LaibllcherWMtlmg. Nr. 3«. Pränumcrationsftrciß: Im Comptoir ssanzj. fl. il, yalbj. fi. s..,'»«. ssiir dic Ziistcllüng inc« Haui« l).itt'j. 5.« lr. Mit dcr Post ganzj. ft. 15, yalbj. ss. 7.2!». Donnerstag, 23. Jänner Inseltionsgebilhr bis inZcilcn: imal nnlr., 2m.«0lr., .'UN. 1 fl.; senst Pl.Zeilc n». li!stcmpcl icdcem. 3U ll. 1866. Amtlicher Theil. Amte wird in dentschmi und zugleich slovcnischcm Texte miöqcP'Kcil und vcrscndrt: besetz und Verordnungsblatt für das Hcr- zogthllm öirain. 1. Stück. Jahrgang 1<^(i. Inhalt«-Ilcliersicht: :. ^nndmachilug dcö l. k. Statthaltcrö in Krain uom 15>, Jänner 1>j00, Z. 103/P., ^"c»»it dati Allerhöchst genehmigte Finanzqcsch silr das Jahr 18lil» zur allgmiriiirn Kcunlniß gl'dracht »,'ird. ^°l!i l. l. Nedatlion^dnrean dc<< Gesetz- nud VcrurdnungslilattcS für Krain. Laibach, den ^"). Jänner 1^^. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 25. Jänner. Dic „Wr. Abdpst." schreibt: Die französischc Thronrede, ciu sehr umfangreiches Aktenstück, ist llotz ihres Wort^cichthumö gcdaulcnkargcr, als eine ganze ^cihc ihrer Vorgänger. Es soll dies leiucn Tadel auS-^ücken, vielmehr als durchaus natürliche Erscheinung hingestellt werden. Mit Recht dnrflc man es von Al« lttö her den vom Throne dcs Kaiscrö dcr Franzosen Ausgegangenen Einanationcn nachrühmen, daß sie sich in seltener Weise dcr jeweiligen allgemeinen Situation an< iuschmicgcn verstanden, die sie zu beherrschen schienen, '"dcm sie ihr den angemessenen Ansdruck gaben. Sie >uarcn geradezu typisch für die Feinfühligkcit gegenüber der öffentlichen Meinung, für die tlarc Erkenntniß dcr Stimmung in Frankreich nnd Enropa — Eigenschaften, b^ d»s Gouvernement dcS Kaisers )lapolcou in so l)c>hcni Grade auszeichnen. Auch die hcntc vorliegende ^l>e ist von diesem Standpunkte auö zu beurtheilen. .">e politische Entwickelung dcs letzten Jahres hat in Ar bestimmter Weise dargcthan, daß die öffentliche Fleinnng jeder gewaltsamen Lösung dcr schwebendes ^'agcn abholder ist als je, daß sie selbst dann, wenn s'c dic positiven Miltcl, jene Fragen dem allgemeinen Interesse entsprechend anzutragen, keineswegs anzugc-^" wciß, wenigstens sich klar ist in dcr Vcrwcrfnng differ Mittel. Dieser Gedanke ist es, dcr dic Ncdc denn anch °urchdringt. Noch vor lnrzer Zeit mochte es die euro- Vüischc ^agc rechtfertigen, wenn ein feiner Pnlucrgcrnch !^ch über einzelne, Sätze dcr kaiserlichen iinndgcbung "lcitctc, hcntc rechtfertigt sie cS, wenn dieser Pulver- Üttuch dem Parfum dcs Elihu - Änrrit'schen OclblatlcS pichen ist. Dahcr die Betonung dcr Fricdcnsans- Mcu für ganz Europa, dcr freundschaftlichen Bczic- X^gcn zn England, zu den Regierungen dcs Königs ^ltor Emanucl und dcS h. Vaters, dcr NcutralilälS^ !vei? gegenüber Deutschland, dahcr die Reserve, mit "hcr des Verhältnisses zu den Vereinigten Staaten m> ?^ wird. Die inneren Fragen werden in ähnlicher A^^ nbgchandclt. Nicht ohne Befriedigung kann dcr Is?^' die Fortschritte erwähnen, welche Frankreich auf llcii Gebieten dcs materiellen und geistigen Lebens gc» "UN, er schreibt sie der Handhabung der Vcrfassnng on 1^2 und einer Exclntiugcwalt zu, die in dcr ^,"" nicht „geistlos" geworden ist. Nicht Theorien die , f^uingssystcme will er diölutirt wissen, sondern «..frischen Mitlcl, um das moralische nnd materielle "ciclM des Volkes zn heben nnd zu verbessern. Im nzcn ist itidcs; bei den inneren Fragen noch eher dcr s>?>'/'s c^°" dcs persönlichen Hcrvorlrctcns, dcr per« lumillM «eitulig der Angelegenheiten festgehalten, als nie'^l/ai dcr iwßcrcn Angelegenheiten. Bei diesen vcr< c>oct dcr Kaiser sorgfältig jene Beziehung anf allge« cin cnropäischc odcr rcin menschliche Interessen, auf c zwilisatorischcu Aufgaben Frankreichs, welche manch. Kranf? borten dcn Anschein gaben, als sollte von Ncscli. ^ "^ ^"' bic cnropäischcn Völkcrgcschicke vor- D /'! "', ^«tronanz über dieselben geübt werden. dllsS^^"^^ ^" Thronrede in dicfer Beziehung, n,al ^.,'^lma.cn ,>, den inneren Fragen mag sie dicS- glaub ,^ ^'^ farbloser erscheinen lassen, allein wir allaemcincn K^s ^""' wie gesagt, sehr genau dcr entspricht Hlagc nnd dcr allgemeinen Stimmung Oesterreich. Wien, 23. Jänner. ^ Während dic französische Thronrede ganz und gar darnach angethan schien, sowohl die finanziellen, als anch die weiteren Kreise zn beruhigen, haben dc Nachrichten über die gegenwärtige Situation dcr französifch-amcritanifchcn Frage, resp. dcr mexikanischen Angelegen« hcitcn, diese günstigere Stimmung wieder in EtwaS paralisirt. Man übertrug ein wenig von dieser mehr gedrückten Anschauungsweise auch auf die napolconischc Thronrede, und durch eine Art von ^ircnini?, dcr wohl ein circniu^ vitio^i« genannt werden darf, fand man dieselbe in einem etwas gedrückten Tone gehalten. Es scheint znglcich, daß man sich in dieser Arschanungsweisc zu Wien und zu Paris begegnete, da die Kurse, welche heute uou dort erst zur Mittagszeit bekannt geworden waren, dcr Tendenz vollkommen entsprachen, die sich hier bereits znr Zeit dcr Vorborsc geltend gemacht hatte. Eine gemeinsame