BDfZlLPItCTS: irodwatagi tO tpl Samstag-Sonntag 15 Rpl ünarbtttgtr öntuna Amtliches Organ des Verlag und 8chrift1«itung: Mtrburg a.4. Drau, Barigasse Nr. C, Fernruf: ZS-öt, 25-68, 25-69. Ab 18.30 Uhr Ist die Schriftleitung nur auf Fernruf Nr. 28-67 erreichbar. -> Unverlangte Zuschriften werden nicht rflckgesandt. — Bei Anfragen ist das Rückporto beizulegen. — Postseheckkiito Wien Nr, 54.608 Steirischen Heimatbundes Erscheint wöchentlich sechsmal als Morgenzeltung (mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich RM 2.10 einschl. Postgebühr; bei Lieferung im Streifband luzügl. Porto; bei Abholen in der Geschäftsstelle RM 2.—, Altreick durch Post monatlich RM 2.10 zuzügi. 36 Rpf. Zustellgebühr !}tr. 268 ?Rar6ur0-2>rau, Sreftag, 25. erptrm&er 1942 S2.3al)rgang Wieder 125000 brt auf dem Meeresgrund P«uttche U-Beeto varsMikton 19 Rraehter, einen Hilfokrauzer und drei Zerstörer — Beherrschende Bergrücken im Kaukasut gestürmt — Prischibskaja am Terek genommen Wirtschaftsznilruni Marborg fflhreHiiiiptqnartier, 94. September Dat Oberkonmuindo der M^dhrmacht gibt bekannt: Im Nordwesttdl des Kaukatui itürmte Infanterie, von Artillerie und Loltwafle wlrkiam untcritfltzt, nach Überwinden zähen lelndllchön Widerstandes mehrere beherrschende Bergrücken. Die Luftwaffe führte auSerdem heftige Bombenanfrlfle legeti den Halen von Tuanse. Hierbei wurde ein grOBeres Fracht-schlil In Brand geworfen und In den KUsten-gewMssern ein weiteres Handelsschiff sowie ein Bewacher beKhüdlgt An Terek wurde In hartem Kimpi dl* Stadt PrisdUbskala genommen. Wsltblld-Ollese In Stalingrad dauern die erbitterten Hiu-serkämpfe an. Bei der Abwehr starker Entlastungsangriffe von Norden wurden 34 Sow-fetpancer abgeschossen. Der Nachschub des Feindes auf den Bahnlinien ostwärts and westlieh der nhteren Wolga sowie Betrlebs-stofHager bei Saratow wurden von der Luftwaffe erneut schwer bombardiert Nordwestlich Woronesch scheiterten weitere feindliche Angriffe. Im mittleren Frontabschnitt verliefen eigene Angriffsunternehmen erfolgreich. Gegenangriffe des Feindes bei Rschew wurden abgewiesen. Im Nordabschnitt der Front gewann ein eigener Angriff südlich des Ladoga-Sees trots hartnäckigen feindlichen Widerstandes und vergeblicher Gegenangriffe weiter Boden. An der "Ostfront wurden gestern 62 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Britische Flugzeuge warfen in der vergangenen flacht Spreng- und Brandbomben auf einige Orte Im norddeutschen und dänischen Küstengebiet. Die BevtHkerung hatte Verluste. Zehn der britischen Bomber wurden abgeschossen. Deutsohe Kampfflugzeuge bombardierten in der Nacht fum 24. September kriegswichtige Ziele der Grafschaft York in Mittelengland. Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, grillen deutsche Unterseeboote zwischen Spltibergen und Islaed einen Qeleltzug an. der von eewletlschen Häfen nach britischen und amerlkanlichen Häfen zurUckketarte und auf meto Slchemngsfahrzeugen alt Traos-portschlllen bestand. In harten tagelangen Kämplen gegen die besonders starke Sickerung versenkten unsere Unterseeboote drei DiiiiiinmnninniinniHiniminiNniiiHinRiniuinnmniinii^^ Der HaNeoisclut Vetimiaclinmldit Rom, 24. September Der ItalleBische Wehrmachthericht gibt bekannt: An der Jlgypteafrent Artillerie- und Splh-trupptltiffkeit. lin Mittelmeer wtirdra hei eieem Aagrlffs-versuch feindlicher Terpedoflugzeuge gegen einen niserer Geleitzüfe — der mbeachl-digt seine Fahrt fertsetzte — zwei Flugzeuge von der Abwehr der Geleitschiffe getroffen und stürzten Im Meer. Feindliche Flugzeuge baloften «m 23. S«p* tember abends die Stadt Trapani und die Insel Colombaia mit Maechinengewehrfeuar. Die Bevölkerung hatte einen Toten und neun Verletzte zu beklagen. Einige Bomben wut-den auf die Straße Gela-Llcata abgeworfen, über Porto Emedocie wurde ein britisches Flugseug vom Feuer der Flakbatterle fetrof-fen nnd stürzte bfnnend ab. Zerstörer sowie einen Hilfskreuzer und fünf Transporter von zusammen 50 000 brt. Weitere zwei Schiffe wurden durch Torpedotreffer schwer beschädigt. Im Atlantik, vor Afrika und In der Karibischen See versenkten andere Unterseeboote aus QeleltzUgen und In Elnzellagd 13 feindliche Handelsschiffe mit zusammen 75 000 brt sowie eine Korvette und beschädigten ein welterei Schiff durch Torpedotrelfer. Daralt hat die feindliche Schiffahrt In den letzten vier Tagen wiederum 19 Schiffe mit 121000 brt, dazu drei Zerstörer und eine Korvette verloren. VtrsUikle Sidwrano — venlger FracMer Berlin, 24. September Wieder hat ein schwerer Schlag die britisch-amerikanische Versorgungssdhiffahrt betroffen. Abermals wurden Innerhalb von vier Tagen in harten Kämpfen 19 feindliche Handelsschiffe mit 125 000 brt sowie drei Zerstörer und eine Korvette versenkt. Erst vor wenigen Tagen zerschlugen deutsche Kampfflugzeuge und Unterseeboote den aus 45 Schiffen bestehenden, für die Bolschewi-sten bestimmten Qeleitzug, der bis auf geringe Reste vernichtet wurde. Heute heißt es in der Sondermeldung, daO ein in, xiestii-cher Richtung fahrender Geleitzug, aus dem zwischen Spitzbergen und Island fünf Transportschiffe. einen Hilfskreuzer und drei Zerstörer herausgeschossen wurden, mehr Sicherungsfahrzeuge als Handelsschiffe zälilte. Diese Tatsache wirft ein bezeichnendes Licht auf die Schiffsraumknappheit des b'cin-des. Er muB starke Sicherungsstreitkräftc aufbieten, um selbst eine kleine Anzahl von Transportschiffen duroh die gefährdeten Seegebiete zu geleiten. Der Zwang für den üeg' ner, immer stärkere Flotteneinheiten zum Schutz seiner bedrohten Versorgungsscluif-fahrt einzusetzen, wird von Woche zu Woche größer. Selbst die stärkste Abwehr und das größte Aufgebot an SicherungsstreitKräf-ten kann seine Handelsschiffe nicht vor der Vernichtung bewahren, weder im Nordmeer noch vor der amerikanischen Ostküste, im Karibischen Meer oder vor der westafrikaui-schen Küste. Auch die meist schnell fahrenden Handelsschiffe des Feindes, die außertialb der Cielcit-züge fahren, werden von Unterseebooten gejagt un4 vernichtet So fielen in Einzeliag-den wiederum 13 feindliche Handelsschiffe den Torpedos unserer Unterseeboote zum Opfer. In oft tagelanger Verfolgung und unter ungünstigsten Wetterverliäitnissen wird das feindliche Schiff angegangen, bis endlich die vorteilhafteste Schußposition erreiclit ist. Ein HöchstmaB an seemännischem Können und unermüdlicher Einsatzbereitschaft der Unterseebootbesatzungen gehört dazu, den Feind auf seinem Immer wieder wechselnden Schiffskurs aufzuspüren und zu vernichten. Der Feind verfügt längst nicht mehr über feststehende Seewege, sondern seine Sciiiffe und Qeleitzüge müssen immer größere Umwege machen, um vielleicht doclr den Unterseebooten zu entkommen. Die großen Seewege, auf denen sich früher der Schiffsverkehr abwickelte, liegen heute wie ausgestorben da und nur selten zeigt sich liier ein feindlicher Frachter im Seerohr eines Unterseebootes. Naclifanirin auf Tork Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, griffen in der vergangenen Nacht deutsche Kampfflugzeuge die Stadt York im Nordosten Großbritanniens an. Gegen 2 Uhr morgens durchbrachen die Kampfflugzeuge den britischen Flaksperrgürtel und warfen Spreng- und Brandbomben in die befohlenen Ziele. Weithin sichtbare Brände wurden hervorgerufen. York besitzt zahlreiche Werke ^er Rü-stungs- und eisenverarbeitenden Industrie und ist ein besonders wichtiger Verkehrsund Straßenknotenpunkt nach dem Norden der britischen Insel. Bomben auf Aslradian Deutsche Kampffliegerverbände führten am 23, September nach Mitteilung des Oberkom-niandos der Wehrmacht erneut schwere Angriffe gegen den bolschewistisclien Eisenbahnverkehr im Gebiet der Wolgamündung und nördlich von Stalingrad durcli. Sie stießen weit in das rückwärtige Feindgebiet hinein und bombardierten die an dem Lagunengebiet des Kaspischen Meeres entlang führende Nachscliubverbindung von Astradian nach Kisljan. Die Gleisanlagen wurden durch Bombenreihen schweren Kalibers an vielen SteU len zerstört. Auf der Eisenbahnstrecke Ilowlinskaja— Kamyschin wurden zwei mit Kriegsmaterial beladene Güterzüge in Brand geworfen. Sechs weitere Transportzüge blieben nach schweren Bombentreffern auf freier Strecke liegen. Nalzloses Anrennen der Bolsdiewisfen Nach schweren Kämpfen weiter vorwärts — Hartnäckiges Ringen an der mittleren Ostfront ■erlin, 24. September Zu den Kämpfen an der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: Im Nordwestteil des Kaukasus nahm eine deutsche Angriffsgruppe in den Nachmittagsstunden des Mittwo«^ einen stark ausgebauten und zäh verteidigten Höhenrücken, Andere deutsche Truppen erstürmten in unwegsamem Berggelände und gegen hartnäk-kigen Widerstand der Bolschewisten ein Berg-massiv. Die Angriffe wurden durch das zusammenfaßte, gutliegende Feuer deutscher Artillerie, die sieben feindliche Batterien in den Waldstellungen niederkämpfte, wirkungsvoll unterstützt. Der Feind versuchte In mehreren Gegenstößen das von den deutsdien Truppen gewonnene Gelände zurückzuerobern,konnte aber unter schweren blutigen Verlusten abgewiesen werden. Bolschewistische Kräftegruppen, die sich in Felshöhlen und Schluchten ent- SegenstelUen, wurden durch die deutsche lombardierung zersdlilagen. Jeder mit wütender Verbissenheit geführte Stoß der Bolschewisten an der mittleren Ostfront zerbricht an dem heldenmütigen und aufopferungsvollen Einsatz der deutsdien Stiltzpunktbesatzungen. Gelingt dem Feind ein Einbruch in die schwach besetzten deutschen Abwehrlinien, wird die Einbruchsstelle abgeriegelt uad im Oeienangriff die Haupt- kampflinie wieder hergestellt. Ein Bataillon konnte vor einigen Tagen einen weit überlegenen Feind, der die Flanke bedrohte, abschlagen. Nach Erfassen der Lage stürmte der Bataillonskommandeur an der Spitze der zweiten Kompanie in sicherem kühnen Zupacken gegen den Feind vor und verhinderte damit das Aufreißen der deutschen Verteidigungslinie. • 4000. Feindflug einer Aufklärungsgruppe Unermüdlich und in jedem Augenblick durdh die Angriffe feindlicher Jäger und die Abwehr der Flakbatterien bedroht verrichteten tagtäglich die Aufklärungsverbände der Luftwaffe ihren Dienst und tragen ihre Besatzungen wichtiges Bild- und Erkundungsmaterial über die feindlichen Bewegungen hinter den Fronten zusammen. In Würdigung ihrer außergewö^inlichen Einsatzbereitschaft hat Reiclismarschall Göring den Angehörigen zweier Nahaufklärergruppen seinen Dank und seine besondere Anerkennung ausgesprochen. Eine Aufklärergruppe führte in diesen Tagen den 4000.. die anderen ihren 2000. Feindflug, davon weit über 1000 gegen die Sowjetunion durch. Über zwei Millionen Flugkilometer legten die beiden Gruppen bis/her bei Erfüllung ihrer wichtigen und für die Führung äußerst bedeutsamen Aufträge zurück. Aus verkehrstechnischen Gründen entwik-kelte sich schon vor 800 Jahren aus einer Siedlung in wenig kultivierter Gegend eine Stadt, der im Laufe der Jahrhunderte politisch und vvirtschaftlicii hohe Bedeutung zukam. Der Schnittpunkt der Nord-Süd und der Ost-West Achse, dieser beiden liauptverbindun-gen zwischen den Alpen des Nordens und Westens einerseits und dem mittleren Donau-rauni und der Adria andererseits war nicht nur ein Pfeiler des »Hofzaunes des Reiches«, er ist auch für die Zukunft ein wichtiger Brückenkopf für die Wirtschaft nach dem Süden und Süd-Ost. Es ginge über den Rahmen dieser Betrachtung, wenn man die Frage der^ntwicklung, der Produktion, der Konsumtion, Verteilung und des Umlaufe^ der wirtschaftlichen Güter in ferneren Zeitabschnitten oder Einzelheiten aus der näheren Vergangenheit behandeln wollte. Es ist aber zweclimäßig, den Stand der Wirtschaft von Marburg und seiner näheren Umgebung, die heute Randortsgruppen von Groß-Marburg stellt, vor dem Zusammenbruch der Monarchie zu betrachten. Man konnte Marburg damals noch keine Industriestadt nennen. Die Lederindustrie, dia Brauereien, die Südbahnwerkstätten, die Ziegeleien und anderes waren bodenständig, in der Hauptsache war die Wirtschaft von A\ar-burg bedingt durch die Produktion der näheren und weiteren Umgebung. Marburg war die Stadt des Handwerks und des Handels. Es war die Stadt eines gesunden Mittelstandes. Der W'aldreichtum des Landes, derüiist-und Weinbau, der Wasserweg der Drau, machten Marburg zu einem wichtigen Umschlagplatz für Holz, Obst und Wein. Dia Viehzucht bewirkte einen reichen Anfall an Häuten, die Forstindustrie lieferte die Gerbstoffe und so konnte sich auch bald am Ufer der Drau eine blühende Lederindustrie entwickeln. Die Übst- und Milchverwertung, der reiclibeschickte und insbesondere auch durch die Anlieferungen der Speckhauern, der Umgebung, über die Grenzen des engeren Gebietes hinaus, bekannte Marktplatz, sorgte für die Deckung der leiblichen Bedürfnisse der Bevölkerung und war keine Schöpfung eines späteren Regimes. Das Geldwesen und die Gemeindewirtschaft waren konservativ, aber ordentlich und fürsorglich geführt. In einem harmonischen Preissystem konnten dte Lieferungen von Landesprodukten an die Stadt durch die Deckung des Bedarfes der Landbevölkerung ausgeglichen werden. Durch den Umsturz des Jahres 1918 war auch der Marburger aus den Himmeln gefallen. Wenn er auch früher den damaligen Grazer Landesvätern verschiedene Zurücksetzungen, besonders die Zurückstellung des Projektes der Marburg—Wieser I3ahn, be-übelte, so war er sich doch anläßlich der Lostrennung von der Steiermark, nifht nur der nationalen und politischen Folgen, sondern auch der wirtschaftlichen voll bewußt. Eine von der Propaganda betonte Scheinblüte und die Bereicherung einzelner Personen konnte über die Katastrophe nicht hinwegtäuschen. Die bekannten rinanzmaßnah-men des ehemaligen Jugoslawiens bedeuteten einen starken Aderlaß, die übernommenen Verpflichtungen zur Einlösung der Staatspapiere wurden nicht erfüllt und die bedeutenden Realwerte der Gemeinde wurden als Kreditbasis zur Schaffung repräsentabler aber wirtschaftlich nicht wichtiger Gemeindein-richtungen benützt. Die Wasserleitung, das Gaswerk, der Schlachthof, das Elektrizitäts-unternehmen, das durch . einen günstigen Stromlieferungsvertrag von früher, den neuen Herren über manche Budgetverlegenheit hinweghalf, waren im Jahre 1918 schon da. Die Wirtschaftsstruktur wurde jedoch ganz umgeworfen. Der Wein konnte mit dem Preis des Dalmatiners nicht konkurrieren. Die Götz-Brauerei wurde als Opfer des Kartells verkauft und aufgelassen. Die Mühlen verloren die Bedeutung, weil durch die Tarifpolitik zu Gunsten des aus dem f^anat importierten Meblcs der Getreidetransport sich kaum lohnte. Sie mußten sich umstellen oder den Betrieb einstellen. Im Jahre lO'^O gab es In Marburg .18 Mehlvertretungen auswflrtlger Mühlen. Die HoUindustric und der HoUhao- Seite 2 »Marburfier Zeltunj^c 25. September 1^2 Ntimmer 268 del wurden durch den begünstigten Rund holz-Export fast lahmgelegt. Dazu kam der allgemeine Preisverfall Jer Ip.ndwirtschaftli-chen Produkte gegenüber der Verteuerung von Industrieprodukten, der den Bauern auf den Bettelstab brachte und ihm nicht einmal die Möglichkeit gab, den Besitz zu einem anständigen Preis zu verkaufen, weil durch ein Grundverkehrsgesetz die Möglichkeit des Ankaufes den Deutschen und der deutschfreundlichen Bevölkerung genommen war. Das Elend der Landbevölkerung wirkte sich entscheidend auf die Wirtschaft .der Stadt aus. Die politisierten Geldinstitute versagten und 80 war die Voraussetzung für die Prole-tarisicrung der