Nr. 278. Plännmeratillnsptel«: Im Homptoll gauzj, N. il, b^li-j. .5'>. ffll? die^utteüun,, ,n« Hau? halbj.5<»li. 'IitltduiPost^,>i„,i.N. 15, i!albj.fi.7.»u. Samstag, 4. December Inserti onSgebühr bla lu»ze!, ergreifen." Das nlira-russischc Blatt wiift ferner die Frage cnif, wcr dic Kriegskosten in Dalmalicn bezahlen werde, und bemerkt in Bezug dar» ullf: „Es ist gewiß, daß die Magyaren, welche Dal< maticn bisher als einen cislcilhamschm LaudcSthcil betrachteten, die Zahlung der Kriegskosten adlchncn und den Deutschen und den cislcithunischcu Slaven aufbürden weiden. Daß übrigens die Deutfchcn, deren deutsche Regierung den Bocchcscll - Aufstand verschuldet hat, die Zahlung leisten , wäre gcni^ in der Ordnung -«bcr die Slaucn werden durch Unterdrückung dcs Anf-standcö auf doppelte Weise geschädigt: sie büßcn für die Fehlcr dcr Regierung mit ihrem Blute, das reichlich in Dalmalicn vergosfcn wird, nnd müssen außerdem in der Form von Staalöabgabcn noch die Kosten dc tcnd gemacht halle, eiuc ausgiebige Reaction helvei- zuführen wünschen. Trotz dcr „neuen Aera," sagt man sich in jenen Kreisen, sind unsclc Truppen doch geschlafen wordcn n»d heftet sich nach wic vor da« Unglück, an unsere Fahncn. Trotz dcr „neuen Aera" und des BürgermiinNcrinlnö begeht die politische Ver^ waltung dieselben Fchlcr, wic sie früher begangen wor» d^n sind, und dcr ganze Unterschied ist dcr, daß die „Unterthanen" nnr noch üdcrmülhigcr und widtrspän-stigcr geworden sind. Trotz dcr „ncucn Acra," des mncn Wchrgcsctzcs, dcr allgcmcincu Wehrpflicht nnd der großen Armccrrform sind die Einrichtungen innerhalb der Armee doch nicht zweckmäßiger geworden und das militärischc Ansehen Oesterreichs ist nicht größer, als zu d»!r unglücklichen Zcit von Königgräft, dem sich wcuigstcns Enstozza einiacrmaßcn entgegenstellen konnte. So fpricht, so denkt dic RcactionSpartci, dcr sich in diescr Richtung, für den Augenblick wenigstens, die Föderalisten, selbst von dcr liberalen Färbnng, anschlic« ßcn, und die Stimmen dieser Partei wcrdcn, woran gar nicht zu zweifeln ist, bis zum Throne gelangen lönncn. Die Föderalisten wcrdeu natürlich in den traurigen Enignisscn dcr letzten Ätonatc einen will« kommenen Grnnd finden, um ihr System als den letzten NctUingsanker cmzuprciscn, als das letzte Mittel, um dic dnrch nnd durch uligcsundcn Zustände Oesterreichs zu l'csscru und cudlich einmal cinc wi,k-lich für die Dauer lebensfähige Regierung herzustellen, dcr nicht auf Schritt und Tritt die grüßten Schwierig kcilcu und die unseligsten Mißständc folgen. Die eigentliche, die specifische Ncactiunspartci aber wird, wcnn auch nicht laut und nicht öffentlich, cinc andere Sprache iührcu. Slc wird sich darauf berufn!, daß dic Hoffnungen, die sich an maßgebender Stalle an die Ge< wähinn.; nnd Oinführung dcs liberalen Systems geknüpft liattc», nicht in Eächl,g uud st.nk, trotz allcr N'iüderlugcn, die ja auch jctzt trotz aller Re- Fcuilll'lull. Daa S'treichlinartelt und die „Florentiner." Bcvor die Brüder Müllcr damit a!'fins,en, auf >l>rcn 9tcifcn öffcntlichc Qliortetl-Conccrtc ;u gcbcn, Hai ^icscr Kunstzweig die Mehrheit dcö Pnl'lu'ums nichl l'ccht ansprechen wollen. Wenn anch hie und da Qli>,n-lttt Unterhaltungen gegcbcn wurden, so geschah oics doch 'l'chr oder wcnigcr für eine geschlossene Gesellschaft, für l>»cn kleinen Kreis von Musilfrcnndcn nnd Kennern "nd die Ez.ccutolcn bildeten sich dadurch selbst ein Pu< ^icum, welches ihre Leistungen schützte odcr schätzen lcrute. Die Brüder Müller halieu uicle Orte besucht, und la»dcn überall nicht nur dic Ancrlennnug dcr Musik' ^Uidigcu, sondern wußten anch ihrem Sfticlc bei dem ^eingeweihten Eingang zu verschaffen; sic habcn ge» !ligt, daß ci» Quartett jedem, dcr Sinn nnd Intcresse l?r Musik hat, und überhaupt dafür zu fühlen vermag, ^>^n hohen Genuß gewähren kann. S?it den bcrühm-^ MüUcrs habcn sich wohl unzählige Quartttt-Vercinc ^bildet, die es sich zur Aufgadc machten dem Publicum ^ Meisterwerke ältcrcr nnd neuester Zeit vor dic ,?rclc zu fül,rcn, cs vertraut zu macüen mit den hcrr-^en Tvnschöpfungcn eines Beethoven, Schumann, Hubert, Mendelssohn :c. :c. und man kann ^°hl bchanptcn, cö glbt keine Stadt, dic »icht ihr sta-^cZ Quartett besäßr; freilich vorausgesetzt, daß deren ?^volMr so viel Kunsisinn besitzen, um cin dcrarligcs hernehmen nach Kräften zu fördern uud zu unterstützen, ^!" jüngster Zrit h^l das O.uartctt dcr „Florcutiucr^ ^ allgemeinste Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und ^ ganze musikgebildctc Welt ist begeistert von dessen t- ^Ndltcn Leistungen. Nicht allein dic technische Fcr» y.^l jcdcS Einzelnen auf scincm Instrumcntc ist cs, ^ allein das cxacte, präcise Znsaiumcnspicl, welches h" Florentinern diese riesigen Erfolge errungen. Ob. .