MittWoch den 29. Juni 1881. XX. Jahrgang. Dtk .Mardttrgkr Zeitunjj" erscheint jeden Eonnwii, Mittwoch und Freitag. Preise — sür Marburg ganzjährig ö fl., halbjährig 3 st., vierteljährig l fl. 50 kr.; fiir Zustellnng ins HnttS monatlich U» kr. — mit Pvstversendnng: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr S tr. per Seile. Prag, 23. Juni. Die Verlühnun.i«ära Taaffe hat uns schöne Dinge gebracht! Wenn Sie mit mir eine Wan-derunt; durch Böhmen unternehmen wollen, so werden Sie Sachen zu hören bekommen, die einem vor der Zukunft schauvern machen, durch die man zweifelhast werden könnte, ob man in Oesterreich lebt, einem Staate, in dem nicht nur die Gleichberechtigung der Nationen, sondern auch die persönliche Freiheit und Untaftbarkeit durch das Wort Sr. Majestät garantirt ist! Beginnen wir bei dem Mittelpunkte Tschechiens, Prag! In meinen frltheren Korrespondenzen habe ich schon so manche nationale Heldenthat berichtet; aber in der neuesten Zeit hat die „Versöhnlichkeit" schon einen solchen Grad erreicht, dab kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo ^deutsches Blut" geflossen. Samstag ging ein Student über den Graben und er wurde mehrere Male von einem Schlossergesellen „angestempelt." Endlich hatte er es satt und erwiderte den Stob; der rohe robuste Schlosser ergriff eine Stange (wie sie gewöhnlich zum Zeichen, daß da« Dach reparirt wird, an, gewendet werden) und versetzte dem Studenten einen Hieb über das Gesicht, daß er sofort von Blut abergossen war. -- Das Lokal der Burschenschaft Carolina wurde, wie ich bereits ge« meldet, gestürmt und nur dem Zufall ist es zu danken, daß Niemand verleKt wurde. Gestern sollen in der Nacht zwei Studenten in der Postgasse so geprügelt worden sein, daß man Früh das Blut geronnen sand. Viele andere Fälle übergehend, führe ich nun den Leser in die tschechische Stadt Raudnitz, welche von früher noch im Gedächtnib sein wird. Hier erfrechten ftch einige Juden ^deutsch" zu sein und sie mußten es wahrlich büßen. Die Juden wurven aus Schritt und Tritt mit Rohheiten überschüttet, die Firlnataseln wurden mit Pech und Theer beschmiert, an den Wänden der Häuser wurde geschrieben: ^Schlagt sie todt, die Hunde die Jliven!" Doch dies war noch nicht genug. Es wurden sogar Petarden gelegt, welche aber zufällig Niemanden verletzten. Als Herr Popper, dem das widerfahren, eine Beschwerde an die Statthalterei eingab, da wurde ihtu vom Bezirkshauptmann geantwortet: „er könne nicht zu jedem Jltdenhaufe 3 Gensdarme stellen!" Und so etwas geschieht in Oesterreich! So redet ein k. k. Beamtet Wandern wir weiter von Stadt zu Sladt, von Naudnitz nach Leitmeritz, nach Brüx, von hier nach Budweis und Pilsen, so sehen wir überall ähnliche Geschichtchen sich zutragen. Besonder» ging es in letzter Zeit in der letztgenannten Stadt sehr bewegt zu. Es fuhr in Jung und Alt, Männer und Damenwelt der turor tselievlüeus und jeder bemühte sich, das Seine beizutragen. Die Schuljugend zog am Frohnleichnamstage und an den folgenden Aben-oen wöib-roth'blau gebändert, von dem Gros der Schusterbuben verstärkt, in geschlossenen Reihen durch die Anlagen, insultirte Grob und Klein und prügelte etliche deutsche Studenten, dabei wurde mit Meffern gekämpft. Wie in Prag und Raudnitz, fo fah auch hier die Polizei dem Treiben ruhig zu. Gestern wurde in Pilfen wieder eine Petarde gelegt, die ebenfalls Niemanden verletzte. Obwohl dies nicht alles ist, was in Böhmen in der V<:rsöhnung gemacht wird, so gibt es doch ein schönes Bild der Zustände. Man will die Deutschen mit Gewalt zwingen, entweder auezuwandern oder Tschechen zu werden. Das erinnert ganz an den Dachs und den Igel. Ein Igel bat den Dachs um Ausnahme in sein Haus. Dieser gewährte es und sorgte für ihn in seiner Gutmüthigkeit. Als sich aber der Igel dick gefressen hatte, schikanirte er den Dachs so lange mit seinen Äacheln, bis der gutmüthige Narr gehen mußte. Doch wir werden nicht gutmüthige Narren sein; alles hat feine Gren« zen; wir werden den Kampf kämpfen, um unsere heiligsten Güter und ausharren auf un« fcrem Platze. t'. Zur Geschichte des Tages. DieRomfahrt österreichischer Sla-ven bringt dem Papste die Dreieinigkeit der Klerikalen, Feudalen und Nationalen zur unmittelbarsten Anschauung. Die Nachkommen Jener, welche für die religiöse Freiheit so lange und so todesmuthig gestritten, nun Arm in Arm mit den Nachfolgern der Parteien, welche Böhmen katholifch gemacht, die eingezogenen Güter der Gefallenen, Hingerichteten und Geflüchteten zur Belohnung erhalten! — Und da follten die Klerikalen, Feudalen und Nationalen nicht von Versöhnung reden? DieFreisinnigen Bulgariens unterscheiden sich von ihren Gesinnungsgenossen in anderen Staaten dadurch, dab sie die