LmbacherMMtlmg. Ä^„ GHF^/» T«rä,lN!iierat!«n«plel»: Im Comptoir ganzj. ^^^« e^^DDH N.11, !>ll>!. n. 5.5«. Filr die^ustcllun« ins Haus '^" "» halbl.zolr, 'viil der P°N,,»»zj.fl. 15. hall,,, fi. 7.50. Freitag, w. September InsertlonSgebähl bl»lo feilen: imal uu lt., -« ^>/»L^ Amtlicher Theil. . «"e. k. und l. Apostolische Majestät haben mil °" Allerhöchsten Entschließung vom 27. August d. I. ",°u Antrag dcS Reichskanzlers, Minislers des kaifer-^'lhen hause« n>,d des Acnßcrn, dem BestallungSdiplome ^ ^>m l. gticchischcn Consul in Trieft ernannten Georg ^anello das Allerhöchste Exequatur allcrgnädigst zn "theilen geruht. Sc. f. nild k. Apostolische Majestät haben mit ^lltthöchster Enlschlicßnng vom 27. August d. I. den °"herigen supplircnden Professor Dr. Wilhelm Exner i»M ordentlichen Professor an der k. k. Foistakadcmie '^ Maria-Brunn allelgnädigst zn ernennen geruht. Potocki m. i). ^ Der Instizminister hat den Rathssccretär des Wiener "NdesgerichleS Joseph Duller zum LandcSgcrichtö' lath? bei dem Preisgerichte in Stcyr ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat als "ezirlsschulinspectorcn in Vorarlberg ernannt: , für den Schnlbezirl Brcgcnz den Gymnasialprofcssor 'N Feldlirch Joseph Elsens ° hn; « <ür den Bezirk Feldtirch den Gymnasialprofessor in ueldtirch Johann Schul er; .. iür den Bezirk Bludcnz den Realschullchrer in Feld-"lch Hermann Sander. Nichtamtlicher Theil. Die verfehlte Huß-Fcier. . .. Berichte ans Prag constatiren große Thcilnahms-^iglcit der Bevölkerung an der von den Inngczechen "lt großem Eclat in Scene gesetzten Huß-Feier. Die ^ungczcchen sind verstimmt über diesen unerwarteten "lsfllll der Feier, auf die sie um so größeres Gewicht ^lcgt hatten, als dieselbe ihnen Gelegenheit bieten sollte, ^ dominircndc Stellung der Partei zu docnmcntircn, ^lMl darf nnn freilich nicht erwarten, daß die jung-czechische Partei das Fiaseo cinbckenncn werde, das sie uemacht, sie wird im Gegentheil die Backen nm so ^uer nehmen, aber kaum Jemand zn täuschen im Alande sein. Die Thatsache steht fest, daß die Coali-llon der Altczechcn, Feudalen und Elcricalcn bei der vUß-Feier den Sieg über die Iungczcchcn davongetragen ^l. deren Selbstbewußtsein in der letzten Zeit in Folge einiger übrigens nicht bedeutender Erfolge ins Maßlose gestiegen war. Von welcher Wirkung die Niederlage der Inng-czechen bei der Feier des LieblingShcldcn ihrer Partei auf die Stellung der einzelnen Fractioncn der czcchischcn Opposition sein werde, läßt sich bei der politischen Unzu-vcrlässiMt der Czechen kaum ermessen. Wenn die jungczechischc Partei ans lanter ehrlich nnd ernst liberalen nnd demokratischen Elementen zusammengesetzt wäre, dann müßte man allerdings zu der Vcrmnthnng kommen, daß sie sich nunmehr noch entschiedener als in der jüngsten Zeit von den altczechischcn Oftpo-sitionSgcnossen, welche ihr die Frcndc an der Huß-Fcier hämisch verdarben, lossagen nnd trachten werde, sich dnrch die Heranzichnng solcher liberaler Elemente zn stärken, welche zwar in Fragen der staatsrechtlichen Opposition mit ihr nicht an einem Strange ziehen, aber in liberalen Angelegenheiten Eines Sinnes mit ihr sind. Aber die jungczechischc Partei birgt wie die altezcchische in ihren Reihen Männer, dcncn die Partei-Idee Nichts, dagegen das eigene Interesse, die Befriedigung des eigenen, höchst selbstsüchtigen Ehrgeizes Alles ist. Und da ist cS denn allerdings möglich, daß die Iungczechen, reuig an die Brust klopfend, wieder in das Lager der Altczechcn einziehen werden, ans den, sie sich, die eigenen Kräfte überschätzend, entfernt hatten. Oder folltc die jnngczechischc Partei wirtlich nur in Folge mangelhafter Uebung ihre Kräfte schlecht angewendet und hicdnrch ihre Niederlage herbeigeführt haben? Möglich, das dem so ist. Wir möchten das Gegentheil nicht behaupten, wenn wir auch zugeben, daß die Niederlage bei der Huß-Feier die Iungczechcn in die Lage versetzt hat, ihre Stärke zu beweisen, denn daS Vertrauen in dieselbe hat einen zu gewaltigen Stoß erlitten. Die Tactik der Inngczcchcn mag nnn für die nächste Znknnft welche immer sein, vorderhand werden sie sichs gefallen lassen müssen, von den Altczechcn und den denselben affiliirlen Fcndalcn nnd Elcricalcn mit vornehmer Herablassung angesehen nnd behandelt zn werden. Ohnedies nehmen die Koryphäen der genannten verbündeten Parteien gerne eine patricicrmäßiae Protectur-mienc gegenüber den jüngeren, liberalen Oppositions-gcnosscn an. Wiewohl wir, das weise Sprichwort bezüglich der Einmischung in fremde Händel beherzigend, die Händel zwischen den jung- nnd altczcchischen Organen mög' lichst ignorirtcn, hatten wir doch wiederholt Gelegenheit zu staunen über den unserer Ansicht nach durch Nichts gerechtfertigten Hochmuth der Altczcchcn und über die Langmuth, mit der die Iungczcchcn ihn dnldetcn. Der Sieg bei dcr Hnß - Feier wird nnn natürlich den alt-czcchisch-fendal-clcricalcn Hochmnth nicht verringern und die Iungczechen können sich darauf gefaßt machen, daß man sie nnnmchr in gcradczn geringschätziger Weise behandeln wird, wenn nnd insolangc es ihnen nicht gelingt, die Welt zn überzeugen, daß die Altczechcn ihren Sieg nur dem Zufalle verdanken. Uns will es aber scheinen, daß dieser BcwciS nicht fchwer zn führen sei; es wäre denn, daß die Inngczechen sich entschließen wollten, den wahren Grund ihrer Niederlage einzusehen. Hiczu dürften sie sich jedoch laum entschließen, weil sie dann vor Allem bekennen müßten, Unrecht begangen zn haben, indem sie dcr liberalen Sache nicht mit dcr gehörigen Festigkeit und in dcr gebührenden Reinheit dienen. Nicht durch die Betonung dcS nationalen Momentes bei der Hnß-Fcicr soll hicmit anch nur dcr leichteste Tadel ausgesprochen werden. In Johann Huß lcbte in der That die Liebe zur czcchischen Nationalität und wenn er anch, wie geschichtliche Zcngnisse darthnn, nichts weniger war, als ein fanatischer Dcntschenfrcsscr, sondern im Gegentheil hohe Achtnng vor deutschem Wesen und deutscher Cnltur bekundete, so dürfen ihn die Czcchen dennoch als specifisch czcchisch - nationalen Helden hochhalten. Das Unrecht, dessen sich die jungezcchische Partei schuldig machte nnd welchem allein sie die Schuld ihrer Niederlage beizumesscn hat, besteht darin, daß sie die Soli« darität dcr liberalen Parteien aller Länder und Natio» nalitäten außer Acht läßt nnd selbst dort, und zwar als fanatischer Feind ihrer Gegner in staatsrechtlichen Fragen sich geberdet, wo ihr daS Interesse der liberalen Sache gebieten sollte, sie als Freunde zu betrachten. Die politische Dcwegung in Galtzien. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird Smolta dci dcr heurigen von ihm selbst angezettelten Wahlbe-wcgnng in Galizicn ein vollständiges Fiasco erleben. Dort, wo Wähler zusammentreten, um ihre Stimme über das Verhalten dcr polnischen Reichsraths-Delega« lion abzugeben, manifestirt sich ein entschiedener Widerwille gegen die Tendenzen des DemokiatenführerS. Man weiß nur zn gut, daß nicht die Politik allein es ist, welche Smolka zur Opposition treibt, sondern daß dieser Herr die ausgezeichneten Abgeordneten LcmbcrgS stürzen und an ihrc Stelle Männer setzen will, die nicht vergessen winden daß sie Smolkas Ercatnrcn sind. Mit solchen Leuten, die in stnmmcl- Devotion an den Lippen ihvcs Meisters und Herrn hängen, wäre freilich lncht zu wirthschaften. Wie gesagt, dic gebildeten Stände habcn längst dic persönlichen Motive dcr Smolta'fchcn Politik dlirchschant, und deshalb wenden sie sich von ihm. Nur dcr Pöbel nnd die auf der niedersten Cultur-stufe stehende Classe von Bürgern hält noch zn ihm; Mn Dauern-Cafllw in Mähren. dill ^" ^^ des Constitutionalismns ist die Sclbst-M. oder mit anderen Worten, das alle Schichten dcr ter ss "^ durchdringende Bewußtsein individueller In-H^ssen und das Streben danach, diese dnrch eigene last und That zur Geltuug zu bringen. Wenn sich in viM ^""^ blos die höher gebildeten Classen der Vc< h> krung durch eine derartige Erkenntniß auszeichnen, ^ Mehrheit aber. in Hilflosigkeit versunken, alles Heil ^'Eigenes Zuthnn von der Regierung erwartet, so ist libe s ^ ^ solchem Staate, mag er was immer für lrgs? ^"slitutionen auszuweisen haben, für einen that-zwn !" Constitutionalism«« ^ct) nicht reif; es mag b„, >> ' bie leeren Formen besitzen, allein es fehlt " ' d°s Wesentliche - - das constitutionellc Leben, fried " bicsem Standpunkte ans gereicht nns zur Be-solck^"^' ä" coustatiren, daß sich Selbsthilfe anch in gimu ^H'chtcn unserer Bevölkerung zu entwickeln bc-Nu ' selche in dcr Regel die letzten sind in Ancrlcn-starrst Wohlthaten des Fortschrittes, weil sie am beharr" ^" "^" Traditionen nnd Lebcnsnormcn Wäli,-!^' ^r berichten nämlich hier von dem ersten «Wschcn Banern-Casino. nuf scl,<'^"eue Einrichtung ist ein Verein, welcher sich besscn M?' ""am ^« PfarrsprcngclS Mcedl vertheilt, sich .!,. "Flieder. Landwirthc ans dem Bauernstände, der la x!. "' dcr Woche versammeln, nm die Mittel ^Mtisck l ^°fllichen Bildung, die Verbesserung deS "Mstsbctrielies, die Förderung dcr Viehzucht, die Anschaffuug und Benützung vervollkommneter Maschinen, die Anregung der landwirlhschaftlicheu Indnstric, dic Verschönerung der Ortsgemcindcn, tnrz um die man-nichfaltigstcn gemeinschaftlichen Interessen zu besprechen und mit vereinigten Kräften sofort Maßregeln zu dcreu Durchführung zu ergreifen. Die TageSordnnng dicscr Versammlungen wird stets im voranS festgestellt, die Discussion mit Beobachtung parlamentarischer Formen geführt und jeder Beschluß durch MajoritätS-Abstimmung gefaßt. Nach Erschöpfung dcr Tagesordnung werden landwirthschaftlichc Bücher odcr Zeitschriften vorgelesen nnd discntirt. Znr Beantwortung von Fragcn, wclchc reiflicher Ucbcrlcgnng nnd gründlicher Gcarbcitnng bedürfen, werden Ausschüsse znr Berichterstattung gewählt. Das Mitte October vorigen Jahres conslituirtc Bauern-Casino in Mecdl zählt gegenwärtig über M Mitglieder, die kleine Geldbeiträge zn seiner Erhaltnng beisteuern; es besitzt ein anständiges, nnr für Mitglieder und eingeladene Gäste zugängliches Local und verfügt über eine anS gntcn landwirlhschaftlichcn Büchern und Zeitschriften bestehende Bibliothek, welche fleißig benutzt wird. Trotz feiner kurzen Erislcnz hat das Baucrn-Caimo bereits positive Erfolge auszuweisen, die einerseits die Lebensfähigkeit solcher Institutionen, andererseits aber die gewaltige Macht, welche dnrch Vereinigung individueller Anstrengungen zu erzielen ist, im hellen Lichte darstellen. Der erste Erfolg ist die vom Vaucrn-Casino durchgeführte Grenzgrabcn-Regulirnng. Diese Arbeit bestand in dcr Ausgrabung eines Grabens und Vcrschüttnng eines anderen mit der aus dein nencn ausgchobenen Erde, wodurch eine bedeutende Area entwässert und dcr Production gewonnen wurde. Wenn man bedenkt, daß dcr ncne Graben über 800 Klafter lang ist, eine enl> sprechende Tiefe und Breite besitzt und hundert Acker-parzellcn durchschneidet, so wird man mit Erstanncn ucr-nchincn, daß diese schwierige Anfgabc, an welcher die vierzigjährigen Äcmühnngcn der Gemeinde-, Patrimonial-und Staatsbehörden gescheitert sind, vom Vanern-Casino in vier Wochen bccndct wurde. Als zweiter Erfolg des Bauern-Casinos ist der Ankauf einer Drillsaatmaschinc zn betrachten. Die zu diesem Zwecke erforderliche Geldsnmmc wurde im Dar« lchcnswcgc herbeigeschafft. Für ihrc Rückzahlnng und Verzinsnng haftet das Baucrn°Casino als Eigenthümer der Maschine. Ist einmal das Anlage-Capital sammt Zinsen dnrch die siir den Gcbranch der Maschine zu entrichtenden Micthgclder gedeckt, dann soll sie gcgcn ganz geringe Entschädigung allen unbemittelten Land' Wirthen verliehen werden, indem das Banern - Casino im Lanfc dcr Zeit mchrcrc derartige Maschinen anzukaufen beabsichtigt. Dcr dritte nicht zu unterschützende Erfolg besteht in dcr schiedsrichterlichen Schlichtung eines langjährigen Processes zwischen zwei Casino - Mitgliedern , welche in dcr Versammlung unter dem versöhnlichen Einflüsse ihrer Genossen einen Vergleich geschlossen haben. An die obigen bereits erzielten Ncsnltatc schließt sich eine Rcihc nützlicher Unternehmungen, die vom Bauern-Casino theils beschlossen, theils in Angriff genommen sind. An erster Stelle ist die landwirtschaftliche Fortbildnngsschulc namhaft zu machen, die in Mecdl auf Kosten der Gemeinden noch im laufenden Jahre eröffnet werden soll. Dann ist dcr vom Bancrn-Casino bereits vorgenommenen Rcgclnna der Feldwege für den Bezug vou Dünger nnd Productcn zu erwäh- 1520 das Volk ist nicht im Standc zu ermesse!,, wohin diese Politik Galizien fühlen könnte, es kennt die Bcstrcbnn-gtn Smolkas nicht. cS sieht in il,m nnr ocn Märtyrer von 1848 und den glänzenden Redner. Daher sind die Volksversammlungen für, die Wähler-Versammlungen, mit Allsnahme der Lcmbcrgcr vom 27. Juni, gegen Smolla. Wcun die Demokraten noch ans ctwaS ihre Pläne bauten, so war es daS Lcmbcrgcr Tcrram, doch auch dieses soll ihnen nun entzogen werden, weil in» zwischen Verhältnisse eingetreten sind, die nun mächtige Rückwirkung auf die Anhänger Smolkas unter dcin niederen Vnrgcrstandc üben