Mittheilung dcr sammtichcn hie-sigcn Journale von hcutc, nach wclchcr das allerhöchste Kaiscrpaar am 2<.1. d.M., « Uhr Morgens, mit dcr Nordbahn Wien verlassen und nach Ofen abreisen werde, dcmcntirt ganz im Sinne meiner Zeilen von gestern die zirkulircndcn Gerüchte über eine Verzögerung der Kaiscr-rcisc bis in die ersten Tage dcs nächsten Monates. Eben dicsc gemeinsame Mittheilung wird auch durch deu ! „Sürgöny" von heute bestätiget. Anch sind bereits dcr Herr Hofsctrctär des kaiserlichen Obersthofmeistcramtes, Franz v. Raymond, nicht, wie die Zeitnngcn irrig melden, dcr Herr Hofrath dcS ObcrstkämmcrercuntcS, Josef Ritter v. Raymond, und der Herr Hofmobiliendireltor Josef Endcl auS diesem Anlasse nach Ofen abgegangen. Bei dcr großen Vcrbrcitnng, dcrcn sich dic Eßtcr« hazy-^ofe wohl auch iu dcin Krcifc Ihrcr Lcscr erfreuen, dürfte für dieselben die Nachricht von Interesse sein, daß die Unterhandlungen wegen dcr Eßtcrhazl)'Angclc>> gcnhcitcn, welche scit längerer Zeit mit Herrn Langrand-Dumoncccm gepflogen werden, keineswegs so ganz hoff« lningslos sind, wie sie von einigen Journale» hiugc» stellt werden. Herr Langrand, wclchcr gegenwärtig in Wien weilt, hat seinc Vcrhandlnngcn mit dcm fürstlich Eßtcrhazy'schcn Sequester, Herrn v. Pallowics, lciucS- , wegö bereits definitiv abgebrochen. In Ergänzung meines Berichtes von gestern über den Ball dcr „Concordia" crlanbcn Sie mir znr Nah» rung der Wahrheit nnd Kollegialität hier noch hinzuzu» fügen, daß nach Mitternacht nnd dem Schlnffc dcS Kammcrballes dcr Ball von fast sämmtlichen Ministern, den sämmtlichen Vertretern des diplomatischen Korps nnd dem Herrn Statthalter Grafen Ehorinsty bcsncht wnrdc. Um gcgcnthciligcn entstellenden Gcrüchtcu vorzubeugen, mag hier ferner einfach dic Thatsache bcmerkt werden, daß während dcö Soupers, welches die .,Eon« cordia" den Vertretern dcr ungarischen Presse in einem ! Ncbcnsaalc gab, ein Hofbcamtcr dcui Vorstände dcs ikoniitcc's intimirtc, wie es gegen die Etiquette fei, in den Räumen dcr kaiserlichen Ncdoutensälc einen wie ! immer gearteten Toast auszubringen. Die Reihen dcö Publikums in, fcchSlcn Theater WicnS, im Harmonie-Theater, zeigten sich gestern als am dritten Alicndc, besonders im Baltonc, bereits cm-pfiudlich gelichtet. Wien, 23. Jänner. Wie dcr „Gcn.^Korr." auS sicherer Quelle mitgetheilt wird, erfolgte am 10. d. M. ! wcgen Anofpähung dcr fortifikatorischcn Wcrkc in V c roua die Verhaftung von drei Iudimdncn, von dcncn zwci dcm Militär Pcnsionsstnndc angehören; weitere Vcr^ zweignngcn liegen nicht vor. — Hierauf beschränkt sich das Thatsächliche dcr von mehreren italienischen Blättern jenseits dcS Mincio gebrachten hierauf bezüglichen höchst übertriebenen Mittheilungen. Ausland. Nom, 18. Jänner. Se. Exzellenz Freiherr von Hübncr hatlc bcreitö am 14. November u. I. die Ehre gehabt, Sr. Heiligkeit dcm Papste die allerhöchsten Handschreiben zu überreichen, die ihn als außerordentlichen i Botschafter Sr. k. t. Apostolischen Majestät am heil. z Stuhle alkrcditircn. Gestern hat derselbe Herr Bot. schafter, begleitet von allen Mitgliedern dcr l. l. l,'ega> tion, dcn österreichischen Auditoren dcr Sacra Nota Moustgnor Nardi uud Monsiguor de Bellcgardc, uub anderen ausgezeichneten, dcn österreichischen Staaten an- i gehörenden Persönlichkeiten, sich in Gala Auffahrt bc-^hufs der öffentlichen Uebcrrcichung seiner Kreditive nach dem Vatikan begeben, wo er mit dcn bei solchen An-i lassen herkömmlichen Förmlichkeiten vom h. Vater empfangen wnrdc. Nach längerem Gespräche mit dem Herrn Botschafter geruhte dcr h. Vater sich die vorerwähnten Begleiter Sr. Exzellenz vorstellen zu lassen. Nach dcr Audicuz begab sich dcr Herr Botschafter zu !Sr. Cmiucuz dem Kardinalstaatsselretär Autonclli, betete in der Petcrökirchc am Grabe dcr Apostclfürstcn St. Peter und St. Panl und stattete auch, da Sciuc ^Eminenz der Kardinaldckan wegen Krankheit am Em< !pfauge verhindert war, Sr. Eminenz dcm Kardinal Palrizi einen Besuch ab. Am Abend war großer Em» ^pfang dei Sr. Exzellenz dcm Herrn Botschafter, bei ^dcm sich das diplomatische Korps, die Kardinäle, die römischen Minister, die Prälatur, dcr hohe Adcl und überhaupt Alles, was iu Rom durch soziale Stellung, Geburt und wissenschaftlichen odcr künstlerischen Ruf ! hervorragt, eingcfnndcn hatten. Ihre Exzellenz die Frau Fürstin Aldobrandini, gcbornc Gräfin Hunhady, uutcr-stützte Se. Exzcllcuz dcn Herrn Botschafter in dcn Hon« ucurö des Empfaugcs. Madrid, 19. Iäuncr. Dic „Epoca" meldet, daß die Regierung die offizielle Nachricht von der Uebernahme dcs Kommando's über das Geschwader des stil' lcn Weltmeeres durch den Brigadcgcncral Muncz nach dem Tode Pareja's erhalten hat. Von den nachträgt lich über dic Militärrcuoltc bekannt werdenden Einzeln^ I hcitcn hcbcn wir eine Mcldnng des „Diaria Espannol" ^ des Inhalts hervor, daß sich 10(X) Galcrcnsträflingc zu ^Alcala in dcm Gefängnisse befanden, dessen Pforten die bei , dcn seitdem füsilirtcn Sergenten zu öffnen vcrfncht hatten. ^ Dicsc Züchtlingc sollten