Nr. 175. Samstag. 1. August 1908. 12'. Jahrgang, Mbacher Zeitung Priinumera, nn: Autimlimr dli ^'ulin und ^rirriagr, D>e Nbminiftration besindcl sich MiNoiii'straße Nr. 20; die Nedaltlon Dalmalingassr Nr. 10, Eprrchstunden der NebaNio» von !< bi« 10 Uhr vormittag«. Unsranlierte Vriesc »erben n,ch! angenommen, Manullrwt'' nicht zurüllgcstellt. Telephon-Nr. der Redaltion 52. Amtlicher Geil. Teine k. mW k. 'Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung voin 25. Illli d. I. dell 3tat des Oberlalldesgerlchtes in Graz Dr. Anglist ^reiherrli von Odelga zlinl Vizepräsident ten des Landesgerichteo in l^raz, den, Landes gericlitsrat .^larl '.vi artinak in Marburg zuni Oberlaildeogerichtc'rate daselbst, den Landes-gerichtsrat Dr. Josef .tterschbanm in Graz zuin Oberlalldesgerichtsrate bei dein Landes-sserichte in l^raz, die Lalideogerichtsräte Dr. Viktorin Wann e r in Laibach nnd Wilhellil ^titter, von L n s ch i n in (^raz zn Näten des Oberlaildes-gerichtes in ^iraz nnd den Landesgerichtsrat Albin "3 ch arnagI in (^raz zuni Vizepräsidenten des >,treivqerichte-? in Leoben allergiiädigst zn ernennen gernht. >t l e i n n». i». Teine k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließnng vom 25. Juli d. I. den, Landesgerichwräten Anton Level,- in Nn dolfsloert nnd Anton Liebisch in Marburg tar frei den Titel nnd Charakter eines Oberlandes gerichtsrates allergilädigst zu verleihen geruht. 5l lein nl. l>. Den 30. Juli 19N8 wurde in der l. l. Hof. und Staat«, druckcrei das IH. Stück dcr rxthenischen Ausgabe des Reichs» gcsetzblattes des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom W. Juli 1908 (Nr. 174) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß« erzeugnisse verboten: Nr, Al «Kr»)» vom 25. Juli 1908. Nr. 30 .ßmjebovnil? <.)!>/<>i-» vvm 25. Juli 1W8. Das in Vlch.Nancy gedruckte sslügblatt: «Mas wir wollen.» Mchtccmtlicher Heil. Die Ereignisse in dcr Türkei. 'An den maßgebenden Ttellen in Paris ist man vorlänfig noch sehr znrückhalteild mit bestinlnl-ten Meiillingsäußeriiilgeii über die Tragweite, >r>elll,e der Verkündnng der Verfassliilg in der Türkei für dies.'-? bleich beizulegen ist, sonne übei die ino Anste zu fassenden Wirkungen, lvelche diese Nendnna. anf das Gebiet der internationalen Politik angilben könnte. Man betrachtet es als ein von allen ernsten politischen .tt're'sen ,'>n beobachtendes l^ebot der Vorsicht, den weiteren Verlauf der ein ander in raschem ^trom drängenden Ereignisse ill >lonstantinopel nnd eine festere Gestaltnng der Lage abzuwarten, die mit der Wiederherstellnng der >ionstitntio» von l,^7ll keineonx'gs schon eine volle >tlärnng ersahreil hat. Immerhin läs'.t sich aber feststellen, das; in Paris die Meinnng keinen Anklang findet, wonach die türkische Umwälzung das Ergebnis einer schlanen Verechnnng znr TllrchkreN" ,)Nng der enropäisllien Interventioil nild der Ve schlns; der Niickkehr ^li koilslitiltioilellen Eillrichtlili' geil iül Iildiz ,'^n dein ^ivecke gesagt worden wäre, jich dor .Neforillaktion der Mächte zn entliehen. Derartige Absichten hätten, wie man betont, dnrch-an5 nicht die straft besessen, den ^nltan zll eiirer solch folgenschweren Entscheidung nnd znm Eiw schlageil eiiler Nichtlilig ,',u bestimmen, der er imme'l »lit Abneigung gegenüberstand. Zur Wiedereinführung der Verfassung können vielmehr der 3ullan und seine.^iatgeber nur durch eine sehr gefahrvolle (^estaltnng dcr Lage, die keinen anderen Anowea, offeil liest, gedräilgt lvordeu sein. Im ,5inblick auf dieseil Nrfpruug der ileueil Aera verniag mail sich der Auffafflillg jeiler Schwarzseher nicht mizllschlie-s;eil, loelche all die Tanerhaftigkeit der koilstitlitio-nellen Einrichtnilgeil in der Türkei nicht glaubeil nnd einen baldigeil Nückfall iil das alte Willkür regime vorherfagen. Die (Gewalt der Tatsachen, welche den Machthabern am Vosporns die Notwendigkeit der Verkündignng der Verfassnng ans erlegt hat, ist allen Anzeichen nach als eine danei"nd wirkende >traft zn betrachteil, welche emer lllnkehr znm früheren 3ystenl den Weg versperren wird. Die russischen Blätter äustern sich ziemlich skeptisch über die Festigkeit des neuen Regimes in der Türkei. „Novoje Vremja" schreibt, die >loilsti' tutiou lverde die erhitzten (Gemüter dl>ö Volkes wohl beruhigen, allein es sei fraglich, ob der Tul-tan es verstehen lverde, sobald die Trdnnng iln Lande wieder hergestellt sei, sich in diese dauerilve Verringerung seiner Macht zu schicken. — ,,Nje<'" führt au5, nachdenl der Sultan den Iungtürken nachgegeben habe, habe er die schwere Vürde seiner Verantwortlichkeit gegenüber den ^ordernngcn der Mächte in betreff Mazedonien? voll fein.il ^chullern abgewälzt. Ohne Zweifel koillpliziere die neue Wendmui. ill der Türkei die Lösnng der mazedonischen ^rage nnd dac< Verhältilis der Mächte zn derselben. Erschiitlerlingen seien nicht anogeschlos-sen, lveohalb eiil festes ^usainmenhalten '1ius',lallds ulid Englands doppelt geboten erfcheine. - -,,^lovo" erörtert di? Bedeutnilg der >tonstitntion iil der Türkei als ein Niedererwachen ans einem langen 3chlaf. änf'.ert jedoch bedenken onrüber, ob die nene Verfafsnngsform sich alich werde behaupten können. Die Einberufuug eines Parla-mento in der Türkei sei wohl noch lein endgültiger 3ieg der >ionstitutl'on, allein jedenfalls eiil erfren-licher Tchritt llach vorlnärts. ^^ „Nns'.kija Vjeoo-inosti" erklären, die mazedonische ^rage sei jetzt in ihr heikelstes Ttadinm getreten nild lasse die Möglichkeit internationaler ^erwicklungeu zu. Die Vor« wirklichuilg der englisch russischeu .'liesormprojelte sei auf ein unerwarteteo Hilldernis gestosteil. — ,,^iržinoten. deil diesc ^rage bilde, loerde mit denl Schwerte zerhauen nnd nicht durch diplomatische >toliserenzen gelöst lverden. — Die „Peter5bnrg<'r Leitung" ist der Ansicht, daß der Tieg der ftmg-türkischen Beivegllng die folgenschlvere nnd bedrohliche nlazedollische ^vrage auf die Tagesordnung rilcke, und zwar ill einer komplizierten Gestalt. Feuilleton. Auf dem Abfahrtsperron. Es ist ein wahres Muck. das; nur wenige' wissen, wie gnt man sich al» Unbeteiligter n,n 2« »eller bei der Abfahrt eines Zuge» unterhalten kann, ein wahres (^'lück^ weil soust die wirklichen weisenden gar ilicht zllill Zug gelangen würden. Dazu keinerlei Vormerkgebühr oder sonstige Vexa-tionen, wie ill einem anderen Theater, wo man sich lanter Zuschläge gefalleil lassen mus;, sondern man wendet sich vertranenovoll an den Automateu, der lveit höflicher ist als andere Kassiere bei Zngstücken, mild steckt ihni das besagte ^.ssellerslück in die Oeffllnng, lvorauf er einem selisainerlveise die verlangte >larte voil oben soznsagen auf die .ssaud speit. Er macht e5 nänllich tällschend ähillich. Und wan kann mall da nicht alles für sein Entree erleben? Man kann von einem wirklichen (Geheimen .liat auf die ^üs;e getreteil werdeu, >l,an kailn mit dem .Kammerdiener eiller Erzellenz karambolieren lind dabei ganz erzellente l^robheilen erlmsch.'n, >nan kallil seheli, wie die gefeierte, Diva N. mit ihren Nofeilfingern eiileni Pfirfich lOH, (^lück-licher!j die »aut abzieht, man kann höreil, wie eiil crgranter Lebemann so kläglich, wie nnr ein Nickel-kind in aewisn'u