bäuerlichen Bevölkerung ge- geben, deren Zuzug in die Stadt eine ernste letahr bedeutete. Dieser Leichengenich lockte dann jüdische Spekulanten, vornehmlich aus der ehemaligen Tschecho-Slowakei mit abgenützten Maschinen aus aufgelassenen Textilfabriken herbei, um hier mit den schutzlosen Lohnsklaven im Schatten nördlicher Toleranz und eines hohen Zollschutzes während einer Dauer von mehr als fünfzehn Jahren der Wirtschaft das Gepräge einer richtigen Plutokratie zu geben. Die Riesen-vermögen, die jährlich durch Lohn- und Preiswucher verdient wurden, kamen der Wirtschaft nicht zugute, weil sie mit verschiedenen Tricks ins Ausland verschoben wurden. Ein weiterer Teil des Volksvermö-gens floß durch Steuern und Sozialabgaben u. a. ab. Hiezu kam die Bedrohung der Existenz deutscher Volksgenossen durch wiederholte Boykottbewegungen. Wenn sich der deutsche Handwerker, der Kaufmann, der Arzt, der Gastwirt und die volksbewußten Arbeiter gegenüber den bedenklichen Methoden chauvinistischer, wirtschaftlicher Eintagsfliegen behaupten konnten, so geschah dies auf Grund solider Gebahrung, facliiichen Könnens und vorbildlichen Fleißes. Die Preisanarchie und die allgemeine Krise des Jahres 1940 zeigten schon die Anfänge des Zusammenbruchs eines völlig ausgesogenen und erschöpften Wirtschaftskörpers. In diesem Zustande eines beschleunigten Sturzes fand die Rückgliederung ins Reich statt. Acht Jahre der wirtschaftlichen und sozialen deutschen Neuordnung hatte die hiesige Bevölkerung unter dem Drucke einer yerhet-zenden Pressepropaganda versäumt. Gerade diese Opfer und offenen Gegner von gestern, stellen jedoch im Rahmen des Neuaufbaues die höchsten persönlichen Ansprüche, ohne darüber nachzudenken, wie es ausgesehen hätte, wenn in das Chaus nicht die ordnende deutsche Hand eingegriffen hätte, die einem jeden, ob arm oder reich, in gleichmäßiger Verteilung des Vorhandenen, aber auch in gleichmäßiger Verteilung der Leistungen, die Existenz sichert. Dabei darf nicht übersehen werden, daß der ganze Umschwung sich mitten in einem Kriege auf Leben und Tod vollzog. Es ist klar, daß die heutigen wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen der siegreichen Beendigung des gigantischen Ringens gelten. Die Fortsetzung des planmäßigen Ausbaus des großdeutschen \\nrt-schaftskörpers und Lebensraumes kann erst nach dem Kriege mit voller Kraft fortgesetzt werden und da ist GroR-Marburg in vorgeschobener Stellung mit den ihm vorgelagerten Kreisen CilH und Pettau auch wirtschaft-^ch der Platz an der Sonne gesichert. aieclis nene RilterhreuztrSger des Heeres Berlin, 24. September i>er Führer verlieh das Ritterkreuz des EiBemra Kreuzes an Hauptmann d. R. Heinrich Schüler, Bataillonsführer in einejn In-fanterierej:lment, Leutnant d. R. Emst Pro-ehaaka, Zugführer m einem Lehrregiment, Leutnant d. R. Adrian von Foelkersam beim BataillonMtab einee Lehrreg^imenta, Feldwebel Herbelft Kadenbach, Zugführer in einem Jägerregiment, Unteroffi,zier Richard Gram-bow, Geschützführer in einer Panzerjägerabteilung, und Obergefreiten Alois Aßmami, Richtschütze in einer Pajizerjägerabtellung. Marsdiall Bastico in der Oase Gialo Rom, 24. Scnteniber Marschall Bastico hat, wie die Aßcnzia Stefani berichtet, der Oarnison der Oase Gialo, die vor wenigen Tagen einen Angriff zahlcnmäBig überlegener britischer Streitkräfte erfolgreich abwies, im fluRzeug einen Besuch abgestattet. Marsdiall Bastico besichtigte die Befestigungsanlagen der Oase und ließ sich eingehend über die einzelnen Phasen der Ahwehrkämpfe Bericht erstatten. Bei der Besichtigung verlieh der Marschall dem Kommandanten der Garnison und einer Reihe Soldaten militärisdlie Auszeichnungen und drückte in einer Ansprache der Garnison der Oase Gialo seine Anerkennung für die heldenhafte Verteidigung aus. Dabei hob er die große militärische und politische Bedeutung dieser Stellung hervor. Zahlreiche Banden ausgehoben Berlin, 24. September in der vergangenen Woche wurden die ^uberungsaktionen in Bosnien planmäßig und erfolgreich fortgesetzt. Außer kleineren örtlichen Zusammenstößen und Sabotageversuchen, die rechtzeitig erkannt und verhindert werden konnten, herrscht Ruhe. Es wurden wieder zahlreiche Straßenräuber und Vagabunden in ihren Schlupfwinkeln aufgestöbert und gefangengenommen. In der Zeit vom 25, August bis 8. September hatten die Banditen fast 3000 Tote, 4000 der Verbrecher wurden gefangengenommen. Das christliche Herz der Bolschewisten Was der Dekan von Canterbury an den bolschewlttischen Priestermördern •ntd«ckl Berlin, 24. September Dem Dekan von Canterbury, Mr. Johnson, blieb die Entdeckung vorbehalten, daß die Bolschewisten „auf eine ruhmreiche und tiefe Art Christen" seien. In einer Rede, die er am Mittwoch in Bradford hielt, erklärte dieser würdige Untergebene des Erzbischofs von Canterbury wörtlich: „Die Sowjets sind auf eine ruhmreiche und tiefe Art Christen. Dies ist der Grund, warum ich den Wunsch habe, daß wir der Sowjetunion alle nur mögliche Hilfe gewähren." Die „ruhmreiche' Feststellung dieses englischen „Gottesdieners" stützt sich wahrscheinlich auf das Zahlenmaterial, das der Welt, einschließlich dem England vor 1941, längst zu einem traurigen Begriff geworden ist. Von 1917 bis 1922 hatJen die Bolschewisten „nach tiefer Christenart" bekanntlich neben 6000 ermordeten Professoren und Lehrern 9000 Ärzten, 54 000 Offizieren, 260 000 Soldaten, 11 000 Polizeioffizieren, 58 500 Schutzleuten, 12 950 Gutsbesitzern, 355 250 Intellektuellen, 193 350 Arbeitern und 815 100 Bauern bereits 29 Bischöfe und 1215 Geistliche umgebracht. Diese Zahlen erhöhten sich bis 1936 auf 280 Bischöfe und höhere Geistliche und 6788 Priester, um nur auf dem besonderen Interessengebiet des Dekans von Canterbury zu bleiben, den vielleicht auch der Hirtenbrief einics spanischen Bischofs interessiert, wonach im spanischen Bürgerkrieg 8000 Geistliche und 25 000 Gläubige von den Kommunisten niedergemetzelt worden sind. Dies also ist Mr. Johnsons „ruhmreiche und tiefe Art" sowjetischer „Christen", die fürwahr nur der Vertreter eines Landes cnt- Südamerika lernt die Yankees kennen Die Arroganz der amerikanischen Besatzungstruppen Allgemeine Preiserhöhungen — Druck auf die Neutralen Berlin, 24. September Wie sehr die Norclamerilianer bereits die iberoamerikanischen Länder als ihre Kolonien betrachten, die sie nach Belieben ausbeuten können und in denen sie sich als die Herren der Schöpfung benehmen, geht aus einer großen Zahl von Pressemeldungen und Augenzeugenberichten aus Südamerika hervor. Danach ist es infolge dos anmaßenden Verhaltens und vieler Ausschreitungen der auf Nordamerikanischen Stützpunkten In Ibero-Amerika stationierten Truppen zu feindlichen Kundgebungen der Bevölkerung tind tätlichen Angriffen gegen Yankee-Soldaten gekommen. Ein weiterer Gnmd zur Unzufriedenheit der einheimischen Bevölkenmg ist das rücksichtslose Requirieren von Benzin durch 'die nordamerikanischen Truppen, das oft erhebliche Verknappungserscheinungen in den betreffenden Ländern mit sich bringt. In Kuba beispielsweise haben die Amerikaner alle Brennstoffvorräte beschlagnahmt und dadurch eine wesentliche Preissteigerung hervorgerufen. Ebenso sind durch die Einquartierung nordamerikanischer Soldaten, die, an den Lebensunterhaltuagskosten der einheimischen Bevölkei-ung gemessen, sehr hohen Sold beziehen, die Preise aller lebenswichtigen Waren sehr gestiegen. Auch ^us Mexiko-Stadt wird von hÄuflgen Zusammenstößen zwischen der Bevölkerung und nordamerikanischen Truppen berichtet, die das Land als erobertes Gebiet betrachten und sich ganz zügellos benehmen. In Venezuela leidet die Bevöll:erung sehr unter dem Mangel an Lebensmitteln, weil die Preise ebenfalls von den Nordamerikanern hochgetrieben worden sind. Emüchtonuig In Brasilien In vielen Kreisen Brasiliens acheint man recht wenig mit der Politik des Außenministers Aranha zufrieden zu sein. Die Stimmen mehren sich, die ihr Mißfallen über den von der Regierung eingeschlagenen Kurs lautwerden lassen. Die im Dienste von Vargas und Aranha und damit in nordamerikanischem Sold stehenden Regierungsblätter sprechen bereits von einer inneren Opposition, die besonders in Hochschulkreisen zu finden sei. Die brasiliani.sche Regierung snh sich bereits zu scharfen Maßnahmen gezwungen, um diese oppositionellen Strömungen einzudämmen. Zahlreiche Verhaftungen wurden Ln diesem Zusammenhang vorgenommen. Allein in der Stadt Bahia nahm die Polizei 140 Personen fest, die beschuldigt wurden, aktiv gegen die Regierung Vargas zu arbeiten. Die Zeltungen der Regierung wiesen warnend auf die regierungsfeihdlichen Umtriebe unter der Studentenschaft von Porto Velho hin. ' Da die USA-Agitation die in Brasilien erstrebten Ziele erreicht hat, ließ RockefeHer den Strom der Bestcchungadollars nach Öra-sllien abschwellen, • Dieses plötzliche Veralegen des Goldstromes von Nordamerika hat naturgemäß wenig Freude, besonders bei der brasilianischen Presse, ausgelöst. severba,nd Brasilien wandte sich deshalb an den Südamerika-Beauftragten der USA, RockefeHer, mit der Aufforderung, den Dollarsegen auch weiterhin über die brasilianischen Zeitung'schreiber und Verlage auszu-schüttcii. ■ , . Schärfcrer Druck uuf Argentinien Während Roosevelt also glaubt, Brasilien schon so weit'in der Tasche zu haben, daß er sich seine Bestechungsgelder sparen kann, wird der Druck, gegeii Argentinien weiter fortgesetzt. Das oft und gern erprobt© Mittel der >Schwargen Listen« findet In verstärktem Maße Anwendung auf die Handelsfirmen Argentiniens. Eine neue Ergänzung der Boykottlisten mit argentinischen 'Firmen wurde in Washington bekanntgegeben. Agitation In Chile In Chile scheint die USA-Agitation ebenfalls ihre Bemühungen verstärkt zu haben. ) Die Agenten Roosevelts haben das Gift der | Kriegshetze vornehmlich unter die chilenische Jugend getragen. Nach Berichten aus J Santiago de Chile forderte ein dort tagender ^ .fugendkongreß in einer Entschließung den sofortigen Abbruch ChUes zu den Achsen- | mächten. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ■ sind die Bemühungen Washingtons nicht ! erfolglos geblieben. Nachdem Chile bereits die Nutznießung seiner Kupferschätze ganz ' an Washington verloren hat, soll sich Jetzt | die Landwirtschaft ebenfalls den nordamerl- ' kanischen Forderungen verschrieben haben. decken kann, das allein auch z. B. den Plan einer Internationalisivung der deutschen Jugend aushecken konnte. Der bolschewistische Gottlosenverband wird an dem klassischen Zitat des von Gott verlassenen engU-schen „Geistlichen" seine diabolische Freude haben und würde es sicherlich in'allen Kirchen des Landes an die Wand schlagen, wenn in diesen zu Lagerhallen, Pferdeställen usw. gewordenen Gotteshäusern noch Platz dafür wäre. Indien zu helBer Boden lOr den Maharadscha von iBdore Aus Indien kommt die Nachricht, daB Seine Hoheit der Maharadscha von Indore aus „Gesundheitsrücksichten" plötzlich nach Amerika abgereist ist. Vor seiner Abreise hat er es noch für nötig .befunden, in einer besonderen Botschaft seinen Untertanen die Treue zur britischen Regierung ans Herz zu legen und sie zu kräftigem Einsatz für den englischen Krieg aufzufordern. Der Maharadscha von Indore hielt bald nach Ausbruch der indischen Unruhen vor 5000 eilig zusammengetrommelten Dorfältesten eine Ansprache und wurde einige Wochen später noch einmal als englischer Agitator eingesetzt. Durch eine Panne in der britischen Nachrichtenpolitik wurden auch die Hintergründe dieser Aktion enthüllt. Im Staate Indore, so hiefi es in einer englischen Meldung, sind erneut Unruhen ausgebrochen. Bis dahin war n&mlich von frtl-heren Unruhen In Indore nie etwas zu h6r«n gewesen. Jetzt ist dem Maharadscha offenbar der Boden unter den Püßeh endgültig zu heiß geworden. Die Loyalität seiner Untertanen hat einen Grad erreicht, de;r es der britischen Politik unmöglich macht, diese Säule ihrer Herrschaft weiter zu halten. Wie sagte doch Churchill? „95 Millionen Einwohner indischer Staaten sind geschlossen gegen den Kongreß. Denn wir haben ja bindende Abmachungen mit ihren Fürsten!" Die Bewohner von Indore haben jetzt ihre Antwort gegeben. Neue Unternehmungen Japans? Zunehmende Fliegertätigkeit an der indischen Grenze Briten befürchten das Losbrechen eines neuen Sturmes Berlin, 24. September Die Entwicklung im Pazifik, das erfolgreiche Vordringen der Japaner gegen Port Mo-resby und die jap.'inisclie (legenoffensive aut den Salomonen h.'sbcn die alliierten WiinscM-träume nach der »zweiten Pazifik-l-ront: sehr rasch zuaaninienbrechen lassen. Von den großspurigen Siegesmeldungen aus Washington ist nichts weiter übriggeblieben, als ein verlegenes Gestammel. Hin USA-Koniinenta-tor, der zu der Lage im Pazifik Stellung nimmt, muß zugeben, daß die Sireitkräfte des Admiral ülioniely auf den Salomon-lii-seln in eine scluvierige Lage geraten sind, weil die Japaner die Versorgung der hier gelandeten Truppen durch ihre Überlegenheit zur See mit Erfolg verhindern. Der USA-Kommentator unisclireibt diese Tatsache mit der vorichtigen Formulierung: »(jhomelys Streitkräfte scheinen an Nachschiibmangel zu leiden« und fügt dann hinzu, daß man in Washingtoner militärischen Kreisen darüber »ernste Erwägungen« anstelle. Das heißt also aut deutsch, daß man sich in Washington bereits überlegt, ob es nicht zweckmäßig ist, diese »Offensivtruppen«:, welche die japanische Front vor Australien aus den Angeln heben sollten, wieder zurückzunehmen, falls dies überhaupt noch m()glich ist. Nicht minder schwierig ist die Lage des wichtigen Hafens an der Siidostküsle Neuguineas, Port Moresby, geworden. Reuter läßt sich wörtlich vernehmen; die Stadt und der Hafen Port Moreshy sind äußerst gefährdet. Nach den jüngsten Meldungen ist e>* den Japanern, die unter unsagbaren Schwierigkeiten das 4000 Meter hohe Owen Stanley-Gebirge überschritten haben, gelungen, in erbitterten Einzelkämpfen gegen zähen au-stralischtn Widerstand das unwegsame DschuP.gelgebiet zu durchschreiten und die offene Savanne vor Port Moresby zu erreichen. r.ntgegen allen Erwartungen biingrMi es die Japaner nach amerikanischen Darstellungen auch fertig, weiter erheblichen Nachschub über das Owen Stanley-Gebirge zu schaffen. Aber nicht nur vor Australien, sondern auch an der indisch-burmesischen Grenze, wo in wenigen Wochen sich die Monsun-Regen virlaiiten werden, entfalten die Japaner nach englischen Darstellungen eine verstärkte Aktivität. Erhebliche Luftstreitkräfte seien an der Bucht um Bengalen und an der Burma-i Grenze ziisanmiengezogen und japanische Aufklärungsflieger seien bereits über den Provinzen Bengalen und Bihar, die die wich-^ tigste indische Rüstungsindustrie beherbergt, gesichtet worden. Die Aussichten ?uf einen japanischen Angriff gegen Indien haben d|e Lage hier noch verschlechtert. Wie gemeldet wird, sah sich General Wa-well gezwungen, die indischen Regimenter, die an der Burma-Grenze als erste !