zu Prim stoßen. — Ein auö Taragoua vom 16. datirteö Telegramm des dortigen MilitärgouucrncurS berichtet, daß ein gewisser Eecoda, dcm 2<)l) Mann des niedrigsten Pöbels dcr Dörfer und Städte folgen, in der Umgegend von Prioratu nmhcr> streife nnd von dcn Truppcn vcrfolgt werde. Die Manifestation dicscS Narren sei mehr lächerlich als ernst-lich und verdiene nicht, daß sich die Regierung darum bekümmere. Mcxiko. Ans dcr Hauptstadt Mexiko'S erhält das „N. Frdblt." aus bcstcr Quelle folgendes Schrei-bcn: „Man ist in Mexiko höchlich über die in europäischen, besonders aber österreichischen Zcitnngcn vcr« brcitctcu Gerüchte um so mehr erstaunt, da man m Mexiko selbst in gänzlicher Unkenntnis; über die Gefahr ist, in wclchcr man nach diesen Blättern schweben würde. Man gibt sich in Mexiko vielmehr einer zuversichtlichen und bis jetzt durch nichts erschütterten Hoffnung hin, die Mon» archie in Bälde befestigt zusehen, da die nordamcrikanischc Rcgicrnng erst ncncrdings den an dcn Grenzen gelegenen Trnppcn die Beobachtung dcr allcrstrcngstcn Nen> tralität zur Pflicht gemacht hat. Eiuigc nordamcrika-nifchc Generale sind allerdings Hetzer gegen die kaiscr-» liche Sachc, abcr sic werden von dcr Ncgiernng keineswegs nntcrstützt, nnd wnrdc crst ganz vor Knrzem zur Untersuchung und Invigilirung dcr am Rio Grande staltgcfnndcncn Unordnungen cin General von Washington dahin entsendet. Hagesnemgkeiten. — Tie Sessionsdauer dcr Landtage diesseits der Lcitha s^ll, wie verlautet, bis Mitte Februar verlängert nnd so denselben Gelegenheit geboten werden, ihr Gutachten über dic wichtige, 105 Paragraphe umfassende Vorlage eines WasserrcchtsgesehcZ noch abzugeben. — Tcr Bildhauer Hans Gasscr ist von einem großen Unglück bedroht. Ein Geschwür, daä sich an seiner rechten Hand bildete, dürfte die Amputirung dcs rechten Armcö nöthig machen. — Der zweite Vand der „Geschichte Julius Cäsars" ist bereits gesetzt und die Abzüge liegen schon dcm hohen Verfasser vor. Man glaubt, das Vnch werde am W. März. an welchem auch der erste Vaud erschienen ist und der ein berühmter Jahrestag in dcn napolconischen Analen ist, ausgegeben werden. — Wie dcr „Nouvcllistc de Noncn" wissen will, hat die franMsche Regierung Unterhandlungen eingeleitet, damit in dcn Frankreich umgebenden Ilcinen Staaten die privilc-girtcn Spielbanken möglichst bald aufgehoben werden. —- Einer Deputation belgischer Freimaurer, die dem Könige die höchsten Insignien des Ordens anbot, antwortete derselbc: Ein konstitutioneller König leistet nur einen Eid,, dcn auf die Verfassung. 136 fokales. Der Iustizminislcr hat den Notar und Advokaten Dr. Valentin Preuz in Tscherncmbl zum Advokaten mit dem Wohnsitze in Ctein, gegen Auflassung dcö Notariatsbefug-nisscs, ernannt. — Wir kommen noch einmal auf die am 23. d. stattgehabte außerordentliche Versammlung der t. k. Landwirthschaftsgesellschaft zurück, die gestrige kurze Notiz im Nachstehenden ergänzend. Tas Forsltoinitee legte der Versammlung die von demselben umgeardeiteten 16ü^er Statuten vor, legte in dem bezüglichen Berichte seinen hiebei beobachteten Standpunkt dar und trug in Anbetracht dessen, als die h. Sanktion des Entwurfes außer Zweifel steht, darauf an, sogleich zur Wahl der in den Zentralansschns; einzureihenden sechs Mitglieder der Forstseklion zu schreiten. In der hierauf eröffneten Debatte machte vorerst das Mitglied Herr Deschma n n daranf aufmerksam, wie denn die jetzigen Statuten der Gesellschaft überhaupt einer gründli' chen Revision und zeitgemäßen Reform bedürfen und darum wohl auch fosort auf die Annahme der von dem Forsttomitce vorgeschlagenen Aenderungen nicht eingegangen werden könne, weil es vortheilhastcr sei, den Aenderungsenlwurf erst dann zur Sanktion zu unterbreiten, wenn er aus Einem Gusse hervorgegangen und mit allen Verbesserungen versehen sein wird, deren er überhaupt noch bedarf. Herr Dr. E. Costa schloß sich der Ansicht des Vorredners vollkommen an, her« vorhebend, daß in eine Debatte über den vom Forsttomitce gelieferten Entwurf schon deshalb nicht eingegangen werden tonne, weil der Versammlung das bezügliche Opcrat gar nicht vorliegt, die Drucklegung desselben versäumt worden sei; er stellt den Antrag: der Zcntralausschuf; werde beauftragt , mit voller Berücksichtigung des vom Forstkomitee Vorgeschlagenen einen neuen Entwurf der Statuten abzufassen, in welchem allen Neformwünschcn der übrigen Mitglieder Rechnung getragen wird. Dcschmann hebt hervor, wie dnrch die Errichtung der Forslsetlion auch der Anlaß zu eigenen Sektionen für Bienen- und Seidcnzucht geboten sei und wie man sich vor den Kosten dadurch provozirter Versuche u. s. w. wahren müsse. Er bezieht sich auf den ß. 45 der 1853er Statuten, wo für die Forstwirthschaft bereits vorgesehen sei. Herr v. Guttmannsthal schließt sich den Ausführungen Costa's und Deschmanns w Aezug auf die Vertagung der Angelegenheit an, hebt die Nothwendigkeit eines lebhafteren Verrinswirkcns nach Außen hervor und spricht sich gegen die vom Forst-Komitee vorgeschlagenen