„/reihen, W«hlftmd, kir Ate " «» R« Mittwoch, AI. IS«««« IVEV. VI. Jahrgang. Die »Marburge? Seitung" erscheint jeden Sonnta«. Mittwoch und Kreilaq. Preise — ftr Marburg: ganMhriq « fl.. halbjährig 3 fl.. vierteljährig l fl. SV kr. für Zustellung i>ß Haut monatlich l0 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 si., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 3 st. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung «it 10. bei zweimal,ger mit 15. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige lSinschaltung 30 kr. Jnseraten-Stempel^ebuhr sommen. Zur Geschichte des Tages. Areiherr von Beust hat an die diplomatischen Agenten ein Rundichreibe« erlaffen. in welchem er das Zänner-Patent zu rechtfertigen versucht. Die Rcgierung sei geuöthigt gewesen, unter außerordentlichen Verhältnissen zu außerordentlichen Mitteln zu greisen, — es miiffe vor allen Dingen oie BcrsaffungSfrage gelöst und zu dem Zwecke die Krage der gemeinsamen Angelegenheiten auch mit den Erbländern verhandelt werde«. Einzig und allein zu diesem Behuse sei dle außerordentliche ReichsrathsversammlitNj^ berusen. daher diese Versammlung kein verfas-sungsmäßiges Recht verletze, während die Uebertragung der bezeichneten Ausgabe an den Reichsrath von 1861 unmöglich zur Besriedigung der östlichen Reichshälste hätte snhren können. Es galt in erster Rcihe da« Prineip der Gerechtigkeit und Villigkeit in Ansehung aller Völker des Reiches zu wahren, sodann die nothwendig zu ergreifende Initiative aus die Grundlage des Konstitntionalismus zu stellen." Wenn aber diejc Wahrung eine Gesetzes' und Rechtsverletzung ist und eine Unbillit^keit gegen die Deutschen? Wenn man dassrlbe Ziel auch ol»ne diesen gehltritt erreichen tonnte 7 Uebrigens ist die Versassungsfrage der Entscheidung sthr nahe, vir sagen nicht der Lösung, weil wir da» nicht eine Lösung nen. nen können, was gegen den Willen der einen Reichshälfte geschieht. Das »ngarische Ministerium soll fertig sein, wird jedoch vorerst nicht seine Vilkiamkeit beginnen, bis nicht der „Außerordentliche" gesprochen. Wie aber, wenn dieser nicht zu Stande kommt, wenn direkte Wahlen ausge-schrieben werden miifftn? Wie lauge sollen stch diese Verhandlungen noch verschleppen? Vepnden wir uns doch in einer sehr traurigen Lage. Man braucht nur die Rede des baierischen Ministerpräsidenten zu lesen, um zu erkennen, tvelche golgen Königarätz sür uns hat Ueber die Stellung Preußens zurtilrkischen grage schreibt die „Weser Zeitun^^; „Preußen allein unter allen Großmächten hat von dem gerfall der Ziirkei keinen Ländererwerb zu hoffen, selbst die Erhaltung seiner rumänischen Sekundogenitur ist keine mit der Ehre des Staates verwachsene Aufgabe Dank sei es der Geschicklichkeit, mit welcher dieser von den österreichischen Blättern verspottete Pagenstreich in s Werk gesetzt wurde. Aber Preußen k.inn und wird verhindern, daß im Orient Aenderungkn vorgenommen werden, bei denen es nicht befragt ist. bei denen seiner Großmachtstellung nicht gebührende Rechnung getragen ist. Die Ge-sühlspolitik. tvelche uns vor vierzehn Jahren ju Partisanen der Türkei machte, wird jetzt schweigen. Damals war die yrage wegen deS Kirchen» schtüffels willkürlich und frivol aufgeworfenheute ist die orientalische Krage auf natürlichem Weqe erwachsen. Damals war Rußland noch der furchterregende Popanz, dessen Vergrößerung um jeden Preis vermieden werden mußte ; heute kennen wir die Schranken der ruffischen Macht zu gut. um übertriebene Furcht vor derselben zu hegen. Niemand darf hente in einem Bündnisse Preußens mit Rußland ein Unglück erblicken, aber Rußland wird dieses Vündniß zu seinem vollen Werthe erkaufen müssen. Handelspolitische Zugeständnisse und Garantien für den Schutz der deutschen Rationalität in den Ostseeprovinzen scheinen uns der natürliche Preis für die preußische Unterstützung zu sein. Ist der gerechte Preis von Rußland nicht zu erlangen, so wird Preußen, lediglich seinen Interessen folgend, sich mit den Widersachern Rußlands verbinden müssen. Eine wrstmächtliche Allianz scheint uns nur in dem Aalle, aber in dem Aalle sicher, zu erlvarten zu sein, daß Preußen Neigung zeigt, sich de.sel-ben anzuschließen. Mit Frankreich allein sich zu verbinden, möchte Eng. land nach seinen Erfahrungen kaum gewillt sein. Bei einer solchen Allianz dürste Preußen einer genügenden Entschädigung sicher sein. Und wenn bei Oesterreich der Selbsterhaltungstrieb sich mit einiger Klugheit paart, wird es eifrig die preußische Allianz suchen. Offen gesagt, wir bezweifeln, daß in Oesterreich noch diese Klugheit vorhanden ist. und wir werden keine Veranlassung haben, darüber zu klagen, wenn sie fehlt; denn nichts möchte die Lösung der deutschen Frage im großdeutschen Sinne so sehr beschleunigen, als wenn eS Oesterreich zum zweitenmale wagt, sich Preu-ßen