°" das erstere eine nnciläßliche Bedingung cincr slips' ^"slung ist, aus der sich das zweite beinahe von >t ergibt, so wären diese bcidcn Factorcu uoch immer nicht im Stande, eine Production auf jene Höhe zu erh.'dcn, die man als eine vollendete zu bezeichnen pflcgt; erst dcr dritte Factor isl derjenige, welcher dcr Lc'stnng den Stcmpcl der wuh^n Kunstlcrschaft auf die Siirnc drückt, dcr das Ganz? z„r »u^hven, zur wirklichen Knustlcisttnig erhebt. Es ist daß Eingchcu, das Erfassen dcö geistigen Gehaltes, d^is Elndling'N in dicsc Wclt vollci Wlü'der nnd gcl'cimnißuollcn Schün-hcitcn, zn dcr freilich »icht jcdcr dcn Schlüssel besitz', nud dic Erfüllung dicscr holnn Bedingung vereint mit jrnen andcrcn, als zum großcn Zwcckc dilncnde Äiittcl, verleihen erst dcr Leistung dcn wahren, dcn höchsten Werth. Diesen Stai'.dpuukt nimmt das Florentiner Quarlclt ein, und >st es dahcr z« wundcrn, daß cS allerorts die nngelhcilicstc, aufrichtigste Äewuudcruxg fi„dct? Gewiß nicht! Ausgerüstet mit jem" Erfordcr-nisfcn, die man in erslcr Linie an den ausübenden Künstler stellt, begeistert für das Erhabene, für daS Schönc, wirken Jean Vccker „nd sciac Genossen im Dienste dcr Knnst, widmen ihr ull' ihrc Kraf!, all' ihr Könm'ii, und uichls als Schuldigtet ist cs von uusercr Scilc, dieses wahre, von echt km>silcrischcm Geiste durch» wehte Streben anzuerkennen und nach K'äftcn zu unterstützen. Man kann dcn zunchmclidcn Geschmack an Quar-lettmusit nicht anders als mit Vergnügen u»d Beifall betrachten, und gcwiß fagt man zu feinem Lobc zn wenig, wcnn man bloS den besseren Zeitvertreib, das edlere Vergnügen rühmt, das einige der sinnst ergebene Freunde gemeinschaftlich in ihrer Ausübung suchen, ein Vergnügen, das wohl mchr als jedes andere dazu geeignet ist. das durch Sorgen dcs Lcbenö beengte Gemüth zn befreien, zu crhcitcru uud die ermattete Kraft von Ncncm zu stärken: obgleich dadurch nicht Geringes gewonnen wird. wenn Geschmack an feineren geistigen Vergnügungen im Menschen Platz grcift. Wer kann sich dcs Wun< schcs erwehren, daß die Musik — das heißt sie sclbst und nicht die klägliche Eitelkeit, der sie so oft nur zum Vehikel dient ^- die Liebhaberei eines jedcu Menschen wcrdcn möchte! Doch jencs Lob theilt die Gattung der Musik, von dcr hier die Rede ist. mit der Musik über- hanpt, ja mit jedcr ernstlichen und genußreichen Kunst-bcschäftigung. Aber d c r Vorzug ist dcr Quartettmusik cigcn. daß diese Gattung ganz besonders dazu beiträgt, dcn Sinn für Mnsik zu wecken, zu stärken, ja zn bilden, zu verfeinern und einen reinen Geschmack zu befördern, auszubreiten. Ein Vorzug der Quartcttmusik bcslcht darin, daß sie dcr vollkommensten Harmonie fähig, dic wesentlichen Hilfsmittel der Kunst in sich vereinigt, und so zur Darstellung, wcnu auch nicht allcr, doch der meisten Arten dcs musikalischen Charakters sich darbietet. Ist sie auch für dcu Raum der Leidenschaften zn beschränkt, so ist darum oaS Feierliche, das Erhabene, das Pathetische von ihrem Gebiete nicht ausgeschlossen, und init welchem Glücke diese Gattung dcn Ernst, dcn Humor, das Traurige, die Schwermulh, das Lichte wie das Heitere darzustellen weih, wie sie sich für dcn Ausdruck dcs Sauften, dcs Weichen, Gefälligen gan; besonders eignet, ist gewiß jedem, der einer Quartelt-Production auch nur Einmal ein aufmerksames Ohr lich, nicht entgangen. Ein weiterer Vorzug der Quartcttmusit ist die ungcmeinc Deutlichkeit und Klarheit, die dcn Kunstgenuß so unendlich er« höht. Alles liegt klar, bestimmt, offen da; nicht blos die Melodien dcr Oberstimme könne,, in ihrem vollen Neize auftreten, auch jede Feinheit in dcn Miltelstimmen, jedes Melodische in der Begleitung, das sich zart um den Hauptgcsana. hcrumschlingt, alles tritt uns hier in höchster Anmuth entgegen. Unstreitig liegt in dieser schönen Klarheit einer der vorzüglichsten Reize dieser Gattung, und fast möchte man sagen, daß das Qnartctt das Cabinctsstück der Musik sci. — Und nun wieder zu den Florentinern; cS wärc überflüssig, dcn Faden deö Lobes über ihrc Lcistungeu weiter sortspinncn zu wollen, die Gelegenheit sich von ihrer Vollendung sclbst zn über-zcugcn, ist Jedem geboten. Und so wollen wir dcnn hingehen uud ihrem eutzückenden Spiele lauschen, uns versenken in cin Mecr voller Schönheiten, unS bereichern um einen hohen Kunstgenuß und uns endlich stärken in den» Glauben an die Religion des Schönen und Hohen. 2036 formen nicht vclmicdcn worden sind. WaS sollen also diese Reformen? Man lchrc ganz einfach zum „altöster. reichischen System" zuiück und regiere, so gut und so schlecht eS eben gehen wird. Man wird sich in jedem Falle ei»c Menge von „Una.clcgenheilell" und „Unbe-quemlichleiten" ersparen und die Erfahrung habe es überdies gezeigt, daß für Oesterreich eigentlich doch nur dos absolutistische SuNcm passe, wobei man Ungarn bei Seite lassen uud dcmscldeii allenfalls eine Art con< slilulioueller Ansnahmsstlllun^ um des lieben Friedens willen gewähren könne. So also werden die unglücklichen politischen und militärischen Ereignisse ln Dalmatien von den reactionary Parteien ausgcbeuttt. um die sogenannte „neue Aera" zuni Sturze zu bringen, gerade wie die unglücklichen politischen und militärischen Ereignisse der Jahre 1859 und 1366 den Anstoß dazu gaben, Abrechnung mit den reactioxär - klerikalen Systemen, Tendenzen und Parteien zu halten. Wie es sehr den Anschein hat, wird der Sturmlauf gegen diese „neue Aera" zuerst auf einem Gebiete beginnen, welches eigentlich mit unserem Ministerium nur in einem losen Zusammenhange steht. Es ist bekannt genug, daß die sogenannte „alle Mi li tärpartci," deren reaktionäre - Anschauungen notorisch sind, die innethülb unseres HeereSorganiSmue eingelretenen Veränderungen mit mißgünstigen Augen betrachtet, daß sie wiederholt die betreffenden Ncsormcn als eine Zertrümmerung der allen öster» reichischen Armee bezeichnet hat und daß fie, von Position zu Position zulückgeorängt, doch leinen Augenblick lang ihren Widerstand aufgab. Der Kampf bewegt sich um die Stellung des Kriegsministers Varon Kühn, den die alle Militinpartei als