-inie aufgestellt waren, zurückzunehmen und durch englische Truppen zu ersetzen. Zum ersten Mal in der Gei-chichte kann sich L'ngland auf sein indisches Kanonenfutter nicht mehr verlassen und muß sich nolgedrunre]i dazu be-ciuemen, das eigene Blut zui Verteidigung seines Empires einzusetzen. Selbstverständlich bleibt die Drohung eine> japan'-sc'ien An-gritfs nicht ohne Rückv.'iri ungon auf die Entwicklung der Aiifstandi'bowegung selbst, «iic im Rücken dieser Front weiter um sich greift Die Schraube ohne Ende in BSII Genf, 24. September Das Repräsentantenhaus hat, wie aus Washington berichtet wird, die Gesetzesvorlage zur Bekämpfung der Inflation mit einer Mehrheit von 284 gegen 96 Stimmen angenommen. Zugleich nahm es aber mit 105 gegen 103 Stimmen einen Zusatz zu diejBem Gesetz an, wonach die Kompetenzen Roosevelts tie-züglich der Preisfestigung entscheidend eingeschränkt werden. ^ stimmte nämlich der Forderung der Farmervereinigung zu, wonach die erhöhten Produktionskosten bei der Ansetzung der Höchstpreise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse berücksichtigt werden sollen. Das bedeutet einen schweren Schlag für das Zustandekommen des Gesetzes zur Erweiterung der wirtschaftlichen Vollmachten Roosevelts. In politischen Kreisen in Washington ist tnan über die Wendung der Dinge geradezu bestürzt, denn jetzt wird erklärt, daß die Annahme dieser Bedingungen für Roosevelt unmöglich sei und daß er wahrscheinlich gegen den Zusatz sein Veto einlegen werde. Denn die Erhöhung der landwirtschaftlichen Preise werde das ganze Gebäude der Infla-tionsbekänipfung zum Scheitern verurteilen. Sollte diese Erhöhung nur etwa 2 v. H. des heutigen Preisstandes betragen, so werde sich daraus jährlich eine BeJastung von 3 bis ,V/2 Milliarden Dollar für die gesamten Lebenskosten der USA-Bevölkerung ergeben. Mit anderen Worten: die Schraube .ohne Knde, die gegenwärtig charakteristisch ist für die Preisentwicklung in den USA, würde durch diese Anti-Inflationsgesetzgebung in keiner Weise ausgemerzt. UuitM Japanische Sondergeaa^tschaft In' Nanking. Am zweiten Tag ihre« Aufenthaltes in Nanking suchten die drei japaniachen Sondergesandten frUhmoi^ens die Grabstätte Dr. Simjatsens am Purpurberg:. «ißA^alb der Stadt auf, um ,dem,Vater Chlnä»,.die schuldige EHirerbletun^ w erweisen. Der heutige Dormerstag ^t ©in hoher äiinesi-scher Feiertag des chhiMiiKhen ^ondjahi^, der sogenannte^ >Miithert)Stüig<.. Am Abend durchzog stimdenlang di« traditionelle La-temenprozesalon, die'diennal ganz auf die chinesisch-japanische Freundschaft abge-stinrunt- ist, die Straßen von Nanking. ,^r Staatspräsident der chinesischen Natlonal-regierung Wangtachingwei sandte' den Tenno ein Telegramin, in'dem er für'die SJntÄendung der Sondei^esandtscl^t seinen Dank aussprach. . • , , Zwei britische Zerstörer beschädigt In. Gibraltar eingelaufen. Die beiden etigllschen Zerstörer 78 und 50 sind, wie au« Gibraltar gemeldet wird, mit schweren Beschädigungen im Hafen eingelaufen. Druck and Verlasr: MarbarEer Verl»«- and Druelterei-Oes. m b. H. — Verlaxileltaoc: Ecoo BaumBartner-Hauptschrlltleiter' Anton Clenchack: allt In Mirburv a. d. Dr&ü Badicam 6. Zur Zelt fOr Anzelseo dte Pi^litiste Nr. 2 vom I Juli 194 KilttlK. Ausfall der Lleferune des Blattei bei hAherer QewaU oder UetricbsstöruaB ilbt Iceinen Ansnnich «it> Rüduahlunc dai BezustieldM Nummer 208 »Marfcurger Zeitung« 25. September 1942 Seite 5 Udiks defeU Jim SeHstvetkitiiiMs^ B*vö kmung Stalingrada tieharan Vttrdmbwi prsisgttgsben - Vorbei an PanxertrUmmern, Flugxaugwracks und gckiwektM Bunkern — Mallenttain« da* deutsclien Siege« Tiefer bohrt sich der deutsche Angriff in das Stadtinnere der bolschewistischen Festung am Wolgaknie, in systematischem, kräftesparendem Vorgehen unaufhaltsam an Boden gewinnend, das Schicksal Stalingrads besiegelnd. Die sowjetischen Versuche, durch Anrennen mit starken Kräften gegen die Riegelstellung nördlich der bolschewistischen Festung können die Operationen im Stadt-Innern nicht beeinflussen, kosten den Bolsche-wisten aber ungeheure Opfer an Menschen und Material. Dl« Straße mm Wolgaknle . Wohl zwanzig Mal und mehr sind wir die 6traße gefahren, die auf den sowjetischen Landkarten als Hauptverkehrsstraße erster Ordnung aufgeführt ist. Beim ersten Mal war die Bekanntschaft nur eine flüchtige, denn die Begegnung mit den Bolschewisten, die sich an ihren Rändern festgesetzt hatten, erlaubte keine Sekunde müssigen Beschauens. Die Raupenketten unserer unaufhaltsam vorwärts rollenden Panzer wirbelten einen dichten Staubvorhang hoch, in seinem milchigen Dunst gnädig verhüllend, was sich dem Auge auf der Rückfahrt in schonungsloser Deutlichkeit kundtat Man sagt zwar, der Mensch gewöhne sich an alles, und die Soldaten der Ostfront sind im Verlauf des Feldzuges gewiß soweit abgebrüht, daß sie auch den Anblick des für europäische Hirne Unvorstellbaren ertragen. Es gibt indessen Grenzen, die das Maß des Erträglichen übersteigen und hinter diese Scheidewand führt geradewegs die Straße nach Stalingrad. ErlDnernngen an den ■panischen Bürgerkrieg Fast zwingend stieg die Erinnerung an jene baskische Küstenstraße auf, die ich während des spanischen Bürgerkrieges befahren hatte. Hier wie dort hatte der Himmel seinen Feuerschlund aufgetan und glühenden Brand, Staub und Durst auf die Menschen gesenkt Hier wie dort zuckte die Erde unter den Einschlägen schwerer Artillerietreffer, brannten die Dörfer. Amorebieta hieß das Dorf auf dem Wege nach Bilbao, unvergessen, well ich dort zum erstenmal die Ausgeburten bolschewistischen Blutrausches erlebte. Vor ihrem Abzug hatten die flüchtenden Roten loderndes Verderben aus Petroleumkannen in die Häuser gegossen. Kinder, Frauen und Greise, die sich dem Verschleppen widersetzt hatten, wurden In die Glut gestoßen. Und während wir vom anderen Ende in das brennende Dorf einmarschierten, hörten wir die verlöschenden Stimmen, das erstickte Weinen der Kinder. Hier wie dort... Wie lange schon liegt das zurück, und wie gegenwärtig ist einem das ferne Bild aus Spanien beim Anblick dieser russischen Steppenstraße. Sie führt an dem Dorf El-•chanka vorbei, das wir nach heißem Kampfe nahmen. Die Bäuerin, die, nachdem die Bolschewisten aus dem Dorf vertrieben waren, Kum ersten Male seit Tagen wieder an das Licht des Tages kam und vergeblich nach Ihrem Kinde rief, das ihr die Kugel von der Brust gerissen, war es nicht die gleiche Mutter, die in Amorebieta wie erstarrt vor Ihren erschlagenen Söhnen, zwei kräftigen Bauemjungen, stand? Die Hoheit ihrer Trauer hatten wir nicht zu stören gewagt, ahnend, daß in die Nacht ihrer Seele kein Lichtstrahl des Lebens mehr finden würde. Und der Alte, der hier im Dreck der russischen Dorfstraße kniet, vor jedem vorüberschreitenden deutschen Landser, vor jedem Kraftfahrzeug zu Boden sinkt und mit seiner Stirn die Erde berührt, gleicht er nicht dem wunderlichen Alten aus dem Baskenlande, der uns wie Erscheinungen aus einer anderen Welt anstarrte und unter eigenartigen Zeichen dunkle Sprüche murmelte? Hier wie dort haben die Bolschewisten die Menschen In den Wahnsinn gestürzt und sage niemand, daß die Henkersknechte im eigenen Lande glimpflicher verfahren wären als in Spanien, das sie zum Experimentierfeld des Bolschewismus gemacht hatten. Wohl — sie haben die Menschen in und vor Stalingrad nicht zu Tode gemartert sie beschränken ihre teuflischen Foltermethoden auf die „Saboteure und Verräter"» aber ist es barmherziger, die Zivilbevölkerung in verlorenen Städten und Ortschaften dem sicheren Tode auszusetzen? Todesurteil über Stalingrad gesprochen Da ist dieses Stalingrad, eine Stadt von rund einer halben Million Einwohnern. Lieb-lieh hingebettet liegt sie im Wolgatal, und wir schauen hinein in die Straßenzüge und Gebäudeteile, die wie auf dem Präsentierteller vor uns liegen. In diesen Häusern leben, nein, vegetieren die Menschen, denen man nicht einmal erlaubt hat, sich mit ihrer kümmerlichen Habe aus dem Kampfbereich zu entfernen. Nur wenige Augenblicke am Tage können sie aus ihren Kellern und Schlupflöchern steigen, denn das Feuer der deutschen Waffen liegt ununterbrochen auf den Verteidigungszentren, die unbedingt niedergekämpft werden müssen. In Moskau weiß man, daß die Stadt auf die Dauer nicht mehr zu halten ist, und trotzdem gab man die Zivilbevölkerung ohne Bedenken dem sicheren Verderben preis. Der Verbrecher im Kreml hat Millionen schon auf die Schlachtbank geschickt, was scheren ihn die paar hunderttausend Menschen, die in seiner Stadt von einstürzenden Hauswänden erschlagen, von berstenden Granaten zerfetzt und von Fliegerbomben in den Trümmern ihrer Häuser verschüttet werden? Sie sollen mit untergehen, wenn seine f/'M- Stadt ausgelöscht wird, es wird sich schon ein redefertiger Jude finden, der diese „heroische Haltung" dem Ausland als leuchtendes Beispiel vorführt.., Flugzeugwracks zu Dutzenden Es ergeht diesen Menschen nicht anders als den Soldaten, die den roten Stern des Verderbens an Mütze und Rockaufschlag tragen. Ob man sie nun in eingegrabene Panzer steckt mit dem strikten Befehl, weiter zu feuern, komme was da wolle, ob man sie in Flugzeugen gegen das tödliche Gitterwerk der deutschen Flak vorschickt, im Endeffekt sind alle zum Tode verurteilt, die dem Befehl Moskaus unterstfihen. Die zerschlagenen Dörfer, die bolschewistischen Flugzeugwracks, die zu Dutzenden am Rande dieser einen Straße umherliegen, die vielen ausgebrannten, in die Erde vergrabenen Panzer bezeugen dies deutlicher als es Worte vermöchten: Menschenleben zählen nicht im Sowjetparadies. Regt ein leiser Windhauch die dürren Halme des Steppengrases, dann weht er den süßlichen, ekligen Geruch der Verwesung über die Straße nach Stalingrad. Der Sta\ib mag handgreiflich hochwirbeln, er kann nicht mehr verdecken, was sich zu beiden Seiten der VormarschstraRe begab. Wir halten den Atem an und rollen durch, wissend, daß am Ende dieser schaurigen Bahn der deutsche Sieg steht. Kriegsberichter Kurt Gayer, PK Das Unterland griisst Obsrbefehlsleiter Hilgenfe'dt Wenn wir in diesen Tagen unsfre Blicke über die ungezählten sozialen Einrichtungen in der Unterateiermark schweifen la-saen, die durch das Amt Volk.swohlfahrt Im Steiri-achen Heimathund geschaffen wurden, so iat mit die.sem sozialen Werk ein Name untrennbar verbunden: Hilgenfcldt. In diesen Tagen wird er, dem der Führer selbst den Auflrai» PK-Kric«sbcrii.litcr Rotlikopf (ScIi) Aul der Suche nach versprengten Bolschewisten im Trümmerfeld von Stalingrad »Ich wünschte, wir hätten...!« Eine ergötzliche Szene beim englischen Landungsversuch in Tobruk — Amerikanischer Korrespondent wollte Rommel interviewen Bei der Kriegsmarine, 24. September So grausig die Bilder waren, die sich bei dem englischen Landungsversuch in Tobruk den deutschen Marinemannschaften während der Bergung der von Brandwunden und anderen Verletzungen entstellten Zerstörerbesatzungen boten, so ergötzlich war der Fang eines „alliierten" Soldaten der Engländer durch die italienischen Truppen. Wenn auch die Engländer es nachträglich abstreiten, daß sie in Tobruk überhaupt festen Fuß fassen wollten, so spricht doch allein die Teilnahme eines amerikanischen Kriegskorrespondenten dafür, daß sie eine publizistisch verwertbare Aktion beabsichtigt haben. Der Yankee hätte kaum für einen belanglosen Ausflug seine Haut zu Markte getragen und wäre — zieht man die Bequemlichkeit dieser Herren in Rechnung — sowieso den Anstrengungen solcher kriegerischen Tätigkeit aus dem Wege gegangen, wenn er nicht auf eine „Story" für seine Zeitung gehofft hätte. Aus dem gewünschten sensationellen Bericht einer Eroberung von Tobruk wurde nichts. Der „Kriegsreporter" wurde ebenso wie seine englischen Kameraden gefangengenommen und als Träger einer Uniform wie ein Soldat behandelt, wenn er auch heftig protestierte und auf sein Armelabzeichen „American Correspondent" hinwies. Sein energisch vorgebrachter Wunsch, umgehend gegen einen Kriegsgefangenen der Achsenmächte ausgetauscht zu werden, dürfte erst einmal von den zuständigen Stellen sorgfältig geprüft werden. In einer Hinsicht legte der Amerikaner Indessen reichlich zivile Allüren an den Tag, indem er nämlich, als die englischen Kriegsschiffe versenkt wurden, ais einer PK-Aufnahme: Kriejsberichler VlatinBoler (Wb) ersten ins Rettungsboot gegangen war. Bei einer Un- Generalfeldmarschall Rommel überreicht dem Panzergrenadier terhaltung mit einem deut- Günther Halm dai Ihm vom Fflhrer verliehene Ritterkreuz gcjjen Marineoffizier wurde Halm schoß als jüngster Schütze des Afrikakorps in mutigem er gefragt, weshalb er denn Einsatz bei einer Abwehrschlacht an einem Tage sieben im Unterschied zu den übri- feindlicba Panzer ab gen Gefangenen eine yoll* ^4 kommen trockene Uniform trage. Er sei eben rechtzeitig ins Boot geklettert, meinte er. Mit dieser Äußerung legte er weniger Mut als eine schätzenswerte Offenheit an den Tag. Dieser Kriegskorrespondent schien überhaupt ein sehr offenherziger Charakter zu sein. Im Laufe der Unterhaltung stellte er das sehr bestimmt vorgebrachte, für einen Gefangenen jedoch recht seltsame Ansinnen, den deutschen Oberliefehlshaber in Afrika, Generalfeldmarschall Rommel, zu interviewen. Zweifellos hätte der Herr Reporter mit einem solcher Artikel für die amerikanischen Zeitungen einiges Geld verdient. Es ist jedoch fraglich, ob er im Falle des Gelingens seines Planes tatsächlich der dem deutschen Offizier gegenüber geäußerten Meinung Ausdruck gegeben hätte, daß „Rommel der einzige Mann in Afrika sei, der etwas kann". Der Amerikaner wäre übrigens dem deutschen Heerführer beinahe zufällig begegnet. Denn Marschall Rommel befand sich an diesem Tag in Tobruk. Er hätte allerdings kaum Zeit gefunden, sich von diesem Gefangenen der Italiener zu einer ..Störy" verwenden zu lassen. Zu der Frage, warum denn die amerikanischen Truppen, wenn sie die Unzulänglichkeit der alliierten Kriegführung mißbilligten, sich nicht selbst ihren General nach Nordafrika mitbrachten, meinte der Amerikaner mit einem Seufzer: „Wish we had" (Ich wünschte, wir hätten einen). Auch dieses Eingeständnis hätte sich wohl wenig für den geplanten Sensationsbericht geeignet. Der amerikanische Korrespondent würde wohl große Augen gemacht haben, wenn er am selben Nachmittag bei einer Dienstpause deutscher Offiziere hätte dabei sein können, als sie auf dem von deutschen Räumbooten eingebrachten englischen Schnellboot den an Bord erbeuteten guten englischen Bohnenkaffee probierten. Er hätte dann festgestellt, daß dieses im Juni erst in Dienst gestellte Boot aus einer amerikanischen Werft stammt und bei der Electric Boat Company In Bayon-ne N. J. erbaut worden war. Auch diese Tatsache dürfte der Amerikaner trotz seiner Offenherzigkeit verschweigen, wenn er noch Gelegenheit haben sollte, seinen Landsleuten einen wahrheitsgetreuen Bericht des Tobruk-Abenteuers vorzulegen. Kriegsberichter Kusian, PK Uild: Archiv gab, das größte Sozialwerk der Welt, die NS-Volkswohlfahrt, zu schalton, dem Gau Steiermark und anschließend dem ins Reich heinigekehrten Unterland einen Bcsuch abstatten und von der unter.steirischen Bevölkerung freudig begrülH werden. >Nicht mitzuleiden, mitzukämpfen sind wir da!