feindlich entgegenzustellen." Napoleon hat wieder einmal daS Gebäude gekrönt: der alte kranke Staatsstreicher hat die unbequemen Adreßverhandlungen abgeschafft. Der gestohlene »rautschatz. Vom Verfasser der schtvarzen Mare. l Vor nicht gar vielen, aber auch nicht gar wenigen Zahreu. zu einer Zeit indeß. da auch in Preußen noch der alte gute Kriminalprozeß galt, wurde ein preußischer Lieutenant aus einer entfernten Garnison nach Veriin versetzt. lIigentlich wurde er daliin zurückversetzt, dcnn er hatte schon früher einmal dort in Garnison gestanden. In Verlm gibt es vielerlei Militär: die Garden, von denen jedoch ein Zheil in Potsdam liegt; das Kriegsminifterium. bei dem eine Menge von lösiizieren aller Grade »Heils sest angestellt, theils zur Dienstleistung kommandirt siud; Lehrbataillone und Lehrescadrons. zu denen namentlich Hndalternoffiziere nnd Unteroffiziere aus alleu verschiedenen Regimentern der Monarchie jahrlich kommandirt »Verden; das Invalideuhaus und »och einige andere Institute, bei denen Soldaten die wesentlichen Bestand-cheile bilden, oder doch ausschließlich oder hauptsächlich angestellt find. Der Lieutenant von Marenstern, von dem hier die Rede ist, wurde nicht zn der Garde versetzt nnd hatte auch sricher nicht bei der Garde gestauden. er war nicht reich genug dazu. Er kam nicht in das Invali-denhaus. de»« er war »eder ein alter noch ein gebrechlicher Mann, noch ein bürgerlicher Limtenant. der etwa bisher Aeldw.bel gewesen wäre. Er war ei» junger Mann von ueuuundzwanzig bis dreißig Iabren. Er gehörte einer pommersche» Adelsfamilie an. die dem prenßschen Staate schon viele Lie»tenaDts und sogar zwei oder drei Landräthe qe-liesert hatte. Nach den Vorstellnnge» des odcr über den preußischen Veamten und Offiziersadel gehörte sie za den alten Adelsgeschlechtern Der alte ritterschattliche Adel in de» westliche» Theilen des preußischen Staates, sowie >» andere» deutschen Länder» pflegt freilich die Nase zu rG»pse». »e»« man bei dem preußischen Beamten- nnd Offiziersadel »berha»pt vo» Alter spreche» will. Jedenfalls getiötte die Familie von MOre»fter» »icht z» d^ reiche» Adel Pommer»s. in Vezug auf den der reiche Adel a»ders»v0 bebanptet. daß man von Reichth»m gar »icht spreche» dürfe. Getviß ist freilich, daß ohne das 3»sjit»t der adelige» Lieutenants das Geschlecht derer von Marenstern, gleich einem großen Tlieil des pommerschen Adels, seine adeliAe Existenz nicht wohl mehr hätte fristen können, vielmehr jenem Schicksale würde erlegen sein, das schon seit vielen Iat)ren den Adel Westpreußens betroffen hat. wo bekanntlich der vierte Mensch ein Adeliger ist, und eS sich daher nicht selten trifft, daß die Knechte und Mägde des Bauern oder bürgerlichen Guts-besitzers zur Halste aus Adeligen bestehen. Uebrigens war der Lieutenant von Marenstern ein mohlgebildeter Mann von echtem militärischen Aussehen; ferner auch ein Offizier von untadelhaster militärischer Hallung und Gewandtheit. Dabei war er mit einem lebendigen und empsängllchen Geiste ausgrslattet. waS zur Folge gehabt hatte, daß er im Kadettenhause zu Berlin, in welchem er seine militärische Erziehung und Bildung — also seine gesammte Erziehung und Bildnng — genossen, mehr als die meisten seiner Kameraden gelernt tiatte. uud daß er daher auch zu dcn ..intelligenlesien" Offizieren des Regiments gehörte, dem er nach seiner Entlassung aus dem Kadettenhause einverleibt wurde. Allen diesen vortrefflichen Ei^^enschaften liatte er es zu verdanken ge-lzabt. daß er. nachdem er die erforderliche Anzahl vou Iahren im R'gi' mentc gedient, zum Lehrbataillon nach Berlin versetzt worden war. Die Lehrkadres der Residenz haben die Bestimmung, der gesammten Armee als Schule für ein uniformes Exerzieren, sür uniformen militärischen „Pli". sür uniformen militärischen Gcist. selbst für uniforme militärische Gramm^itik zu dienen. In letzterer Hinsicht ist die Anekdote über das grammatikalische Examen bekannt, welches ein Ritlmeister mit einem seiner Unteroffiziere l»ei dessen Rückkehr aus Berlin von der j^^ehreSkadron anstellte. „Können sie das mir und mich unterscheiden?" fragte der Rittmeister den Unteroffizier. „Zu Befehl. Herr Rittmeister; im Dienstt sage ich mir. außer dem Dienste mich." „Erläutern Sie das." „Wenn ich von einem Kommando oder Urlaub zurückkehre, so sage ich: Herr Rittmeister, ich melde mir. Wenn ich im Wirlhshause einen SchNüpS fordere, so sage ich: geben Sie mich Eenen." , Man sagt, der Rittmeister sei «it den Resultaten des Examens zu-I friede» gewesen. dafÜ7 aber den Abgeordneten dl,S R-^cht der Anfrai^i.' eingeräumt — wenn zwei Kommissionen im Senate, und vier im Ats'pgebenden Körpci. ihre Zustimmung dazu gcbcn; die Minister könncfl^jHst ihr Fach ver-trrten, ivenn der Kaiser ne beslWderW^dizu aboDMt. ^ie Presse erhält endlich das große Zugcständnifi.rdurch die