Verfassung nicht blos mit dem Wort, sondern auch mit dem Schwert vertheidigen wollen. Gelingt dem Battenberger der Staatsstreich vollends, so ist diese Partei zu bewaffnetem Widerstand entschlossen. Nu bland bekundet wieder seinen Beruf zur Gesetzgebung. Eine besondere Kommission wird eingesetzt zur Ausarbeitung eines allgemeinen Ausnahmegesetzes und damit die Sache auch in entsprechendem Krautwälsch angepriesen wird, heißt es zu Nutz und Frommen sämmt-licher Unterthanen, diese« Gesetz soll zur Anwendung komtnen, wo e« nöthig ist, »die Macht der legalen Necht«sphäre der Administration zu stärken." Militärische Enthüllungen in Pari» gewähren Deutschland einen rechtzeitigen Eit^lick in den Plan, nach welchem Gambetta den Nachekrieg zu führen beabsichtigt. Der Diktator hat e« verstanden, im großen Vertheidi-gungSrath seinen Anhängern die Mehrheit zu verschaffen und soll in Abänderung de« früheren A e lt i t r e t o n. Ein Drgrgntll ili dtn oiirrliairischtn Dergro. Pon S. Es mochte Ende Oktober sein, wo der Reif schon aus dein Feld liegt und der Schritt härter hallt, als sonst. Ich war tief in den Bergen gewesen, in einer jener Winterstuben, die die Holzknechte bewohnen. Erst uin Mitter« nacht kehrte ich heim. Der Weg, der etwa drei Stunden betrug, flihrte anfangs durch den Wald, dann stieg man ans Ufer des Tegernsees hinunter, ans deffen anderer Seite unser Haus stand. Ich würde lügen, wenn ich behaupten wollte, daß dieser Spaziergang sehr behagüch war; allein die Nacht schien wenigstens sternenhell, der Mond zeigte das erste Viertel. Eilig und wachsam zog ich des Weges. Finstere Tannen standen zu beiden Seiten, die scharfe Lust zog mir ums Gesicht, und in den Zweigen knislerte es lcis, wenn Blatt um Blatt zu Boden fiel. Ost blieb ich stehen und horchte; dann und wann ertönte der Schrei eines Nachtvogels durch die lautlose Stille. Es ist merk, würdig, wie die Sinne sich anspannen, wie Auge und Ohr sich schärft, wenn einer allein durchs Dunkel geht. Mlt einem Mal hörte ich Tritte hinter mir — zu fehen war doch Nlemand. Ich hatte einen guten Schritt, aber mein Nachfolger einen noch besseren, und es dauerte nicht lange, bis er mich erreichte. Mit rauher Stimme rief er mir Gute Nacht entgegen. Es war eine Gestalt lln gewöhnlichen Bauernkostttm. nur etwas mehr gedrungen und finsterer, als die meisten sind. Ueber den Schultern trug er den Nucksack, in der Hand eine breite Hacke, die ganze Figur hatte etwas Kriminelles, selbst ohne die Finsier-niß. Wie eine Ironie klang die „Gute Nacht" von seinen Lippen, denn mir wenigstens war sehr übel dabei zu Muthe. Es verstand sich von selber, daß wir nun lniteinander gingen. So ungemüthlich es ist, wenn man bei Nacht allein durch die Berge gehl, so schien es mir doch, daß ich eine Ge-sellschast gesunden, die noch weit ungemüttilicher war. Unwillkürlich stellte sich eine gewisse Joeen-Verbindung zwischen der Hacke und meiner Hirnschale ein, und mit eiiUger Unruhe matz ich mit jedem Schritte den Begleiter. Was mir an ihm vor Allem ausfiel, das war ein gewisser rabiater Ton. der sonst nicht im Charakter des Bauern liegt. Denn dieser ist gegen Unbekannte viel eher reservirt, als gesprächig und mehr zur Bescheidenheit als zum Pathos geneigt. Im Uebrigen sprach der Bursche ganz vernünftig; stellenweise hatte er sogar etwa« Flotte«, Chevolereske« in seinen Aii-slchten. Nur ein einziges Mal fiel ein Wort, das mir ein düsteres Acht aus seinen Charakter warf. Als die bleichen Felsen der Hatserspitze herüberragten, deutete er mit der Hand nach denselben und sprach: „Da drinnen liegt auch Einer, den ich eingethan Hab'." Und dabei machte er eine Bewegung, wie der Schütze, wenn er zielt. Ein leiser Schauer Überrieselte mich, denn das Wort konnte dem Burschen bitterer Ernst sein, dajz er ganz offen davon sprach. Schweigend gingen wir nebeneinander; wenn er etwas behauptete, gab ich ihm Recht; kurz, ich war so „liebenswürdig" als möglich. Nur als der See kain, dessen User steil in die Tiefe fallen, trat ich heimlich auf die andere Seite. Endlich nahte sich unser Haus. Es war mir bedenklich genug erschienen, mit dem Burschen zusammenzutreffen, aber noch bedenklicher erschien es mir, mich von ihm zu verabschieden. Sollte ich ihm verrathen, wo ich daheim sei? Sollte ich die HaustlM in seiner Gegenwart ausschließen? Wenn der Hallunke etwa« im Schilde führte, dann war jetzt der Augenblick gekommen. Beschlusses die erste Besestigungslinie an der Grenze wesentlich verstärkt, die zweite dagegen sast gänzlich ausgegeben werden. Verlnijchte Rachrichte». (WarumdiePrairien ohneBäume sind?) Eine interessante Erklärung de« Bäumemangels aus den großen Prairien von Nordamerika wurde bei einer naturwissenschaftlichen Versammlung