« — Diese Worte hat Oberbefehlslei-ter Hilgenfeldt der gesamten Arbeit der NS-Volkswohlfahrt vorangestellt, die er das so-zialistiache Gewissen der Nation bexrichnetc. Aus dieser Arbeit, die durch ihn jene in der Welt einmalige Planung erfuhr, führte er daa ganze deutsche Volk zur großen Kameradschaft der Geber und formte au.s dieser Volksgemeinschaft einen festgefügten Bau des Sozialismus. Entgegen den Anschautm-gen der damaligen Gegner der Bewegung wissen wir heute, nach über zehnjährigem Wirken der NS-Volkswohlfahrt und über einjähriger Bewähr*ung in der Unterateiermark, daß der Sozialisnius, dem Hilgenfeldt im ganzen deutschen Volk zum Durchbruch verhalf, nichts mehr mit der Armonfürsorge und dem Almosengeben früherer Zeiten zu tun hat, vielmehr ist er der herrlich.ste Ausdnick des Gemeinschaftsempfindens eines Volkes geworden. Um die Erhaltung dicflcs SozialLs-mus kämpft heute der deutsche Soldat an allen Fronten des großen Krieges; mit dieser selbstverständlichen sozialen Beieitschaft steht die Heimat hinter diesem großen Werk, das alle Welt bewimdert und vor dem unsere Gegner stehen wie vor einem Rätsel, das sie einst falsch deuteten und heule nicht mehr zu ergründen vermögen. Am 2, Juli 1897 als Sohn des Oberbergrates Max Hilgenfcldt auf der Preußischen Staatsgrube in Heimitz im Saargcbiet geboren, m.eldeto er sich bei Ausbiuch des Weltkrieges, noch Schüler, als Freiwilliger zur kämpfenden Truppe und rückte bereits in den Septembertagon des Jahres 1914 ins Feld. Auf den Schlachtfeldern des Ostens und Westens legte er seine r.ewährungs-probe ab und geschmückt mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, deni Beobachterabzeichen imd dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer kehrte Hilgenfeldt henn aus diesem vierjährigen Ringen. Als IdealLst und erprobter Soldat des Weltkrieges erkannte er den Feind, der daran war, da-s Vaterland zu zerschlagen und mußte selbst viel Unrecht erfahren. Begeistert folgte er dem Werden der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, zu der er im Jahre 1028 übertrat. Der Führer fand in Hilgenfeldt unter Dr. Goebbels als dem Gauleiter Berlins einen treuen Gefolgsmaim und fanatischen Kämpfer für die nationalsozialistische Idee. Der Kampf der NSDAP um die Relchshauptntadt war für Hilgenfeldt die beste Bewährung. Bald nach der Machtübernahme im Jahre 1933 erwarten Erich Hilgenfeldt neue Aufgaben, galt es doch, dem wahren Begriff des Sozialismus zum Durchbruch zu verhelfen. Vertrauensvoll legte der Führer diese :>kühne Improvisationc tn die Hände dieses Mannes, der sie in kurzer Zeit zum größten Sozialwerk aller Zelten erhob. Dem knappen, eindeutigen Befehl des Führers »keiner soll hungern und frieren«, wußte Hilgenfeldt eine Form zu verleihen, die als einmaliges Vorbild in der Welt gelten kann. An Anerkenmmgen hat es Erich Hilgenfeldt, diesem bescheidenen, immer zur Tat bereiten Kämpfer an der Seite des Führers, nicht gefehlt, den .«schönsten Ixihn aber fand sein Dienen für F^ihrcr und Volk, als er am 9. November 1936 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Bewegung ausgezeichnet wurde. Für ihn war diea nur Anlaß, noch größere Aufgaben, die seit Beginn des uns aufge-zwimgenen Krieges an ihn herantraten, mit demselben Ideallsmus zu meistern und so dem deutschen Volk immer wieder eindeutig vor Augen zu führen, daß diese nationalsrainas ^Dcr r»robeknnJidal (1809) richtete: gesell Muckcriuin. I.iebcd'encrei und bijrnkratisclic V'erkiK'icliciiMi.i;. unhenKsam fest7ijhalten an vpihstcrkäinpftcr Überzen-kjung kann sich heute tioch der gewalti-Kcn \N rkuncr dieses Stückes er'nnern. das den Namen des I")iciilers im Sturmfhis durch Rdiu Hentscli'and trui;. Norddeutsche liel'iiuÄi^keit. punnnerschc ^'nheirrbarkeit nnd die gesalzene f"ri«cl!0 der Seeluft spürte man in diesem nuitiuen. teclt-tiisch fflanzerulen Mekemicrdrama des itj KVi-stnck am 2.S. September IS6? geborenen Max Mreyer. f:r war selbst FVobekandidat in Malchin gewesen. Krüh fab er den Leltrer-bcruf anf utid^ trat als .loiirnalist in Herlin dc:n Kreis der f'rci|aKS-(iesellschaft» bei. dem .Mittelpunkt der nin-ren I.itcr'[ii Meltaiulhni«:'. w rksani anf die Hilhne Ki'-bracht, (lanach etiff er fe''.sehule. hier und da auch etwas abseitige Konflikte zwischen beiden (lesrlilechtern in den Dramen »I~)er Sieceri. »H'e r'Th/chn'jihricrcti" und anderen auf. I")anrbcn aber gerbte der Satvriker unj kern ge llun'orisi den kn'turePeti und politischen Krankheiten der Xc't und den cw'gen mensciil'chen Schwachen in wilz gen Koitiö-dtcn unil I nst'-'iiclcn »l'nter lilonden He-*>t'cn . Ijcbc^fräunic-<. flnns . Das Tal des l.c'bcns . her lävIielnJe Knal)e« — lustig das f'etl. ^c^er. Sein selb'-tlilo'.rraplrscher KNinian f)hm Peter gclx'irt /nm Hesten moderner deufsc''cr Ijik. In Per Weg durchs Iciier- und lüc* Szedier vom llniienmoor« griff er als einer liur ersten ilas Siediumrs-prnblem. 'n Per biegende Wald- das der .liicrendverbäiHle anf. Im Per.sönl'chkeitsbMd d'e^es norddetit'^chcn Pichters dürfen d'e piMtldeuhclicn (jcdichte »Nah lluus« nicht fehlen. Per Nchtzigiährige. der seit .lahrzchnten auL'h hente noch '•chrift'umsfreudig und anf-geschlos en der g{'\*'ande!ten Zeit, anf Rüg-'n in coifier [)rachenburg• lebt, kann auf ein geiMit7tc^ l.eben ziiriickbbcken. dem rTiK'h änrerr I brnngen. wie der .Inhii-P>rinkmamt-Prcis und die Wartburc-lOnsc ti eilt fehlen. K. f:. Knatz + (icnernMaatsarchivar Dr. Martin 60 Jahre alt. [)er Sulzburger (ieneralsfaatsar-chivar Fir. I'ran/ Martin eines der ältesten Mitglieder de^ \'ereins für Salzburger [.an-deskundc nnd \erf;isser zahlreicher über den f lau hinaus brkannfer eeschichtlicher und kinistgescliichtrclier Publikationen über (lau nnd Stadt Salzburg, feierte seinen 60. ("ie-burts^ -fjiittcr-('anniierung. \ oti R'chard Wa gner zum X'or-trat. Dann 'spricht der Stellvertretende (iau-Ic- ter Schüpixer. »Und deine Wälder rauschen ton itMBtidk noat SutUKtm Dank an Margarete Weinhdndl tür ihr Buch über eine Kindheit in der Untersteierraark Vorehrte Frdu Wpinhrtndi! Sic haben schon sf jt vielen Jahren da und dort in der Linter-Steiermark stille Freunde, die Ihre (Jedicht-i)r liebpu, diese feinsinnigen Deuter und WLMjweiser zur Seele der Landschalt unsrer Südrnark und der Nordmark und in die Innenreiche des Geistes und der Seele. Nun Iber haben Sie mit dem Buche Ihrer Kind-heilsorinnerunnen uns Cilliern ein Heimat-burh geschenkt wie wir es uns nicht schö ner denken und wünschen konnten. Ich hm uber/eiigt, dall Ihr soeben im Ley-kam-Verlatj in Graz erschienene Buch „Und deine Vv'rilder rauschen fort ^ Kindheit in tler DntersIciernMik ' einen efirenvollen Platz unter den Crinneru-igsbüchein deutscher Dichler einnehmen und bohallen wird. Denn mit hoher Künstlerschaft gestalten Sie das, was immer wieder die Herzen rührt, das r.rwachen einer Kindesst»ele, In wundersamem Einklang mit der geliebten Natur, mit dem zartesten Leben in Blüte, Batim und Vogel, mit Wasser, Wind und Wetter und mit den Unendlichkeiten des Sternenhimmels lebt flirsns Kind, und man erlel)f, wie es aus der unhewuHten Verbundenheit zum hewulJten Besitz all dessen kommt und zugleich hineinwachst in die Welt des Cieisles. di's menschlichen Scliaflens und Ringens und wie es iiber all dem zu heiliger Ahnung und Ehrfurcht erwacht. Sie zeigen uns Ernst, Gewicht und Reil h-tum des kindhaflen Daseins und wie es in kmdli(hen Mafien doch seine Spannungen und geheimnisvollen Tiefen, )a Abgiünde und erschiillernde Erlebnisse hahnn kann, und in alledem schon ein erfülltes Dasein ist. Ohne in einen lehihaften Ton zu verfallen, schf^-nken Sie uns dabei viel reile Lebensweisheit, erhellende Seelenkenntnis und pä-dagoft'srh kluge Winke fallen ab. Mit welcher Kunst des Sagens und des Verschwei-gens verstehen Sie die Gren:*en des Sagbaren hinauszurücken und selbst das Unsagbare lebendig zu beschwören und dem Leser zum Erlebnis zu mactien. Hätte nicht schon mancher Band in Vers und Prosa Ihre i)ichter-schafl erwiesen, so wäre dieses Buch ein vollqültigei Zeuge dafür. Aber die tiefste Beglückung durch dieses Buch kann doch nur ein CiIiier empfinden i oder einer, der unsere Sannstadt liebgewonnen hat. Denn die Wälder, die Ihnen noch imnipifort rauschen, sind unseie Wälder auf unsern Bergen, die in unsre Fenster grüßen und unsre Stadt bei Tag und Nacht umrauschen. Was das kleine Gi rt^ ben Glantsrhnigg, da*« am Rann im wohlbekannten ,,Narrenturm" hauste, damals erfahren hat und was nun in Ihrem Buche lebendig geworden ist, das 'st der eigentümlichste Zauber der Sannstadt, wo Stadt und Landschaft, Nalur und Menschenwerk, uralte Geschichte und heiß pulsende Gegenwart, Kampf und Idylle, Arbeit und dankbare Lebensfreude nicht nebeneinander stehen, sondern in eines verwoben und jedem Cillier zum Schicksal geworden sind. Ihr Lebensweg hat Sie seit 1889 von Ihrer Geburtsstadt Cilii v/eit fortgeführt, über Mer-burg und CJraz bis in die Nordmark des deutschen Vaterlandes und in die schöne Stadt am Main. Aber man spürl Ihrem Buehe die räumliche und die zeitliche Hntfernung nlcnt. Bei Ihnen finden wir all das, was im Leben eines Cillier Kindes von Bedeutung ist (und darin sind auch die ältesten der echten Cillier Kinder geblieben): täglich will man sich seiner Wälder, seines Stadtparks und fies Silberblicks seiner Alpen freuen, und iie Sann gehört zu unserm Leben, oh es nun düs Sannbad ist oder stets erregende düstere Fest der Natur, das herbstliche und frühjährliche Hochwasser. Mit der Burgruine und andern gräflichen Erinnerungen lebt man auf vertrautem Fuß; und das alte liebe St ;dt Ibeater und — selbstverständlich — die i-iaus-musik dürfen nicht fehlen Bezeichnend tüi em echtes Cillier Schicktal ist «s, welche Rolle schon in der Kleinkinderwelt der völ-kisch<^ Kampf spielt. Gs wird Sie freuen zu erfahren, daß die alten Cillier noch eine unverwischte Orinne-run.j an Ihren Vater, den Rechtsa iv/ait Di Glantichnigg haben, wie er dim- Is m oer e'sten Reihe der nationalen Votkämp fer sti»nd. Was Sie da von Thr»»m ElteTthaus erzählen, ist ein Stück Cillier Geschichte, die in der gegenwärtiqen volkspolitischen Lage fiesonder« wertvoll und verständlich wii-d: wie Ihr Vater in der Zeit des aufbrechenden nationalen Gegensatzes in der ,,Deutschen Wach^" und In seinem eigenen Blatte dem ..Kmefski prijatelj" für die Einheit und Ge-srh^o'-'^enheit der untersteirischen novölke-runn k^»mpfle. wie er als kompromißlos he-aeisterter Alldeutscher Schönerer lach C!lll holte. ffir ein iudenfreies Deutschtum kämpfte, Vereine. Kinderqarten und vieles af'dere ins Leben rief —^ das Beisni«! eine« dpntschen untersfeirischen ManneslPtens Sie sagen in Ihrem Buf-he; 7W"'rr"'i haften Sie Cilll verloren, das erstemal, als Sie neun-iährig nach Mamburg übersiedelten, das zweite Mal. als Cilli nach dem Weltkrien nrm deutschen Volk entrissen Wirde. Wie wundersam, daß In dem Jahr, da Cilll ins größere deutsche Vaterland heimgeholt wurde und sich das erfüllte, wofür unsre Vä ter in Zorn und Liebe stritten, Sie dieses Buch schreiben konnten und sich drimit d'e Heimat, deren Wälder in Ihrem I enen fortrauschten aufs neue TU einen machten nnd es sich erwies, dtß sie Ihnen, trotz allem, unverloren blieb. Mit Ihrem dichterischen Bekenntnis aber haben Sie in unvernlei'^h-lieber We'se uns Untersfeirer beschenkt und benlückt, Daf'ir danken wir Ihnen, der Dichterin unsrer Sladt. Dr. h. c. Gerhard May 0. Rücktiedluni; von DigarB aus KrMtien« Iti Ungarn sind 000 ungarische Rücksiedler aus der bosnischer, üeineinde Bietina eingetroffen. üie wurden an der Qrenxe von Staatssekretär im Justuiniiiisteriutn Dr. Ronczos empfangen. In seiner Regrüßunus-ansprache erklärte der Staatssekretär, seit der Pntstehung de.s selbständigen kroatischen Staates habe die ungarische Regierung die Möglichkeit, die Ungarn aus Kroatien zu-rfickzusicdeln Ungarn bedürfe eine^ jeden .Magj'aren, wo immer In der Welt er auch lebe. Die neucii Rücksiedler wc'den in der Batschka angesiedelt, wo Wohnhäuser und Ackerland für sie bereitgestellt werden. 0. Weitere Lösung der .ludenfrag« In Rumänien. Die Lösung der Judenfrajfe In Rumänien machte aucli in letzter Zeit weitere h'ortschritte. So wurdu in einer Verfügung angeordnet, daü die .luden in Rumänien an 1, Dktober keine arischen Angestellten als Diener oder als Oewerbetrcibende halten dürfen, wobei ausdrücklich betont wird, daß die direkte oder indirekte UinRehung dieser Vorschrift strengstens bestraft wird. Ferner wurde bestimmt, daß alle Juden, die das 18. I.cbensjahr vollendet haben, sich bis zum 15. Oktober bei den znständiRen Militärbehfir-den zur AblcistuiiR einer Pflichtarbeit zu melden haben. Wird diese Vorschrift nicht befolgt, wird die gesamte Familie evakuiert. 0. Todesstrafe für Lcbensmlttalhanisterer In (inKarn Kofoidert, Per ungarische Versor-crunKsminister Lossonczy hat in einer Rede über die VersorKungslage Ungarns sich au-flerordentlich scharf gegen die Schwarrhänd-1er und sonstigen Verbrecher auf dem Vcr-srrgungsiicbie^ ausgesprochen und sie alt Vaterlandsverräter bezeichnet. Das Reglerungsblatt »Hetfö* greift diese Ausdrücke nun auf. um die Todesstrafe für alle Hamsterer und Sdiwiirzhändler zu verlangen, die auch der Versorguiig.sministcr schon angekündigt hat. D*r Heidedichfer Hermann Löns Kämpfer, Kriegsfreiwilliger, Dichter und Scher Am 26. September 1914 starb der große niederdeutsche Dichter und Journaiist, Hermann Löns, als Kriegsfreiwilliger vor Reims den Heldentod für sein Vaterland, für das er gelebt und gekämpft hatte. Als gebürtiger WestpreuBe kam er tioch In seinen .lugendjahren durch die Versetzung seines Vaters, eines Oyinnasiallehrers. nach Münster und verwuchs h'er ganz mit der niederdeutschen Heimat seiner Ahnen. Die ungeheure I.iebe zur Natur und der Wissensdurst, ihre F.rscheinungcn bis in die geheimsten Vorgänge zu erforschen, drückten den Werdegang Hermann Löns' den Stempel auf. Als Student geriet er mit den feudalen Verbindungssatzungen in Konflikt, als Journalist mit Parteienwirtscliaft und mit Drang-snlierung des nerufsstandes. als Schriftsteller mit Duckmäusern und Herostraten. Doch alle, die ihn befeindeten, sind vergessen, Hermann Löns aber ist unsterlilich geworden; Hierzu trug nicht allein der Umstand in neuerer Zeit bei, daß sein lange vor dem WeltkricKe gegen britisclie AnmaUuiig gedichtetes F.nglandlied heute zum volkstümlichen Kampflied der Nation geworden ist. sondern Löns hat viel mehr geleistet: (iroß ist die Zahl seiner Scliriften, die sich kritisch und fördernd mit Sitte und Sippe, mit dem nauemtum und dem Naturscliutz auseinandersetzten. Kr war es. dei die stillen Schönheiten der niederdeutschen i.andschaft entdeckte und in vielen Skizzen und (iedichlen pries. In stillen .Miendstunden erklingen se'ne dem Volksmunde abgelauschten Lieder aus dem Klei- nen Rüscngarten und seine Romane befinden sich in allen Häusern und Büchereien. Olefse Arbeiten beschäftigen sich durchweg mit dem Bauernstände und bringen seine Lasteii, sein I.eben. seine mhmreiche Vergangenheit und seine Taten für die Nation dem Stadtmenschen in einer gewaltigen und bilderrei-clieti Sprache näher iVlag es die Lebensgc-scliichte des letzten Mansburs. niögen es die Schicksale der Bewohner der Häuser von Ohlendorf sein, immer steht der Dichter mitten im l-eben seines Volkes und lebt, lacht, liebt und leidet mit ihm. Die Krönung seines Lebeiistvcrkes ist der trutzige deutsche Be-kcmitnisroman: »Der Wehrwolf« aus dem 30-jährigen Kriege, in dem Deutschland seine größte völkische, Not durchlitt. l.etzte Nachrichten und AufzeichnuuKcn des Dichters beweisen, daß Gedanke und Tat bei Hermann Löns eins waren. Er schreibt z. H. über seinen Entschluß, ins Feld zu gehen: v(jewiB will auch ich gern zuriickkeh-ren, doch muß ich sterben, so habe ich nichts zu verlieren, aber das zu gewiiincii. daß ich mein Leben wagen durfte für Deutschlands üröße!