Zuchtpolizeigerichte - - bestraft zu lorrdtn. Alußlcind ist in die Verhandlungen, welche gegen'.värtig aus Anlaß der Verhältnisse der Türkei zwischen den Pariser Bcrtragsmächten stattfinden, eingetreten mit einer Erklärung. lorlche die folgenden Haupt-punkte enthalt: Rußland verfolgt keine ehrgeizigen Zwecke und erstrebt keinen OebietSerwelb. aber seine orientalische Politik wird durch seine Sympathien mit den stamm- und religionsverwandten christlichen Unterthanen des 2ult«ns bestimmt. Gleichwohl übernimmt di? ruffische Rej^ierung bereit» willig" die^Berpflichtung. in keiner Weise sich in die Konflikte einzumischen, welche zwischen der Pforte und ihren christliche» Unterthanen ausgebrochen sluv. unter der Vedingung jedoch, daß alle anderen Machte sich in gleicher Weise zur Neutralität verpflichten, somit sich ki,ti»alten. weder der tinkischen Regierung noch den christlichen Kämpfern Beistand zu leisten. __ Da« Wahlschr-ibe« der flovevtfche« Partei. I. Marburg, 22. Jänner. Die „Kandidaten der slovenischen Nationalpartei", wie fie sich nennen. die Herren: Dominkusch und Woschniak haben am Wahltage einen Ausruf an die Wähler vertheilt, in welchem sie it)r politisches Klaubens-bekenntniß darlegen. Beide Herren versichern das Wesen verfaffuntlsmäßiger Zustände sei ihnen theurer, als tlie Form, und darum verwerfen sie daS starre gesthalten an der von der Mehrheit der österreichischen Völker nicht angenommenen Februarverfassung — darum wollen sie auch die außerordentliche Reichsrathsve'sammluug beschicken. Wissen die Führer der Slovenen mcht. daß u. A. sämmtliche Wahlkreise und alle Landtage, in welchen ihre Stammgenossen sich blsinden, die Februar-Verfassung angenommen — d.'s> die steirischen Slovenen ohne Borbehatt gewälilt, daß von keinem ihrer Abgeordneten eine ikierwahrung eingelegt worden? Wissen diese Herreu nicht, daß durch die unbedinlste Annahme t>kr verliehenen Berscnsung ein bmdender Vertrag zwischen Fürst und Volk zu Stande gekommen daß dieser Bertrag nach seinem eigenen Wortlaut nur m't Zustimmung unserer versaffungSgemäß erivahlten Vertreter darf abgeändert lverden? Das ist unser Recht, unser bestes, ja leßteS Recht. Mag dieses Recht auch, wie die Slovenen geringschätzend l^chaupten, nur eine bloße Form sein - wir laf^rn dennoch nicht von derselben; wir halten um so fester daran, als diese Form die einzige Schutzwehr des wesentlichen Rechtes ist. Die Führer der Slovenen verlangen nur „die Begünstigung der Abfindung der BerzehruugSsleuer." Wenn sie ermägcn. daß die Ber-zeltrungssteuer. als Besteuerung nothwendij^ec Lcbensmittel. sich überl»aupt nicht rechtfertige» läßt. d.,ß der Weinbau die Hauptquelle deS Volks-einkommens in diesem Wahlkieise ist. daß die BerzehrnngSsteuer den Wem vertheuerl, den Belbrauch desselben vermindert — wenn beide Herren dieS Altes reiflich erwägen, unv sie fordern nicht die gänzliche Aushebung der BerzehrungSsteucr. dann vertreten fie schlecht die Änter»ssen ihrer Wähl,r. Dir Begüusiigung der Abfindung, erleichtert nur die t Bürde; wir verlangen aber nicht dieS allein wlr bestehen auf der Befreiung von der ganzen Last. Das Manthwesen soll nicht blos. wies im Wahlschreibeu der Slovenen heißt, geregelt werden — es lviderstrebt dasselbe dem freien Verkehr, den wir überall, so auch für die Straßen beanspruchen. Wäre die Mauthgebühr nicht grundsPich zu verwerfen, dann^ft wäre die Regelung dcr Einhebung eine Frage; dann könnten wir oas Begehren der Slovenen unterstützen — so. wie es gestellt worden, ist es »ur eine Halbheit. «Otrtfche VoUtik Fürst Hohenlohe hat in der bairischm Kammer die Endziele seiner Politik dargelegt in einer Weise, die unserer Regiesnng WM^uen Augenblick mehr einen Ziveifel lassen kann, was fie im Süde?Deutsch-landSverloren, was die ÄiSmärcker gewonnen. Der neue Präfident des Vairischen KabinetS erklärte: „Nach Auflösung des Bundes und dem Austritte Oesterreichs aus demselben sei die Äellung der Mittelstaaten gefährdet. ES sei vie Erhaltung Deutschlands, die Kiaiguag aller dentschen Stämme anzustreben; soweit dies aber unmöglich, des größten Theiles derselben, unter einheitliche Zentralgewalt mit parlamen« tarischer Vertretung. Dies sei jetzt für Baiern nicht unmittelbar. Preußen habe die Mainlinie anerkannt. Dies sei zu beklagen, aber die Folge sei nicht zu bestreiten» daß Preußen die Sudftaaten eventuell zurückweise» «üffe. Bei dem vorherrschenden Einheitsdrange sei es mit der Würde Vaierns unvereinbar, den bedingungslosen Eintritt in den norddeutschen Bund nachzusuchen. Anderseits sei die bairische Regierung fest entschlösse«, jedem Schritte gegen die bundesmäßige Einigung Deutschlands intgegen-zutreten. Baieru wird keinem Südwestftaatenbunde unter de« Pro« tektorate einer Fremdmacht beitreten, ebensowenig einem Südfiaatea-bunde unter der Führung Oesterreichs, wo das