dcn Urneber drr ihr mißliebigen Reformen, ja als einen »förmlichen Demokraten" perhorreszirt, obgleich Baron Kühn nichts weiter als ein tüchtiger Soldat ist uud dcn Dcmolra-tismus in einer ganz anderen Weise auffaßt und Hand» habt. als dies nach der allgemeinen Bedeutung dieses Wortes der Fall sein sollte. Aber immerhin, Varon Kühn fügte sich weder den Mcinungrn, der alten Militärpartei, noch wollle er es zugeben, daß dieselbe ihren früheren maßgebend, st r n Einfluß weiter ausübe, und deshalb soll und muß dieser Mann gestürzt und durch ein Mitglied der Par» tei ersetzt werden, in welchem Falle natürlich die Kuhn'schc Organisation sofort wieder „rcorganisirt" werden würde. Die Niederlagen in Dalmatien bieten nun eine Handhabe, um die Stellung Kuhn's zu untergraben. Ist aber einmal im gemeinsamen Ministerium ein Mitglied der alten, rcactionären Militärpartci untergebracht, das sich gewiß weit t"chr den Partciforderungen und Rücksichten, als etwa den constitutionellen Rücksichten unterordnen würde, dann hat man halb gewonnenes Spiel, dann hat man einen Kcil in das «liberale" Ministerium hineingetrieben, dann werden die Conflicte beginnen und da man vorausseht, daß jedenfalls die Erhaltung der Armee der Erhaltung des Constitutionalism»« vorgezogen werden würde, so wäre auch das Ende der „neuen Acra" und dcS liberalen Schwindels gekommen, wobei natürlich die „Erhaltung der Armee" in der Bedeutung aufzufassen ist. wie sie diesem Ausdrucke von on Militürpartei gegeben wird. Uebrigens glaubt das „Tagblatt" an dcn Erfolg der Reaction schon deswegen nicht, weil ihr die finanziellen Mittel zur Durchführung ihrer Action fehlen würden, wenn auch, wie eS sehr wohl möglich ist. die Clerilalen den Schmerz sollten erleben müssen, daß ihnen die bisher von der liberalen Regierung gewissenhaft ge« schonten Kirchen guter von ihren treuesten Verbündeten confiscirt würden. Die in der ersten Sitzung des gesetzgebenden Kör» perS von I. Favrc im Namen der Linken gestellten Interpellationen lauten wörtlich: 1. „Wir wünschen die Regierung über die Vor. gange zu interpellircn, welche die blutige Niederhallung der in dem Kohlenbecken des Aueyron ausgebrochenen Unruhen herbeigeführt haben. 2. Nämliche Interpellation über die Unruhen in dem Kohlenbecken der Loire. 3. Wir wünschen die Regierung zu interpelliren über die Haltung, welche die verschiedenen Behörden, deren Aufgabe es ist, über die öffentliche Ruhe und die Ausführung der Gesetze zu wachen, im Juni dieses Jahres beobachtet haben. 4. Wir wünschen die Regierung zu interpelllren über die Gründe, welche sie bestimmt haben, die Einberufung des gesetzgebenden Körpers unter Mißachtung der Rechte der Kammer, auf die Gefahr ernster Ercig> nisse hin, zu welcher die durch diefe Vertagung hervorgerufene Unruhe und Mißstimmung Anlaß geben konnte, zu verzögern. 5. Wir wünschen dic Regierung zu inte,pellncn über die Frage, ob sie i<» dem System der officicllen Candidature« zu verharren gedenkt." Daran schloß er folgenden, gleichfalls vl?n der Liu> len eingebrachten Gesetzcutwuif: „Erster uno einziger Artikel Die constituirende Gewalt stelzt von nun an ausschließlich bei dem gesetzgebenden Körper." Derselbe ist von 29 Deputaten unterzeichnet, unter denen sich jedoch weder RaSpail noch Rochefort, natürlich ebensowenig auch Thiers befinden. Aus Rom, 30. November, wird gemeldet: Die Vorbereitungen zum Concil in der Pclcrslirche sollen am 4. December l,ce»di^t scin, an welchen' Tage der Papst den Concilssaal besichtigen wild. Der österreichische Botschafter, Graf Trliullmanöooiff, welcher am 29. November Adends sciuc Orglaxbi^ul'gsfchnibcn überreichte, gab densclben Abend sein Riclvimcnto. — Der in ucuellichen Streit mit dem Bischof von Orleans, Dupanloup. verwickelte Redacteur dcS ..U»io bisher ist es nicht Veu'llot gewesen, der den Kürzern zog. Die vielbcspiochene Wahl des umfangenen FenierS O'Donovan Rosfa als Vertreter der Grafschaft Tip. perary im Parlamente macht noch immer, m>d zwar umsomehr von sich reden, als telegraphischer Meldung zufolge vom Obershcriff in Clonmel die Wahl als giltig erklärt wurde. Die Anhänger des FcnierthumS und ihre Freunde beherrschten bei dieser Gelege,,heil das Feld und waren voll Iubcl. Ein gewisser Gill, ein Hauptwortfahrer der Nationalen, ergriff für dcn Gewählten das Wort und erklärte die Wahl als eine Demonstration, bestimmt, dem Premier zu zeigen, wie unwillig Tippcrary über die Nichtamnestirung der feni. schcn Gefangenen sei. Der Redner erklärte ferner, wenn man die letzteren losgebe und O'Donovan Nossa mit dem Oelzwcige heimscndc, so werde seine Partei den Sitz für Tipperary wieder der Regierung vor die Füße schleudern. Im anderen Falle werde man von Grafschaft zu Grafschaft duSsclbc Spiel wiederholen, bis Material für ein ganz irisches Parlament vorhanden sei. — In Limerick und Clare wurden wieder ver< schiedene Häuser, welche Gegnern der nationalen Partei gehörten, demolirt. Dem ..Freemen's Journal" zufolge ist es die Absicht der Regierung, starke Truppcnvrrslärtuugen nach Irland zu senden, um bei den noch bevorstehenden Wahlen zu verhüten, onß die Fenier durch Einschüchlc-rung die von ihnen vorgeschlagenen Candidate» durch' bringen. Die Truppeumacht, wclche heute in Irland steht, wird von demselben Blatte auf 24.000 Malin angegeben. — Um einen etwaigen Befrciungsvcrsuch zu vereiteln, sind in dem Zuchthause in Chatham, wo der für Tippcrary