„/ttihti», Wthlftaii», str Alle." Str. I«». Mittwoch, SS August ISVS. VI». Jahrgang Die ns ^a«ß „Marburger ZeiiiMt." erscheint jeden Sonntag, Miitwoch mid Kreitog. Picise — fllk Marburg: ganzjährig 6 fl.. I»««» monatlich Ivkr. — mit Postversendung: ganzjährig smlbjähril, 4 sl., vierteljährig 2fl. Die ein Mal g mit 1l), bei zweimaliger mit ^5. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, lvozn siir jedesmalige Einschaltung h.'lbjähng Ist., viertellührig Ifl. S0 kr; fiir Zustellung gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Tinschaltunj 30 kr. Inseraten Stempelgebiihr kommen. Zl.i' ^jt'Itsiichti' >)e-; TnU->. Die M ilitärgrenzfragf, in welcher betreffs der Weigerung der liberalen DelcgationSabgcordneten, an ihrer SpiKe Dr. Rcchbauer. für die Militärgren^ ctivaS in da» Budget einzustellen, womit die Ma-joritSt ging, das Ministerium sehr in die Enge kam. ist nun einiger, maßen gelöst, wie die offiziellen Ntichrichten beweisen; denn die ..Mieiier Zeitung" veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den gemeinsamen Krtegsminister. welches die Auflösung der beiden Warasdiner Grenzre-gimenter, dann der elften und zwölften Kompagnie deS Szluiner Gr.nz. regimentes und Uebergabe ihrer Bezirke, dann der Grenzkommunitäten von gengg und Sissek in die betreffende Civilverwaltung anordnet. Zwei weitere Handschreiben an die Graf.n Taaffe und Andrassy beans tragen dieselben, in Folge dessen lm Sinne der bestehenden Gesetze nacb gegenseitigem Einvernehmen die erfordellichen Vorlagen dem Kaiser zu unterbreiten. Ein lchtrs kaiserliches Handschreiben an den Reicbskrieg». minister beauftragt denselben, den Ministenen der beiden Reichstheile die Behelfe, welche für die geseßüchen Porlagen nothwendig sind, die für den Uebergang deS Theiles der Militärgrenze in die Civilverwaltung vorzu« bereiten kommen, zur Verfügung m stellen, da die wirkliche Uebergabe dann zu erfolgen hat. wenn die Vorlagen verfassungsmäßig erledigt er-scheinen. DieLandtage »Verden ihren ausgesprochenen Wünschen entsprechend in folgenden zusammentreten. Die Landtage von Steiermark. Kärnten und der Bukowina sind auf den v. September d. I.. die Landtage von Galizien und Lodomerien mit Krakau. Oesterreich unter und ob der EnnS. Krain und Schlesien auf den 15.. die von Jstrien und Görz. dann der Stadrath von Trieft als Landtag auf den 22. September, die von Tirol, Vorarlberg und Salzburg auf den 25.. die von Böhmen und Mähren auf den 30. desselben Monats, endlich jener von Dalmatien auf den 2. Oktober d. I. in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen. Die Reibereien zlvischen der Wiener und Berliner Diplomatie geben der Mehrzahl der Pariser Blatter Veranlassung, für die Erhaltung deS Friedens zu plaidireu. In Erwiderung auf den Artikel der Berliner „ProvinMlkorrespondenz." welcher nachzuweisen sucht, wie sehr alle europäischen Mächte wünschen müssen, einen Krieg zu ver-Meiden, bemerkt die offiziöse „Patrie": „Wir wünschen lebh.,ft, daß dieS in der That die Stimmung der Geister in Europa sei; der Friede ist mehr als jemals nöth^; »vir haben daS Zutrauen, daß er lange nicht gestört lverden wird." Der „Moniteur" betont, lvie sehr die französischen politischen Kreise von dem prenßlsch'österreichischkn Federkriege unberührt bleiben. Er micht d^^rauf aufmerksam, daß Benedetti ruhig in Paris einen mehrmonatlichen Urlaub verlebt, daß der Herzog v. Grammont dort erwartet wird, um seinem Generalrath zu prasidireu und endlich, daß der neue französische Gesandte in London nach Frankreich zurückge-kehrt ist. nachdem er der Königin Viktoria seine Empfehlungsbuefe über« reicht hat. Man kann dieser Liste von Diplomaten, die sich gegenwärtig in Paris aufhalten, noch die Namen der Gesandten in München und Dresden hinzufügen. Der sensatlonsb» dürftige „TauloiS" dagegen sieht aus den Beust-Tliile'schen Depesiirn schon den Weltbrand hcrvorg.hen und stößt bei dieser Gelegenheit arge Drohun,len geM Preußen aus. Der KriegSmIn ister von Frankreich ist. sowie es Ge» rächte schon früher angezeigt, in der Person deS Generales Leboeuf durch kais. Dekret ernannt worden. Das ökumenische Konzil sollte unverbürgten Gerüchten nach vertagt lverden; dem widerspricht aber eine Nachricht vom 21. August aus Rom, welche sagt: Die Vertagung der Eröffnung des Konzils lvird dementirt; die Zahl k'er Bischöfe, welche die Einladung zum Konzil ab-lehnten, ist geringer als dreihundert. Aus Spanien sagen die neuesten Nachrichten, daß zwar die Karlistenbelvegung unter der Asche noch fortglimme, daß aber selbst Frank-reich energisch geworden, indem eS mehrere karlistische Führer an der Grenze verhasten ließ. Doch ist Spanien mit seinem zukünftigen Herrscher noch nicht im Reinen, denn daS Gerücht. Serrauo unterstütze die Kandidatur MontpenfterS. wird dementirt; — Serrano unterstützt angeblich überhaupt keinerlei Kandidatur. Eine pfatonische Lieb«'. Erzählung von Ang«ft Schräder. (2. Fortsetznug.) Ich küßte die zierliche Hand, und eilte uach meinem