deutsche Elemeut angen-scheinlich in den Hintergrund trete. Ich würde, sagt der Minister, es mit Freuden begrüßen, wenn Oesterreich als östliche Grenzmark der deutschen Aivilisatioa wieder er-stärkte, von Neuem fich kräftigte. Ein Südwestbund würde die Kluft zwischen Süddeutschland und Norddeutschland erweitern. Aber Laierns Stellung sei nicht blos eine negative, sonst müsse eine Jsolirnng folgen. Baiern bedürfe einer Stütze, der Anlehnung an eine Großmacht. Diese könne nur Preußm sein. Die Bundesgenossen-schaft mit Preußen sei Baierns Aufgabe. Dies Berhältniß bringe die Unterordnung des Heeres im Kriegsfalle mit fich und erheische eine entsprechende Heeresumänderung. Wirksamer sei eS. wenn fich die süd-westdeutschen Staaten ebenmäßig reorganifiren würde»; dahin sei Baiern bemüht, um Süddeutschlands Annähernng an Norddeutschlaud anzubahnen. Kurzgefaßt: Sie Zielpunkte der bairische» Regierung find die An-bahnilng eines Bers.,f1ung»bündnisses mit den übrigen deutschen Staattn, sobald und soweit dies unter Wahrung der Souvcrainetät Vaierns und der Unabhängigkeit deS Lanoes möglich ist; bis zur Erreichung dieses Zieles aber die Schaffung einer achtunggebietenden Macht durch eine entsprechende Heeresorganisation und dnrch Ausbau der inneren staatSeinrichtungen auf freiheitlicher Grundlage. Wenn dieS gelingt, wird unser Bündniß gesucht werden, wir haben nicht nöthig, uns dar-nach umzusehen." Der Anschluß BaiernS an den norddeutschen Bund dürfte ftch bin-nen Kurzem in aller Stille und geräuschlos vollziehen und den Aus dem Gesagten geltt hervor, daß zu den Lchr.'adres nur die süli!,',ften und tüchtigsten Leute der Regiment.r kommandirt lverden. Sie lernen uatürtich in Aeilin a»i Besten, und können das Erlernte nachher bei dem Regimente am Bestcn «visder geltend machen. So war auch der Liei^tenalit von Marenstern zum Lehrbataillon nach Berlin kommandirt worsen. lzatte bei diesem zwei Jaiire ge-standen, und eS läßt sich nicht leugnen, daß er bei feiner Rückkehr in s'ine Garnison der tüchtigste Offizier deS Regiments war. Man war überzeugt, daß er künftig noch der ganzrn preußischen Armee zur Zierde gereichen werde. Das halte denn etwas Andere» zu? Folge, wozu freilich zugleich etwas Anderes beitrug. Während stines Kommandos zum Lelirbataillon hatte er auch etwaS Anderes als den militärischen Geist nnd Pli kennen gelernt, nämlich die Liebe zu einer schönen jungrn Daine. Diese junge Dame tvar von eben so gutem und altem Ad.l als cr; sie war auch Nicht minder geistig be-sahigt und nicht minder liebensivurdig als er. Sie tvar aber auch nicht minder arm. Ihr Bater war ein verdienter höherer Offizier — Oberst g,tvcsen. der aber, bei dem häufigen Garnisonwechsel, dem gerade die verdienten Offiziere auSgcs»Pt zu sein pflegen, freilich auch bei einzelnen Liebhabereien, oie die verdienten Offiziere zu haben pflegen, gute Tafel u. s. w., nicht im Stande gewesen ivar. sich ein Vermögen zu erwerben. Bei seinem Tode hatte er seiner einzigen Tochter, deren Mutter sction früher verstorben lvcir. »ichtS hinterlaf^en. als das Andenkkn eines braven Offiziers und — Schulden. Einer seiner Kameraden. Gener^U in der Residenz, hatte die Berlaf'sene zu sich genommen. Sie lebte in seiner 7^amilie in BekliN. Die Familie bestand aber aus sehr bochmüthige» und zugleich sehr gefallsüchtig u Töchtern, unter denen die Bcrlafsene die Rolle des armcn Aschenbrödels spielte. An dieser hatte der Lieuteuant von Marenstern fie kennen, und sei» t^^raves Herz sie lieben gelernt. Er hatte ihre Gegenliebe gifinden. Allei" Beive »varen. ivie grsal^t. arm. Und ei» armer Lieutenant nnd ein nrmeS Fräulein können einander nicht hetraihen. Venn eS nur ,inf n? Beit'e ankäme, freilich wohl. So dachten und spräche» auch der ^ieutena»! voa Mare«ster» und seine Verlobte. Er hatte eine jähruche „Gage" von dreihuadert und fünfzig Ttzaler», »»d fie ton»te die feinst«» und elegantesten weiblichen Arbeiten machen. Dabei ist die Liebe, beson-derS die armer Verlobter äußerst g-nügsam, und Beide meinten, daß fie reich genug seien, um. gleichviel ob in der kleinste» Garnison oder gar in Berlin selbst, leben, sogar anständig leben zn können. Indeß ein eisernes Gesetz stand ihnen entgegen. 