WbllcherWMtullg. Nr. 291. Pr 5 n 'I melatioll« prcI z: Im Tomptoi« ganzj. fl. ^! i».llbi. N. 5.5N. ssili die ZuflcNung in« Hau« bal^.^nlr. Mit dcr Prss,;au,j.fl. 15, halbj. st. ?.bU. Freimg, l8. December Inserti onsgebühr bill 1« Zellen: imal 00 lr., 8m.«»fr., 3m. 1 N,; sons! pi.Heile !m. «ll.,i!n>.!I,. 1868. Amtlicher Theil. 3c. k. mid k. Apostolische Majestät haben nach' stehendes Allerhöchste Handschreiben allergniidigst zn erlassen geruht: Lieber Graf Königseggl Indcin Ich die von Ihnen ans Gcsnndhci'tsrnck-sichten erbetene Enthebung von der Stelle eines Oberst-Hofmeisters Mcincr Fran Gcinahlin, der Kaiserin Elisabeth, genehmige, bezeige Ich Ihnen zugleich mit Meinem Vcdaucrn über Ihren Dicnstcsaustritt die vollste Anerkcnmmg für die lrcnbcwährtc Psiichtcvfülluug und Ergebenheit, die Sie sowohl während Ihrer früheren Dienstleistung, als auch bei Ihrer letzten Verwendung Mir und der Kaiserin bewiesen haben. Ofen, den 10. December 1868. Vcsch wirksam für das Hcrzogthum Krain, betreffend die Ein' führnng von Gcmcindctaxcn. Ueber Antrag und Zustimmung des Landtages Meines Herzogthnms Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: tz 1. Jede Stadt- uud Landgemeinde ist ermächtigt, mittelst Gemeinde-Ausschuß - Beschlusses einzelne oder alle, im nachstehenden Tarife bezeichnete Gcmcindctaxcn einzuführen odcr bereits bcstch'Ndc in den Grenzen dieses Tarifes .zn erhöhen. § 2. Die Vcsliinmung der Höhe der Taxe steht über Autrag des Gcmcindc-Ausschusses dcm Lcmdes-Auöschusse zu. Jede einzelne Tare ist in einer uud derselben Gemeinde für alle Gemeinde-Insassen gleich hoch zn bemessen. 8 3. Die Taxen fließen in die («cmcindccassc. Das Gemeindeamt hat hierüber ein eigenes Taxjonrnal za führen, die bemessene Taxe am betreffenden, der Partei ansznfolgcndcn Actcnslückc anznmcrlcn nnd den Empfang zu bestätigen. H 4. Die Taxe ist spätestens bei Zustellung der Erledigung, bei Vornahme der Amtshandlnng oder bei Inansprnchnahmc des taxirtcn Rechtes zn entrichten. Der Gcmcindcvorstand kann jede Amtshandlung, falls keine Gefahr in deren Vcrzngc liegt, bis znr Ein-zahlnng der Taxe verweigern nnd znr Deckung von Eommissionskosten einen angemessenen Vorschliß begehren. Rückständige Taxen sind mittelst der gesetzlichen Zwangsmittel (8 84 Gcmeindcgcsctz) einzubringen. § 5. Außer der Taxe darf eine Gebühr für die amtshandclndcn Organe als Diät, Ganggcld nnd dergleichen in keinem Falle von der Partei verlangt werden. Dic allfällige Entlohnnng dieser Organe hat noch Maßgabe der Gemeinde-Nnsschuß-Acschlüsse unmittelbar alls der Gcmeindccassc zn erfolgen (§ 25) des Gemeinde» gcsctzcs vom 17. Februar 1866.) H 6. Beschwerden gegen Taxbcmessungcn sind binnen 14 Tagen an den Gcmcindc-Anöschuß, und gegen dessen Entscheidung in gleicher Frist an den Landes-Ausschuß einzubringen. § ?. Taxen, welche biuncn 3 Jahren vom Zc>t-pnnklc ihrer Fälligkeit (H 4) nicht cingehoben werden, sind durch Verjährung erloschen. Ofen, am 3. December 1868. /ran.; Joseph in. p. Giökra »>. p. Tarif zum Gemeindc-Taxgcsctzc für das Hcrzoglhuln Krain vom 3. December 1868. 1. Für die Aufnahme iu den Gemcindcvcrb^nd von <.......2 fl. bis 20 fi. 2. Für die Vcrlcihnng dcs AüracrrcchtcS von . . 5 fl. bi^ 30 si. 3. Für die Ausfertigung cincö Hcimatschciucs die Alanqnctlcngebühr von......10 kr. 4. Für ein Ehemcldzcttcl . . . . 1 fl. bis 5 fl. 5. Für j,dc Publication mitlclst Ausrufe am Sitze des Gcmcindcanncs von . . 10 kr. bis 50 !>'. Für jcdc '/^ Meile weitere Enlfcrnung 15 lr. mc Hr. 6. Für eine freiwillige Licitation beweglicher Sachen, oder für cinc freiwillige Vcrpachluna von L,cgcn-schuften im Olle dcs Aiutosttzcs oder im Uintrcisc eincr hallicn Mcilc für jcdc» halben Ta>i von 1 fl. bis 3 si. Fill- jede '/^ Meile weitere Entfernung 50 lr, mehr. Dcm Auslnfer gebührt für jede '/2 Mcilc vou 50 tr. bis 1 ft. Für jcdc .rcilerc '/2 Mcilc Eulfcrnuug 15 tr. mehr. 7. Für cincn Loclüaugcnschci» in Vau< odcr andciu Privat- Angel gcnhciicu iln Amlöurtc oder im Nmlrcisc eincr halben Mcilc von 50 tr. bitt 2 ft, Für jede '/2 Meile wcitcrc Entfernung 50 kr. mehr. 8. Für Vaubewillignngen, u) bei Neubauten von 2 si bis 10 si. „ u l>) bei Umbetten von 30 tr. bis 3 fl. 9. Für den Bcwohnnngs'Consens von 50 lr. bis 1 si. 10. Für Vorladungen zn VcrglciclMcrsuchcn im Amts-orlc pr. Person vou ... 5 k>'. bis 10 kr. Außer dcm Amlsorte für jede '/2 Meile weitere Entfcrnnnci nm 15 t>. mehi. 11. Für das Vcl^l>'!chsvroiokoll 1 "/<, vom Wcrthe des Strcilacgcnslandcs, doch m«ndestcns 10 lr. nnd kochst.us...........2 fl. wenn dcr Slrcitgcgenstanl) nicht sä'ätzbar ist von 30 tr. bis l. fl. 12. Für eine amtliche Abschrift des Vcrgleichsvroto« kolls pr. Seite........10 kr. 13. Für ein Dienstbolcnbüchel.....20 kr. 14. Standgelt für die Duner des Martleö und zwar: l') für einen Slänocr oder eine Bude von . . 