werden. Der Sachverhalt ist nach dcr „Gaz. Nc>r." folgender: Der glilizischc Landtag uom xIahrc 18Ü7 hat den 8 11 der Laudlags-Wahlordnnng geändert, und zwar in einer für die Wähler Lcinbergs und Krntans sehr uil-angenehmen Weise. Es wurde nämlich das active Wahl» recht unr auf diejenigen Wähler besclnäutl, die mindc stens 100 fl. au direttcn Steuciu jähllich entricht.,'!!. So kommt es nun, di,ß, während die Schmcrliug'sche Wahloidmmg 7000 Wähler lcmnlc, nach der heute zu Recht bcstthendcn nicht mcl,i als 2000 Wähler übrig bleiben. Dci Magistrat hat nun mit Rücksicht anf die ausgeschriebenen Ncnwahlcn die Wählerlisten an^rfelligt und gegen 5)000 Wähler gestrichen, nnd dadurch wnrdcn circa 2000 Hausbesitzer, Kanftcule n, f. lr>. an« d r Liste climinirt. Uel'cr diese Thatsache herrscht i» den unteten Bevöllcrnngsschichlcn ^cmbcrg's eine furchtbare Anfreguug, die Demokraten nnd Resulntioiüslcu wüthen in ihren Blättern, weil sie dnrch diese Ntodification des Paragraphs 1l, der noch überdies alttn Staatsbeamten daS Ttimmrccht gibt, jeden Halt verloren haben, nnd Dobrzanoki fordert in der „Gaz. Nar." die Bevölkerung auf, sich der Wahlen vollständig zu enthalten. Durch die Entdeckung dcs ß ll der Lant'lagswahlurdnnng ist die ganze Bewcgnng in eine neue, für die Freunde d^r Rnhe und Ordnung weit glücklichere Ph^se g> treten, indem die unteren Schichten, welche fnr Smolkas Po-lilik schwärmen, kein Recht znm Äcitrcden h^ben und die ucmillellcn Classen unzweifelhaft füc Z-cmiallowdki stimmen werden. Wir möchten nur noch bemerken, daß der Vorschlag der ,.Ga;. Nar." widcisinnig ist; der Landtag hats bcschlossen und d.is Volk mnß gehoiche». Und wenn sich auch noch so wenig Wähler, und wären es auch nur die Beamten und Juden, an dcr Wahl betheilig.cn würden, so wärm die Gewählten doch die legalen Vertreter Lemkergs. Der dritte Vcrsujsunglitllg in Uolhumn bei Marburg. Graz, <'. September. Anf ciucm prächtigcu grünen Platze des Gutes ^itolhwcin, Eigenthum des Landtagsabcic^rdnctc» Bra»dstättcr, vo» wo ans man eine herrliche Aussicht auf die Marburg nmliänz.ndcn Rcl'cnhügcl genießt, ist die init dein Bilde des Kaisers Joseph geschmückte Rcdchalle für dcn Zweck dcs Tages errichtet, zu welcher sich Nachmittags ,i Uhr ein tanin endender Strom von Menschen bewegt, welcher sich in der Zahl von weit über sechstausend Köpfen vor der Halle staut und um dieselbe verbreitet. Am zahlreichsten sind in der überwiegend ans Männern des Bauernstandes slovcnischcr Znuge bestehenden Menge die Um gedungen, namentlich die Beznkc Marburg, Windisch Feistriz und St. Leonhard vertreten; doch haben anch die Städte Graz, Cilli und Pcttau ciu entsprechendes nen. Ferner müssen wir mit Freude constatircn, daß das Vaueru Casino nickt nur sein neugewonnenes Orndcn« Areal, sondern auch sämmtliche Gcmciudcwegc unt Obstbäumen zu beflanzen, überhaupt auf Hebung des Obstbaues kräftig zu wirken entschlossen ist. Auch ist die Wichtigkeit des Beschlusses nicht zu verkennen, in Folge dessen das Baucrn-Casino den mährische» Vereinen für Seidenbau und Bienenzucht als Mitglied bcigctrelcn ist. Wenn wir schließlich der beabsichtigten Anlegung einer Mustcrdüngstätte, Gründung einer Vorschußcasse und Einführung der Rübenzucker-Industrie erwähnen, so werden wir dadurch die rastlose Thätigkeit, mit welcher das Vaucrn-Easino die schwierigsten Aufgaben in Augriff nimmt, flüchtig geschildert, aber beiwcitcm nicht erschöpft habcu. Bevor wir diesen Bericht zum Abschluß briugeu sei cö uns gestattet, das verdienstliche Wirken des Gütcr-Inspectors Kwizda hervorzuheben, welcher dnrch populäre Vorträge und Besprechungen den ersten Anstoß zur Gründung des Vancrn-Easinos gab, auf seine zweck mäßige Eonstituiruna, Einfluß nahm, danu als Ehrcn-vorsland eine gesunde Entwicklung erstrebte, ohne den Grundsatz außer Acht zu lass)u, daß diese Institution nur dann ersprießliche Folgen haben kann, wenn alle Theilnchmcr daran mit vollem Bewußtsein haudcln und sich nur auf ihre eigene Kraft stützen. An diese Anerkennung dcS Verdienstes knüpfen wir aber die dringliche Mahnung, es mögen auch anderweitig einflußreiche, thätige Männer oder auch die land-wirtschaftlichen Vereine sich die schöne Anfgabc stellen, überall ähnliche Vereinbarungen für Rath und That zn yründcn und zu fördern. Als nachahmuugswürdiges Muster stehe vor ihren Blicken dann das erste mährische Bauern-Casino in Meedl. (N. Fr. P.) Contingent gestellt. — Vou den Landtagsabgcordnctcn sind erschienen: Baron Hammcr-Purgstall, Doctor Oskar Schmidt, Kaufmann Oberranzmcl) er, Vau c r, Pfeiffer, Hauptmann Scidl nnd selbstverständlich Gutsbesitzer Braudstättcr. Der Lctztgcuanutc eröffnet, wie die Grazer „Tagespost" berichtet, als Obmann dcS Einberufungscomito's (der Aufruf au die Bezirke Marburg, Wiudisch-Fcistritz uud St. Lconhard war von A15 Grundbesitzern, Bür-gcru, Gutsbesitzer» u. s. w. uuterzcichnct) den Vcrfas-sungstag mit einer eindringlichen Ansprache, worin er für den massenhaften Besuch als einen erfreulichen Beweis der Sympathie der Anwesenden zu den Punkten des Programmes dankt und hofft, daß auch diejenigen, welche mit dcmsclbcu vielleicht nicht ganz einverstanden sein sollten, werden überzeugt werden.— Die Wahl Roth-wcius wird vom Redner damit motivirt, daß hier einst der Sitz der Frcimanrcr gewesen ist, welche den Grundsatz haben: „Thue das Gute ohne Hoffnnug auf Belohnung, fchcnc das Böfe ohne Furcht vor Bestrafung!" (Bravo! Bravo!) Er theilt hierauf mit, daß die Land-tagsabgcorducteu Planken st e i u e r, Dr. T u n ner, Professor Dr. Hcschl nnd Bürgermeister Ritter von Franck sich wegen Nichterscheinens entschuldigen lassen. Hicranf von dcr Versammlung zum Vorsitzenden gewählt, ertheilt er dem Landtagsabgeordnctcn Pfeiffer das Wort, welcher den Vcrfassungstag im Namen der Obcrstcirer herzlich begrüßt. (Bravo!) Zum ersteu Punkte des Programmes.