LMllcherWMtllllg. Nr. 112 Prä numerations iei« : Im (^mptoir ganz,, fi. 11, b>i!>;. fl. 5.50. ^iür bicZuftcUunl; iuS Hu^^> h>,Ibj.5»!ki. ^>itdorPost^a:i,i.si. 15, haHij.,:. 7.5». Dol!ne,stan, 20. Mai Inlertl onsgebühr bl« lo Zeilen: imal «« lr., Lm.«0il.,s«>.i ft.;sonstPr.^eile N».Ulr.,2m.8lr.. 3m. lO lr. u. s. w. Iusvrtionsstempcl jet>,'«m. >'!0l». 1889. Amtlicher Theil. Se. k. und t. Apostolische Maiestnt haben mit Allerhöchstem Eabinctschrcibcn vom N^. H)iär; d. I. dcm Bischof von Trieft und Capodistria Bartholumaus Legat die Würde eines geheimen Rathes mit Nachsicht der'Taxen allergnädigst zn verleihen gcrnht. Das Präsidium der t. t. Finanzdircction iu Klüin l,at dcu Couceplsadjnncten dcr k. l. Landesrcgicrnüs! Felir Schaschcl znin provisorischen Finauzconcipistl» bci dicser Finanz-Lalidesbehördc crnannt. Nichtamtlicher Theil. Dic Dcralhml^n im Mcrl'Mministmuul ülnr die Neftrm der Dcrgl'khördcn „„h h^ h^.^ MMnschcn Nnlttrichtcö. Ueber dicsc Gegenstände fanden in den lctztcn Ta gen des Monates April Vcrathnnnen unter dem Vorsitze theils deS Ackcrbanministcrs, theils des Sectionschefs Frcihcrrn v. Weis statt. Diesen Bcrathnnqen wnrdcn die Mitglieder dcs Ncichsrathes v. Mayr. 0. Stark, Lohningcr, Dr. Stamm, dann der Ccntralderabauinspcctor Freiherr u. Bcust nebst den beiden Vcrawesclislcfcrcnten des Ackcrdanmi nisterinms zuzogen. Außerdem wohnten der Berathung, welche die Bergbehörden betraf, Frhr. v. Hingcnau, dir Nergbmidircctoren Wula aus ltladno und Hillingcr aus Klageufur! und die Verghauplmänncr Hübl und Kronig, dann der Berathung, welche den bergmännischen Un-wricht betraf, Ministcrialrath v. Itittinger, die Dircc-lnrcu der Bcrgacademien v. Tnnncr nnd Grinim, der Director dcr geologischen Rcicl>c. Mai. Dcr Adrcßcntwnrf der Adreß-commission, welcher in dcr heutigen Sitzung des Unterhauses vcrlcscu wnrde, lautet wie folgt: „Ew. k. und k. Apostolische Majestät! Wir haben mit ssrcndcn ans dcr Allerhöchsten Thronrede Ew. Majestät vernommen, daß wir dic ganze Aufmerksamkeit der Nation rasch und energisch ans das große Werk der inneren Umgestaltung richten sollen. Auch wir sind überzeugt, daß die geistige und materielle Entwicklung dcr Nation die unerläßliche Bedingung für die Wohlfahrt des LandcS und die sicherste Stütze für uuscre constitulioncllc Freiheit ist. Wir fühlen die Mänqcl, dcnen wir bisher durch die Ungnnst dcr Verhältnisse nicht abhelfen konnten, wir kennen die Anforderungen der Zeit, welche wir nicht un-berücksichtigt lassen dürfen, nnd durchdrungen von den Gefühlen dcr Nothwendigkeit zweckmäßiger innerer Reformen halten wir es für unsere heilige Pflicht, nachdem durch die Lösung der früheren, ans staatsrechtlichem Gebiete obschwcbeudcn Fragen die sichere Grundlage für unsere inncrcn Reformen gelegt wurde, unsere Arbeiten auf dem Felde der Gesetzgebung ohne Verzug zeitgemäßen Nesormcn zuzuwenden. Jene Punkte dcr inneren Reformen, welche in der Allerhöchsten Thronrede Ew. Majestät einzeln angeführt sind, enthalten derartige Gegenstände, .deren zweckmäßige Austragung anch dcr allgemeine Wnnsch der Nation ist; cs ist nothwendig, darüber je früher zu bestimmen, nnd wir wcrdcn nicht zögern, diese Gegenstände zu verhandeln, indem wir bei diesen unfcren Verhandlungen die möglichste Hebung der Voltswohlfahrt, die socialen Erfordernisse dcs Bandes und die vereinigten uud uou einander nicht zu trennenden Interessen der Ordnung und der Freiheit stets vor Augen halten werden. Wir ehren mit Pietät die Vergangenheit und die Erinnerungen dcs Vaterlandes. Wir wcrdcn uns aber trotz dieser Pietät nicht an Institntioncn klammern, welche früher zeitgemäß und vielleicht nothwendig gewesen sein mochten, jetzt aber das allgemeine Wohl, die Blüthe und constitntioncllc Entwicklung dcs Landes hindern. Gcranmc Zeit uud schwere Arbeit werden die wichtigen Gegenstände in Ansprnch nehmen, welche in der Allerhöchsten Thronrede cinzcln angeführt sind. Die GcsclMlnma muß abcr anch anßcr diesen noch auf zahlreiche nud nicht minder wichtige Fragen ihre Anf-mcrksamkcil richten. (5ö können und wcrdcn anch wahrscheinlich im ^anfc dcr Zett solche Fragen uns unterkommen nnd wir wcrdcn auch nuf diese unsere Entschließungen ausdehnen. Wir sind überzeugt, daß der gesetzliche Verband, welcher zwischen Ungarn einerseits, zwischen Croaticn nnd Slavonien anderseits, am verflossenen Reichstage dnrch ein staatsrechtliches Ucbcrcinkommcn zn Stande kam und auch factisch ins Leben trat, dnrch daö brüderliche Zusammenwirken, welches unsere gemeinsamen An- Dic Reclame in Paris. Der ..Augöb. Mg. Ztg." schreibt man aus Paris: selche Phantasie in den Anschlagczettcln zn ^agc trttt, d«s läßt sich gar nicht beschreiben. Dic wnndcrlichstcn Anfälle überraschen cincn da von^Zcit zn Zelt. So l°"deu sich neulich iu dcr gan^cn ^tadt kleine langUchc ^pierstrcifen iu äußerst bunten Farben und in allen ^icfcn Vagen an Häuser uud Mauern gleichsam angeätzt. Jedem fällt das auf, viele lesen die Adresse. u»d einige beuutzcn sie. Dic Bcsnchcr dcr großen Welt-"U5stcllnng erinnern sich dcS lebensgroßen Portrats mit ^hcimnißuoller Fingcrstcllung, das damals an alle (5cten bliebt war Es war ohnc allen Namen oder Vczcia,-'.'Ung. Jeder wollte wissen, wer das sei, und bemühte Z,'ch daruin unermüdlich, Bald wnßtc cs dahcr ganz ""ns und dcr Zweck war erreicht. Im ,.>!<"»>»,'I --»»l-„"'"" findet sich cine Earrisatnr, die sich darüber ln,tig ^cht. daß dem Pnblikum die Aussicht versperrt nnrd ,, ,ch dic ungchcncrcn Ankündigungen, die ans die Stell-, llm gcthürmt sind nnd die sich bci dcn Pferderennen ' "l Mnchen. Dcr Photograph, der diese seltsame Wa-U,"!'urg aufnimmt, ist mit abgebildet. Die Geißel er-!^"U vortrefflich und gerecht, aber woher rührt sie? si!^ ^'"s H"nser, dcrcn Anzeigen leserlich abgebildet ' °. und der Photograph haben zusammengeschossen k,!^ Vl'ld bcsttllt.' um einmal mehr die Aufmcrk-ln s ""f i'ch zu ziehen. Solche Mittcl werden zu 'l^'dcn bcnntzt, nnd mit einer Spitzfindigkeit ausge- dacht, dic jener dcr Diebesbanden gewiß nicht nachsteht. So verfolgt cincu denn dic Reclame überall hin, auf dcr Straße im bunten Faschingsgcwandc, im übrigen Leben bis zur Schädigung dcS Eharattcrs. Alle Brandmauern, die noch freistehen, find mit Nieseubuchslabcn nnd abscheulichen Gestalten beschmiert, nach Londoner Art, aber die Schönheit der Stadt geradezu beeinträchtigend. Anßerdcm tutschircn nun die bunten Zettel in allen Richtungen dnrch die Stadt, hoch anfgcthürmt um die Räder dcr Wagen her. Alan glaubt, cs komme eine Demonstration gegen dcn lilir,' <>.