Augenblicken, nach seinem Träger verlangt ... ja, der Träger, dao ist der ste!5 ge suchte, stets verdächtige Mann des Tages. „Numero neunzehn!" schallt der >i'lagerus durch die weite Vahnhofhalle und wiewohl der Mann seit einem halben Menschenalter^toffer und >!offerchen zum Zu>g bringt, ohne das; auch nur eiil Diemen gefehlt hätte, regt sich in seinem tempo-raren Auftraggeber doch gleich der Verdacht, der >terl könnte am Ende mit dvr >>andt,asche die be-kannte Reise nach Amerika angetreten haben. „Nnn, da ist er ja. um so besser. .." und vornehm gleiteil zwei Nickelmünzen in die schwielige Hand. Nozn die Leute überzahlen, man sieht sie doch nicht wieder nnd umgekehrt. Dort vor dein Damenconp^ ist eben eine zart liche Umarmuug im (^ange. Eo sind satten, die den ganzen Winter über anf Tod und Leben strit ts'l. nnd sich nnr dann wirtlich verstanden, wenn sie sich von der bevorstehenden ^cheidnng unter-hielten ... jetzt gleichen sie zwei Tänbchen, die von Honigseim triefen. Fünf Minuten! Na. da lohnt sich keine Tzene. „Bitte, schreib mir gleich." „Du auch." „Meine Liebe, sei vorsichtig." „Dn auch." tm,dni"teiir dazwischen, indem er einem aufgeregten Passagier als ^chritlmacher dien!. „Vlal; aenüg. bitte." „Das ist eine Mcksicht5losigkelt sondergleichen ..." Der Aufgelvgie ^blickt im angewiesenen Eonp" fünf Zeitgenossen, die sich wie >tanipfhähne anf-blähen, um den Eindringling würdig '.n enwfan-geil. Alle Paffagiere find endlich unter lauter Rede llild <^egenrede untergebracht, da kommt der Verspätete. Er fehlt bei keinem Znge. ^mmer ist er von schlanker Gestalt, lässig in den Bewegungen nild affektiert gros',e5 Phlegma. (Gelangweilt blickt er limher lind entschlieft sich endlich, da er genügend bemerkt worden ist, einzlisteigen. Natürlich >.>llasse. Al,f d.'ll scheint man al'o gelvartet zn haben, denn jetzt die ernsthafle Mahnung! „Alles einsteigen, bitte?" Mehrere hnndert Augen richten fich inelüd!','^,) nach der großen Uhr. Nock eine halb.' Mmnte. Weihevolle Ttill. . ^ie ^'ollp'-türen nxr^u zugeivorsen. ^m shriller Pfiff und ini selben Augenblick trrten die un^'nueidlichen Taschenti.cher von ostmal. l ch '..veifelbafter Beiße in AMon. Der Zug kaun nch jetzt ohne loeiteres in Bewegung letzen. Einzelne der flatternden Windfahnen werden zu den Angen ge-fillnl, gibt eo do in jedem Theater Leute, die :'< tout prir loeineil wollen. Die Waggonräder ächzen leise. Der Vm!^,,,-, fällt. Alles in allem .'in recht anmianle^ ^ui^l. < „Figaro." > Laibacher Zeimng Nr. 175. 1628 1. August 1908. Politische Ueberftcht. Laib ach, 31. Juli. Abgeordneter Dr. Stein w end e r tritt iui „^celien Wiener Tagblatt" fi'ir delt Zusainincil-schlllß. der drei kleineit d e n t s ch f r ei h e i t l i ch e n P a rtei e n ',u einer großen Partei eiii. Die Zersplitterung habe sich in der vergangenen Session als sehr schädlich erwiesen, sie habe die Stellling der Deutschen gegenüber der Regierung geschwächt und ihr Ansehen bei der eigenen Wählerschaft untergraben. Der deutsche Individualismus, so wertvoll in >!unsl. Technik liiid Nissenschaft, sei in der Politik ein schweres Uebel. Gewiß bestünden Unterschiede zwischen den Deutschböh-inen und den Vertretern der Alpenländer, zwischen Agrariern uud Industriellen, zwischen Produ',en-len uud.^ousuinenten. zwischen Alten und Julig.'n. zwischen Realisten und Radikalen, aber die einzelnen Fraktionen gliedern sich nicht nach solchen Ver-fchiedenheiten, und im Rahmen einer großen Partei finden alle diese Unterschiede Platz uud freien Be-weguugsranm. Wenn (Großstädter uud GebirgS-baueru. zwischen deren Anschaunngen und Interessen doch eine ganze Welt zn liegen scheint, sich in der christlichsozialen Partei vertragen lind dabei ihre Rechnung finden, wenn der sozialdemokratische bedanke Angehörige aller Nationalitäten in .'ine mächtige Organisation zusannnenzwängt, so müßten doch anch die freiheitlichen Teutschen, ohne auf persönliche Ueberzeugungen zn verzichten, imstande sein, denselben tattischen Zusammenhang herzustellen, den die (Gegner anch nicht ohne Mühe gefunden haben. Tie „Testerreichische Volkszeitnng" nimmt den :l 0. I a h r e s tag d e s (5 i n in a r s ch e s d e r ö st e r r e i ch i s ch - u n g aris ll) c lt T r u p p e >l inBo s n i e n zliin Anlas;, um die Konsequenzen der türkischen Verfassung für das Okkupationsgebiet zu untersuchen. Das Blatt sagt: Die Ereignisse in der Türkei können keinen Einfluß auf die Vcrfassnngsfrage in Bosnien nnd der Hercegovina üben. Tie Türkei muß erst den Beweis erbringen, das; sie die Fähigkeit besitzt, ihr Land zivilisatorischen Zielen zuzuführen, daß sie über die ^raft verfügt, in das Ehaos Ordnung zn bringen. Man darf nicht vergessen, daß die türkische Verfassung nicht ein Ergebnis von innerer Notwendigkeit ist, sondern als die frucht momentaner Schwierigkci-ten erscheint, deren der Sultan durch die Niederherstellung der Konstitution Herr zn werden sucht, Tie türkischen Blätter besprechen anch die auswärtige Politik. Ter „Ikdam" verurteilt in einem langen Artikel die frühere Politik der Türkei nnd sagt. Europa war gewohnt, die Türkei als minderwertig nnd als Eindringling zu betrachten Selbst unser freund Teutschland hat uus zuweilen die Faust gezeigt. Tas Blatt bespricht die (beschichte Der mazedonischen Reformen feit Mürzsteg nnd fin-oet es natürlich, daß ein liberales englisches .Kabinett auf seine Vorschläge bezüglich der fliegenden Kolonnen verzichtet. Anch Frankreich, ein alter freund der Türkei, dessen Politik aber seit seiner Allianz mit Rußland den >turs geändert habe, verfolge jetzt eine der Türkei sympathische Politik. Was Deutschland betrifft, so wird es seine freundschaftliche Politik fortsetzen, weil die Einsetzung einer verfassungsmäßigen Regierung seinen wirtschaftlichen Zwecken mehr entspreche. OesterreichUngarn. und Rnßland zwinge der Antagonismus, den status qno zu wünschen. Ter „Ikdam" schließt, die, Türkei werde für einige Zeit von äußeren Schwierigkeiten frei sein, wenn nicht Uebelwollende sie beunruhigen. Wir müssen nun alle unfere Bemühungen znr Ordnung nnserer inneren Angelegenheiten verwenden und mehr als andere Nationen arbeiten, um Europa wieder zn gewinnen, damit es uus würdig erachte, in die europäische Völker' familie einzutreten. Ans Petersburg wird geschrieben: Hier eintreffende Meldnngen berichten, der tatsächliche Beherrscher P ersi e n s sei gegenwärtig Emir Boga-dur, der den Schah bewog, die Einbernfung des zweiten Medfchilis auf unbestimmte Zeit zn verschieben, das heißt die Tespotie wieder aufzurichten. Bogadur beruft sich auf Telegramme von den Provinzchefs, die angeblich eindringlich um die Aufhebung der Konstitution für immer bitten. Zwar warnen die gemäßigteren Ratgeber den Schah, der momentanen Stille nicht zn tränen, alleilt trotzdem werden neue Staatsstreiche vorbereitet. Mali plaut eine „Instizreform", eine Umgestaltung der Armee und eine Neuregelung der Finanzen, Projekte, die unbedingt ohne Mitwirkung eines Parlaments realisiert werden sollen. Tagesneuigleiten. — (Das Messer im Strumpfband.) Th<">o-phile Gautier und Alexander Dumas, der Vater, haben von den spanischen Damen behauptet, „daß sie in der Liebe sehr gefährlich und