- „Welche Nachtheile würde die Trcuuung Untcrsleicrmarts von dem Ocsammtlande und die Vereinigung mit Krain uud Theilen anderer Kronländcr zu einem ncueu Königreiche „Sloucnicn" für die hiesige Bevölkerung nach sich ziehen?" spricht zuerst Bürgermeister Wissiak aus Mahrcuberg, welcher, früher dein Lehrfache angchörig, die Fra^c erst deutsch nnd dann slovenisch vom religiösen Standpunkte beleuchtet nnd reichen Beifall erntet. Nach ihm erscheinen Landtags - Abgeordneter Seidel und Professor Nc i chel aus Marburg auf dcr Tribüne, vou denen der erste aus volkswirthschafllichcu, der zweite aus historischen Gründen gegen die Trennung, spricht. Die Tausende erheben hierauf ciustimmig die vom Vorsitzcuden beantragte Resolutiou, „daß Stcier» mark ungclhcilt bleiben müsse," zum Beschlusse. j Der zweite Puutt ist die Frage: „Liegt cS im! Interesse dcr läudlichcu Bevölkerung, daß die deutsche Sprache anch in Hinkunft in den Volksschulen gelehrt wird?" welche, nacbdcm Wcingartcnbcsitzcr Wrctzl nn-^ ter kaum endenden ^ivioS dafür slovcnisch nnd Professors 9ticck aus Ätarburg deutsch plaidirt habeu, wie vou! Eiucm Manne mit Ja beantwortet wird. Ueber den dritten Pnnlt: „Entsprechen die anf Tabors uud iu nationalen Zeitungen verbreiteten Behauptungen der wirklichen Stimmung des slouenischcn Volles Unterstcirrmarks, oder ist die Eintracht zwischen' Deutschen nnd Slovcncn bisher noch ungetrübt? Und durch welche Mittel kaun die Fortdauer des nationalen Friedens gesichert werden?" ergeht sich Dr. H ögclsbcr'-! gcr anS Luttcubcrg iu ciuer kräftige» Rede, in welcher! er die Vorgänge auf den Tabors und die Haltnng der' sloucnisclicn Ultras, welche sich Führer dcr Partei ncn-i »en, charaltcrisirt, den Frieden zwischen den Nationally täten nicht gestört findet nud als das Mittel zur Erhaltung desselben gegenseitiges Entgegenkommen uud Verträglichkeit bezeichnet. (Bravo! Bravo!) Hierauf wird dcr crstc Theil dcr Frage von dcn Versammelten stürmisch verneint, womit die übrigen Theile derselben cnt^ fallen. Dcn vierten Punkt: ..Ist die vollständige Aufhe-^ bung des Com'ordalcs und die Auflösung jener Klöster und geistlichen Orden, welche sich nicht mit Krankenpflege und Unterricht (bei strenger Beobachtung der Staats-gruudgcsctzc) beschäftigen, eine Nothwendigkeit?" leitet der Vorsitzende mit einer sehr anregenden Rede ein, nach ihm ergreift in Folge AnffordcrnnH dcr ^'andtags-Abgc ordnete Baron Hammcr-Pnrgslall das Wort, um entschieden für eine"Bcjahnng der Frage in allen Punlteu einzustehen. Er stößt aber, obgleich seine Worte im Ucbri-gen lebhafter Znstimmung begegnen, bei dcr Ausuahmc dcr sich mit Krankenpflege und Unterricht beschäftigenden Klöster auf Widerspruch, indem Stimmen laut werden: „Wir brauchen gar keine Klöster!" Dem Schlüsse des Vortrages, welcher sich dem accommodirt, folgt tausendstimmiges Bravo! und Avio! Journalist Wicslhaler" aus Marburg findet von vornherein jnbclndc Zustimmung, indem er „die Auf-hcbuug aller Klöster und Ordcu" beantragt uud dies schlagend motivirt. Selbstverständlich wird sodann die Resolution im letzten Sinne znm Beschlusse erhoben. Der füufte Punkt: ..Durch welche Mittel köuucu die Bestrebungen dcr Verfassungstreuen im gauzen Lande gefördert werden?" findet an Dr. Hicblcr aus Oraz einen gewandten Vertreter, welcher dcn Antrag stellt: ..Dcr Perfassungstag wolle aussprcchen: Durch Grüu-dung liberaler politischer Vereine uud durch rege Betheiligung an denselben werden nicht nur die Bestrebungen dcr Verfassungstreuen, sondern auch das Wohl dcs gan-zcu Volkes gefördert. Fcruer erklärt die Versammlung die Gründnng eines populären PartciOrgancs in slovcnischcr Sprache für wünschenswert!)." (Bravo! Bravo! Bravo!) Gleichfalls einstimmig angcno m m c n. Aus dem franMschen Senat. Paris, 5. September. Dcr Senat fuhr gcsl^ iu dcr Dcbaltc über dcn Scuatu^Eonsult, uud z^ über daS Amcndcment dcs Herrn Äonjeun zu Artilcl» forl. Zuvor entschuldigte sich noch Herr Roula«»' daß er sein Amendcment zu Artikel 2 nicht vertttle/ hatte; er sei auf ciuc so eilige Discnssiou nicht aMl gewesen und hätte gcglanbt, sich nach den AnstrenguM" dcr Gencralralhs-Scssion einige Ruhe gönnen zu dürste Hierauf ergreift dcr Stliatsraths.Präsidcnt MarqU^ u. Chassclonp'Laub at gc^cn dcn Autrag dcs He"" Bonjean daS Wort. Er g,bt noch cinmal die ^' stchungsgeschichtc des SenaluS-Consultö und führt cn^ daß gegen die neuen und umfassenden Befugnisse del gesetzgebenden Körpers nothwendig cin Gegengewicht gl' funden wcldcn mnßtc. Ueber dic Gcfahrcu einer ein' zigcn Kammer sei er mit Herrn BonjclM oolltomlue» einig. Ursprünglich lag dieses Gegengewicht in dc»" Slaatsralh, dessen Wirksamkeit aber von dem Auge"' blick wegfalle» müßte, da die Minister selbst in del Kammer erschienen. So habe man sich ganz natürl^ unf den Senat angewiesen gesehen. Das ihm zugedacht Recht, die Promnlgalioncn eines Gesetzes zu verhindel»' sei nur ciuc ullimu rutio, riuc Waffe für die äußerst Fälle; in dcr Regel werde er eine wesentlich vcrsöhm'Nkl Rolle zu spielen habcn. Von cincm absoluten Vcl" könne nicht gesprochen werden. Conflicten könne dlllÜ keine Vcrfassnng vorgebeugt werde»; aber er sei übel' zeugt, daß der Senat nur dann Veränderungen an ciltt>» Gesetz beantragen wcrdc, wenn solche wirklich nothwcH' dig scin winden, und daß die Vernunft schließlich imlliel Recht beHallen wcrdc. Die Stinke dcr Versammlnüg^ beruhe übrigens nicht s^rool anf ihrem Ursprünge al? nuf dcr öffentlichen Meinnng; derjenige StaalslörP^ wclchcr sich in eine falsche Bahn verirrt, verliere sc'" Ansehen bei der öffentlichen Meinung, felbst wenn cl ans dieser selbst hervorgegangen ist. Das Land s^ dcn Reformen vertrauensvoll entgcgcu und freue s>^ dcs bereits zurückgcleglcn Wegs. Er sei iibcrzeligl, d^ß die Ncgicruug nicht mehr umkehren könne. D^ Strom, dessen Lanf wir folgen, schließt dcr Redner, lehl'l nicht mehr zu seinen Quellen zurück. (Beifall.) Baron Dupiu bekämpft das Amcudemcnt de^ Herrn Bonjean als cin förmliches Gcgcnproject un^ nilnmt den Senat gegen die Angriffe des Antragsteller^ und dcs Prinzen Napoleon in Schntz; anch zweifelt el nicht an dem anhaltenden guten Einvernehmen zwischc» den beiden Kammern. Es wird hierauf zur »amc»tlichc>' Absliinmnng über das Amcudement des Hcrrn Bonjca» geschritten und dasselbe mit I l2 gegen 10 Stimme» verworfen. Für das AmendemciU stimmten die H^ rcn Bonjcan, Graf Butcnual, de Chabrier, Michel Cl'l' v^licr, Hubert de ^islc, ^e Play, Lcvcrricr, Prinz M prlcc»!', Graf SarligcS und General Thny. Es folgt ras Amcndcment des Grafen S artiges nach welchem im Fall ciner MciiinngSuerschiedcnhc'l beide Kammern zusammen eine Berathung hallen uib dann gctrenitt abstimmen sollen. Graf Sartiges ucl' thridig! diesen ?lntrag. Er ist cin Gegner des Vct» und möchte den Gefahren dieses Vorrechts nach M6l^ lichkcit vorbcngcn; darnm möchte er dnrch scin Amends ment cine ocfinitivc ^ösnng etwaiger Eonfticle, und zwal ohne Bceintlächtignng dcr Würde dcs Senats erleichter"' Wenn also in beiden Häusern zwei Drittel dcr Stil"' inen für die Promulgatiou erzielt winden, so sollte dic^ erfolgen; wo nicht, so sollte sie unterbleiben und >» beiden Fällen wäre