(Wlllyrilch e^ latMZ Kamstag drn 7. MärK 1835. Historische Erinnerungen aus dem Vaterland e. M a r z< l. März l3?^ bringt Conrad von Kreigh, Landeshauptmann von Krain, die Herrschaft Beides Zcgcn cin Darlehen von 2000 G«l» den pfandweise an sich, ^. , i6>8 siirl't Herward IX. von Auersperg, damaliger Landesvcrwaltcr in Krain. Sein Nahlspruch, den er den damaligen 3» aUcn Anordnungen, vic er wegc» der Befestigung der Hauptstadt Krains treffe, willige Folge zu leisten. ,,,. , l5?8 erlauft Freiherr Iodst Joseph von Thür» und zum Krelil) zwei Häuser am neuen Ntarkte in Laibach, und verwendet einen Theil der im Türlenkrieg« gemachten ansehnlich«» Vcutc auf die UMstaltung dcrsell'en zu einem s-attlichcn Hause. 26. , 1798 stirbt der gelehrte Kramtt, Georg Starawasnik» berühmt alö Ar^t und Menschenfreund, zu Frnburg in Vreii- gau. 27. , »365 fängt Man an auf Vcfehl dcö Herzogs Rudolph von ücstettcich, hart am Oi!rlfi»ssc> auf den Nuinen eines römische» Eastrums Nudolfthiwcrtl) (Ncustadll) zu baue». , 28. » »566 stirbt Sigiömund Freiherr von H^rbcrstcin, bekannt durch scine vielen Äcsandtschaftett an Mehrere europäische Hofe. Vie Vo.^erlt'ampfe in Onglanv. ^chon lang« haben einige Organe der öffentlichen Meinung in England die Schändlichkeil jener Kämpfe und aller damit verknüpften Umstände ans Licht gezo» gen, und die Zeit scheint endlich gekommen, wo ein Parlamenlsbeschluß die strengsten Strafen gegen alle Theilhaber und Zeugen derselben aUsspl'echcn wird. Um d'e Strenge eines solchen Beschlusses zu begreifen, und Zerechl zu sindcn, mu>1 man sich einiger Maßeli mit blm Abgrund von Verdcrbniß und Verbrechen vertraut machen, welcher dergleichen Kämpfe begleitet. Schon die Nohhcit und Brutalität der gewöhnlichen Kämpfe übersteigt allen Glauben, und die englischen Zeilschris- ten erklären sie für die größte Schmach eincs civilisi'rten Landes. Die Richter sind durch die zahlreichen Töd« tungen, die darin vorfallen, bereits zu dem Entschluß gekommen, die strengsten Strafen gcgen alle Theilhaber in Anwendung zu bringen. Zu Vury hatte ein athletischer Vorder von 24 Jahren einen alten Mann von 60 Jahren gelobtet, der mehrmals seine Absicht erklärt hatte, nachzugeben, von den Umstehenden aber ge: nöthigt worden »var, fortzukämpfen, bis er erschlagen wurde. Der Affisenrichter erklärte: »es ist nöthig, ein strenges Beispiel zu geben, Um solchen brutalen Scenen ein Ende zu machen. Man nmß zu der Ueberzeugung gelangen, daß Alle, die an solchen verbrecherischen Kämpfen Theil nehmen, als Kämpfer, Sekuntanlen oder auf andcte Weise, gleich schuldig sind u. s. rv.« 'Zu Warri'ngtonjoorten sich zwei Brüder: der, welcher den Kampf anordnete, war der Vater von beiden, und einer derselben ward getödtet. Die Frau dieses Getöd-telcn legte Zeugniß für den Mörder ab, und wollte den Kampf als einen ehrlichen Zweikampf betrachtet wissen. Dieß ist aus vielen schaudervollen Beispielen nur eines ausgewählt. Bei weitem schlimmer sind indeß die Kampfe, welche in der Nähe von London und andern großen Städten Statt finden. Zwar kommen hier verhält-nißmäßig seltener Tödtungen vor, allein die Sache ist darum keineswegs besser, denn l)ier sind die Kämpfe fast immcr nur Mittel zum Zweck, und dieser Zweck ist, alle Zuschauer möglichst auszuplündern. Darum werden hier die Bedingungen des Kampfes von den Kämpfern insgeheim sorgfältig vorher abgeredet, damit keinem ein sonderliches Leid widerfahre, obgleich es sich auch manchmal zutrug, daß der Eine, zu arg mitgenommen durch die Streiche des Gegners, die geheime Uebereinkunst bekannt machen wollte, und dafür noch einen ganz unverabrcdeten Schlag erhielt, der ihm al« lcs Neden für immer verleidete. Um sich einen Ve-griff zu machen, zu was diese Kämpfe in der Nähe großer Städte benützt wurden, mag es hinreichen, den Schrecken zu erwähnen, den ganze Orte empfinden, wenn ein solcher Kampf in ihrer Nähe Statt finden soU. In dcr Nahe von Dartford sollte am 2l. Octo« der v. I. ein Kampf l> 5ta!;l,cl5!!