10 kr. bis 1 fl. li) für ciu Stück Zug- odcr Schlachtvieh von 3 kr. bis 6 kr. «) für ein Stück Klein- odcr Stech^eh von 1 kr. vis 3 lr. . Für das Abwägen von Heu oder Stroh :c. per Ecntncr....... von 3 kr. bis 6 kr. 20. Für das Holznicsscu (ohne die Kosten für das Schlichten) per Klafter . . von 2 kr. bis 5 kr. 21. Für Vich- und Flcischbcschau, für jedes Stück Schlachtvieh .... von 15 lr. bis 30 lr. für jcocs Stück Klciu - oder Stcchvich von 10 tr. bis 20 lr. 22. Für jede Zustellung von Erlässen in Partcisachcn im Anttsortc .... von 5 tr. bis 10 kr. außer demselben bci Entfernung über eine halbe Meile......von 10 tr. bis 20 tr. 23. Für dic Ausfertigung von Zeugnissen, Eertifi-caten:c......von 20 kr. bis 40 lr. Pie Geschichte von S'charichor^s crlicr Liel'e. Aus dlü Cr mmimtM einer Sielizigjcihrigm * Es ist lange hcr und ich war damals nuch ei» Kind. Aber ich habe ihn noch gctanut nnd ofimal^ gcschcn, in der Blüth«.- sciucs Ruhms, den großen O>-ganlsator der preußischen Armee nnd voltsthümlichcn Feldherrn, dcr so mcl 'icthan, nicht nur scincm Vale,-lande die Frcih^ii wicdlrzncrkampfcn, sondcr» sie auch mit nrucn Waffen gleichsam zu schilmcu nnd dessen Name dahcr dem deutschen Herzen theuer bleiben wird, so lange man das Andeuten an die Bcf^ciuügskricg^ heilig haltcn nnd die große Lchrc des „Volks in Wai fen" nicht veigcsscn wi>d. Alit den ct>clsttu Tl,aicn dculschcn Zorncs lind dcnlschcn Schluchtcniuuihs ist uu-anflöölich "dicscr Name vcN'undcn, wclchcu Max oon Schcnkcndorf in scincm herllichcn Licdc so schon dcntct: Nach dci, höchsten Vcr^'Sfolslm. Wo die freicn Adler iMstm Hat sich frilh sein Plicl liewandl; Nur dem Hüchslrn galt scin ^tredc»; Nur in Fnihcit kmii't' cr lelie», ScharnlMsl ist er drum gcl'aintt. Ein Lcbcn voll Tapferkeit, Palriotisnniö nnd fleckenloser Tngcnd ward gcadclt dnrch den Tod für's Vater« land, dcn cr starb zu Prcui, ,.wo Schwelln im Alutc lag." Im Anflragc seines Königs l^ltc cr sich nach Micn bcgcbcn; dott brach dic noch nicht ganz gchciltc Wunde, die er kurz zuvor iu dcr Schlacht von Lützcn * Probc ans „Steffens Vollslalcndcr'' 1869. durch eine Kartätschcukugrl ani Fnß erholten hatlc, wieder anf und machte scincr Hcldculanjbahn cin Endc. Älanchc Geschichte, dic sich auf diesen echten Deutschen Mann und Soldaten bezicht, wird noch in dnn Slädtchcn erzählt, wo sicsc Lcmfl'ahn licgcmn: dcm klei-ncn, aber filiindlich am jcnscitigc» Adliang dcr Wescr-ocigc gclc^cnco Bückcl'Ulg. Hicr war cs, wo dcr von bnrgcilichcn Elicrn gevorcnc, abcr frül) schon für das Klic^shindw.rk licgcist^ite Iü»gl,ng uittcr den Augcn und dcr Anleitung dcs Grafen Wilhclm von Schauil, Mirg-Lippc, dcr sich zncrst i-u sicdenjührigcn Kric^e und danu als Fcldlu^ischall in porlnuiesischcil Dlcnstc» cincn großen Namen erwürben hatte, dic cistcn militälischcn Sludicn m.,chie; und hier war cö auch, wo scm Hc'lz zum crsteu male von dcr Licbe b.rührt ward. H?o viel >st schon von dcm Kricgöluhm dieses Mannes gcsagt wor^-n, daß cs schi.r unmöglich wärc, scincm Lmbccr-lranz auch nur c,n Gläitchcn noch hinznzufngcu: abcr li^sc Geschichte scincö Hcrzcns ist vielleicht wcnigcr bc-tannt, obwohl sic, in ihrcr bcschcidcncu Wcisc n,cht unudcr chrcnvc'll sin' ihn, sowie für dicjenigc ist, die cr gclicl't. Dcr Gegenstand scincr ersten Licbe war cin einfaches Bnrgclskinh, Earolinc Knlldl mit Xiamen, dic w.it hiucin in uuscrc cigncu Tagc noch aclcbt hat, all-licmcin geehrt nnd gcachlct. Viclc sind noch in Bückc-buig, wclchc dic Hochl'cjahrte pcisönlich gclannt; ich sclbcr gehöre zu der Zahl dcrsclbcn, nnd ich bcgchc sichcllich lcinc Indiscrclion, wenn ich au« der Erinnerung, sowohl meiner eignen als dcrjcuigcn, die dcr Zeit nach ihr noch „ähcr gcstandcn, die llcinc Geschichte mit-lhcilc, dic sich auf sic und ihr Vcrhälluiß zu dcm nachmals so Bcrühmtcn bezicht, Denn vou Edlen Edles crzählcn, bringt dreifältigen Scgcn: es ehrt die Todten, bclchrt dic Zuhörer und erfreut den Erzähler, welcher sieht, daß uichts glößercn Eindruck macht, als die schmucklose Wahl he it. An einem schönen Sommerabend dcs Iah»cs 1775 war cs, als vor dcr tlcincn FcsNiug Wilhelmstem im Stcinhndei'Mccr, uo>n Grafcn Wilhclm von Schaum-vnrg-Lippe alo Mnstcr eincr Fcslnng crbant, cin Nachen laudctc, angehalten von dcm wachthabenden Posten mit cincm lanicn ,.Wcr da!" „Auf Äcfchl Scincr Hoheit"* — war die Ant. wort. — „Werde cs dem (5oniniandantcn mcldcn", er-widcrtc dcr Soldat, und schon nach wenigen M,nuten kehrte er mit dem Nuf: „Kann ftassiren!" zurück. Nnu erst durftcu die Schiffer das feste Land betreten, ohnc dicsc Form erhielt ^iicmand Zutritt, weder damals, noch jetzt. Die ^cbiffcr brachten dcm Stückjunkcr Gcbhard Scharnhorst, welcher in der Kriegsschule auf dcm Wil-hclmslciu crzogcn und cin besonderer Liebling Scincr Hohcit dcs rcgicrcndcn Grafcn Wilhclm voii Biickc-burg war. cincu Vcfchl, sofort nach Nagcnbnrg zu kom^ mcn, wo dcrsclbc scit einigen Tagcn das kleine, freund« lichc Schloß — an dcn Ufcrn dcs Meeres — der Festlma gegenüber bezogen hatte. Dcr Stückjunkcr Scharnhorst bcstieg den Kahn, die Armc nntcrgcschlagcn stand cr da, in Gedanken versunken; was konnte cs sein, daß scin KriegS- nnd Landesherr ihn zn so später Stunde noch rnfcn licß? - das war die Frage, dic ihn im Geiste jetzt beschäftigte; bald landete dcr Kahn am andcrn Ufcr — Scharnhorst stieg ans, eilte anf's Schloß und ließ sich melden. * Der Graf Wilhelm von Schaumbmg - i!ippe erhielt 001, Portugal den Titel ^It«/^ 2160 Anmerkung z l, Post - N r. 0, 16 und 17. Ill diesen Tarifsätzen sind die zu Gnnstcn des ArmenfondcS bestehenden Gebühren nicht milbegriffcn lind bleiben dieselben hicdnrch nnbcrnhrt. A >, lll erknng zu Po st - N r. 8. Durch Elemciitarschädcu veraulaßtc Neu- und Umbauten sind taxfrei. Se. l. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. December d. I. dem Domherrn des gramer Mctropolitaneapitcls nnd ^rclii-äi^onu^ !i'i>5 l'I,'!>» für die Zwecke Roms und die Erhal' tnng der päpstlichen Zuavcn. In diesem Bunde sind die Ezechcn der Dritte. Dic< scm Bunde habcu sie ihre Begeisterung si'ir dic Freiheit znni Opfer gebracht, uud sie müsseu doch wisscu, daß, wenn ihre Gnndcsgcnosscn ihr Ziel je erreichen uud der Vaum dcr Neactiou wieder neue Früchte tragcu sollte, sie gewiß die crstcu wären, dic zum Opfer ficleu; denn dic feudal-clcriculc Reaction würde cS ihnen nie ver zcihcu, daß sic uach Vtoskau gcwaudcrt siud, und daß sic Huß gefeiert haben. Das czcchische Volk innß sich von diesen BuudcS-geilosscn lossagen, wenn an einen AnSglcich ernstlich gc-dacht werden soll; lhnn sie daS, dann ist aber auch daS größte Hinderniß beseitigt. Völker nntcrcinandcr verstehen sich rasch, sind doch ihre Interessen identisch, noch wissen sie doch nur zu gut, daß sie nur dauu ein Factor siud, mit dem man rechnet, wenn sie einig sind und gemeinsam für sich nnd ihre Rechte einstehe». Uud darum wünschen nnd unterstützen wir cs, wenn Männer des czcchischen mit Männern des deutscheu Volles zusammentreten, nm icne Modalitäten fcstznstellcn, nnter welchen auch die Ezechen den gemeinschaftlichen Boden dcr Verfassung betreten sollen. Laibach, 17. December. Dic russisch-prcusiijche Man) tritt in dcr neueste» Phase der orientalischen Frage immer dentlichcr hervor. Der diplomatische Bruch zwischen Griechenland und dcr Pforte ist erreicht. Die Eympci-thieu dcr Griccheu für ihre candiotischen Stammesbrüder werden sich nnn ganz ungehindert Luft machen könne», ohne daß der diplomatische Anstand verletzt würde. Nußland nnd Prcnßcn werden jetzt ihre anscheinende Fric» dcnslicbc bethätigen lönnen, indem sie bei dcr Pforte „vermitteln" nnd sie vum Kriege abhalten, dessen Ans« bruch augenblicklich nicht in ihren Plänen liegt. Nicht die orientalische Frage soll zur Lösnng gebracht werden, sondern ei» Schachzng soll gemacht, durch ciue Diversion im Riickcn Oesterreichs daSsclbc ferngehalten werde», im Falle des Kricgsansbruchcs zwischen Preußen nnd Frankreich. Bismarck will Oesterreich zur Entscheidung veranlassen, ob cS mit oder gegen Preußen gehen wolle. Interessant ist es, die Haltung Frankreichs gegenüber dcr orientalischen Verwicklung zu beobachten. Je mehr die Dinge im Oricut einen ernsten Eharaktcr anzu^ nehmen beginnen, desto cisrigcr sind die französischen Officiösen bestrebt, schon im Vorhinein alle Verantwort« lichkcit für dieselben von sich abzuwälzen und sie in diesem F^llle womöglich England in die Schuhe zu schicbcu. 3o thut dies »amcntlich die „France" in cincm Artikel, der, zwar noch immer von optimistischen Anschannngcn überströmend, den Ernst dcr Lage schon durchblicken läßt. Die „France" schreibt nämlich über die Collision zwischen dcr Pforte und Griechenland: „Es ist dies eine jener diplomatischen Episoden, welche sich fast nnverän dcrt bei jeder Untcrhandlnng wiederholen, in der das Ehrgefühl zweier Regierungen im Spiele ist. Die Türkei, durch die Prophczciuugeu dcS Lord Stau ley vou ihrem Verfalle gereizt, will einen Beweis von Lebensfähigkeit und Entschiedenheit geben uud zeigt sich daher ansprncli^ voll bis zum lctztcu Augenblicke. Griechenland will nicht beschuldigt wcrdcn, anf die erste Auffordcrnng die Sache der kretischen Unabhängigkeit im Stich gelassen lind an-' gcsichtS einer Drohnng sofort bewilligt zu haben, waS cö freundschaftlichen Vorstellungen seit mchr als ciucm Iahrc versagt hatte. In dieser doppelten, übrigens sehr natürlichen Stimmnng liegt das Geheimniß der Haltung, welche beide Theile uiwcrwaudt beobachten. Aber cs steht nicht zn befürchten, daß sie in derselben, selbst auf die Gefahr ciucs Bruches hin, verharren wcrdcn. Ihr Interesse würde sie darin erschüttern, selbst wenn die Vermittlung dcr anderen Mächte nicht einträte, nm eine solche Gcfahr zn beschwören. Ucbcr den Ansganq ist demnach, wie wir glanbcn, keine Besorgnis; und lein Zweifel möglich. Vielleicht ist cS sogar gerade dic Gewißheit dcr Lösung, welche das Eabiuet vor allem bestimmt, seinen Schciuwidcrstand zn verlängern." An seinem Schreibtisch stand die männlich schöne! Gestalt dcö Grafen, im blauen, mit Silber gestickten Rock, den Stern dcS Schwarzen Adler-Ordms alls der Brust — in dcr Rechten hielt er die Feder, »lit wcl-cher er eben noch anf dcm vor ihm licgcudcu Papiere Notizen gemacht hatte. Beim ersten Blick erkannte Scharnhorst seine eigene