dcr Conflict definitiv gelöst. NillU^ man die gcgcnwältigcn Ziffern von 150 für den Se»^ und 292 für dcn gesetzgebenden Küipcr zur Grundlos so würde eine Opposition von zusammen 14!) Stimuli genügen, um dic Promnlgatiou eiueS Gesetzes zu vel> hindern. Dcr Berichterstatter Dcviennc bekämpft dle" scn Antrag, weil derselbe die Schwierigkeiten nur vel" mehre, iudem er dcn Kampf in die Länge ziehe. Da^ Amcndcment dcS Grafen Sartigcs wird ebenfalls verworfen. Zn Artikel (i (der gesetzgebende Körper bestinN"l selbst seine Geschäftsordnung uud erucnnt feinen Präl^ denlcn, seine Vicc-Präsidcnten, Secrctäre und Quäst^ rcni liegt ein Antrag dcs Herrn Baron Brenier vos, nach welchem die Wahl des Präsidenten dcr Genehm»' gung dcs Kaisclö unterzogen werden solle. Dieser A"' trag wird, nachdem dcr Finanzminlstcr Herr Mag"^ selbst diese dcr Krone zugedachte Couccssion dankc^ abgelehnt, gleichfalls verworfen und Artikel 6 W'^ unverändert angenommen. Zu Artikcl 7 (IntcrpellationSrechl) liegcu Amends mcnts des Grafen S»>gur d'Aguesfcau nnd dc^ Herren Larabit und Hubert Dclisle vor. D>e Discussion über dieselben wird auf Montag vertagt. Oesterreich. Prag, 7. Septbr. (In der Schwurgerichts Verhandlung) gegen dcn „Polrot" wegen Verbreche"^ dcr Störung der öffentlichen Rnhe lautete der einsu'^ niige Wahrspruch dcr Geschwornen auf sämmtliche ^' stellte Fragen: „Nicht schuldig." 1521 Aus drm Gcnchtosaalc. Am 2. Septembcr sand in Eilli die Schmm-gcrichlsucrhandluntt i^gcn dic St^lpfan'caplänc Joseph Schlitz und Anlon Kaucic wegen Vcrgchens dcr Eh^n-beleidignng durch die Presse st^tt. Priualautlägcr im Namen der Gemciude Windisch-Feistm Dr. Hicgcrsftergcr; Vertheidiger dcr Augctlagtcu Dr. Schurbi. Nach Beantwortung der Generalien nnd erfolgtcr Bccidignng der Geschwornen wird die Anklage vorgelesen. Die in Klagc gezogene Stelle ans dem „Eingesendet" in Nr. 47 der',.Vs. Z." lantcl:" — daß die hiesige Stadtgcmcindc mit ihrcu Seelsorgern bis zum Beginne der Thätigkeit der Gefertigten im bcstcn Einvernehmen gelebt hake, ist, insbesondere was Herrn Dechanten anbelangt, cinc gcmciüe Lü^'. Diesbezüglich bralichcn wir nur an dic foitwahrcu^cn, übcrall bclann-lcn Iteibungcn zwischen der Stadtgcmeinde nnd dein Pfarroorstandc zu erinnern, die namcnllich bei Gclcgen« l,cit des ThurmdancS dadurch dcn Eharattcr der größten Gemeinheit annahmen, daß man die vom Herrn Dcchunt cungcnommcncn Aibcitcr durch andere, niit Wein und Branntwein in berauschtcn Zustand vci setzte Arbeiter vertreiben wollte, nm dem Dechant einen Schabcrnak zn spiclcn. An den, dcn privaten Lebenswandel Herrn Dcchantö in obscönstcr Wcisc unbegründet besprechenden Blies, der von Haus zu H^uls colpovtirt wurde, brau-chcn wir,M' nicht zu crinncrn. Schönes Eiuveünhmcu!" Eaplau Joseph Schlitz h>,'bt Eingangs seiner Verantwortung in dcntschcr Spiachc hervor, daß es vor Zeiten etwas ganz Uuerhöltes war, wenn ein katholischer Priester vor dic Schranken d.'S Strafgerichtes citirt wurde; allcö das habe sich in ncmstcr Zcit gc-äüdl'il, nnd er begrüße mit großer Freude diese» Furt-schritt, vcrmö'gc dessen der geistliche Stand dem Civile gleichgestellt sei. In, Verlaufe der Vcithcidigung führt er an, daß er, obwohl er sich m Wiüdisch-Feistriz insbesondere nulcr dem Randvolle in der Wein-, Obst' und Viehzucht sehr verdient gcmacht h^t, trotz-dcin von gewissen Lcutcu mit scheelen Augen angesehen und sogar in einem Artikel der „Freiheit" mit! dcn Worten: Waudeipfoffe, frommer Taschenspieler und Hannswurst, christlicher Possenreißer, himmlischer Lum-Pensammcr u. s. w. beschimpft wurde, was er jedoch »lit Geduld ertragen habe. Ebenso sei er anch in mehreren „Eingesendet" der „M. Z." ans eine sehr beleidigende Weise augegriffen worden. Da auch cr endlich, obwohl sehr ungern, zur Fcdcr gegriffen habe, um sich der Welt und seinem Bischöfe gegenüber rein zu waschen, fei er noch geklagt worden. Bei dem Umstände, als der größere Theil der Geschwornen der deutschen Sprache nicht ganz tuudig ist, wiederholt der Angeklagte seine Vertheidigung auch in slovcnischcr Sprache. Zeuge Franz Druschtowitsch (Dechant in Windisch-Fcistriz) ruft währcud dcs Verhörs gauz indiguirt aus: /,Allcs, was die Eaplänc von mir gehört haben, waren nur Tischgespräche, und wenn anch schon diese nicht mehr l'cwnhrt werden, so hört sich so Alles auf." Die deu Geschwornen vorgelegten zwei Fragen lauten: Siud die Angeklagten schuldig, daß sie in dem von ihnen unterschriebenen und in der „M. Z." veröffentlichten „Eingesendet" in der in dem vierten Absähe enthaltenen Stelle, „daß die hiesige Stadtgemcindc uut ihren Seelsorgern" u. s. w. bis cinschließig der ^ortc: „Schönes Einvernehmen!" die Staotgcuicindc kindisch-fveistriz einer bestimmten unehrenhaften oder solchen uusittlichcn .^andlnng beschuldigt habcu, welche b.'csc Stadtgcmcindc in der öffentlichen Mciuuug verächtlich zn machcu oder hcrabzusctzeu gcciguct ist? Zweite ^'age, sür den Fall der Bejahung der ersten Frage: Hnben die Angeklagten die Wahrheit ihrer im obigcu ''Eingcscudct" enthaltenen Angaben bezüglich der Um-nändc crwieseu, „daß die Ncibuua.cn zwischen der Stadt-^>uciude nnd dem Pfarrvorslaudc dci Gelegenheit des ^iurmbaucs su weit giugcn, daß man die vom Herru schauten aufgeuommcucn Arbeiter durch audcrc, in "^'auschtcn Zustande versetzte Arbeiter vertreiben wollte und dc>s; cin dcu privaten Lebenswandel in odscöustcr 7^'se besprechender Brief oon Haus zu Hauö colpor-"U wurde?" . ^lcich längerer Berathung verkündet der Obmann °"' Geschwornen Dr. Mörll dcu Wahrspruch derselben, ^lcher auf die erste Frage einstimmig „Nein!" lantct. ^ Der Gerichtshof spricht hierauf die beiden Auge- Hagesueulglieiten. Er^ ^ ^^" kaiserliche Hoheit die durchlauchtigste Frau tülse?3^" Maria Immaculata, Gcmaliu Sr. ^^'Ulcheu Hoheit des Herru Erzherzogs Karl Eal-"u,,s^/ l'"'d Sonntag, dcn 5. d. M. um .'i Uhr zu Alt-^tll 3>- ^liluudcu von eiucr Priuzcssiu cutbuudcu wor-^ ^siiw ^.,^)^ Wöchueriu und die ueugeborue Erzherzogin "'eind?V^' Testat der K'aiscr haben dcr tirol. Ge-hochlvass"'^".'^ "" Etubaithale aus Anlas; dcs durch von ^' " erliltcltcn namhaften Schadens eine Uuterstützuug ^Uler ,,. ' ^'l ^er n. ö. Gemeinde Dürnlrut zuni Baue '""nde?'! ^lhule einen Beitrag von .'ll)O fl.; der Gc-^astelnuovo iu Istvicn zur Veischaffung von Kir- cheuparamcutcn ciue Beihilfe von 200 fl.; daun der dal-matiuischeu Gemeinde Dobrovazzo zur Deckung der behufs Erweiterung ihrer Kirche uud des Baues ciues Thuruieö coutrahirleu Schuld eiue Nntcrstützuug iiu Betrage von 200 fl.; uud dcu Kircheuvätcrll vou !l.'utauüca gorua iu Galizieu zur iuncrcu Vvllendnug der gr.