3n Preußen darf kein Subalternoffizier heiraten, ohne daß er oder seine Braut em dispo-nibleS Vermögen von zwölftausend Thalern. oder eine feste und ßchere Rente von ftchshundert Thaleru besitzt. Dieses Gesetz wird zwar, wie jedes Gesetz, mehr umgangen als befolgt. Man weiset Scheintontrakte vor, in tvelchen Vermögen oder Rente auf dem Papiere als vorhanden und gefichert dastehen. Man leihet sogar von eine« gnten Freunde aus eine halbe oder ganze Stunde die baare Summe voa zwölftansend Tha« lern. Jetzt damit zu dem Auditeur. oder in dessen Ermauglung zu de« nächsten Eivilrichter. zählt die Snmme auf und laßt fich darüber, nnd daß man also in dem Besitze voa baaren zwölftansend Thalern ist. ein gerichtliches Dokument ausstellen, nach dessen Ansfertigung das Geld zu dem guten Freunde zurückgetragen wird. Der Lieutenant von Marenstern und seine Verlobte waren zu redliche und brtive Herzen, als daß fie voa solchen Mitteln hätten Gebranch machen können. Sie vertrösteten sich daher auf die Zukunft, und ^war auf eine „Kompagnie", denn dem Inhaber einer Kompagnie tteht jenes Verbot nicht mehr entgegen. Allerdings lvar der Herr vo» Mare»fteen erst Sekondelieutenant. und er hatte noch fünf andere Seko»delie»te»ants und. mit den aggregirten. noch achtzehn Premierlieutenants vor fich. also im Ganzen dreinndztvanzig „Bordermänner- i« Regimente, die sä««t-lich erst Kapitnns werden und eine Kompagnie bekommen mußte», bevor die Reihe an ihn kam. »nd der Kompag«ie» »are» »nr zwölf im Regimente. Unter den ältern Premierlientenants waren auch einige, die schon so lange auf eine Kompagnie ge,»artet hatten, daß sie daeüber Vierzig Jahre und mehr alt geworden waren, nnd anch in ander» Ueßi»»e»ter» hatte man äh»liche Beispiele ei»es »icht minder la»ße» «aete»s. ^«bee wann hätten Liebeade überha»pt wohl die Hoffnung, »ad em lie^nder Lie»ttnant und seine Braut insbesondere wohl die HOffNNNg »nf ei»e Kompagnie aufgegebe»? . ^ Diese Hoffnung verloren fie euch nicht, obgleich »»anch^ Jahr hi»-dnrch in de« Reßimente kein Kapitain »»d k,i» Vre«ierli<»teNM»t nb« wnttt« Vchritt WürtMbergS und Baden«, deren „Annäherung an RWÄtschlond anzub'a^^^ Kürst Hohenlohe al» eine der Aufgaben NKtns bezeithnet. unmittelbar im Gefolge haben. Ocherrei» wird also diunen nicht ftrner Zeit der Thatsache gegenüberstehen, daß daS Gebiet der preußischen Machtsphäre auf der ungeheuren weitgedehnten Strecke von Otwieeim bi» Bregenz seine Grenzen berührt, daß der südwcftdeutsche Bergwall und der Oberlauf der Donau, durch den e« mit grantreich in Verbindung tretcn könnte, durch preußische Garnison abgesperrt ist. während diese über den Brenner ihrem Bundesgenossen Italien bequem d»e Hand reichen können. Vermischte Rachrichte». (Handelsgesellschaften.) In der Achweiz bestehen einiftc Exportgesellschaften. die mit außerordentlichem Erfolge arbeiten. Die Schweiz hat einen bedeutenden Welthandel, den zu erweitern diese Ge« sellschasten bestimmt sind. Dieselben erforschen die Zustände fremder Länder, gründen Sweiggeschafte. wo die AuKsichien für den Schweizer Handel günstig sind, und bilden junge Leute aus. welche zur Leitung dieser Wialen bestimmt find. Die Züricher Sxportgesellschaft ^ B.. mit einem Kapital 1.S00 000 Franken, hat KomptotrS in London. Manchester. Paris. Marseille, Palermo. Salonika, Al'p. Bat^dad. Mofsoul. Trebi-sopde. Reiah. Kalkutta. Bombay, Natal und Maragnan. Im Jahre 1^64 hat dieselbe 20 Gewinn vertheilt. Da. wo bereits schweizerische Handlungen bestehen, wendet sich die Gesellschaft an diese. Durch diese Komptoirs wird die schweizerische Sndnftrie immer über den Bedarf im AuSlaadt. Veränderungen im Geschmack und sonstige Berhältniffe im Lausenden erhalten. (Schaumwein.Erzeugung.) Die Erzeugung von Schaum weinen nimmt von Jahr zu Jahr riesigere Verhältnisse an. Seit der deutsch französische Handelsvertrag ins Leben getreten ist. und deutsche Schaumweine nicht mehr mit französischen Etiquetten versehen werden dürfen, werden erstere vorgezogen, namentlich die befferen Sorten, welche billiger find als die französische«. Die gabriken in Koblenz. Vallendar. Kreuznach. Müblhei« a. Sth. und Hochheim l»aben vollauf zu thun. Die rheinpreußischen Fabriken sollen eine Million glaschen verbrauchen, von denen auf Koblenz entfallen. Wie die Handelskammer dieser Stadt in ihrem letzten Jahresbericht hervorhebt, wird der größte Theil der dort fabrizlrten Schanmweine nicht unter französischer Etiquette, sondem al5 moufsirende Nhein- und Moselweine verkauft. Ss ist also durch den dentsch französische» Handelevertrag der Gmnd gelegt zu eine« korrekteren Geschäfte, denn wohl zwei Drittel des seither verbrauch, ten Champagners war deutschen Ursprungs mit französischen Etiquettev. Es werde« viele Millionen glaschen Schaumwein getrunken, die 2>/, dis Thaler kosten, in Koblenz. Vallendar oder Hochheim fabrizirt wurden und höchstens 1'/H Thaler koste«. (Die körperliche Ausbildung der Jugend), welche in E«gla«d als das erste und beinahe wichtigste Erziehungsaeschäft angefthen wird, spielt eine klägliche Rolle im Erziehungswesen oer meisten Staaten. Z» ma«cher Bezieh»^ schädigt sogar nur zu häusig die Schul^rziehung das körperliche Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder. Schlechte Beleuchtung der Schulränme und fehlerhafte Kon fknMon der Schulbänke wirken z. B. sehr schädlich auf die Sehkraft der SchMer. Dr. Herrmann Kohn in Breslau hat in Betreff der künstlich geschienen Kurzstchtigkeit 7668 Kinder untersucht, welche 27 vttfchiedeneu Stadt, «nd Landschulen angehören; Die Ergebniffe lasse» M folgendermaßen zusammeufassen: 1) in de» Dorfschulen gibt es üegtn achtmal weniger als in den Stadischulen, erstenn betrügt 1, da» der letzteren 10 2) 3n den ftadM«« Eltmentarschult« b-trSg, di. Zah, der «unsichtig.» b.ia-hr da« Svnff«»« d.r kurstchtlgcn Dorsschüi.r; «»h» fa«d al« Mitkl v-a k » Mitttlschiil«» ist der Pk^ent- satz 10 also weit höher als in den Elementarschulen. 