Wandcrvcrsanunlungcn und die Aufnahme von sogenannten zeitlichen Mitgliedern aus. Der Herr Berichterstatter Dimil.z wendet sich vornehmlich gegen den durch die Vorredner verlangten Aufschub der Angelegenheit, in welchem allein schon ein Hemmschuh für deren Gelingen läge: das Forst-Komitee habe unr jene Aenderungen vorgenommen, welche auf die zu errichtende Forst-Sektion influircn. Seine Aufgabe sei daher erfüllt, sein Entwurf müsse daher berathen werden. Das Forstwesen sei unabhängig von der Landwirthschaft und verdiene mindestens dieselbe Berücksichtigung, wie diese: es wäre kleinlich, Sektionen für Bienen- und Sndenzucht zu errichten, wie Herr Deschmanu dies anregte. Der Berichterstatter verficht gegen Herrn Guttmannsthal die Wandcrvcrsammlungcn und das Institut der zeitlichen Mitglieder und empfiehlt nochmals das Eingehen auf die Berathung des Komitee-Entwurfes. Es sprachen noch die Herren Dr. Ahacic ^üior, Guttmann, Hihingcr, Dr. Vleiweis, Terpinz, welch Ersterer einen Antrag auf das Eingehen in den rein technischen Theil des Berichtes stellt. Der Berichterstatter spricht nochmals gegen die Vertagung: Dr. Bleiweis rechtfertigt die versäumte Drucklegung des Komitee-Entwurfes, worauf über Antrag des Dr. E. Eosta dem Forstkomitec der Dank der Gesellschaft für seine Arbeit uotirt wird. Der Herr Bürgermeister hebt hervor, wie die Vertagung des Beschlusses über den Verhandlungsgegenstand nur dadurch herbeigeführt worden sei, daß man es bei der lchten Generalversammlung verfaumt hat, eine völlige Stalutenumündcrung anzuregen, die Sache sei eben übereilt gewesen und die Schuld der Vertagung tresse daher nicht das Forstkomitce. Sohin wird zur Abstimmung über den Antrag (Costa) geschritten, welckcr angenommen erscheint. Tcr Zentralausschuß wird zum Behufe der Statutcnrcvision um 5 Mitglieder verstärkt. Ans der bezüglichen Wahl gehen hervor: Dcschmann, Toman, Nittcr v. Guttmannsthal, Dimilj und Dr. Ahaöiö. — Bei der vielseitigen Besprechung, welche die öffentlichen Blätter in neuester Zeit wieder über Trichinen brachten, dürste es gewiß auch im allgemeinen Interesse liegen, diese Thierchen, welche so klein sind, daß sie das unbcwafsnete Auge kaum wahrnimmt, und dabei doch Alles in Aufreguug und Viele sogar in Furcht zu versetzen vermochten, näher kennen zu lernen. Wir machen mm darauf aufmerksam, daß unser Optiker Herr Nikolaus Rud-holzer sich sowohl Trichiuenwürmchen ^piriuls), als auch Mustcltrichinen (in Flcischmnstcl eingekapselt) aus Paris zu vcrschajfen gewußt und nun die Gefälligkeit hat, diese Thicr-chen, welche unter dem Mikroskope in 150—.U)0maliger Vergrößerung erscheinen, dem Publikum zur Besichtigung vorzuweisen. Aus den Landtagen. Wien, 23. Jänner. Im n. ö. Landtage stellte Freiherr v. Pralobcvcra und Genossen dm Antrag: „6s sei die l). Regiernng zu ersuchen, wenigstens in Nieder« östcrrcich mit der bedingungsweise!, Entlassung uon Sträflingen ans den Strafhäusern vor gesetzlicher Rc> gcllmg der Gefängnißreform und dcr Strafvollzugsord-mmg auch nicht versuchsweise vorzugehen." Dcr All» trag wurde dcm Rcvisiousauvschussc zugewiesen. Innsbruck, 21. Jänner. Wcgcu dcr beim Land tage nicht erschienenen Abgeordneten aus Südtirol wird nm dic Aiwrdnlmg uon Neuwahlen eingeschritten. Grcu tcrs Antrag auf Abänderungen des Gewcrbcpatcntcs wird einem itonntcc znr Vorbcrathnng zugewiesen. Die nbri gen Verhandlungen betreffen Ocmcindcaugclcgcuhcitcu. Prass, 22. Jänner. Die Dicnstbotenordnnng wurde in zwcitcr Lesung erledigt. Aliläßlich dcö Entwurfes cincs Gesuches au Sc, Majestät wegen Rcstanrirung dcr Burg Karlstein, welchen der Landcöausschnß verfaßte, entsteht eine Debatte. Schließlich wird dcr Entwurf des Vandesansschussco angciwnuncn. Niegcr begründet scincu Antrag wegen Dnrchführuug dcr Sprachcuftarität au dcr Präger Hochschule; dcr Antrag geht an eine ncunglic« drigc Kommission. Dcr Antrag Hamcrnits ans Rege-lung dcs ^andcssanitätsdicnstcs wird au den Landes- auSschuß gewiesen. Nächste Sitzuug Donnerstag; vertheilt wurde: der Kommissionsbericht zur Berathung des Antrages Clam bctrcffeud die öffentliche Sicherheit auf dcm Flachlaude. Die Kommission beantragt: Der Zustand dcr Sicherheit dcr Person uud des Eigenthums auf dem Flachlnndc Böhmens sci unbcfricdigeud, ja gefahrdrohend, dringende Abhülfe nöthig. Die Rcgicrnng wird angegangen, im Verlaufe dcr Session ein Gesetz znr Regelung deö SichcrhcitSwcscns vorzulegen, in demselben die dnrch dic Kompetenzen der Gcmeindcordnnng nnd die Äczirtsvcrtrctnng eingetretenen Veränderungen zu berücksichtigen. Assram, 23. Jänner. Vizepräsident Dr. Snhaj führt den Vorsitz. Die Galerien sind staik bcsctzt. Abg. Bogouic beantragt eine Repräsentation au Sc. Majestät, damit dcr Vertrag mit der Südbahngesellschaft re-uidirt wcrdc. Es wird beschlossen, auf diesen Antrag Rücksicht zn nchmcn, wcnn dic Eiscnbahnangclcgcnheit an dic Tagesordnung gelangt. — Hicranf wurde die Adrcßdcbattc fortgesetzt, an welcher sich dic Abgeordneten Kostrcnci.-, Znzel, Kirjatovic und Dr. Milctic be-thciligtcn. Morgcn Fortsetzung der Adrcßdebatle. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 2Z. Jänner. (N. Fr. Fr.) Die „Bank-zeitnng" bctsnt, daß Oesterreich sclbst in handclspnliti-scher Beziehung in den Elbc.Hcrzoathümern Widerstand geleistet wcrdc. Für die Nordpol'Ejpcdition werde ci»e Korvette mit 60.000 Thalcrn AuSriislnngSlostcn bewilligt. Berlin, 23. Jänner. (N. Fr. Pr.) Die „Nordd. Mg. Ztg." enthält heftige Angriffe gegen das Wiener Prcßbnreau. — Die „Zeidlcr'schc Eorrespondcnz" äußert sich über dic Ncntralität, wclchc Frankreich laut der Thronrede beobachten wolle, schr znsricdcn, weil Prcnßen cincr Altion cntgcgcngchc. Bremen, 23. Jänner. (N, Fr. Pr.) Wie die „Wescr-Zcitnng" erfährt, soll dcr Aufenthalt dcr östcrr. Kriegs «Korvette „Friedrich" in den nördlichen Gewässern auf weitere drei Jahre verlängert worden sein. Daö Fahrzeng wird demnächst in Ärcmerhafen znr Reparatur cinlanfcn. Altona, 23. Jänner. Die polizeilich beanstandete schlcswig holsteinische Massenversammlung findet nun mehr doch hcutc Abends statt. Floren;, 22. Jänner, Abends, (Kammersitznng. Ein Expose des Finanzministcrs Scialoja über die finanzielle Lage crtlärt eine Anlcihc uud andere außcroldent-lichc Auötunftsmittcl für schädlich. Das Budget müsse dnrch Stcucrn und Ersparnisse ins Gleichgewicht gebracht wcrdcn. Der Finanzministcr prolestirt gcgcn das Gerücht uon einer Rcdnltion dcr Interessen dcr öfscut-lichcn Schuld. Er beziffert die Ersparungcn mit bei' läufig 55 Mill. (30 beim Kriegs« nnd Marine- und circa 24 bei dcn übrigen Ministerien). Das Defizit von 2N Mill, soll durch Erhöhung dcr bestehenden und Einführung von ncncn Stencln gedeckt und solchergestalt auf 80 Mill, rcdnzirt werden. Paris, 23. Jänner. Das Expose über dic Lage dcs Kaiserreiches ist veröffentlicht worden. Die Ausführung dcr Scplcmbcrkonvcntion verfolgt ihren regel- Feuillelml. Vhnscl uon Dr. F. Prciern. !. In deö 5,'icdeS Vlnmenietchc dring' ich deinen Namen, Meines Herzen? Herrin! stolz des» na.' ich deinen Flamen; Und so will r>oil Ost nach West dm hehren Klang ich tragen Hin durch Slava's qold'nen ^niiderrina,' ich deinen Namen; Späte Voller werden deinen Ä»hm iin ^'iede lese», Schimmernd ja dnrch alle Vieder schliilg' ich deinen Namen. Wenn mich Charon lmigst schon lieide nnS hinüberschisste. Doch Ul nennen noch die Nachwelt zwina.' ich deinen Namen; Sowie Delia's, Cintien?, kanra'ö Namen ewig leben, So auch dcr ,^krqessenl,eit elttring' lch deinen Namen! ^ Ludwig oimih, Aus der Nesideuz. Im Jänner. O. l!. In dicse Woche fiel das fünfnndsicbcnzigste Gcbnrtüscst des Nestors dcr österreichischen Dichter — Franz Grillparzers. Eine von dcr Elite des Wiener Publikums überreich besuchte und von derselben mit dcmonstratiucm Bcifnllc aufgenommene Darstellung der „Sappho" im Hofbnrglheatcr fcicrtc in würdiger Weise dcn Vorabend deö glücklichen Tages. Mehrfache Depu-tationen nicht nur dcr deutschen Jugend und die vollzählige Vertretung der edelsten Ritter vom Geiste begingen in seltener Einmüthigtcit das frohe Ereigniß. Und in dcr That. man wird in dcn reichen AlMlljcn dcr Literaturen aller Länder cö tamn rin zweites Mal verzeichnet finden, daß einem Dichter dicse höchste Gcnng-thuung ward, während dcr Dancr seines Lebens scine Werke von mehr als einer Generation mit ungctheiltem Jubel aufgcuommcn zu schcn. ES ist, als wären dic Schöpfungcn „Saftpho," „Des Mccrcs und dcr Licbc Wellen" und „Traum ein Leben" bei ihrem ersten Er- scheinen dcr Zeit vorangecilt gewesen und wilrdcn erst« jctzt von dcr Gcgcnmart mit dcn ihnen gebührenden Ehren eingeholt nnd in das Ncpcrtoir aller Znlunft ein-geführt. Und cs sind dies nicht dic Lobrcdncr vcrgan-gcncr Tage, die diesen Alt poetischer Gerechtigkeit voll-ziehen, nein, cS ist dic Hoffnung unserer Znlnnft, die da die Stirne dcö greisen nnd doch ewig jungen Dichters mit dcm unvergänglichen Lorbeer schmückt. ES ist diese glückliche Erscheinung im Augenblicke von um so tieferer Bcdcntnug, als cbeu jetzt die beiden Gegensätze ans dcm Gebiete dramatischer Produktion: IdcaliSmnS nnd Ncaliömns, heftiger denn je ansein-ander trafen. Den letzten Anstoß hierzn gab wohl die Ausführung uon Sardon's Vk>nx ^li^ol^, wclchc vor Knrzcm, von dcr bekannten Schriftstellerin Bctti Paoli bearbeitet, nntcr dcm nicht schr ttcsscüdcn Titcl: „Hage-stolze," über die Brcttcr dcs HofliurgthcatcrS gingen. Die Vorführung dieses „Pariser Sittcngcmäldcö" ver-fehlte nicht, cincn wahren Sturm entgegengesetzter Anschauungen in dcr Wiener Kritik heruorznrnfen. Und, um die Wahrheit zu sagcn, mehr dadurch, als durch dic Wirluug, wclchc das Stück selbst auf das Publikum übtc, wurdc dasselbe zum Ercigniß des TagcS. Das kritische „Hi Wclf!" ui-.d „Hi Waiblina.cn!" wclchcs aus Anlaß dieser Darstellung dnrch dic Feuilletons unserer größeren Journale ging, dicscS Aufgebot eines Kreuz« zugcS gegen die „Hagestolzen" von dcr cincn Seite und dieses Plaidoycr für dic „Altcn Knabcn" von dcr an-dcrcn Scitc fetzte alle Wclt cch recht in Bewegung. Und wie einst bei einer anderen Gelegenheit, nämlich