in New-Aork von Tho«. Meehan geliefert. Zahlreiche Theorien sind schon von gelehrten Naturforschern ausgestellt worden, um die Ursache anzugeben, warum die großen Waidegrlinde der Büffel ohne Baumwuchs sind; die wichtigsle, bisher von ausgezeichneten Schriftstellern festgehalten, schreibt dieselbe klimatischen EinslÜfsen zu. Herrn Meehan's Anficht ist, daß die Abwesenheit von Bäumen gänzlich aus kllnstlichen Ursachen beruhe. Von ihrer Noth-durst gelehrt, machten die Indianer es stch zur Mwohnheit. alljährlich da» große Gras aus den Prairies in Brand zu setzen, welches die Wirkung hatte, den Wochsthum üppiger, und also den ungeheuren Bttffelheerden, auf welche die lireinwohner größtentheils für ihren Unterhalt angewiesen waren, einladend zu machen. Es ist jetzt endgiltig entschieden, daß aus seuergesengtcm Boden vor dem nächsten Jahre kein Pslanzen-wuchs als nur das zähe Prairisgras zum Vorschein kommt, so daß die jährlichen Brände die Aläche der Prairie ausdehnten, bis ste fast grenzlos wurde. Herr Meehan erwähnte mehrere Oertlichkeiten. in denen, nachdem die Feuer aus« gehört hatten, Bäume entstanden waren. (Heerwesen und Unterricht.) Das Verhältniß zwischen den Militär^ und Untere richts-Budgets ist in den einzelnen Staaten wie folgt: per Kops der Bevölkerung kommen bei uns 2 fl. 32 kr. sürs Militär und 84 kr. für den Unterricht, in England 7 fl. 22 kr. sürs Militär und 93 kr. für den Unterricht, in Deutschland 8 sl. 38 kr. sürs Militär und 1 fl. 48 kr. für den Unterricht, in Frankreich 10 fl. 36 kr. sürs Militär und 74 kr. für den Unterricht, in Italien 3 fl. 64 kr. fürs Miltär und 42 kr. für den Unterricht, in den Verel-nigten Staaten 3 fl. 22 kr. sürs Militär und 4 fl. 69 kr. sür den Unterricht. (Der Erfinder der Schiffs-Eifen« bahn.) Die Hamburger Wocheujchrist sür Seewesen — „Hanja" -- bezeichnet als den ersten Erfinder der Schiffs-Eisenliahn einen österreichischen Forstmann, NamenS Johann Koverle. Johann Koderle, früher k. k. Revierförster in Tirol, lebt gegenwärtig in Meran. Die Idee zur obigen Erfindung hatte er fchon 1859 ge» saßt und seit 1861 öffentlich vertreten. Aus Korrespondenzen und Zeichnungen Koverle's geht hervor, daß er schon vor zwanzig Jahren, ven Mein Herz pochte, als ich vor dem niedrigen Gartenlhore stand. „So, da bist Du daheim?" sprach Jener; „vann bist Du wohl gar einer von den Stielerbuben?" „Jawohl, der bin ich", war die Antwort. „Und wo d^st denn dann Du daheim, damit wir uns doch kennen, wenn wir wieder zu« sammenkommen?" Der Angeredete brach in ein räthselhasles Lachen aus und sagte: „Franzl heib' tch — gute Nacht." Damit trottete er von dannen, ich aber wars die Thür zu, und immer war mir's, als ob der Franzl stch durch die Spalte hereln-drängte und hinter mir die Treppe emporstiege. Es war halb zwei Uhr Nachts. Am anderen Morgen lief in der Tegern-seer Gegend das Gerücht um, der Wiesbauer-franzl sei wieder da; er sei aus der Frohnveste ausgebrochen und über Lenggries zurück ins Gebtrg gekommen. Ein unbehagliches Grauen bestel mich; es war kein Zwe^sel, daß ich gestern die Ehre gehabt, in semer Gesellschast nach Hause zu kehre». Die Beschreibung der Persönlichkeit, sein Lachen beim Alischied, aU das deutete darauf hin. Also in dcr Frohnveste war mein neuer Freund von Rechtswegen zu Hause! Franzl war ver Sohn eines armen abge« Kanal durch die Landenge von Suez, wie auch den durch den Isthmus von Panama mit seiner SchiffS'Eisenbahn zu ersetzen vorgeschlagen hatte. Koderle's Entwllrfe wurden mit allen Details 1875 auf dem Geographischen Kongresse ausgestellt. Es bleibt konstatirt, daß Kapitän Cads erst im Jahre 1879 mit seiner Idee hervortrat. Die seitdem in diversen illustrirten Zeitschristen veröffentlichten Zeichnungen sind reme Kopien der zwanzig Jahre älteren Koderle'schen Blätter; denn alle technischen Anordnungen darin sind kopirt. Freilich war Cads amerikanischer Kapitän und Johann Koderle ist deutscher Forstmann, dessen Erfindung selbst im österreichischen Berichte aber den internationalen geographischen Kongreß keine Erwähnung fand. — Auch ist der damalige k. k. Revierförsier Johann Koderle als Erfinder einer athmofphärischen Lokomotiv» Bahn vielfach bekannt und diese Erfindung in technischen Schriften lobend anerkannt worden. (Nothlage steirifcher Bauern.) Aus Misselsdorf bei Mureck wird dem „Steirischen Landboten" geschrieben: „Thatsächlich fand sich in Bchöpsendors im Vorjahre bei sieben Bauern nur eine einzige Kuh und in Gladbach waren drei Bauern, die zusammen einen Topf beim Kochen benützten." (Landwirthschaft. Gegen das Lagern des Getreides.) Die gebräuchlichsten Mittel, um dem Lagern der Halmsrüchte und besonders des Weizens im üppigen Booen vorzubeugen, sind: Drillkultur, schütterer und möglichst später An« bau, Beweiden der Saaten Winter und im zeitlichen Frühjahr und, wenn es stch als noth-wendtg herausstellen sollte, vorsichtiges Schröpfen (Serben) des Weizens. Was die Neigung der verschiedenen Welzenjorten zum Lagern betrifft, so ist dieselbe nur bis zu einem gswifsen Grave in Rechnung zu ziehen, und wenn der Boven trotz aller angewandter VorbeugungSmaßregeln nur Lagersrucht zu bringen pflegt, so muß man drastischere MUtel anwenden und ihn in seiner Krast zu schwächen suchen. Man gibt zu diesem Zwecke dem Weizen eine ihm nicht zusagende Vorsrucht, und hat man die Wahl zwischen Körnermais, Futtermais, Hirse, Mohär u. a. Ersterer eignet sich am schlechtesten als Vorsrucht, da seine Ernte in der Regel so spät fällt, daß eine gehörige Bodenbearbeitung nicht mehr bewerkstelligt werden kann. Hlrse und Mohär, besonders wenn ste des Samen» wegen gebaut werden, schwächen jedoch den Boden in unerwünscht hohem Grade und sogar auf Jahre hinaus; dabei bereiten ste dem Lanvwlrtye die Unannehmlichkeit, daß sie sich noch in den folgenden Jahren als lästiges Unkraut aus dem Felde zeigen. — So zeigt sich als dem Zwecke am besten entsprechend nur der Fulterma»s. Er gestattet noch rechtzeitige BearbeUuilg des Bo» oens und bildet, da er riesige Erträge gibt und hausten Bauern aus dem Bezirke Miesbach und hatte schon srUhe seme krimmellen Anlagen ver-ralhen. Oslmals wegen WlldernS bestrast, war er von diesem poet»>chen zum gememen Diebstahl übergegangen und von da zum Rau^e. Eme Art von unheimlicher Furcht, welche sonjt die Leute dieser Gegend nicht kennen, verdrettere sich um seinen Namen. Nirgends hielt er sich aus, aber überall war er va; Niemand wultte jeine Wege, aber Jeder jürchlete sie. Dies Gefühl erzeugte einen wahren TerroriSlnus. Mitten in der Nacht erschien der Franzi, klopste ans Haus und weckte die Leute. Dann muhte die Bäuerin ausstehen und Feuer anzünden, um eine Mahlzeit zu kochen, er aber saß plauderno ain Herde und sah ihr zu. Er stahi nicht, um zu stehlen, nur weiin er etwas brauchte ultd nur so viel er brauchte, bvgehrte er. In den meisten Fällen ward er Gemeinde Marburg ein Uebereinkoinmeii zu treffen, daß die Marken gegenseitig respektirt werden. Die Sektion beantragt durch Herrn Dr. I. Schmiderer, sich verneinend zu äußern und wird diesem Arrtrage beigestimint. Herr Joseph Wrabel, welcher das Haus der Eheleute Franz und Elisabeth Slanitsch in der Allerheiligen-Gasse bei der zwangsweisen Versteigerung gekaust, erbietet stch, zur Herstellung des projektlrten Hauptkanats im Stadtgraben einen Beitrag von 700 fl. zu leisten. Die Sektion (Berichterstatter Herr Prod-nigg) empfiehlt, dieses Anerbieten zur Kenntniß zu nehmen und sosort mit den Arbeiten zu beginnen. Herr Johann Girstmayr dringt darauf, auch mit deu übrigen Anramern zu unterhandeln, damit es möglich sei, die Straße im Stadtgraben zu eröffnen. D»e Gelneinde habe kein Jntereffe an ver Herstellung dieses Kalrals, ivenn nicht früher die Straße zur Drau gesichert sei. Der Herr Bürgermeister bemerkt, daß er zur Föiderung dieses Plaue» bereu» mit mehreren Anrainern gesprochen und befriedige das Ergebniß der Verhandlungen; die Bedingung aber sei, baß die Grabenstrave eröffnet werde. Herr Anton Badt spricht sür vre Lerlän-geruilg des Kanals; diese habe jedoch nur dann einen Zweck sür vre G«!Meinde, wenn zugleich eine oroentliche Strafe ungelegt werde. Fall« die Gemeindevertretung dies beschließt, werde er Mit grötztein Vergnügen beisteuern. Herr Julius Psrimer betont die Dringlichkeit, näher« Erhebungen zu pflegen und den Gegenstund bis zur nächsten Sitzung zu vertagen. Der Herr Bürgermeister hält eine koin-missiouelle Begehung sitr unbedingt noihwendig. Nachoeln vie Herren: Flucher, Girstmayr, Dr. Lord er, Anton von Schinid, Wiestnger nno Dr. Reiser das Wort ergriffen, wird 0vm Antrage oes letzteren gemäv beschloslen: der Stavt-rath habe mit Zuziehung der Bauseklion die er-foroerlichen Verhanotungen zu pflegei» und soil Erst nach langer Mühe war man seiner habhast gewordeit uno halte ihn in die Frohnveste der Hauptstadt avgetieserl. Doch serner oerzweiselten i^nlschlossenhett gelang es, zu entfliegen, indem er sich ourch sämmtlictze Stockwerke herunterließ. Unten angetangl, gewann er das Freie und enitain iii die Berge, »n denen es zuin allgelncinen Entsetzen hieß: Der Wiesbauersranzl rst wieder val Es war mir satal, daß er nun auch uiich zu seineit Freui»-ven zählte; denn ich sürcyttte, er würoe die neue Bekanntschast ausnutzen und sich eines schönen Abends zuln Souper (vu iivlit^ euitaden. Uno wirklich machte er inir bald einen neuen Schrecken, ^ch war allein im Hause uiid sab noch Abelws bei der Lainpe, da kam mit einemnial b»e atte Dienerm gerunnt und slit-sterte entsetzt: „Denken Sie liur, draußen aus oen steinernen staffeln der HauSthür sitzt schon seit einer Viertelstunde ein Kerl; icy Hab durchs Küchensenster hinauvspekulirt und surchte, es ist der Wiesbauersranzl. Jesus, Maria iilid Joses", setzte ne hinzu, „jetzt wird er noch anttopsen unv hercinwollen.