Hotel zurück. Es kostete mir Mühe, ohne Exaltation meine Mutter von dem zu unter-richten. waS ich erlebt hatte. Die gute Frau schüttelte zwar ihr greises Haupt, aber sie versprach, eine Beka»intschast mit der Gräfin anzuknüpsen. die das allgemeine Interesse der Kurgäste in Anspruch genommen hatte. Als die NachmittagSpromenade geendet, war die erste Annäherung der beiden Frauen geschehen, und meine Mutter war entzückt über die Liebenswürdigkeit der jungen Gräfin. Denselben Abend machte sie mit der neuen Freundin eine Spazierfahrt in der glänzenden Equipage. Ich blieb natürlich zurück, um daS Aufsehen zu vermeiden, den in den Bädern ist man geneigter. Betrachtungen anzustellen und Verhältnisse zu deuten, als in dem gewöhnlichen Leben der Städte. Soviel lvußte ich schon den folgenden Tag. daß die Gräfin lveder eine Witwe noch eine Krau lvar. Ich hatte nämlich folgende Unter« lialtung mit der Gesellschafterin gehabt, die ich zufällig in dem Parke des Kurhauses getroffen, ivährend die Herrin aus dem Flügel in ihrem Zimmer phantasirte. Da ich diese Frau, die vielleicht vierzig Jahre zählen mochte, Madame KoSwig nennen gehört, redete ich sie so an. „Wie befindet sich die Fran Grafin, Madame KoSwig?" „Gut, recht gut! antlvoitete sie lächelnd. Aber Berzeihttng, wenn ich mir eine Berichtigung erlaube." „Berichtigen Sie. Madame KoSlvig, sagte ich. indem ich an ihrer Seite den Spaziergang fortsetzte." „Meine Herrin ist. so viel ich weiß, noch keine Frau." ^Soviel Sie wissen „Nuu ja. Ich nenne sie zwar gnädige Gräfin, aber sie ist noch ein Fräulein, und zwar ein liebenSlvürdiges Fräulein." „Ohne Widerrede; sie vereinigt alle Eigenschaften, die eine junge Dame in hohem Grade zieren." „Seit einem Jahre bin ich iu ihrem Dienste," fuhr Madame Kos-wig fort. „Nicht länger?" „Nein. Mein Herr ; ich rechne diese Zeit zu der angenehmsten mei-neS Lebens. Die Gräfin hat daS beste Gemilth und läßt mich meine subordinirte Stellung k^'UM empfinden, lvenn sie auch in manchen Be« ziehungeu zurückhaltend ist." „Sie wissen, daß Ihre Herrin sich meiner Mutter angeschlossen hat?" „Ja. mein Herr. ES ist gut, retht gut. deuu die gute Gräfin, die sich sonst schlver eitler fremden Person anschließt, findet eine heilsame Zerstreuung. Bis jetzt hat sie jede Bekanntschast zurückgetviesen und einsam gelebt. Lektüre und Musik war ihre einzige Unterhaltung." Die Nachricht von der Unzugänglichkeit der juugen Dame ersüllte mich tt.it einem geheimen Entzücken. Wie leicht lvar mir die Anknüpfung der Bekanntschast geivorden, Antonie war mir selbst entgegengekommen. Meiner Eitelkeil ward dadurch nicht wenig geschmeichelt. „Ich bitte Sie um eine Gesälligkeit. Madame Koswig." „Kann ich dienen, so halten Sie sich dessen versichert, antwortete die Frau, die gewandt in ihrem Benehmen und nicht ohne Bildung war." „Die junge Gräfin wilnscht sich meiner Mutter während der Kurzeit tUiznschließen." „Sie hat mir mit Genugthuung gesagt, daß dies bereits geschehen ist." „ES ist nicht nur unser Wunsch, sondern selbst Nothwendigkrit. daß wir die zartesten Rücksichten aus die Leidende nrlMen. Ein Wort, die Anziehung eines VerliältnisseS kann sie. ohne daß wir es ahnen, unan-genehm berühren, uni) wir möchten so gern Alles vermeiden. waS die Empfindsamkeit der Kranken erregt. DeSlmlb eischeint eS nöthig. daß lvir eine oberflächliche Kenntnip von den Verhältnissen der jungen Dame erhalteil." „Und Sie meinen, ich solle sie Ihnen geben?" „Sie verpflichten mich, und vielleicht auch Ihre Herrin." Die MtlttSrgrSnje. Wie Wir an einer cinderen Stelle des BlatteS berichtet, geht die Frage wegen der Militärgrenze einer definitiven Lösung entgegen. E» itt d.'her am PlnKe. etwas über die Angelegenheit zu sprechen. Kein Denkender wird fich säwn lange der Frage entzogen haben, wie denn in einem Rechtsstaake. in welchem allgemrine Grundsätze als GeseKesnorm festgestellt wurden, einem Theile der Ltaatsbürger die Rechte und Frei-Helten verti'lmmert sein können, die allen anderen geboten lvkrden, wie. während überall die UnterthanSverhältnisse gcregtlt wurden, nur in einem Theile des Reiches absolutistisch militärische Herrschaft fortbestehen konnte. Es wurde zwar vor längerer Zeit ein kleiner Anlauf zum Besseren in der Militärgrenze gemacht, aber doch die eigenthümlichen Verhältnisse derselben im Gar zen gelassen. Nichts war nun natürlicher. alS daß bei dem in Oesterreich eingeführten Dualismus CiS- und TranSleithänien in gleichem Maße, wenn auch auS verschiedenem Beweggrunde, sich der ElN» fülirung von Rechtszuständen in der Militärgrenze, wie sie in anderen Provinzen schon längere Zeit sind, annal)men Den Ungarn wäre die Militärgrenze ein angenehmer Zuwachs zu den Ländern der Stephanskrone, womit der dreibigprozentige Zheil dcr StaatSau?lagen noch leichter sich bez^ihleu ließe als biSh r. wichrend für die im Reichsralhe vertrrtencn Lander dadurch eine vergrößerte Last erwachsen würde. Das sahrn auch unsere Delegirten ein und wir selzkn es als einen schönen Beweis ihres