<;i-b) sei, und wiedethohlt wegen Verausgabung falschen Geldes im Gefängniß gewesen war. Eine ungeheure Menge Taschendiebe**) begab, sich auf den Weg nach Dartfort, und gab unterwegs eine unglaubliche Menge falsches Geld-aus. Als öie Bewohner von Gravcsend. dieses furchtbare Heer mit dcm Oampfboot ankommen sahen, ließ sich eine tüchti« ge Anzahl dersclben als Spe;ialconstabels einschwören, und trieb das lose Gelichter mit Gewalt aus.der St) So nc„nt man die zicmlich zahlreiche Classe d«r M.'tallvcr» fälsche»-. ' ") Gewöhnlich l-'>,vc:N Mull genannt, wcil sl« ei» grosie» G" drä»nc zu vc^n!la!s<:n pf^gen, m» dci dieser GclcZeühcit zu plünocrü. dels zu sichern, das namentlich die Wirthshäuser auf seinem Wege auf die frechste Weise zu plündern pflegt. Mit Necht fragt man hier: aber thun denn die Magistrate einem solchen organisirten System keinen Einhalt? leider muß man darauf antworten, theils können sie nicht, theils sind sie zu nachlässig. Die Poli« zei ist in England, London ausgenommen, bekanntlich in den Händen des Magistrats, und wird wie gewöhnlich ziemlich lässig betrieben. Seit vollends die Polizei in London aus einen bessern, vielfach wirksamern Fuß gesetzt ist, machen die zahlreichen Spitzbuben Londons, man rechnet zwischen 30 und 50,000, namentlich die benachbarten Städte zum Schauplatz ihrer Thaten, und einer solchen Ucberschwemmung können sich diese Städte nicht erwehren, wenn nicht der Magistrat jede Verlegung eines Boxerkampfs in die Gränzen ihres Weichbilds durchaus verbietet. Dieß that unter anderm der Magistrat des Fleckens Andover, und eine Jury drückte ihm für dieß entschlossene Benehmen ihren Dank aus; aber was geschah? die Boxer, gefolgt von dem ganzen Schwärme von Taschendieben und Räubern aus London , Birmingham, Coventry u. dgl,, zogen alsbald bis an die Gränze des Weichbildes und der Kampf fand dennoch Statt. Die Magistrate des Districts verletzten jhre Pflicht, indem sie den Kampf gestatteten, und so die Magistrate von Andover in der Meinung der Menge herabzusetzen suchten. Das Schlimmste aber ist, daß man mit einem Leichtsinn und einer Nachlässigkeit ohne Gleichen den übelberüchtigtsten Menschen die Errichtung von Wirthshäusern gestattet, in ^den«n nun alles mögliche Gesindel sich sammelt, und seine Plane verabredet. Es ist charakteristisch, daß der Ehr« geiz der Voxer sich gewöhnlich dahin versteigt, in spä» tern Jahren ein Spielhalls zu unterhalten, und es hat sich schon zugetragen, daß, wenn solche Leute wegen irgend eines Verbrechens verurthcilt wurden, ein Haufe Voxer sie den Händen der Gerechtigkeit zu entreißen suchte. Staines und seine Nachbarschaft waren der Schau» platz vieler, theils nur zum Schein begonnener, theils wirklicher Kämpft, in denen viele mit Tobtschlag endig: ten, alle aber waren voil' Einbrüchen, Dibersien, Strassenraub und andern Verbrechen jeder Art begleitet, so daß die ganze wohlhabende Einwohnerschaft von Stai-ncs ohne Unterschied der Parteien eine Petition ans Parlament richtete, damit diesen schändlichen Scenen cin für allemal ein Ende gemacht werde. Mehrere Mit» glicder sprachen sich