-------^— Dienstag, den 26.. O c t o b e r 1624. Wien,den,9. October. , i ^,» neuesten Nachrichten aus München vom »5. ^ und 16. d. M. über das Befinden Ihrer Majestät de« Köniqinn vo'n Vaiern lauten sehr erfreulich.. In den Beuchten vom i5. heißt eo :' ,DaZ Befinden der Koni. ginn ist fortwährend gut; am Arme zeigt sich weder Geschwulst noch Schmerz Gestein um 3 Uhr Nachmil» tagg verließen Ihre Majestät zum ersten Mahle das Bett. den 2lrm in einer V°inde, und legten Sich erst um 9 »^^ Uhr nieder." — Vom 16. Morgens wird g«» meldet: „Der Verband am Arme der «öniginn ist so edcn abgenommen , und die Wunde von den Ärzten als völlig zugeheilt erklärt worden. — Tc. laiferl. Ho» deit der Erzherzog Franz Carl wilden Keule um 5 Uhr Nachmittags in München erwartet. Die Ankunft' dicfeg Prinzen verursacht am Hofe und in der Stadt' das lebhafteste Vergnügen." Mit einem an den k. k. ersten Obeisthofmeiste?, Fürsten zu Trauttmansdc'rff-Weinsderg, «llassenen al» lerhochsten CabmettS'Schreiben vom 17. d.M., haben Se. Majestät den Präsidenten der k. t. allgemeinen Hofkammer, Michael Grafen v. Nadasd. in Rück« sicht t>«r, itbst dem Präsidium der «den erwähnten Hof» stelle, zur vollen allerhöchsten Zufriedenheit bisher ge> führten provisorischen Leitung des Finanzministeriums, auch zum t. k. Finanz - Minister zu ernennen gerudt'. L 0 mardisch - y e netianischeg Königreich. Este, den 5, Ort. Am 5o. v- M. wurde im diefl» gen Theater ein Ballet, ,der Vrand von Aquileja auf Attila's Befehl" betitelt, aufgeführt. In der Schluß» sccne ergriff der vorgestellte Vrand das wirkliche Thea-' ter, und legte es in kurzer Zeit ganz in Asche. Zum Glücke ging Niemand dadcy zu Grm,de; doch mußten die Schauspieler in ihrer Theaterkleidung entfliehen, und büßten ihre eigene Kleidung, so wie viele Musiker ihre Instrumente ein. Königreich Sardinien. Nachrichten aus Turin zufolge, wal die Flau Her< Yoginn von Chablais (Schwester Sr. Majestät des r«, gierenden Königs von Sardinien) am 11. d. M. auf dem Lustschlosse Stupinigi mit Tode abgegangen. Papst lich« Staaten. Nom, den 9. Oct. Am 5. d. verkündeten Kano» nensalven vom Fort St. Angelo den Iahrstag der Krö» nung Leo XII. Nach dem flyerlichen Gottesdienste m der Sixtlnischen Capelle statteten die Herren Cardinäle, Prälaten, die Off'cieie der verschiedenen Truppencorps und viele andere angesehene Personen dem heil. Vate« ihre Glückwünsche ab. Es wurden Almosen ausgetheilt. Am Montag und V>«nstag Nachts waren die Woh» nungen der Cardinäle , Gesandten , Prälaten » des Adels, der Dicasterien ic- beleuchtet. (B. v.Til.) Frankreich. Die Etoile vom 5. d. M. enthält folgenden Ar« tilel: »Nach den Lobpreisungen, womit die Journale ver Revolution die neue Regierung mit Affectatwn ve» grüßen, hatte man glauben sollen, daß die Großmuth, mit welcher der König durch Abschaffung der Censur gegen sie grhündllt hat. die Schriftsteller jener Partey entwaffnet, und sie zur aufrichtigen Rückkehr zu mo, narchischen Gesinnungen und Meinungen bewogen ha» den würde. Aber kaum sind fünf Tage verstrichen, seit ihnen ihre Freyheit wieder geschenkt ist, und schon zeigen sich die verbrecherischen Absichten mit offener Stirn. Das Journal du Commerce empfiehlt heute, neben einem prunkhaften Lobe des Königs und des Dauphins, seinen Lesern eine Schrift unce« dem Titel: .An den König; der Ruf des Volkes von einemPatrioten." Dieser Patriot, odee vielmehr dieser Iacobiner von 1793 sagt uns, in wel, chem Sinne die Leute von seiner Faction die Oldon. nam vom 29. September verstehen, und welche Fol« gerungen er daraus ziehen will. „Die Censur, sagt „er. ist abgeschafft; das Volk nimmt mit Freude, mit ..Dankbarkeit «inen liberalen Act der neuen Regie- ' „rung auf; aber das ist nicht genug.