Arbeit, die vor dem scharf kritisirendcn Ange seines Herru dalag. — „Er hat scinc Sache gutgemacht", redete dcr Graf scincu Schüler freundlich an, anf die Arbeit vor fich hindcntcnd, „ich gebe Ihm meine besondere Zufriedenheit dadurch zu crkeuucn, daß ich Ihn nnf acht Tage uach Bückcbnrg commaudirc, um au den Schicßübnn-gcn mit dcr ncngcgossencn Kanone Tlicil zn nehmen." Scharnhorst hätte laut anfjubcln mögen vor Frendc. Für ihn gad es keinen beglückcndcrcn Lohn, als cinc solche Untcrrichtsstnndc — bci ciucm solchen Lehrmeister — dcm großen General dcö siebenjährigen Krieges: er erkannte dcn Wrrlh dieses Unterrichts weit besser als alle andern, in der eigenen Enlwickcluug seiner Größe und seines Talents. Aber dennoch, wir müssen cs verrathen, war cS in diesen, Äugcndlickc nicht das allein, was bci dcn Worten des Grafen sein Herz so lcmt und ungestüm pochen machte; cs waren noch andere Dinge, als das Lob sciucS He,!'», welche beglückend dnrch scmc Seele zogen mit ihre» Erinncrnngcn und Husfmlnye,,; cs waren die hübschen blauen Augen eines Lockcnlöpfchens uo» 17 Jahren, in denen ein Himmcl voll Seligkeit für ihn lag — und acht Tage in Bückeburg - hicß in der Sprache seines Herzens — acht Tage des Himmels auf Erden! Am folgenden Morgen hatte Tcharnhorst sein Commando angetreten, cr empfing sein Qnartierbillct — nnd — - als ob dcr Himmel sein ganzes Füllhorn von Glück über ihn ausschütten wollte — anf dem Blatt stand: — Färber Knodt — es war dcr Vater derjenigen, welche die schönen blauen Augen hatte: der Geliebten! — Raschen Schritts eilte cr seinem Glück entgegen — anf daS kleine freundliche Häuschen am alten Grabe» zu. Bald sah cr das Fenster, an welchem Earolinens Nähtisch stand, cr sah sie sclbsl; aber war cs Tänschnng, war es wirtlich so? Sie saß da, den Kopf in die Hand gestützt, dcn Blick zn Boden gesenkt, uud die blauen Augen mit Thränen gefüllt. — Dieser Anblick bcschlcu« nigtc seine Schritte noch mchr. — Er trat in'S Hans; dcr altc Meister tain ihm entgegen, lüftete sein Käppchcu und drückte ihm die Haud zum Willkommen, anch Ernestine, Earolinens jüngere Schwester, und die Magd des Hauscs cmpfiugcn ihn herzlich, — abcr sie — kam nicht, »ach dcr cr sich am meisten gesehnt. „Und wo ist Inngfer Caroline, lieber Meister? sie ist doch nicht trank? . . ." ,.O nein, Herr Slückjunkcr:" erwiderte die mun« tcrc Ernestine — „wir feiern heute ihren VcrlobungS-tag mit dcm hochwürdigcn Herrn Pastor Stock." — Gcbhard Sch>>rn!)orst war wie vom Schlage gc» troffen bei dieser Nachlicht. -- Halle cr recht gehört? — Or sah den Mistcr fragend an und hoffte von seinen Lippen Elnrstim'ns M'llhrilmlg widcrl>,gt zu hören. — Abcr mich cr bestätigte sie nur, iudcm cr mit dcm Stolz eines glücklichen Balers hinzusetzte: — „Ich h'idc ihi« selbst für sie anSgesncht! H^utc Nachmittaa, wird er kommen, und Ihr, Hcrr Slückjunlcr, der Ihr meinem Kinde immer gut wäret, werdet hoffentlich nicht fehlen." — „Nnu aber kommt auf Euer Zimmer, die Caroline Hal's so gnt hergerichtet, als sie's in dcr Eile vermochte, da sie erfuhr, daß Ihr die »cue Cinquattieruna. wäret." — „Kann ich denn die Inngfcr Eürolinc nicht selber sehen, licbcr Meister?" fragte Scharnhorst noch einmal beklommenen Herzens; — „ich möchte auch ihr die Hand zum Ginße reichen!" „Ja j>'," sagte dcr Meister Knodl, ohne Scharn« horst's Frage zu beantworten, „wie doch solch' eine Verlobung und Hcirathöangclcgcnhcit einen Mädchen« köpf immcr csilich ans dcr Fafsuug bringt, Mcine fleißige und vc!stäudia.c Caroline greift hcute alles vcr-k,h>t an, ich mnß daher felbst nachsehen, oli's bci Euch iu Oldnung ist," — mit dicscu Worttu öffnete cr die Thür des klemm EllcrzimmcrS und bat ^chalntMst einzntrcten. Anf den ersten Blick erkannte dicscr, daß hier die ordlicndc Hand Eaiollncns gewaltet; gewiß hatte sie die rothgeblümteu Vorhäugc au den Fcnstc>u mit sol> chcr Sorgfalt au'gchcckt; -^ auf dcm hcllgcbohntcn Eicln'nhol^ljch die beiden altcn U>ncu mit frischen Rosen und Rosmarin acsüllt -^ cr trat näher, um sie zu belruchtcu — da fiel scin Blick auf ein llciueS blaues Blümchen — wie durch Zufall zwar lag cs daneben, aber doch saatc ihm d>c Slimmc seines Heizens, daß dies kleine Vergißmeinnicht der Ausdruck ihrer Liebe sci. Mit rascher Hand griff cr dauach uud unbemerkt stccklc cr cs in seine Grnsttasche. Nuu wenigstens wußte er: sie halte ihu uicht verM.'n — nnd dennoch wollte sie ihlc Hand eincul andern reichen! (Schluß folgt) 216! Parlamentarisches. Die Nachtragsconvcntion zum englischen Handcls- vertrag. Wien, 10. December. In der gestern Abends stattgcfundcncn Sitznng des Finanzausschusses wurde die Berathung über die Nachtragöcouvcntion znm englischen Handelsvertrag fortgesetzt, Abg. W in terst ciu erinnert, daß der Haudclsmi> nistcr dei Gelegenheit der Verhandlung über den Handele»- nnd Zollvcrtrag mit den Staaten des dentschen Zollvereins die Aenßcrnng gethan: „daß durch diesen Vertrag die Reihe der Al'schücßung von Zoll und Handelsverträgen mit den eigentlichen Industriestaaten zu einem