Bericht über Hrn. Walker's verbesserte Bau« art der Züge in den Glashausern. Von Alexander Saton. Esq. "(?ln« Dinglers polytechnischein Journal). ^"s viel man auch in den l^teren Zeiten üuf den Bau >er Treib- und Glashäuser Aufmerksamkeit gewendet, und soviel man darüber geschrieben hat, daß man bey» nahe glauben sollt«, es bleibt dem Genie und der Wissenschaft in dieser Hinsicht nichts mehr zu leisten übrig, so bin ich doch überzeugt, dasi letzteres noch nicht der Fall ist, und daß noch vielss zur Verbesserung derselben geschehen kann. *) I„ dieser Hinsicht hoffe ich, dah die Gesellschaft folgenden kurzen Bericht über «ine neue Methode? die Züze in den Glashäuser,, anzulegen, die Hv> Walker erfand, dessen Oeschicküchkeit «ls Baumeister allgemein bekannt ist, und der dieselben unter seiner Leitung in dem Gl^sbause des E«q«'. Thom. King zu Stamfordhill autführen ließ, ihrer Aufmerksamkeit nicht unwerch finden wird, umso mehr, als, so viel ich weiß, diese *) Dieses war anch dem verdienstvollen Hrn. P. T. Meißner < k. k Professor am polytechnischen Institute in Wien. vorbehalten. In seinem Werbe: Heitznng mit crir.ärmtcr Luft, zweyte Ausiags, Wieu '8,5, sindet'man ftinc Methode, a,anze Wohnungen, Säle, Theater, Glas" und Treib Häuser :c. zu beheitzcn, biZ zur voll^ ?o>nmensten Dcutlichkni beschrieben, und mit Kupfcr-taftlii versinnNcht,. Mehrere nach seiner Ersindunc, in Wien im left!enWinter s6)vn beheitztl! Vocale, sprechen für dit- Vortrefflichkeit dieser Mcihode. Aum. des Eins. Art von Zügen nichl allgemein bekannt, oder irgend, wo benützt ist. Der Zug, welcher den Nauch abführt, bestehet ans einer eisernen Röhre , ivelche in diesem Falle vier« eekig, (sie konnte aber eben so gut auch rund seyn) und N Zoll breit und hoch ist. Diese Röhre wird auf die gewöhnliche Weise an einem Ende von dem Ofen aus, durch »i« ganze Lange des Hausei hin und zu. rück in den Schornstein an demselben End, geleitet, und ist in einem dünnen Gehäuse von Ziegel,, ema»« schlössen und mit ungefähr 2 i^2 Fuß hohen und 2 Fuß Fusi dveiten Dachziegeln bedeckt. Oben an dcm Gehäuse sind in gewissen Entfernungen z, P. ,2 bis ,5 Fuß w?ir von einander, Offnungen angebracht, die man nach Belieben offnen oder schließen kann, um die er« hitzte Luft durch dieselben aufsteigen zu lass,,,. Die eiserne Rohre ist von dem Ofen aus in daS Ende dieses Gehäuses geleitet, und der Ofen sieht, wie gewöhn' Üch, außen in einer Grube einen Fuss tiefer, als der Boden des Hauses. A„ dem Ende des Gehäuses, an wtlchcm der Zug in dasselbe eintritt, ist ein Luftzug angebracht, der von dem Bodtn der Grube aufwärts leitet, und dort ist seine Öffnung mit einer Klappe versehen, die nöthigen Falls geschlossen werden kann, was aber selten oder beynahe niemahls nöthig ist. Bey dieser Öffnung tritt die Luft herein, und nachdem sie in ihrem Hinziehen über die eiserne Zugröhre in Be» rührung mit derselben erhitzt wurde, entweicht sie durch die Öffnung oben in dem Gehäuse, mengt sich mic der atmosphärischen Luft des Glashauses, und erwärmt das« selbe. DaK Sinnreiche in dieser Vorrichtung beruht »vr — »62 — zkglich auf der Weife, wie dieser Luftzug hier ang«» bracht ist; er fangt nähmlich dorr an, wo die Luft noch kalt, die Zugröhre aul Eisen aber am allerheißesten ist. Die Luft nimmt also dort die Hitze auf, wo diese «m wenigsten nöthig ist, und führt sie in eine Ent-ftrüilüg von dem Ofen an jene Stellen, wo man sie «m nothwendigsten braucht, und da man die Klappen vorzüglich an diesen