gewählte O'Doiwvan Rossa sitzt, umsichtige Vorkehrungen getroffen und die Wachen verstärkt worden. In Glasgow fand am verwichrnen Abend ein irisches Meeting zu Gunsten der Begnadigung oeS Nestes deS fenischcn Gefangenen statt. Gegen 800 Personen waren zugcacn und die Stimmen waren schr getheilt, ob man die Agitation innerhalb der „gesetzlichen Schranken fortsetzen oder zu schweigender Action" schreiten solle. Es wäre nahezu eine grimmige Schlä' gerci auSgebrochen und das einzige Resultat der Vel-sammlung war die Eiklärung, Irland werde nicht zu< frieden sein, bis man ihm in der oben angedeuteten Weise den Willen thue. Aus dem Verichtssaale. Gin polnischer Fürst vor Gericht. Prag, 30. November. Vor den Gerichtshof tritt ein großer, schwarz gekleideter Mann, von feinem aristokratischen Aussehen; das lange Haupthaar ist grau, der Bart silberweiß. Es ist Fürst Stanislaus Dormuud M., der vor Gericht steht, vor 53 Jahren in einer Villa bei Warschau geboren, mit der Gräfin Margaretha von Sternberg" Ecctnowsla, Besitzerin des Gutes Scenerowsce in Podl" < lien, verheiratet, ist er heute durch die Slaatsanwaltschasl in Prag des Verbrechens des Betruges angellagt, begange" durch Verausgabung von falschen Rubclscheinen. Ehe noch der Präsident, Landesgerichtsrath Iansa, das Generalverhör eröffnet, bittet der Fürst, daß mit ihm in französicher oder polnischer Sprache verhandelt werde. Präs.: Ihre UntersuchungS-Protololle sind deutsch ge< führt worden. Angelt, (polnisch): Ich bin der deutschen Sprache nur zum Theil mächtig. Ich wäre eher geneigt, hier czechO zu sprechen, da ich während meiner neunmonatlichen Haft' zeit mir durch die Lecture des „Prazsky Dennik" die czechische Sprache so ziemlich angeeignet habe. Die Verhandlung wird nun czechisch geführt. Präs.: Haben Sie bei Gericht schon Anstand gehabt? Angekl.: Vor Gericht nicht, aber vor Herrn v. BeB' als er noch Minister in Sachsen war. Im Jahre 1s64 hatte die polnische geheime National-Regierung ihre Preß' leitung und ihr Gerichtstribunal in Loschwitz bei Dreö^c" errichtet, ich fungirtc daselbst als Staatscmwalt. Unstl Versteck wurde aber durch die sächsische Polizei entdeckt u>^ Herr v. Beust ließ mich in Gewahrsam bringen, jedoai nach drei Wochen wieder in Freiheit setzen. Ich begab mich dann nach Baiern, in die Schweiz nach Zürich zu meinen Söhnen, dieselben waren Schüler an der Polytechnik daselbst- Präs.: Wo befindet sich jetzt Ihre Frau? An gell. (bebend): Sie ist seit 1864 eingekerkert !<" Innern Nußlands. Unsere Güter sind confiscirt. Präs.: Von was leben Sie also? Angell. (mit einem bittern Lächeln): Ich bin ^ schäflsagent für französische Häuser, Schriftsteller, erha^ auch hie und da Gnadengaben von Freunden aus Pole«- Präs.: Sic fllhren den Fürstenütel nicht. Bor °" Vin Familienroman aus tem 17. Jahr-hundert. * (ü. Fortsetzung.) Der folgende Brief Penelope's ist vom 21. Juni dalirt. Ihre Schrift ist zitternd, ihre Hand fcheint un< sicher, als ob sie einen fürchterlichen Schlag erhalten hätte, der ihr ganzes Wesen erschüttert hätte. „Niemals," schreibt sie an ihre Schwester, „hatte ich mir vorgestellt, wie weit ein erbitterter und wüthender Mann gehen kann. Kaum angekommen, fragte mich Sir Thomas, ob seine Diener nicht gelogen hätten, indem sie versicherten, daß ich freiwillig Nebellen in meinem Hause aufgenommen und Verräther fetirt habe? Ich zitterte vor Furcht und hatte Muhe, meine Stimme hörbar zu machen. Endlich gelang es mir, ihm zu sagen, daß ich bereit sei, meine Dienste nochmals für die Sache der Religion und der Tugend anzubieten." Der Unwille des Sir ThomaS kannte keine Grenzen mehr. Die arme Penelope hatte den Zorn ihres Gatten «och mehr gestachelt, indem sie den ausschweifenden Mon» mouth einen Kämpfer für Religion und Tugend nannte. Den Vortheil, den sie ihm damit an die Hand gab. mißbrauchte er in einer Weise, wie leicht vorauszusehen war. Seine Frau. zitternd, aber unerschütterlich, vergoß nicht eine Thräne und öffnete nicht den Mund, um sich zu entschuldigen. Diese Märlyrermanieren waren ganz geeignet, auf das höchste zu erbittern. Sir Bernard selbst, unser ar- » Der Roman begann in Nr. 270. tiger Wirth, erklärte, daß eine so unerträgliche Fran die Peitsche verdient hätte. Fanny widersprach natürlich diesem neuen Beweis einer Barbarei, die der alten Hemisphäre würdig sei. und ergoß sich in energischen Protestationen, ehe sie uns zu dem Brief Penelope's zurückkehren ließ. „Ungeachtet meiner Schwäche ist mir, glaube ich, doch weder ein Wort noch eine Klage entschlüpft, die mit meinen Grundsätzen resignirten und schweigenden Gehorsams nicht im Einklang gewesen wäre. Er überschüttete mich mit so heftigen uud niedrigen Schmähungen, daß ich Ihnen dieselben nicht wiederholen konnte, und endete mit dem Schwur, daß er eine Frau, die ihn entehrt, indem sie einen vatermörderischen Verräther in seinem Hause aufgenommen, nicht länger unter dem Dache seiner Ahnen dulden wolle. Er hatte sogar das Herz hinzuzufügen, daß er Gott danke, der Kinder beraubt zu sein, und daß es fein größtes Unglück wäre, Kinder zu haben, die ich nicht ermangeln würde, zu Heuchlern. Verrälhern und Sectirern zu erziehen. Eine Ohnmacht hinderte mich, das Eude diefer entsetzlichen Rede auzuhören. Al« ich wieder zur Besinnung zurückkehrte, fand ich Worth an dem Bette, auf welchem ich lag; sie sagte mir, daß Sir Thomas mich selbst darauf niedergelegt hatte, ehe er gekommen