grausam seien und beständig die nnva^'a «i> 1a lijsn, das heißt das Messer im Strumpfband trügen". Gegen diese „Reputation" glaubten die Spanier energisch protestieren zu müssen. Aber die Franzosen scheinen doch recht gehabt zu haben. Die von Tag zu Tag wachsende Zahl uon Verbrechen aus Leidenschaft, das heißt aus Liebesleidenschaft, hat einen ehrwürdigen Senator, den Grafen Pena-Namiro, veranlaßt, in der Pairslammer mit sorgenvoller Miene auf die Untaten der nationalen „„«vnM' hinzuweisen. Die Folge dieser Interpellation war. daß di< Regierung die Schutzleute ermächtigte, Personen, die ihner verdächtig vorkommen, auf offener Straße anzuhalten unc gründlich zu durchsuchen. Dieses neue System hatte eine, unerwarteten Erfolg: in zwei Tagen konfiszierten die Mad- rider Schutzleute mehr alö 5!000 Waffen. Die Durchsuchung brauchte sich bis jetzt aber nur das starte Geschlecht gefallen zu lassen, und die scharf geschliffenen Stilette suchten und fanden einen diskreten Unterschlupf in den Strumpfbändern der Damen. Deshalb hat jetzt der unermüdliche Graf von Pena-Namiro beantragt, daß man die Galanterie der öffentlichen Sicherheit opfern und auch verdächtige Damen, und wären es selbst Herzoginnen, durchsuchen soll. Da man jedoch keineswegs die Absicht hat, das Schamgefühl der Damen zu verletzen, sollen die verdächtigen Strumpfbänder nur von einem eigens zu schaffenden Polizeigehilfinnentorps erforscht werden dürfen. — (Das „Abenteue r".) Ein amerikanisches Vlatt erzählt folgende angeblich wahre Geschichte: Lin junger Amerikaner tritt in ein Vostoner ilonfeliionsgeschäft, probiert mehrere Anzüge an und wählt einen, den er sich am nächsten Tage ins Haus schisen läßt. Wie groß ist sein Erstaunen, als er in einer Tasche des neuen Anzugs ein Vricfchen findet folgenden Inhalts: „Mögen diese Zeilen in die Hände eines jungen Mannes von guten Manieren fallen, der mit einem jungen Weib zärtlichen Charakters in Verbindung zu treten wünscht." War das ein Witz oder der Anfang eines interessanten Abenteuers? Der junge Man» will sich Gewißheit verschaffen und beschließt, an die angegebene Adresse zu schreiben. Seine Freude ist groß. Er erhält eine Antwort. Aber das ist leine Mädchenschrift. <3r liest: „Geehrter Herr, meine Frau hat Ihren an ihren Mädchennamen gerichteten Vrief erhalten und ihn mir zur Veantworwng übergeben. Als sie vor 15 Jahren in einem Konfektionshaus arbeitete, mag sie vielleicht den Vrief geschrieben haben, auf den sie anspielen; aber sie ist heute mit mir verheiratet und Mutter von sechs Kindern. Wenn Sie Ihre Korrespondenz nicht einstellen, so benachrichtige ich Sie, daß ich Sie bei den Ohren kriegen werde. Mit Gruß usw." Mit der Freude des jungen Mannes war es natürlich aus. Er stellte auch die Korrespondenz ein, begab sich aber sofort nach dem Modemagazin, um sich zu beschweren, daß man ihm einen 15 Iahr^ alten Anzug verlauft hatte. — (Die Haarpomade als Verräter.) Eine Sherlocl-Holmes-Geschichte macht jetzt in Washington die Runde, die den Vorzug hat, wahr zu sein. Im Jahre 1905 gelang es in einem dortigen Hotel einem Hochstapler, nach Anhäufung beträchtlicher Hotelschulden unter Mitnahme der Juwelen eines Gastes zu entkommen. Die Verfolgung war bis jetzt zlrxcllos, da di>e Angaben über das Aussehen des Täters weit auseinandergingen und demzufolge fast leinen Aufschluß über die Person gaben. Das einzige, was der Hochstapler im Hotel hinterlassen hatte, war eine Stange Pomade und die sollte ihm zum Verräter werden. Der Detektiv V. Madden hatte nämlich als einziges sicheres Kenn-zeichen des Täters die Tatsache, daß er den Scheitel auf' fallend weil links trug, und die Pomade wies denn auch infolge des tägliä)>1l»chdr»ck verboten.) lind wie zur Kräftigung sagte er: „Sie zweifeln wohl nicht, das; ich keine Ahnung von Ihrem Hiersein hatte?" „Soll das heißen, im entgegengesetzten Fall wäre ich nicht hergekommen?" „Nein, nicht gerade das." Wieder blieb sie stehen und sah ihn fest an. „Wissen Sie. lieber Doktor, ich betrachte dies Zusammentreffen als eine schölte Fügung dez Zufall», und ich denke, wir könnten einander helfen, innerlich gesund zu werden... Teilnehmende Freundschaft ist ein viel besseres Mittel als der Umgang mit fremden Menschen, die von uns nichts wissen, wie wir nichts von ihnen." Und als er nicht gleich antwortete, setzte sie rasch hinzu: „Wir können es ruhig wagen, einander ehrliche Freundschaft zn bieten nach so vielen Jahren . . . und so viele,, Erfahrungen." Er blickte sie ruhig und warm an. „Was mich betrifft, gnädige Frau, so wissen Tie, das; ich allzeit ein wirklicher, anfrichtiger Freund für Sie bin, lind wenn Sie mir gestatten, dies auch in Znkunft zu bleiben. Null ich Ihnen dankbar sein." „Auf gute Freundfchaft also!" Sie schüttelten sich die Hände, beide überzeugt von dem, was sie gesagt. Später kam Wolfgang flüchtig der Gedanke, das; os vielleicht doch besser gewesen, wenn er ab' gereift wäre. War Freuudschaft möglich auf einein Boden, der einst die heißeste Liebe getrieben hatte? Aber er verwarf den Gedanken sogleich wieder. Sein Herz war ganz ruhig in Hedwigs Nähe, und nichts deutete darauf hin, das; es bei ihr anders gewesen wäre. Und schon in den nächstell Tagen fühlte er, wie wohltätig die Teilnahme dieser Fran anf ihn wirkte. Vor ihr brauchte er keine Geheimnisse zu haben, denn sie kannle die innere Zerfahrenheit seiller Familie nur allzugut, nnd sie brachte seinen Sorgen um Claudia nnd Margit so viel Interesse und Verständnis entgegen. „Man müßte vor allem trachten, sie von der Mutter zu entfernen," meinte sie, „denn ich glaube, das ist eine ebenso großmütige als aussichtslose Taktik, allein auf die guten 'Anlagen zn hoffen. Gerade die Jugend ist so empfänglich für allerlei Giftl Narnm bringen Sie Margit nicht in ein gutes Schweizerpensiouat,?" „Daran habe ich eigentlich gar nicht gedacht. Ich hege keine hohe Meinung voit Pensionaten..." „Auch ich nicht. Allein in diesem Falle wäre es doch von zwei Uebeln das kleinere." Er versprach darüber nachzndenken. Die meiste Zeit sprachen sie von der Mutter. Hedwig hatte die alte Neinesius sehr lieb gehabt, trotzdem dieselbe eine etwas wunderliche barsche Art gehabt, die ihr wenig freunde schuf. Die alte Frau war sehr stolz gewesen. Ihre Ehe, äußerlich konventionell, innerlich tief unglücklich, hatte einen gewissen Trotz iu ihr wachgerufen, sie wäre eine so vortreffliche Gattin geworden, neben einem Manne, der die guten Seiten ihres Wesens — Ehrlichkeit. Lebhaftigkeit und eilte ziemlich weitgehende Natürlichkeit — zu schätzen gewußt hätte. Ihr Gatte verlangte aber eine ruhige, vornehme Repräsentantin, des Hauses, die sich nie von ihren Gefühlen hin-reißen lassen sollte, und mit der er nach außen hin prunken konnte. Und weil sie das nicht sein konnte, weil ihre natürliche Lebhaftigkeit, ihr warmes Gemüt lind ihre völlige Unbekümmertheit nur das, was andere von ihr dachten, sich nicht unterdrücke» ließen, ent fernten fich die Gatten innerlich von Jahr zn Jahr mehr voneinander. Der alte Nemesius wurde immer mehr For men mensch lind Prinzipienroite'r, seine Frau steifte fich immer protziger auf ihre Eigenheit lind dabei froren sie alle beide. Nenate