Stellen öffnet, um sie daselbst hinausströmen zu lassen, so verbreitet sich «ine beynahe gleichförmige Wärme durch das ganze Haus. Diese Vorrichtung ist in mancherHinsicht l'ener dei Hrn. Ke>n (Iloi-uculturat I?i-2N5«,cti0il5 II. s>. ^5c)) «hnlich, und obschon Hr. Walker dieselbe durchaus nichc kannte, so ist ei doch offenbar, baß unpf^öhren anwendet; den», mag unmittel> bare Anwendung des Dampfes auf die Pflanzen wie inm^i wirken, so ist es doch unbegreiflich, dasi der ^am^s, eingeschlossen in eine undurchdringliche Röhr?, anders als durch Mittheilung einer Warme wirken kann, welcher lein« schädlichen Ausdünstungen beygemengt sind. Einige Ziegelplaticn an Hrn. Walker's Gehäuse sind autgehöhll, damit sie Wasser aufnehmen, un> dadurch Dampf bilden tonnen, wem, man denselben in irm Hause gerade nöthig hat. Dieß kommt oft sehr gur zu Stattenj eö scheint mir aber, daß die Wirkung noch mehr erhöht werde» könnte, wenn man unmii- ttlb^r auf dem eisernen Züge selbst, in der Nähe des Ofens, ein GefäH anbrächte, und eine Ziezelplane auf dem Gehäuse beweglich ließe, so daß man frey ;>» demselben gelangen tonnte. Mehrere Scück, an d/,n Zuge des Hrn. Walker sind oben bloß angeschraubt, daß man sie bey Reinigung desselben abnehmen tann; würde man runde Züge von Gußeisen *) brauchen, die, wie ich glaube, am wohlfeilsten zu stehen kämen, s» wäre eb vielleicht am besten, diese Öffnungen in den Ecken anzudringen. Dieser kurze Entwurf wird, wie ich hoffe, hinreichen, um von Hrn. Walker's Ersindung eine deutliche Idee zu gewähren, und ich halte es für überflüssig/ mich in ein näheres Detail einzulassen, indem jeder nach Umständen dieselbe anzuwenden wissen wird, Ich will nur Ueß noch beyfügen, daß Hrn. King's Glashaus in dem letzten Winter, der doch bekamnlich sehr streng war, allen den hohen Erwartungen, die man davon hegte/ vollkommen entsprach, und daß die Temperatur desselben in allen Theilen d«S Hauses und z" jeder Stunde der Nacht auf eine bemerkenswerthe Weis« gleichförmig geblieben ist, «) Röhren von Gußeisen sind zu dieser Vorrichtung «ü« umfänglich nöthig, indem solche uon Eisenblech verfertigte, bey ihren Zusammcnfügungcn nicht langt luftdicht czcschlossen bleiben, auch 0a5 Eisenblech durch ' die Holzsäure, die sich während dem Heitzen biwel, bald zerstcrt wird. — »65 — Der Monte - Nosa. Eins topographische und naturhiftonsche Skizle, Klebst einem Anhange der von Herrn Zumstem gemachten Gelsen zur Ersteigung seiner Glpftl. Herausgegeben von /Ludwig FrelMrrn von Welden> Oberst des k. k. General-QuavUrrmeister-Stabes. Mit einer topographischen . Karte und mehreren Steinabörücken. Wien 1824. Gedruckt und verlegt bey Carl Gerold. Zwey wissenschaftlich gebildete Männer, Ludwig Freyherr von Welden, Oberst des k. k. General- ^uartiermeister» Stabes, und Joseph Zum stein, von deutscher Abkunft, ober im Thal« von Gressonay «ngesiedclt, unternahmen, von gleicher Wißbegierde beseelt, ti„e Reise auf den Rosa, und traten in so . sl?lindschaft!iche Verhältnisse, daß der zweyte seinem Reisegefährten das Tagebuch, worin alle seine Wan. derungen auf diesen Gebirgsstock aufgezeichnet waren, in bei Folge bereitwillig mittheilte, um es mit dessen eigenen ^Bemerkungen zugleich im gemeinschaftlichen Vaterland« durch den Druck bekannt zu machen. So »ntstand das vorliegende Welk, welches eine wescnr. liche Lücke in der Beschreibung der Alpe,, ausfüllt; denn es bleibt in der Thac bemertenswerth, daß ein Berg, der in Hinsicht seiner Höhe als der zweyte in