstlichen Veamten iu beu Vati«,, beglben, um hm P'"« 1^- i" huldigen, »uch von °u<-wilrl« werden j«r diesen Tag zchlreiche Deputationen «rwoilel. uuler denen sich auch «tllreler de, «dll« »u« Oesterrelch, Ungorn, Deulschlond u. s. w. befinden werden. Donnerstag miltags hat der Papsl eine große Schar ftanMch'r Pilger, geführt vom Crzdischof von Toulouse. ,n Aubiet', empsangln. Der Vicomlt de Dama« »eiln« die Nblsfs?. in der die Anniesenden erklärten, d^h sie i» Pin« IX, auch ihren Kljnig »erehren. In seiner Lnt-gcyüung ermatzllle Piu« IX. d,e Pilger, zu Goll zu bete«, dah er alle Ketzerei aushoren lasje, damit nur Ein Hill und Eine Herde existieren sollen, — (Lin Ps » lrer zumTode v e r u r l h e i l l.) Man telegraphiert der „V. Ztg." an« Zara: l»a« biefigr Schwur, gericht verurtheille beu Pfarrer Voince wegen itindesmord« zum Tode. — ( Schillersest. j «m ^. Mai, 71 Jahre nach dem Hingänge Friedrich Schillers, wurde m bc« Dichler« Balerstadl (Marbach) da» Denlmal feierlich enthüllt, das seine Mitbürger ihm bort errichtet. Der weoanle, Schiller u« feiner Geblirlsftiille ein Denlwal zu scheu, regle sich llühze,tiz. Schon zwei Mo«»le «ach Schillcis Tobe, 1iA5, lam die Zellullßsnolij nach Schwaden, bah bn Heinusglder de« .,U«ch»nnzt»gti«" iu Golha sich mit mehrere« Oelehrle« verbundn habe, «um fltr ei« Schillll« in feinem Otbull»oit M«b°ch a. N. im Würlllmdergi^chtl, zu sehende« Monument Veitrage zu sammeln." L« dauerte sehr lange, bis der Ttdaule ;ur That wurde. In Malbuch ließ ma« indessen diese lthrenaufgabe uichl fallen. Im Jahre It»3ü forderte der dortige Schllleroerein zu Neilrügen auf, um da» Vebuite haus Schillers anzulaufen und ihm auch ein einfache« Delilmal setzen ;u lönnen. Zugleich gab die Sladtgemeinde beu Platz dafilr aus einer Vergluppr riahe der Sladl her, der in eine Garten-anlagt veiwandelt wurds. Aber dir erbelenm Ueitlägr reichten zuuiichfl nur au«, die Kosten dieser ilnlagr der Schlllerhohe zu drllrll, Crsl 1859, .'«ach einem l>?uen Aufruf, lameu dic Mittel zusammen, um endlich da» Gebmlohaus aniulausen, es wicbcr aufbessern zu löülien und den Grundstriu auch zu d^m Denlmal zu legen, da« nun von der marbacher Höhe hcrabbliclen soll. — (Der ermordete deutsche Consul.) HerrNbrot, der deutsche Consul in Salonichi, der ,n diesen Tagen ein Opfer de« türkischen Fanatismus geworden, staut» »m Aller von etwa 35—36 Jahren. Er entstammte einer leoantiner Familie au« Smyrna, hatte l» den Jahren 18>i!i-64 dir Heidelberger Unioer» sitilt besucht und wl,r in der dortigen Gesellfchllft wegen seine« heileren und liebenswürdigen Wesen« sehr beliebt. Wie mau feiner millheill, halle Abbot auch eine Heidelbergerin, ein Friiulem N—» °l« Vraul heimgeführt. Abbot studierte in Heidelberg «echt«: Wissenschaft und trat später in preußische Staatsdieuste. — (Ein Leopard entsprunge n.) Am 5>. d. M. ist in der Nähe von Elberfeld »'««> e,ner Menagerie eiu Leopard en>-sprungen, welches Ereign,« die b«?lige Vevöllerung