Nuhcpuntte, zu einem Abschluß gekommen sei, was er in der That für nothwendig nnd geboten halte. Er erachte in der That dic Stabilität für hockst noth' wendig, damit eine gesunde und redliche Industrie auch riue sichere Basis nnd feste Grundlage für ihre Calculs und ihre Unternehmungen gewinnen könne. Nach der damaligen Nedc des Ministers haben alle Industriellen Oesterreichs dcn Anspruch auf die ihnen zugesagte Stabilität in dcn Zollsätzen zu erheben. — In dem englischen Vertrage und Schlußprototollc sei nichts enthalten, ohne daß für Woll- und Wcbewaarcn schon das höchste geleistet wnrde. Gründe zn einer ncncr-lichen Revision seien bisher durchaus nicht vorhanden. Im Vertrage selbst sei der Grnndsatz festgehalten, daß stets nnr ein dreijähriges Spatium, eine dreijährige Periode zur Revision uud zu Abänderungen eintreten tonnen. Die Motive der heutigen Vorlage seien keine Mv' tivc, womit der Äbschlnß der Convention begründet werde, da der Grnud des Abschlusses lediglich dariu liege, daß die Vertreter Englands rs nicht anders wollten. Er müsse sich besonders gegen cinc Wahl dcs Werth-odcr Gcwichtszollcs um so mehr anssprcchcn, da in der Nachtragscouvcutiou anch jene Maßregeln nicht berücksichtigt wurdcu, welche die Kammer als nothwendig empfohlen hat. Industrielle, dic heute ihre Magazine in Oesterreich angefüllt haben, würden durch die Vorgänge in England beschädigt, wenn z. B. Modcwaaren, die in England sinken, nm 25 Percent billiger eingeführt würden. Dadurch werde in jedem Unternehmen ein Schwante» nnd cinc Ungewißheit hervorgerufen wcrdcu. Er stelle daher dcn Antrag, eö möge die Vorlage über die Nachtragsconventiou znm englischen Handelsverträge zwar abgelehnt werden, es möge jedoch die Regierung ermächtigt werden, eine Verhandlung mit der englischen Regierung zu eröffnen, auf der Grundlage, daß die gegenwärtig dcn in den Handelsverträgen meist begünstigten Nationen für Banmwollwaarcn und Woll-Waaren gewährten Zolltarif-Positionen vom I. Jänner 5^70 an einer Herabsetzling unterzogen werden, welche für Banmwollwaarc 2(1 Percent und für Schafwoll-waarc 15' Percent der gegenwärtigen Tarif - Positionen nicht übersteigen darf uud unter der weiteren Bcdin-qnng, daß die Artikel Z, 4, 5> dcs Vertrages vom Uitcn December 1865, sowie der letzte Absatz dcs Artikels ?! dcs Schlußprotokolls für die Dauer dieses Vertrages zu entfallen habe. " ' Handclsministcr v. Plcncr erwiedert auf diesen Antrag, daß cr die wohlwollende Intention dcs Vor« redners anerkenne, daß cr jedoch in Beziehung auf sciue eitirten Worte bcmerlcu müsse, daß dieselben im April und Mai d, I. gesprochen wnrdcn, in welchen Monaten noch die begründete Hosfnnng vorhanden war, daß sich die Differenzen des Zoll- nnd Handelsvertrages nach dcn von ihm bemerkten Grundsätzen regeln lassen werden, daß aber die Nachtragsconvculion vom I.Iuli d. I. sei. Er müsse auf die Schwierigkeit ausmerksain machen, welche ncne Verhandlungen mit der englischen Regierung hervorrufen würden, nicht nur bei der englischen Regierung, sondern anch iuöbcsondcrs durch die englische Presse. Er könne sich nur dahin anssurcchen, daß cr die Annahme der vorgelegten Eonvcntion wünsche. Abg. Nickhoff stellt dcn Antrag, cS seien aus der Vaumwoll- und Wollbranche, sowie ans Kaufleuten Experte im Ausschuß über die Anträge dcs Abg. Win-tcrstcin zn vernehmen. Abg. Skcnc spricht sich neuerlich gegen die Cou-vcntion nnd Option ans, ist aber dafür, daß der Rc-aicruug, die er nur zu stärken wünscht, ein Rückzug möglich'werde, es sei uuzulüssig, vor wenigen Monaten Versicherungen zn geben, sogleich denselben cntgcgcnzn-trelcn. Ein Parlament muß auf feinen Grundsätzen verharren nnd dasselbe sowie die cislcilhauischc Regierung keinen andcrcn Standpunkt, als jenen der ^andcs-intcrcsfcn kennen. Er erklärt sich mit dem Antrage dcs Abg. Winter- stcin cinvcrstandcn. Abg. Mayer rechtfertigt in cincm längeren Vortrage das Votnm der Winzer Handelskammer, Acsouders beruft er sick auf das Gntachtm dcr cmvcrnommcncu Kaufleute, wobei cr uochmals dic Aeußerung macht, daß in Obcrösterrcich kein Schmnggcl bestthc. da daselbst dic Zollämter mit der größten Gewissenhaftigkeit vorgehen. Dcr Abg. Wiuterstcin zeige nuu ciueu Wca, dcr ihm gerecht erscheine uud dcn er, wenn cr auch bci dcn frcihändlcrischcn Ansichten verbleibe, doch gerne bettete. Abg. Dr. Kllln bemerkt, daß die Nachtragsconuen- tion die Frage über Freihandel und Schutzzoll gar nicht berühre. Er töunc sich für die in dcr NachtragScou-oention ausgesprochene Option der Zölle nicht begeistern, und legt Berechnungen über den Schutzzoll vor, der »ach seiner Ansicht gcnügcud sei. Er sei im Principe gleichfalls für die Wcrthzölle, aber dann müssen dieselben systcmmüßig durchgeführt wcrdcu, uud nicht in einzelnen Positionen als bloße Ausnahme erscheinen. Er schließe sich den Anträgen dcs Abgeordneten Wintcr-stcm au. Nachdem noch Abgeordneter Wolfrum, Lippmann, Baron Tinti, ^ohningcr und Pcrgcr gesprochen, wird durch Stimmenmehrheit beschlossen, es feien nach dem Antrage des