<,>^>' odcr sonst etwas hcrangewälzt. Ost sind die Wagen selbst phantastisch bunic Gestelle voll goldener und feuriger Bnch-stabcn, die den Käse, die Seife, die Badeschwämme, die Stiefelwichse nnd die Handbesen zn eincr öffentlichen Vcrherrlichnng bringen, die sich solche schmierige und alltägliche Substanzen in den bescheidenen Provinzstädten gar nicht träumen lassen. Das wunderlichste von allen solchen Fuhrwerken ist aber doch das vom Zachcrl aus Äicn. Wieder, wic immer, ist dcr Fremde französischer als die Franzosen. Jedes Geschäft in Paris hat feine drei, vier und mehr Wagen im Gange, um die Bestellungen an dcn Platz zu bringen. Man mag sich denken, welches Gewimmel bnntcr Gefährte das' ausmacht Und so sührt denn auch Zachcrl sein Inscctcnpulvcr dnrch die Stadt. Wic wird einem wienerisch zu Muth bci dem Namcu Zachcrl inmitten dcr Pariser Bonle-uards! Man glaubt zn hören: „Hältst mei Schwester g'heirat, warst mci Schwager worn." Das kleine Fuhrwerk ist cm Mittelding zwischen einer Ricscuwanzc und eiucr nltficilianischcn Slaatsearossc. Dcr Name fleht in einzelnen Änchstabcn wic auf dcn Füßen dcs Ungeziefers; Wanzen, Flöhe, L. . . (die Fcdcr versagt hicr) und allerlei nützliches Gethicr derart prangen als Zicrralh auf dcn Gliedern dcs Kastens, offenbar in einen, Zustande der Verklärung gedacht, dcr in dem vorübergehenden Bcschancr dic schauerliche Vermuthung erregt, daß nns diese Thiere in ein anderes Leben folgen möchten. Abcr goldeue und silberne Medaillen mit dcn Häupteru unserer irdischen Kaiser nnd ilönigc scheinen tröstend anzudeuten, daß ihre Verklärung doch vielleicht nicht weiter geht, als bis zu einer Aus^cichnnng bei Hof nach Art dcS großen Flohs von Goethe. Mit blankem Hut, zcifiggrüuen Lcdcrhofen nnd mächtigen Stiefeln sitzt der Postillon auf fcincn Pcrcheron Schimmeln und dnrchjagt Straßen und Boulevards von einem Bahnhof zum andern, seinen bunten Kasten nach sich ziehend, ans welchem ,,!>6tit) Mirnul illu«r,r nnd den Magazins du Louvre, sowie vor anderen derartigen Kaufläden steht mitunter ein volles Dutzend und darüber höchst clcs,autcr«Wagcu mit wnndcrvollcn Pferden, in glänzendem Geschirr,' und mit Kutschern, die in der Hansliun'e auf Expedition warten. An jedem Wagen ist ein unmäßiger Anshängeschild. adcr der Eindruck solcher Wohlhabenheit nnd GeschüftsauSdchnung ist groß. Ucbrigens stcht auf allen erdenklichen Fuhrwerken geschrieben, wozu sie dienen, und mau liest in dem bnnten Bnch dcs Lebens, wenn man dnrch die Straßen zieht. In den Hwischenacten weiden in den Theatern Vorhänge niedergelassen, die von oben bis unten voll Annoncen sind. Sie wcrdcn nach dcr Größe und dem Platz, auf 834 gelegenheitcn erfordern, nur noch enger geknüpft werden wird. Wir fühlen insgesammt die Nothwendigkeit der zahlreichen Agenden und mit vereinter Kraft und Thätigkeit wollen und werden wir dahin streben, daß das gemeinsame Wohl unsereö Vaterlandes gefördert werde. Wir können nicht unterlassen, vor Ew. Majestät mit aufrichtigem Vertrauen deS gegenwärtigen Zustandes der Militärgrenze zu erwähnen. Es ist unzweifelhaft, daß di? Militärgrcnze zmn Gebiete der ungarischen Krone gehört. Ein Theil derselben gehört unmittelbar zu Ungarn, der größere Theil aber unmittelbar zu Croatien-Slavonic». In der Militärgrenze besteht »n-deß noch immer eine Institution als Hinterlassenschaft, welche einerseits unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht zeitgemäß, andererseits mit unseren Gesetzen, welche die Lasten der Wehrpflicht und die Wohlfahrt der Ver» fassung auf jeden gleichmäßig ausdehnen, in dircctem Widerspruch steht. Wir zweifeln nicht, daß die Durch-führung dieser Umgestaltung mit zahlreichen uud bedeutenden Schwierigkeiten verbunden ist; aber Eu. Majestät gestatten uns die Hoffnung, daß Eu. Majestät die Allerhöchste fürstliche Aufmerksamkeit auf Beseitigung dieser Hindernisse gnädig richten und auf diese Weise möglich machen werden, daß an Stelle der factisch bestehenden Militärinstitution, den Verhältnissen entsprechend, auf dem Wege gradueller Umgcstaltuug das Ins-lchentrctcn const» tutioncllcr Verhältnisse auch in diesem Theile der ungarischen Krone nnd dadurch die Erfüllung der constitutioncllen Wünsche Ungarns, Eroatiens und Slavoniens herbeigeführt werde. Wir halten es ferner für unsere Pflicht, uns berufend auf den 8 65 dcS Gesetzartikels XXX. vom Jahre 1868. zu Ew. Majestät auch in Bezug auf Dalmatic», welches gesetzlich vereint mit Croaticn zur ungarischen Krone gehört, das Wort zu erheben. Die Wechselfälle des Krieges haben vor Jahrhunderten das factische Bündniß zerrisse«. Wir wisse», daß während der seit der Trcnuung vcrflosseueu Jahrhunderte vielerlei Verhältnisse sich neu gestaltet haben, zahlreiche Interessen neu entstanden sind, welche man nicht achtungslos beseitigen und einer Plötzlichen facti-schen Wiedervereinigung opfern kann. Aber wir vertrauen auf die Weisheit Ew. Majestät, daß eS gelingen wird die Schwierigkeiten zu beseitigen und mit Beachtung der Rechte und Interessen der belheiligten Länder auch diese Fragen zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen. Mit Fleudeu haben wir aus der Allerhöchste» Thronrede Ew. Majestät vernommen, daß die mit den auswärtigen Staaten bestehenden freundschaftlichen Verhältnisse eine sichere Aussicht auf die Wcitcrcrhaltung des Friedens gewähren. Auch wir wünschen den Frieden, denn der Krieg ist immer eine schwere und traurige Nothwendigkeit und die Segnungen des Friedens machen die Bänder blühend, namentlich in unserer Lage, wo die zweckmäßige Ordnung unserer inneren Angelegenheiten und jene Sparsamkeit, welche in unserem Budget und Steuersystem so sehr nothwendig ist, nur iu Friedcuszeiten ausgeführt werdcu kann. Empfangen Ew. Majestät den ehrfurchtsvollen AuS-druck uusercS tiefen Danlgcfühls für jene väterliche Fürsorge, welche in Bezug auf die