« Fs drängte ihn aus diesem Pflichtbewußtsein heraus den 48-jähnKcn direkt, das Vaterland zu verteidigen und es gelang ihm nacii vielen Müllen, Soldat zu werden. So lebt Hermann Löns in unseren Herzen fort. Seine Natur-, Jagd- und Tiergeschichlcn sind die besten der Weltliteratur, seiner Lieder singen die Soldaten und die Bauern preisen ilin als denjenigen der ihre Arbeit, ihr Wollen und ihre Pflichten ganz erkannt hat. Heinz-Ludwig W'ellhauscn ^as Afedacem Jxh Roman von A. von Sa'enhofen 7. Hr öffnet umständlich seine lederne Tasche, seine Hund veischwindet in der Tiefe und komm! lange nicht zum Vorschein. Geity zitterl vor Ungeduld. Es ist eine groRe Spannung und eine noch größere Angst in ihrem Hingen, kindlichen (lesichf. Wenn er jetzt wieder nichts hat' Die Hand förderte ein Paket zutage. „So — da waren die Zeitungen. Die Münchner Neuesten , . . und da war der Ammergauer Bote . . da ist das Blatt der Hausfrau. Das gehört Ihnen. Präulein . . so. Und jet/t kommen die Briefe. Da ist ein Schreiben an den Vater, den Herrn Staalssekretar, und da war dann noch ein Brief an die I-rau Mama. Hoffentlich nichts Unangenehmes, weil er einen schwarzen Rand h it," Gertys Lippen fangen an 7U zillern. ,,Nein. nein, der ist von der Tante, sie ist Witwe, hat immer solches Papier." ,,So . . . jetzt hätt ich da noch ein Schreiben an Fräulein Luise . . . soll ich s ihr vielleicht net selber geben? Sic wird wohl in der Küche sein'" „Nein, Hammerling, sie ist nach Füssen, um Fische. Ich geh ihr's, Sie kommt erst abends , und für mich nichts?" Der alte Hammerling macht bedauernd seine Tasche zu. ,,Leider Fräulein, Das wär' alles für heut'. Niorgen wird schon was knmmenl" versucht er zu trösten; denn um den kleinen, festnescblossenen Mmul i'-t plftl/lich ein veri -iprisches Ztirken, Dann r)- ht ei un^i-. f-lnd zum Tor hinan- Könnt' iiuth schreiben . . . derl Waium .Intibi im denn net? Da laß 1 doch so a liebes Kind net warten, ein Tag um den andern!" * Es ist der Witwensilz einer verstorbenen Fürstin, das kleine Schloß im großen Park. Der Staatssekretär a. D. Robert Freylitsch hat es für sirh und die Seinen als Sommersilz gekauft. Gerty ist ein wenig zart, sie soll Landluft haben. Seiner Frau tut die Ruhe auch gut Er selber ist ein leidenschaftlicher Fischer und dnr Ammersee äußerst fischreich. In München ist man auch gleich. Das waren so seine Gedanken bei dem Kauf. Gerty geht mit den Briefen langsam dem Haus zu. Sie hält ihren braunen, lockigen ßubenkopf gesenkt und schaut ratlos auf die Briefe in ihrer Hand. Dann qeht sie die Treppen hinauf ins Wohn/immer. ,,Mama, die Postl Otto hat wieder nicht geschrieben." Frau Freylitsch legt ihr Buch hin. ..Kind, was machst du denn für Augen? Du liebei Gott, er hat halt keine Zelt oebabt ^ .letzt fängst du gar zu weinen an. Ich bitte dichl Das ist lächerlich. Wie lanq ist er denn fort? Noch kaum acht Tage!' ,,Ja . . aber ich weiß nicht er hStte doch sicher geschrieben, wie er in Kopenhagen angekommen ist. Er hat doch sonst Jeden Tag geschrieben'" ,,Ja, ja . Frau Freylitsch öffnet zwischendurch den Brief ihrer SchwstnT. ,,Ja, ("■lertv. da war ei In seiner Bink in München und halte seine Fre'stunden Aber auf so einer Reise . . .! Ich bitte dich, Gerty. da« ist kindisch ^'on dir " «;> verfinH ^i( h in 'bin Bri(if nnd sagt ' 'il^iifi" „Tonte Kisa schteibl, daß »ie kommen .vill, morgen schon. Luise soll das Fremdenzimmer herrichten." Da keine Antwort kommt, schaut sie auf und sieht, daß Gerty nicht mehr da ist. Sic seufzt ein wenig bei dem Gedanken, daß verliebte Menschen schwer zu erlragen sind. Sic sollton bald heiralen, das ist das beste. Gerfy ist den ganzen Nachmittag ruhelos. Sie geht über die Parkwiese und pflückt ein paar Blumen, ohne zu wissen, was sie damit will. Am Abend wird Papa kommen. Mit ihm kann sie sprechen. Fr versteht sie. Otto ist nachts um ein Uhr mit dem D-Zug von München nach Berlin gefahren. Von Berlin aus hätte er ihr doch sicher eine Karte geschrieben. Wenn morgen nichts kommt, hält sie es einfach nicht mehr aus. Sie hat zu nichts Lust. Sie könnte den Roman zu Ende lesen, den sie angefangen hat, sie könnte auch das Spltzendeckchen fertig sticken, aber es ist doch einerlei, ob dat fertig ist oder nicht Sie könnte auch — }a, sie hat beim Kaufmann hübsche Wolle gesehen, für ein überjäckchen zum Dirndelkleid, die Wolle könnte sie sich holen . . . Aber sie rührte sich nicht. Die Sonne steht schon schräg zwischen den Bäumen ein Strahl fällt auf den Tisch und auf dir welken Blumen Es ist alles so traurig. Sie steht auf, nimmt die Blumen und stellt sie in der Küche in ein Glas. ..Mama!" ruft sie ein wenig ungeduldig. .,Ja . ?' kommt es undeutlichi zurück. ..Ich gehe Papa entgegen ... er muß bald kommen." Die L.indstraRe Int leer. Von den gemähten Wiesen komml dei Geruch von Hpu. Dei prle-'" ist v e "ine "roRe welche Hand, die alles zud ckt Herde .i konuiien vun den Weiden, das Jungvieh macht noch ein paar Galoppsprünge, aber es hat die Müdigkeit in den schlalcslgen, schweren Gliedern, es ist nichts Rechtes mehr mit seinem Mutwillen. Das Bild zerstreut Gerty ein weniq, sie hat Tiere gern. Sie streichelt ein paar, die mit großen, runden, dunklen Augen neugierig bei ihr btehenbleihen, über die feuchten, weichen Nasen. Dann ist die Straße wieder leer und verliert sich im blauen Dunst gegen den See hin. — Wenn nur Papa käme! Jetzt hört sie etwas. Sie bleibt stehen und horcht. — Elp Auto! Wenn es nnr Papa wäre! Er ist «i. Sie winkt und ruft, w&hreod der Wagen bremst. „Gerty", sagt der alte Herr verwundert und macht den Schlag auf. „So weit bist du mir entgegengegangen? Komm herein! — Was habt ihr gemacht den ganzen Tag?" „Ach Gott. Papa, nichts Besonderes. Maraa hat Briefe geschrieben und gelesen, und . . . ich habe halt so . — Piöt/.iich bricht e« aui ihr hervor, es ist wie ein Hilfeschrei: „Papa, denk' dir . . . er hat wieder nicht geschrlebenl" Der alte Herr wendet den Kopf ein wenig. In seinen Augen ist eine Unruhe sichtbar, aber er sagt nun ..Morgen kommt ein Brief!" „Und wenn keiner kommt?" fragt sie angstvoll „Wenn keiner kommt . . .?" wiederholte er. „Wenn keiner kommt, werden wir halt mal bei der Bank anrulen. Sie drückt die Handllachen aneinander. „Ich weiß nicht . . . ach, ich weiß nicht . . . Ich hnb' halt Anqst." AI« der Wac^'n vor dem Gittertor «foppt, öffne» PF qerade F-au Feylilsch Sie hat einen Brief in der Hatul. Nummer 2öb »Marbiifflier Zeltiinj^« 2fl. Äeptemher 1?*42 Seite 3 Aus Stadl und £and Bott€h«tt«r d«r H^tinat Bin Soldat Ob«r deo „richtigen" Feldpostbrief HuDderttausendfach sie täglich hin- aus in» Feld, die Briefe alt BotKchafler der Heimat. Wie ein großer Strom ist das, und ein Jedes Wort ist ein winziges Wasser-trfipfrhen darin Unsichtbare Kraftwerke stehen an seiner Mündnng, die er speist, sie füllen die seelischen Reserven der Front immer aufs neue. Wer sich immer wiedar einsetzen und Entbehrungen ertragen muß in Sonnenglut und Dreck, der braucht solche Reserven der Seele und des Herzens, um bestehen zu können. Daran sollte jeder lenken, der an einen Soldaten schreibt. Keine großen Worte, keine verbrauchten Phrasen! Was wir wollen, das ist Substanz — Substanz der Heimat. Wir wollen Nachrichten, Neues, Mitteilungen, Tatsächliches, Stoff aus dem Leben daheim, zunächst aus dem Kreis der Familie, — wir können gar nicht genug Einzelhelten hören von unsern Kindern, wie sie sich entwickoln, was sie treiben, was sie sagen! Dann interessiert uns der Kreis der Freunde und Bekannten und ihre Schicksale, und schließlich das, was In der Gemeinde, in der Zelle oder Ortsgruppe geschieht. Und wenn wir von gewissen Plänen und Absichten nach Hause schreiben, wie sie uns in vielen einsamen Stunden gewachien sind, dann wollen wir nicht für Blinde oder Schwerhörige geschrieben haben. Wir lauschen dem Echo sehr genau und taiirjn cillo Worte ab, denn wir lesen so einen Brief manchmal sehr oft, weil uns die nächste Post vielleicht vier Wochen warten läßt. Hat einer zu Hause einen Ärger gehabt, soll er Ihn erst dreimal beschlafen, bevor rr ^hn in einen Feldpostbrief einfließen läßt. Er legt sonst eine Mine, die nach drei Worh.-*n m der Hand des Empfängers explodiert, während der Absender den flüchtigen Arger Inzwischen längst überwunden hat. Wer meint, nichts berichten zu können, rufe Irgendeine geraeinsame kostbare Erinnerung wach, — auch das beschenkt den Empfänger. Natürlich gibt es kein allgemein anwond-bares Rezept für den richtigen Feldpostbrief. Aber man nehme sich ein bißchen unsern Rat „In eigener Sache" zu Herzen: Schreibt Briefe, die dem Soldaten Nahrung sind, und zur Nahrung gehört Substanz. Kein leeres Gerede, — dazu ist Papier zu kmpp! Gebt dem Soldaten Stoff für seine Gedanken, Gespräche, Träume. Denkt daran: Euie Briefe sind Botschafter der Heimelt. So ein richtiger schöner Brief ist noch gefragter als ein Päckchen Zigaretten, — und das wi.l sthr viel heißen! Gofr. Erich Traumunn Ist deine Verdunkelang in Ordnuna? Die täglich früher einsetzende Dunkelheit gibt Veranlassung, der Verdunkelung ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenJen. Jeder überprüfe daher Immer wiedar, ob seine Verdunkelungsvorrichtungen in Ordnung sind. Dabei ist zu beachten, daß auch die auf der Rückseite des Hauses liegenden Fenstar und die Fenster von Speisekammer, Garderoben und sonstigen Nebenräumen zu verdunk'jln sind. Dies gilt auch für Fenster in Lichtschächten. Die in Presse und Rundfunk täglich bekanntgegebenen Verdunkelungszeiten sind genau einzuhalten. Wer gegen die Verdunkelungsvorschriften verstößt, gefährdet sich und andere und wird außerdem bestraft. m. Todesfälle. Im Marburger Krankenhaus starb die 20-jährigo Besitzerstochter Johanna Kranner aus MaÜenberg bei Georgen. — In der Nagystraße 6 in Marburg verschied die fiö-jährige Pensionistenswitwe Alosia Stro-Jan. Marburg im Zeichen des Kreistages Die gesamte Bevölkerung nimmt Itil an den allgemein zuglngllchen Veranataltungeo Während der große Dienstappeil sowir die ' pdrkwiese. 18 Uhr: Standkonzerte, diisge-Farhtagunqen der Ausrichtung des Führer- j führt von Miis'kzügen der Wehrmacht und und Unterführerkorps des Kreises M'irlnirg-Stadt bestimmt sind, Ist die gesamte ^Bevölkerung des Kreises zu den allgemein 7u-gänqüchen Veranstaltungen eingplad.Mi und lllllllllllllllllltllllllllllllllllltlllllllllllllltlllllllllllllllllllMllllllllllltll Marburger Volktgenotsen! Fahnen heraus! Anläßlich des 1. Kreistages des Steirlschen Heimatbundes wird der Stadtkreis Marburg sein schönstes Fahnenkleid anlegen. Es darf kein Haus geben, das nicht durch eine würdige Fahne geschmückt ist. Die Beflaggung beginnt am 26. September 1942 um 12 Uhr mittags und endet Sonntag, den 27. September, mit Einbruch der Dunkelheit. Strobl, Kreisführer aufgefordert, vollzählig daran teilzTinehmen. Folgende Veranstaltungen kommen zur Durchführung: Samstag, den 2H. September: 16 Uhr: Eröffnung der Ausstellungen durch den Kreis-führer. Politische Ausstellung — Burg, Kunstausstellung — Burg, Ortsgruppendienststelle — Tegetthoffstraße .1, Werk- und Leistungsschau des APA — Gerichtshofgasse 3. 17.30; Deutsche Jugend singt und spielt — Stadt- Welirmrinnschaft; l. Sophienplatz, 2. Adolf-Hitler-Platz, 3. Jahnplalz, 4. Hans-Schemm-Platz. 5. Rotwein. 19 Uhr: Turmblasen von der Burg — Burqplat?, ausgeführt von einer Bläsergruppe des Musikzuaes der Wehrmacht und Wehrmannschafl. 20 Uhr: Festvorstellung ,,Egmont" — Stadttheater. 20.30; Volkskonzert — Heimathundsnal, Volksliederiihend — Appellsaal der Ortsqruppe Marburg VI. Blaskonzert — Brunndorf, Gemeinschaftshaus. 21 Uhr: Filmvorführungen im Burg- und Fs-r>lanadelichtspieltheater. 23 Uhr- Großer Zapfenstreich, ausgeführt von der Wehrmacht auf dem hurnplatz. Sonntag, den 27. September 1S42: 6.30; Weckruf durch sämtliche MZ der Wehrmannschaften und der Wehrmacht und durch Singeinhelten der Deutschen Jugend. 7 Uhr: Kranzniederlegung auf den Gräbern der im Einsatz Gefallenen durch den Kreisführer. 8 Uhr: Morgenfeier hei den ,.Sieben Elchen". 10 Uhr: GroRkundnebung auf dem Adolf-Hitler-Platz. Es spricht der Bundesführer Franz Steindl. IDer Zugang für die Ehrengäste erfolgt durch die Herrengasse.) 11.30: Vorbeimarsch der Gliederungen in 1er Tegetthoffstraße. 14 Uhr: Beginn des Sportfestes auf dem Reichsbahnsportplatz. 18 Uhr: Dorfahende In den Ortsgruppen; Rotwein, Kötsch, Zwettendorf, Gams. Sonstige Auskünfte erteilt das Quartieramt, Tegetthoffstraße 12. Vorbildliche Handwcrksschan in Marlmro Der Handwerker-Wettkampf In der Unter-steiermaik ist in vollem Gange und es ist erfreulich, wie rege die Beteiligung seitens der Meister und Gesellen des Unterlandes an demselben Ist. Mit diesem Wettkampf wird In anschaulichster Form unter Beweis gestellt werden, daß das deutsche Handwerk auch in der Untersteiermark »ich einen ersten Platz erobert hat und daß man gewillt Ist, den Platz an der Seite des gesamten deutschen Handwerks vorbildlich zu behaupten. Um den Meistern und Gesellen wertvolle Ratschläge für diesen Wettkampf zu vermitteln, kommt bis einschließlich 4. Oktober im Hause der Wettkampfleitung des Arbtnts-politlschen Amtes der Bundesführung des Stelrlschen Heimatbundes in Marburg, Domplatz 20/1., eine Auslese von vorbildlichen Arbeiten handwerklicher Kunst zur Ausstellung, die bei Meistern, Gesellen LinJ Lehrlingen freudigen Widerhall hnden wiid. Die DenfsCke Ingend Marbnrg-land Irendlg an der Arbell Als Auftakt für die kommende Winterar-heit hatten die OefolRsöhaftcn und Fähnlein des Bannes Marburg-I.and am verganKenen Sonntaff eine Satnmiuns: durchzuführen. Sic erhielten den Auftrag, in Rrolkni AusmaU Farnkräuter zu sammeln. Dieser AuftraR lüste hei allen Jungen uroße Begeisterune aus und sclilasiartijr setzte die Sammelaktion ein. Fiii Bericht sei aus der OrtSKruppe Qo-nobitz hervorjiehohen. in der nach einem genau festRelefften Plan des (lefolRSchaftsfüh-rers die SaminlunR duröhsjefülirt wurde. Die Einheiten zogen mit Säcken und Wagen am friilien Morgen den Wäldern zu und kehrten erst am späten Nachmittag voll und beladen mit dem gesammelten Farnkraut in den Markt Qonobitz zurück. Die Bevölkerung staunte ob dieser sonderbaren Arbeit ihrer Jugend und beobaclitete. wie die Farnkräuter auf schattigen Plätzen zum Trocknen ausgebreitet wurden. Jetzt Ein Httldetag Von Adalbert MaatnaJc Zum Gedenken an den Heidedichter Hermann Löna, der am 26. September lfil4 den Heldentod fand, veröffentlichen wir nachstehend den Brief eines deutschen Soldaten. »Der erste Ta^ meiner Wanderung war wie ein Heidegedicht, wie ein Traum, fw) voll stiller innerer Freude, so voll Sonnenschein und leichtem Wind, In dem die zartgoldenen Birkenblätter ganz sachte und leise sich wiegen. Nach stundenlangem Wandern auf blrken-umaäumter Chaussee, verließ Ich die Straße und bog in den verträumten Heldev^ald. Und meine Seele, mein Herz, meine Slrme? Am besten .sag ich's Dir mit Lörus: I.Auter kleine goldene Sonnen leuchten aus dem Ra««engrUn, lauter große goldiie Träume, stolz in meiner Seele bltlhn. Immer einsamer und stiller wird es. Und diese Wege! Weißer Heidefand und schwarzbraun-farbige Erde bilden den W'eg, Mitten darauf wäcnst Heidekraut, ein einsames Birklein — oder ein junger Wacholderstrauch. In welter Flucht setzt ein Reh Uber den hellen Heidesand, doch nach kurzer Welle bleibt es im Klefer stehen, sieht mich mit großen blanken Augen an, als ob es rnigen wollte: »Ach, Du tust mir nichts, Ehi hast ja den blauen Himmel In Deinen Augen!c Auch mein Hund »Bill« und Ich setzten über den Heideweg — in den Kiefer, Uber Torf und Moor, über welkes Riedgras ins Heidekraut. Langhin streckte ich mich in die Sonne »md träumte mit offenen Ausen. Wel- erst gab der Gefolgschaftsfiilirer den immer neugieriger gewordenen Bewohnern Auskunft über ihr seltsames Tun. Mit dieser Sammlung, deren Frfolg die Rrwartungcii bei weitem übertraf und bei der viele tausend Kilo Farnkräuter gesammelt wurden, leistete die Jugend einen kleinen Beitrag im großen Geschehe» unserer Zeit. m. Semesterbeginn am 1. Dezember. Der Reichserziehungsminister hat d#n Beginn des Wintersemesters 1942/43 an den Universitäten und sonstigen wissenschaftlichen Hochschulen auf den 1. Dezember 1942 festgo-setzt. Das Semester endet am 31. März 1943. An den fünfsemestrlgen Bau- und Ingenieurschulen, an den Textilfach- und Chemieschulen beginnt das Wintersemester 1942/43 am 1. November 1942 und endet gleichf.ilis am 31. März 1943. m. Bäuerliche Berufserziehung. In der landwirtschaftliche Schule Grottenhof bei Graz trafen neuerdings rund 40 Bauernjungen ans den Reihen der „Deutschen Jugend" der Untersteiermark zu einem dreiwörhigcn Lehrgang ein. Wie die vorangegangenen Lehrgänge wird sicher auch dieser bei straffer Disziplinhaltung durch den Einheitsführer, dem vollen Einsatz der bewährten Lehrkräfte und dem guten „Willen der Jungen" ein neuer Erfolg der Jugendarbeit in der Untersteiermark werden. Marburg und das idiöneSdiaofRnster Das ArbeitspoUtisch« Amt im Steirischen Heimatbund, Krelaführ\mg Marburg-Stadt, veranstaltet anläßlich des Marburger Kreistages am 26-/27. September einen Schaiifen-.