« Und, was will er denn also? Welches sind die Wänschc, die 35o er an den Konig im Nahmen des Volkes, für dessen Sprecher er sich ausgwt. richtet? Er verlangt, daß das Vl.'lk wieder in den Vesltz aller Vortheile, die es durch die Revolution erworben hat, «inge» seyt werde. Er zählt diese Vortheile, deren das Volk, femer Behauptung zufolge, beraubt ist, eincn nach dem andern her. »Die Franzosen, sagt er, sind alle gleich ,.;u aUen Civil « und M'titarstellen fähig. Und doch, «Sire, werden alle einigermaßen wichtig« Ämter an „Adelige vergeben. Man öffne «inen Schematismus >der Civil' und Militär. Beamten", und man wird »darunter mehr als die Hälfte finden , vor deren Nah^ ,men das Wörtchen von. steht. Man hat den Adel!« »gen sogar Steuereinnehmer« Stellen gegeben. Hier' »aus gehr hervor, daß die Mmlster äe fäcw die All-»stocratlc des Adels wieder einführen , welche die »Charte verwirft. S're I Das alte Regime ist »Frankreich verhaßt; e« hegt einen Abscheu dagegen." Er verlangt, dag die Mairien der Gemeindenden Han» den der Adeligen entrissen werden, und daß die Krnen» nungen der Maires, wie tur Ze>r der Revolution, den Bürgern wieder überlassen werde; tschreiber der Partey unS ganz offenherzig in das Geheimniß ihrer Forderungen einweihen, fordert der Consl itu: ti 0 nnel, etwas zurückhaltender in seinem Ausdrucke, aber nicht minder kategorisch in seinen Ansprüchen, für die Jury, diehetl, ge Unabhängigkeit, und für die Provinzen das Recht, ihre Departements!-und Mun icipal ° A 5 ministra ti 0 >, e n seldst zu ernennen; und daZ nähmliche Journal sagt uns, daß dieNevu 0 lik Columbia die libcralste Ne» gierungsform angenow/nen habe, welche den unbestreitbaren Grundsätzen der Philosophie huldiget." Die Etoile tadelt die Journale von der royali» sllschen Opposition, daß sie nicht allein unaufhörlich von einer bevoislchenden Entfernung der Minister sprechen, sondern es auch wagten, üeren Nachfolger mit Nahmen zu nennen, und dadurch ihre Wünsche gleichsam an die Stelle der königlichen Entschließungen zu setzen. Nichts fey der wahren royal,st>schen Denkungsart mehr entg«. gen. AU« ditse Angüsse wären das Resultat der Ränke einer Cotene, die gern den Glauben verbreiteil möchte daß sie allein Frankreich zu regieren fähig sey Aber alles Geschrey werde Niemand überzeugen; es werd. ihr nicht «in Mahl gelingen, den Staatscredit zu er-schüttern. Wer im Vertrauen auf den Sturz des a«. genwältigen Ministeriums ä i2 k«53« spiele, mache ein. schlechte Speculation. Es hieß, der Hof werde sich gegen Ende dieses Monaths für emige Zeit nach Fontamcbleau begeben, der Carlstag aber, wegen der Trauer, nicht festlich b«. gangen werden. Eine königliche Ordonnanz vom 6. October bewil. ltgt den Deserteurs von der Marine eme ähnlich« Am. nestie, wie früher denen von der Landarmee. Viele Arbeiter sind m.t Ausbesserung des Sitzungssaales der Deputirtenkammer beschäftigt. Wi^ er nicht bis zur Eröffnung der nächsten Sitzung vollendet, so soll dieselbe im Louvre, im Saale Heinrichs IV., Statt finden. Der Infartt Dom Miguel von Portugal!, der un» te« dtm Nahmen eines Grafen von Beja reist, traf am 7. Octoder zu Straßdurg ein, und schien daselbst «inig« Tage verweilen zu wollen. Oomanisches Reich. Der österreichische Beobachter meldet Folgendesaus Constantmopelvom «5. September: „Die Absetzung des 35i Gloßwcslre d^t keine weitere Veränderung >m Mini. stcl'nm nach sich gezogen, und ist ohne irgend elne d,r Folgen, die viele davon erwarteten, vorüber gegangen. Die Ianitscharen hatten nicht dcn geringsten Theil daran; wenn sie eine Stimme schabt hätten, würden