RechtSbcwußtseins an, daß sie nach dieser Weise keine Entscheidung dadurch zu Stande kommen ließen, daß sie eben nichts bewilligten. Würde die Militärgrenze wirklich zu Ungarn geschlagen, was nebenbei ges.igt für die Magyaren, die in den Grenzern im Jahre 1848 und 1849 ihre erbittertsten Gegner sahen, kein tleiiier moralischer Sieg wäre, so müßte das Arrangement in Bezug au! die BeitragSquote zu den Bedürsnisien deS GesammtstaateS ganz neu regu-lirt werden und zwar nur mit Genehmig» g der beiden Häuser, damit nicht durch eine Ueberrumpelung EiSleitl^anien wieder zu Schaden käme. Also Borficht und große Aufmerksamkeit unserer Abgeordneten ist dieS« bezüglich nothwendlg. Wir hoffen, sie werden eS nicht daran sehlen lassen. _ gur Klosteraufhebung. Obwohl die Regierung trotz SturM'Petitiouen sich mit der Auf Hebung sicher nicht übereilen wird, sei eS doch erlaubt, für den Fall „wenn doch'' —? eine Erinnerung niederzulegen, welche als Thatsache der Vergangenheit nur zur Warnung für die Zukunft dienen kann. Schreiber dieser Zeilen kann sich nämltch noch gut erinnern, von Man-nern aus Josephinischer Zeit gel^ört zu haben, wie es damals zuging und wie so zweckmäßig manche Aufhebung erkannt wurde, diese Gelvalt« Maßregel den armen Kaiser fast ebenso reute, wie manches Andere, was ebenso mit dem besten Willen und nach reiflicher Ueberlegung geschah. Es ist zwar nicht mehr zu erwarten, daß eine solche Wirthschaft stattfinden werde, wie damals, daß Defraudationen in solchen^ Maße ge-schehen würden, daß die öffentliche Stimme sich derart darüber aus» sprechen dürfte, wie es Ende der Regierung deS großen Monarchen geschah u. s. w. — doch erfordert auch unter der zu erwartenden strengsten Kontrolle die Sache viel Nachdenken und reife Ueberlegnng. um nicht wieder dahin zu kommen (und mehr wie ehedem), daß der Äaat nichts davon hat, daß der Einzelne nichts hat, daS die Korporation mchtS hat u. f. w. kurz, daß die Aufhebung nur der vollzogene Wille lväre!!! Das Mitglied eines Vereines bemerkte „theoretisch ganz richtig", daß „Das Wenige, was ich weiß, will ich berichten. Bor einem Jahre suchte eine junge Dame von Stand durch die Zeitungen eine Gesell' fchafterin. Die Eigenschaften, die gefordert wurden, glaubte ich zu be« sitzen, ich meldete mich, fand die kränkelnde Gräsin, und ward von ihr angenommen." „Hatte sie früher keine Umgebung?" „Während ihres kurzen Aufenthaltes in Berlin, wo ich zu chr kam, scheint sie nur einen alten Lohndiener gehabt zu haben; ich habe eine andere Bedienung nicht gesehen. Sie bewohnte in dem größten Hotel die besten Zimmer. Nach dem Aufwände, den sie macht, zu urtheilen, muß sie bedeutende Revenüen haben. Sie ist freigebig biS zur Ber-schwendung, und sie selbst macht sich das Lelien so angenetjnl und bequem als möglich. Ah. mein Herr, sie versteht die. Kunst zu leben l Ich habe oft ihren Geschmack und ihren Takt beivundert. Für eine so liebenswürdige, ich möchte sagen auffallend liebenswürdige Erscheinung ist es nicht leicht. Annäherungen auszuweichen, die kompromittirend werden können." „Sie haben Recht, Madame! Eine alleinstehende junge Dame gibt zu Bermuthungen Anlaß, und die Bermnthungen machen oft sehr kül)N. Seit einem Jahre begleiten Sie Ihre Herrin?" „Nicht länger.'^ „Und seit dieser Zeit haben Sie nichts von der gräflichen Familie erfahren?" „Weder ein Glied derselben gesehen, noch Etwas davon gehört. Ich kenne nur den Namen, der ohne Zweifel polnischen Ursprungs ist. Die Gräfin empfängt selten Briefe..." „Und aus welcher Quelle fließen ihre Revenüen?" „Sie hat stets Wechsel auf große Bankhäuser; erst gestern empfing sie durch die Post eine Geldsendung von tausend Louisd'or auS Kassel, der diesem Bade zunächst gelegenen großen Stadt. Mangel kennt sie nicht ; die Goldquelle ist stets offen. Wol)l ost hat mich die Neugierde angewandelt, zu wissen, wer meine liebenswürdige Herrin eigentlich ist; aber Sie begreisen wohl, daß ich in meiuer Stellung diese Neugierde be-kämpfen mußte." „Die Grafin spricht viel und lebhaft mit Ihnen, wie ich auf den die Gemeinden für Arme und Kranke sorgen sollen, daß der Staat für die Erziehung sorgen müffe, daß daher gar keine AuSrede oder Ausnahme stattfinden dürfe — wir möchten ihn aber morgen nach heute geschehener Aufhebung aller Klöster, die für humanitäre Zwecke da find — an die Spitze der Verwaltung stellen und dann wieder „beim heutigen Stande der Dinge andererseits" sprechen hören. ES sei daher nur bemerkt, daß. prosaisch ges^,gt, jede Sache zwei Seiten habe und sich nichts überS Knie brechen lasse. Soll eine solche Maßregel den beabsichtigten Erfolg haben, muß sie auch zweckentsprechend ausgeführt werden, was nnno dazumal durchaus nicht geschehen ist. ______I. 0. II. vermischte Nachrichten. (Das Luftdampfschiff.) Ueber den „Avitor" schreibt man aus S. Franzisko vom 3. Juli folgendermaßen: Gestern wurde in Shell Mound Park der Versuch einer Lufttour mit dem Lustdampfschiff gemacht, welcher die Erwartungen deS Ingenieurs und der