schlug ganz dem Vater nach, Theodor der Mutter und Wolfgang, welcher von beiden Eltern etwas hatte, bildete jahrelang einen Zank apftl ihrer Liebe. Nach des Paters Tode schlössen er nnd die Mutter sich innig aneinander. Er konnte nicht müde werden, Hedwig von diesem idealen Zusammenleben zu crzähleu, uud sie begriff ganz gut, wie unersel> lich ihm der Verlust einer solchen Mntter sein mnßte. Um so mehr, als mit ihr das Bindeglied der Familie dahingegangen, das einzige warme Fleckchen, anf dein er Frieden gefunden. Seitdem, hatte er nur mit innerlich fremden Menschen, mit Widerwärtigkeiten ohne Zahl, ja mit verstecktem Haß zu tiili. Hedwig ließ sich das alles erzählen, nnd während er immer wieder nolle Einzelheiten berichtete, aus denen sie ersah, wie nach und nach eine völlige Gleichgültigkeit gegen jedermann nnd alles in ihm entstanden war, zergrübelte sie ihr Gehirn nach einem Gedanken, der stark genug gewesen wäre, ihn aufzurütteln. Aber es wollte ihr uichts einfallen. Inzwischen fühlte sie die Mission, ihn anfzu-heitern, uud das Bewußtsein, eine solche Mission zu haben, lenkte sie ab von ihren eigenen trüben Ge danken. Laibacher Zeitung Nr. 175. 1629 1. August 1908. dens, ivelcher feststellte, dah da5 Stück Pomade genau der Form des Kopfes entsprach. Nachdem dem Betrüger der Diebstahl auf den Kopf zugesagt wurde, bequemte er sich auch zu einem Geständnis; der findige Detektiv wirb als moderner Sherlock Holmes gefeiert. — (Die Herztöne photographifch aufzuzeichnen) gelingt, wie die „Photograph. Industrie" (Berlin) schreibt, mit Hilfe eines von Professor Weiß (Königsberg) konstruierten Apparates. Die Schallschwingungen werben durch ein fcstmonticrtes Rohr, das an bie Brust gedrückt wird, auf eine kreisförmige Scifenlamclle (Seifen-blase) übertragen. Auf dieser ruht ein Hebclchen. dessen Bewegungen photographisch aufgenommen werden. Das Gewicht des bewcgtenSystcms beträgt nur etwa fünfhundert-stcl Milligramm. Mit Hilfe dieses sinnreichen Apparates ist <2 gelungen, die normalen Herztöne in Kurven aufzuzeichnen und auch die bei .Herzfehlern auftretenden Herzgeräuschc Pho tographisch zu fixieren. Der Apparat ist in gleicher Weise zur Aufzeichnung anderer Schall- und verwandter Schwingungen von geringster Intensität geeignet. — (Die Regatta der Drachenboote.) Einer der größten Feiertage für die Chinesen, die in der Umgegend von Hongkong leben, ist das große Drachenbootfcst, das alljährlich in der Nähe eines tlcincn Fischerdorfes bei Honglong gefeiert wird. Ein reges und buntes Treiben entfaltet sich dann an der Küste und von weither strömt die Bevölkerung zusammen, um der großen Regatta der Drachenboote beizuwohnen und zu sehen, welches Boot in diesem Jahre den Preis davontragen wird. Eine unübersehbare Zahl von Dschunken liegt am User und an ihren hellen, gelben Vambusgerüsten sieht man die großen, roten Banner flattern. Am Ufer aber entsteht ein wilder Lärm von Trommeln und Gongslauten, Trompeten erschallen und die uralten Drachenboote werden zur Fahrt gerüstet. Es sind seltsame Fahrzeuge, langgestreckte, schmale Boote von über zwanzig Meter Länge und dabei von einer Breite von kaum einem Meter. Nicht weniger als sechzig Ruderer pressen sich in diesem kleinen Fahrzeuge zusammen und zwischen den Reihen dieser Nudermannen stehen aufrecht zwei oder drei, die während der Wettfahrt mit Trompeten und Gongs den Ruderern das Tempo angeben. Es sind fast völlig unbellei-dete, muskulöse Gestalten, die hier, das kleine kurze Ruder in der Hand, das fast einem großen Löffel gleicht, in bcm schwanken Fahrzeuge Platz suchen. Vier, fünf, sechs und mehr Drachenboote nehmen an dem Rennen teil. Von fern sieht man sie herankommen, schmale, kleine, schwarze Striche auf silberner Fläche, die sich kaum zu bewegen scheinen. Aber wenige Minuten später schon und man sieht den Schaum rechts und links von den Booten aufzischen, erkennt die holzgcschnitzten Drachenköpfe der Fahrzeuge und hört den wüsten Lärm der Trompeten nnb bcr Gongs. Näher und näher kommen sie heran, ihre Schnelligkeit scheint zu wachsen, der Chinesen am Ufer bemächtigt sich wilde Erregung, drüben auf dem Wasser scheinen die kurzen Nuder nicht schnell und wild genug in die Wellen zn tauchen und dann endlich, unter tosendem Lärm, schießen die langen schmalen Boote burchs Ziel. Ein ohrenbetäubender Lärm beginnt. Vom Ufer her tönen lantc Freudenrufc oder die So halfen sie sich in der Tat a.ea.enseitia,. Die Vormittage kerqimM rasch in Ausübung Verschiß dener Knrpflichten, da5 Mittagsmahl nahmen sie an der Table d'hote ein und nach Tisch be^ab sich Hedwiq in ihre answer dem >tnrhanse liebende ^rwatwohnnmi. um zu ruheu. während NolMnq "n paar Stund.',, mit '^-itnnqlesen lind Vrief-!chlv,dm hinbrachte. . Dann alx'r, um 4 Uhr. holte er sie täglich M cmom weiten Spazieren« ab. Sic wartete meist Min am tvonsk-r seines >t'ommens. Manchmal »nachten n^ omen kleinen Umweg zur Post wo Hedwiq pünktlich jeden zweiten Tag einen Brief an ihren satten aufgab. (55 war wiv eine stumme Abmachung zwischen ilM'u, das', sie Wolfgang gegenüber nie ein Wort von ihren häuslichen Ver Hältnissen erwähnte. Ter Name Heinrich Werner wurde totgeschwiegen. Wolfgang war es ein Ve dürfnis, glauben .^u können, das; Hedwig glücklich sei, und er vermied instinktiv jedes (Gespräch, welches ihm eine andere Meinung hätte beibringen können, gerade so, wie er auch rein an5 Instinkt jede Erinnerung an die ^eit ihrer ^iebe fern hielt. Hedwig schien der gleichen Ansicht. Vielleicht aber dachie sie anch gar nicht nach, sondern suchte nnr der augeuehmeu (^egeuwart, froh zu we'rdeu. Manchmal, wenn sie beide ihre Entdeckungsreisen in der (hegend anführten, tauchte ein Schimmer der alten, jugendlichen Fröhlichkeit in ^edlvig anf. Sie fühlte sich froh und jung wie lange nicht, gab sich rückhaltlos dieser Stimmung hin,' und es gelang ihr, durch Sch?rzredeu auch ihren Begleiter heiter zu stimmen. Das sah sie dann als Triumph an. (Fortsetzung folgt.) zornigen Worte der Enttäuschten, drinnen aber in den Booten entwirrt sich bei Menschenknäuel und gierig sieht man die wcticrgcbränntcn Gestalten nach den Anstrengungen bcr Wettfahrt kühles Wasser trinken. — (Juwelen schätze des Gaelwar von B a r o d a.) Wie ein Märchen aus Tausend und eine Nachi liest sich die Schilderung von den Edelstcinschätzcn eines indischen Maharadscha, die der „Hindoopatriot" gibt. Kein indischer Fürst kann sich eines solches Schatzes rühmen wie bcr Gaelwar von Baroba. Eines der köstlichsten Stücke ist ein Teppich von etwa vier Meter Größe, bcr vollkommen mit Rubinen, Diamanten und Perlen bedeckt ist, die zu einem prunkenden phantastischen Muster sich zusammenschließen. An diesem leuchtenden Wunderwerk haben eine Reihe Juweliere drei Jahre lang ununterbrochen gearbeitet und der Wert des Stückes wird auf über 1l! Millionen Kronen geschätzt. Noch lostbarcr freilich ist eines der berühmten Halsbänder des Gaelwar. große prachtvolle Diamanten sind dazu verarbeitet worden und mehr als 40 Millionen Kronen beträgt sein Wert. — (Der Amateur-Hotelier.) In Irland hatte ein gewisser Matthew nur zu seinem Vergnügen in seinem Park ein großes Hotel erbaut, welches vierzig bequeme