- Schrecken und Neugier waren gleich mächtig, uno so stieg ich denn die Treppe«» enipor, lautlos und ohne Licht. Oben »oollte ich oa» Fenster ösfuen uiid hiiiabspahen, den«» vielleicht auch die Frage, betreffend die Anlegiing der Grabenstraße in Behandlung genommen werden. Der Herr Bürgermeister bringt zur Kennt» msj, dab er wegen der Mädchenschule von mel)-reren Seiten gedrängt werde, diese Angelegenheit endlich ins Neine zu bringen. In sanitäls-polizeiltcher Hinsicht sei die Entscheidung sehr dringend, die bisher nur durch die finanzielle Lage verzögert worden. Herr Prodnigg erstattet Bericht über die Bestimmung des Bauplatzes und beantragt: das Schnlgcbäude ln der Psarrhofgasse werde adap-tirt, das Gebäude am Domplatz jttr die höheren Klaffen dieser Lehranstalt belassen. Letzteres würde nur kleine Reparaturen ersordern; die Kosten für die Adaptirung des anderen Gebäudes werden auf 25.000 st. veranschlagt. Die BauarbeUen sollen noch bis zum Oktober durch« geführt werden, so daß es möglich wäre, die Schule NN Frühjahre zu cröfsnen. Bis dahin mögen die oetressenden Klassen in der Burg oder im Kreisamts-Gebäude untergebracht werden. Herr Girstmayr versichert, daß die Fundamente des Schulgedäudea tn der Pfarryofgasse für eine solche Adaptirung nicht stark genug seien, und dab vte Hauptmauern die nöthige Tragsähigkeit nicht besitzen. Er stimme aus finanziellen Rücksichten für einen Neubau und deantrage, denselben dort aufzuführen, wo die Gemeinde bereits eine Baustelle besitzt — am Tappeinerplatz. Marburg foU nach dem Plane der lÄrazer vorgehen. Herr Blze-Bürgermeister Stampfl befürwortet diesen Antrag. Die Baustelle am Tap-peinerplatz sei die euizige, die wir haben und sollte diese nicht hinreichen, so könne ein Theil de» Nachbargutes bis zum Stadlpark hinaus dazugekaust werben. Herr Anton von Schmid unterstützt den Antrag der Sektion, welcher der finanziell günstigste sei. Bezwelfle der Gemeinderath die Stärke der Fundamente, so könne ja untersucht werden, ob es möglich se», daraus zu bauen. Herr Marco erinnert, dab em Gesetz bestehe, wie Schulhäuser gebaut werden müssen. Wer dieses Gesetz ansehe, müsse finden, daß der Platz in der Pfarrhos'Gvsse nlcht elUspricht. Der ^ettionsanlrag sei auch deshalb unan^ nehmbar, weil dlejer Plan vom Sluvl''Schulralh nicht angenommen, auch vom Landes-Schulrath schon pizhorreszirt worden. Der Redner sprichl jür das Geviert am Tappeuterplatze, welches der geeignetste Bauplatz se» und wetl oazu noch ein Anthelt erwolben werveit löime für einen Garten und die Turnhalle. Herr Anton von Schmid entgegnet, duv das erwählUe Gesetz nur auf Neubauten Aa-wenvung finde, nicht aber auf Adaptirungen. Dle Herren: Anton Badl, Dr. Uorber, Jullus Psrlmer erklären sich sür i)en Antrag war es doch nur ein harmloser Handwerks-burjche, der Viesen unentgeltlichen Ruheplatz de-»lützte. Trotz der äußersten Sorgfalt hörte der Freuwe, vatz sich d»e Scheiden bewegten, und Utdcm er den Kops zulüctichiue, sah er regungs. los ju mir empor. Es war dteselde Gestalt wie »ieullch; es war der Wtesl)auelsranjl. lim das Rtsilo zu vermtndern, ergrtss tch vte Znuiultve. ^Mochl'jl was, Franzl, soll tch Dtr was htuaus. lcagen, wann D' Hunger hasl'i" -» l»es tch nul tunstlertscher ^arlltchkett dem Gauuer zu. Er Uder erwiderte nut stoischem Kopsnicken: „Dös drauchl's nit, Karl, »ch Hab' schon g'sulterl heul' uttd inuß noch weiter. Blos rasten möchl' ich a wenig." Kurz darauf erhob er sich und ging von vairnen. Ultlerdessen kain der erste Schnee» ich schloß ineiiie Soinnierivohnung und zog zuiucl in die Sludt; draußen aber geisterle lneiii Fi^uttd heruin und suhr sort zu rtPiiriren. iiiLie es »hin dabei ergangen, erfuhr ich erst, uls ich spater eininal wiederkehrte. Eines Tages, nachdeln er Siesta gehalten, fiel er doch den Häschern in die Hänoe. Jlu ^riulnph ivard er an oas Gesängniv des Lauv-gerichlü abgtlteserl, und Jeberinann aihinete leichter, weiui inan sich auch nicht ganz vor ihtn gel)orgett glaubte. Denn etwa» UiiverwUst- des Herrn Girstmayr und den Zlisatzantrag des Herrn Vize-Bürgertneistera und wird diesen zugestimmt. Für deu Antrag der Sektion stiminen nur sieben Mitglieder. Herr Marco verlangt, es möge beim Stadt-Schulrath angefragt werden, ob ihm dieser Bau^ platz genehm sei, und daß mit Herrn Johann Girstmayr j. uuterhandelt werde, ob er im Bedarfsfall den anstoßenden Gruiidtheil verkaufe. Auch