war, sie zu rufen, und daß er bis zu dem Momente, wo ich wieder die Augen öffnete, im Zimmer geblieben sei, entsetzliche Flüche murmelnd, und daß ihre Zuneigung zu mir allein es ihr möglich gemacht habe, dieselben zu ertragen. Es ist bereits Mittag und ich habe ihn nicht wiedergesehen; ich weiß, daß er auf dem Punkte steht, mit 20 seiner Leute nach dem Lager von Feversham aufzubrechen; Gott möge diese Männer berathen und mir die Gnade gewähren, für meinen Gatten Fürbitte einlege zu können. Auf diese Weise will ich ihm die Schwelg vergelten, die er mich während dieses schrecklichen ^be"^ leiden »nachte. Ich bin matt mto krank, wie Sie es ! ? vorstellen können, ich hoffe aber, daß das die einzige 3^ seiner Verblendung sein wird. Der Glaube an den <^ der Wahrheit und die Verzeihung, die Monmouth n'ir v sprochen hat, geben mir neue Kräfte." Der Tag des 5. Juli* machte der Sache, wet«« Penelope sich geweiht halte, ein hoffnungsloses ^'o ' ihre Energie erlosch mit ihren Illusionen. Zu '^ cntmuthigt um im nämlichen Momente zu s^" ^! finden wir erst unter Datum dcS 10. Juli folg"'" Brief: . ., „Meine theure Schwester! Der alte Hazl" ^ aus Mitleid mit mir die Besorgung dieses ^ fes übernommen. Möge Slc derselbe aus dtt «v Ihrer unglücklichen Sch'vester führen und meinen -" und den Öbristc« bewegen, mir zu Hilfe zu kommen. ^^ Gatte lehrte heute Abend erhitzt und mit Staub v nach Hause zurUck; er erschien ohne Umstände m me" ,^ Gemach und forderte mich auf, mich bereit zu 5"""- .„ der Nacht mit zwei meiner Frauen abzureisen. ^ Gesicht hatte den Ausdruck unerschütterlichen Willens, ich sah wohl, daß jeder Widerstand vergeblich se"' "" Sie wissen überdies, daß ich immer unterwürfig g^ sen bin; so antwortete ich denn auch "">^ North, bereit sein, mein Herr! Es war mir unnwgUcy, * an welchem der Herzog von Moumouth entscheidend schlagen und gefangen wurde. 203? Polizei haben Sie sich sogar einen falschen Namen beigelegt. Angek. (stolz): Schon mein Vater legte als Demokrat den Fürstentitel ab. Ich lebe unter fremdem Namen, denn von der russischen Regierung werde ich als ein mit Todesstrafe bedrohter Verbrecher verfolgt. Präs. In Vrünn ist gegen Sie wegen des Verbrechens der Ruhestörung eine Untersuchung eingeleitet, jedoch wieder eingestellt worden. An getl.: Davon ist mir nichts bekannt. Ein ein-zigesmal sah ich auf einer Durchreise von Lemberg nach Dresden die mährische Hauptstadt. Präs.: Laut Eröffnung der k. l. Polizei - Direction hat man bei Ihrer Verhaftung in Ihrem Koffer einen Paß, von dem kaiserlich russischen Gencral-Kriegsgouverneur Grafen Suvarow Bcnigöky im September 1864 ausgestellt und auf einen Lieutenant des Namens August v. Bistram lautend, gefunden; Sie seien darüber heftig erschrocken und allen Umständen nach scheine dieses Document ein Verbrechen zu bergen. Der Angeklagte wird iu der That todtcnblaß und bekämpft mit Mühe eine starke Erregung. Endlich spricht er in scharfem, pfeifendem Tone: Den Paß bekam ich von einem Bekannten in Polen. Hiemit war das Gcneralverhör beendet und der Etaatsanwalt Dobel entwickelte die Anklage: Am 27. Februar d. I. kam zum Kaufmann Karl Fritsch in Prag ein Pole, der sich August nannte, unter diesem Namen im Gasthause „zur goldenen Gans" ein-logirlc, bei Iritsch ein Empfehlungsschreiben von dessen Bruder aus Berlin, dem bekannten Emigranteu Josef Fritsch, abgab und umso freundlicher aufgenommen wurde, als sich Fritsch erinnerte, dem Fremden bei der Hußfeier in Evnstanz begegnet zu sein. Am dritten Tage seiner Anwesenheit in Prag theilte er Fritsch mit, er habe von Jemandem eine Schuld im Betrage von .'1700 Rubeln rückgezahlt erhalten, und wünsche diese Rubeln umzuwechseln. Den Antrag des Fritsch, ihm bei dieser Umwechslung be. hilflich zu fein, nahm der Pole dankbar an, brachte sogleich 2000, hernach 1000 Rubel in Vankbillets zu 10 und 50 Rubeln, welche Fritsch durch den Sensal Koref bei Benedikt gegen 4920 fl. umwechselte. Der Banquier Beneditt fchicktc die Rubelscheine nach Berlin und erhielt von dort das Aviso, daß sie falsch seien. Frilsch mußte volle Deckung leisten, und sah sich alsdann nach dem Polen um, der aber schon Tags zuvor abgereist war. Frilsch fuhr ihm nach, holte ihn in Pardubitz ein, wo er foglcich von ihm 4000 Francs in Geld und Perlen im Werthe von 600 fl. bekam. Der Pole begab sich dann mit Fritsch nach Prag zurück, uud wurde hier iu Fritsch' Wohnung verhaftet. Bei seiner Uutersuchuug fand man noch weitere 690 Rubel, die gleichfalls von der Neichsbank in Petersburg als gefälscht erklärt wurden. Bei der Polizei-Direction nannte er sich anfangs Andreas Tu-berski, fpäter Stanislaus Matusciewics, die Nubcl-Falsifi-catc gab er vor, von dem russischen Obersten Kostroma erhallen zu haben, später erklärte er diese Angabe für falsch, verwickelte sich in Widersprüche und äußerte schließlich: „Ich mnß zwar die Echtheit dieser Eredilsbillelle aufrecht erhalten, doch lebt die polnische Emigration durch-gehends von solchen Rubelscheinen, die sie zur Schädigung ihres Erbfeindes, Rußlands, bei Abgang anderer Mittel anfertigte." Der Angeklagte tritt mit feuriger Beredtsamleit, theils Polnisch, theils französisch sprechend, gegen den letzten Punkt der Klage auf. Nimmermehr habe er eine Aeußerung gethan, die ein n Flecken auf die polnische Emigration werfen könnte. Die Ehrenhaftigkeit derselben könne nur von der Weltgeschichte, aber nicht von der Prager