Gastzimmer. Räume für die Dienerschaft und Stallungcn enthielt. Jeder Gentleman hatte das Recht, sich in dem Hotel cinzuqaurtiercn und dort, ohne auch nur einen Pfennig zu bezahlen, zu wohnen, zu trinken, zu essen, seine Dienerschaft und seine Pferbe unterhalten zu lassen. Nicht einmal ein Trinkgeld durften die Kellner, welche in dem eigenartigen, an das Schlaraffenland erinnernden Hotel servierten, von den Gästen annehmen. Dieses Hotel, in dem man alles gratis bekam und das noch dazu in einer l)err-lichcn Gegend lag, war natürlich stets bis auf den letzten Platz, namentlich von solchen Leuten besetzt, die ebenfalls an einem bißchen Spleen litten, wie der eigenartige, brn Hotclsport lediglich zu seinem Vergnügen betreibende Herr Matthew. Die jährlichen Ausgaben für die Gratisgäste und die Erhaltung bcs Betriebes im Park gingen in bic Hunberttauscnbc, aber ber spleenige Englänber namens Matthew war so reich, baß er sich diesen märcbrnlmslen Luxus eine ganze Weile leisten konnte. — (Wc i n ü b e r f l u ß.) Wie aus Sizilien ixrichict wird, ist wegen des dort herrschenden unglaublichen Wcin-überflnsses in Eatania ein epochemachendes System eingefühlt worden. Gegen Zahlung einer Gebühr von 10 Cente-simi (9 Heller) für eine Stunde. 15 Centesimi für zwei Stnnden hat jeder Gast in den Wirtshäusern das Recht, so viel Wein zu vertilgen, wie er will und kann — Notabene handelt es sich dabei um ebenso delikaten wie feurigen Aetna wein. — (Belohnte Geistesgegenwart,) Ein Beamter der Ncwyorl Central Railway erzählt folgende Geschichte von einem verlorenen nub wiebcrgefunbcnen Dia^ mantcn: Eine Dame, bie sich in einem Expreßzuge der genannten Linie befand, vcrfuchic. das Fenster eines Wa-qcns zu öffnen. Es war aber schwer zu öffnen und fiel auf ihre Finger. Dabci traf es einen wertvollen Diamanten und brach ihn aus seiner Fassung, so dah er aus dem Wagen herausfiel. Glücklicherweise hatte die Reisende den Gedanken, auf ihre Uhr zu sehen und sich bie Zeit zu merlcn. zu ber ber Verlust stattfanb. Als ber Zug bei der ersten Station anhielt, telegraphierte sie an die Grand Central Station, beschrieb den Hergang und gab ausdrücklich die Zeit an. Der Diamant wurde an dem Orte gefunden, dessen Aufsuchung die Zeitangabe der Dame erleichtert hatte, Lokal- und Provinzial-Nachrichten. Das Geheimnis der Bclbica. Aus der archeologischen Sagenwelt. Von Dr, Walter 8mid. Im 22. Kapitel des IV. Buches seiner „Ehre Krainb" (S. 567 f.) erzählt Valvasor. baß unter dem Höhenzugc der Acl^ica bei Iauclburg zwei uralte heidnische Schlösser sich befinden, das eine meistenteils aus dem Felsen gehauen, davon noch eiserne Türstöckc und steinerne Stiegen vorhanden, das anbcre aber mir durch eine verfallene Maue; lennllich. Auf der Höhe der Bckica liege ein heidnisches Gräberfeld mit mehr als dreihundert Gräbern und zahlreichen Inschriftsteinen. Diefc Gräber wollte zu ValvasorL Zeiten der Mcdizindoltor Johannes Baptist Petrrmann öffnen. Als jeboch bcr Bergknappe, den er mitgenommen, ben ersten Spatenstich getan, entstand bei fiterem Himmel ein solches Gewitter mit Donner. Hagel und Sturm, baß bic bciben glaubten, ber Himmel brohc einzufallen; also^ hin sie tapfer ihre Füße gebrauchten und ben Berg flüchtig wicber hinabzulaufcn bemüßigt waren. In biescr Eile hat ber Dollor Vergessen, bie ihm unbekannten Schriftzcichcn auf ben Sieinen abzuzeichnen, unb verspürte späterhin leine Lust mehr, bas nachzuholen. Diese Nachricht, die Valvasor, ohne weitere Bemerkn» gen daran zu knüpfen, bringt, erregte den schrcibsclige» unb etwas schwatzhaften .Kommentator bcs Valvasorwerlcs, Erasmus Franziszi, derart, baß er seinen Gänsekiel ergriff, um dem Berichte Valvasors weitläufige Betrachtungen anzu- ljniissri! uno ncy in wunocinaM Vermutungen uver oie Ursache bes Gewitters zu ergehen, bis er schließlich zum Resultate gelangte, die Bewohner der beiden heidnischen Schlösser hätten ihren Begräbnisort einem heidnischen Donnergötzcn geweiht, sotanes Gewitter sonach als Teufels-spul anzusehen sei. Diese Erzählung Valvasors. deren Tonart deutlich merken läßt. daß Valvasor von ihrer Wahrheit sich nicht durch Augenschein überzeugt hat, bewog mich, die Sache etwas näher zu verfolgen. Mit Oberlehrer Naraga vor, Karner-Vellach. bem trefflichen Kenner des Gebirges, durchstreiften wir bie Bcl^ica kreuz unb quer. um Spuren bieser Gräber zu entdecken. Die Vollstradition ließ uns dabei im Stiche. Die Leute erzählten zwar von den Gräbern, jedoch mit ausdrücklicher Berufung auf Valvasor. unb identifizierten die Stätte mit bem letzten Ausläufer ber BeUica, An ber Stelle, wo man bie Dräu und die Save, sowie bie beiben Stäbte Villach unb Laibach erblicken kann. sollen bie Gräber sich befinben. hier grub auch ber Oberhutmann Willmann in ben vierziger Jahren bes vorigen Jahrhunderts nach ihnen. Seine untiefen Vrrsuchsgräben. die ihn sehr rasch aus hartes Gestein führten, sieht man noch heute. Der Platz ist für 300 Gräber beiweitem zu llein und es widerspricht auch jeglicher archäologischen Erfahrung, baß die heidnischen Bewohner ihre Totcn fast 2000 Meter hoch uir letzten Ruli? bestattet hätten. Valvasor selbst verlegt diese Gräber etliche Büchsenschüsse entfernt von einrm kleinen See. in bem ungesunde schwarze Forellen sGebirgsforellen) sich befinden, deren Genuß ein intermittierendes drei- ober viertägiges Fieber verursache. Dieser See. „Iezerca" genannt, bildet heut' zutage bas Wasserreservoir der Krainifchen Inbustriegesell-schaft. unb befindet sich am Beginne bes Bärengrabens. ber im Värensattel bic Höhe erreicht mid auf ber Kärntner Seite in bas Barental führt. Hier ist archäologischer Boben. Bei ber Anlegung ber Wasserleitung fanb man ungefähr 500 Meter vom Reservoir entfernt eine Vronzelanze in der Tiefe von zwei Metern. Unb am Värensattel scharrte vor einigen Jahren ein biederer Ochse, ber dadurch mit bem allgemein anerkannten Archäologen unter bcn Tieren, bem Maulwurf, in Konkurrenz getreten ist, anf ber Weide einen Vronzebolch mit bem Hufe heraus. Eine zweite Lanze würbe um bas Jahr 18, — Für die Besucher aus Laibach »verden vom Kongreßplatze und vom Marienplatze sowie von den Gasthäusern Figawirt und Marian Omnibusse nach Rosental verkehren. — Im Falle ungünstiger Witterung wird das Fest mit dem gleichen Programm am 8. und 9. August stattfinden. — (Eintreffen von K a d e t t e n sch ii lc r n,) Der vierte Jahrgang der Artillerieladettienschule in Trais-kirchen trifft morgen, bezw. übermorgen mit je 32 Zöglingen hier ein und wird in der neuen städtischen Infanterie-laserne untergebracht werden. — (Ein großes M i l i t ä r l o n z e r t) findet morgen im Garten des Hotels „Union" statt. Das Konzert wird diesmal .Herr Kapellmeister Christoph persönlich dirigiere». Im Falle ungünstigen Wetters wird das Konzert im großen Saale veranstaltet weiden. Anfang 8 Uhr abends. — (Die Laibacher Verein slapelle) konzertiert heute abend im Garten des „Südbahnhotels" (A. Seidl). Anfang um 8 Uhr abends, Eintritt frei. Morgen konzertiert die Kapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters V. Talich im „Schweizerhausc", Anfang um halb , N. Qualität mit Zuwage 1 X 20 Ii, III. Qualität mit Zuwage 1 X 12 !,; auf den Ständen: I. Qualität mit Zuwagc 1 l< 14 1>. II. Qualität mit Zuwage 1 X, III. Qualität mit Zuwage 90 I>. " (Aus der Diözese.) Der Herr Lcindespräsident im Herzogtumc Krain hat für die durch Versetzung des bisherigen Pfarrers Herrn Karl Ian<»igaj in den Ruhestand erledigte, unter dem Patronate des Religionsfonds stehende Pfarre Döbernil im politischen Bezirke Rudolfswert den Pfarrlooperator .Herrn Franz Kralj in Sankt Martin bei Littai präsentiert. —r. * (Errichtung einer Hausapotheke in Planina.) Die Landesregierung für Krain hat auf Grund des Gesetzes vom 18. Dezember 190s>. R. G. Vl. Nr. 5 «x 1907, betreffend die Regelung des Apotheken-Wesens, dem Distriltsarzte Herrn Dr. Paul Indra in Planina die angesuchte Bewilligung zur Haltung einer ärztlichen Hausapotheke in Planina nach Maßgabe der Bestimmungen der ^ 29, 30 und 31 dieses Gesetzes erteilt. —r. — (K a i se rj u b i l ä u m s f c i e r in Sankt Martin bei L i t t a i.) Die freiwillige Feuerwehr in St, Martin bei Littai veranstaltet morgen anläßlich des ssOjährigen Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers eine Kaiserjubiläumsfeier mit nachstehendem Programme: 1.) um 8 Uhr früh Festmesse in der Delcmatkpfarrlirche zu Sankt Marlin. 2.) Nach der Messe korporativer Abmarsch der Ver-emsmitglieder unter Vorantritt der Sagorer Nerlslapelle nach Schwarzenbach, wo im Gasthause des .Herrn Ignaz Zore ein Frühstückslonzert stattfindet. 3.) Um 1 Uhr nachmittags gemeinsames Festessen im Gasthause des Herrn Johann NobavZ in St. Martin. 4.) Um 5 Uhr nachmittags im Garten des benannten Gasthauses ein Festkonzert bei freiem Eintritt unter Mitwirkung des Gesangövereines „Zvon". 5.) Nach Schluß des Konzerles Tombola. Glücks-hafen, Iurpost, Feuerwerk usw. Die Feier beschließt ein Tanzlränzchen. Das Neinerträgnis des Festes ist zur Anschaffung einer mechanisch selbststehenbcn Feuerleiter bestimmt. — Im Falle ungünstiger Witterung wird die Feier auf den nächstfolgenden Sonntag verschoben. —ik. — (Allgemeiner ö st e r r. Werkmeister-und I n d u st r ie b cam te n v e r b a n d Reichen-bcrg. Zweiter V ie r t e l j a h r s b e r i ch t.) Während der, reger Tätigkeit gewidmeten drei Monate vollzog sich ein Ereignis, das vollauf der weitesten Verbreitung wert ist. Im Laufe des Monates Juni erreichten die an die Mitglieder ausbezahlten Unterstützungen nunmehr die Höhe von 1.000,000 K. Diese Summe ist ein unwiderlegbarer Beweis, daß der Verband Reichenberg in den zurückgelegten Nestandsjahren mit seltemr Beharrlichkeit darauf hinarbeitete, seinen Mitgliedern ein stets hilfbereiter Freund zu sein. Wieviel Gutes ist durch den Zusammenschluß in einer großen Körperschaft geschaffen worden und wieviel ^"ot und Elend konnte durch das Eingreifen des Verbandes verhütet werden! Wenn schon die Slerbelasse mit der Unterstlltzungs-summe von 568.547 X den Hinterbliebenen verstorbener Lllibuckcr Zeituna Nr. 175. 16 3 ^ 1. August 1908. Standcsgenossen cine hochwilllomincnc Hilfe bot, so Hai die Notfallslasse ben durch .^ranlheit, Stellenlosiglcit und an bere Unglücksfälle heimgesuchten Standesgenossen durch die Darbietung von W.057 K bedeutende Erleichterungen ihrci äußerst mißlichen Lage gebracht. Weit mehr als diese einmaligen Unterstützungen bebeutet aber die ssürsorgc für die berussunfähigen, invaliden Mitglieder. Dem Werkmeister und Inbustiiebcamtcnstanbe gebührt das Verdienst, die Frage der Invalibenuntcrstiitzung auf eine breite, jeden Standesgcnossen umfaffendc Äasis gestellt zu haben; die' seit dem Jahre 1897 ausbezahlte Summe von 280.502 K liefert den untrüglichsten Beweis, welch dringendes V<-dürfnis die Invalibenunterstühung ist. Daß in dem so weit ausgreifenden Untcrstützungsftrogrammc der im Verbände stehenden 11.000 Werkmeister und Industricbeamten auch die Witwen und Waisen nicht vergessen sind, tut die ausbezahlte Summe von 60.154 X dar. Der Verband versäumt keineswegs über seiner gegenwärtigen Arbeit jene großen Anforderungen, welche seine mustergültigen Einrichtungen an ihn stellen werden. Das läßt sich aus der Höhe der für die kommenden Anforderungen aufgespeicherten Sicherste!-lungsfonds erkennen, deren stetige Vermehrung stattfindet. So verfügt die Invalidenlaffe derzeit über 784.000 K, die Sterbelasse über 52l.000 l(, die Notfallslasse über 80.000 Kronen und die Witwcnlasse über 244.000 X, so daß das Verbandsvermögen mit Hinzurechnung kleinerer Nassen einen Stand von 1,603,008 X einnimmt. Durch die Zusammenziehung der Summen für Unterstützung und des vorhandenen Kapitals ergibt sich für die Zeit von 12^ Jahren, seit der Verband besteht, ein finanzieller Nutzeffekt von 2,600.000 X. wozu aber noch die großen Vorteile einer namhaften Stellenvermittlung und des Fachorgancs für die Mitglieder zu rechnen sind. — Die Gegenleistung der Mitglieder für all das ihnen zu Gebote stehende beträgt pro Monat nur 2 X 80 1,. Anmeldungen nimmt die Ver-cinsleitung in Neumarltl sowie die Vcrbandsleitung in Neichcnberg jederzeit entgegen. " (Hu n d c l o n t u m a z im Ä ezirle Gurl -feld.) Die l. l. Vezirlshauptmannschafi Gurlfeld hat bis auf weiteres über die Gemeinden Vu^la, Ecrllje, ssr^lo, Rala und Studencc die Hundclonlumaz verhängt. ^—r. " (Ein Ausflug aus der Z w a n g s a r b e i t s. a n st a l t.) Diesertagc unternahmen die Korrigenden Johann Neisinger und Franz Huttcr einen Ausflug nach Kärnten, wurden aber an der Grenze auf dem Loibl durch die Gendarmerie angehalten und in das gelbe Haus am Poljana dämm rückeingeliefert. " (Von einem Lastwagen überfahre n.) Als gestern vormittag die 72jährige schwerhörige Katharina Furlan über die St. Jakobsbrücle ging, kam ihr von der Zoisstraße ein mit zwei Pferden bespannter Lastwagen entgegengefahren. Sie wurde niedergerannt und überfahren, kam aber zum Glück nur mit leichten Hautabschürfungen davon. " (Ein Fe u i l lc t o n sch re i be r im Walde.) Die Postdiener Josef Wolf und Friedrich Hclmer. die regelmäßig den Postambulanzwagcn von Wien bis Laibach begleiten, haben in der Vahnhofgasse Nr. 1,8 ein Zimmer gemietet. Vorgestern nachmittag wurde ihnen aus dem offen gestandenen Zimmer eine in der Tischlade aufbewahrte und mit einem Vorhängschloß abgesperrte Vlcchlassctte mit dem Inhalte von 17 X gestohlen. Der Verdacht lenkte sich sofort auf einen 21jährig,?n gewesenen Lehramtskandidaten aus Innerlrain, ber von ben Hausinsassen zur kritischen Zeit im Hause gesehen worben war. Der Dieb würbe bald darauf 'n der Koliscumgasse durch einen Sichcrhcitswachmann an-ssehalten und verhastet. Vei der Leibesvisitation fand man " lv 62 i, i„ seinem Besitze. Der Verhaftete gestand mit tränenden Augen den Diebstahl ein und behauptete, nur durch Hunger zum Verbrechen getrieben worden zu sein Er berichtete ferner, daß er sich cm halbes Jahr hindurch nnt dein Verfassen von Feuilletons für die hiesigen Leitungen ernährt habe; in letzterer Zeit aber sei auch diese spärliche Erwerbsquelle versiegt, so daß er im Tiooliwalbe sein Heim habe aufschlagen müssen. Hier hatte er seinen Rucksack mit einigen Effekten aufbewahrt. Alle Anstren gungen, eine Arbeit zu erhalten, seien vergeblich gewesen. In der höchsten Not habe er sich an seinen Freund in Innerlrain um