4) Aus Gum« nafitn und Riilschulm find ZI »/,. also melir al» »i» «S»ftel der Schuler kurzsichtig. V) Aast in alleu Schulen uimmt die Zahl der Kuttsichtigen in den oberen Klasse« zu. Die Ursachen dieser betrübende« Erscheinung liege«: ») in den Schulzimmern, b) in deren künstliche« Beleuchtung, o) in der Konstruktion der Bänke, ä) in dem Druck der Schulbücher, ») In Hinsicht der natürlichen Beleuchtung der Schul-^mmer find beide Extreme zu meiden. Gleich schädlich wirkt die große Dunkelheit, wie der ungenügende Schutz vor dem direkten und reslektir. ten Sonnenlicht. Kohn fand als Grundgesetz: Je dnnkler die Schnl» zimmer, desto mehr kurzsichtige Kinder. (Ländliche Borschußvereine.) In Rassau bestehen zwei-undvierzig Kreditkassen, bei denen sich auch der Landmann jederzeit auf billige und leichte Weise das nothwendige Kapital verschaffen und erworbenes, sowie erspartes Geld zinstragend anlegen kann. Die Land-bevölkerung betheiligt sich durchgehends in großer Anzahl. 3n Herborn ^ B. zählt der Vorschußverei« 17l^v Mitglieder, davon kommen anf die Stadt 22S — darunter SS Die«ftbothen und Taglöhner — und 14SS aufs Land. Der Berein in Herborn ist schon längst zu eiuem ba«k-maßige« GeschSftstrieb übergega«gen. trotz dem 85 der Mitglieder aus Landleuten bestehen. Er nimmt jederzeit Darlehen anf kurze Kün v'SUng zu 3>/, ; auf halbjährige Ku«dig««g zu 4 und anf «lmdestens 2 Jahre und halbjährige Kündigung zn 4'/, an und ^bt zu 6 Mouaten gegen Wechsel und außerdem Kredit in laufender ««echnnng für das Kalenderjahr. Bon letzterem machen nicht blos Ge-werbetreibende, sonderi» auch viele La«dwirthe Gebra«ch. da ei« bloßer Vorschuß selten genügt. Fast sämmtliche Borschußvereine in Nassau wurden nach ähnliche» Gründsätzen geleitet und ihre Wirksamkeit ist eine ^ehr befriedigende: sie sind Volksbonken iim wahren Sinne des Wortes, dem kleinen Gewerbetreibenden und Landmann das. was der Großindustrie und den Kapitalisten die Bänke« «nd Ba«quiers find. Marbmger Berichte. (Die Wahlen für die Landgemeinden der Bezirke Marbnrg. St. Leonhardt und Windisch.Feistritz) haben am Montag Bormittag im Saale des Herrn Kartin stattgefnnden. 18S Wahlmänner waren erschienen. Herr Woschniak erhielt 123 Stimmen, Herr Dominkusch 9b. Für Herrn Tappeiner stimmten 70 Wahlmänner, für Herrn von Feyrer 48, für Herrn Brandstetter Sb. Die Wahlhandlnng nahm drei volle Stunden in Anspruch. Während derselben wurde telegraphisch gemeldet, daß Hermann in Pettau gewählt worden; die Slovenen ^Helten, die Verfassungstreuen geboten Stille. Als das Ergebniß der Wahl verkündet wnrde. sprangen viele Slovenen auf die Stühle und riefen: Ävio t glnv»! Die Gewählten dankten in slovenischer Sprache. Der Bürgermeister vo« Ga»zs. Herr Hauptmann Seidl. der schon beim Beginne der Wahl ans dem Wahl« gehen wollte, und vo» de« vorstehenden Sekondelieutenants nur ein einziger, an der Auszehrung gestorben, mithin der Herr von Marenstern noch immer erst der dreinndzwanzigste in der Reihe für eine der zwölf Kompagnien war. Ihre Hoffnung wnrde nur fehnfüchtiger. denn zu den hrchmüthigen und gefallsüchtigen Töchtern des Generals hatte fich noch immer keu» Freier, nicht einmal ein armer Lieutenant finden wollen, nnd die Aschenbrüdelrolle der nun auch zugleich beneideten Berlassenen. die das Giiadenbrod im Hause aß. wurde begreistich eine immer traurigere, was beareifiich dem Bräutigam immer mehr zu Herzen ging. Die wachsende Sehnsucht erzeugte aber zugleich eine vermehrte An« strengnng zur Erreichung des Zieles. Man wird fragen: Was kann, gegenüber dem mit eiserner Strenge festgehaltenen Grundsätze des Avan-eements im Reglmente nnr nach der Aueiennetät. ein armer Lieutenant zur Beförderung seines Avancements thnn? Wie sollte sogar ein armes. Gnadenbrod essendes Fräulein etwas dazu beitragen können? Indessen die Liebe vermag auch bei einem armen Lieutenant «nd einem armen gränlein wenn gleich nicht Alles, doch viel. Der Herr von Marenstern wußte bei seine« Vorges'tzten in der Garnison «nd im Generalkommando der Provinz seine militärischen Vorzüge geltend, und das gränlein wußte darauf ^i ihre« Gönnern, den greunden ihre» verstorbenen Vaters in der Residenz, aufmerksam zn machen. So wnrde der Herr von Maren-stern eines schönen Tages plötzlich in die A^ntantur nach Berlin versetzt, »»d seine Earnere war dadurch