unverletzte Erhallung unfercr Verfassuug und auf die mit den Wünschen des Bandes übereinstimmende Förderung der inneren Entwickelung unseres Vaterlandes auch iu der Allcr-höchsteu Throurcde Ausdruck gefuuden hat. Wir halten es in unserer Stellung als Abgeordnete für heilige Pflicht, mit unermüdetcm Fleiße dahin-znwirtcn, daß die auf das Wohl dcS Vaterlandes gerichtete väterliche Absicht Ew. Majestät scgenbringend je eher in Erfülluug gehe." Ueber >as neue italienische Cabinet schreibt ciu Florentiner Correspondent der „Tr. Ztg.": Minghctti ist als politische Persönlichkeit allgemein bekannt. Seine Thätigkeit in der Regierung stammt aus der Zeit des Abschlusses der September-Convention mit Fraullcich, wobei er als Präsident des Miuiflcr-conscils eine große Rolle spielte. Auch Moroiui, der neue Minislcr der offcutlicheu Arbcitcu, ist iu der politischen Welt nicht unbekannt. Er war ehemals ein feuriger Garibaldiucr und als folcher im Jahre 1860 von Garibaldi zum Prodiclator vou Sicilicn ernannt. Später beabsichtigte er, an dem bei Aspromontc gescheiterten Unternehmen Theil zu nehmen, wenn er nicht vom General Lamarmora, der ihn verhaften ließ, daran gchindett worden wäic. Seit einiger Zeit Hal er sich der Regierungspartei zugewendet, m,d nach dem Kriege von 1866 fuugirtc er als königlicher CommWl zu Vicenza. Von da an gehörte er iu der Kammer zum li< l>! lilirll. Er ist ein Mann von versöhnlichem Wesen. Er wild nker daö Ministerium der öffentlichen Arbeiten mehr vom politischen Standpunkte leiten, da er in den bezügliche» Fächern praktisch wenig bewandert ist. Alle erkennen ihm eiu nicht gewöhnliches Talent zu, und er ist auch als Redner ausgezeichnet. Ferraris, Minister des Iunern, begann schon im Iahte 1848 seine politische Laufbahn, früher als subalpinifchcr Deputirter uud später im italienischen Parlamente. Bis zum Jahre 1864 gehörte er zur ultra-conservati-veu Partei, so daß er sogar s'ir clerical galt. Aber in jenem Jahre trat er, in Folge der Uebcrsicdelung der Hauptstadt von Turin, seiner Vaterstadt, »ach Florenz zur Opposition über und stimmte seitdem mit der Linken. Jetzt ist er, vom Wunsche der Auesöhuuug beseelt, zur RcgicrlMgSpartci zurückgekehrt. Er ist ein vortrefflicher Advocat und gewandter Redner. Auch Bargoni, der neue Unterrichlsministcr, gehörte einst zur garibaldischen Partei, von welcher er wie Mordini zum Ucl-5 ziurli übergiug. Er war einige Monate lang Director deö Uiiilltt. Der Widerstand, den Minghetli der Annahme eincö uutergcoiduclcn Ministeriums ent« gegeusctzte, wurde durch die persönliche Vcrmitlluug deS Königs überwunden, welcher ihn rufcn ließ und ihn bewog, dem Wohlc dcS Laudcö dieses Opfer zu bringen. Er willigte eil», zog jedoch das Mlnisterium des Ack>r< baues und der Industrie jenem des öffentlichen Unterrichtes vor, für das er die nöthigen Vorkcnnlnisse nicht besaß. Die öffentliche Meinung ist zwar über den AuSgcmg der Ministerkrisis befriedigt, behält sich jedoch vor, die neuen Minister nach ihren Thaten zu beurtheilen. Ueber die Ruhestörungen in Paris wird von dort vom 14. d. gemeldet: „Abgeschcu von den bereits gemeldeten Vorgängen im Quartier Latin, welche keine politische Bedentung und auch tciuc ernsteren Folgen hatten, ist gestern noch an mehreren audcren Punkten von Paris die Ruhe gestört worden. So in den Umgebnngcu dcS Cirque Na» poleon, wo eine Versammlung der Wähler des füuftcn Bezirkes stattfand. Im Innern deS Circus nahm alles seinen normalen Verlauf: Herr Raspail hielt eine sehr beifällig aufgenommene Candidatenrcde und Herr Hügel mann, eine fehr zweideutige Pcrsöulichleit, welche den iVlili.!>u>u' redigirt uud bald im Zusammenhang mit der Königin Isabcllc, bald in Verbindung mit irgend einer Schwindclbank genannt wird, wurde ausgezischt und zwang durch die Hartnäckigkeit, mit welcher er trotzdem die Tribüne behauptete, den Polizei-Eommissär, die Versammlung aufzulöseu. Draußcu aber, auf dem Boulevard du Temple, wo auch in gewöhnlichen Zeiten des Abends ein fchr reges Leben herrscht, hatte sich eine auf 20.000 Personen veranschlagte Menge zusammengefunden und dein üblichen Zeitvertreib übcrlasseu: mau brachte erst Lebehochs auf Raspail aus, daun wurde iu einer Gruppe die Marseillaise angestimmt und bald fiel das ganze Volt i» diese Hymne ein. Die Polizeiser-gcnten, etwa sechshundert an der Zahl, suchten erst die Menge zu zerstreuen und wenigstens dic Eirculation offen zu erhalten. Alö ihnen aber dies trotz aller Anstrengung nicht gelang, riefen sie die bewaffnete Macht zu Hilfe und nuu führte die berittene Garde von Paris mehrere Chargen aus, bei wclchcu es ohne einige Ver-wundnngcn nicht abging. Man nennt einen Polizei-Divisions-Inspector, Herrn Bruu, welcher durch cineu mit dem plombirtcn Knopf eines Stockes verfehlen Schlag au der Schläfe schwer verwundet wurde, uud einen FricdcuSofficier, Hcrru Lombard, der ziemlich starke Confusionen davon trug. Von einer schweren Verwundung im Civil ist nichts bekannt; die Zahl der auS diefem Anlaß Verhafteten wird auf 25 angegeben. — Desgleichen kam es vor dem iu der Rue de la Sor-bo»»e gclcge»cn Turnsaal, in welchem sich Wähler des 7. Bezirks versammelt halten, zu stürmischen Auftritten. Auch dort wurde die Marseillaise gesungen und die Gesundheit Nocheforl's anSgebracht. Die Polizei schritt ein, wenn man dcm ..Rappel" glaubeu darf, mit großer Brutalität. Ein junger Mann wäre von den Polici-sten buchstäblich zu Boden getreten und halbtodt nach der nächsten Pharmacie gebracht, ein anderer Bürger mit dem Kopf gegen eine Bank geschleudert worden, so daß das Blut sein Gesicht überlief. Bis ein Uhr Morgens hätte der Lärm auf dem Boulevard Saiut-Michcl fortgedauert." Oesterreich. Prag, 17. Mai. (Der Ack crb a um i n istc r Graf Potocli) wohnte der Soiree des landwirtli-schafllichen Clubs bei. Fürst Karl Schwarzcubcrg sprach bei dieser Gelegenheit in sehr versöhnlichem Sinne, lobte die bisherige Thätigkeit deS Ministers und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ausgleich durch gegen» scitigcS Entgegenkommen erreicht werden könne. Beim Ab» schied dcö Grafen Potocti erschollen stürmische Slavarnfe. — 18. Mai. (Czcchischcs Meeting in Wien.) Am 2. Juli wollcu die Iungczechcu in Wien ein czcchischcö Meeting veranstalten. Das Programm eulhält folgende Puukte: 1. Köuncn Czechcn nach den jetzigen Gesetzen die Einrichtung czechischcr Schulen verlangen? 