Hilfe gewandt und auch — jedoch zu spät. denn der Diebstahl war bereits begangen worben — 20 X Gelb erhalten. Mit dem gestohlenen Gelde sei er in ein Gasthaus geeilt, wo er sich nach langer Zeit wieder einmal satt gegessen habe. Die aufgebrochene Nlcchlassettc wurde im Tivoliwaldc aufgefunden, der Dieb dem Landesgcrichtc eingeliefert. * (Eingebracht) wurde in Görz ber 27jährige Vagant Josef Hablinger. der am 19. Juni in Gesellschaft des Otto Mosich aus ber hiesigen Zwangsarbeitöanstalt entwichen ist. " (Verloren) wurde: ein goldener Ehering, eine Zehnlroncnnotc, eine Damenhandtaschc mit verschiedenen Gegenständen und drei Vliese,!, wciicrs cm Geldtäschchen mit 5 X. * (Gefunden) wurde: ein Einlagcbuch der Kraini^ schen Sparkasse. Alisio». »».or». i« der Dc»tnkir«He. Sonntag den 2. August (5>. Vinc^ntii a I'iin^) — vom 10. Juli) um 10 Uhr Hochamt: ^ii^n in Ilonorein «lnicUu, <^«<^ilin(> von Dr. Johann Benz, Graduate ()« Mxli von Anton Foerster, Offertorium 1„ vn-Niw N,l>, Choral mit Orgel. Zn der Ktadtpsarrkirche F»t. Jakob. Sonntag den 2. August (.Heil. Petrus ab Vin cula) um 9 Uhr Hochamt: ^i^n «nnct.» (>l«oi1i» in (<-c^n-von Ab. Kaim, Graduate (V»n»tnue» «o« prinoipc« von Anton Foerster, Offrriorium Cc»l,«tit,u<^ eo» principle vo» I. V. Tresch. Telegramme drs k. k. Teleyraphen-Korrespondenz-Bureaus. Die Reorganisation dcr Artillerie. Nicn, 31. Juli. Gegenüber der Meldung cin<^ Wiener Blattes von dcr angeblichen Verzögerung in dcr Aitillericauslüstung wird von zuständiger Seite erklärt, daß sich die Reorganisation des Artilleriemateriales, bezw. die Ausgabe desselben an die Truppen unter der genauesten Beobachtung des hiefür seinerzeit festgesetzten und vor den betreffenden Parlamentarischen Vertretunqslo'rpern entwickele ten Programmes anstandslos und ohne Störung vollzieht. Bezüglich der weiteren Ausführungen desselben Blattes, als ob bei der Uebernahme der für die Heeresverwaltung gelieferten Industricerzeugnisse je nach deren .Herkunft ein verschiedenartiger Maßstab zur Anwendung gelangen würde, und daß sogar in diesem Sinne Aufträge ergangen wären, wird darauf hingewiesen und betont, baß für Lieferungen welcher Art immer und ohne Rücksicht auf deren Herkunft ausnahmslos die gleichen Ucbcrnahmsbedingungen gelten. Alle hieran geknüpften gegenteiligen Ausstreuungen sind daher vollkommen aus dcr Luft gegriffen. Brände. Kapolcsa, 31. Juli. Eine Feuersbrunst, von dcr die hiesige Gemeinde heimgesucht wurde, wütete bis heute vormittag. Es fielen etwa 17." Wohnhäuser zum Opfer. Budapest, 31. Juli. In Apalin wütete gestern abend ein großer Brand, der Getreide im Werte von 30.000 Kronen und eine Dreschmaschine einäscherte. Der Schaden betrifft zwei Landwirte, die nicht versichert waren. Ungvar. 31. Juli. In der Ortschaft Also-Domonya war gestern Feuer ausgebrochen. 63 .Häuser samt Neben gebäuden und große Lebensmittel- und Futtervorräte fielen den Flammen zum Opfer; auch ein Menschenleben ist zu beklagen. Wien, 31. Juli. In dcr morgigen „Wiener Zeitung" gelangt das kaiserliche Patent vom 20. Juli zur Verlautbarung, mit welchem ber Landtag des Erzherzogtums Ocstcr reich unter ber Enns aufgelöst unb bie Einleitung von Neuwahlen angeordnet wird. Paris, 31. Juli. Nach einer vom Ministerium dc5 Innern ausgegebenen Mitteilung wurden bei den gestrigen Ruhestörungen in Vigneux zwei Zivilpersonen getötet unb 15 Zivilpersonen verwundet, ein Rittmeister und zwci Kürassiere verletzt. Nach anderen Berichten beträgt die Zahl der Getöteten drei; die Zahl der Verletzten wird zwischen 30 und 80 angegeben. Der Zustand von sechs Verletzten wird als hoffnungslos bezeichnet. Die Vertreter aller Arbeiterverbände hielten heute nacht in der Arbeitsbörsc einr Versammlung ab und beschlossen, mittelst Maucranschlageö die Arbeiter aufzufordern, infolge bei gestrigen Vorgänge den Ausstand bis auf weiteres zu verlängern. Konst antinopel, 31. Juli. Der Selamlil nahm einen großartigen Verlauf. Es nahmen baran 30,000 bis 40.000 Personen teil. Der Sultan würbe enthusiastisch be grüßt. Verantwortlichei Ncdaltcur: Anton F u n t e l. Meteorologische Veobachtunqcn in Laibach. Seehöhe 3W 2 m Mittl. Luftdruck 73« 0 mm, g, 2 u, ," !736 6 28^« S. schwach teiln,, bew. ! 9. N AI, 736 0 21 7 O. schwach bewölkt I > ? U. ^. > 736 0 > 19 0 windstill fast bewölkt ! 4 2 Das Tagesmittel ber gestrigen Temperatur 22 3°, No» male 1i> 7°. Regen gestern nachmittags unb nachts. U«ettrl0orauS!aqc mr den I.»ugll>l: ^ur «incr-mark, Kärnten und .ff rain: Wechselnd bewöllt, mähigc Winde, wsN'n verändert, Nr'unna, z»r Grwittcrbildmia.. unbrständicM Wetlrr; für das Küstenland: schönes Wetter, schwache Winde, warm. Niissniiss zur Gewitterbildnnq, herrschender Wittenmgs» charattrr anhaltend. Verstorbene. Am Al». Juli. Dominil Grioec, Etndent. l^ ^,. ^o^ lanllstiahr 34, Ueuiußiti» wdercul. — Anton Mahnic, Schuh» macher, 3^ I., Rabrhtystrahr II, Dementi» tubercul. Seismische Berichte nnd Beobachtnngen der Laibacher Erdbebenwarte ssssgruildr! »'0» di-r Nlniü Tparlnljr !«!»?!. (Ort: Gebäude bei l. l. Staclts.Oberreallchlile.) «aae: Nürdl. Breite 46°0)V; Östl. Länge von Greenwich 14'3l'. Beginn _ ^ -U« Herb. AK ! ZZ Uff ßsß '.ss ^ bistanz i:Z zZ 3Z, ^ 2H D 3l. 200.300 08 33 23 N83338 083354 0834 00 0900 V ! l27'0) U c» l <, : 31. 1K0 08 3-^32-------------------- (»ft ^415 08 36 W (30) S « r n z c r» c»: ! 31. 450 08 35 20 i-----------------------s>« 3« 40 08 3« V <20/ H' c, d u ci: 3!. 150 08 3-l----------------------------<»^ W - 0843 V ! tt)<>0) «Driest: 31. - 08 32 57----------!---------- ..-------V <' r l> r ii I,,,- l ici, ie: ?>m .i l. ^mi sseffen ^ uyr s^> u/cmuien ein heftiger, rinis,r Selunben andauernder Erdstoß in Pon. tasel, der auch im Vrzirle Tol mezzo (Italien) verspürt wurde. Die No denun ruhe** zeigte am 30. Juli eine be< trächtliche Zunahme und erreichte gegen Mitternacht das Maxi. mum. Am 4.Srlundcnpendel »mäßig start», am 7'Srlunden» Pendel «schwach, und am 12-Setundenpendel «sehr schwach». V — Milrusrieixussrapv iliil'snuui, W — Wirchrü Pfüdi'I. »»!!<' ^ u t> ^ » >, » r » >i f U'iid >» wlstsobf!! S!ä>ls»nnt><'>> llu>s,!i^>s>!: '.'>»t!ch>i>„!' bi» z» 1 Mill!,!»'!,'? ,il!,r jchwnch», uu» > l'is i! Mil! »ichwnch», l'i», li l>i» 4 Älilliüüier» »»u,«!« !>n», 4 l>>» / Miü »slarl», l>u» 7 bis 10 Mi»!»!,'!,'!,! »j,!!l slnrl» inid i>l,,l 10 MiÜii»»'!,'! >> / old^üllich slarl», - «NUgsMsiüf Äol'i'mmr»!^' t»b>'!!!!'l tüeich^ilio »»Ürfl^odl Bei Nieren- und Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden und Gicht, bei Zuckerharnruhr, bei Catarrhen der Athmungsund Verdauungs-Organe wird die BOT' und Lithiun>hältige Heilquelle nut ausgezeichnetem I'.rsolf angewendet. fiÄ !Harntreibende_Wirkung. LjÄ Eisenfrei. Hfl Leicht verdaulich. ¦ M Angenehmer Geschmacks Jp^L Absolut rein. 47j^^^^ Constante Zusammensetzung. ¦^Hflfl^HBH -^| Besonders jenen Personen "oior-^1*1*1 empfohlen, welche zufolge ^7~~7^ sitzender Lebensweise an ^B|^3 Harnsaurer Diathese und ¦ ^H^^H Hämorrhoiden, sowie ¦ iH^Hf gestörtem Stoffwechsel I ^*^^^^^ leiden. ¦ Aerztliche Guiachten, Zeugnisse über Heilerfolge und sonstig» I Brunnenschriften stehen gratis und franco zu Diensten. ¦ Hauptniedorlagen in Laibach: I Michael Kastner und Peter Lassnik. I ^_______(1 JH!