«»tprwettbewerb der Marburger Geschäfte. Wer in diesen Tagen über den Sophienplatz kommt, dem werden die MusterschAufen*teT auffallen, die zeigen, wie man mit einfachen Mitteln echön und zweckmäßig ausstellen kann. Allzu oft noch findet man Schaufenster, die überladen sind mit wahllos Toisammenire-stellten Dingen. Sie verfehlen die Werbewirkung, der .sie dienen sollen, denn die Vielfalt entbehrt der klaren Linie, die das Auge sucht. Es soll auch vermieden werden, alle möglichen guten Sachen ausjsustellen, die sich bei näherem hinsehen nur als Atrnppen erweisen und in Wirklichkeit längst nicht mehr zu haben sind. Dem Beschauer läuft bei dieserflwAnblick das Wasser im Munde zusammen, die Kauflust wird erregt, kaiu ober nicht befriedigt werden. So sind im Reich schon längst z. B. Schokoladengeschäfte dazu übergegangen, Ihre Schaufenaterdekoratlonen auf ein ganz aa-deres Blickfeld auszurichten. Ein schönes Beispiel hierfür zeigt das WHW-Schaufen-ster am Sophlenplatz. Mit klaren Farben und sprechenden Zeichnungen wird zur Op-fcrwllllgkelt aufgerufen. Oleichfalls schön und zeitgemäß ist das Musterschaufenster für das Erntedankfest« Stilvoll ist ein Erntekranz über Proben von Erträgnissen des Landes aufgebaut. Ebenso geschmackvoll wie einfach l«t das Musterschaufenster für eine Nährmittrt-handlung. Von den Abschnitten einer vergrößerten Nährmittelkarte aus sind Fäden gespannt, die auf die jeweiligen, für diese Abschnitte erhältlichen Produkte hinweisen^ Auch das Musterschaufenster für Bekleidung zeigt, wie man weniges In ein gutes Blickfeld rücken kann. Beim Betrachten dieser vier Musterschaufenster gewinnt man den Eindruck einer Harmonie der Farben und Formen, die gerade durch die sparsamen Mittel so wirkungsvoll sind. Wenn sich die Marburgar Geschäftsleute 'hieran ein Beispiel nehmen, werden auch unsere Schaufenster in dar nächsten Zelt mit den anderer deutscher Städte konkurrieren können und der Schaufensterwettbewerb wird ein voller Erfolg werden. , m. BevAlkerungsbewegung in Pettau und Windischdorf. Das Standesamt Pettau meldet für die Zeit vom 14. bis 20. September acht Geburten. Den Bund fürs Leben gingen eia; Anton Korensk mit Maria Kowatsch, Anton I anuth mit Gerlindo Gabrowetz, Johann Tschutschek mit Anna Brmesch, Fran?. Rus mit Agnes Kolaritsch, Karl Metlitscher mit Maria Stebich und Cyrill Selan mit Angela Medwed. Gestorlien sind Franz Marin und Stefan Pongratschitsch. Das Standesamt Windischdorf meldet für den gleichen Zeilrau® i drei Geburten und einen Sterbefall. 748500 Reichsmark Ergebnis der ersten RcichsstraBensammlung — Marburg erzielte die höchste Koplquote, Mureck die größte Steigerung Hell von 4HMaif)urger Zeitung« 25. September 1S42 Ntrmtner 208 Der Festungsbau in Marburg Wie die Stadt um die Mitte des 16. Jahrhunderts der »verläßliche Pfäller« im Hoizaun des Reiches wurde Die letzten der großen Arbeiten zur Ausgestaltung der Festung Marburg dauerten von 1M9 bis 1562. Sie wurden nach den Plänen »Ihrer kaiserlich römischen Majestät obersten Baumeisters der fünf innerösterreichischen Landen« Domenico de Lalio ausgeführt, hatten aber unter der Ebbe der Staatskasse sehr zu leiden. So wurde von K553 bis 1555 und von 1557 bis 1559 an den Befestigungen fast nichts gearbeitet und schon 1552 wandten sich Richter und Rat der Stadt an den hohen Kriegsrat nach Wien, um Hilfe »bey diesen geschwinden und gräulichen Kriegsläuften für Bewältigung der großen und manigfaltigen, unerschwinglichen Aufgaben zur Befestigung der Stadt« zu erhalten. Besonders auf der größten Baustelle, beim Burgtor, kamen die Arbeiten so recht erst 1552 in Fluß. Da gab es fürs erste natürlich Demolierungsarbeiten und Abräumungen zur Beweitung des Bauplatzes. Dabei kommt es für uns Nachfahreji erstmals an den Tag, dali Iiier im nordöstlichen Eck der Ringmauer ein »alter Thurm« stand, der abgetragen wurde und — da er vermutlich recht baufällig war — am 29. September 1552 »niedergefallen« ist »in Stain und Schutt«. Nahebei wurden hier die hölzernen Bauhütten aufgerichtet mit den Lagerstätten für die Knappen, das waren die Gesellen und Knechte des Meisters »Walthein von Treffen zu Labersec (lediglich ein l^ler-kunftsname) und Andro de Lalios. Die Maurer- und Steinmetzarbeiten stehen im Vordergrunde. Endlich 1562 konnte der Zimmermeister Steffen das Dach aufsetzen und Franz Klampferer (das ist der Klempner, Spengler) CS mit der Fahnenstange samt Knopf und Fähnlein bekrönen. Die Beendigung dieser Arbeiten wurde, wie üblich, mit einem sorgfältig ausgeführten Gedenkstein aus weißem Marmor verewigt. Zi! gleicher Zeit wurde auch am Frauen-(Kärntner-)tor die Bastei errichtet und am späteren Pulverturm an der Drau und an der Ringmauer gearbeitet, so daß namentlich im Sommer überall reges Leben und rührige Tätigkeit herrschte. Schön verdienten dabei die Bürger, die Handwerker und Werkleute der Stadt und auch der Umgebung. Das Baumaterial stammte zum Teil ziemlich weit her. Der gemeine Mauerstein kam vom Bachern, desgleichen der »Marmelstein«. Bausteine wurden von Gams und aus dem »Zwölf Apostel-Weingarten« in der »Crembl« zugeführt.' Das Bauholz lieferten hauptsächlich die Wälder des Bachern. Die Flöße legten an der Lände und in Meiling an; da gab es genug Arbeit für die Fuhrwerker ringsum. f. i W"'h <,*Sx V ' » s'i. . ^ Wie eine Wasserburg: das FIoBIendhaus Der alte Reckturm — Sein schöngeformtes Dach hat er 1937 durch einen Brand eingebüßt In der Fleiscnergasse Ein anheimelndes Stück Vergangenheit Aufnahmen: Steffen-Lichtbild Oraz Auch die Namen all der Hunderte von Wcrkleuten sind uns erhalten. Sie bilden einen wertvollen Beitrag zum Entstehen und Festwerden der Sippennamen im steirischen Unterlande, so u. a.: Windischgassner, Neu-khumb (das ist der Neuangekommene), Ko-schakker (der aus Koschak stammende), Kumer zu Poschga (Potschgau). Dieser Abriß, der uns nebenbei einen Einblick in das Leben und Treiben zu jener Zeit der schweren Bedrängnis aus dem Osten vermittelte, ist im wesentlichen den Veröffentlichungen Paul Schlossers entnommen, die er in einer mit Karten und Abbildungen reichlich ausgestatteten Schrift »Marburg als Festung« im 33. Jahrgang der Zeitschrift des Historischen Vereines der Steiermark (Graz) zum Abschlüsse brachte. Die Steiermark verdankt damit Schlosser die erste Rekonstruktion der ganzen Befestigungsanlage einer Stadt. Ebenso war Schlossers Rekonstruktion des Stadplanes Marburg» für 1789 (Deutsche Rundschau für Geographie, 10. Heft, 1913-14) die erste, die die Steiermark erhalten hat. Daß gerade Marburg, dieser »verläßliche Pfäller im Hofzaune des Deutschen Reiche» gegen den Osten«, Gegenstand solcher Arbeiten war, ist doppelt erfreulich und anerkennenswert. Die historische Topographie Marburgs hat damit Unterlagen von grundlegender Bedeutung bekommen. —ro Die lugend des Unlertandes billl mil am groBen Werii In der Reihe der zur Zeit laufenden Füh-rertagiingen der Deutschen Jugend, fand am Samstag, den 19. September, in Luttenberg ün Kreishaus eine Tagrung aller Führer und Flihrerinnen des Bannes Luttenberg statt, bei der BundesjugendfUhrer Oberstammfüh-rer Schilcher sprach. Er stellte auch hier die Aufgaben der Jugend heraus und gab die Richtlinien für die Winterarbelt klar. Besonders hob er die gute Zusammenarbeit der Deutschen Jugend mit der Schule hervor, die gerade im Bann Luttenberg vorbildlich sei und gab dabei seinen Wünschen Ausdruck, daß diese Zusammenarbeit auch weiterhin bestehen bleibe. Die Ansprache schloß mit einem Aufruf, alle Kräfte in den Dienst der großen Aufgal>e zu stellen. Hierauf gab der Ifeuptstammführer des Bannes dem Bundes-jugendführer die Versicherung, daß sich Jeder Führer imd jede Führerin ganz einsetzen wird, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Mit dem Fahnenlied der HJ und dem Gruß an unseren Führer wurde die Tagung beendet. m. Ein Stier auf Abwegen. Als der Landwirt August Schober in Fluttendorf, Gemeinde Diepersdorf bei Mureck am Montng früh zwecks Fütterung seinen Viehätall betrat, brachte ihn das Fehlen seines zirka 600 kg schweren Stieres unliebe Überraschung. Die Nachschau ergab, daß sich das Tier nachts von der Kette gerissen hatts und durch das Stallfenster, das es mits-imt dem Fensterstock ausgehoben hatte, zu entkommen suchte. Da sich die Öffnung jedoch eis 7.u klein erwies, war es nach Eindrücken einer Tür durch die Butterkammer in den Hof gelangt. Dort hatte sich der Stier durch einen schmalen, zur Senkgrube führenden Zuq mg gezwangt, von dem er schließlich in die Tiefe stürzte. Nach längerem Suchen wurde er dort mit Kopf und Vorderteil in der Jauche steck^rid, aufgefunden. m. Einen Fahrraddieb gefaßt. Vor einigen Wochen wurde dem Besitzer Welitschki aus Unterkundigund vor dem Gasthause Fivolt ein Herrenfahrrad gestohlen. Der Täter blieb bisher unbekannt. Am 20. d. M. hielt eine Verkehrsstreife der Gendarmerie in Kunigund einen gewissen Bratschko, Knecht aus Wer-titsrhberg an, der ein guterhaltenes Fahrrad bei sich hatte. Bei der näheren Kontrolle ergab sich, daß Bratschko das Rad des Welitschki bei sich hatte. Er legte schließlich ein Geständnis ab, daß er das Rad seinerzeit vor dem genannten Gasthause gestohlen hct. Vor und hinter den Kulissen des Marburger Festwoche Die Kuh mit den sechs Beinen, Messerwerfer, Allotria und alte Marionettenkunst — Im Wohnwagen durch die Welt Noch einmal stürzen wir uns in den Trubel des Marburger Herbstfestes. Dort winkt mit bunter Fassade das „Allotria". Schon von draußen hören wir das Lachen und neugierig treten wir ein. Nachdem wir einige Strapazen über uns haben ergehen lassen, rstimmen wir mit ein in dieses Lachen, denn Schadenfreude soll ja die reinste sein. Doch worüber wir lachen, das wollen wir nicht verraten, ebenso wie wir nicht die Geheimnisse des ,,Lachens am laufendem Band" preisgeben wollen. Aber lachen werden unweigerlich alle, die hierherkommen — ein befreiendes Lachen, das alle Sorgen vergessen macht. Da drüben kann man Autofahren — mit und ohne Führerschein. Die Verkehrsregeln spielen keine Rolle, und es kommt riuch zu entsprechend vielen Zusammenstößen. Aber was macht das! Die Gummiränder der Aulos si'- ' welch und geduldig. „Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier sehen Sie die Kuh mit den sechs Beinen und das Kalb mit dem Bulldoggenkopf!" Und die Kuh hat wirklich sechs Beine und eine Tochter hat sie auch, die wiederum sechs Beine hat und noch dazu Milch gibt. Das Kalb sieht tatsächlich einer Bulldoge ähnlich. Staunend stehen wir vor den Seitensprüngen der Biologie. Dann gehen wir zur Abwechslung einmal hinüber zu den kleinen Shetlandponnies, mit denen ein junges Mädchen reizende Dressurakte vorführt. Gleich nebenan zeigen die 5 Andorras ihre ncrvenaufroizenden Künste im Messerwerfen. Die Westdeutsche Volksbühne bringt Illusionstheater und „Jonny Ahoi" macht die Süßwassermatrosen zum Gegenstand vergnüglicher Vorführungen. Reizend ist die kleine Akrobatin Tepino. Uber allem schlenkern die Wagen des Riesenrades, das zwar nicht die Dimensionen jenes berühmten im Wiener Prater hat, aber das deshalb nicht weniger Vergnügen bereitet. Und nun zum Schluß wollen wir noch des Marionettentheater besuchen. Hier wird nm offensichtlichsten die uralte Tradition der ,,Fahrenden" weitergetragen, eine TradHinn, die nach Jahrtausendnn zählt. Leicht ist das Los des ,,fahrenden Volkes" nicht. Das erfahren wir beim Besuch in einem der Wohnwagen, die rings um das Jahrmarktgelände aufgestellt sind. Gemütlich sind diese Wohnwagen eingerichtet. Von der Romantik, wie sie uns Filme und Bücher darstellten, ist zwar nichts mehr zu spüren. Die Wagen haben Schlaf- und Wohnzimmer, Küche und manchmal sogar Balkons, dazu elektrisches Licht und Gas. Sie erinnern eher an saubere kleine Einfamilienhäuschen, die von Hausfrauen peinlich in Ordnung gehalten werden. Ja, sie sind wirklich gute Hausfrauen, die Damen, die im Schein der hellen Lampen die Zuschauer herbeirufen und Vorführungen zeigen. Da sitzt uns gegenüber eine Frau mit gutem freundlichem Gesicht. Sahen wir sie nicht eben noch im weißen Seidenkleid an der Kasse zu Hoppes Afrika-Revue sitzen? Doch jetzt ist sie eine Hausfrau wie alle anderen verheirateten Frauen, und sie hat es gewiß nicht leichter als diese. Morgens müssen die Tiere versorgt werden, dtmen die sorgfältigste Pflege gilt. Dann macht sie schnell ihre Einkäufe und besorgt ihren Haushalt. Nachmittags und abends sehen wir sie mit stets dem gleichen freundlichen Lächeln an der Kasse sitzen. Acht Tage hier, dann heißt es wieder einpacken und weiter geht es in eine andere Stadt. Längst sind sie nicht mehr das „fahrende Volk", das für uns immer den romantischen Schimmer eines leicht liederlichen Lebens hatte, das jenseits alles Bürgerlichen stand. Sie sind ehrsame Betriebe wie jeder andere. Sie unterstehen der Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe, und Reichsmi-nister Dr. Goebbels hat sie unter seinen Schutz genommen. Nein, leicht haben sie es gewiß nicht. Ohne Rast und Ruhe geht es immel" weiter, immer weiter. Und doch sind sie sich einig in dem Urteil: ,,Wer einmal dabei ist, den läßt es nicht wieder losl" So kommt es, daß manche von ihnen eine vielhundertjährige Familien-trndilion haben. Und ihre Kinder, die wohl die meisten Schulen von allen Kindern der Erde besuchen, werden auch wieder bei diesem Beruf bleiben. Denn es ist so unendlich schön, Menschen Freude, Entspannung und Lachen zu bringen. Gerade im Krieg ist ihre Aiitgabe besonders dankbar, denn auch gute Laune ist kriegswichtig. St. Todesstrafe Iflr einen Volkssdiidliag Hohe Zuchthausstrafen für hemmungsloie Einbrecher Der nach Ungarn zuständige 19 Jahre alte, bereits vorbestrafte Eduard Pelszar sowie der 18 Jahre alte, ebenfalls vorbestrafte Julius Sabathy aus Eggenberg und der 18 Jahre alte Leopold Krebs aus Graz hatten sich vor dem Sondergericht Graz wegen einer Reihe von Diebstahlverbrechen zu verantworten. Alle drei Angeklagten verübten in verschiedenen Warenmagazinen in Graz Einbrüche unter Ausnutzung der Verdunkelung