bei dieser Gelegenheit aufs schärfste gegen die Voxerkämpfe aus. O'Eonnell erklärte, daß nach dem Gesetze alle bei unglücklich ausgehenden Kämpfen Anwesenden des Mords sc!ulc>!g seien, und Hr. Nil', kes, Mitglied für Boston, kündigte an, daß er bald — 33 — Möglichst eine Vill einbringert wolle, um diese reichliche Quelle von Verbrechen ein für allemal zu verstopfen. ----------^---------_... Ner Scelenmesser. Diese, von einem Leipziger, Namens Portius, gemachte Erfindung scheint beim ersten Anblick einer Charlatanerie ahnlich zu selven; man verni., mt aber, daß der Erfinder mit derselben in vornehmen Zirkeln Berlins sehr befriedigende Resultate angestellthat. Dieser Mchomctcr (Zeelenmesser) ist eine Maschine, welche angibt, was man seinem Temperamente, seinem Geiste, seinem Herzen nach ist; indem sie nach hundert und zehn verschiedenen Einwirkungen, die man auf sie ausübt, von hundert und zehn (in einer Tabelle verzeichneten) Eigenschaften diejenigen bezeichnet, durch welche man sich von andern Personen unterscheidet. Die Maschine ist ein Kästchen, 12 Zoll lang, li Zoll breit, Z.Zoll hoch. In ihrer Mitle erhebt sich eine Säule, 6 Zoll hoch, 2 Zoll breit und dick. In «incr Vertiefung der letztcrn schwebt eine Nadel, durch deren Bewegen oder Nichlbewegcn der in Rapport mil derselben gesetzte Fragende vom Daseyn oder Nichldaseyn der in Frage gestellten Eigenschaften unterrichtet wird. Am Fuße der Säule befinden sich nämlich auf einem etwas tiefer liegenden, 6 Quadralzoll großen Raume 110 numerirte'j in das Innere der Maschine führende O'e-ffnungen. Das Verfahren bei der über den Ve« sitz oder Nichlbesitz einer Gemülhseigenschaft an die Maschine zu richtenden Frage ist nun Folgendes : Nachdem man eine 12,Zoll lange gläserne Röhre gerieben, dadurch erwärmt und mil dem Kästchen in Berührung gebracht hat, senkt man einen theils gläsernen, theils metallenen, in eine feine Spitze auslaufenden Stifl in diejenige der erwähnten 110 Oeffnungen, welche sich auf die in Frage gestellte Eigenschaft bezieht, z. V. in die 65ste, wenn man wrffcn wlll, ob man phlegmatisch sei. Hierauf nimmt man einen Magnet in die Hand und nähert denselben der oben beschriebe« nen, in der Säule freischwebenden Nadel. Letztere deutet hiernächst durch Vcivegung das Vorhandenseyn, durch Nuhigbleiben dagegen das Nichtvorhandenscpn ^r fraglichen Eigenschaft an. Dabei wird aber wegen außerordentlicher Empfindlichkeit der Maschine durch-aus erfordert, daß man ja nicht an dieselbe stosie, ru« ^'3 vor derselben verweile, während der Erwartung ? ^ Antwort keine Nebendinge vornehme, vor Allem "b" sich j„ keinem krankhaften oder gereihten Zustande brfwd^ Z^ Erklärung kann man sich wohl nur "" eine glisse Affinität zwischen dcm Nervenfluidum t b"s thierischen Körpers und den clcctrischen und mag. v nAufgabe (in, Zimmer auf- und abgehend) beschäftigt ist, von Zeit zu Zeit mit dem einen oder dem andern Anwesenden spricht und mit ihnen scherzt. Am 21. d. M. will Pugliesi in dem hiesigen Theater Apollo seine Ncchnungsfähigkeit dem Publicum zeigen. Er hat ein angenehmes Aeuffere, und zeigt in der Conversa« tion einen seinem Alter weit voreilenden Verstand. Ec ist von verschiedenen Kunstinstitulcn mit Medaillen be« ehrc worden, welche er auf seiner Brust trägt. Vas Keueste unv Mnteress.intcste im Gcüictc vcr Kunst uno DnVullrie, vcr Aiinver« unv ^ölkerkunve- Nach amerikanischen Blattern hat der Besitzer einer großen chemischen Fabrik in Boston eine neue Art von Feuer entdeckt,, welches eine ganz ungewöhnlich heftige Hitze