dieser Antrag wird zum Beschluß erhoben. — Herr Prodnigg berichtet über die Anfer-tigung eines Planes, betreffend die Kanalisirung und Wasserableitung im Stadtgebiete am linken Drauuser, wie selbe tn der Sitzung des Ge-meinderathes voin 23. Septetnber 1880 beschlossen worden. Die Sektion stellt den Antrag, es werde der Obmann der Bausektion ermächtigt, nach obigetn Beschlitß den fraglichen Plan auf Grund einer vorhergegangenen Ausschreibung ansertigen zu lassen. Herr Anton von Schmid kennt einen tüchtigen Fachmann (Herrn Nagy), welcher gegen ein Honorar von 1500 fl. diesen Plan verfassen würoe. Herr Girstmayr findet den Gegenstand zur Entscheidung noch nicht genügend vorverathen und beantragt, denselben an dte Bauseltion zurückzuweisen. Der Herr Bürgermeister tritt für die Dringlichkeit der Sache ein. Fünfzehnhundert Gulden seien für die Anserliguug eines folchen Planes ein geringer Betrag, wenn inan bedenke, was von anderen Ingenieuren verlangt worden. Im nächsten Jahre könne die Arbelt ausgeführt und l)ie Ausgabe im Präliminare eingestellt werden. Nach dem Antrage des Herrn Bürgermeisters wird diefer Gegenstand an die Bau-feklion zurückgewiesen, die in der nächsten Sitzung ein definitives Offert vorlegen soll. Der Geineinderath bewilligt fünfzehn Gulden für Preise, welche bei der Prüfung der gewerblichen FortbildungS-Schule vertheilt werden. (Antragsteller Herr Pfrimer.) (Untersteirische Bäder.) Die Quelle in Tuffer bricht sich fast mitten im alten Fluß-bette der Sann zwischen dem wilden Gesteine Bahn, und es ist erwiesen, baß dte Römer bei ihren regelmäßigen Märschen durch diese Thäler die Quelle benützt haben. Römische Münzen filiden sich dort wie bei allen anderen Quellen, rötNlsche Inschriften, in Stein gehauen, dann augustissimis", den weitberühmten Nyuip^ei» der warinen Quellen, siiid aufbewahrt uuo zutn Theile im Rölnerbalie noch vorhanden. In Tuffer hat sich die Sage erhalten, daß die Bewohner der Umgegend jchon vor Jahrhunderten liches lag in seinem Wesen. Bald machte er neuen Alarm. Der nächste Tag war kaum angebrochen, so kam der Etsenmeister getausen und klingelie wie toll am Hause des Arztes. „Komntelt Sie »mr geschwittv Heruder, Herr Doktor, t)er granzl hat sich heul Nucht erhentl. Gerade, wie ich die !)tunve »nachen wollte, seh' ich ihu ani Kreuzstoct hängen. Doch weil er jchon eiskalt war, Hab ich ihn gar nicht iiiehr abgeschltUten." Spornstreichs eilte der Arzt in das Gefängniß uiid fand, daß sich Alles uac^ Bericht verhielt. In jener wilden Ber-zweiflung, die bei energischen Naturen besteht, wetin sie keinen Ausweg mehr fühen, hatte der kühlte ^tauber beschtoffetl, sich selbst zu »nordeu. Sofort schiittt der Arzt die Leinwandschtingen durch; kalte» Wufser wurde ihtu ins Gcsicht ge-goslcu, über utle '^elebut,gtoelsuche dUeden erfolglos. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde iin Ott und d6iele, die sie vernahinen, meinte»-, das fei die erste nützliche Handlung des FlU»>zl. Ja, wenn er nur wirtlich hin ist! fetzten die Pessiinisten dazu, de»n Teuscl darf tnan liicht trauen, bis er im Grab liegt. (Avrtsetzuttg soi^t.) dort leichte Badebaraken bauten, und daß Römerbad wie Neuhans, so weit die Geschichte zurücklveist, „össeittliche" Badeanstalten waren. (Feuerschaden.) In Ponigl haben drei Griindeigenthülner durch den Braiid ihrer Ge-bäude einen Schaden von dreitausend Gulden erlitten. Dieses Feuer soll durch Nachlässigkeit der Hauslente eutstanden sein und ist kein schädigter versichert. (Im Amtslokal bestöhlen.) Dem Grundbesitzer Johann Lestak von Neukirchen wurde im Aintslokal der Cillier Vorschußkaffe aus der Seitentasche des Rockes eine Brieftasche mit 23 fl. gestohlen. (Mißge schöpf.) Der Gemeindevorsieher von Bergenthal bei Lembach, Herr Georg Lösch-nigg. besitzt ein sechs Wochen altes Kalb, welches ein Zwitter ist und anßerdein nur drei Füße hat. Es fehlt nämlich der rechte Hintersuß gänzlich und ist der betreffende Körl'ertheil so gesialtet, als wäre der Fuß sammt dein Hkft« knochen förmlich ausgelöst wordeir. Gehen kann dieses Kc»lli nur mühsam, springen aber so leicht, wie ein Anderes mit vier Füßen. (Zum Brande in Rogeis.) Wie uns behördlich mitgetheilt wird, hat der Thurin« Wächter Simon Mlineritsch den ain 25. Juni 1881 um 1 Uhr Morgens in Rogeis siattgefiindenen Brand beim Stadtamle angemeldet. (Blitz und Brand.) In H. Geist bei Gonovitz fchlug der Blitz in das Wirlhschaftö-gebaude des Grundbesitzers Johann Ziegler und wurden dieses und das Wohnhaus eingeäschert. Die Schwester des Besitzers erhielt lebensgefährliche Brandwunden. (Stadtordnung für Pettün.) Die Gemeindeveltretung von Pettau hat befchlossen, nach dem Beispiele von Marburg und Cilli eine Stadtordnung zu