gemacht. Weun man ihm weiter wohl wollte, so konnte «an ihn nnn bald ans seinem Regimente ganz heraus nehmen nnd eine« Reaimente ^aggregiren". in welchem er der Ancien-netät «ach d,r älteste Sekondelientenant war. Er war dann in kurzer gri» zn« Premierlieutenant z« befördern. War er dies einmal, so konnte, ohne irgend einem bestimmten Regimente anzugehören, zum Ka-pitai« L l» Smtv ernannt werden Und dann stand der Berbindung der Ließenden «ichts mehr im Weg«. Dies war. möglicher Weise, in zwei Jahre« zn erreichen. vie kein Unglück allein kommt, so ko«»t anch wohl «manchmal i« Gefolge eines ersten glücklichen U«fta«des ei« zn^iter. Die Er«e«n»»ß des Herrn von Marenfter« zn« Adjntanten in der Residenz «»ar da Die VÄobten hatten ihre Freude darüber in ihre« Briefen fchsn gigensiitig a«sgeta«scht. Sie ««ßte« zwar «och «i«defte«» zwei Jahre warten. u«d zivei Jahre pflegen «nter gewöhnlichen Umständen für Liebende eine fogenannte (Liebes ) Ewigkeit auszumachen. Für ein paar arme Verlobte aber, dle bis daher noch fast gar keinen Maß-stab für die Berechnung des Zeitpunktes ihrer Verbindung gehabt hatten, waren sie, weniastens vor der Hand, nnr eine Spanne Zeit. Der neue Adjutant traf bereits seine Anstalten znr Abreise «ach der Residenz. Auf einmal kam ihm ei« unerwartetes Glück, das selbst jenen Aufschub von zwei Jahren beseitigen »nd eine sofortige Verbin-dung der Verlobte» ermögliche« sollte. Die Garniso« des Herrn vo« Marenstern befand sich in einer der Provinzen, die im Jahre 181ö mit der Krone Prenßen vereinigt oder wiedervereinigt waren. In einem großen Theile dieser Provinzen blühten schon damals, wie noch jetzt, Handel und Fabriken in großartiger Weise. Zn fast allen »var. und ist theilweise uoch jetzt, ein gespanntes Verhält-niß zwischen den Bewohnern und den in die Provinz versetzten Beamten und Offizieren ans de« sogenannten alten Provinzen des preußischen Staates. Es trug Manches hierzu bei. politische »vie religiöse Autipa-thien. besonders auch ein gewisser verletzender Uebermnth. der anf beide« Seiten war. Die Beamten und Offiziere aus den alten prenßischen Provinzen brachten einen spezifisch preußischen Eigeudünkel mit dem nichts recht nnd nichts gnt war. weder Land noch Leute, noch Sitten noch Leben. Die Bewohner der Provinz setzten dann nm so mehr einen Uebermnth der Wohlhabenheit nnd des Reickthums entgegen, als jene Veamten nnd Offiziere eben meist dem armen Adel und Beamtenstande der alte» Provinzen angehörten. Besonders war das der Fall von Seite der reiche« Kanfiente «nd gabrikante«. die i« ei«tr Woche mehr verdienten, als die Jahreseinnahme selbst eines höher stehenden Beamten, geschweige eines armen Lieutenants betrug. „Wie viel Gehalt bekommt de« so ein Regierungs- oder Oberlandesgerichtsrath?" — „So und so viel jährlich!- — „So viel koste« mich jährlich mei«e Kleioer. «nd die meiner Fra« koste» das Doppelte." (gortsetz««g folgt.) ko»it4 getreten, legte Verwahrung ei« gegen die Giltigteit die Nahlen. besonders aus dem Grunde, weil Unberkchtigte an denselben Theil ge. nommen. (Vermiß:.) Seit dem 14. Jänner wird der Unterjäger Äoseph GirS vermißt; er war von Tannheim im Lechthale (Tirol) gebürtig und zählte 27 Jahre. Die einzige Spur, die man bisher entdeck», ist sein Hut. der am 15. Jänner in der Frühe neben dem Ländhansc am Ufer der Dran grlegsN. (lkinbrnch.) Zn der Nacht vom 19. auf den 2t). Jänner wurde im Südbahnhofe ein kühner Diebstahl au drei Güterwagen verübt. Da der Zug nach Wien abgchcn mußte, so kann der Schaven nur dort er-mittelt werden. Bestimmt »veiß man, d"ß -ine Kiste mit 150 Pfand Salami unter de« entwendeten Gegenständen fich befindet. Zwölf Stücke hatten die Thäter im Bahnhof verloren. (Vom Südbahnhofe.) Der Maschinenführer, Herr Spurer. wollte am Sonntag Nachmittag, als die Maschine bereits im Sange war, auf dieselbe springen; er glitt jedoch auS und fill so unglücklich, daß ihm die Rüder beide Füße wegschnitten. Herr Spurer dürfte die V^tümmlung schwerlich überleben. Theater. S. Die KindervorKellungen nahmen mit der „EselShant" am GamStage nnd ihrer Viederholnng a« Sonntage, stttS bei fast auSver-kaufte« Hause, iheen weiteren Verlauf. DaS Stück selbst ist. waS Mache nnd Märchen anbelangt, der „Hirschkuh" vorzuziehen und steht in Bezug auf Unsftattnng derselben n»cht nach; die Aufführung zeugte wieder von gmer Einschulung, und zeichnete sich besonders Lina Bendel (der wir eine s^öne Ankunft vorhersagen möchten), Lina Koller. ^ Blnmenfeld, Anton Groß und G. Ettenberger au«, sowie der kleine Mamert Iustian und Peppi Maier viel Beifall, erfterer sogar, der daS Lied „bei« Bücken" fehr drastiich vortrug, eiueu Blumenstrauß erhielt! der Schluvtanz der Ken ist sehr hübsch arrangirt. Biel, ja sehr viel wäre aber in Bezug auf die Musikkapelle zu wünschen. indtM manche Mitglieder derselben durch ihre Unachtsamkeit u. dgl. diZ Mißbilligung des GndlckumS hervorriefen. worin unter mehrere« Andern angegeben wird, daß die VerpchemnzS« Gesellschast ^„ionrntriov" eine AuSuahme von der VejM. mung der meisten andern soliden LebenS VerstchernngS-Gesellschaften mache, jene Polizzen der LebenS-Berucherung. welche bereits 3 Jahre in Kraft waren, zu dem derzeitigen Werthe zurückzukaufen, da der g. 7 ausdrücklich siige „in keinem Falle ist die „.