2. Können sie dem Programme der Wicuer Socialisten bcitreten? A. Welche Pflichten haben die Wiener Czcchcn dein engeren Vaterlandc gegenüber? Innsbruck, 15. Mai. (Wahlsieg.) Auch im ersten Wahltörpcr haben die Liberalen glänzend gesiegt. Im Bürgcrausschussc wird küustig die M' rale Partei mit 31, dic clcricalc mit 5) Stimme» vertreten sein. dem sie stehen, sehr verschieden bezahlt. Außerdem stellen die Handlungen in die Schaufestcr anderer Handlungen in den verschiedenen Stadlthcilen sehr elegante Antüudigungen, und in der ganzen Stadt sind Männer angestellt, die solche gratis an Vorübergehende vertheilen. Trottoirs, Brücken und Plätze sind bestreut mit derlei zusammengcballteu weggcworfcucu Zetteln aller Farben. So gibt ein gutes Geschäft leicht seine zchn-bis zwanzigtausend Francs für die Reclame aus. Die ganze riesige Marktschreiern ist drollig, aber doch auch widerlich. Wer mag in jedem Augenblick daran erinnert werden, wie die Menschheit dem Gewinn nachjagt, und mit welchen Schwierigkeiten! Indeß greift die Reclame in audercr Weise tiefer, und gewiß verderblich, in das Sittenlebcn ein. Den» nicht die Kaufmaunswelt allein, sondern die ganze Welt ist gezwuuge», herzhaft zu ihr zu greifen. Junge Musiker müsfeu die Hälfte ihrer Zeit daran wenden, sich aufzudräugen. Vor einem Concert, in dem sie auftreten werden, setzen sie alles iu Bewegung, um Eintrittskarten anzubringen; es ist das eine vollständige Bettelei, für die mau das wohlklingende Wort gefunden hat: Mcm' 868 Mow. Ebenso machen die bildenden Künstler nothgedrungen fortwährend Reclame, und alle« ist auf sie zurückzuführen, d,e ^ueoui^ die xranä» prix «to. Der Director der Museen von Versailles rief neulich aus: Notn nünn n'^t plu« qu "n« ,'6«wmo! Fast iu jedem Bilde bemerkt man eine Tendenz zu überrafchen, um so die Augen auf sich zu lcn-len. Vei uns zu Laude zahlen die Genies ihren Küusl-lerstolz wohl durch langes Huugcru, hier aber würdeu sie sofort verhungern, weun sie ihn wahren wollten. Ein Bc-lannter ging voriges Jahr dreimal in dasfelbe Atelier, um ein Gild immer wieder zu sehen, das ihn so besonders anzog, Er fand das erstemal cineu Dichter vor einer zahlrei. chcn Versammlung, der ubcr daS neue Werk begeisterte Verse vortrug, die es ihm eben eingegeben. Er fand diesen Vergötlcrer aber auch daS zweite und drille mal, und merkte nuu wohl, aus welchem Kästchen des SäU' gerS Eingebungen lamcu. Unterscheiden sich nicht die Aulündigullgen ncner Lehranstalten hicrzuland, ja dic Reden der Candidate» für dic Kammern uud selbst die Reden der Minister, vou deucn aller andern Länder in dem Sinn, daß sic nach Reclame schmecken? So hat sich dieses Uebel tief in das Wesen der ganzen Nation eingewurzelt, und zwar gewiß uur, weil Paris Frankreich »st, weil jeder Franzose seine Anschauungen und Gewohnheiten in Pcuis annimmt, aus Paris bezieht. Es liegt auf der Hand, daß das Anpreisen sciucs cigcucu Werths, das Lärmschlagen mit seinem eigenen Schaffen, mit der Reinheit und Unabhängigkeit dcS CharatierS iu diametralem Widerspruch ist. Eine ebenso üble Folge dicscö Treibens ist aber die: daß mau wieder andcrcrfeilS überall vorcmssctzt, daß der Besprochene selbst seine Besprechung veranlaßt hat. Lo< bcnde Kritiken habe» also gar uicht mehr den Werth eines öffentlichen unabhängigen Erfolgs, fondern nur noch den eines angcnommeucu Förderuugsmittels. Literarischez. Als Anfangs dieses Jahres dic „Allgemeine Faul i l i e u - Z e i t u u a," auf dem Büchermärkte erschien, kouu-tcn wir nicht umhiu, unseren Lesern dieses Journal zu empfehlen, und dasselbe alö die außerordeutlichste Erscheinung auf dem Gcsammtgebiete des dcutscheu Iourualwcseus zu begrüßen, weil es durch den bei seinem enormen Um-fauge ganz unbegreiflich billigen Preis alles bisher Ge- botene weit übertrifft (Preis pro Monatsheft vou 8 Groß' Foliobogen — 192 Spalten uur 6 Sgr.) und durch fei' neu gediegenen Inhalt allen Anforderungen entspricht. ^ gereicht uuö nun zum Vergnügen, daß wir jetzt, nachdc»' 3 weitere Hefte erschienen sind, unser früheres Urtheil vo^ stäudig bestätigen können, indcm die „Allgemeine Families Zeitung" daö Versprechen, welches sie in ihrem Prospe^ gab, die „Quintessenz" der ganzen heutigen Literatur '" der faßlichsten und anregendsten Form darbieten zu woll^ bisher treu uud gewissenhaft gehalten hat, wofür die sA her erschicucuen Hefte den Beweis liefern. Ein Blick Z. ^' in die vorliegenden 4 Hefte zeigt uns novellistische ^" träge aus den anerkannten Federn von Fr. Gerstcickc^ Bernd v. Guseck, Max Ring, Balduin OoN-hausen, Otfrid Mylius :c., denen sich die culmr-historischeu und naturwissenschaftlichen Aufsätze ron ^ Baer und Theodor Winkler, sowie die kleineren ^ ^ velctten und Hmnorcöken von Ad. Benecke, Karl"^ mann-Strela nnd Mar Lindau würdig ansch^A^ Die „Chronik der Gegenwart" verfolgt mit kundigem,^ die Fortschritte auf allen Gebieten der Kunst und Wm^ schaft, uud die Illustrationen zeugen ebenso vou g"t^ Geschmack in ihrer Auswahl und'Zusammenstellung,' sie in technischer Beziehung allen Ansprüchen Genüge lelp - Daß sich daher dic „Allgemeine FaulN" Zeitung," wie wir erfahrcu, eincö Erfolges erfreut, ^ folchcr in gleich kurzer Frist im deutschen Imlrnalwcjcn ^ heute noch nicht vorgekommen (3 Monate nach dem > Vrschemen beträgt die nicht blos fingirte, s"'d"'" ^„ae fächliche Auslage 54.5>00 Exemplare), ist bei der ^ und Gediegenheit' des Gebotenen nicht überraschend. 