sie sich gewiß nicht gegen, sondern für Galib Pascha er» klart haben, dem sie. wie alle übrige Volks - Classen, sehr wohl wolttcn. Der Großwesir ist durch zwey mach» tige Gegner in der nächsten Umgebung des Sultans gestückt worden. W'c ihn übligens der Sultan selbst blurlheilte, ergibt sich ausfolgender Äußerung in dem an dcn neuen Großwellr, Mehmed Stlim Pascha, «r< l«ssenen Lli^uti > Scherif: „Euer Vorgänger, ein Mann »aus der Gelehrten»Zunft, hat zu sehr auf seine Ge» .fchicklichktit und Gewandtheit gerechnet; er hat ein«n ,zu großen Theil seiner Zeit auf kleinliches Detail und .Geschäfte, die er seinen Subalternen hatte überlassen »sollen, verwendet, und nicht mit dtr Festigkeit gehan» ,d«lt. welche die Aufrcchthaltung d«r Ordnung und ,D'bc,plin, uno feme« eigenen Ansehens in den großen »Staatödepanemtlitb erforderte; diese wurden dahee "vernachlässigt; und darum ist er abgesetzt werden." — Man hat ihn keine« bestimmten Vergehen« beschuldigt, auch keine Art von Strenge -gegen wn ausgeübt, viel» mehr ihm die Wahl feines künftigen Aufenthaltes frey gestellt, und sein ohnehin geringes Vermögen nicht a«° getastet. Galiv Pascha nimmt den aUgemeintn Ruf ei» ne« rechtlichen, milden und klugen Mannt5 mit sich; baß er dcn Grad von Energie nicht besitzen mochte, den die schweren Zeitläufte erforderten , erklärt sich schon aus seiner geschwächten Gesundheit," «Einen Minister von ganz anderem Charakter hat die Pforte in dxsen tagen durch den Tod verlor,«. Dschanid Efendi, durch die vielen wichtigen Am« tcr, d,e er wahrend einer langen Reihe von Jährende» tlcidetc, und durch feinen vorherrschenden Einfluß im Conseil allgemein bekannt, ist am «o d. M. auf seinem Landsitze bey Scutari im ?6sten Jahre gestorben. Er war «m Mann, dessen eiserner Sinn und unerschütter» lich« Anhänglichkeit an alt« Grundsätze, Regeln vnd Formen, sich mit den Verhältnissen, unter denen eß gegründet sey , muß sich nächstens ergeben." ,.Am 21. gmq die Auszahlung des vierteljährigen Goldes an die Ianitschacer, uno an5«,e reguläre MUi« z/n, in dem zweyten Hofe t-es Serails nnt, der gewöhn, lichen Feyerlichleit vor slch. Derstlbe Tag war auch dem königlich französischen Bothschafter, General» lieutenant Grafen Guilleminot, zur ÄntrillZau-dienz bey dem Sultan besUmmt. Schon einige T^ge flüher waren die zahlreichen und kostbaren G^cdcnk« an Waffen, reichen Stoffen, Krystall, und Por^an» ^ Gefäßen, Uhren und anderen Producten der französr, ^ schen Industrie, deren Werth auf eine sehr hohe Sum» me geschäht wird, in das Serail gebracht worden, wo ste ganz besondern Beyfall fanden. D«m Nothschafte« wurde dagegen em vorzüglich schöner Zobelpelz nebst einem reich aufgebäumten Pferde verehrt; n andere Zobeipelze, und mehrere Ehrenkleider wurden unter die Personen seines Gefolges vertheilt." H »Über dieVorfälle zur See haben wir Nachrichten, welche di« zuletzt (vctgl. Laid. Zeit. vom 12. d. M.) gelieferten, die wir selbst noch als sehr unvollkommen betrachteten, theils ergänzen , theils berichtigen. Die ägyptische Flotte wa? seit dem Anfang des September mit der von Constantinoptl in dem Meerbusen von Vudrun vereinigt. Am 5, und 9. September hatten zwischen diesen Flotten und der griechischen Escadr» Gefechte Statt, die zu teinem Resultate führten. Am »0. kam «s zu einer ernsthaften, den ganzen Tag über mit Hartnäckigkeit fortgesetzten Affaire, vielleicht der er« sten, die, nach europäischen Begriffen, den Nahmen einer Seeschlacht verdiente. D't Griechen schienen die Absicht gehabt zu haben, die vereinigte Flott« in der Bucht, worin sl< lag, zu zerstören. Der Rapuda* Pascha vereitelt« diesen Plan, indem e« unter Segel King, und sie am Vorgebirge von Budrun erwartete. 