bei dcr ersten Aufführung von Offcnbachs „Schöne Helena," begegneten sich die kritischen Antagonistcn auch diesmal cngenblicklich unr in dem Einen Pnnlte, nämlich in dem Erfolge, d.cn kritischen EriSapfel zum — Kasfcu-slücke gemacht zu haben. Auf die künftige Geschichte der ersten MIM Deutschlands dürften abcr dic Erfolge, wclchc Grillparzer mit dcn jüngsten Reprisen von „Sappho," „Des Meeres und der Liebe Wcllen" und „Traum ein Leben" errang, so wie die kaum zn überhörende Opposition, welche Sardou durch sciue „Altcn Knaben" hervorrief, nicht ganz ohne Einfluß bleiben. Diese beiden so scltsaw zusammcntrcffcndcn Momente wcrdcn einerseits lehren, wie cS mit dcr dentschen Bühne denn doch noch nicht so ganz vorüber sci, nud wic, wcnn man schon vor den sieben mageren Jahren dramatischer Produktion zn stchcn fürchtet, ciu Rückgrcifcn auf die sieben fetten Vorgänger sich noch immer schr dankbar crwcisct. Andererseits abcr bcdarf cs wohl kaum der Steiuc, um zu pre-digcn, wic mit Sardou'S „Alte Knabcu" die uatürliche Grenze vollends erreicht wnrdc, welche das kaiserliche Hofthcatcr wohl kaum überschreiten kann, ohne dcm „gesunden" Realismus ein allzu bcdeullicheS Opfer z" bringen, ^obw^u Mi^u! und dieses Gebot ist ussl so leichter zu beachten, wcnn man nicht einmal durch die Piquantcrie, NeueS zu bringen, oder die Art, lvle man es bringt, znr Umgehung desselben verleitet wird-Sardou'S „Alle Knabcn" wurden aber bereits vor acht Monaten uud vicl wirksamer vom Karl-Theater gebracht» Ml dcm Karneval zum Mindesten in seinem Vc' ginne die Suprematie so viel als möglich streitig i" machen, eröffnete Wien in diescn Tagen sein fechstcs Theater, daS Harmonic"n, den Zeitpunkt dcr Rückkehr des Exvcditionölorps l°Wstcllcn. Paris, 22. Jänner (Abends). Nach dcr Eroff ,^l> dcr Kammern fuhren der Kaifcr nnd die Kaise '" Ml Galawagcn die Niuoli-Straße nnd die Boulc l,,^s entlang und wurden allenthalben warm empfangen.— !"6 Madrid, 21. Jänner, wird gemeldet: Alle Untcrof !^rc zwei Lieutenants und ein Rittmeister des Küras ^egiuicutS des Königs wurden wegen dcr gegen sie lhobcucn Anklage, in Madrid rcvoltir'cn zn wollen, ge ^ nach den Philippinen eingeschifft. Valencia, Rens ^° alle anderen Punttc sind rnhig. — Dcr „Tempt," .,^>clltitt die Nachricht von dem Abschlüsse ciucr Papst An Anleihe im Betrage von 50 Millionen durch Noth Z'ld. ___ Der „Abend Monitcnr" berichtet: Bei dcr /i^l im Departement dc l'Ornc hate Aaron Mackau ''M und Pasqnicr 14,862 Stimmen. Telegraphische Wechselkurse vom 24. Iäuucr. P '^rrz. Mctalliqucö 03. - 5prrz. Natioual'Aulchcn 67.20. -^Utaition 7ü0. — Krcditaklicu 151.80. — 1lM»er Aulcihc ^..>5>. .^ Silber 104.50. - Londo» 104.00. — K. I. Dutatru 4.9Ü. Das Postdampfschiff „Saxonia," Kapitän Meier, ^^."> Jänner von Newport abgegangen, ist am 18ten '^n Eowcs angekommen und hat alsbald die Reise «>^ Hamburg fortgesetzt. Dasselbe überbringt: 8U ^'/agicre, 7() Vricfsäckc, volle Ladung und )!29.833 °lkrg Kompiantcn. , Das Postdampfschiff Mlcmannia," Kapitän Tränt-D?' ^'"^' lxpcdirt von Herrn August Bollen, William mlcr's Rachf., am 20. Jänner von Hamburg nach ^lork mit voller Ladung ab. Ginsteselldet. Der heutigen Zeitung liegt eine Anzeige über die Heilung der Unterleibs brüche und Vorfälle vom Herrn Professor Lau cd an bei. Milde Gabe« für die Nothleidenden in Uuterkraiu wurden beim k. l. La u d eo ^ Präsidi nm erlegt: Bon Herrn Nndolf Freihcrru u. Apfaltrcrn . 25 st. von der Redaktion dcr „Novice" an bei derselben tingeflosscncn Beiträgen . . 146 „ Zusammen . 171 fl. Von der Redaktion der „Novice" für die Ab brandlcr iu Harjc......7 fi. Laibach, am 24. Jänner 1866. Keschästs-Zeitung. Die Zcutralmarfthalle iu Wie» ,,«d ihr Tagblatt. In ocr Neichöhaupt- und Rcsidcnzstadt Wien ist bclauut-!ich ciuc Z c n t r a l m a r l t h a l l e, d. i. ciu Institut zur Vcr-wcrthnng von ^ebcnömittclu grgriludct wordcu. Wcun auch der Zweck dcöselbeu zunächst dahin geht, die Approvisiouirung der Hauptswdt sicherzustellen, so ergibt sich doch daranö znglci'ch die uothwcndige Folge, daß durch dic gebotene Gelegenheit znr leichten und prciöwiirdigcn ^crwcrthnng von !l!cbcui!mittclu der Pru-dultion rin Implilt« gegeben werden taun, welcher den Wohlstand der prodnzireuden Veuöllcrung vermehren muß. Dcr an: ^^>. November für dcn Verkehr rröffnetcu Zentral-Markthalle werden seither anö verschiedenen Theilen des Reiches i'ebcnsmiltcl ,;ugcscudct und dieselbe hat während dieses turzm Bestandes schon bedeutende Erfolge erzielt; cö langen sogar hänsig Waaren ein, welche entweder vom Hallcuvcrkchrc aufgeschlossen sind, oder wegen ihrer schlechten Qualität uach dcr Absicht dcü Linsen« dew nu Lizilationöwcgc verschleudert werden sollen, während doch dcr Verkehr an dcr Halle uach den Grundsätzen strenger Rechtlichkeit geordnet ist, nnd hauplsächlich, wie die Erfahrung zeigt, für Artikel von vorzüglicher Qualität willige Alinchmcr nnd gute Bezahlung verschafft. Ferner ist die Beschickung dcr Halle mit ciuigcu Artikeln übermäßig, mit anderen wieder