<) 10-0 B KlilHili verreist Ms [nie dieses Monats. ^ üaibachei Zeitung Nr, 175, 1«32 I, August 1808, llzz lleizen I>»t Lurli zeine 8ll>2tteilzl!ltl!i!. s^^^ Auf der Eiseubahnfahrt Staub und Zugluft; bei . M H Spaziergängen verkühlt mau sich leicht, und sitzt mau >^A/ abends im Freien, dann hat man eine Erkältung weg, F^V ehe man's sich versieht. Ic nun, deshalb kann man doch aber nicht immer dahcimbleiben. Gegen Folgen >^D/ dcs Staubes und der Zngluft nehme ich einfach Fays echte Sodener Mineral Pastillen; hab' ich mich wirl» ^MH li5) erkältet, so nehme ich wieder vor allem Fays echte >^U/ Sodener und Sie sehen, mir ist das Reisen noch immer vortrefflich bekommen, Merken Sie sich's: Fays echte Todcner gebrauchen! Die Schachtel lostet nur Iv 1^5> und ist in jcder Apotheke, Drogerie und ^H Mineralwasserhllndluug erhältlich. Oeneral'Nepl'äsentanz für Österreich»Ungarn: < 9 DrUsenanaohwsllung, M fisJP Keuchhusten. Niederlage bei den Herren Michael Kastner und Peter Laasnik in Laibaoh. (1273) Um Unteraohlebung-en vorzubeugen, werden die P. T Konsumenten von „Mattonls OieOhübler" geboten, dio Originalflasche Gießhdblor Sauerbrunn bei Tische vor ihren Augen öffnen zu lasHon und don Korkbrand «u beachten. Kurse an der Wiener Oörse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 31. Juli 1908. Die notierten Kurie »erstehen sich ln Kronenwäliruilss, Di. Notierung lämtlichcr Altien und der ,,Diverse» kose" versteht sich vcr Slilcl, Oeld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: »», lonver. steuerfrei, Kronen (Vlai-Nuv.) per Ku,o 96 ?c> t 8«/„ ö, W. Nolen (Febr.-Nug. per Nassc......«»25 «« 4l» t'?"<, », W, Zilber (Upril-Olt.) per illlsse......s9 25 9S « 1»««)er Etaatsloie l»0 ft. 4"/« — - - - i»«0er .. «W N. ^"/« -'----------- »8S4er ., 10' ft. . . 2«« b« ü«4 50 l»«4er ,, zo sl. . 2««50 2«4ü0 Dom. Pfandbr. il 120 fl. »"/„«Sl 2ö293 2b Staatsschuld d. i. Reichs- rate vertretenen König» reiche und üänder. Österr. «oldrentc steuerfr.,Gold per «llsje .... 4"/„lio 8ö,,i«-ob t^sterr. Rente in Kronen«, stfi,, per Kasse.....4",'„ ««6K «6-85 detto per Ultimo . , . 4°/„ 9s «b 9S'»b t)st Investition«. Rente, stfr., »r. p« «asse . . «'/,'/,, «? sd 87 bl, G. «elschltitungen. «lisabeth-Äahn i. «.. steuerfr., ,u 10,« ss.....4"/„ ^'^ ^-'" Franz Iosepb-Bahn in Silber !div. Tt.) .... 5l/4°/^169b1l8-«z »ali». Karl Ludwia-Vahn (biv. Stücke» Kronen . . . 4"/,, 96 10 97'i0 Nudolf-Vahn in kronenwähr. steuerfr. (biu. Vt.) . . 4"/„ 9S 40 9?'4V Vorarlbergcr «ahn. stfr., 400 und 2<,sä!nld«etlchlell!nug»n > »bge/ltMPelt» Glslniahn.Aktien »lisabeth-B. 2b «9 1b detto l04'7b oelso 400 u. 5000 Kr. 3'/,"/„ 85 70 86'?!) Porarlberaer «ahn Em. I884 Theih-Ren.-Loic 4«/„ , . . .142-4,148 40 4°/,, unaar. Vrunbei'tl.-Oblig. 9»-2N 9420 4"/nlroat. u. slav. Vrdentl.-Odl, »3 bn 94b0 Andere öffentliche Nnlehen. Boln. Lande«-slnl. (div.) 4°/« 91'40 92 4c Bosn-Hercea, Eisenb, -Landes- Nnlchcn sdlv,1 4>/,"/„ . . 98bb 99bb 5",„ Lonau Nca,-Anleihe 187» 105-— — — Wiener Verlchrs-Änl. . . 4»/„ 96,0 97 10 detto 1900 4°/» 96 25 97 25 l Nnlehen der Stadt Wien , . 101 b>> ,02b« l bctto (O. ober O,) l«74 I20'2l!i21 20 dettll (1894).....93-7« 9470 dctto (Gas) v. I. 18»8 . 9Ü'«> 9S'80 dctto Meltr.) v. I. 1900 gk-dü 96-85 bctto (Inv, A.)v,I,1W2 95 «n 9»>-e0 «ürscbau-Anlehen verlusb. 4"/„ 96 15 97 15 Russische Staatsanl, v. I, 1906 f. 100 Nr. p. N, , , 5°/<> N5-35 9b!,0 dctto per Ultimo . . 5°/, 9b3L 95 80 Bula, Staat«.Hypothelar-Änl. 1882......«"/, 12l 30 12230 Geld Ware Nlllg. Staat« - Goldanleihc ISO? f. 100 Kr. . . 4'/,"/., 57-60 88'6« Pfandbriefe nsw. «odcnll.,alla.öst.<.50I.vl,4l'/n S5'2b 96'25 Vühm, Hnpothelcnb. veil. 4"/„ 97-7^ »i>>?L Zentral-Vod,-Kreb.-Vl., «sterr., 45 I, veil.....4'/,°'n 102'— —-— detlo 65> I, vcrl. , . . 4'»/« ß? 2b »8>25 Nrcd. Inst., üstrrr., f.Verl.-Unt. u. öfientl. Ard, «lat, ^. 4"/„ 9« ^5 97-2b Landcsb, d. Kön. Galizien und Ludom. 57'/, I. rüclz. 4°/„ 94 50 9b'bO Mähr. Hnpothelenb. verl, 4"/„ 9545 9745 N.-östcrr, Laiidc«-bv,p.-Unst.4"/« 97-- z»-— brtto inll. 2"V„ Pr, Verl. 3>/i"/!> 89- -- dctto K.-Schuldlch. vcrl. 3>,,"/<, «9- 90>— detto verl......4"/» 9«-?b 97>75 Osterr. „naar. Äanl 5« Jahre verl. 4"/„ b. W.....97-95 98'95 deltll 4"/„ Kr......9e!-70 9N-70 Spar!., Erste üst..eoI.verl, 4" „ 93-65 9965 EisrnbahN'Prioritäts-Obligationcn. Österr. Nordwestb. 200 fl. S. . 103-40 104-40 Ltaatsbah» l<>0 Fr..... 403- 40b»— Nildblll!!! il 3"/„ Jänner-Juli 500 Fr. (per Et.) . . . 274-2b 276 25 Südbahn ^ 5"/„ !°00 sl. S. °. G, 120-2« 121-20 Diverse Lose. z>er,ln,lichl fos«. 3«/'<, Vodenlrebit-Lole Vm. 188« 267'25 27»-25 dctto !tm, 188» ^«2'25 2«8" 5 «o!cn Nrcnz, u»a. Ges. v. 5 fl. 26'25 26'2b Rndolf-Losc 10 fl......S8>- 72-_ 0 Salm Lose 40 fl, KM . . . 230- 240 — 0 Tür!. 2b 188 2b 0 detto per Medio . . . i»ü'25 187'25 Veld Ware Wiener Komm.-itose v, I, 1874 492'- 502'— Gew. Sch. d. 3"/n Präm.'Schuld d. Äobenlr.-Nnst. — detto per Ultimo bi?'25 51825 B°benll,.Anst. «st.. 300 Kr, , 1053'— 1056-- Zentr, Äod. Kredbl. öst,. 200 fl. b30'— b34'-Kreditanstal! für Handel und Gewerbe, 160 jl,, per Kasse 621/Z0 62230 dctto per Ultimo «21'90 62i!'?0 Krcditba»!, una, alla., 200 sl, ?3?-!»0 738'<>0 Depositenbanl, alla., 200 fl. , 453'— 45b'-(tilomptc - Gesellschaft, nieder- üslcrr,, 400 Kr..... 577'— b?8'b« Miro- u. Kasscnvrrein, Wiener, 200 fl........ 4b5'— 457'— Hlipothelenbanl, üst. 200Kr. 5"/„ 287'— 289'-^änderbanl, üsterr., 200 fl,, per Kasse....... --- >- dctto per Ultimo 48575 436'7b ..Mcrlur", Wechselst!ib,Ulticn- Ocselljchast, 20« fl. . . . 594'- 596-— Osterr,-unaar. Banl 140« Kr, ,73?'—1747»— Oeld Ware Uüionbanl 200 fl...... 537-50 b38 50 Unionbanl, böhmische 100 fl, . 245— 24«-— Vcrlchisbllnl, alla 140 sl.. , 333'— 33b'— Znbnstr! e>Zln!lrnthmungtn. «auaescllsch,, all«, üst., 100 fl. 134'- 13650 Ärüxci KohIenberab.-Ocl, inn fl. 710'- 715'— (tiscnbahnverlehri!.Anstalt, üst.. l«0 fl........ 394'- 396 — Eisrnbahnw. Leihg., erste. 100 fl, 20U-- »02-— ,,«90 55790 Lalao-Tarj. Vtcinlohlen 10« fl. 568'50 57l-— „Schlüglmühl", Papiers., 20« fl, 300'— 304-— „Echodnica", N.-G, f. Petrol,- Industrie, 50« Kr, , , . 460'— 463 — ,.S!enw,-G. 70 fl. . 261'- 26b — Türl, Tablllrenie-Gl's. 200 ssr. per Kasse...... —'- —'— dctto per Ultimo . , . 4l3— 415 — Waffenf.-Ges, üstcrr., 100 fl. , b»l'- 534 — Wr. Vauaescllschast, 100 fl. . . 140— 142-— Wienrrberae Ziegels.-Alt.-Vcs. ?,»-- 718ö« Devisen. lut,e Sichten und zcheck». «mstcrban,....... 198'32- 198 5b Dextjchc Äanlplätze . . . , 117 30 117-50 Italienische Äanlplähe . . . 95'30 95 4b London........ 23s 32' 232«2' Paris......... »b22' 95-42» Nt. Petersburg...... i!51-— 2bi 75 Zürich und Basel..... 95-30 9545 Valuten. Dulatcn........ 11-35 11-39 20-ssrllnlen-2tücle..... 19 05 1908 20-Marl-Stücie...... 2» 4? 23-52 Dentsche Reich«banlnoten , , 117 »n 251" Iv«» Rente«, ^n..bHfreZ'pH«Htttte», AUUen, I •»• «• Hfln^^S* , Trivat-Depots (Safe-DePositS) loosen etc., l>evl««n und Vuluten. jl Ba.IJ.lc- "U.33.<3. ~*&7~& cll.slexg"e S cll. äLf t i ^^t9X •ler«m-»i3Q. Vtraelilut« ÖL«x P«.xt«l. Los-Verslcherunpr. (34) I-i»lhach, Niri(»r«cHHse. Verzlmong von Bareinlagen Im Konfo-Korrent vnd auf Glro-Konfo.