erwirken. «eyte Post Der Lehrerverein der nordöstlichen Steiermark hat in der Hauptversammlung zu Hart-derg den Bekämpfern des Lienbacher'schen Antrages im Reichsrath seinen Dank ausgesprochen. Bei den Wahlen sür die Handelskuintner in Prag haben die Deutschen bis auf Eine Ausnahme gesiegt. Der akadeinifche Senat in Prag hat den verfassungstreuen Theologieprofeffor Schindler zum Rektor gewählt. Jgnatieff soll fest entschlossen sein, eine lie-trächtliche Ermäßigung des Kriegsvoranschlage» zu beantragen. Der Fiirst von Bulgarien hat die Petitionen, welche die Aiifrechterhaltung der Ver-fuffung verlangten, zerrissen. Petenten wurden in feiner Gegenwart van Militärkommissären Mißhandelt. Durch Cwil- und Mltitärbeamte wurden Wahlzettel vertheilt; wer anders wählt, wird verhaftet und bestrast. Die Bevölkerung von Ntkopoli befindet sich in vollein Ausstande. Landwirtfischaftliches. Mtljr Viel) Zlt liattcu als reichlich crutihrt werden kann, ijt ciner der grojuen ^ttjtcr der Landwirthjchajt. Trotzdein ist derselbe so uligemeln verlireitet, wie selten ein anderer. Am tneislen siud es dlv kleineren und mittleren Landwirthe, die in bieseu Fehter verfallen, aber auch iu den Stallen großer Besitzer ist mir dies jchon begegne!. Ktelnere Bchger glauben nicht selten, sich durch Bermehrung ihres Biehsiaildes nach nußenhin den Anscheili gröberer Wohlhabenheit zu geven, wie deiili natürlich gar »»ianche auch tnelneu, da, wo sich eine Kuh iiuin^r recht salt srißl, könne auch noch eine andere leben und so se» der Nutzen des Futters zu verdoppeln. Allein hierin liegt ein großer Jrrthum; deitn ein jedes ^lück Bieh braucht von dem ihtn gereicht wer-oenden Futter einen Theil zur Unterhaltung seines Lebens, und erst der U^berstuß wlid iir Nutzstoffe (Milch, Fleisch, Duilge») uingewundell. Attgeiwmmen, zwei Kuhe detämen zusaminen lägtich 56 Psund Heuwerlh und jede verbrauchte l4Psuttd zur llnterhaltung ihres Lebens; wenn nun zu diefen zwei Kllhen noch eine dritte gestellt würde, dle mit den beioeir ersten die 56 Pfund Heuwerth theilen müßte, so hätte diese natürlich auch 14 Psuud zu ihrer Lebensunter-Haltung nöthig. Die zwei ersten Kühe allein verbrauchen zweimal 14—28 Pfund zur Lebene-unterhaltuna. also blieben von den 53 Pfund Futter 30 Pfund für Milch, Fleisch und Mist; die drei Kühe aber verbrauchen dreimal 14^42 Psund als Unterhaltungssutter und es bleiben demnach von 58 Pfund nur 16 Pfund zur Nutzerzeuguns,. Wer rechnen kann, der rechne l Klaus ch. Kundmachung. Vom 1« Juli 1381 anl^ksanjien findet in den ebencrdigtn Lokalltntcn des Albensberg'schen Hauses am Hauptplatze, wohin das Filialpost-,ind Telegrafenamt, dann die Postamts-Kasse verletst werden: 1. Die Ein- und Auszahlung der Anweisungen und Nachnahmen bis und über 20V fl., 2. die Ausgabe der Brief- und Fahrpostsendungen, dann der Depeschen, 3. die Ausgabe der Frachten und 4. die Ausgabe der telegrafischen Anweisungen statt. Die ober den EingangSthüren angebrachten Ausschriften besagen daö Nähere und werden die Amtsstunden später bekannt gegeben werden. K. k. Postamt Marburg, 23. Juni 1831. 694) Schasfer. Nr. 65l1. (713 Kundmachuug. Bom Stadtrathe Marburg wird anläßlich dkS häufigen Vorkommens der Blattcrnkrankhcit in Erinnerung gebracht, daß laut Verordnung der hohen k. t. Stattl^alterci vom 15. Februar 1875 Z. 1726 jedeS Familienoiierhal^pt, unter dessen Angehörigen, Pflegebefohlenen, Arbeitern, Dienstboten zc. ein Blatternfall sich ereignet, insbesondere auch die Hausbesitzer, Jnsiitutsvor-sieher, Besitzer von Fabriken, Gast- und Cinkehr-häusern unter strenger Ahndung verpflichtet sind, die Anzeige hievon sogleich av den Sladtrath zu erstatten, und daß jcde Verheimlichung von Vlalterntranken soivie die Unterlassung der pflichtgemäßen Anzeige mit Geldstrafen von 3 fl. auswärts belegt wird. Marburg am 24. Juni 1881. Der Bltrgermeistkr: Dr. M. Reiser. Z. 6423. (699 Kundmachuug. Vom Stadtrathe Marburg werden im Sinne des Gesetzes vom Jahre 1863. wornach für das Halten der Hunde in Marburg eine jährliche Auflage von je 2 fl. ö. W. zu entrichten »st, die Besitzer von HundkN aufgefordert, den Besitz derselben vom I. bis 31. Juli 1881 bei der hiesigen Stadtkasse anzumelden und die Auflage per 2 sl. gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigt», als im widrit^en Falle jeder Hund, welcher vom 1 August 1881 an Mlt einer für das nächste, vom 1. Juli 1831 bis Ende Juni 1882 laufende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form nicht versehen ist, vom Abdecker eingefangen und nach Umständen sogleich vertilgt werden wird. — Für Hunde Fremder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken bei der Stadtkasse behoben werden. Jede Umgehung der Sleucrvntrichtung, insbesondere