ungenügend; viele Einsender bcnülM nicht die von dcu Eisenbahnen für Hallen» guter zugestandenen Begünstigungen oder rcflrttircu uicht auf die Vcrzchrnngöstenervorschriftcu, uud in Folge von unrichtigen Vor« stcllnngcu nnd Unkenntnis; mchrcn sich die Korrespondenzen, vergrößert sich die Regie der Halle iu unnützer Weise uud wird die Regelmäßigkeit dc« Geschäftsverkehrs beeinträchtigt. Diese Wahrnehmung haben die Herausgabe des an jedem Wochentage erscheinenden Tagblaltrt! „Wiener Zentralmarlthalle" hervorgerufen, wclchrö dazu bestimmt ist, gleichsam dcu Vermittler zwischen der Halle und ihreu Lieferanten zu bilden. Cö bringt täglich ciu vollständiges Vcrzeichniß der an dcr Halle zulässigen Vertehraartilel, die erzielten Verkaufspreise, die ucuc Zufuhr und enthält die Andeutung, bezüglich welcher Artikel an dcr Halle noch Vorrath und bezüglich welcher ciuc Einsendung erwünscht ist. Der sonstige Inhalt des Blatte« bringt Mittheilungen und Aufschlüsse in Betreff dcr zweckmäßigsten Benützung jener Vortheile, welche die Marllhalle al? Vcrmittlcrin zwischen den land-wirthschafllichen Praduzmlsii und ihren Kunden lnctct, imd ist geeignet, Diejenigeu, wclchc mit drr Halle iu Grschäftövcrbinduua! treten wollen, über den Vertehr derselben stet^ iu voller Evidenz! zu erhalten, denselben ans Aufragen sogleich Auskunft zu ertheil lcn und sie über alles, was ihnen hinsichtlich der Waareusendnu^ gen zn wissen nothwendig oder nützlich ist, vollständig zu inform, mircn. ^ Hicrans ist zu ersehen, wie nützlich der Bezug dicscö sehr billigen Tagblatteö, vou welchem riuigc Äiummeru bei dcr Redaltion dcr „5'aibachcr Zcitnng" zur Einsicht erliegen, für Ieuc sein taun, welche als Besitzer von Horn- und Borstenvieh - Ma- filmgen, van Jagdrevieren, großen Fischereien, vou Vorräthcn au zahmen Geflügel, Hülscnfrüchteu, Obstgatluugcu, au Eieru, Milchprodultcu nnd anderen Fcttwaarcu odcr an Gemilse ihrc Prodnktc au dcr Zcutralmartthlllle schnell absetzen uud sichere uud tontante Zahlung sogleich erlangen wM'». itaibach, !^4. Jänner. Ans dem heutigen Marltc sind erschienen: 4 Wagen mit Heu (41 Ztr.), 14Wagen und 5 Schiffe (27 Klafter) mit Holz. Durchschnitts,Preise. Mt. Mgz.. Mtl. Mgz.« fl.! li. si. lr. si. lr. fl. ll. Weizen Pr. Metzen —,— 4^ !l Butter pr. Pfund -^45—^— Korn „ —i— 2 71 Eicr pr. Stück —2 — — Gerste „ — 2 25 Milch pr. Maß —10 - — Hafcr „ — — 175 Rindfleisch pr, Pfd. — l« —— Halbfrucht „ — - ii95 Kalbfleisch „ -,I7—,— Heiden „ — — 2,'i>) Schweinefleisch,, —^16 —'— Hirse „ —,— 2^7 Schöpsenfleisch „ —^-------— Kutnrich „ —,— 254 Hähudcl pr. Stück —40—^— Erdäpfel „ 140 - — Tauben „ _17—!— ^iuseu „ 5-------— Heu pr. Zentner 1 ül» - — ttrbscn „ 4 50—i Stroh „ --------------- Fisolen „ 5i-------!— Holz, hart., pr.Klft.-------«5» Riüdoschmal; Pfd. — 52 —!— — weiches, ,. — -- 6 f»0 Schiueineschmalz „ —^40 —^— Wein, rolhcr, pr. ! Speck, frisch, „—^20-------! Eimer --13 — — geräuchert „ —^3(i -^ —^ — weißer „ —^— 14^ — 3llldolfswerth, 2^. Jänner. Die Dnrchschuitts - Preise stellten sich auf dem heutigeu Markle, wie folgt: si^ sr! fl. lr. Weizen Pr. Mctzcu 4 ! 40 Butter Pr. Pfund . — ^ 45 ^torn „ 3 20 Eier Pr. Stück . . —, 1j Gerste „ 2 40 Milch pr. Maß . —,10 Hafer „ I W Rindfleisch pr. Pfd. — ^ 13 Halbfrncht „ 3 20 Kalbfleisch „ —! 20 Hcidcu „ 2 20 Schweinefleisch „ —' 20 Hirse „ 2 30 Schöpsenfleisch „ —! — Knlnrutz „ 2 70 Hähudel pr. Stück — 28 Erdäpfel „ 1 80 Taubcu „ —! 18 ^iusen „ 4 80 Heu Pr. Zentner . 2! 50 Erbsen „ 4 10! Stroh „ . 1 «0 Fisolcu „ 5 —! Holz, hartes, pr.Klst. «20 Riudöfchiualz pr. Pfd. — 40 !^ — weiches, „ -" ! "" Schwcincschmalz „ —40! Wcin, rother, pr.Eimer 6> — Speck, frisch, „ —! 28 >!- weißer „ 5^ — — gcränchcrt, „ - ! 33 j! ! Theater. H cutc D o nncröta g dcu 25. I ä u uer : Der Zigeuner in der Stciumetzwcrkstatt. Lebensbild mit Gesang in 2 Akten vou Friedrich Kaiser. AteleorolMsche AeMlchluillM ill LMüch. ^' U. Mg. 32!1.2l» ^- 0.2 O. sehr schw. hnlbheiter 24. 2 „ N. 329.9g ->- 4.^ NW. schwach heiter 0.<>.> 10„ Ab. 331.u> — !.:, 3iW. s. schw. stcvueuhell > Gegen 7 Uhr Morgmö lrat i'tcbel riu. Um « Uhr doppelter Wollenzug, unten aus O., oben aus W. Nachunltag warm, sonnig. Die cisigc Schncclrustc iu dcr Ebenc uud an dcr Sounseitc ganz durchbrochen. ! Verantwortlicher Rcdaltcur: Ignaz v. Kleinlna i) r. . Aci der Gründnng des Harmonie-TheaterS mnß-i^,' wic es scheint, sogar mehr als Zwei dalici sein. ht Fama nennt als die handelnden Personen dicseö D ^'a'ö —^ von dcni man noch uicht weiß, ob es eine lveib ^ "^ ^'^ Tragödie sei, da mau noch nicht H«s ob es lustig odcr traurig enden wird — die Fran ^kl?" Pasqnalati nls PrivilcginmSinhabcrin, Herrn s'Kcr ^ "' ^'"^' llntcrnchmcndcn Iudnstricllcn, als Vc> ^licaf Hanset!, Herrn Kratz, ehemaligen Direktor dc5 l^ .^6 in Stadt Stcycr, nunmehrigen Theattrageu-Voft " ^^^ "'^ ^l'lMthümer der Wiener „Theater« ^sck "^ artistischen weiter nnd endlich Herrn Slrn' ka,i, ^ Monomischen Direktor des Unternehmens. Man sein /"^ lüngucn, daß, wcun es nnr gelingt, in die-Niouic - ^"' Direktorate jcncs Institutes die Har< "m >,ns!