hervorbringt. Es wird durch die Mischung — 40 — Von Theer und Wasser erzeugt. Mit dieser Art von Brennmaterial kann ein Dampfschiff, wie der Entdecker versichert, das atlantische Meer in größter Sicherheit paffiren, und der Kostenbetrag für die Feuerung ist um mehr als die Hälfte geringer, als bei den bisherigen Brennstoffen. Diese Entdeckung wird den Werth der Dampfmaschinen ungeheuer erhöhen; sie. muß insbesondere für die Maschinen; die auf Eisenbahnen gebraucht werden, hockst wichtig seyn, und wird «ines der größten Hindernisse des allgemeinen Gebrauchs der Locomotive auf gewöhnlichen Straßen, den Mangel an Steinkohlen, beseitigen. Mehrere englische Journale sprechen von dem Tode eines Slärkefabrikanten, der jedem seiner zehn Kinder «ine Million hinterlassen habe. Das Geheimniß, wodurch derselbe sein ungeheures Vermögen erwarb, bestand darin, daß er die Ueberbleibsel von seiner Fabri-cation, mit andern Substanzen vermischt, zur Mästung von Hausthieren benutzt zu haben scheint. Früher warf man diese Reste weg, und sie wurden sogar zuweilen die Ursache einer gefährlichen Ansteckung in der Nachbarschaft. Die Residuen bestehen vorzüglich in Gallerten, welches der nährendste Theil des Gelrei-des ist. Der gedachte Fabricant mästete damit allein H000 Schweine jährlich» Ein französischer Landwirth, Namens Vlllor, im Bezirk Polignp, hat, lvie das United survica y aufgetreten, der zugleich Kopernicus System, wie das des Pythagoras, des Ptolomaus, Tycho de Vrahe und Galilei zu vernichten, und in seinem, bei Whittaker über diesen Gegenstand erschienenen Werke zu beweisen sucht, daß vor ihm Niemand die Natur und den wirklichen Stand der Planeten begriffen habe. Die Hauptsätze seiner ihm, wie er ernst« haft behauptet, von Gott mitgetheilten Offenbarun« gen sind folgende: „Es gibt im ganzen Erdball keinen bewohnten Erdkörper, ausgenommen den unsri-gen. Es gtdt keine andere als unsere Sonne, welche um die Erde läuft. Der Sonncnumfang kommt dein achten Theile von dem unserer Erde gleich, und der des Mondes einem Zivolft?! derselben. Zwischen der Erde und der Sonne befindet sich eine Negion der strengsten Kälte, welche die Sonnenstrahlen nicht wür-den durchdringen können, um unserm Planeten Leben und Wärme zu gcdcn, wenn er, wie man lächerlicher Weise behauptet, 1123 Meilen in einer Minute zurücklegte. Der Mond und alle Sterne sind Eisstücke, die bloß dazu geschaffen sind, um einen Theil des S^-nenlichtes zurückzustrahlen, und dadurch uns Erden-bewohncrn zu glänzen und zu leuchten. Die Sonne ist ein großes Stück geglättttes Erz von ungleicher, beinahe eirunder Gestall, un.V, breiter auf der einen Seite, als auf der andern. Der breiteste Theil dcc» selben ist immer nach vorn gerichtet, und bestimmt, den Widerstand der Luft zu bezwingen, Ihre glühenden Straklen sind nicht im Stande, die Eisbrocken, die wir Sterne nennen, zu zerschmelzen, indem diese auf ihrer ewigen Vahn fortgerissen werden von einer eisigen. Mit der Hitz? des Gestirnes kämpfendcn Luft--sirö'mung. Die Connlen sind nichts als fackeln, und ihre Form ist, wie ihr Sloss und ihr Lauf verschieden. Sie durchfliegen ohne eine bestimmte Vahn den Luftraum, und vernichten sich endlich durch ihre eigene Gewalt. Es gibt Velen vulkanische, undurchsichtige, flüssige und kalte, uno sie verzehren sich in dem Maße, als sie am Himmel brennen.« — Das sind die Offenbarungen des neuesten Reformators der Astronomie. Diesem Blatte ist eine außerordentliche Beilage angeschlossen. Neoacteur: Fr- rav- Weinrich. Verleger: Ignaz Nl. Vvler V. Rleinmayr.