Erbauer desselben voll-kommen erfüllte. Die Ingenieure, mehrere der Aktionäre der Aerial Steam Navigation Kompagny und viele der Herren, welche in der Um» gegend von Shell Mound Park wohnen, waren gegenwärtig. Der Morgen war schön, kein Luftzug bewegte sich. Alles war dem Unter-nehmen gül'stig. günfzel»n Minuten nach 6 Uhr war der Gasometer ge-füllt und das Modell flog lc^sam aus dem Gebäude über den Raze Trtick hin. In ungefähr s.chS Minuten war dcr nöthige Dampf hervor-gebracht, die Klnppen wurden geöffnet und das Steuerruder gab dem schiffe die Richtung. Mit dem ersten Schlage der Propeller hob sich das Schiff, stieg langsam in die Höhe und durchschnitt die Luft, bis eS eine Schnell^keit von fünf Meilsn per Stunde erreicht hatte. Das Schiff, tvelches der Vorsicht wegen an Stricken befestigt war, welche von Mannern gehalten wurden, die unten auf der Erde mit gleicher Schnelligkeit mit-laufen mußten, l)eschrieb. durch dttS Ruder gelenkt, zwei große Kreise in der Luft, die ganze Distanz, eine M ile. und segelte dann ebenso sicher, wie es dasselbe Verlaffen, in das Gebäude hinein. Der Versuch war ein vollkommener Erfolg; nur im Kleinen, vielleicht für drei oder vier Per-sonen, welche die Luftreise machten, ausgeführt, berechtigt derselbe zu den kühnsten Hoffnungen. Die Maschinerie, in der Nähe aefehen. bietet mit all den verschiedenen Apparaten k inen hübschen Anblick, in der Luft, jedoch, wenn das Schiff so leicht dahinschwebt, gleicht eS einem Dampfer auf spiegelglatter See. Diejenigen, welche zugegen waren, werden die erste Tour des Luftschiffes, wenn dasselbe im allgemeinen Gebrauch sein sollte, niemals vergessen und sich stetS sagen: „Auch ich habe die erste Probefahrt deS Luftschiffes mit angesehen.?' Wir sind begierig, zu hören, wann der „Avitor" seinen ersten AuSflug nach Netvyork machen wird. (Der rcichste Mann im Goldlande Kalifornien) ist nach der Einkommensteuerliste von. San Franziska ein Deutscher, Klaus SpreckleS, auö Hannover gebürtig, gegenwärtig Präsident deS Kal. Sng. Rafinery, der vor ungefähr 15 Jahren mit wenigen 100 Dollars seine Lausbahn in San Franziska begann; derselbe hat sein jährliches Einkommen auf 113,000 Dollars angegeben. (Hundertjährige Geburtstagsfeier ,— in der L u f t.) Eine aus Schottland gebürtige ArmenhanS-Pflündnerin in London erreichte vor einigen Tagen daS hohe Alter von 100 Jahren. Als man sie fragte, wie sie ihren hundertjährigen Geburtstag zu feiern gedenke, erwiderte sie: „Ich wünschte, man sende mich in dem großen Ballon in die Höhe, damit ich die Welt bewundern kann, in der ich 100 Jahre gelebt habe." Man theilte diesen eigenthümlichen Wunsch dem Besitzer Promenaden gesehen... hat sie nie aus eigenem Antriebe ihrer Familie ertvähnt?" .,Nie, mein Herr! Ich glaube mich nicht zu täuschen, wenn ich annehme, daß sie absichtlich diesen Punkt vermeidet." „Das ist seltsam." „Die Gräfin ist krank..." „Leider! seufzte ich unwillkürlich." „Und doch kümmert sich die Familie nicht um sie." ^Man scheint die Geldsendungen für eine hinreichende Sorge zu halten." „Aber meine Herrin nimmt sie nicht dafür." „Woraus schließen Sie daS, Madame?" „Der Grundzug ihreS Charakters ist Gutmüthigkeit und eine stete Heiterkeit." „Die ich bemerkt habe." „Aber so oft sie einen Brief empfängt, der Wechsel enthält, kommt eS mir vor, alS ob sie mit Mühe eine Art Traurigkeit verbannte, die sie mir geheim zu halten strebt. Sie seufzt, »virft daS Papier in den Sekretär und sucht sich dann durch Klavierspiel lvieder zu erheitern. Ohne Instrument und Bücher kann sie nicht leben. Wenn Sie unsere Unterhaltung in der Promenade beobachten, so müffen Sie schließen, daß wir auf einem sel)r vertrauten Fuße leben... eS ist nicht so; die Gräfin be-nimmt sich freundlich und gütig, sie überschüttet mich mit Wohlthaten. und dennoch kann ich mich ihres Vertrauens nicht rühmen. Sie bleibt stets die Gebieterin, ich die Dienerin. Bei dem völligen Mangel an Umgang sollte ich meinen, daß sie eine theilnehmende Freundin bedürfte.... ich bin erfreut, daß sie endlich in Ihrer Frau Mutter eine solche erkohren hat. Sie spricht mit Begeisterung von der würdigen Dame und bedauert, i)ap sie krank ist." Ich schwieg einige Augenblicke, um über das Gesagte nachzudenken. Ach. eS gab mir ja so viel Stoff zu ernstem Nachdenken! „Wie wissen Sie. d.iß die Gräfin not unverheiratet ist? fragte ich. von einer seltsamen Gedankenverbindung getrieben." „Ich nannte sie im Anfange meiner Dienstzeit einmal gnädige Frau Gräfin; da sagte sie mir lächelnd, sie sei keine Frau, sie habe bis jetzt des Riesenballsns, Herrn Godard, mit und zwei Tage später trat die Greisin, rüstig wie eine junge Frau, die kühne Luftreise cin, die sich bis zur vollen Länge dcS ÜeittaueS. an »velchem der Ballon befestigt ist, 2000 Fuß hoch erstreckte. (GeburtSfest deS Kaisers.) Die Austerlitzer Geistlichkeit verweigkrte am Geburtsfeste dcS Kaisers die Abhaltung eineS feierlichen Gottesdienstes und daS Absingen der VoltShymne. ES wurde ei»e ein