Abgeordneten Wickhoff drei Kaufleute, drei Vertreter dcr Baumwoll- und drei Vertreter der Schafwollbranchc im Ausschüsse als Experte zn vernehmen, nnd es werde die Auswahl derselben einem Eomit^, bestehend aus dcn Abgeordueten Wintcr-slein, Skcne uud Wolfruin, übcrlasfcn. (Budget-Ausschuß.) Dcr Budget-Ausschuß hielt heute seine erste Sitzung. Der Gesetzentwurf betreffend die Forterhebung der Stcucrnfür die drei ersten Monate dcö kommenden Jahres wurde nach dcr Regierungsvorlage unverändert ange> nominen. Den größten Theil der Sitzung füllte die Zuwci-suug dcs RcfcratS der einzelnen Thciluoranfchlägc ocs Budgets pro 1869 an die einzelnen Mitglieder des Aus-schusfcs aus. Abgeordneter Winterstein wurde zum Generalberichterstatter gewählt. Der ungarisch - israelitische Nongreß wurdc iu Pest am 14 d. M. um 10 Uhr Vormittags durch dcn Cullnsministcr Baron Cölvöö mit folgender Rede eröffnet: „Indem ich dcn auf Grund dcr allerhöchsten Ent-schlicßnng Sr. Majestät anf dcn 10. d. M. einberufenen israelitischen Eougrcß cröffuc, begrüße ich mit Freuden die gewählten Vertreter dcr ungarischen Isracliten, die berufen find, ihre confefsioncllen Angelegenheiten selbst ständig zn organisiren. ^Eljcn!) Sie haben die schöne Anfgabc, glcich bci dcr ersten Gelegenheit zu bcweifcn, daß Sie Ihre üußereu Angelegenheiten wic auch das Verhältniß der israelitischen Glaubensgenosfenschaft ei'enso entsprechend werden ordnen können, wie die anderen Glaubcnsgcnosscnschaften. (Eljcn!) Das Gesetz hat Ihre politische Glcichbercchtignng ausgesprochen; dic Aufgabe dieses Eongrcsscs ist es nun, die Autonomie dcr Israclitcn als religiöser Körperschaft zum Ausdruck zu dringen. (Eljcn!) DiescS hohe Zicl wird ohne Zweifel erst nach Ueberwindung all' dcr «^chwicrigkeilen erreicht werden, welche dcr Anfang und die bisherigen Zustände darbieten; aber Sie werden dicsc Schwicrigtcitcn mit Tact, mit Ihrer Fachkcnnlniß und mit jcucr zähcn Ausdauer übcrwiudcn, welche Sie unter tauscudjährigcm Drnck bcwicscn. (Anhaltendes Eljcn-rufen.) Möglich, daß ein Theil dcr Deputirtcn in dcn Nnfchaunngcn über religiöse Gebräuche von den übrigen abweicht; gewiß gibt es nicniandcn uutcr allen, dcr nicht die Sicherung nnd Erhaltuug dcr Religion wünscht. (Eljcn!) Dies sei nur durch cinc einheitliche Organisa-tiou dcr bisher zerstreut gebliebenen Elemente zu erreichen durch ciuc Organisation, die dem Staut die Aufsicht erleichtert uud die autonome Verwaltung ihrer Angc-lcgcnhcitcn ermöglicht." Die Anfgabcn des Congresses präcisirt der Redner iu folgenden vicr Puultcn: 1. Feststellung dcr äußeren Organisation dcr einzelnen Gemeinden. 2. Organisation dcr israelitischen Schulen nnd Schulbchördcn. .'>. Vcr-wnlmug dcö ungarischen israclitischm ^andcssonds. 4. Organisation dcr künftigen Eongrcssc, Feststellung ihres Wirknngskrciscs und der definitiven Hausordnung so wic des Wahlmodns. „Für diese erste Gelegenheit mußte", fährt Redner fort, „die Regierung provisorische Verfügungen im Vcr-ordnuugswcgc treffen; aber fic that dies anf breitester Basis (Eljen!) und nach Vernehmung dcr Vcrtrancnö-männcr." (Eljcn!) Anch die Hansordnnng sci mir provisorisch nnd für den gcgcuwärtigcn Eongrcß giltig. Er werde sie nebst allen anderen von dcr Eonfcrcnz dcr Vcrtranensmänncr geförderten Vorarbeiten dem Präsidium übergeben. ..Indem der Staat es Ihnen überläßt," so schloß der Redner, „Ihre Angelegenheiten so selbständig zn orducn, wic es in keinem andcrcn Staat der Fall ist, hofft er, daß Sie Dank dcr Freiheit einer raschen uud gedeihlichen Entwickelung entgegengehen. Und Sie, dic Sic WOOjährigcn Druck erlitten, werden dic Freiheit um so ernster zu würdigen wissen nnd werden fühlen, was Sie dem Vatcrlandc schuldig siud, welches Ihnen dicsc Freiheit gewährt." (^angc anhaltendes cnthnsiasti-schcs Nnfcn: l^!''" " !>"?><>!) Hicmit erklärte dcr Minister dcn Congreß für eröffnet. Oesterreich. Pest, 14. December. (Empfang der städti -fchen Deputation.) Se. Majestät dcr Kaiser und König haben heute Vormittags die durch dic Pester Stadtrepräscntcmz entsendete Deputation in Audienz zu empfangen geruht. Der Führer der Deputation, Oberbürgermeister Gampcrl, hielt folgende Ansprache: „Allcrdurchlauchtigster Kaiser uud Apostolischer König! So wic alle Einwohner unseres Vaterlandes mit nnge-thciltcn dankbaren Gefühlen die Allerhöchste Sanctions rung dcr LandcSwchrgefctze aufgenommen haben, so be» cilcu auch wir uns, die Abgesandten der Jurisdiction und Bürger dcr Stadt Pest, dnrchdrungcn von den Ge» fühlen dcr ^icbe, Verehrung uud Anhänglichkeit, welche die Bewohner dieses Landes für Ew. k. k. Apostolische Majestät hegen, für dicsc hohe fürstliche That, in der wir ein glänzendes Unterpfand des in die unerschütterliche Treue der ungarischen Nation gesetzten Allerhöchsten Vertrauens erblicken, uuscrcu heißen Dank und uuscre Huldigung als gctrcne Unterthanen auf dcn Stufen des Allerhöchsten Throncö nicdcrznlcgeu. — Empfangen Ew. MajcM zugleich guädigst dcn aufrichtigsten Wnnfch der Pester ^tadtbcvölkcrung.