unserm Welccheile betrachtet wird, dessen Umgebungen überditß fo viele Merkwürdigkeiten in der Naturkunde darbiethen, bcynahe völlig unbekannt geblieben ist; ja daß wir eher durch die unerschrockenen Reisenden Humboldt und FrazerBefchreibungen vom Chimborass» und Himalaja erhalten, daß de« letztern Höhe und Üage der Hauptmann Hodgson und der Lieutenant Herbert durch trigonometrische M^ssunzen bereits bestimmt hat« ten, bevor wir durch gegenwärtiges Werk über den Rosa belehrt wurden. — Dieses besteht aus zwey Haupt-theilen: Aus dem Gemählde, das der Herausgeber selbst vom Nosa entworfen, und aus oer Beschreibung der fünf Reisen, welcheZumstein auf die Spitzen die-ses Beiges in den Jahren 1819 bis !Ü22 unternommen hat. D,r Verfasser des ersten Haupttheils beginnt sein Gemählde mit einer kurzen Geschichte des Rosa, den die Alten Mons 3vlviu5, die Neuern aber, indem sie diesen Nahmen auf den Nachbar des Sylvius, den kleinern Hlnnl«; Ol viüo üb>'!tv'la^', ^ahis^?!!!!!^ von feiner Gestalt Rosa genannt haben, da ?? aui einer Menge Felshorüer besteht, die in einem Kreise stehen, dessen Mitte, freylich nur einer kühnen Ein-bilbungskraft, als eine Rose erscheint; der Verfasser nennet dann diejenigen Gelehrten , die diesen Berg be» sucht, oder Nachrichten über ihn mitgetheilt haben , um bitsl spärlichen Angaben durch die eigene» reichhaltigen Bemerkungen in trey Abschnitten zu ergänzen. Im ersten theilt er die abweichenden Angaben von der Lage und Höhe des Rosa, und daS verschiedene Verfahren nnc, wie derselbe hisher gemessen wurde. Zur bessern Belehrung fügt der Verfasser eine Tabelle bey, welche die neuesten trigonometrischen Messungen sowohl des Montblanc, als des Rosa sehr versinnUcht, und zur Vergleichung dieser beyden Berge führt, aut welcher erhellet, daß jener 1^,764^, das höchste Horn von diesem aber nur l^,422^ über der Meeresiläche er« haben, also um 5^2^ niedriger als der große Riese der Alpen ist, dem daher noch immer die Ehre gebüh« ret, der höchste Berg in unserm Welttheile zu seyn. Die Behauptung Znmsteins, der während seiner er« ssen Reise auf den Rosa, dessen Höhe trigonometrisch g«-messen, und sie auf i5/6oo^ geschätzt, erscheint nun als völlig grundlos, und di« schnelle Berichtigung dir» ses Irrthums ist um so wünschenswevcher, weil er sonst leicht in geographische Handbücher übergehen könnte, da Zumsteins ersterReiseberichl im 2n. Bande der Denk» schriften der tönigl. Akademie der Wissenschaften zu Tu-rin erschien, und seine Angabe nicht allein alle italieni' schen Zeitschriften im Jahre l32c> beschäftigte, sondern auch als Litteratur - Zeitung , den österreichischen Beobachter, > und andere noch mehr verbreitet wurde. Durch diesen , Vergleich wird der Verfasser veranlaßt, ein« Rang' - ordnung der höchsten Berge in Europa zu liefern, nach welcher die Orteles-Spitz,, die man ftmst als den drit- > ten höchsten Berg in unserm Welltheile gleich auf den , Rosa folgen ließ, nun als Berg der dritten Größe erst > den vierzehnten Platz unter den Hochgebirgen Europa't > einnimmt. Da alle diese Angaben bloß auf trigonom«« - ,6,5 - trisch«» Messnngen beruhen / so werden sie durch ihre größere Genauigkeit auch um so schätzbarer. Im zweyten Abschnitt gibt der Verfasser die vier Wtgean, um auf die Spitzen des Nosa zu gelangen, und fügt zur genauen Belehrung wieder eine topogra, phische Karte bey, die schon als erster Versuch, den Dr. Bonati in Mailand unternommen , im Steindruck dergleichen Zeichnungen in »czua tint» zu bearbeiten, »ie