i fache Meffe ohne Assistenz gelesen. (Hoch zeit Shinderniß.) Am 17. d. M. sollte in Wels die Bermählnng eines Brautpaares stattsinden, welct)e Feierlichkeit aber auS dem Grunde verschoben werden mußte, weil die Braut wegen Diebstahls kurz vor der Hochzeit verhaftet wurde. (Ein Hai gefangen.) AuS Fiume 19. d. M. wird ge-schrieben: Priluto. daS nördlichste Hafenbassin deS Quarnero. dessen schön gerundete Bucht in den BereinigungSwinkel der istrischen und kroatischen GebirgSstöcke geschnitten ist, war gestern der Schauplatz eines seltenen Wassersports. Ein weiblicher Hai, mit dem Gcwichl von 35 Zentnern 29 Pfund, hatte einem Zuge nach den ftlsigeu Tiefen dieser Kiiste. milche der Thunfisch aus seinen jährlichen Reisen in die kühleren Zone» de« adriatischen MeereS vorzugs^veise aufzusuchen liebt, Folge gegeben und seinen KurS durch den Kanal Faraslnä gelenkt. Eine, von hoher Leiter nach jenen delikaten Seebewohnern. welche alle Vorzüge saftigen Aalb-fleische» in die lockeren Muskelfasern der Kaltbliiter übertragen, auslugende Wacht bemerkte den ebenso seUenen als unerwarteten Gast an den her vorragenden Rückenflossen schon von fern. Nicht mit der harmlos scher jenden Bewegung deS rollenden DelphinS. soni^rrn majestätisch, wie ein Propeller kam die gewaltige Touristin, die ihre Maschine mit 260 Pfund frischer Fische und einem Paar alten Schuhsohlen geheizt hatte, von welchen cS noch fraglich ist. in welcher verhängnißvollen Beziehung sie zu ihrem einstigen Träger stehen, dahergerudert. Sein Ruf eifert die Ge fthrten rasch zum Zuziehen der Nepe an. als das Ungett»i^m im Bereich derselben war. und deren Maschen, von sehnitzeu Armen gel)alten. ließen ihren Fang trotz einer verzweifelten Gegenwehr nicht mehr loS. Um 3 Uhr Nachmittags an<< User gebracht, athmetc daS riesi^te Thier noch bis S Uhr Abends, da, ich weiß nicht auS welchen Grüuoen. Niemand Hand an sein Leben legte. __ Muvbnrt^cr Berichte. Marburg, 21. August. (Ernennungen.) Dr. V»ktor Leitmeier, KreiSgerichtS-adjunkt in Cilli, ist zum StaatSanwaltS-Substituten in Laibach ernannt worden. Wir begrüßen diese Ernennung um so freudiger, als »vir darin die faktische Wide»ltguug unsere Parteigenossen beängstigetlder Gerüchte ersehen. Herr Dr. Julius gränzl von Vesteneck, bisher Konzepts-adjungt bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft, wurde zum RegierungS' kouziplsten im Präsidium der LntdeSregierung in Laibach ernannt. Das k. k. OberlandeSgerich t für Steiermark Kärnten und Krain hat eine beim k.k. Bezirksgerichte Mahrenberg erledigte Kanzlister». stelle dem disponiblen t. k. BezirkSamtskanzlisten Anton Urschitz in Windtschgraz verliehen. (Berein Fortschritt.) Bei der am letzten SamStag abgehal tenen Zusammenkunft vou Mitgliedern dieseS Vereines wurde festgestellt, daß derselbe sich am BerfassungStage in Rothwein betijeilige. Bei der Besprechung der einzelnen Punkte »vurde in Bezug auf den Schlußsatz des 3. Punktes angenommen, d^iß man dtlrch die Forderung an den Landtag, daß daS neu zu wählende LandeSauSschuhmitglied ans den un-tersteirischen LandtagSadgeordneten gewählt werden tnög.'. den gerechten Forderungen deS Unterlandes in Bezug mtf eine Jntereijenvertretung im LandcSausschusse nachkommen möge, wodurch auch nationalen Forderungen genügt tverden tvürde. (Truppenkonzentrirnng.) Die im Monate September auf dem Pettautrfelde stattfindend? Truppenkonzentrirung tvird sich auch auf unsere nächste Umgebung auSdtl)nen; so ist in der Gemeitlde Rothwein schon für den 1. 2. oder 3. September die Einquartierung von Artillerie ^nlgesagt. (Schulhoffsche Brunnen.) Bei Gelegenheit deS Berfas-sungstageS in Rothwein tvird auch ein Brunnen nach ol>enerwähntem er-probten Systeme durch den Vertreter desselben. Herrn Denzl, geschlagen werden. (Zarte Aufmerksamkeit fürBerfassungSfreunde.) Der Laibacher Korrespondent der „N. Fr. Pr." erzählt von einem Attentate. welches auf den Führer der deutsch n BerfassuNi^Spartei in Laibach. Herrn Deschmann. verübt worden sei. Derselbe sei nämlich in der Nähe des Schulplatzes von einem Unbekannten mit einem Faustschlag hingestreckt tvorden. ohne indcß erheblich Verletzt tvorden zu sein. Än Laibacher Blättern stand von diesem Attentat nichts zu lesen. (Vergiftung.) In Lambach sind drei Kinder eines Winzers durch nnvorsichtij^en Genuß von Stechapfel vergifttt tvorden; leider ist auch schon eines davon an den Folgen des Genusses gestorben. (AuS Feldbach) tvird unS berichtet. Von der BezirkSver tretung Feldbach sind dic nachstehenden 5 Personen zu Mit,Niedern deS B z i rk Ss ch n lr a th s gctvählt tvorden: Karl F eiherr Hammer-Purg-stall, Obmann der Vezirksoeltretung. Dr. Binzenz Treffenschedl, Advoka-turskonzipient zu Feldvach, Karl Schnetz. Bürge»tneister zu Feldbach, Michael Sperl, Ageitt zu Feldbach. Franz Reimoser, fürstl. Lichtenstein'scher Gnteveiwaltrr zu Kirchberg. Es kann diese Wahl eine glückliche genannt »Verden und berechtigt um so mehr zur Hoffnung sür das Gedeihen der Schule, als sich unter