in große Nui» regung versetzt Hal. Teilen« der Polizeibehörde sind sofort all? Maßregeln ergriffen worden, welche zur Verhntuug von Ungliicl«» fällen dienlich erschienen. Von Düsseldorf wurde Mllilar requiriell um den Ffldzug gegen den Flilchlling zu begiuneu. An die üand. rath«limltl der Kreise Varmen, Holingen, Lenuep, Metlman», sowie an die nächstgtligeuen grüßele» Orlschaftl« wu,de da» achstcbe«l>s Lporl-gcschichle mit, dnen Lntfcheidung ma« daselbst heuie mil eiue! der Wicht,gleit dc« Gegeusland!» entsprechenden „allgemeinen Spannuug" eulgegensi'ht: „Jegliche Mode — schreibt der d,-trefsende Ecrrespoudtlll — lomml e,«mal au« den Hauplftildte», wl'uu auch etwu« spät, auf« stäche Land, und während m»n boit schon mit neue« Erfindungen wetteifert, wird be, un« ..permanente« Sommelsrischleru" «och da» ehinxtttng'. Alte lultioiirt Während Lieüteuanl Zubovic, Nlllmeisier Saloi, der oeiunglUclle Velociped.Lngländer u. s. w. in der Residenz bereits vergessm sind, lönuen sportliebende Planinaer den Distonzsuhgeher uud bclannttu Wetifreulid He,rn ,)l^ empsaugell^ welcher sich verpflichtete, die Tour von A d e l « l, e r g nach Plauiua iuneihaib einer Stunde zu Fuß zurückzulegen. Gewettet haben mit dem Distanzgeher die Herren Karl lt. und »arl F., belbe au« Obcrlaiboch. um l Eimer Wein und 1 Eimer Vier." — l«u« Wippach) langen seiteu« der dortigen Lu«t>. wirlhe bittere Klage« Über die im Louse der letzten 4 .ü Taße m" 846 ungewöhnlicher Gewalt fast ununterbrochen auftretenden Vora« stürme ein, welche namentlich an l»eu Obftbilumen großen Scha-den anrichteten, die Vlüten derselben vernichteten und selbst viele Stämme mitten entzwei brachen. Die heurige Obsternte ist hie» durch in jedem Falle sehr geschädigt. — (2in sechs j iihr ige « Kind als — Vrand» leger.) Abermals hab?n wir einen jener leider nur allzuhäufig wiederkehrenden Fälle zu verzeichnen, in denen die mangelhafte Veaufstchtigung und der gänzliche Mangel einer angemessenen Velehrung eines Kindes den Ellern desselben einen empfindlichen Schaden beibrachte. Am 4. d. M. gelangte uemlich in dem Hause des Grundbesitzer« Anton Hitnil in Klein - A lt en d o rs Nr. 17 eiu Schadenfeuer zum Nusbruche. welchem binnen kurzer Zett der mit Stroh gedeckte Dachstuhl des eigene» Hauses sowie die ganze in der Nähe befindliche Harpfe des gleichen Vesiher« zum Opfer fielen. Der hiedurch angerichtete Schaden beläuft sich auf mehr als 40) fl. und trifft den Lig-nthllmer der abgebrannten Objecte sehr empfindlich, da derselbe weder für dieselben noch für die darin aufbewahrten Fulleroorräthe versichert war. Die über die Cntstehungsursache des Vcande« eingeleitete Erhebung ergab, daß der sechsjährige Sohn des Hausbesitzer« einen in nilch, fter Nähe des Stalles befindlichen großen Streuhaufen in seinem lindlichen Unverstände zum Vergnügen angezündet halte, infolge dessen das Feuer fofort weiter griff und erst nach Einäscherung dkr angeführten Objecte gelilfcht werden