835 Musi and. Paris, 17. Mai. (D ic G o < t har d - A u g c-lcgcuhcit.) Am vcigangcucu Doulicl^tag hlU H.rr Kern, dcr Gefaodte der Schweiz, aus freien Stücken Herrn Nonhcr sehr beruhigende Ertluruoacu über die Gotlhaid Angelegenheit abgegcdeu. El' veisichellc, daß, ungeachtet des hohen Werthes, welche» die Eidgenossenschaft auf dicfc Alpcnbahn lege, ihr vor alttm dic Anflechlballnng ihrer ncutraüsiiten internationalen Un abhängigtcit angelegen sei. Die picuüischc nud dc italienische Regierung hätte» in den lüizlich übcr die Golthard-An^clcgclü)cit gcpflogencu Untcrhandlnngen diesen Standpunkt dcr Schweiz förmlich anerkannt. Madrid, U',.Mai. (Eortcssi tznng.) EinAmcn-dement, wornach die Frage dcr Ncgicrnngsforln nnd die Wahl der Person dcs Regenten im Wege dcr Volksabstimmung entschieden werden soll, wurde mit 15)6 gegen 7!! Stimmen verworfen. Die Debatte i'iber die Artikel XXXlII nnd XXXN, welche von dcr Regicrungsform nnd dcr Gewalt dcr legislative handeln, hat begonnen. Pctersbur,,. (^Unwohlsein dcs Kaisers,) D^s „Vll'in. Diplom." dringt ziemlich beunruhigende ^lachrichlen über den GcsundhcilSznstand dcs Kaisers von Rußland, die ihm ganz kilrzlich von St. Petecs-bu>g zn^egllngen sind. Die Aerzte sollen iiber da^ fortgesetzte Unwohlsein dcs Kaisers, welches er sich vo>, mchlcrcn Wochen znzog, als er lnit dem Thronfolge! nn seiner Seite in offenem Wagen über eine Vlücke fnhr, nnd die plötzlich wild gewordenen Pfeide dcn Wagen gegen die Brüstung dcr Brücke schlenderten, nicht ohne Bcsorguiß sein. S^it diesem Uüfall ist del Kaiser nmvohl n»d die übliche Gluckwunsch-Eclemonie deS Hofes beim Osterfest ist diesmal abbestellt woiden. Bukarest, 1<». Niai. (Bei den Eoinmunal-Wahlen) für Bukarest wnrdc dic Partei dcr Rothen glänzend geschlagen, die Regierungspartei siegte; ebenso in allen anderen Städten, ansgcnommcn in Plojcschti. Aler.a»drieu, 17. Mai. (Dcr Vicekönig) ist hellte Früh nach Venedig abgereist, von wo er Florenz, Wien, Berlin, Paris, London, Brüssel nnd das Bad EaupBouucs dcsnchen wird. In letzterem bcab-sichtigt er eine Badccur. Hlan erwartet sein Eintreffen in Eonstantinopcl zn Anfang Anglist; dann wird er nach Egypten zurückkehren, nm (Anfang September) die französische Kaiserin zn empfangen. Prinz Tcfoit Pa^ fcha ist nnter Assisten; Schcrif Paschas i)tcgcut während dcr Abwesenheit dcö VicctönigS. Wasliiusstun, 10. Mai. (Dcr Präsident Grant) setzte für den 6. Anglist die Volksabstim-uiung in Virginia über dic ncne Eonstitntion fest lind ordnete demgemäß an, daß die Vorabslimmnng über dic Vcrsassnngsbcstiiliiulingcu bcziialich dcsTcsteides liiit> dcr Stimmrcchtslosiakeit der Thcilnchilicr an dcr Rebellion sobald als niöglich erfolge. _____________________ Ein städtisches M. Trieft, 18. Mai. Verflossenen Samstag fand im Hotel de la Ville eine jener Festlichkeiten statt, welche schon bedeutend durch ihre Veranlassung — noch zu größerer Bcdcntnng emporgehoben werden dnrch dcn Geist nnd Tact desjenigen, dcr sie veranstaltet. Es war das vom Herrn Statlhaltcrcilcitcr FMV. Moering zn Ehren dcr neuen Stadtucrtrctnng, sowie der ncugcwähltcn Handelskaunner veranstaltete Banket, an welchem mit Inbegriff dcs Herrn Fcstgcdcrs 32 Personen thcil-nahmen. Die Reihe der Toaste eröffnete FMtt. Mocring mit einer vom lebhaftesten Äcifallc begleiteten Ansprache, die nngcfähr folgendermaßen lautete: „Meine Herren! Verzeihen Sie, wenn ich, der Bewegung folgend, die dcr Klang dcs eben angeschlagenen Glases in mir hervor-brachte, einer plötzlichen Eingebnng fast lanncnhaft gc-horchr. Entschuldigen Sie, wenn ich deshalb vom Nechtc bcö tz l«) dcs Staatsgrundgcsetzes Gcbranch machend, welcher jeder Ätationalilät ihre Sprache im öffentlichen ^tbcn garantirt, in meiner Vinttcrsprachc zn Ihnen redc. Ich bin nicht so glücklich, wie mein verehrter Nachbar zur Rechten (Podest-' Dr. D'Angel!) einc Rufend IVl'ahnglocke zn besitzen, nm jetzt Ihre Anfmcrksam-leit zu fcsscln. Allein ich weiß mir zu helfen. Dao Glas enthält dcn Wein, dcr Wein löst die Zunge nnd die Zunge ist dcr Dolmetsch dcs Herzens. So sei dies ^lns meine Glocke. Eoncordia foll ihr Name sein, - Frcndc dieser Stadl bcdcnte, Friede sei 'lN' erst Gcllintc. — Und somit erheben Sie Ihre Glockcn-Mcr. nm nut mir zn triukcu: Auf die Eintracht ^r Bewohner dcr Stadt Trieft." Einslim-'"lgcs, wiederholtes Hoch auf die Eoucordia folgte diefcr 'Unircichcn 3tcde. Podcstü Angcli ergreift das Wort. nm anf den "ohlthätigcn Einfluß hinzuweisen, den der Geist dcr Freiet und des Fortschrittes auf die Stellung nnd Beden-""3 Tricst's ansgciibt, nnd bringt ciuen Toast ans ^- Majestät dcn Kaiser, den großherzigen Gcber nnscrcr ^Ustilutioncllcn Freiheiten, dnrch welche sich Oesterreich "U'ugt uiid verstärkt habe. Die Versammlung erwidert diesen Toast mit drei-'"l'gcm begeisterten Hochrnf. fM ^ucpräsidcnt Hcrmct erklärt, er wolle sich. ebcn-^ vom Rechte dcs § 19 dcS Staatsgruudgcsctzcö Gc- branch machend, der italienischen, als seiner Muttersprache bcdieucu und erinnert daran, daß es scholl damals, als in Oesterreich noch jedes freie Wort ein Verbrechen nnd die freie Prcssc eine Fabel gcwcfcn sei, einen Officier gegeben habe, welcher begeistert nnd in prophetischer Ahnung dcr Dinge, oic da kommen würden, für Fortschritt und Freiheit eingestanden sei. Dieser Mann stehe hcntc ans dem seinem Verdienste entsprechenden Posten nnd Trieft habe vollen Grund, in ihn die besten Hoffnnngcn zu setzen. Diesem Manne, dem Herrn FML. Moering, bringt Hermct ein Hoch. welches frendigcn Anklang nnd Rachhall findet. Nachdem Baron Gam err a im Aufttagc des abwesenden Baron Wetzlar die Gesellschaft begrüßt nnd daran dcn beifällig aufgenommenen Wunsch anf freundliche Vczichungcn zwischen Militär nnd Bevölkerung geknüpft, brachte Viccpläsidcnl Hcrmet einen Toast anf den abgctrctcncn Poocstü Ritter v. Po rent a (einen Kraiucr von Abstammung) aus, worauf FMV. Mocring Anlaß nahm, von dcn Verstorbenen, deren man schon im allgemeinen gut, dort aber nm so besser gedenken müsse, wo sie es so sehr verdient haben, anf die bebenden überzugehen, lind nnter geistvoller Anwendung des ,,1.0 rei ».