den 5 Getvähltcn 2 Mitglieder d S Gemeitldeaus-schusscS von Feldbach befinden, tvelcher in der am 17. August statigehab-ten Sitzung den Beschluß gefaßt hat, j dem der Lehrer, welche den Graz er Lehrer tag besuchen wollen, eine RelseentschädigMtg von 10 fl. zu be-tvilligen und der filr jeden Fortschritt unermüdlich thatige Bürgermeisttr Karl Schnetz denselben in seinem Hause in Graz ein Zimmer nnentgelt-lich zu Verfügung gestellt hat. Die BezirtSvertretung von Feldbach hat in der am 21. Oktober 1867 stattgehabten Plenarsitzung den Beschluß gefaßt.jährlich 100 fi.für Pr ämien zur Hebung der Viehzucht zu bewilligen, tvelche abwechsclild in F ldbach, Ri gersbnrg. GnaS. Glei» chenberg. Kirchberg zu Verlheilung kommen sollen. In diesem Jahre findet diese Verthsilung in GnaS am 7. Oktober statt nnd beabsichtigt die Marktgemeiltde Gttas damit eine kleine R i n d v i e h a u S st e l l u ng zu verbinden, zu deren Gunsten sür Prämien durch freiwillige Beitrüge bereits über 130 fl. meistens auS dctn Markte GnaS eingegangen sind. Die Zahl der Beitrittserklärungen zu dem p o l i t i s chv o l k ö tv i r t l)-schaftlichem Vereine zu Feidbach beträgt bis heute, in einer Woche, 110 Pelsonen. (Aus Windijchgraz) wird uns geschrieben: Wein schon eine formelle Auszeichnung Etivas gilt, der freut sich der Dekortrung des lapftru Plankeustcincr, der zuerst den Schaden der Gemeinde Autonomie in derzeitiger Form darstellte und überhaupt schon viele „wahre Worte" sprach -- leider verklingen sie im großen Getümmel! wie sich die Kerne iu der Spreu verlieren — weun'S erlaubt ist zu sagen: bei allen ihre Freiheit bewahrt. Doch, »vie ich bemerke, hat ste daS Spiel einge-stellt — Sie erlauben mii. daß ich mich entferne, meiu Dienst ruft. Diskretion brauche ich Jhueu ,vohl nicht anzuempfehlen. Auf Wieder-sehen, mein Herr!" Madame KoSwig ging in daS KurhauS. an dessen Hauptfasade sich der kleine Park hinzog, den ich zu meinem Spaziergange benutzte. Die Gräfin bewohnte einige Zimmer deS ersten Stockes. Ich blickte mit Sehnsucht hinaus. Da stand sie in einem himmelblauen Kleide am Fenster. Ihr schöueS Haupt war mit einem eleganten Häubchen ge schmückt. Als sie mich bemerkte, grüßte sie lächelnd zuerst. Mir schlvand fast die Besinnung bei diesem freundlichen Gruße, denn er verrieth, daß ihr meine Annäherung mehr als lvillkommen tvar, nnd tvie ich so eben gehört hatte, durfte sich Keiner ihrer Freundschaft rühmen. Unwillkürlich blieb ich stehen, den Hut in der Hand. Zu meiner Ueberraschnng neigte sie sich aus dem Fenster, das nicht hoch war. „Hat Ähre liebe Mutter über den Abend verfügt?" fragte sie herab. „Rein!" stammelte ich. „Dars ich sie zu einer Spazierfahrt nach den Eggestersteinen ein« laden?" „Ich nehme statt iijrer die Einladung an." „Und Sie?" „Ich!" antwortete ich achselznckend. „DaS Bad ist entsetzlich lang'veilig." „Man muß sich fügen." „Begleiten Sie Ihre Mutter, ich stelle Ihnen meinen Wagen zur Verfügung." „Und Sie, gnädige Gräfin?" „Nun, ich begleite Sie, wenn Sie eS mir nicht abschlagen." Was sollte ich darauf antworten? Ich möchte wohl in einem Spiegel den Ausdruck meines Gesichts gesehen haben, als ich endlich sagte: „Wir werden uns bemüiien. Sie zu unterhalten." „In einer Biertelstunde halte ich vor Ihrem Hotel. Ist eS Ihnen recht?" „Wir erwarten Siel" Antonie verschwand von dem Fenster. Ich eilte zu meiner Mutter und traf die Vorbereitungen zu der Spazierfahrt. Um die bestimmte Zeit kam der Wagen. Antonie selbst holte lneinc Mutter auS dem Zimmer ab. DaS Wetter war prachtvoll, als «vir durch die üppigen Kornfelder ful)ren. Die Gräfin gestatld, daß sie sich in einer so heitern Stimmung befände, wie selten; sie meinte, der Umi^ang mit guten, ge sühlvollen Menschen sei eitle unerläßliche Bedingung zum glücklichen Leben. Meine Multer pflichtete ihr bei. machte jedoch die Vetnerknng. daß größtentlieils die Menschen selbst sich utttereinander daS Leben verküm-Merten, das doch so rasch verflöge. „Wie recht haben Sie!" sagte die Gräfin iin Tone der Ueber-zeugung. „Sollten Sie in dieser Beziehung schon traurige Erfahrungen ge-macht haben ?" fragte ich. „Leider, leider, meiu Herr! doch brechen »vir ab, ich will meine frohe Laune nicht durch Erinnerungen beeinträchtigen, die ich gern für immer verbannen möchte." DaS Gespräch stockte. Sollten diese Erinnerungen eine Herzensangelegenheit lietreffen? fragte ich mich. Sollte sie eine unglückliche Liebe zu beklagen lzaben? Ich weiß nicht, woher eS kam. aber ich fühlte mich so gedrückt, so ängstlich, daß mir der Muth fehlte, attf detn Wege näherer Bekanntschaft mit- der Gräfin weiter fortzugehen. Mir war. alS ob ich ein gefährliches Spiel mit mir selbst triebe. Wir kamen bald b?i dem Weiher an. an dessen Ufer sich die stolzen Felsen erheben, die man „Eggcstersteine" nennt. Die Gräfin war entzückt bei dein Anblicke der reizenden Landschast. die. voa der Abe«idsonne mit einem blendenden Purpur übergösse», vor nnS lag. Wir stiegen aus. Ich leistete den Damen