tonnte. Gegen die kliern des Kmdes wurde wegen strafbarer Vernachlässigung der schuldigen Aufsicht die Amtshandlung eingeleitet. — (Theater) „Der polnische Jude" von ft, zeichnet es sich zugleich durch die Discretion vortheilhafl aus, die es — sl weil dle« bei dem oorliegcnden Stoffe überhaupt möglich ist — in der Anwendung jener grellen Effectsmomentc bewahrt, die in Slüclen diefer Art bekanntlich so leicht aubringbar und anderer« seit« wieder nur schwer mit den Anforderungen des guten Geschmackes vlieinbar sind — Was die Aufführung betrifft, so lilnneu wir auch hinsichtlich der gestrigen uur unsere vollste be> friedigung ausdrücken. Die Vorstellung erwies sich in allen ihren Theilen als sehr sargfllltlg studiert, da« Ensemble griff in harmonischer Weise in einander und leiu störender Mißlon machte ftch bemerkbar. In gleichem oder eigentlich noch erhöhtem Maße gilt dieses Lob auch von den Linzelleistungen, unter denen jene der beiden Hauplrollentrtlger zum Gelingen des Abende« ganz besonders beitrugen. Der Hauptantheil gebührt diesmal Herrn Pohler, dessen Darstellung des ^Mathis" wir geradezu als eine hervorragende Leistung von künstlerischem Werthe bezeichnen müssen. Nächst Herin Pohler nennen wll Herrn u a u Hell (Kaspars der sich uns diesmal in einem nenen Rollengenre, und zwar mit gleich günstigem Erfolge wie bisher, präsentierte. Seine Masle war trefflich gewählt und sein Spiel durchwegs maßvoll durchdacht; uur in der gr»ßen Scene mit „üitalhis" >m 2. Acte machte sich stellenweise — so vorzuglich dieselbe im ganzen auch gespielt war — ein leiser Abflug von Manieriertheit bemerkbar, den wir bel dem Umstände, als der «Vagabund Kaspar" eben ein — „Vagabund" und nicht etwa ein in da« Bäuerliche übersetzter philosophierender Narziß ist, lieber im Wege einfacher Kunstmitlel erseht gesehen hätten; was wir übrigens, wie wir ausdrücklich hinzufügen, nur so eu p»»«mt lxmeilrn. -Fräulein Wulschawsta (Annette) ist eine jugendliche Ansän» g«riu, sogar „sehr Anfängerin", aber dafür allerdings auch ..sehr jugendlich" und überdies die glückliche Besitzerin eine« I'ubschen Ocsichlchen« sie neremigt somit genUgende Bedingungen in sich, um sür die kleine Rolle Annetten« mehr als anszureicheu Wcs endlich die Träger und Trägerinnen der übnqen lleintn Rollen betrifft, so genügt wol die Versicherung, baß sie sich ihrer Aufgaben durchweg« gewissenhaft annahmen und dieselben denn auch mit Anstand durchjühcleu. — Das Haus war gestern zwar mäßiger besucht als an ten beiden Vortagen, kargte jedoch dessen» uugcachlet mit semem Beifalle nich« und rief die Herren Hohler und van Hell wiederholt hervor. — (Neilage.) Die heutige Nummer der „Loibacher Hei» lung" enthält als Leparal-Veilage eine PränumriatioiislEiu-llldung zum „H a n d b u ch der Geschichte Oesterreich« von Prof. Dr. Franz Krön es." Diefe« Werk erscheint in 17 Lieferungen, und ist dadurch die Anschaffung desselben auch minder Vcmiltellen ermöglicht. — Vestcllungen