Polizei beurtheilt werden. Ein Freund aus der Heimat, sagte er, mit dem ich in Berlin aus Furcht, ihn zu compromittiren, nicht zusammenkommen wollte, schrieb mir nach Prag, es werde hier am 1. März im Bahnhofe ein jlinger Mensch erscheinen und mir A 700 Rubel auszahlen, er werde als Erkennungszeichen schwarze Handschuhe tragen und mit der linken Hand ein weißes Tuch emporhalten. Ich traf mit dem Manne zusammen, er händigte mir 3690 Rubel ein und verließ mich wieder. Ich halte sie für echt, diese Rubelscheine; aber sie enthalten die Inschrift, daß deren Erportirung nicht gestattet sei. Die Petersburger Bank kann sie daher, sobald sie im Auslande circuliren, für un-giltig erklären. Im Innern haben sie Zwangscurs durch die Knute." «Präs.: Soll Ihre Erzählung nicht unglaubwürdig scheinen, so müssen Sie uns den Namen des Einsenders und den des Ueberbringers nennen. An gell.: DaS darf ich nicht! Wie tann ich diese Männer ins Verderben stürzen? Der Zeuge Fritsch versichert, daß die Entfernung des Polen lein fluchtartiges Ausfehen hatte, daß er am Tage vor feiner Abreise zu Fritsch mit der Aeußerung kam, es hätten sich vor seinem Gasthause eine Echaar Polizei-Agenten angesammelt, die ihm lästig seien, worauf Frilfch selber ihm gerathen hätte, lieber abzureisen. Einen Schadenersatz spricht Fritsch nicht an, er sei bereits zur Gänze entschädigt. Präs. (rasch): Wer hat Sie entschädigt? Zeuge (verwirrt, nach einer Pause): Durch die Vermittlung deö Vertheidigers. Präs.: Als Sie ihm nachgeeilt waren und seine Verhaftung veranlaßten, suchte er zu entkommen? Zeuge: Keineswegs. Er reiste ohneweiters mit mir nach Prag, dabei hätte er Gelegenheit gehabt, zu entweichen, er that es nicht. Er war bestürzt wie ich und suchte mich, so weit er konnte, zu entschädigen. Polizeinoten besagen, daß der Fürst M., der während des polnischen Aufstandes in Brunn und Iglau intcrnirt wurde, die Erlaubniß erhielt, in Wien sich aufzuhalten, dort aber mit feiner Schwester, der Fürstin Ez., confpirirtc und dann nach Dresden entfloh, woselbst er in Loschwitz als Mitglied der polnischen Nevolutions-Regierung verhaftet und hierauf über die Grenze geschafft wurde. Eine Note der Wiener Reichskanzlei zeigt dem Gerichtshofe an, daß sich Flirst M. an den Reichskanzler mit der Bitte gewendet, er möge ihm aus dem Criminal-Pro-ceß, in den er unschuldigerwcise verwickelt worden, heraushelfen, und daß Ee. Excellenz der Reichskanzler in der Sache weder interveniren könne und wolle. Laut einer Mittheilung der österreichischen Gesandtschaft zu Petersburg war die Identität der Person des Fürsten nicht sicherzustellen. Polizeiliche Noten aus Genf melden, daß Fürst M., dessen Photographie dahin gesendet worden war, derselbe sei, der dort einen andern polnischen Emigranten im Duelle getödtct habe, uud daß er großes Ansehen unter der Emigration genieße. Der Slaatsanwalt führte in feiner Schlußrede aus, daß alles was der Angeklagte zu feiner Rechtfertigung vorgebracht, mysteriös und abenteuerlich sei und das Gepräge des Unglaubwürdigen an sich trage. Er sei des Verbrechens des Betruges schuldig zu erkennen und zu sieben Jahren schweren Kerkers zu ver-urlheilen. Der Vertheidiger Dr. Kutschern hält an der Möglichkeit fest, daß die Rubclscheine, welche Fürst M. dem Karl Fritsch einhändigte, nicht identisch mit jenen seien, die von der russischen Bank als falsch erklärt wurden. Der Beweis für das Gegentheil sei nicht erbracht, die Nummern wären von Niemandem angemerkt worden, uud der Bank, oder wem immer, wäre es ein Leichtes gewesen, durch die Verwechslung der Banknoten den rührigen Feind der russischen Herrschaft iuö Verderben zu bringen. Er bitte, daß der unglückliche Emigrant als unschuldig erkannt werde. Der Gerichtshof fprach den Angeklagten für uichlschul-dig, da der Thatbestand des Verbrechens nicht erwiesen fei, indem eine österreichische Behörde die Nnbelscheine nicht für Falsificate erklärt hatte, sondern nur die russische Reichs-bank, die ihr Gutachten nicht einmal begründete, überdies auch nicht sicher sei, daß die vorliegenden Scheine auch wirklich diejenigen seien, welche Karl Fritsch übergeben worden seien. Der Staatsanwalt meldete die Berufung an. Locales. — (Die Reise Ihrer Majestät der Kaiserin) nach Trieft hat durch die stallen Schneeverwehungen am Karst einen bedeutenden Aufenthalt erfahren. Nachdem Ihre Majestät Mittwoch Nachmittag Ofen verließen und die Ncisc angetreten, wclcke Aller-tiöchstdicsclbc incognito nnlcr den, Namen Gräfin von Hohcnembs, begleitet von rincm kleinen Theile Ihres Hofstaates, zurücklegen, passittcn Ihre Majestät am Donnerstag Morgens halb 5 Uhr La'bach, und auch bis AdclSbcrg war cs dem von Allcrhöchftderselbeu benutzten Separathof^uge möglich, genau die Fahrzeit einschalten. Aber dort hatte dcr starke SchncefaÜ der letzten Nächte und eine heftige Bora die Bahn und selbst die Zufahrt zum Bahnhöfe völlig unfahrbar gemacht. Nach einem mehrstündigen Aufenthalte in Adeleoe'g war es zwar gelungen, die Bahn bis St. Peter frei zu machen, welches der Hof^ug Donneistag Mittags erreichen konnte; allein weiterhin hatte die Bahuvcrwehung durch die heftige Bora so start zugenommen, daß es trotz Anwendung einiger Schneepfluge uud mehrerer hundert Arbeiter erst gestern..Freitag. Nachmittag 2 Uhr möglich wurde, die Fahrbahn über den ganzen Kaist frei zu machen. Die Allerhöchste Reisende hatte daher mit Ihrem Gefolge, unter wrlchem