^ ^^ Dauer zn erhalten, dieses Theaters sei- ^l°"cndcu Namen bereits volllirrcchtigt fnhrt. ^>'d d ^!^°^ ^>^ Harmonie zwischen dcm Pnbliknm lrstei, M ^^"" auliclansst, so lief dieselbe schon am t>e„ ^ ^bedenklich Gefahr, dauernd allcrirt zn wer-^llia ^V"'s,""p°santcn Acußcrn des HauscS und dcr „^ ss "ucr ichtli^c,^ im Uclirigcn aber blendenden Ave-^lnne« ">" ^es sich die Einrichtung dcS Zuschauer, ^nesps " '^ "^^ Acgriffe mangelhaft uud zweckwidrig. Watt "' bcch u,an an dcr Kafsc mehr Sperr< ^lc , "')^cgcbcn hatte, als das nur ans dcm Par-"'tliäl /"!"" Balköne bcstchcude Amphitheater Plätze ^lr Mil. ''.! ""^r den Bcsuchclu dcö Parterre's und Nälwc - ^ ^"lkous, alle Ucbrigeu bezüglich dcr Vor-^°udhc"' .^ m/'^ '^'""' ^üliue zu fast lomplcter N'l'a d s/I Vlmdhc.t vcrurlheilt. WaS die Dckori-'st dirse ^s."''^^?"''" Z"schancrranmcs anbelangt, so "'Hi streit , "^ ' ^' "'^ ^"ibcr läßt sich bekanntlich °" ciucn ^'. . Allgemeinen dnrftc aber dieser halb ^chlchculillll ! '°"i ^'"^^ brr Wcstbahn, halb au die Holzbau mit s^ ""6 Dorfes im Hochgebirge mahucudc ^"golduua m^?^^"' Verkleidung durch zweifelhafte "3 ">'d schreiende Farben laum einem fciucrcn Sinne entsprechen. Sonst nannte man eine derartige dekorative Ausstattung wohl: eine Bauernhochzeit. Dies die ncnestc Sehenswürdigkeit von Wien, dc rcn ein hiesiges großes Blatt in seiner heutigen Nunp mcr mit so viel iömphasc erwähnt und auf die cs in seinem Fachblattc zurückzukommen verspricht. Nun, das Publikum schicu anderer Meinung uud, uicht versöhnt dnrch die am Eingänge erhaltenen kleinen Bouquets und großcn Gedichte, mit denen die Direktion cs zn überraschen suchte, ließ cö seine Verstimmung auch dcm thca tralischcn Potpourri, das der erste Abcud bot, empfind lieh entgelten, Dcr „Morgenbesuch," eine Vlncttc nach dem Französischen von Holucin hatte es wohl nicht an ders verdient. Dagegen hätte „Dcr tappcre ^andsoloat" von Bctwisch, eine treffliche Eharge dieses Komikers im Dialekt, so wic „Eine Ucbcrraschung auf Vorposten," Operette von Varbicri, wohl eine freundlichere Aufnahme acfnudcu, wenn uicht die Schatten dcs Hanfes anf dcr Stimmung des Abcudcs geruht hätten. So blieb cs ei^ gcutlich nur dcr Tänzerin Eonti ans Mailand vorbe^ haltcu, die Ehre dcs Abcudcs zn retten. Uud eS gelang dicS dcr eben fo fcnrigcn als unmuthigen Südländerin so wohl, daß im Interesse dcr gemischten Direktion dcS Harmonie Theaters zn fürchten steht, diese treffliche Bal krina werde jene schöne Mission nicht allzu oft mchr erfüllen, indem sie bald ciuc dcr größeren Bühnen dcr Ncsidcnz il)re neue Heimat nennen wird. Einstweilen haben die Prälndicn dcs Karnevalcs begonnen. Dcr erste Hofball mit seinem historischen Glänze ist an nus vorüber gerauscht. Ihm schloffen sich die brillanten Abende des Grafen Palavicini und dcs Baron Sina an. Von den Elitcbällcn gehören bc rcits zwci, nämlich der Mcdizincrball uud dcr des Schrift' stcllcrvcrciucS „Concordia", dcr Vergangenheit. In die nächste Woche fällt dcr erste Kammcrball in dcm Mar^ morsaalc dcr kaiserlichen Hofbnrg und diesem folgen dann rafch die Soireen in den diplomatischen Kreisen . mid die Elitebälle: der Vürgerball, dcr Iuristcnball und < der Ball dcr Industriellen. Noch werden wir in die^ scm Jahre die Iduö dcS Fasching nicht hinter nns ha^ bcn, uud schon wird dcr üppigere nnd glänzendere Theil dcs Karneval Kalenders erschöpft sein. In einer Zeit, in der man sich sonst noch mit den Plänen und Arran' gcmcnts, in einem Worte mit dcm Vorgeschmack des Fa^ schiugs beschäftigte, wird diesmal dessen Programm bc rcits erfüllt sein. Die bevorstehende Reise des allerhöchsten Kaifcr Paares nach Pest, der man nun fur die letzten Tage dieses Monates entgegensteht, hat die Natur dcs Wic ncr Faschings dieses Jahr in ihr Gegentheil verkehrt. Während sonst Allcs, was von Distiktion war, seine Abende zn einer Art glänzender karncvalistischcr Schluß fronte zn gruppircn suchte, lulmiuirt heuer dcr Wiener Fasching bereits vor dcm 20. Jänner. Dieser Tag wird für die Ncsidcnz gewissermaßen zum antizipirtcn Aschen Mittwoch werden. Dcr Nest ist — Maskenball. Wien dürfte iu diesem Jahre uicht minder als im verflossenen seine fünfzig Maskenbälle zählen, trotzdem der Karneval so kurz war. Dcr König ist todt — cs lebe dcr Köuig! Das Ioscfstädtcr Theater hat in diesem Jahre seine Winter quartiere dcs Cancan geschlossen gehalten, das Harmonie^ Theater wird demselben nene eröffnen. Unter"den übrigen Maskenbällen rangircn jcnc dcs Theaters au dcr Wien in erster Linie. Sie schließen sich in Haltung nnd Stimmung fast den maskirtcn Bällen in den kaiserlichen Ncdoutcusälcn an. Dcr Domino, dieses Abzeichen dcr fashionablcn Maskeuwclt, wird daselbst immer hciini-schcr — nnd nichtsdestoweniger sind die weiten Nänmc dieses schönsten Theaters dcr Ncsidcnz an dcn Abenden der Maskenbälle von dcr animirtcstcn Gesellschaft über^ füllt. Es scheint, dcr verhüllte, gchcimnißuollc Domino trug bereits über dcu uuvcrhülltcn, gcheimnißloscn Dc^ bardeur den Sieg davon.