und entwendeten Geldbeträge, Lebensmittel und Waren aller Art. Die gestohlenen Sachen behielten sie zum Teil für sich, zum Teil wurde das Diebsgut an verschiedene Personen, die ebenfalls ihrer Bestrafung entgegensehen, weiterverkauft. Auf der Rückkehr von einem unbefugten Grenzübertritt überredeten sie einen Bekannten zur Mitreise unter dem Vorwand, ihm beim Ankauf von Kleidungsstücken behilflich zu sein. In der Annahme, daß der Betreffende einen größeren Geldbetrag bei sich führte, forderte Pelszar seine Diebsgenossen auf, den Reisegefährten zu ermorden und ihn seiner Ha'^o zu berauben. Die Ausführung der Tat unterblieb, jedoch beraubten sie ihren Mitreisenden um e'nen Geldbetiag. Eduard Pelszar wurde für die hegargenen zahllosen Einbruchsdiebstähle '.n Verbindung mit der Kriegswirtschaftsverordnung wegen Beiseiteschaffen lebenswichtiger Bedarfsgüter sowie als Verdunkelungsverbrecher unter Berücksichtigung seiner besonders verwerflichen verbrecherischen Gesinnung bei der Mordanstiftung zum Tode ve'"urteilt. Der Angeklagte Sabathy erhielt eine Zuchthausstrafe von 8 Jahren und der Angeklagte Krebs eine Zuchthausstrafe von 5 Jahren. m. Riesensanitätskraftwagen fOr Graz. Die Kreisstelle Graz-Stadt des DRK erhielt einen neuen Sanitätswagen modernster Bauart, der mit allen neuzeitlichen sanitären Einrichtungen, darunter auch mit einem Operationstisch, ausgestattet ist und sich zum Transport von 12 liegenden oder 32 sitzenden Kranken eignet. Der Wagen hat eine Länge von B'/ä Metern und trifft am Freitag in Graz ein. Der neue Sanitätswagen kann am Samstag ab 9 Uhr in der DRK-Hauptwache am Dietrichstcinplatz und ab 10 Uhr am Adolf-Hitler-Platz besichtigt werden. Der Wagen wird vorübergehend in den besptzten Gr»bie-ton erprobt und später der Kreisstelle Graz-Sladt ständig zur Verfügung stehen. Numnfer'IWR ScpfcMer 1942 SeHe 7 ZuchlbaiK Nr BielMliM vn Labensniltelmarkea VoT dem Sondergericht Graz hatten sich der 32jährige Franz Horkatschelc, der 36]äh-rige Ludwig Miksch, die 47jährife Elisabeth Greifiene^ger, der 52jährige Josef Mangel, der 54jährige Adolf Rauch und die 41jährtge Berta Unger zu verantworte«. Horhatschek, Mango] und Rauch hatten in eiaer Druckerei, in der sie beschäftigt waren, eine Anzahl beim Druckverfahren beschädifter Lebensmittelkarten entwendet, die brauchbaren Teile herausgeschnitten und diese Marken fUr sich selbst eingelöst oder weitergegeben. Die Greißenegger hat den Horbatschek zum Diebstahl aufgefordert, zusaimnen lait Man-gol Marken und zur Anschaffung von Lebensmitteln verwendet. Die Unger entwendete gleichfalls einen beschädigten Bogen mit Brotmarken und gab ihn weiter. — Sämtliche Angeklagten hatten sich der widerrechtlichen Aneignung vo« Lebensmittelmarken und des Mehrverbrauches bewirtschafteter Erzeugnisse schuldig gemacht und dadurch böswillig die Deckung des Bedarfs gefährdet. Wegen Verbrechens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung und der Ver-brauchsregelungs-Strafverordnung wurden die Angeklagten Franz Horbatschek, Ludwig Mikstfh, Elisabeth Greißenegger, Josef Mango! und Adolf Rauch zu einer Zuchthausstrafe von je fünf Jahren und die Angeklagte Berta Unger zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten verurteilt. m. Schmuck Im Werte von 3000 RM gestohlen. Am 21. September zwischen 11.50 bis 12.15 schlich sich ein bisher unbekannter Täter in die Wohnung des Otto Kalkbrenner in Marburg, Girstmaiergasse, ein und entwjsn-dete Schmuck im Werte von ca. 3000 RM. m. Der'Kreis Mureck berichtet. Nach kurzer Unterbrechung wurde am Montag mit ei»em, durch Ortsgruppenleiter Loidolt eröffneten Appell die Parteiarbeit wieder aufgenommen. Kreisschulungsleiter Lill beleuchtete das schädigende Wirken des Judentums, •ein parasitäres Dasein auf Kosten fremder Völker und seine Weltherrschaftspläne, verwies auf die Gefahren, die Europa durch den jüdisch bolschewistischen Geist von Osten her drohten und brachte die in England erdachten schändlichen Pläne, die eine Ausrottung des deutschen Volkes bedeuten würden, in Erinnerung. Von den belehrenden Worten tief beeindruckt, entboten die Parteigenossen ihren begeisterten Gruß an den Führer, ■— Als ersten Abend der Spielzeit 1942/43 brachte das Steirische Landestheater unter Sepp Zeilhofers Leitung das Lustspiel von Ika Thim „Schwiegermütter" unter dem Beifall der zahlreichen Besucher zur Aufführung. Wirtseöatt USA-Oelkapifalisten wollen Welflienschaft Da die eigenen Erdöllager durch die Miß Wirtschaft vor der Erschöpfung stehen, halten sich die USA für berechtigt, fremde Lager in Besitz zu nehmen Der Innenminister Harold L. Ickes hat in seiner Eigenschaft als us-amerikanischer Kommissar für die Ölversorgunjr während der letzten Wochen zahlreiche Aufsätze veröffentlicht, die die Öffentlichkeit auf die Gefahr einer ölknappheit und des Verlustes wichtiger Ölquellen im Falle eines ungünstigen Kriegsausganges aufmerksam machen sollen. Bemerkenswert an diesen Aufsätzen, die in der Wochcnschrift Collier's erschienen, ist, daß die Gefahr der Unterversorgung nicht mehr wie im Frühjahr und Sommer nur in Transportschwierigkeiten und der unzureichenden Belieferung des industriellen Ostens gesehen wird, sondern in einer drohenden Erschöpfung der us-amerikanischen Ölquellen und der Möglichkeit, daß den Verein. Staaten und Großbritannien die Kontrolle über die wichtigsten ölreserven der Welt entrissen wird. Mit diesen Warnungen verbindet Ickes die Herausarbeitung der angeblichen Abhängigkeit des us-anierikanischen Wirtschaftsschicksals von der Sicherung des Weltmarktes für Industrie und Landwirtschaft und grundsätzlich eine Auffassung, die Amerika für verloren ansieht, wenn es durch den Verlust seiner Ausfuhrmärkte nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Überscliuß- und Ab-satzprobleme zu lösen. Der Aufsatz ist infolgedessen ein offenes Bekenntnis zum Ausfuhrpessimismus und zum traditionellen Imperialismus der us-amerikanischen Großindustrie. Erschöpfung der USA'ölquellen durch Raubbau Die Gefährdung der Ölversorgung leitet Ickes aus der wachsenden Erschöpfung der USA-Ölquellen ab. Der große Umfang der ölproduT^tion in den letzten Jahren sei nicht Symptom des ölreichtums, sondern nur der gewaltigen Raubbaupolitik, die in der zuneh nienden Überschreitung der Neuentdeckungen durch den Ölverbrauch zum Ausdruck komme. Im Zeitraum 1938/40 haben die Verein. Staaten 4,250 Mrd. Faß Rohöl ge Wonnen, im gleichen Zeitraum aber nur 2,5 Mrd. Faß neu entdeckt. 1941 hat sich dieses Mißverhältnis noch verdeutlicht: einer Förderung von 1,4 Mrd. Faß standen Entdek-kungen unterirdischer ölreserven von nur V2 Mrd. Faß gegenüber. Selbst wenn der gegenwärtige kriegsbe dingte Gesamtauftrieb des Ölverbrauchs aufhören und der Jahresverbrauch bei etwa Melodien aus dem Metropol 50-jähriges Jubiläum • des beliebten Berliner Theaters Wenn sich am 24. September im Metropoltheater in der Behrenstraße der Vorhang zur Uraufführung der neuen Opefette von Heinz Hentschke »Hochzeitsnacht im Paradies« hebt, sind es 50 Jahre her, daß die Berliner 1892 zum erstenmal die stolzen Marmoraufgänge des neuen Hauses, des damals größten (Theaters Berlins hinaufgingen. Für sechs Millionen Mark hattea die Wiener Gebrüder Ronacher in der Behrenstraße mitten zwischen den Großbanken einen üeländestreifen gekauft und von den Architekten Fellmer und Hellmer mit verschwenderischer Raumverteilung das neue Theater errichten lassen, das sie »Theater Unter den Linden« tauften. Die mit C. M. von Webers Jubelouvertüre begonnene Eröffnungsvorstellung brachte die einaktige Operette »Daphne« und eine bilderreiche Tanzschau »Die Welt in Tanz und Bild«. Aber die Berliner gingen nicht mit und nach, zwei Jahren waren den Brüdern Ronacher die Lasten so über den Kopf gewachsen, daß sie das Theater an Julius Pritsche abgaben, der es nun mit der klassischen Wiener Operette versuchte, aber auch nach vier Jahren mit erhebUchen Verlusten die Waffen strecken mußte. Erst der nächste Besitzer, Richard Schultz, (ler das Haus in Metropoltheater umtaufte, f, Scfuuh SchcrUnilderdlenst-M. „Hochzeitsnacht Im Paradies" Eine Szene aus dem achten Bild des neuen Operettenschlagers: ein Liebestrank wird kxedrenzt fand das rechte Berliner Rezept. Im ersten Teil bot er ein Variet^programm, im zweiten Operette und Posse. Aus der Durchdringung der beiden Teile mit Ballett, Komik, schönen Sängerinnen, feenhafter Ausstattung und ansteckendem Tempo entstand die Berliner Revue, die nun der Theatermagnet der Reichs hauptstadt wurde. Paul Lincke hatte den Stil des Berliner Revueschlagers geschaffen. Im Metropol wurden der bewegliche Guido Thielscher und der elegante Josef Giampietra zu den populärsten Komikern Berlins. Der Weltkrieg machte der Metropole ein Ende und es folgte wieder eine Zeit der Operette, für die die besten Kräfte herangeholt wurden Ciaire Dux, Tino Pattiera, Leo Schützendorf, ueo SIezak sangen im Metropol und Franz Lehar schenkte dem Metropol die Uraufführung seiner Operette »Friderike«, »Land des Lächelns«, »Schön ist die Welt«, deren Melodien von der Behrenstraße ihren Siegeszug in die Welt antraten. Das Starsystem führte auch im Metropol zum Zusammenbruch und als 1934 Heinz Hentschke das schöne Haus übernahm, fand er ein Chaos vor und sah sich vor die schwere Aufgabe gestellt, einen dreifach neuen Untergrund zu schaffen, einen neuen Spielplan, ein neues Ensemble und ein neues Publikum Diese Aufgabe ist voll und ganz gelöst — mit dieser stolzen Bilanz darf Heinz Hentschke ins zehnte Jahr seines Direktorenamtes eintreten. Bei der Ensemblebildung bewies er das erfahrene Auge des alten Theatermannes. Als er daran ging, für das Metropol einen neuen Spielplan aufzubauen, zeigten sich empfindliche Lücken in der Produktion und Heinz Hentschke sprang selbst als Autor in die Bresche und schuf in diesen zehn Jahren zehn Bühnenwerke, von denen ein Teil bis jetzt über viele Hunderte von Bühnen des In-und Auslandes gegangen ist. »Lauf ins Glück«, »Ball der Nationen«, »Auf großer Fahrt«, »Marielu«, »Maske in Blau«, Melodie der Nacht«, »Der arme Jonathan«, »Die oder keine«, »Frauen im Metropol« und jetzt »Hochzeitsnacht im Paradies« sind die Werke, zu denen er junge Komponisten heranzog, wie Fred Raimond, Ludwig Schmidseder, Joe Rixner und jetzt Friedrich Schröder, die dem Metropol ihre ersten großen Erfolge zu danken haben. I^eichsminister Dr. Goebbels empfing am Mittwoch aus Anlaß des 50-jährigen Jubiläums des Berliner Metropoltheaters den Leiter dieser weit über die Reichshauptstadt hinaus bekannten Bühne, Heinz Hentschke, sowie eine Abordnung des bühnenschaffenden und des technischen Personals, In einer herzlich gehaltenen Ansprache würdigte der Minister die Verdienste des Metropoltheaters um die frische und gehaltvolle Unterhaltung seiner Besucherscharen unter der Leitung Heinz Hentschkes und zeichnete diesen durch 1,450 Mrd. Faß stehenbleiben sollte, würden die us-amerikanischen ölreserven in 14 Jahren erschöpft sein. Für Amerika sei es deshalb notwendig, sich den Zugriff auf Ölquellen außerhalb der USA zu sichern. Da gebe es vier große ölbezlrke: Mittel- und Südamerika, die UdSSR, der Ferne Osten und der Mittlere Osten. Abgesehen von den wenig umfangreichen Ölquellen des Fernen Ostens seien diese ölbezirke von denen in USA dadurch unterschieden, daß ihre Reserven praktisch unerschöpflich seien. Der Krieg gehe letztlich nur um die Kontrolle der genannten ölreserven. weshalb die Entscheidung in diesem Krieg heute im Kaukasus und im Mittleren Orient fallen müsse. Die Kontrolle auch über die süd- und amerikanischen Ölquellen werde demjenigen zufallen, der das Ol des Kaukasus 'und des Mittleren Orients kontrolliert. Für den Aufsatz von Ickes ist die Einstellung bezeichnend, die von der us-anierikani-schen Oberschicht grundsätzlich geteilt)wird: die Welt könne nur von einer Gruppe beherrscht werden. Die Möglichkeit einer Lösung der Wirtschaftsprobleme durch innere Reformen usw. und der Aufteilung der Welt in geschlossene Herrschaftsräume wird grundsätzlich abgelehnt. Deshalb muß auch der us-amerikanischen Öffentlichkeit gesagt werden; ihr eigenes Schicksal und ihr I-e-bensstandard hängen davon ab, daß die Verein. Staaten die jetzige Weltordnung aufrechterhalten. Typisch sind folgende Ausführungen: Furcht vor der Armut »Wir wissen, daß der Unterschied zwischen Annut und Reichtum in den USA von der Vielzahl, dem Umfang und der Zugänglichkeit der Auslandsmärkte abhängt. Wir wurden zu einer reichen und mächtigen Nation nur, weil unser Außenhandel zunahm, d. h. der Absatz für unsere Nahrungsmittel, Rohstoffe und Industriewaren. Die Zerstörung unserer Auslandsmärkte muß die langsame Abdrosselung dieses Handels auslösen und bald unsere Ersparnisse erschöpfen. Unser Lebensstandard müßte fallen, unsere sozialen Einrichtungen zerplatzen; wir würden ein armes Land werden, von armen Männern und Frauen bewohnt, ein armes Agrarland im wahren Sinne des Wortes.« Kein Verzicht auf Weltherrschaft Aus der gleichen Zielsetzung lehnt Ic^s grundsätzlich alle Möglichkeiten einer 01-autarkie beispielsweise durch synthetische Verfahren ab, weil sie einen Verzicht auf die Weltherrschaft dokumentieren würde. »Wir wissen zwar, daß bestimmte ölerzeugnisse aus Kohle und Gestein gemacht werden können . . H «Iber diese Verfahren sind kostspielig, und bislang hat noch niemand entdeckt, wie man hochwertiges Leichtbenzin synthetisch herstellen kann. Darum benötigen wir eine staatsmännische ölpolitik. Die wirtschaftliche Zukunft der Welt und alles, was diese bedeutet, hängt davon ab. wer ihre ölreserven kontrolliert.