-t'ath. Kirche daselbst einen Betrag vou 100 fl. aus Allerhöchsten Privat-mittelu allerguädigst zu bewilligeu geruht. — (Neue Silbcrscheidemuuze.) Aus Anlaß des Ausucheus mehrerer Handels- uud Gcwerbekammeru u,n Erhöhullg dcr Dotation der ararischeu Verwcchsluugscasscu mit Silberscheidculüuze hat das Haudclömiuistcrium ans Grund einer bezüglichen Mittheilung des Fiuauzmiuisterinms betaun! gegebcu, daß die Hinausgabc der neuen Silbcr-scheidciuüuze durch das Gesetz vom 1. Juli 1868 zwar gestattet sci, zugleich aber für die Hiuausgabe genaue Greu-zeu vorgezcichuet worden seien. Was die iu dcu Reichsrathö-lauderu cluzuzieheudeu Müuzschcinc betrifft, so ist dcr als dercu Ersatz sestgestellle Allsulüuzuugsbetrag von 8,400.OO0fl. iu ucneil Silberschcidcillünzcu, uugeachtet uoch jetzt ciue bc-deutcude Quantität Müuzscheiuc aussteht, bereits vollstän^ dig hiuausgcgcbeu. Auch für jeneu Betrag, der bisher au Eilbcr-Cechstrcuzcrstückeu eurgillg, wurde ueuc Cilbcrschcidc-ulünze bis zuiu volleu 1>ielluwerlhc dcr ciugcgaugcncn Techs-krclizerstückc hinausgegcbcu uud wird damit nach Maßgabe des Eingauges fortgefahren. Außerdem wurde auf Grund des Gesetzes' vom 20. Mai 1««<), welches die Auticipa-üous-Auspräguug gestattct, bercils ciue namhafte Summe vou ucuer Silbcrschcidemünze iu Umlauf gesetzt. Es ist daher für die nächste Zeit anf namhafte Verlage der Ver-wcchöluugöcasscn mit Sllbcrschcidcnlüuzc nicht zu rcchueu uud crschciuen den vorstehend erwähuten Thatsachen gegenüber die Klagen über Maugel an Eilbcrschcideumuzc, wie die „Eorr. Schweitzer" meiut, uicht gerechtfertigt. Dicfclbcu dürften ihren Gruud wohl dariu habeu, daß ill manchcu Gcgeudcu ciu Theil dcr Bevöllernug diese Scheidemlillze, so lauge sie neu ist, mit Vorliebe zurückhält. — (Großer Brand in Cchwechat,) Von einem fürchterlichen Vrauduuglücke wurde Molltag Groß-Schwcchal heimgesucht. Um 11 Uhr 2o Miuutcu Vormittags während eiues heftigen Sturmes brach in ciucr Scheuer plötzlich Feuer aus. Zwauzig Häuser sammt dcu Nebengebäuden uud ebeuso viele mit allerlei Fcldfrüchteu voNgefiilltc Schcuueu wurden eiu Naub der Ilammeu. Der Verlust ciucs Menschenlebens ist zum Glücke nicht zu beklagen, hiugcgcu fanden viele Nutz- uud Hauslhiere iu den Flau^ ulen dcu Tod. Dcr Schade ist ein cuormcr uud dürfte nach einer oberflächlichen Bcrcchuuug vicl übcr 100.000 fl. ausmachcu. — (Aus Wicliczka.) Die Leitung des fußen Wassers zum Elisabclh-Echacht und das Reservoir sür dasselbe am Horizout „Haus-Oesterreich" sind uuu vollendet, ebeuso die Verziilliueruug der unter Wasser gewcseueu uächsteu Umgebung des Frau^-Ioseph-Schachtes. Jetzt wird lediglich dcr sich mit circa :!5 Kubitfuß per Miuute beziffernde Zuflllß an Wasser, nnd zwar in süßem Zustande gehoben uuo der Staud der gesälugten Coole niit circa dritthalb Klaftern unter Horizout „Haus-Oesterreich" con-staut erhalten werden. — (Aus dcr Strafanstalt Subcn) kommen Berichte von einem dort vorgefallenen Erceß, dcr durch die Eiuführuug der verschärften Hausorduuug provocirt wordeu sein soll. Die Ercedeuten zerstörleu ciuc Vcrbiuduugs-mauer, zerschlugen sämmtliche Vatcrueu, mehrere Eiurich-tuugsgcgeustäude, die Schuhuiacherwerkstätle, warfen die Wertzeuge iu den Abort, verwüsteten deu Gcmüsegarteu und dcluolirteu eiilc nen hcrgcrichlcte Malzküche. Es gelang bald, die Ercedeuteu durch Absoudcruug nilschädlich zn uiachcu. Eiuer dcr Aufrührer vergriff sich währcud dcs ^l'apporls au dcm Adjuucleu, schlug ihn ins Gesicht, würgte ihu am Hals uud wurde nur durch das Einschreiten des Kauzlcipersouals vou weiteren Thätlichkeiten abgehalleu. Er wllrde wegen Gewaltthätigkeit an das Kreisgcricht Nicd ciu-geliefert. — (Staudrecht.) Dcr ungarische Minister dcs Iuucril hat dem Toroutalcr Eountat auf dic Dauer ciucs Jahres das Staudrecht gegen Räuber, Raubmörder, dcreu Helfershelfer uud Hehler, fo wie gegen Brandstifter verliehen. -. (Untcrmccrische Süßwasserquellen) fiu-den sich lällgs der Küsten von Istrien uild Daliualieu ziemlich häusig, uud ihre Fassuug, welche in vielen Fälleu mit der Norlou-Pumpe ausführbar ist, würde jenen wasserarmen Küsteustrichcn zu nachhaltigem Segen gereichen. Es hat daher das Ackerbauministerium durch dcn Miuistcrial-Eecretär Dr. I. R. Lorcnz ciue Anleitung zur Aufsuchuug uud Nutzbarmachung der uutcrmecrischeu Süßwasserquelleu läugs der österreichischen Kiislcu drucke» liud in dcu betreffenden Länder» vertheilen lasscu. lH ^ C U ! i? V. __(Ein Mißtrauens, und ei» Vertrauensvotum.) Während er'uige flovcuisch gesiuute Mitglieder der Handelskammer in Lai'bach dem Reichsrathsabgeorduetcu Dr. Kluu ihre Mißbilliguug wegen sciuer politischeu Hal-tuug aussprachcn, hat die ^Handelskammer in Trieft die Thätigkeit des Herru Dr. Kluu durch dcsscu Erueuuuug zuul correspoudirendcll Mitgliede dcr Kammer anerkannt, was die Tricstcr Börscdcvutalion in eiuciu sehr schmcichel-haftcu Schreiben den« gcuallulcu Abgeorducteu zur Kcullt-niß gebracht hat. — (Concurs-Ausschreibung.) Bei dem k. k. Laudcsgcrichte iu Laibach ist eiue Gerichtsadjunctenstelle mit dem jährlichen Gehalte vo» 800 st., cvcutuell 900 st. zu besctzcu. Die Bewerber um diese Stelle habcu ihre Gesuche binnen 14 Tagen bei dem Präsidium dcs Laudcsgerichtes zu überreichen. — (Eonstitutioucller Verein.) Mouatsver-sammluug Montag i:'>. September. Tageöorduuug: 1. Klo^ stcrfrage; 2. Zahlculotto; !'i. Wahleiucs Ausschußmitgüedes. — (Der hicsige Verpflegöverwaltcr Otto Kutfchera) ist i» gleicher Eigcuschaft nach Dcbrcczin übersetzt worde». An seiuc Stelle hier kommt dcr Verpflcgs official Eduard Weber aus Naab. — (Aus der Landwirthschaftsgesellschaft.) In der am verflossenen Sonntag stattgefündcueu Sitzung des Eenlralausschusscs wurdeu uuter audcreu uachstehcnd'e Gcgcustäudc verhaildelt: Das Buch Wilhelm Schleicher's: „Uebcr die der Laud- uud Forstwirtschaft nützliche» Thiere," wird ins Slovenische übersetzt. — Es wurde der Bericht dcs N. Dolenec über die Ausstellung land-lmrthschaftlichcr Maschine» verlesen. Die nordamerikanische Maschine, welche iu eiucm Tage mit zwei Pfcrdcu <; bis 10 Joch abmäht, erhielt deu ersten Preis mit 60 Ducaten und die goldene Medaille. Diese Maschiuc kostet 200 bis 500 fl. Dicsclbeu taugen nach Ansicht dcs Berichterstatters für unser mehr gcbirgigcs Land nicht. (Hcmeindcratlissitzunss uom 5V. September. Anf Aurcgung dcs vorsitzcudeu Bürgermeisters wird der die Zuhaltuug dcr Vcrtragsbcdiugmigcu seitens der Pächter