au, diescs vor» lheilhllfl besprochene und desgleichen auch von uns in Nr. 105 unseres Vlatlc« vom U. d. M. de» Näheren gewürdigte Geschichl». werk übernimmt und fuhrt pünktlich au« ble Buchhandlung von Kleinm°yrH«l.mberL in La i bach, woselbst die erste Lieferung zur Durchsicht dcreit l»egt. Eingesendet. Zeugnis. Dem Herrn Albert Samassa, l. l. Hof-Glockengießer, Maschinen- und Feuerlöschgeräthe.Fabri-canten in Laibach, stellen wir über die von ihm im vorigen Jahre angekaufte Landfahrspritze mit Saugwerl das wohlverdiente Zeugnis aus, daß diese Maschine in Bezug auf oortheilhafte und zweckmäßige Construction — hier heben wir besonders die sehr praktischen, leicht zugänglichen Ktgelvenlile hervor, — solide, sorgfältige und tadellose Ausführung in allen Theilen, uno bei Verhältnis« mäßig kleinem Kaliber enorme Leistungsfähigkeit, so-wol bezüglich der Wurfweite und Wurfhöhe als auch der Saugkraft nicht nur das oolllommen leistet, was uns Herr Samassa garantierte, sondern dics noch um ein beträchtliches übertrifft und allen Anforderun» gen, welche an eine moderne, solide und praktische Ma« schine gestellt werden dürfen, auf das vollkommenste entspricht. Hleoon haben wir uns nicht nur durch eingehende Prüfung der Maschine und Untersuchung derselben, son« dern auch durch stark forciertes und anhaltendes Arbeiten mit derselben die vollste Ueberzeugung verschafft. Wir können daher mit Fug und Recht, b:i voller Würdigung dieses Gegenstandes, allen Feuerwehren, w-lche sich eine Maschine anzuschaffen gedenken, Herrn Albert Sa mass a auf das beste empfehlen, um« somehr, als er uns auch noch bezüglich des Preises und coulanter Zahlungsbedingnisse, nicht nur bti der Maschine, sondern auch bei den von ihm bezogenen oorzüg» lichen Feuerlöschgeräthen, bestens befriedigte. Reichenau in Niederösterreich, am 1. Mai 1876. Für die freiwillige Feuerwehr in Reichenau: Josef Fischer m. p., Rudolf Lang m. p.. Henlplmann. Hauptmann» Stellvertreter. Thomas Splitek m. p., Hermann Vinzenz w. p., Spritzenmeister, Die VlllckSdevise: «Wo gewinnt man jedesmal? Vci Min« dus H Marienthal!" hat sich durch zahlreiche große Gewinne, u. a. d« erst kürzlich gehabten Prämie von 242.400 Marl, eiueu so großen Ruf erworben, daß allen Gpielluftigen die Firma MindusH Marienthal in Hamburg bestens empfohlen seil Laut heutiger Annonce in diesem Glatte findet bald wieder eine Verlosung Hall und versendet dazu die genannte Firma Originallose, worauf besonder» aufmerksam gemacht wird. Wir machen hierdurch auf die im heutigen Vlatte stehende Annonce der Herren KaufmannckSimon in Hamburg besonders aufmerksam. i I. Polanavorstadt Nr. 26. an <'ehiruhöhlenwassersucht. ^ Franz Nal, »rbelter, 31 I., Civilspital. Luugeutulierculose. Den ll. Mai, Karl Pesel. l. t, «eiMungssleuer'Eill' nehmers'Sohn, gewesener Präparand des dritten Jahrgangs 19 I., HUHuerdorf Nr. 10. organischer Herzfehler. Johann» Veiiii, l,'edelfabriiöK,nd, 16 Mon,, St. Peterövorftavt Nr. 35, Lungenentzündung.