sich der Oliersthof-meister Baron Nopcsa, die Hofdame Gräfin Hunyady und Fräulein v. Fcrenczy befinden, im Bahnhofge-bäudc von St. Peter Nachtquartier genommen. Durch Schnee und Bora war diese Bahnstation nicht nur von Trieft abgeschnitten, sondern auch der Verkehr mit Lailiach unterbrochen, und konnte dieser erst Freitag früh wieder von einem Srparatzug eröffnet werden, mit welchem sick der Herr l. l. Landespräsident nach St. Peter begab. Um2'/, Uhr tonnte endlich der Hufzug, welchen auch der Generaldirector der Südoahn Herr Bontout und dcr t. t. Generalinspector Hofralh Wagner begleiteten, die Reise nach Trieft fortsetzen, wo indessen Morgens um 7 Uhr Sc. Majestät der Kaiser von Pirauo her eingetroffen waren. — (Freiwillige Feuerwehr.) Am Donnerstag Abend versammelten sich die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr über Einladuug des erwählten Eumit6 im Elub-zimmer dcr Casinorcstauration um die vom Comil6 aus-gearbeitcicu Statuten cndgiltig festzustellen. Gegen 50 Mitglieder hatten sich eiugefunden und nahmen nach mehr oder weniger wesentlichen Abänderungen des vorgelegten Entwurfs die Statuten definitiv an, welche nur mehr zur Genehmigung vorgelegt werden. Sobald die vom Magistrat bestellten Löschgeräthschaften eintreffen, beginnen die Uebungen, dercn Leitung dem Turnlehrer Herrn Schäfer übertragen wurde, der bereits bei dcr Orgcmisiruug mehrerer Feuerwehren thälig war. Der definitive Vorstand wird erst dann gewählt, wenn die Feuerwehr vollständig organisirt und auserercirt seiu wird. — (Die philharmonische Gesellschaft) veranstaltet morgen Nachmittags halb 5 Uhr ihr zweites Gesellschaftsconcert, welches ein sehr interessantes die sich bei einer so plötzlichen Abreise über meine Gesundheit beunruhigte, Stillschweigen zu gebieten. Auf alle Einwürfe, welche ihre Zärtlichkeit ihr eingab, erwiderte Sir Thomas: „Ihre Herrin ist es, die diese Reise nothwendig gemacht hat." — „Ich zähle auf Sie Madame," fügte er hinzu, indem er mich verließ. Er war ruhig Und gab sich keinem seiner gewohnten Zornausbrüche hin; er ist also nicht unter dem Einflüsse einet« Wuthaufattcö; er scheint im Gegentheil kalteu Blutes irgend einen unheilvollen Entschluß gefaßt zu haben. Wahrscheinlich drängt es ihn, seinen Schwur zu erfüllen und mich von den, Wohnorte seiner Väter zu verbannen. Die gute Worth ist die einzige Person, die mir in meinem Unglücke treu geblieben ist Die anderen Dienerinnen umringten mich schluchzend aber nicht Eine hat den Muth, mir zu folgen. Ich habe von den armen Mädchen Abschied genommen, "achdem ich ihnen ihren Lohn bezahlt und einige tleme ^cschenke an sie vertheilt hatte. Was auch geschehen möge, lhcucre Schwester, Sie wissen, wie sehr ich Sie liebe. Ich Werde vielleicht in weiter Ferne in irgend einer unwirth-llchen Gcgcud in einem einsamen Gefängniß fchmachtcu, "ber ich hoffe, daß uufcr guter Obrist mich nie verlassen Wird, und daß Sie Alles thun werden, um Ihrer unglück-lichen Schwester zu Hilfe zu kommen. Eanal von Bristol 11. Juli. „Theure Schwester! Meine Befürchtungen waren nur zu sehr gegründet. Wir befinden uns am Bord eines Fahriges, das mich weit von meinem Vatcrlande uud von ^hnen, meine Vielgeliebte, fortführt. Sir Thomas will mich wahrscheinlich von allen meinen Freunden trennen, um seine Rache besser ausführen zu können. Meine Koffer waren gepackt, und ich kniete zum letzten Male an der Stelle nieder, wo mein armes Kind den letzten Athem ausgehaucht hatte als er kam, um mich abzuholen. Er ergriff meine Fingerspitzen und führte mich h^s an den Wagen. Worth „ahm an meiner Seite Platz, Sir Thomas schwang sich auf fein Pferd und stellte sich an die Spitze seiner 20 Kriegsleute. Sie waren alle wie zur Schlacht bereit und ich sah ihre Waffen bci dem Schimmer der Sterne blitzen. Wir fuhren im Galop ab; niachteu nur einen Augenblick Halt, um die Pferde zu wechsele und erreichten beim ersten Morgengrauen Bristol. Mylord zeigte seine Papiere vor, die Schildwachen, welche die Thore bewachten, ließen uns passiren und wir setzten unaufhaltsam unsern Weg an die Küste fort. Hazlitt, der Sohn unseres alten Haushofmei' stcrö erwartete unö dort. Nach einer langen und geheim-nißvollcn Untcrreduug übergab Mylord ihm einen ledernen Sack, der eine bedeutende Geldsumme zu enthalten fchieu. Wohin führen Sie mich, mein Herr? fragte ich ihn, als er kam, um mir aus dem Wage» zu helfen. — Nach Irland, Madame, die Sache ist unausweichlich, und ich bitte Sie inständigst, keinen Niderstand zu leisten. Ich hätte lieber alles ertragen, als ein öffentliches Aufsehen erregt; aber die Bewegnug erstickte meiue Stimme und ich konnte ihm zum Zeichen meiner Unterwerfung uur die Hand reichen. Sein Blick war wohlwollend, fast zärtlich. Ich bin überzeugt, daß in jenem Augenblicke der Hochmuth allein ihn abgehalten hat, umzukehren und seine grausamen Vorsätze aufzugeben. Er ließ mich in den Kahn niederfetzen und hüllte mich in Shawls ein, denn der Mor- genwind war feucht und kalt. Rockwood legte sich zu den Fiiücn seines Herrn am anderen Ende des Schiffes nieder. Das Gesicht i» feine» Mcmlcl gehüllt, blieb Sir Thomas schweigend uud undurchdringlich bis zu dem Augenblicke, wo wir das Fahrzeug erreichten. Die mir bestimmte Ca-bine war ein entsetzliches, düsteres übelriechendes Loch. Sir Thomas selbst war darüber erstaunt und glaubte sich verpflichtet einige Enischuldiguugen zu machen; aber ich ersparte ihm diese