- daß der Allmächtige Ew. k. und k. Apostolische Majestät, unsere erhabene Königin und die Kinder Ew. Majestät zum Wohle und Ruhme aller Ihrer Völker noch viele Jahre glücklich erhalten möge." Se. k. und k. Apostolische Majestät geruhten hierauf Folgendes zn erwiedern: „Es gereicht Mir zum Vergnügen, daß die Be« völkcrung dcr ^tadt Pest die Bestimmung deö neuen Wchrgcsetzcs richtig aufgefaßt hat, und Ich hoffe zu« «ersichtlich, daß S,c durch eifrige Unterslützuug Meiner väterlichen Absichten Ihre patriotische Opferwillig» kcit auch factifch bewährcu werden. Für Ihre herrlichen Wünsche entbieten Sie Ihren Eommiltcutcn Meinen aufrichtigen Dank." Uusland. Verlin, 16. December. (Preußen als ssrie« dcns st, ftcr.) Die „Provincial Coircspondenz" lagt in cincm Artikel über den griechisch-linkischen Conflict, Preußen liabc sich freiwillig c-cn Friedensliemühünueu angeschlossn nnd wärmstcns dahin zu wirken g sucht, datt die Griechen dic türkischen Forderungen, soweit dilsc völkerrechtlich begründet sind, bef, Aug' blieb vor Custozza. — Rochester der Wüstling, als Hciralhsslister. — Wie die Liebe einen zum Maler macht. — Eine geheimnibvollc Schönheit. — Im Niesensarge begraben. — Graf Romanow, der N folgen lönnen. Aei d»m Umstände, als dlnch das Gese^ vom 15. ÜDllobel 1868 die Zahl der Wcdldelechtia.ttu bc> deutend v'imevlt und hudulch eine völti^e limaibeilurig der früheren Wablfrotrzeichn'sfe bedingt wurde, ist es elllä'ück, dah die Auflegung dcr neuen Listen eine längere Zlit i» Anspruch nahm. Es hidaif dnnnacl) die vor tuizem im F,u!l!elon lilnv hi'sig'N Malles ausged>üct!c V>jolan>h, a!s wü'te eine ungebuh»li»te H'nauescdxbung oder Ve'scdlip-l'ung der Neuwahlen des Laibacdir Gemeinderalhes deab^ sichtig!, umiowcnigcr einer crnsien W!de>lec,U"g, als wir iib,! die nach Po scdrist d^s § 4? des G.m.indlstatutes licklzeilig etiolate Anordnung der zur Aussch-libui'g der Wahlen unveoneiolicren linleiter'den Echrills schon in einer Notiz oom 20. O < h e « , ssastilcn, welcbem in der Ecballsvicleiwrlt ein guter Nuf voranqeben soll. — (D r > t t e s C o i c r l t der pbilbarmoni« schen G'sellschafl) beule Fnit^^. P,o^ramm: O'ot,e> Ebor für Sopran, Alt. Tenor uud Ncili, oon Hoiat. Nondo für die Flöte mit Elavielb^gleilung - run Füiflenau, vosg^-tragen von Herrn Ioief Twerry. „Eckön Noliüaul," Mä,>-Nernor vo» V >t. Ph^iüasie über e>n Oli^inciltbema, von Meiode, vo'gelragen von Frau Emm>i Scddppl. „Im Helbste." (oon Gave) unb „der Glucll>ctü'" (oo„ Models« söhn), Chö'»> füi Sovran, All, T.uor u»d V^h. Serenade jlic V,olo>n»llo und Clarinelte. mit Haimoniumbr^l.ituoq, roraeliagen oon den Hrr»n Gg Scvarll u»d I. M>,chl, von H uns sowohl an den eigenen Schöpfungen des Kunstlos, als auch an den wundeibaren N'sultalen der Herstellung alter, fast veiloren geglaublcr Oelgemälde zu elfreuen. Für Herrn Lande^geiichl^rath v. Strahl allein, welcher belanmlich eine ausgezichnete Gc,llene b.sil)!, hat Herr Künl 92 G malde reswuiilt. Z.ugen der Llistun^en des Heirn Künl stnd fast alle Kirchen in Krain und wäre nur zu wünschen, daß die sieihige Hnnd des Künsllertz von dieser Seile immer so beschäftigt würde, wie oeben crfchienene zweUe Jahrgang desselben eine sehr bedeutende Bereicherung cr-lahren. Dab über 500 Seilen starte Buch ist, um eine gsoßere Uebclsichllichteit in der Anordnung des Slosf^S zu gewinnen, nach den darin in populärster Weise behandelten Gegenständen in zwölf Abschnitte lingethlilt. Auhtr dem Calendarium und dem den genealogifchen, pallamenlacischen und osflliillen Angaben g^widmelfN Capitel eulkält der „Compatz" die Abschnitte: Institute und Lehranstalten für Fachdildung, voll^wiithlchaillich».' Gcf^tzgedung, Elienuahm Güteitranepolt, Telegraphenw^Vn, Po>lwlse<>, Ba>>l,n uno Cledllinstitule, Spaicaffe, Velslche>ungsgls.ll chajten, Eüen-dabn- und Damp!!ch>sfal)rt<3ges>l!,cvaillN, Ialirduch >ur Ca-ftilalislen, Fachoeieine uno G'>ll1,chafle», Zoll- u»d Sien,' pelw'slN, Milenweifer. Speziell das Jahrbuch für Capitalisten wiro gew,h von allen Nielsen, die durch Ätsi>> oder B^ruf mit Wertbpapieren zu vertebren haben,! als Allökunftsqullle gern und oft benutzt werden. Auch das Post« u»d Zcllwesen ist in sehr etfchöp!«noer Weise behandelt. Die in dem Buche enthaltenen Auf^e von b. kannten F^cbschüftsteUern behand.ln voll«w>llbs<1>afl!lche Fragen und Zunähe von acluell.m Interesse. Vertreten sind da Dr Peez, Dr. L. Stein, D<. Karl v. Thaler und Alfred^ o. Linoh >m. Der Nuf uno die Beliebtheit, »ess n sich d^r „Comvah" in G scbailslreisen bereils erfreut, wird du'ch das im zweiten Jahrgange G.botene um so gewisser erhöbt w.rden, als auch oer Picis lm Veroülln sse zu d>m reich,n^ I',dalt dts Buch's und der tad.llofen Ausstattung desi.l-beu ein s.hr mäßiger ill. Endlich müssen wir aber noch ^ als «ine Spezialität deS „Compah" delvolhcblN, daß d>r-selbe mit dlr e>ng»benrst>n Au^mellsomtelt »icht nur die arscbäitüchen V^rbüllnisse Wie»,'«, iondein au>b aller .Nümg-r.icbe uno Länder b'hanoelt, so duß wir im „Compaß," z V. — wen» wir speziell von Krain, Kärnten, Sleiel-ma,l und dem Küllenlande mit Trieft sprachen wollen, die Bilanzen und 3le^l>m^ls oer in dl'sen Ländern bestehenden B.'ntinstitul«', die Handelskammern, Lparcussen, die Gs-weibe — laulmä»r>ischen uno la!