^t mc»rt. viv'6 Iß roi" dcn neuen Podcslü zn begrüßen. Dr. Raol sprach sodann (italienisch) über die schöne Anfgabc, welche dcr Statthaltercilcitcr FiM. Mocring von der liberalen Rcgiernng erhalten. Cr sagte: In dem großen Gährnngsprocessc des Fortschrittes, in welchem so manches Alte untergehen muß, um dem Ncucu Platz zu machen; unter dcn gewaltigen Erschütterungen, welche dort nicht ausbleiben können, wo dcr jugendliche Ungestüm des freigegebenen Volks-willens sich im Partcllampse seine ersten Sporen zu verdienen strebt: ist das Wert dcr Versöhnuug eine Her-tlilcsarbeit, selbst die Fricdenspalmc muß von sicherer, kräftiger Hand geschwungen werden. Rirgends hat dieses Welk einen besseren Apostel gefunden, als in nnscrer Mitte. Dic Haltnng dcr ganzen Bcvölkeruug Triesl's in den glücklichen Tagen dcr Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers nnd bei zahlreichen anderen Anlässen sind glänzende Beweise der Fruchtbarkeit seines Wirkcus. Wenn dcr neue Stadtrath dem ultcu gleichen werde an uncrschüttcrlichcr Auhänglichkeit an daS österreichische Kaiserhaus und sein Vaterland, dann werde es anch in Trieft nur Einc Partei mehr geben, die seiner Freunde nnd Anhänger und es werde vollständig gclöst scin die Ansgabc, deren Lösung dcr hochverehrte Wirth mit Aufwand dcr reichen Gaben seines Geistes und Herzens anstrebt, die schöne Aufgabe der -- Versöhnung. Schließlich erhob ein Vertreter dcs Territoriums, Herr Rabcrgoi, das Glas auf brüderliche Eintracht zwischen der Stadt und dem Territorium, welches letztere dem neucu Stadtralhc gewiß mit Ergebenheit entgegenkommen werde, wenn es in demselben einen wahren Beschützer uud Förderer seiner Interessen kennen lernen werde. Allgemeiner Beifall lohnte seine Ansprache nnd es ergreift unmittelbar nach ihm Herr Parcntc das Wort, nm darauf hinzuweisen, daß in dcr Gesellschaft verschiedene Nationen vertreten seien, daß er nm sich anßcr seinen Stammesgcnosscn Deutsche, Slaven. Griechen erblicke, welche sich alle ohne Ausnahme um die Blüthe und dcn Aufschwung Tricsts verdient gemacht hätten. Auf die Eintracht dieser Stämme, auf die brüderliche Vereinigung der Nationen erhebt dcr Redner nun scin Glas nnd begeistert stimmen die Anwesenden seinem Trinksprnchc zu. Die geliobene Stimmung dcr Fcstthcilnchiucr erreichte ihrcu Höhepunkt, als die uutcr dcn Fenstern dcö Saales postirtc Mililärmnsik die Volkohymne anstimmte nuo FM'^. Mocriug nochmals das Wort ergriff, nm seinen Gästen mit warmen Worten für die in so erfreulicher Weise und in so seltener Ucbcrcinstimmnug an dcn Tag gelegten patriotischen nnd versöhnlichen Gesinnnn gen zu danken und ihnen, wic er sagte, ihre Freiheit wieder zu geben. Kagesneulglieiten. — Se. Majestät dcr Kaiser haben den Kapuzinern in Trieft zur Ansstalwng ihrer daselbst auf dcr Monluzza gelegenen Kivchc dcn Belraci. von 500 fl.; den Franzis-tancrn zu Capo d'Istria zur'Neparatnr des dortigen Kloster-nnd Kircheugebäudes eine Unterstützung von 800 fl. nnd den Pfarrgenosseli von S. Lorcnzo zu Daila in Istricn znr Rchaurirung ihrer Kirche eine Beihülfe voll li00 fl. ans Allerhöchsten Privatmitteln cilleranädigst zu bewilligen geruht. — (Arnleclicfernng.) Ein Provinzblatt erhält folgende ausführlichere Mittheilung über dcn Abschluß des NcfcrunMcschäftes für die Armec. Ein Consortium, aus Elcnc, Osfcrmann nnd noch mehreren cmderen Firmen bestehend, hat die Lieferung der Montur- und Mstunqsstüclc siir die Armee auf die Dauer von fünf Jahren übernommen nnd es ist dcr bezügliche Vertrag bereits perfect geworden. — Ein wesenllichcr Punkt des Vertrages stipulirt die stcte ununterbrochene Bcreithaltung von 80.000 complclm Mon-tnren nnd 6000 Pferderüstungcu, wodurch dem Mangel selbst bei nnvorhcrgcseheueu Fällen Vorgebeugt wird, das ^Dusortium hat die Verpflichtung, drei Erzeugnngö-Eiablissc-menls — in Brülln, Ofen nnd Graz — zu crrichlcn nud anch zwei Fabriken in Ungarn zn beschäftigen, um dic dor- tige Industrie zu nuterstiitzeu. Es soll nur inländisches Material zu den Lieferungen beuützt werden. Das Consortium besteht nur alls Inländern. — (Der erste n iederöstcrr c ichische Feuer -wehrtag in Bade n.) Am Pfingstsonntag wurde in Va-den bei Wien von 26 Fcucrwehrvereincu von Niederöster reich, dann von Nnz, ^>raz, Klagenfurt, Salzburg und einer Deputation aus Rcichcnberg ein fchr zahlreich besuchter Feilerwehrtag abgehalten. Es wurde beschlossen, daß der Verband der Turnvereine uud freiwilligen Feuerwehren ein einheitlicher sei, ferner, daß von sämmtlichen freiwilligen Feuerwehren Nicderösterrcichö eiue Petition an den Landtag zu richten sei behufs Grüuduug einer Kasse zur Unterstützung veruuglüctter Feuerwehrmänner und deren Hinterbliebenen, zu welcher die Gebäudcvcrsicheruugscmstal-ten ein Percent, die ein halbes Percent ihrer Bruttoeinnahmen in die Landescen-trcileasse abliefern follcu. Einc alls K Vertretern der Vcr sicheumMescllschaften nntcr dem Vorsitze des Ministers des Innern gebildete Commission verwaltet dic Easse nnd be-schließt über die Verwendung der Mittel. Schließlich sollen die freiwillige!! Tnrnerfeuenvchrcn dahin wirken, daß auf gesetzlichem Wege die Vcitragöpflicht der Versicherungsgesellschaften zu den Löschkosten geregelt werde. — (Seeunfall.) Eiue Depesche des französischen Consuls in Livorno, die am 10. Mai in Marseille ange-kommen ist, meldet den Verlnst dcö Packetbootcs „General Abattucci," das auf der Ncisc nach Civita Vecchia in der Nacht vom 7. d. vor Calvi mit einer norwegischen Brigg zusaulmeugcstoßen ist. Von den 7'.) Passagieren oder Leu-lcn dcr Besatzung sind nur 49 gerettet worden. Alle Frauen sind ertrunken. Der General-Intendant Hr. Lc Couchaiö, dcr sich auf einer Infpcctionsreisc nach Rom befand, der Commandeur Ferrari mit Familie, die Genercllconsuln von Rom uud voll Belgien uud mehrere päpstliche Zuave» fanden in den Wellen ihr Grab. Die Ucbcrlcbcndcn sind von dcr norwegischen Brigg aufgenommen nnd nach Liverpool gebracht worden. — (Vom Blitzstrahl getroffen.) Während dcö Gewitters am 7. Mai trat in Moys bei Görlitz in Schlesien ein Gärtner in scin Wohnzimmer, wo die Haus^ angchörigen eben um den Kaffectisch versammelt waren, nnd setzte sich zn ihnen; in diesem Augenblicke fuhr ein Blitzstrahl durch den Ofen nnd traf dcn Gärtner mitten nuter 6—8 Personen, denen nicht das geringste pafsirte. Der jnnge Mann war nicht fogleich todt; aber trotz aller Äemühnngen eines Arztes wurde er immer fchwcicher und starb, ohne über Schmerzen geklagt zu haben, bei vollem Bewußtsein. — (Concurrenz für die siamesischen Zwillinge.) In Oscherslebcn, im Hcrzogthumc Braunschweig, wurde am 11. Mai cm Zwillingspaar weiblichen Geschlechts geboren, daß mit den Hinterthcilcn und im ganzen Umfaugc der Bauchhaut bis zum Brustbeine vollständig zusammengewachsen ist, während die Brustkasten mit den oberen Mieduiaßen frei und beweglich sind. Die unteren <>)liedmaßeii dcr einen