Kavaliervieuste. Akeine Hand zitterte, als ich sie der lvunderl)olden Antonie reichte. Jlzr Hauch berührte meine Wangen, während sie ausstieg. Dann dankte sie mit einer Anmnth. die Mich ent« zückte. Mir tvar. als ob ich mit jeder Stnnde neue Schönheiten an ihr entdeckte. Sie sah die beiden Kähne aus dein groszen Weiher, dessen Fluth die Felsen bespülte. In »vahrhaft kindlicher Frende sprach sie den Wunsch aus, eine Spazierfahrt auf dem Wasser zu »nachen. (Fortsetzung folgt.) Bersammlun tten und V e r f a ssu n g S t a g e n. Diese selbst erinnern aber unwilltmUch unS ältere Leute an jene Zeit, wo All' dieS höchst gefährlich gewesen wäre; ülirigenS ist denn doch liuch noch nicht so lange her, daß es diesfalls noch strengcr war, als in der verrufenen vormärzlichen Zeit nnd gibt es noch Menschen, welche legal und loyal für identisch hnltrn nnd deswegen mich so denken nnd liandrln.j Die Extreme berüljren sich." ein Spruchwott. worein oft die Gegenwart^ erinnert, wie z. B. an jene Zeit, wo — wenn Jemand eine Dachrinne^ übelsetze'n oder eine Stufe einm-iuern wollte. Kreis- und Polizei-KoM' miffäre. Ingenieurs u. s. w.. Reistpartikultuien und Protokolle ins L'brn traten u. Vgl. während heute--rs ganz anders ist — Null ^egen die srüliere Gewissenh^fti^^kcit. Doh man am flachen Lande weniger Antheil an dem politischen und öffentlichen Leben nimmt, als in Städten, ist anS der Beschäftigung erklärlich; der Bauer I)at nicht Zeit. Versammlungen beizn-wolinen. abgesehen vom Mangel an Bildung, der ihn hindert auch einer gediegenen Rede oder klaren Dcirstellung im Geiste zu folj^en, dal)er desto geringer scheinende Thnlnahme. je weiter von der Stadt, oder dem Markte, oder d.r Hauptstadt! Oft ist's Eifersüchtelei, daß einige nicht da- oder dorthin wollen, was dann wieder als Indolenz aitSgel^gt wird und b.kcinntlich als gewaltiger Faklor gilt, aber so lan^e währen wird, bis nicht Bildung allgemein und das Aersassa.gslebcn nichts Neues mehr sein wild, jetzt aber Vielen noch nicht eingeht. Daß man bei den stets wachsenden Steuern und Lastrn noch nicht viel Vcrtrancn (weder zu den Lenkern — noch Vertretern) hat. darf nicht wundern, d., Jeder von der neuen Ordnung der Dinge nur eiae Erleichterung oder Verbesserung hoffte — bisher eitler Wahn! — Auch die Bureaukratie ist noch nicht gehörig heraligestimmt. So gehen die Dinge unfertig fort; jedoch wollen wir hoffen, daß man bei VerfassungStagm auch einmal praktisch „ins Zeug gehen" werde und daß dann die Details Manches aufdecken werden, was den „Herren auf dem hohen Pferde" jetzt noch Bagatelle scheint. Math und Hülfe für Diejenige«, welche an Gesichtsschwäche leiden und namentlich durch angestrengtes Studiren und angreifende Arbeit den Augen geschadet haben. Seit meinen Jugendjahren hatte auch ich die leidige Gewohnheit, die Stille der Nacht wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Sowohl hierdurch, als durch viele angreifende optische und feine mathematische Ausführungen war meine Sehkraft so sehr geschwächt. daß ich um so mehr den völligen Verlust derselben befürchten mußte, als sich eine fortwähreitde entzündliche Disposition eingestellt hatte, welche mehrjährigen Berord« nungen der geschicktesten «erzte nicht weichen wollte. Unter diesen betrübenden Umständen gelang es mir. ein Mittel zu finde», welche« ich nun schon seit 40 Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge gebrauche. Es liat nicht allein jene fortdanernde Entzündung vollkommen beseitijit, sondern auch meinen Angen die volle Schärfe und Arast wiedergegeben. so daß ich jetzt, wo ich da» 75ste Lebensjahr antrete, ohne Brilic die feinste Schrift lese und mich, wie in meiner Jngend. noch der vollkommensten Sehkraft echeue. Dieselbe günstige Erfahrnng habe ich auch bei Anderen gemacht, unter welchen Mehrere fich befinden, welche früher, selbst n»it den schärfsten Brillen bewaffnet, ihren Geschäften kaum noch vorzustehen vermochten. Sie haben bei beharrlichem Gebrauche dieses Mittels die Brille hinweggeworfen «nd die frühere natürliche Schärfe ihres Gesichts wiedererlangt. Dieses Waschmittel ist eine wohlriechende Essenz, deren Bestandtheile die Aenchel« pflanze ist. Dieselbe enthält weder vrastioa noch ^arootioa, noch metallische oder sonstige schädliche Bestandtheile. Die Bereitung der Essenz erfordert indessen eine verwickelte chemische Behandlung, und ich bemerke daher, daß ich dieselbe feit längerer Zeit in vorziiglicher Güte von dem hiesigen Chemiker. Herrn Apotheker Geiß, beziehe, derselbe liefert die Flasche für L fl.O.W.' und iit gern erbötig. dieselbe nebst Gebrauchs» Anweisung auch auSwartS zu versenden. Ich rathe daher den Leidenk'en, die Essenz von hier zu beziehen, indem eine solche Flasche ans lange Zeit zum Gebrauche »ureicht, da nur etw.iS Wenige», mit Flußwasser gemischt, eine milchartige Klüßigkeit bildet, womit Morgens nnd Abend», wie auch nach angsciienden Arbeiten, die Umgebung des Auge» befeuchtet wird. Die Wirkung ist höchst wohlthätig und erquickend, und