Aufmerksamkeit der Künstler verdient. Alle sechi Thaler, von welchen fünf Italien, und nur «ins, da5 Vi?pacherthal, der Schweitz abgehört; die Fußsteige out einem in das andere, die Wege, welche der Ver« fasser und Zumstein eingeschlagen; die Gletscher, s«mmt den aus ihnen hervorragende» Hörnern, sind auf der« selben genau angegeben, und ein flüchtiger Vergleich derselben mit Lapie's Karre, welche den Marsch des französischen Herres im Jahr 1800, vom Nbergang über die Alpen bis zur Schlachc v^i Mar^igo darstellt, belehrt uns sogleich, wie feblerbsft aitt dieser die Zeich» OUNg von diesem Theile der Alpen sey. Nichtiger ist zwar diese Abiheilung auf der großen Karle von Italien des Bacler Dalbe; aber eine genauere A„gabe de? ewigen Gletscher ist auch «uf ihr zu wünschen. — Dnrch dies« Karte sowohl, als durch die mitgetheilte»! Be< lehruügen hat der Verfasser allen Reisenden, die von nun an den Rosa zu ersteigen versnchen, ihr Unternehmen sehr erleichtert. Es ist daher zn wünschen, daß gerade dieser Abschnitt in5 Französische übersetzt, «nd in so allgemein gelesen« Zeitschriften, wie die Lllilm^iec^ue univei-56Üe, oder dieNonveil« ^nn«-1«z äs Va/llg«5 e!c. eingerückt würde, wtil mit der größern Verbreitung dieses Aufsatzes auch die Z.1HI der Reisenden auf den Rosa sich vermehren, und dann der Wunsch des Verfassers erfüllt werden dürfte: „Daß umsichtigere Beobachter noch größer« R^sxltate liefern werden, während «r nur den Gri»no gelegt, den er überall vermißte." Im dritten Abschnitt schildert der Verfasser das Merkwürdigste, >vas der Rosa mit seinen Thalern «ui allen drey Naturreichen darbiethet. Die höchsten Gold» gruben auf unserm Welttheile, 9245^ über dem Meere, besinden sich hier; aüei» Pflanzen, welche dem Rosa allein eigenthümlich waren, wurden bis jetzt noch keine gefunden; höchst bemerkenswerth bleibt es jedoch, baß auf der Südseite d«s Rosa die Schneelinie bis auf 9600^ hinaufrückt, wahrend sie an dem ganz nahe« Simplen schon mit L6ac»/, und an den savoyische« Alpen mit LI00/ beginnt; daß Schafweiden bis M Höhe von 9000/, Rindweiden bis 75)oa^ gehen; daß Winter, und Sommerroggen sammt Gerste auch in einer Höhe von 55oo^ — 6000^, und im Sesia-Thal,, in der von 3ooo^ sogar die Traube noch reift'; während in den falzburgischen und steyerischen Gebi»-gen, bey ungleich geiingtren Eis- und Schneenias« sen, die auf ihnen lasten, schon in dieser Höhe d^ kein« Ve> getation mehr zu sinden ist; eine Erscheinung, di» allein durch die freye, ganz gegen Mittag gewendet« Lage des Rosa, der durch keine Vorgebirge gedeckt wird, zu erklären ist. — Unter den Thieren darf man i!> runge» veiüiochten blshet nichts gegen die Iagdlust der Wildschützen, um das Daseyn ditsei merkwürdige» Thieres in Europa zu rnten. Die Meinung des Vel' fassers, „daß diese Thiei'gattung, die nach Bur^h,»ld's Berichten sehr häufig i>» dem gebirgigen Arabien lebt, südlicheren Regionen angehöre, und sich nui wegen ihrer Furchtsamkeit in die stilllre Eisregion zurüctge« zogen habe, wo sie nach und nach aussterken werde, weil sie ihrei I?i>cur zuwider lebt," verdienet der Pr»<» , fung anderer Naturforscher unterzogen zu werden. (Der Beschluß folgt.) Gasbeleuchtung in Nordamerika. Die Stadt Newyork wirb jetzt mit Gas beleuch-tet werden. Nach der Zeilüüg rom i5. Inny waren in der Gegend des Frankliüsplatz^s schon GaSroh^n gelegt, Uüd in den letzten Tagen wurde der Platz bey der Bank dieses Nahmens glänzend und in weiter Fe>ne durch Gas erhellt. »' m c, y r.