^Tien^n .Xs8iiia»z«i»ift»kt varisch bestimmt sein. Als Mitglieder deS ungarischen Ministeriums werden genannt: Andraffy (Präsident), Lonyay (Finanzen). TötvöS (Unterricht). Wenk» heim (Kriegswesen). Serbien rüstet in großem Maßstäbe. Marschall Bazaine soll sranzöfischen Soldaten erlanbt haben, in daS Heer deS Kaisers Maximilian zu treten. Briefsafte«. Herr Redakteur l In Ihre« Blatte Nr. 8 v 18. Jänner d. I. bringen Sie unter de« Titel „Die VerficherungS-Oesellschaften" eine Notiz auS der „Peeffe". Telegraphischer Wiener CourS vom SS. Rnner b8.SV »eedttaMe«........1S1M 69.00 Lo«dou.........1»H.— SS.S0 Silber.........1S1.S5 b»/. «etalliaue» . . K*/, Nationat'Anlehen. 1Sv0«r GtaatS-Aulehen vankaMe« . . . . 7S7.— l K. K. Wtünz Vukaten S.»S GtschästSbenchte. Pettau. IS. Jänner. v dis Theiter- u«d EapilD-Ts«it<. Nachdem gestern während deS BalleS auf der Gallerie sich aber «als verschiedene Richtmitglieder, wornnter auch Dienstbotheu einfanden, Kch «nter den wirklichen Mitgliedern breit machten und diese sogar von dem Znseherranm verdrängten — fordern wir daS Eo«it4 ans, seinen Berpfilchtnngen uachznko«men nnd diesem Unfnge mit Kraft entgegen zn treten. Marbnrg. 22. Jänner 1867. Mehrere Mitglieder des Isßns Veleeiitß. Et«gefe«det. Libl. Easius- »vd The>ter-Co«ite. Wir kommen mit der frenndlichen Bitte, dahin zu wirken, daß «a» Sorge trägt, den Tanzboden deratt zu stellen, daß man bei den nächsten Unteehaltnngen nicht riSkirt, abermals zu fallen, wie eS gestern so hänsig vorkam, was einzig nne de« schlechten Boden zuzuschreiben ist. Marburg. 22. Jänner 1867. Metzem «tnMnen. Ä SKI Kundmachung. (SS Bom Stadtamte Marbnrg wird bekannt gegeben, daß die von der hohm k. k. Statthaltern ausgeschriebene Wahl eines Landtags Abgeordne-ten der Stadt Marbnrg a« »S. RS«F um 9 Uhr Bor- mittags im Gemeiude Rathsaale stattfinden wird. Marbnrg a« 22. Jänner 1867. Der Bürgermeister: AndrttiS Tßppeiner Eröffn«ngsA«zeigt. «»»»«««fmlgttr nlaubt sich de« ?. V. Publikum ai>i«,ng'u. daß d«« »». AS««er di» «u hergektchtetm LokalitS««» >« »rösi»«t «erde». — Durch gute» Keller «ud Ruch« kowi» durch solide Btdi'uuug werde ich stet» bemüht sei«, di» Zufriedenheit d«r ?. Säfte ,u erlauaen. Anch werden die oberen Lokalitäten für Unterhaltnngen bereitwüllgst geöffnet. U» zahlreichen Besnch bittet ergedenst 40) V»?«. Pächter. Die hier ongeko«me«e Künstler-. Lnfttnener«. Ballettänzer- und Pantomimisten Ärsellschaft wird fich heute Donners^g den 2^ Jänner und die nächstfolgenden Tage mit einer «vSe» im EchMl» des Herrn »Mrtt« in der «ärntnervorstadt prodnzlren. 41 Das Nähere enthält der Nnschlagz ttel. Eine Wohnuug mit zwei Zimmern. Küche x. im ersten Stock in der Kärntneworstadt HanS-Nr. 40 ist bis 1. April zn vergebe». Anzufragen bei der HanS-«eiiierin rückwärts i« Hofe. (^6 »woetlichee Nedotte»»: Aeouz Witztholee. Weinteller für oo Starliu ist i« grachtemaagaziulgtbiud« de» Süd-bahuhife» zu »ermietheu.__ g. 14SS». Gditt. <» Vor de« «bhaudluulOtommifiiir k. t. N«tar H«rr» Ludwig Ritt» vou Litterl l»abtu alle Diej»ig»». welch« o» di« verlasseuschaft dir a« 10. November 18SS zu Marburg verstorbtu«« Magistrattrstthtwitw« grau »uua Schaschek v. M»»i>»urz au« »«»ig i» »öh««« al« »ia»bia«r »ine Forderung ,u ftelleu haben, zur »»«eiduug uud vartduuuß decsel. de» am 80. Mir» 1887 Bormittag» 9 Uhr i» d«sie» Ranzlei tu drr Schulaaffe zu Marburg zu erscheiuen. oder bi« dahin ihr >«««Idu«gt. gesuch Hiergericht« schnMch zu »bernicheu. widriaeu« dieseu «l»»»ig«r» aa die «eriaffeuschaft. w«u» fie durch »i« »««hluug der augemild«« ^ld«r»»g»» «rschipft würde, teiu w»it«r«r «uspruch zusti»»«. al« ms»-strue id»e» riu Uaudrecht aebiihtt. «. k. «ezirttgericht Mar»«g am S8. Dezember »S«. /iir Piatil Der Gefertigte dankt für daS ihm Vielseitig geschenkte Sntranen seinen hochgeehtten ?. I'. Knnden nnd empfiehlt sich zn« gegen^ttigen Fasching znr Anfeitigung von «MltNeiher», '»e'den /ehr gnt paffende Seb»Sr«ieder verfertigt. Er wird ftktS dn'ch gekchmackvolle Aibeit nach n>c»ester Fa^n nnd zn Migste» Preisen, fich Ihre vollste Anfriedenheit zn verdienen. Achtnngsvoll AI) IZUSlnndE?» Damenkleidennacher. «shut am «urgpla» im Bäcker ».rnigg scheu Hause zu m «»u I Eifcnbahn-Fahrordnung fiir Marburg. «leN! Koch Nelefl! : » U»! I» «>» S»«» ^ ^ ^ S!^.. 7 Uh» I» MW »»«d» ^ ^ >»«»»« R«ch Vtlloch: Abfahrt: S Nhe FeSH. «»» verlaß »o« Eduoed Iouschitz i» Roi^ueG.