erhält und befördert zugleich die Frische der Hantfarbe. Es wird mich erfreuen, wenu vorzüglich Denen dadnrch geholfen wird, welche bei dem rastlosen Streben nach dem Lichte der Wahrheit oft da» eigene Licht ihrer Augen gefährden und eint-iißen müssen. Vielleicht kann auch durch den Gebrauch diese» Mittels da» leider in der jungen Welt so sehr in die Mode gekommene entstellende Brillentragen vermindert werden, da dieses in den meisten Fällen die Augen mehr verdirbt als ver. bessert. Brillen können nur einer sehlerhaften Organisation de» AugeS zn Hülfe kom-men, aber nie gesunde oder geschwächte Augen stärken und verbessem. (SSI Aken a d. Elbe. Dr. Rv«ersha«se«. lüaria ^unäsam, Hssl,. ^Vsräov^at?, im oixeven unä im I^amsv Lkrer Liväor unä Vervanäton äis Xaodriellt von äsm düeligt Iietrü-doväoQ IlivsodoLäsn ikios ivmgstxeUedtsn srstton, ds«isduoß^s>vs,sk; V»tsr«, civs Üvrra HG^nnÄsam, vsledsr koute XaekmittaKs 2'/^ Ilkr in seinem l'l. I.ebsaswkr6, vsr-»odsv mit äea keil. Sterdsakrsmsvten, soliA un Ilsrrn vntsodlatsn ist. Vas I^eieksndoeänßniss tinäst Uittvvo<-K Ä«-n 25. ä. Xael,-mittags ö Ildr vom »süss Xr. 27, l'exottkokl'Ztrassv aus statt. vis k^xsliuisu >veräon I»onnsr»taL äon 26. <1. Vormitw«« 9 Vkr iv äor «Ars^srvorstaüt-I^farricirokv al^xekaltsn. ZllarlSui'K äsn 23. ^uxust 1369. (542 St»üt>Vd«»tsr 1u AlTrdurU. Mittwoch den 25. und Donnerstag den 26. August, Abends 8 Uhr N«r dich 2 großt Äisudvr-WvtrHvn mit den großartigsten, hier noch nie gesehenen Geister- und Gespenster - Grfchew»«ge« de» Professors S41 Danksagung. Ich kann ks nicht «nlerlasstn, der k. priv. A88!vUI'Sliani ösiwrül! in Trieft, in deren Namen mir H rr Karl Flnchcr in^ Marbnra durch die Auszahlung der vollen Entschädigung des irlitteneul Brandschaden» so schnell Hilse geleistet hat, me>nen herzlichsten Dank. N» ».«, s.°d- i. ! l8S4' ?row«ts«il, Ziehung I September, Stück «fl. sammt Stempel verkanft in Marburg 543) _Hcrrengnsse Nr. 123. Preise der Plätze: Ein Fanteuilsi» in den ersten drei Reihen 80 kr.; in den nächstfolgenden ti0 kr. Logen-Entree 60 kr. Parterre-Entree 40 kr. Kinder unter 10 Jahl^en zahlen in den Logen und Parterre die Hälfte. Billeten siud am Tage von 9 bis 12 Uhr, solvie AbendS an der Kasse zu haben. — Die Gallerie ist ganzlich aligesperrt, da man von diesen Plänen aus die GeisterErscheinung nicht sehen kann. A^Die geehrten ?. I'. Eigenthümer der Logen werden im Interesse de» Prof. Kratky^schik höflichst ersucht, bei Nichtbenütznng ihrer Logen e» bi» 12 NhrBormittag» an der Tageskasse bekannt zit geben, um anderweitig darüber verfügen zn können. K. k. »gtsr. I8S4ei' 8k»t8 l.o8o. n. Süv.ooo 220,00« 2«»,v«0 IS0,0«v s»,000 eto. Melmtv ZLivIiunx am I September I8VV. (ZostömpöUs ^ntdöilsollsins, auk alle Äokullxvn, »ol»nxe l)is Äsn8slboa ävi' svansixstv Ilisil «ins» Qvvivvos ! voa ti. bis vevixstsn» il. Iliv 2uxvf»1!on ißt, Icystsn ! K Stüelc il. « Ltüok tl. 70. 2«V Stiivic il. lSV. Lsl^iKv Kostkllunß^ erbittet kZ. k. 518) am adsn 8, in ^ivn. ^c^^?romkS8en per 1. September a ü. 3.50 inol. 8tomvoI.^H^ Ein (S2S Z. 12917. Lizitations-Widenuf. (Stv Die mit Bescheid vom v. Juni I86S. Z. 74kö> aus d-ii 28 d. M , 28. September und 28. Oktober d. I. angeordnete exekutive Feilbietnn» der Realität C-Rr. 177 aä Magistrat Marburg wurde sistirt. K. k. Bezirktgericht Marburg am 24. August 18ö9._ Das größte Lager von (486 MuSMl. 8eli«li>»s>»i> mil 8eI>liIiN>ni unterhalten Maltler ^ IZsvI»enI»»vI>er» schöner zweispinniger Fuhwagen, ganz neu. schön und gut gebaut, 26 Centner Tragkraft, ist sogleich zu verkaufen bei Herrn Mathias Löschnig „Gasthof zum Löwen" in der Kärntner-Vorstadt. Ussseniitvin ö! sanier. tnnniuni.üipsilition, Vwl?, Ik«u«r «»rtt Ilr. U. Usmdiirx. verli«. kl'nnlikiirt »/II. kosel. Xiineli. I^eip7.iß. ^Verden prompt vermittelt unter Lo-reebnnnß navb <^en OriKivalpreisen in 6iv 2oituoßsvn »Her I«ü»üvr. Ititnnsisvtr^eichniffe gratis, f» aoeo. Ueli'ffrdittttvi' über jeäe Ivsertiou. kudnttvvrtkvil« Kanz? nadi äsn bei äev Leitungen xeltenäen I/sanoen. steben auk ^unsob vorber iiu Dienst. Gill Lehrling oder PrilMaut lvird für ein größeres Tpeeerei - G efchäft in einer Stadt Unter» steiermarks aufgenommen. Slovenische Sprache ivird verlangt. Näheres bei Eduard Kren n c r in M arburg. (527 Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. Eilzüge. Personenzüge. Von Wien nach Trieft: Ankunft 1 llhr 59 Min. Nachmittag. Aiiknnst 3 tt. 8 M. Friih. 3 U. 41M. Abend». Absalirt 2 Ul)r 2 Mi«. Nachmittag. Abfahrt 8 „ 30 „ „ 3 „ 56 „ „ Von Trieft nach Wlen: Ankunft 2 Us)r 37 Min. Nachmittag. Ankunft6U. 10 M. Früh. 6 U. 55 M. Abend». Abfahrt 2 Ulji' ^0 Min. Nachmittag. Abfalirt6„ 31 „ „ 7 „ 7 „ „ Ankunft 1 Abfahrt 1 Gentifchte Züge. Von Mürzzuschlag Bon Adel»berg nach Adelsberg: nach Mürzzuschlag: Uhr ö Min. Nachmittag. Anknnst 12 Ulir 20 Min. Nachmittag. Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt 12 Uhr 40 Min. Rachmittag. verantwortliche Redaktion, Druck nnd Verlag von Eduard JcinschiK in Marburg 2.1?. St. V