der .hauptmauza uud dcs Erkäufc'rö des Golovcbcr-gcö betreffende Puukt von der Tagesorduuug abgesetzt, und GR. Stedry erhält das Wort, um ewige Anträge im Name» dcr Vauscctiou zu stellen. Er rcferirt zuerst über die vom GR. Komar in Aureguug gebrachte Aubriuguug vo» Zugäugeu zum Laibachflusse zwischen der Ranu-'uud der Hradetzkvbrücke. Die Bauscctiou schlägt vvr, au dem La» duugsplatzc am rcchteu User hiuter dcm Sittichcr Hofe, sowie hiutcr dem Webcr'schcu Hause iu dcr gehörigen Breite Stiegen auzubriugeu, feruer aui liukcu Ufer deu Zugang vor dem Zois'schen Hause zu regulircu uud bei dem Öbresa'schen Hause ciucu neuen Zugaug zu errichte». Wird ohuc Debatte ailgenommen. Ferner referirt GN. Stcdry über die Herstellung cincr eigcucu Eiillcutirullgsaustalt mit Bczug alls die häufigen dicöfalls vorgclommcueu Klageu uud stellt dcn Antrag : Der Gcmciuderath wolle beschließe»: 1) Die Noth-wcudigkcit dcr Errichtung ciucr Euucutiruugsaustalt wird aucrtauut; 2) cs wird das sogcuailnte Wagamtsgcbä»dc am Raun zu dcr dicsfälligc» Vorrichtuug als gceiguet alter-lailut uud 3) der Magistrat beauftragt, dasselbe zu dem bcsagteu Zwecke zu adaptireu, wobei auf die zwei am oberen Eudo gegen die Raunbrücke befindlichen Localitäte» Bedacht zu uehuieu wäre. GR. Tcrpin empfiehlt eiu auf dem culgegcngesetz-ten Ufer der Laibach gclcgcueö städtisches Feuerlö'schdepusi-toriuin zu dem beabsichtigten Zwecke. GR. Dr. Schöppcl macht auf ciu iu der Tiruau-Vorstadt a» der Gradaschza gelegenes Ieucrlöschdepositorium ausnicrksaul, welches nach cvcutucllcr Rcgeluug dcs Fcuer-löschwcseus etwa verfügbar würde, daher die Eulscheiduttg bis dcchi» zu vertage» wäre. GR. Dcfchmauu mciut, die für die Cimentiruua. uothweildigcn Apparate tö»»te» unbeschadet der Wahl des Locales schon jetzt angeschafft werdeu. GR. Malitsch hebt hervor, daß dieses Locale aus Billigkeitsrücksichleu von dcr Vausectiou gewählt wurde uild eiustweileu darau immcrhiu bis zur Eulscheiduug über die Verlegung des Taudclmartlcs festgehalten ivcrdell löuntc, für welchen letztere» er übrigens dcu Zois'schcn Grabcu für passender halte, währcud der Rann nach gcschcheuer Quai-reguliruug zu eiucr öffcutlicheu Promenade verwendet werdeu sollle. GR. Halls seil schließt sich der Ausicht dcs Dr. Schöppcl an mit Rücksicht auf die Kosteucrsparniß. GR. Dr. Schöppel bemerkt, es möchte ein doppelter Kosteuvoranschlag für die neue Anstalt, je nachdem sie am Rann oder in der Tirnan uutcrbracht werdcu sollte, vorgelegt, mit der Verleguug selbst aber vorläufig iuuc gehaltcu werdeu. GR. Malitsch erklärt sich gcgeu die Vertagung uud meiut, es soll ciuc Eommissio» iwe'r die Localitätcufragc entscheiden. GR. Terpi» glaubt, daß die Koste» dem Eimeutirer zur Last fallcu solleu, wogegc» GR. Stcdry geltend macht, ma» dürfe wegeu der Koste» die Rücksicht alls das Publi^ cum uicht hiutausetzcu, die Vorrichtuug töune ilnmcr übertragen werdelt; dcm Eimeutirer werde von der Gemeiudc nichts gezahlt, sonder» nur vou de» Parteien, die Geulcindc müsse ihm aber die Mittel beistellen, damit er sein Amt klaglos verrichten köuue. Bei der Abstimmuug wird der Punkt 1 des Antrages der Section, uud iu Betreff der Wahl des Lokales dcr Autrag des GR. Malitsch auf commifsionclle Ent-scheiduug, sowie auf eventuelle Vorlage der bezüglichen Kostenvorauschlägc, augcuommen. GN. Samassa refcrirt i» Betreff Herstellung der Pisfoirs am Theatergebäude, uud bcautragt Herstellung eiucs uach dcul Muster dcr Wieuer augefertigten ciftrucu Pissoirs i,l der Nähe des Kastucr'schcn Hauses um den > Kostcubetrag per ^0<» fl. Wird ohuc Debatte angenommen. 1522 GN. Dr. Keesbacher referirt Namens der Polizei-section wegen (5rrichtuug ciucr orgauisirteu städtischen Feuerwehr, Festsetzung des dieöfälligen Slalnts und Auschaffuu^ der erforderlichen Löschgeräthc. Er betont im Eiucicmge seines Referats, bei einer so tief in die finanziellen Verhältnisse eingreifenden Maßregel mUsse die Frage nach der Nothwendigkeit derselben vor Allem beantwortet werden. Die Sucht allein, moderne Institutionen zn imitiren, genüge nicht. Cr schildert in drastischen, aber in wahren Farben den pitoyablen Zustand unseres ^öschwefens, in welchem feine Ordnung herrsche und dessen Handhabung durch Demvlirungcn oft nicht weni-ger Schaden als das Feuer selbst anrichte, welches dein Diebstahl offenes Feld darbiete, und zeigt das Ungenügende unserer veralteten ^öschgeräthe bei Entgegenhalte mit den Leistungen moderner Löschinaschincn. Die Einwendnng, daß seil Menschengedcnken kein bedeutender Brand vorgekommen, sei fast eine frevelhafte, jedenfalls aber nicht ganz begründete. Bisher habe man wohl Anläufe znr Besserung genommen, aber leine Reform gewagt- die ^öschge-rathe seien aber so mangelhaft, daß sie ohnehin bald der Nachfchaffung bedürften.' Man möge ja nichts Halbes thun. In ganz Deutsch-land nnd Oesterreich habe ein neues System des Feuerlöschwesens platzgegrisfen durch Beischaffuttg neuer verbes-serter Löschapparale und Organisiruug einer eigenen Feuerwehr, oft als freiwillige Feuerwehr. Bürgermeister Doctor Sup pan habe die Initiative ergriffen, auch in Vaibach ein ähnliches Institut ins Leben zu rufen, er habe zunächst die Bildung eines eigenen Comite's aus verschiedenen Ve< rufsclassen veranlaßt, um die neue Institution ans eine breite Grundlage zu stellen. Da sei aber der leidige Par-teiyader dazwischen getreten und dieser Weg lonnle nicht weiter verfolgt werden. Es wurde daher der Beschluß gefaßt, vorläufig von der Bildung eiuer freiwilligen Feuerwehr abzusehen. Es könnte allerdings ein besoldetes Pom-piercorps deren Stelle vertreten, allein dazu fehleu die finanziellen Mittel, es müssen daher in erster Linie Freiwillige aufgeboten werden, für die erste Classe der Feuerwehr, die sogenannten Steiger oder Netter, und zwar selbstverständlich unentgeltlich und für die übrigen Arbeiten eventuell Leute aus dem Arbeiter- oder Handwerkerstände gegen geringe Entschädigung. Der Bürgermeister habe ein Feuerwehrst a t u t ausgearbeitet und die Polizeisection es durchberathen, und dieses werde heute dem Gemeinderathe vorgelegt werden. Der Burgermeister habe den Ieucrwchrhauptmann Iergitsch von Klagenfurt veranlaßt, nach Laibach zu tonimen, und mit ihm die Frage eingehend besprochen. Die Polizeisection hält die Berechtigung zur Abfassung dieses Statuts für zweifellos; follte sich seinerzeit eine freiwillige Feuerwehr bilden, so werde sich dieselbe mit dein Ge-meindcrathe ins Einvernehmen setzen tonnen. Das vorliegende Statut sei ohne Rücksicht