>c>w!!tdsch>illIlchtN Vereine,! vie M ff,»» uno M^'tte, fämmMche PomilUioo.n Hi,ai,,s, ^arnl.ne', dem Küstenlande und T,!>sler G,bi>l mit den EnUernunqen von W,»» und Pell uno noch vile unvere o»l benöldigte Daten fineen, die man s»Ibst in ven für di^se Länder ber.chneten ^nllüdern oergedlick snchcn wllrde. Wm Sckillero.rein in Tiiefl von Heinrich Penn «ehalten w rdeni darunter gelangen zur Vorjührung Seenen aus F,fair's Drama ^M^fimilian von M'iieo" zu einem Ganzen gestaltlt durch cin vel»er 1869 uoin Staatsschatze ganz« ^ lich Nl,adt>äng,g zu machcu. Die lalifcoden Ncchnun^cn nnd CalitilNU'N w^ldcii innerhalb eincs Zelliuuüics uun cin'in Monate bii' zu 6 Mlmaten zurxckbezahlt und die andc,ii>cill^cn nicht «ückic^ihlte» Funds dcr Depositen, z cusse, dnich eine ci'lsvrcchcnde Anzal'l Ai'kihcüStitcl «aralllirt werdrn. Icnc Iuieicsscntcu, welche ihre Depo» si'en zulück^chen wollen, können dicse Titel in Staats« lchc>tz-Oo»s coiwertiren. Telegraphische )Uecbselcourse. uoni 17 December. !)fterc. MetaNiques ,'>9 50, — 5perc. M,talliqm? mit Mai- und N^vemder^insen 00,35 - 5>pere Naüoi'lll-Aüleheuö-I 80, — 18'ii'cr Slaalijanlel,»» W.«0. - Gantaclien i^,5. — Cleoiiaciic» 240 30. -London 120,10 — Sillier Nft.59. - K. l Ducatm 5,?l. Handel und Wuclicnallswcis dcr Nation ilbank. Der Vmil- n^tlnumlaus niit ^<)5v01!>,2>0 fl, ist durch die sulgeiiden Pusim dcdeckt: Mcta sch^ t0!i.«7i:.i>78 si,. in Metall zahldurc Wechsel 38.«iji>,05>2 st , Slc>c>l fl, NilftekVmmene fremde. Am It!. December, Stadt V3i N. Die Herren: Ialnwitz, Kaufn,., »ion Neichcn-dcr^, G^igenr, Kanfni,, ueni Wien — Llcirici, Gilierin- fpec nr, von Hac,i?d0lf — Die Frauen: Ocmoulini, BeanUenö-gllltin, uon Orußlaschil^. — Url)luuschi>sch, Vea>n!e»5n,'!t,ue, u»il Keninlililg. - lHrsscl, Gutölirsitzerin, u>,n! Tr>fflN, (flef.»,,t. Die Herren: Ncmdel. anfiu,, von MlUierödmf — Süß, Juwelier; ^'üwy u,it> Fleischer, Kanfl,, liud Hpriger, Nelsender, von Wien, Ool)!!i;, von Nlisseilsilst — Pe,gc>-icl^, PlVroehänoler, uun N>eoerdorf — Stare, ,uon Mann>j-liur^. - Schiuuan,, Haiidclcin,, »on Naoeillla. — ^.'enck, .Kcuifni, uoü «anischa. Frau Koschicr, uon Rc fni;, Mohrell. Die Herren: Schiouani, Handeli?!»,, uon itlagcüfurt. Perdan, (5c,« ^MlMmlncn in ^aibuch. ^Ü7Mg^I"^25^ ^'5?4 'windstill' Nebel 17, 2 „ N. ! cj2« „; ^. 6 zz windstill trübe 0.oo '.0 .. Nb, j :i27,i5 4- 4 « S.O schwach diiim bc>u, Mor, Da« Tagcc!»lll^«ll1"i»U)I. Wien, 16 December. Die Lonrse der Staats- und Industrirpapicre waren zum Theil etwas matter, Devifen und Valuten aber etwas fester. Geld flüssig. Oeffentliche Tchuld. /^. dee Staates (für 100 si) Geld Waare 3n .7ü !i?.— dctto „ ft) . . . 95.— V5.50 Silbcr-Anlehen von 1664 . . 70.— 71.— Silbcraiil. 1«l;i> (ssrcs,) rüchahlb. in 37 I. zu 5 pEt. für 100 st. 74.25 74.75 Nllt-Aul. mit Iän,-Eoup, zu 5"/„ 64.80 64 90 „ „ „ Apr.-Eoup. „ 5> „ 64.60 64.70 VletalliqueS . . . . „ 5 „ 59.^9 59.59 dctto mit Mai-Eoup. „ 5 „ 60.25 60.40 detto.....„ 4;„ f»325 5^59 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . I«..— 15559 „ „ „ 1854 . , . 85.50 8«;.— „ „ „ I860 zu 500 fl. 91.- 91.20 " „ „ „ 1860 „ 100 ., 97.25 97.75 .. „ „ 1864 „100.. 110.-. N0 20 Homo-Rentensch, zu 4^1. «u«l. 24 - 24.'/. Domaincn 5pcrc. m ^llbcr 112 50 1Ul.- », der Kronländor (für W0 st.) Gr.-Entt.-Oblig. Nicdcrösterreich . zu 5«/« ««-50 89^ vberüllerrcich . ,, 5 „ v<'.— ^»U Salzburg .... ,, 5 „ 0^." «v.- Gcld Waare Böhmen .... zu 5"/« 91.75 92.50 Mährcu .... „ 5 „ 89.— 89.5" Schlesien .... „5 „ 88.50 89>— Steiermark ... „ 5 ,. i?8.— 89.— Ungarn.....„ 5 „ 78.— 78.50 Tcmeser-Banat . . „ 5 „ 77.— 78.— Croaticn und Slavonien „ 5 „ 77.75 78.— Galizieu .... „5 „ 68.50 68.75 Siebenbürgen ... „ 5 ,. 72.60 73.— Bnlovina .... „ 5 „ 68.— 69.— llng. m. d. V.-L, 1867 „ 5 „ 78.- 78.25 Tem.V.m.d.V.-C. 1867,. 5 „ 77.50 78.— Actien (Pr. Stilcl), Nationolbanl...... 667.— 668.— Kaiser sserdinauds-Nordbahn zu 1000 st. CM.....1985.—1990 — Credit-Anstalt zu 200 fl. v. W. 242.30 242.40 N.ü,Escom.-Grs.zv500fl.iz,W. 663— 665.— Stat«eiscnb.-Ges. zu 200 si.CM. oder 500 Fr...... 305.40 305.50 Klllf. Elis. Bahu zu 200 ft. LM. 173 75 174.-- Süd,-norod.Ver,-V.20t) „ .. 153,50 34.— Wiudischarätz „ 20 „ „ - 20.— 2l,--Waldstciu „ 20 „ « . 2150 22.50 Keglevich „ 10 „ „ . 14.50 15.50 Niidolf-Slifluiia. 10 „ „ . I5.~ 14,50 Wechsel (3 Mon,) Augsburg für 100 st südd. W. 100,25 100.50 Fraiilsurt n.M. U)0 st. dttlo 100.25 1c0 50 Hamburg, für 100 Mart Bcmlo 88 50 88.75 i!ondou für 10 Pf, Sterling . 120— 120.25 Paris für 100 Franle . . . 47.79 47.75 Cours der Weidsorte» Geld Waare K. Müuz-Ducatm . 5 fl. 72 lr. 5fl. 72'lr. ^tapoleousd'or . . 9 „ 58z „ 9 „ 59 „ Rufs. Imperial« . .. „ _',^ - " - « Berciuüthaler . . 1 ., ?7z „ 1 , 77j „ Süber . . 118 „ 25 . 118 " 50 . Krainische Grundcutlllflmlgs-Obligaliouc», Pri« vatuotlruug: 86.50 Geld, 90 Waare.