Seite sind von einander getrennt und unbeweglich, dic anf dcr andern Seite dagegen vcr wachsen. Dic GchclMflächcn sind einander zugekehrt' und die Kinder ,ind völlig gesund, was sic auch durch den kräftigen Ton ihrer Stimmen zn erkennen gebe». Locales. — (Besuch im Et rash a use.) Gestern Vormittag besichtigten Sc. fürstvischöflichc Gnaden Dr. Widm er die k. k. Strafanstalt am Eastcllberge. Von dem Herrn k. k. Stciatöanwaltc Dr. v. Leh mann geleitet, begab sich der hochwürdigc Oberhirt zuerst ill die Hauökapelle, besuchte dann das Echulzimmer, in welchem besonders Schreibarbeiten bejahrter Sträflinge von den» Eifer deS außer feinem geistlichen Amte mit unverdrossener Aufopferung sich dem Unterrichte der Sträflinge widmenden Haus-geistlichen Herrn He id rich zcngen, dann die Arrestlocale iiild schließlich das Spital. Sc. fürstbischöfliche Gnaden sprach hier mit den Kranken theiluehmeud nnd ermahnend, und hinterließ ein Geldgeschenk für die Bedürftigen. — (In Zclzers Kunsthandlung) in der Theatcrgasse bewunderten wir gestern die in Gicmis Kunstanstalt ill Wien angefertigten wirklich prachtvollen Fahnenbänder, welche Laibachcr Damen dem Turnvereine zugedacht haben. Solidität, Pracht nud geschmackvolle Ausführung welleifcru in diesem Erzeugnisse der Wiener Kunstindustrie, welche auch im Fache dcr Kirchenparcnnente ausgezeichnetes leistet, uud durch ihre Fabricate zur Verbreitung besseren Geschmackes in dieser Richtung beiträgt. Dabei din'fcn wir dcs Verdienstes nicht vergessen, welches dcr Verein zur Anbetung dcs allcrhciligstcll Altarssacramentö und Unterstüz-zuug armer Kirchen, welcher auch heuer wieder reiche Spenden vertheilt hat, sich um Förderung des Kunstsinnes erwirbt, indem er bei dcr Vcrwirklichnng seiner edlen Ab-sichlcu stets auch die würdige echt künstlcrische Form ins Auge faßt. — (Znr Turnerfahrt nach dem Iantsch, bcrg und JosefstHal) wurden von Seite des Turn-vcrcins sämmtliche Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft, dcs Casinovereius, die Nohrschützen und das Ossi-ciercorpö dcr Garnison in freundlicher Weise eingeladen. — (Peru hart's Panoramen in der Re-dontc) wcrdcn dicömal weniger bcsncht, als man sonst hatte erwarten dürfen. Wir haben sie gestern besichtigt und glauben wohl die Ueberzengnng cmSsprcchcn z» dürfen, 836 daß es keinen Naturfreund gereuen wird, diese prächtigen, uns wie mit einem Zauberschlage in vielfach besuchte Gegenden versetzenden Bilder in der allerdings etwas entlegenen Ncdoute aufgesucht zu haben. Es ist da vor allem die Rundschau Vom Mangart, welche uns ein reizendes Stlick Oberlrain, Weißenfclö-Ratschach, die Maugartsecu auf der einen Seite, auf der andern die vielbesuchte Dobratsch-alpe mit Villach, Fcderaun, bis weithin zum Werthcrsee, anderseits wieder den hochromautischen Naiblersce zeigt, abgesehen von den vielen, den Vergtouristen, deren ja auch Arain einige zählt, wohlbekannten Gipfeln und Kuppen. Die großartigste Gcbirgsrundsicht eröffnet wohl der ^'u-fchariberg (käuflich). Wer hätte nicht schon den Vcrg von Tarvis aus iu 3 Stundeu rüstig waudcrud erstiegcu und etwa dann die Rückfahrt in Vcrgfchlitten in 10 Minuten gemacht? Endlich sehen wir da den Zirtnizer See, Mitte October aufgenommen, den sagcuberuhmtcn blauen Spiegel, vom Mittagsgewölk mit wuuderbaren Schatten überzogen, und im Hintergründe die imposant bewaldeteu Höhen des Iavornik. Wir können daher den Vcsuch der Pernhart'schen Panorama's, eines Knnstgcnrcs, in welchem dieser Künstler wohl einzig dasteht, jedem Kunstfreuude uud jedem Freuude unseres schönen Vaterlandes insbesondere listens empfehlen. Einaesendet. Wir eutnehmen ciuem Journal-Artikrl der „Wiener Zeitung" Folgendes: StinlNlell aus dem Publicum. Ueber den m ed ic iu i sch - v rat tisch eu Werth drs Bright' schcn Nähr- und K r a f t m c h l ß, auch C r,' m e -Pulver genannt. Eine a in 3 2. F e b r u a r öfsentlich ausgesprochene Ansicht des T> r. W e i in a n n, Herr Dr. Weimann, der so viele schätzbare Erfahrungen iu Krantheitcu deö Alters uud Schwächeil dcö menschlickeu Orga-uisuins gesammelt hat, hat auch dem Äright'schen Nähr- und Kraftmchl (auch Cromepulver grnannt) eine besondere Anfmerl-samlcit zngeivendet und mit demselben mehrere Versuche angestellt, bereu Resultate er im Interesse der leidende» Menschheit öffentlich mittheilte. Sie lauteten : „Die Vcrsnche, die ich mit dein Bright-schrn Nähr- und Kraflmchl (bezogen ans der Apotheke des Herrn WeiS", Tuchlanben, „zum Mohren") »nachte, ilberzcugten mich von der Vortrefflichtcit demselben. (5s unterstützt das ganze Näh-rnngSWcm nus auffallende Weise, enthält schon in geringer Menge viel Nährstoff und ist sehr leicht verdaulich, Ich fand es sehr wohlthuend bei türverschwachen Individuen überhaupt, bei älteren Individuen, welche an Gedärmschwäche, an Diarrhöe leiden, bei der Blutannuth, bei Alten, bei denen sich ein Sinken der Kräfte bemerkbar machte, endlich bei mageren und schwächlichen Individuen überhaupt. VesonderS mns; ich dessen Gebrauch bei Kindern, die schnell wachsen, dabei schwächlich aufsehen uud eiue lranlhaftc Anlage verrathen, anrühmeu. * In Laibach zu haben bei Herrn Apothelei Virschi h. Neueste Post. Wien. 19. Mai. Das ,.N. W. Tagbl." schreibt.-Als Termin für den Zusammentritt dcr Delcgatioucn beider Ncichshälftcn wurde bisher die zweite Hälfte dcS Juni angegeben. Es ist indeß wahrscheinlich, daß dcr Termin hinausgeschoben wird, uud zwar mit Rücksicht auf den Umstand, daß man im Kriegsministern»!: trotz angestrengter Arbeit nicht im Stande ist, die Vudget-arbeiten bis Ende d. M. zu beenden. Die verschiedenen, noch im Zuge befindlichen Organifirungcn verschuldet, es, daß die Feststellung dcs Budgets im KricgSmi-nisterium diesmal längere Zeit als soust in Anspruch nimmt. Prag, 18. Mai. (Pr.) Die deutschen Mitglieder dcr Geschwornen-Commission beschlossen iu dcr Plcnar-CommissionSsitzuna., daß cm Dritthcil der Geschwornen-liste aus Dcntschcn bcstchc und iu dieselbe Pcrsöulich-feilen vou extremer Partcirichtung, wie StrcjschowSN), Zeithammer uud andcrc nicht ciubczogcu werden. Werden diese Foldcrnngcu nicht augcnommcu, so wcrdcu dic Deutschen, unbekümmert um ciu eveutuclles Nichtzu-slandelomincn der