46 türkisch« HliegSlchlffe waren hier in zwey Linien auf. gestellt, und versuchten die griechisch« Eäcadre zu über. fiügeln. Ein« Menge von den Griechen gegen ste ge. lichtete« Drander blieben ohn« Wirkung. Nur zwey derselben gelang es, ein« Fregatte von der ägyptisch,» Flotten . Abtheilung . l'Africain« genannt/und eine ägyptische Brigg anzuzünden. Die Griechen verloren 352 dagegen !2 oder i5 ihrer Schiffe, und ihr Berlust an Mannschaft muß bedeutend gewesen seyn, da, st« auf der Insel Tine allein an 200 Todte begraben ließen. Vermuthlich werden beyde Theile sich den Sieg zusckrei» bey.. D>e Berichte der Insurgenten kennen wir noch nicht*), daß ade? die bey 0er FlotttN.»Ab.the>lung des Kapudan Pascha errungenen Vortheile durch die Zcr» störung der beyden, ägyptischen Schiffe aufgewogen wer. den, läßt sich schwerlich bezweifln. -Unterdessen sind vor zwey, Tagen durch mehrere vom Kapudan Pascha abgesendete Tataren Nachrichten von neuen ,. in der. Nähe der Insel S,tanchw am 16. und i?-. September vorgefallenen Seegefechten eingegangen, bey welchen die griechische Escadre 22 Schiffe und 5 Brander ver, loren haben soll. Man schmeichelt sich hie« , der Si' lihdar des Kapudan Pascha werde nächstens einen aus> führlichen Bericht von dieser Begebenheit überbringen ^ bis dahin müssen wir>da unsere neuesten bis zum 19. reichenden Berichte aus Smyrna noch nichts davon er» wähnen, unser Urtheil aufschieben., Dis Pforte legt übrigens so viel Gewicht auf d,e Sache, daß in den letzten Tagen häufig, versickert ward, der Kaoudan Pa» scha werde «ine neue Erpedition gegen Samos un» ternehmen. In jedem Falle wird die ägyptische Flotte,, um so m«hr,als sie bey der Überfahrt, und dem langen Aufenthalt an der asiatischen Küste, ein< beträchtliche Anzahl Menschen durch Krankheit, besonders auch viele Pferde eingebüßt hat, sich für jcß't wohl in keine Se» parat - Operation einlassen, sondern mit der des Kapu« dan-Pcischa so lange als möglich vereiniget bleiben.. Die Fregatte Medina, auf welcher Lord S t r a n q° fo r d in den ersten Tagen des Octobers sich einzufchif» stn gedachte, ist bey Cap Colonna in Lioadien auf den Strand gerathen, und soll so beschädigt seyn, daß sie nicht so bald wieder wird auslaufen können. Man weiß noch nicht, welchen Entschluß «ord StraNgford nunmehr, fassen wird- ' " *) In Corfu war bereits «m 17. September die Nachrichtverbreiiet, die Griechen hätten am Z. drey ^ nqsblun, und deZ Herr/« Güter» inspectors Fra^z Orun>ncr, von Tri-'st nach ^lagenfurt. — Hr. MarcuZ Graf o-Modena, Gittsdcsiyer v.W'en n. Trirst.—br. Freyh. v.Iuritsch, k.k.Guderniairalh in^Gräh, m>t T^hn, v, Glatz nach?? »stac'll. — Hr. Dr. Johann Scknedil), k. k^ GubernnUratl) und Protom^icus, mit Fräuleir, Tochter, d. Trieft. — Herr v. Grihner, Guts» besl^cr und k. f. Oberdcrg.imtZdeamter, m!t Frau Gemahlinn, u. Klagenfurc n. Trieft. ^ Die Hcrren Albert Frenh. v. Sydow, Gutsbeüher, Dreyer . L'eutetiants in koniql., preußischen Diensten; Thomas Bojatii. Gn» terbesiljer, und Ioftph AMcr, Med. Do'.tl,',!', alle v. Wien n. Trieft. — Hr. Florian Vid.'lc, Kaufmann, v. Trieft n. 2lqrl>ak, Professor der 4ten Grammat'cal« Classe. v., Wien n. Zara., D-^» ^ ^ Ungar. Hofkammer zuz .^ v.H. (ili C. M.) Si 3/'H ^ dettv' detto zu 2 v,H.(in C-M.) äi 2/'5 s (Ararial) (Domest.) Ql'ligiitionen de, Stande (C.M.) (E.M.) v. Osterreich.unter und zu3 v H.^ — 54 ob derOns^ von Nöh 1 zu2 1/2 v.H'l Si 1/2 — men^Mähren, Schle-V;u 2i/'4v.H.^ „ ' __ sien,Bteyermalk,Kä'ri,- zu2 H.H.l 41 i/I__ ten, Krain und Görz. znl3/avH., — —. Vankactienpr. Stück 11292/5 in CM. Ignaz Aloya Edl. v. Kleinmnyr., Verleger und Nedacttur..