auf die freiwillige Feuerwehr abgefaßt, da diese Frage sich erst klären müsse, dagegen sei die Nothwendigkeit eine uubezwci^ felte. Der Beschluß der Section gehe dahin, daß erstens die nöthigen Fcuerlöschapparate anzuschaffen seien. Der Berichterstatter entwirft nun nach Anleitung des Feuerwehrhauptmanns Icrgitsch ein Bild von den modernen Feuerlöfchapparaten (Spritzen auf dem Principe der Saug« und Spritzpumpen beruhend, Wasser- nnd Neltungs-schläuche, Leilerfystcm, Schutzvorrichtungen und Bewaffnung der Mannschaft) und verliest dann ciu Verzeichuiß der un^ umgänglich nothwendigen Apparate im Kostenbeträge von 4932 fl. ö. W., welche theils aus der Fabrik von E. Metz in Heidelberg, theils von Icrgitsch in Klagcnfurt zu beziehen wären. Metz verdiene den Vorzug vor dem österreichischen Concurrenten Knaus weil ersterer bei allen Proben den Sieg errungen habe und in ganz Oesterreich vorgezogen werde. Schließlich stellt Dr. Keesbachcr den Antrag: 1) Der Gemeinderath wolle die Dringlichkeit eiuer Reform des Feuerlöschwesens anerkennen; 2) den Entwurf eines Ieuerwchrstatuls; Schuh angegeben. Nrueste Pust. London, 8. September. Ei» Telegramm cmS Newport meldet, daß in Plymouth (Pcimsylvamcu) rin? Gruben-Explosion stallfand, bei wclchcr wahrscheinlich 202 Albcilcl- erstickt sind. Telearuvhische Wechsel course vom 9, September. 5perc. Metallenes 56.50. — 5perc. MetallÜMs mit Mai. uud November.Zinseu 58>0. — 5pcrc. Natioual-Aulehcu 66.75. - 1860er SlaalSanlch.u 91.50. — Banlactieu 716. - Credit- Aciicn 242.^. — London »21,77». — Gilber 121.—. — K. l Ducattu 5 88'/,. ______ Handel und "Dolliswirtljschastliches. (5u„vertirll!,n der 2taatSsch„lt'. Ueber 5,0 Millionen Gnldm ans den Nameu lautende ueue Obligationen sind be:vilS ausgefertigt. Die CouverMnng hat solche Fortschritte gemacht, daß die der Regierung überlassene Feststellung des Termmcö für die Umwandlung nahe gcrilckt ist. MonatsattsweiS der ?latio»alba»k. Der dirsuiouat-liche Bankausweis beansprucht ein besonderes Interesse. Der Ver gleich mit dem Vormonate zeigt, das; der Metallschatz seit 31len Inli nm 2,012,155) fl. zugenommen hat, dem gegenüber steht eine Abnahme der Silberwechsel im Betrage von 1,950,766 fl. Es belangn sich jetzt der Melallschatz ans II!,215,15!» fl. und die Metallwcchsel ans 36,562.10i> st. Die rscomplirttn Wechsel, zahl. bar in Wien, haben sich nm 11,619.425 fl, und die gleiche» Wechsel in den Bankfilialen um tt.146.7W sl. vcrmhrt, 'so daß die Zunahme dc« Escomptes die große Ziffer von zusammen 11.896.22l sl erreicht und die Steigerung dec« Bankzinsfußes vollkommen erklärt. Der L o m b a r d, die Belehnnng von Papieren, zeigt eine Abnahme um fast dieselbe Kiffer, nämlich um 11.021.74? sl,, wovon ^89.600 ft in Abzug zu bringen sind. nm die sich der Lombard in den Bankfilialen'gesteigert hat. Im (5s«mpte sind jetzt 96.851,014 st, Mcm kann daran« ermessen, wie bedeutend die Kündigungen waren, welche die Vank vorgenommen hat. Si^ betragen fast den vierten Theil dessen, wa« !», Vormonate von der Vant belehnt worden ist. Allerding« ist von den Summen, nm die der Escompte gestiegen ist, sehr viel dazu verwendet worden, um Papiere zn versorgen. Cine Abnahme zeigen ferner die Staatsnoten, welche der Baut gehören, nm 121.732 sl,, die Hypothekar-Darlehen um 312.529 sl. nud die borsenmäsiig angekaufleu Pfandbriefe der Banl um 23,970 si. Dcr B anlnot e u ,i m lanf l!^ um 48d eher auf das Gegeuthril eröffnet. Nlldolfswerlh, —.— „ « 1854 (4, «/,) zn 250 fl. -..^ - .- „ „ 1860 zu 5)00 ft. . . 89.- 89,50 „ 1860 zu 100 fl. . . V4.- 95.- „ 1864 zu 100 si. . . —.— -.— StaatS-Domäneu-Pfcmobriefc zu 120 fl, ö W. in Silber . . -.— -.- ». 0zrundentlastunsss-Vblinatio»e„. Fllr 100 fl. Gtld Waare Bühmeu .... " KM- 93.25 9!l.75 Oalizieu .... „ l» „ ' - 70.— Nieder-Oesterreich. . ., 5 „ 92.25 93. Ober-Oesterreich . . « 5 „ 93.— 94- Siebenbürgen ... „ 5 „ ?4 ^^'- Gte.erma.t ... « i> „ U2.- 92.50 Ungarn . » . . « b » —.— 8V.— > <1. Acticn von Vankiustituten. ! Geld Waare Anglo-österr. Bank.....265,-- 266.- Anglonngar. Bank .... 100,- 101.-Bodcu-Creditaustall .... —.— —.— Ereditaustalt f, Handel u. Gew, . 229,50 230,--Creditauslalt, allgem. uugar. . . 95 — 96-Eöcompte-Gesclls'chast, u, ö. . . —. -. —.— Frauco-österr. Baut . . . . 104 - 105.— Geucralbaut.......60.- 61.- Nlllionlllblllll.......710—712- Vcrciusbanl.......103 - - 104.— Verlehröbauk.......—.— —. - K». Äctien von Tra»sport»uternel,-lnungen. Geld Waare Alföld-Fiumauer Bahn . . . —.- —.— Böhm. Wrstbahu.....208. - 210.- Carl-i'udwig-Bahu.....230.— 232.— Donau-Dampfschiffs. Gescllsch. . 525.— 530,— Elisabelh-Westbahu.....180.- !8I.-- FerdiulllidS-Nordbah» . . . 2040.-2045,— Mnitn'cheu-Varescr-Bahu . . ^ .— ^-— Frauz-Iosephs-Bahn .... 165.- 166.--^'embcrg-Czeru.-IassYer-Balm . 180.- 181. ^ ,Lloyd, üsierr. . ... . . . -.- -.- ! Ocld Waare j Omnibus (erste Emission). . . -.— —.— Riidolfs-Bah»......—.— —.— j Sirbcubilrgcr Vahu .... —.-. —.— Staatsbahu.......334.— 335.— Sildbahu . ......220.— 221.— Sil-b uordd. Verbind. Vahn , . —..- ".— Theiß-Bahu.......236 — 238.— Tramway........150.— 151.— «:. Pfandbriefe (filr 100 fl.) Mg. ösl, Bodcu-Ercdit-Austal« Geld Waare ucrlotibar ,u 5 pCt. in Silber —.— 105 — dto.iu33I.rilckz.,u5pCt.inü.W. 90.- 91,- Natioualb. auf ü. W. verlosb. zu .'. pCt........W.75 94.- Oest.Hypb. zu 5'/, pEt. rilck;. 1878 -.- -.-. Uug. Bod.-Cred.-Anst. zu5'/, PCt. -.— —.— »'. PrioritätSoblissationen. i. 109 fl. ö. W. Geld Waare Elis.-Westb. in S. verz. (I. Emiss.) 89.50 90,— Ferdinands-Nordb. in Silb, vrrz. .— 104.— Frauz^osephS-Bahu .... 90.— 91.— G.liarl-Ludw.B.i.S.verz.I.Em. 100.— 101.- ! Geld Waatt Ocstcrr. Nordwcstbahu .... 89 — 89^ ! Siebend. Nahn in Silber verz. '. 8450 85.-' Staatsb. G. 3«/„ l'. 5.00Fr. „I, Em.____.--' Sildb.G.3^i.500Frc. „ . . 116.'» II7.-Slldb.-Bouö 6 "/„ (i87o__7^) "500FrcS . . . . . . __.._ 242.^ <». Pvivatlose lpcr Stück.) Crcditauftalt f.Haudcl u. Gcw. Geld Waa" ,u 100 fl. ö W......148- 150.^ Nudolf-Sliftuug zu 10 fl. . . 16.- 1?.^ Wechsel (3 Mou.) Geld Waa" Augsburg fi!r 100 si sildd. W. 102,— M-^ Frankfurt a.M. 100 si. dello 102.10 102,2" Hamburg, filr 100 Mart Banco 90,50 !'0''" 5,'oudou. für 10 Pfuud Sterling 123 75 l23-l" Pario, für 100 Fraucs . . . 49.25 ^.6" <3ours der (Hcldsorten Geld Waa" K. Mituz-Ducate,-. . 5 fl. 91 tr. 5 ft. 92 "> Napolcousd'or . . 9 „ 94 „ 9 ,. ^ " Vcrriuslhaler . . . 1 „ 81 j „ 1 „ "2j " Silber . . 121 „ — „ 121 „ l'^ " «raiuische Gruudcullalwugv - Obligation«,, 'i" vatnuNrung: 86 50 Geld, 90 waar,