________________ __. Angekemmene Hremde. «m 12. Mal. Hotel Tt Wien. Constantino, Ingenieur, Verona. - ^'"'' hart, sleis.; Fuchtl und Müller, Kstte.. Wien. - 6rsa", Trieft. - Wolf. Finanzwach.Oberauiseher, Klagelifurt. ^ Sriia, Novi. b«tel »urspa. Hansl, «ern. — Hirsch und Ockosseltl mit Familie, Wien. — Vreuer. Mähren. Krasovic. ünl'»«' — Supantschitsck, Vahnbeamter, sammt Frau, Sissel. Hotel Elefant. Tusche! Ernestine, Vraz. — Tusckel, Pest. " Leicht, Wien. — Walonigg und Svetec. Notar, Littai. stamm"' Dalmatren. , «iohren. «iesch, Verlin. — Vurbauer, Privat u. Urbanya, ' '' Veamter, Wien. - Varochl, «euedig. — Varagnoli. Maila""' - Wolf, Fabricant, Klagenfurt. — haiden, sleis,, Trieft Meteorologijche Beobachtungen m Laiball^. 7U. Mg. 733.5? ^7.4 SO. schwach leicht bew. ^7^, « 12. 2 ,. N. ! 738 8, i-l-13.7 SW. schwach bewvllt «.«11 ' 9 „ Ab. i 734„ ^ 9.« SV. schwach Rrgm ' Morgens und vormillags leicht bewölkt, nachmittag« "^ ^ änderte Windrichtung, Wollc.nzug auö Slldwest, zunrhmcnde ^ > wüllung. seit sechs Uhr abend« dauernder Rege,,, Da« Tog"' < mitlel der WUrme -j- 102", um 08° unter dem Normale. ^ Verantwortliche! Rrdncleiir: Ottomar Bambera.. Schmerzerfllllt geben wir hiermit allen Venvandte», M Freunden und Alllli'Nten dir Nachricht, daß unser > einzige«, innigst geliebte« Kmd D Gdda >i heute um 6 Uhr nachmittags im Aller vcn 14 Mo' W l nalen, lN^p^ll^^ WltU, ll. Mai. Die Stimmung der Speculation war eine nicht deutlich ausgesprochene, die Haltung ungleich, meist abwarlend. Weit freundlicher leiate sich del 5""^ H7 - Jänner-) ^».,.„..,., l - - - ?" 50 70 70 «vrU. ) Oliver««», ^ . . 70 b« 7l) 70 ^ 180 7t> ^ Nltuer «ommunal, «nlehen . 81 K0 9li — ««tie» »0» V«»le». »nglo.Vanl........tzß«O ytzny V«Ull»»7eiu........t»9__ tzh._ l«»»»tue«dil»ilü«U.....—.».____ Vtld «L»r« «reditanstalt........ 18890 IK9 K. «redltanftalt, nngar..... 135 lil, 12b b<1 Depositenbank....... — - . — Sb — Elisllbelh-Wtftbahn.....148«) 147.^ «llisabeth.Bahn (einz-Vubweife, Strecke).........—-— — — ßerdinands-Nordbahn . . . IklO— ihzs>.-Franz. Joseph ° Vahn ... 1Ü1 l>0 IllL-Lenib..«,ern..IaNy.V»hn . . 1ieU-»b ,^75 Ll»yd.«es«llsch........32b — 827 — Qtfttrr. »il.ld«otftb«h« .... 1l«v — 1V0 — Veld W«« Mubolfs-Vllhn.......114 50 11b — ^taatsbahn........265.- 2l.t»-s>0 SUdbahn.........«3 ?b 8425 Theiß-Vahn........,97 . 1l<« - Ungarische Norbostbahn . . . 1l'8 — 104 — Ungarische Oftkahn.....24 b0 »b»— Tramway-Ttselllch......116— N6b0 v«n,elellsch«fte». «llg. »fterr. Vaugesellschaft . . ->— —-— Wiener »augelellschast..... ^.^_ ^.. ^ Pf«ntz»rlefe. «llg. »sterr. Vodenerebit . . . 10U50 104 — dlo. in 88 Jahren 56 — 8825 »tarionalbanl il. N.....97,9 97^5 Uug. Vodencredit......85.50 ^575 Prioritlte«. Ellsobeth.-V. 1. «m.....89 - 8950 sserd.-siordb.-G.......iou.75 104 — Hranz.Ioseph-V.......l<4 — 94b0 «°l. Kall.iludwl».«., 1.V«. . 9»b0 94- Qtftlir. ««lb»eft.«.....l»7— S7b0 Giebeubillger....... «b?b,^50 Staalsliahn........ 148 '