die Verheimllchung eines steuerbaren Hundes, oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, außer der zu entrichtenden Juhrestaxe per 2 fl., mit dem doppelten Erläge deisrltien per vier Gulden bestraft, wovon dem Anzeiger die Hälfte zuMt. Marburg am 22. Juni 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. ViUllbrimisdall«. Heute Mittwoch den 29. Juni 1881 von der 715 8iids»nhiin»erkslnttei» - ZNllMnjielre unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Ansang 6 Uhr. t5ntröe 20 kr. Srcitag den l. Juli 1881. Abends 8 Nhr in Kerrn HP. Höh' Hartenlokalitäten: Äußerordentlichl Liedertafel unter der Mitwirkung der Bereins-Hauskapellc, znm Besten ihres Mnslkfondes. x- kt « « 1. Marsch aus der Operette „Aistda" von R. Genee. 2. Kuverture zur Operette „?rinz Wethusatem" von Joh. Straub. I. „Arnhtingsfest-Warsch", Chor von Becker. 4. „Hcrtteöte Augen", Polka fran^aise von Frij» Wagner. 5. „Watdsicd", Cl)or von F. Abt. Entrve 30 kr. pr. Person. Kajsa-Eröffnnng nm 7 Nhr. 6. „Myrthenölüthen". Walzer von Joh. Strauß. 7. „Wohin mit dir Arendt" Volkslied v. Silcher. 3. „Stefanie-Havolie" von Alfons Czibulka. 9. „Waldlne". Polka Mazurka von Joh. Strauß. 10. „Da steitrifchc Aua", Chor von I. Schmölz er. 11. „jieöessturm", Polka schnell v. Frih Wagner. (703 Bom I Juli l. I. ivird der Milchverkauf vom Gute RvgeiS hier in Marburg eingestellt. (702 Indem wir unseren geehrten ?.!. Kunden für das uns bisher geschenkte Zutrauen danken, geben wir zugleich bekannt, daß von nun an sämmtliche Mlch verkäset wird, und es wolle sich bei Bestellungen von Käsen an die Ver» waltung gewendet lverden. (702 Verwaltung RogeiS, am 28. Juni 1881. IV«« kostet für Studenten, Kinder und Lehrlinge IS kr. bei üitHvrßvI» 26 Herrengasse 26, (697 S sehr billige Wohnungen im Hause Nr. 38 der Kärntnerstrahe sind sogleich zu vergeben. (700 I vsr äor dlssixsn krsi^UULSl» ?öusrvsdr ttllsn liamsraäen Iljaelirielit von <1sm ^klsdsll äer Herrn ^ntvii Rotttiidrerk, vsleksr ksutv im K5. I^6l)6Nk^aItrs plütiilieli vorsvliiscl. Das I^vilzbsnbsxängnigg tiutlst. <1sn 20. .luv! um Illn' vmi «llr I^oi- «?kondsstattunAg-^nstaIt aus statt. km 23. .luni 1V8I. Wohnungen! große und kleine, gassen- und hofseitige, auch möblirt, billig -- gleich oder mit I.August. Mühlgasse Nr. 7. (7i4 Qvuostvr (-kttuvA, ?iu kt.)^1v0l1ev öluwer» unä orievtalldjelieu^ ?l)e8sjll3, von äen vtvkkvdsivZ» iiis z:u!! äkn o1oxg.Qt0»tv», Ullä 2>var in ^ Uaturvll, Vlav?» mktt, volü, Velour. M Ii k.k. Hlttdelvtvlk- unÄ Vi^ppieltfkbrikANttN^ ^ I»pelenHukilesI>.islvn stoliON Dieristou. )Xostellttdorsvd1äxv uaol» Ije!i!rnntAa1)6^ ^ äor OimousioitSQ Wohnungs-Anzeige. Eine gassfnseitige Wohnung im Baron Sanl'Pl^'s'ben Hause, Burggnsse Nr. 22. be-iieliend aus 4 Zimmern sammt Zu^ichör, ist wegkn Todcsfnll sogllich zu vergeben. (700 Anfrage bei Jos. Kadlik dnsellist. Verstorbene in Marburq. Am 23. Juni: Koro«ec Josefa, Minzerin, 25 I., Lungentnlierkiilosei 25).: K ro iS Valentin, Winzer, I., CystitiSi Beide im össentl. Krankenhause. Nur kurze Zeit hier zu sehe»: Heeliiiilzeliez Vlieslüe am Sofienplatze, ^ sel'r interessant und sehenSwerth für Jedermann.MM Geöffnet an Wochentagen Nachmittags von f> liiö 9 Uhr, Sonn- und Feiertags von Morgens 10 Uhr liis AliendS 10 Ul)!. 630 . ES l)ittet um zahlreichen Besuch l^. l'er8»ir «us ksns. Gin HanS mit schönem großem Garten in der Kärntnervorstadt und eine gute Wiese in Leitersberg sind unter billigen Bedingungen zu verkaufen. Letztere kann eventuell auch verpachtet werden. (698 Anfrage bei St rasch ill am Lendl'latz. Mm-MMioil. (690 Vottl k. k. ^Bezirksgerichte Marblirg l. D. ll. wird bekannt geinacht: Es sei über Ansuchen des Dr. Alois Drasch durch Dr. Alex. Miklauh die freilvillige gerilhtliche Versteigerung der demselben gehörigen 90 Stärtin Wein aus den Zahrgällgen 1878, 1879 und l88U betvilligt und zur Vornahnte derselbeit die FeilbietllngS'Tagsatznngen auf den 4. Juli und eoeiltnell auf den S. Juli jedesmal Vormittags van ^—12 lihr und Nachlnittags von 2—5 Uhr nlit dem Veisatze angeardnet war-den, daß der Ansrllfspreis bei den Tag-satznngen bestiinlnt lvird, das; zllerst die Wellie ill den Kellereien in Zirlnilj und sohin jene ill Allenberg Nttd Grahnitz, Sildbahllstatian t5gidi-Tnnne!, feilgeboten lverdell, das; die Weine nur gegen sa-gleiche Bezahlung hintailgegebell tvelden llud dasz lvegeu Wegschaffllllg der verstei-gerteil Weiue die (i'rstelier sich mit dem Vertreter des Gesnchstellers Herru Dr. Zltiklailt) ills Eillverllehmell zll sehen haben. k. '^^'zilksgcncht Mail'urg l. D. U. am 15. Jnul 1^8i. Nerantwortlichr Redaktion, Druck und S'erlag von Eduard Janschiß in Marburg? Lotto Zichu»g>» vom ZK. Juni: Liuu 7ü k<> üÄ 33 Ig Tritst: c>« l b« »5 40 "««SÄ '