« Die nene DeolsdiB Unlallversicherong Da im Rahmen der Sozialversicherung nur für die Folgen von Berufsunfällen gehaftet wird, bestand schon seit langem ein dringendes Bedürfnis nach billigem Versicherungsschutz gegen die vielen Unfallgefahren, die jedermann auch" außerhalb des Berufes bedrohen. Die neu geschaffene Volksunfallversicherung soll diesem Bedürfnis abhelfen und allen Volksgenossen zu billigen Prämien Schutz vor den Schäden gewähren, die sie durch Unfälle aller Art ohne Rücksicht auf deren Entstehungsursache treffen können, so daß für Berufsunfälle, außerberufliche Unfälle, Sportunfälle usw. in gleicher Weise gehaftet wird. . . X • IL Die neue Volksunfallversichenmg ist m Ihren Prämien und Versicherungsleistungen im ganzen Großdeutschen Reich einheitlich aufgebaut; ihr Abschluß Ist dankbar einfach und erfolgt ohne jede Unterscheidung von Gefahrenklassen. Es wird daher jedermann lu den gleichen Versicherungsbedingungen und Prämien versichert. Wird der SdiadiveHneister anih Biropanetster? Die obige Frage möchte man drei Runden vor Schluß des Turniers des Großdeutschen Schachturniers in München um die Europameisterschaft beinahe bejahen. Die achte Runde war für die Spitzenleute beider Turniere kritisch. Im Titelturnier legte Keres eine Bremer Partie gegen Richter unglücklich an und verlor ein Turmendspiel. Auch Aljechin hatte es gegen Foltys schwierig, der Weltmeister erreichte jedoch noch Remis, so daß er nun mit einem halben Punkt führt. Bogoljubow ist ihm durch einen Sieg über Rabar nähergekommen. Rellstab verlor gegen Stolz, der Aljechins Verteidigung spielte. Die Partien Barcza—Junge und Rn-hacek—Napolltano endeten unentschieden. Der Stand ist nun; Aljechin (Frankreich) 6 Punkte, Foltys (Protektorat) und Keres (Ostgebiet, Estland) je SVz Punkte. Bogoliii-how (Generalgouvernement) 5 Punkte und eine Hängepartie, Richter (Deutschland) 4Vi Punkte und eine Hängepartie, .junge und Rellstab (beide Deutschland) je 3Vi Punkte, Napolltano (Italien). Rohacek (Slowakei) und Stoltz (Schweden) je 3 Punkte. Barcza (Ungarn) 2V1 Punkte, Rabar (Kroatien) 2 Punkte. Im Aufstiegturnier schlug Oberleutnant Müller (Deutschland) den führenden Schweden Danlelsson, der Ungar Szily unterlag gegen Samarian (Rumänien), beide waren bisher unbesiegt. Der Stand der Spitze ist nun: Danlelsson 6 Punkte, Müller 5vi Punkte, Szilv 5 Punkte, Füster, Norcia, Sumarian und Zwetkoff je 4V1 Punkte. * Soldaten spielen Schach Das Oberkommando der Wehrmacht hat das Schachspiel mit in das Aufgabengebiet der Wehrmachtsbetreuung einbezogen. So wurde u. a. der bekannte Schachlehrer Nolte beauftragt, die schachliche Betreuung der Wehrmacht im Ostland zu übernehmen. In einem Soldatenheim in Riga hielt er Lehr-kurse ab, die sich schon bald größter Beliebtheit erfreuten. Als Teilnehmer kamen auch hohe und höchste Offiziere. Selbst der Oberbefehlshaber Ostland besuchte den Kursus. Laufend führt Schachlehrer Nolte auch größere Veran^altungen in Form von Blitzturnieren, Reihenvorstellungen, Vorführungen am Demobrett sowie Lösungs- und andere Turniere durch. Auch in den Feldlazaretten betreut er schachfreudige Soldaten. Aus aUee Welt a. Er schenkte der Welt dag AUindninnL Am 23. September 1882 starb der deutsche Chemiker Friedrich Wöhler, neben Justus von Liebig ein Bahnbrecher der modernen Chemie. Neben der großen Zahl der Erfindungen, es seien hier die metallischen Elemente Beryllium und Yttrium und die Ben-zoylverblndungen genannt, entdeckte er das Leichtmetall Aluminium, das er als Erster durch Zusetzen von Aluminiumohlorid mit Kalium als graues Pulver darstellte. Wie so mancher großer Gelehrter hat Friedrich Wöhler die ungeahnte Entwicklung dessen, was er in seinem Laboratorium schöpferisch fand, nicht mehr erlebt — niöht mehr erlebt, daß das aus der Tonerde gewonnene Aluminium einer der wichtigsten und vielseitigsten Werkstoffe wurde. Nachdem sich die praktische Herstellung dieses Leichtmetalls auf chemischem Wege zunächst als nicht wirtschaftlich erwiesen hatte, begründete erst die Entwicklung verschiedener elektrolytischer Verfahren die Herstellung in großem Maßstab und eröffnete, etwa von 1855 an den technisch-wirtschaftlichen Triumphzug dieses Stoffes. Es gelang Deutschland, sich nach und nach an die zweite Stelle, nach Amerika, der Weltproduktion von Aluminium zu setzen. Wie ausgedehnt und vielseitig die Verwendung des Aluminiums, dank seiner Leichtigkeit, Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse, als Werkstoff in vielen Zweigen der Industrie — vor allem des Luftschiff- und Flugzeugbaus, der .Maschinenindustrie, der Haus-wirtschaftsartikel — geworden ist. ist bekannt. Die Welt hat allen Grund, dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler für dieses Geschenk zu danken. Sport und Turnen Die geht weiter Nach der Unterbrechung am vorigen Sonntag werden am 27. September die Meisterschaftsspiele in der steirischen Gauklasse in beiden Gruppen wieder aufgenommen. In der Gruppe B, der die Untersteiermark angehört, kommt es im Marburger Reichsbahnstadion zu der Begegnung zwischen der Abt. Reichsbahn der Marburger Sportgemeinschaft und der sieggewohnten Elf der SG Cilli. Das Spiel, das im Anschluß an die sportlichen Darbietungen anläßlich des Marburger Kreistages zur Abwicklung kommt, verspricht an- gesichts des so ziemlich ausgeglichenen Kräfteverhältnisses beider Mannschaften einen spannenden Verlauf. Ferner spielen in der Gruppe B am Sonntag noch Orazer Sportklub — Leibnitz sowie Post Graz — Rosenthal in Graz. In der Gruppe B, der die Untersteiermark anSonntag: Kapfenberg — Puch, Donawitz — GAK und Reichsbahn Graz — Zeltweg. Ra-pld-Marburg und Pohnsdorf sind diesmal spielfrei. ; Üunder Hägg, der schwedische Rekordläufer, wird in Helsinki bei einem Leichtathletikfest zugunsten der finnischen Kriegsversehrten an den Start gehen. : Um Schmellngs Nachfolge, Die APPE, der neue Europäische Berufsboxerverband, hat die Europameisterschaft im Schwergewicht neu ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis wobei eine zum 20. Oktober einzureichen, VAri^ihnn£ Titcls »Generaldirektor« aus. Kaution von 1(D00 Lire zu stellen ist« ; Schwimmleistung eines Italienischen Pio* niemiajors. Eine hervorragende schwimmerische Leistung vollbrachte der italienische Pioniermajor Serrato. Er durchschwamm die Meerenge zwischen Krevesa auf dem griechischen Festland und Santa Nauta auf der Insel Leukas im Jonischen Meer, die eine starke Strömung autweist imd 16 km breit ist, in 7:22 Stunden. 9«Rt S »Mar^rftf Zettnitg!« 29. SepUmbtr t943 Blinnn^r M Die Geschieht# eines Vatermörders i OiMC QMOlitohts MMitHt Im Jtbre 108. Nach langer ktbrte tin Solu — nach neuester Pariser Mode gekleidet — Ins Vaterhaus avraek. Stflrmisdh eilte er auf den Vater eu, ihn »n omarmen — and sticht Ihm mit den steif enporstthendeii Kragtnspitzen •in Kw ans. Seit diestr Zeit ninnte man diese Krate« »Vatermtrder«. Heute'mochte man wflnscben, daß es noch mehr selchef Vatermörder — wenn auch Dtdbt mit solcli lebensffefahrllchei Spitzen ~ flbe. Demi diese Kragen waren vom Hemd getreant end mtn konnte sie auswechseln» wenn sie schmutzis waren. Haute trtgt der Mann oft sein Hemd noch weiter, auch wenn Kragait end Mamchettee lanen einen leichten Fettrand haben. Ca Ist kanm zo sehen, meinte er. und sonst sieht das Hemd ia noch tadel' los ans. Die Polee devon ist aber. daB die Oberhemden an den Kragen immer zuerst entzweigehen, weil hier die Hausfrau am meisten reiben muB. nanderttansende von Oberhemden wflrdeo länger halten, wenn die MAnner die Hemden nicht so sebmutilg werden Halen. Man s9srt gar nichts, wenn mtn die Hemden so schmutsig werden lIBt Im Qegenteil: doppelt schmutzige Wische kostet nicht-nur doipelt« aendern oft dreimal so viel Waschpulver! Aulerdem muQ der durch SdliweiB eingefretsene Schmutz an den aurcn donwem einaetretsene bcnmutz an oen Manschetten und Kragen durch Reiben und Bürsten heraustebolt werden, wob^l Hemden rasch karuttgehen. Trotzdem sind Hemden mit durchgeschcu-, erten Kragen noch tu benutzen. Man kann den Kragen vom Hemd abtrennen.*umdrehen und wieder annttien. Das Hemd kann dann wieder längere Zelt getragen werden. Genau so kann man Manschetten mit abgenutzten Rändern umwenden oder man macht aus KlaMmanschetten einfache Manschetten. Man schneidet den umgeklappten Tdi ab und stepiH einen tauberen Rand. Bhies der |[nopflöcher sehlielt man und näht einen Knopf darauf. Alles kommt heute im Kriege darauf an. Wäsche und Kleider so zu pflegen, dal) aie länger tialten — eder unbrauchbar Gewordenes wieder brauchbar zu machen-Helfen Sie dazu auch sehen mit? Staditlisster Martari s. 1 Drsa Freitei, 28, Septomker Pivleo i PAOANINI Operette In drei Akten voa rreni Lebdr Beginn: 20 Uhr. Ende: 23 Ufir. Amtliche Bekanntmachungen DER REICHSSTATTHALTER IN DER STEIERMARK GZ: lIb-577-Le 54/MÖ42. Graz, am 22. Sept. 1942. Englisch und Musikunterricht An den Lehrerbildunfsanetalten- In Marburg, Taurlsker Straße 13, Graz dtt. in Marburf, Meliingerstraße 90 und nt. der Lehrerbildungsanstalt in ObenchUtzen, sowie an der Lehrennnenbildunfsanetalt Marburg (Drau), SchönererstraBe 4, gelangen Englisch« und MusikunterrichtBetunden zur Besetzung. Pnvatlehrer und Privatlehrerinnen wollen sich bei den genannten Anstaltedirektionen unter Vorlage ihrer Personal-dokumeote (Geburtsschein, Nachweis der arischen Abstammung, Zugehörigkeit zur NSDAR bzw. zum SteiHschen Heimatbund, Prüfungszeugnisse, Zeugnisse über schulmäßige Unterrichtserteilung) mündlich oder schriftlich melden, 9750 DER LANDRAT DES KREISES CILLI ZI. 3140/13 SlreiranvrelHi In Clffff Der örtliche Luftechutzleiter gibt bekannt: Am Sonnabend, den 29. September 1943, um 12 Uhr, findet in Cilli eine Probe der Luftschutzsirenen statt. Es wird ala Probeton das Signal »Entwarnung« (gleichbleibender hoher Heulton, dne Minute lang) gegeben. Ein luftschutzmäßiges Verhalten der Bevölkerung ist nicht erforderlich. Clin, den 25. September 1942. 9704 Im Auftrag: gez. Wloidcr, Oberleutnant der Schutzpoliaei. Oer Chef dor IhrlWerweltsif Ig der Uilersteiennsrk Der Besttftragte für die Zhrilreclitspflege Dienststelle Marburg a. d. Drau T 44/42-« " Elntollvng des V*rfahr*nt mr TodMwkiarung Georg Lackner, geboren am 5. März 1883 In Hohenegg Nr. 22, Bezirk Gottschee, verheiratet mit Anna Lackner, zuletzt Revierjäger beim Fürsten Aueraberg, ist im Juli 1914 zu den 7. Jägern eingerückt und kam sonach an die russische Front. Von einem im September 1914 in Grodno, Qa-üzien, unternommenen Patrouillengang kehrte er nicht mehr zurück und ist seit dieser Zeit vermißt. Da hiemach anzunehmen ist, daß die gesetzliche Vermutung des Todes im Sinne des § 4 des Gesetzes vom 4. 7. 1939 RGBl. I. S. 1186 eintreten wird, wird auf Ansuchen seiner Ehegattin Anna Lackner, Umsiedlerin In Amova Sela 37, Gemeinde Arnau, das Verfahren zur Todeserklärung eingeleitet und die Aufforderung erlassen, dem Gerichte Nachricht über den Vermißten zu geben. Georg Lackner wird aufgefordert, vor dem gefertigten Gerichte bezw. Dienststelle zu erscheinen, oder auf andere Weise von sich Nachricht zu geben. Nach dem 1. April 1943 wird das Gericht auf neuerliches Ansuchen über die Todeserklärung entscheiden. Marburg (Drau), am 22. September 1942. 9751 Tief «nchUttert geben wUr AUeo Verwandten* Freunden und BeHaxmten die txmurlge Neehrioht» d&fl unser Innigeti^eUebter und unvergeßlicher Bruder, Onkel und Sobwsffer, Herr Rudolf Kunz MaiinelUMipflMWi L B. am Mlttwocb, den 23. fkptember 1949, tm 83. Lebensjahre, nach langem Leiden verschieden Ist. Das Leichenbegängni« des unvergeßlichen Da-hlngeechiedenen findet Freitag, den 25. Septem' ber 1942, um 15 Uhr, aus der Teteolunimer dee Drauweiler-FMedhofee at4tL MMinirf/Dra.u, den 34. Beptember 1842. In tiefer Trauer: 9778 FamUH« Kums. Kalnil und ■ Wir iMibea mt varlsht ANNY LORBER Uffz. LENZ STEINER M. tai PdJ* HnWff a. 4. Dna Pnatiisli il Steirlicfceir Hdmatband ^ AiMtspoIltlMbes Amt Handwerker-Wettkampf — Handwerkliche Vorbilder! Die Handwerker • Wettlaunpfleitung dee lArbettepellti-Mhen Amtea in der BundesftUmini^ hat tm Hause Merbtng^ Domplata 20-1, eine Aualeee von handwerklichen Vorbildern aur SohAu geetellt, die formvollendetes handwerkllohee Schaffen deretellen und vor ellem den Wettkampftellneh« mem wertvolle KinwefaM fUr ihre Wettkamplsrb^t gelMB können. Alle Im Randwerk tKtigen Meister, Qeeellen und Lehrlinge dürfen es nicht vereäumcn, diese handwerklichen Vorbilder, die bie einachließlich 4. Oktober Mir Sduui gestellt werden, zu besichtigen. §778 ArbettapoL Aart, AM. Bendwevk, WetlluMiiffMtonf ttt Klsiiifir Iinz6l|isr ninniinnilllllllin^^ utY«rt(ebr.^LiefvethMi (•ttftervekle Wert 4D Rirt. ISr an# Skritte Wortaaieigia 13 M. lOtfl. lu 4u ftttielrwkte Wert 10 IM. De» Wortpreis cHt kit n 11 Bochstttea 1t bei AbholMDi e«r Aittkote tt tel. M Eaui-AatkMftaiebflbr fOr AnMim nlt A .-----■ --wJlang oder OiKbafttttelle« ID t»i- ADseiiea AeaefeiMMblalt Am Tue ver Cnebeliee im If Uhr. Klelat Wort dttat KeaowortaeMlhr i AbhojjiDf torch oder lotet 70 Rnf Aatkvaftaiebflbr lOr AnMiiep ml den VeroMrk: »AaihMlj lo eer Vcrwattong oder OaicbMttttelle« 3^ Ilei Aenieea «er4ea eer cetea Vorelaseadaae ie« Betragee (iDcli tflitig« BHefnurKea) aottenowincB. Mlwdee(gebBhr »r etwe Kleine Anietce I tM 2|| Schill tu vtrkaufen. Müller-ffutenbrunngasse 11 in Oher-Rotwtin. 9741-3 Oiiiki Ver Cloitelluaa vm Arbaitt« krlftaa nol eie Zastlnmaat 4aa s«itla4l(ea Arkeltumtei _ alaeekelt werde« Serviereriimen u. 2 Schank-burschen dringend gesucht für J\farbttrgertest Anfragen Oraurbraaselt, Marbur 771-6 Arbeitsame, veriaBliche AI-lelnkellaefla wird fUr bUrger. Hchen Gasthof gesucht. Zuschriften an Frau Straseer in Luttenberg. 9765 «6 Bedienerin für Vormittagsstunden von 8 bis 11 Uhr wird sofort aufgenommen. Vorzustellen bitte Nachmittag von 14 bis 16 Uhr. Anschrift in der Verw. 9738-6 Tüchtige, selbständige, deutsche Zahlkdlnerfai wird sofort aufgenommen. Anfragen in der Verwaltung. 9718-6 PreiwOUge fttr den Wachdienst In den besetzten Ge-bitten, auch Pensionisten, Rentner, jedoch unbeecholten und einsatzflhig, Im Alter von 24 bis 60, zu sofortigem Eintritt gesucht. Auskunft bei allen Arbeitsämtern und bei der Werbeleihing für die Ostmark; Thiel Rudolf, Werbeleiter, Gras, Sackstraße 27, Tel. 43-42, und Innsbruck, Hotel Mondschein, Mariahilt Nr, 0. 2609-6 Caf6 SchloBberg, CilH, sucht für sofort Küchenpersonal. Prinz-Eugen-StraBe 1. 8807-6 3[la iÜfrftfli Kinderloses Ehepur eucht möbliertes Zimmer. Zuschriften unter »Eijs^ene Bettwä-schec an die Verw. 9775-8 Ehepaar sucht gut möblier tßs, heizbares Zimmer. Angebote unter »Westfalen! an die Verwaltung. ^ Schönes, sofort zu beziehendes, möbliertes Zimmer, womöglich Stadtmitte, sucht Konzertmeister Nikola Petro-vitsch, Stadttheater, Marburg. 8694-8 fükdä a Ifüliuitf Dunkelblauer Schirm am 23.' 9. im Burgkino vergessen Gegen Belohnung Parkstraße 1 beim Portier abzugeben. Vor Gebrauch wird gewarnt. 9733-13 Braune Lederhose am Wege Qerichtshofgasse bis Bahnhof verloren. Der redliche Finder möge diese beim Fundamt gegen Belohnung abgeben. 9745-13 Augengiftser In der Burggae- se, in der Ntthe des isßger-hauses, am 23. 9. verloren. Abzugeben gegen Belohnung bei Grobelnik, BurggasseSa 9730-13 Junger Wolfshund verlaufen. Hört auf Hasan. Gegen Belohnung abgeben bei Motella, 9690-13 iorJbi|Wnm|tn.(ir?p».f^ami' auJUi-JciMO remrul 23-10 Heute 18,18.30,21 ühi NIPPONS WILDE ADLER beegeeteUt mit Untoneitiang der }a|)anl0chen Heereeleitung und unter AnfMoht der Luftiahrt-Inepektion des japeniechen Heeree von der Toho-Film A. O, Tokio. Ein Hohelied der Jaipanlschen Luftwaffe! Fttr JugemBlohe auffelaeeenl §755 eSMANAOE Heufe*'lM8^21 Uhi Von Freitag bis einsohließUch Montag, den S8. SeptBmber, bringen wir den U£a-Pilm Anna Favettl mit Brigitte Homey Mathias Wleoaaa nach dem Rwnan »Licht Im dunklen Hau»« von W. V. Hellander Ein kiLmikferiech eirfülltea dramatieekee Schau-•piel von menechllcher Net, meneohlleher L«l- densdiaft und meneehllchem QHlc^kl TUr Jufendlieke unter U Jahren nicht zugelaswm Am Dieastiif, den 38. Se^t., Programmweckeell 9740 IcMsaiele Irawderl Drei VMer um Amia Wocbenscheu Kulturfilm Für Jugendliche nicht zugelassen! Vorstellungen leden Preitas um 20 Uhr. SamsUg um 18 u. 80.80, Senntimr um 15, 18 u. 20.30 tJhr T OM-LICHTSPIELE PBTTaU Bis ebUcblieBlich Montag, 28. September Der Ufa-Film: Drei Unteroffiziere FUr Jugendliche zugelassen Verstellungen an Wochentagen 18.30 und 21 Uhr« AbeeniMB <• Aoslertigiuifen p-milienforschungs - Institut, Gras, Qrieskai 60, Ruf 67-95. 6987-14 Wer Wägt GmntJU guter 4ran«^Pripara»a lkiweHei(f«a •yjüEW' «y'-w _ rv^. gt • f\ lOOMHUONriS? ■). at . » ' i .C staatlich« l#ttafla - llnnahm# Wesiack Mwbwf lerau) Nerrenfless« 38 Jeder llntersteirer liest die »Marburger Zebung"! Dankeagung FUr die innige AntetlnahiHe, dae eahlrelche Geleite und die vielen Kranz- und Blumewuyen-den enlAf^lioh des Heimgesigea unseres Innlfetge-llabten Sohnee» Jeeef Kelateeh, spreehen wir auf diesem Wege imeeren herdliebsten Dank a\ie. Oans beeondera danken wir dem BeimliofveMtand in Brückl für die groSe HUfeMe4ung uad Ofeer-iMreitsokaft, dem Bahnbofv«reiand tu Pragerhaf, der Wehrmannschaft eowle allen seinen Barufa-Kollegen. 9737 Die tleftrauemde f^aailte Kaintaeh