Oeschworuculiste, gcgcu die czcchischcu Candidatcu stimmen. Trieft, 19. Mai. Wie aus Suez gemeldet wird, hatte Dr. v. Scherzcr durch cincu glücklicherweise nicht schweren Anfall vou Cholera dem hcißfeuchtcn gefähr- lichen Klima von Singapur seinen Tribut bezahlt. Er war iu dieser wichtigen Hafcustadt, welche liclanntlich dcr vcrmiltelude Stapelplatz zwischeu Vordcriudicu und Europa einerseits und Hintcriudieu und China anderer» seils ist, ebenso wie zuuor iu Suez selbst und in Vom-bay uucrmüdlich thätig, für die Errichtuug einer Waaren-dampfcrlinie, welche mit dcr Eröffnung des Suez-Cauals uuler österreichischer Flagge zwischen Trieft, Port Said, Suez, Aden, Bombay, Singapur, Hongkong, Schanghai und Iotohama im Wcrl ist, vorbereitend zu Wirten. Pest. 18. Mai. (Frdbl.) Julius Audrassy ist gcstcru Abeud beim Ofner Fricdhof mit seinem Pferde, welches sich vor einem Leichenwagen scheute, gestürzt. Er mnßtc nach Hause geführt werden. Die Beschädigung ist cine ungefährliche. München, 18. Mai. Die Erzherzogin Maria Theresia, Gemalin deö Prinzen Ludwig von Baicrn, ist heute Vormittags glücklich oou einem Prinzen entbunden worden. Florenz, 18. Mai. Auf eine Interpellation betreffs dcr GotthardSbahn erklärte Meuabrca, die Regierung habe fich, nach Einvernehmung einer Commission, für die Goltharoliuic als die zweckmäßigste ausgesprochen. Dcr italienische Gesandte in Bern sei beauftragt worden, dcu Bundesrat!) von dcr durch die italieuischc Rcgicruug ergriffenen Initiative zu lieuach-richligeu. Die Regierung habe aber noch tcine Ver-pflichttmgcu übcruommcn, wcoer Gesellschaften noch Regierungen gegenüber. Im Senate begann dic Berathung über dcn Gesetzentwurf, dcr dic Befreiung der Cleriler von dcr Couscriptiou aufhebt. Mamiani er-klärte dieses Porrecht für eiue wahre Ungerechtigkeit, durch dcrcu Beseitigung dem Grundsätze dcr frcicu Kirche im freien Staate gehuldigt werde. Er wies schließlich nach, daß Italien mehr Geistliche zähle als Frankreich, Spanien und Belgien. Paris, 18. Mai. Die gestern staltgcfuudenen letzten Wahlversammlungen verliefen ruhig. Paris, 18. Mai. (N. Fr. Pr.) Der Priuz von Wales lud dcu laiferlichcu Prinzen ein, England zu be-fuchen. Der Kaiser soll die entsprechende Zusage gemacht haben. Prinz Napoleon wird nächster Tage hier zurückerwartet. Brüssel, 18. Mai. Die sranco-belgische Commission hält im Laufe der Woche ihre erste Sitzuug iu Paris. Madrid, 18. Mai. Die „Gaccta" veröffentlicht daS Budget. Die AuSgabcu betrage» 2.987M4.910 Realen, wonach sich ein Deficit uou 846 Millionen Realen herausstellt. Die schwebende Schuld, welche sich am 30. September anf 1725 Millionen belief, erscheint anf 366 Millionen Realen herabgemindert. Lissabon, 18. Mai. Die Deputirtentamincr nahm ohue Debatte dic Indcmnitütsbill an. Die Opposition erklärte, sich bis zur Berathung über daS Fiuauz-gesetz an den Debatten nicht zu betheiligcn. New-Aork, 18. Mai. DaS Haus Schcpeler und Compagnie hat die Zahlungen eingestellt. Telegraphische Wechselcourse vom 19 Mai. 5pcrc. Metallique« 61. -. — 5vcrc. M>'talliqucS mit Mai- uud Novcmbcr-Zinseu 61.—. — 5vrrc.3lalional-Aulcheu 00.—. — 1860er Staatsanleheu 99.10. — Banlactien 735. — Ercditaclicu 276.80. — ^.'oudou 424.10. — Silber 121.25. — K. l Ducateu 58? Kaudel und WlkswirUchastliches. Eise». Der Import vou auöläudifchrm Eiseu hat iu be-mrrlcnswcrthcr Weise nachgelassen und nur Schicueneisen wird nnani0„ Ab. 32-Vu,. >12.,! windstill halbheiler j Untertags wechselnde Äewöllung. Abends ziemlich anfgehri-tert. Das Tagesmiltcl dcr Wärme -^ 14 U°, um 2 8" ilber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleinmayr. Casino-Anzeige. Der Laibacher Turnverein hat die Casino- Gefellfchaft zn dem am H3. Mai abzuhaltenden Mai-AuSflugc nach Iosefsthal eingeladen, was dcn verehrten P. T. Mitgliedern des Casinovereincs hiemit be' kannt gegeben wird. ^aibach, am 16. Mai 1869. (1179) Dic Castnovercins-Direction. An«'^-^.»»'»^^ Wien, 18. Mai. Dcr Perlehr bewegte sich iu dcu engsten Grenzen, die Haltuug war riuc zuwartende. Die StaatSpavicre gabcu eiue Kleiuiglcit ab. Naulpavicre lU'd Ill>lslNulllU1i. Eiscubahu-Nctirn warcu durchgeheuds maller, Prioritäten still. Iu Devise« uud Valuten vollzog sich eiue Courscrhöhuug um etwa '/. p<5t. ^U. AUaemeiue Ttaat^schuld. Fiir 100 fi. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noteu verzins!, Mai-November »ll.15» «1.25 „ Februar-August 01.10 K1.20 " Silber ., Iänucr-Iuli . Ü9.10 «9.20 April-October. <;9.^. «9.10 Steueranleheu rückzahlbar <^) . 98.75 99.- ' 1854 (4°/) zu 250 fl. 92.- 92.50 " ", 800 zu 500 fl. . . 99.20 99.40 I860 u 100 st. . .102.50 103-5. " 18«4zu100fl. . .123.25 123.50 StaatS-Domä'ucu'Pfaudbriefe zu 120 fl. ö W. in Silber . . 116.50 II6.7o ». (lirund,ntlastuna.s- obligatiollc». Für 100 fl. Geld Waare «ühmel, .... „ 5pEt. 92,25 92.50 Oalizieil .... „5 „ 72.- 72.30 Nieber-Oesterrcich. . „5 „ 93.25 93.75 Ober-Oesterreich . . „5 „ 92._. 92,50 Siebeudürgen ... „ 5 „ 7<;.^_ 7U.50 Steiermarl ... ,. 5 „ 92.50 93.— Ungarn.....„ 5 „ 80.60 81.— «). Actien von Banki,,stit«ten. Geld Waare Auglo-ostcrr. Vank.....321.50 322.-. Anglo-nngar. Vaul . . . .113- 113.50 Boden-Credilanstalt .... 270.-- 275.— Creditanstalt f, Handel n. Gew, . 277.70 277.90 Creditaustalt, allgem. uugar. . . l05 25 105.75 EScompte-Gesclls'chaft, n, ö. . . 825.— 830.— Franco-österr. Vanl .... 117.— 117.25 Gcnlralbank.......71.50 72.— Nalloualvllul.......736.— 738 - Vercinsvllul.......119.25 119.75 Vertchröbant.......134.— 13 Geld Waa" ! Orstcrr. Nordwcstbahn .... 89.70 90.- Siebenb. Bahn iu Silber verz. . 88.— 88"^ ' StaatSb. G. 3°/„ ü 500 Fr.,.!. Em. 133 75 134A Südb.G.3'/„i.500Fr(,-. „ . . 112.25 N^" Südb.:Boi,S 6 °/« (1870—74) -> 500 Frcs...... 238.50 239-^ T^. Privatlose (per Slilct.) Crrditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Wa°" zu 1'" Hamburg, für 100 Marl Banco 91 — A.^ 5,'oudon, für 10 Pfund Sterling 12120 124-' Parii», für 100 Francs . . . 49,35 ^ ^ GourS der Oeldsorten Geld Waa" K. Miluz-Ducater. . 5 fl. 84 lr. 5 fi. A ' NapoleonSd'or . . 9 „ 9l « 9 ,. ^ " VereinSthalcr ... 1 „ 82 „ 1 ,. "^ Silber . . 121 „ 50 « 122 ^ ^- Krainische GruudUlllastungS - Obligationen. V vatnotiru«»: 8« 50 Geld, 90 Wc»°"