Mühe, indem ich' ihn mit den Worten unterbrach: — „Das wird Ihren Absichten um so besser dienen." — Er verbeugte sich und benachrichtigte mich, daß ein Bote mit Briefen abgehen würde, und daß ich Ihnen schreiben könne. Ich glaube, daß er mir nicht erlauben würde, mit Ihnen zu sprechen, theure Schwester! weun er die Absicht hätte, mich zu mißhandeln. Aber ich wage es nicht, mich diesen tröstenden Gedanken hinzugeben; neue Befürchtungen verdunkeln bereits diesen Hoffnungsstrahl. Vielleicht steht er auf dem Punkte, Papist zu werden und bildet sich ein, daß ich, allein, verlassen uud elend, diesem Beispiele leichler folgen würde. Aber ich weiß, daß der Himmel mir die Kraft geben wird, eher den Märtyrlod zu leiden, als meinen Glauben zu verleugnen. Mein Wille ist stark trotz meiner körperlichen Schwache und ich hoffe noch immer, daß mciu Vater mir zu Hilfc kommen wird. Bitten Sie für mich und vor allem beten Sie für Ihre unglückliche Schwester. I'. V." (Fortsetzung folgt.) 2038 Programm enthält. Zur Ausführung kommt em nachgelassenes Werk ssranz Schuberts: „Ouvertüre in italienischem Styl" sür großes Orchester, hier uuch nie gehört. Ferners die große X-äur-Simphonie von Felir Mendelssohn-Barcholdy, welche bei ihrer ersten Aufführung hier vor mehreren Jahren außerordentlichen Erfolg hatte. Arie aus der Oper: „Die Favoritin," gesungen von Frl. Alizar; „An Adelheid" und „Der Wanderer," Lieder, vorgetragen von Herrn F. Meden; „Noudo brillant" für das Piano forte (Weber), vorgetragen von Frl. Nudesch; „Die Thräne," Lied, gesungen von Frl. Alizar; Ouvertüre im italienischen Style, (Schubert). — (Seltene Jagdbeute.) Bor einigen Tagen schoß der Forstlnccht einer hiesigen Jagdgesellschaft im Walde bei Pohoboröt nächst Selo eincn großen Seeadler. Der-, selbe hatte eine Flugweite von über 6 '/.^ Schuh, war aber ^ sehr abgemagert und dürfte wohl nur durch den Hunger in! die Saveniederung getrieben sein. Die erwähnte Jagdgesellschaft hat das hier seltene Wild dem Landesmuscum überlassen. ^ — lPolize iberich t,) In der Zeit vom 18. bis 23. u. M. wurden dcr BeamtenSwitwc I. M. aus ciuer versperrten Dachkammer auf 20 fl. bewerthete Effecte», die in cuiem verschlDfsencu Koffer verwahrt waren, durch unbekannte Thäter entwendet; die geeigneten Nachforschungen wurden eingeleitet. Am 26. v.M , Morgcus wurde» gelegenheitlich einer Nevisinn der Branntwein-schäulrn in einem Branntwrinladru die bcslimniungölostn Va , ganten k. R. aus Laibach. M. L, aus Lotnicc und I. V, aus ! Triest vcrhafset und I, l^. wegen Widersetzlichkeit lind MajeslätS- ^ beleidiguug dem Strafgerichte eingeliefert. — Dcr Krämer I E. ^ verausgabte am 26. u M beim Handelsmanne I.T. eiue falsche, 10 fl. B. N. Hievon wurde dcr Gerichtsbehörde die Anzeige gc- ! macht. Vom 22. bis 24. d, M. wurden aus einer versperrten Dachkammer ans 15 bis 20 fl. bewerthete Kinderhemden nud Wäschestücke, die in zwei verschlossenen Koffern verwahrt waren, durch ^ unbelanuten Thäter entwendet. Nach dem Thäter wird iuuigilirt. — Dcr Tischler A, St. wurde am 28. u. M. anf der Wiener-straße wegen exzessiven Benehmens im berauschten Znstaude durch einen Wachmann angehalten; er widersetzte sich der Arrctinmg, beschimpfte den Wachmann nnd wnrdc deshalb der Strasbehürde übergeben. — Der Bäckerlehrling A. S. vernntreutc feinem Meister F. G. den Betrag per 5, fl. und wnrdc deshalb «n Untersuchung gezogen. Der dienstliche Kellner W. M wurde am 28. v. M. Abends durch K. O. auf der That betreten, als er ihr ans nnversperrter Kllche vom Belte ein Vortnch nnd Umhängtuch im Werthe von 3 ft, entwendete. Als sich M. entdeckt sah, warf er die Effecten von sich, ergriff die Flucht, wurde durch I. St. verfolgt und in einem Keller angehalten. Derselbe wurde iu straffer. Untersuchung gezogen. — Der arbeitslose Bäckergeselle M. T, hat am 28. v. M. auf der Vä'ckerhcrberge den zugereisten Bäckergesellen I. S., als ihn dieser wegen verübten Excessen aus dem Zimmer schaffen wollte, in den Daumen dcr rechten Hand gebissen und leicht verletzt. M. T. wurde dem Strafgerichte Übergeben. — Am 29. o. M wurden die beiden liederlichen Weibspersonen K. O. und G. P, wegen bedenkliche« Besitzes eines neuen Umhängtuches angehalten und der GerichtSliehürde eingeliefert. Drin Photographen L. ss. wurde am 28. u, M. Nachts eine Nusstclliliigtttafrl mit 42 Photographien, die an seinem Wohuhausc befestiget war, dnrch unbekannten Thäter abgerissen uud entwendet. Die Tafel, aus der alle Photographien l,erauögenommcu worden sind, wurde Morgens in einer Gasseuecte uorgefnudcn. Nach dem Thäter wird geforscht. — Dem Hausbesitzer I. K. wurde am 28. v. M. Nachts aus versperrtem Schantzi miner eine Barschaft von 15 fl. durch einen unbekannten Manu entwendet. Die geeignete Inoigiliruug wurde veranlaßt. — Am 28. v, M. wurden dem Schuster G. K. von nnocrspcrrtem Dachboden auf 2 bis 3 fl. bewirthete Effecten entwendet. Als Thäter wnrdc am 29. der K. O. verhaftet, Er ist des Dicbstahls geständig und wurde dem Strafgerichte Übergeben. ^ Am 30. v M, wurde dcr Knecht I M. wegen versuchter Verausgabung falscher Bauknotcn angehalten und dem l l. Laudesgerichte eingeliefert. An die hochverehrten Bewohner Laibachs!! Für die vielen auch im letzten Jahre wieder uns gewordenen Anerkennungen herrlichst dcmlend, erlauben unt< darauf aufmerls.im zu machen, daß nach k. t, Professor Keller au der Wiener Mull nur nusnr WÜHelmödorscrMalze^tracte, Malzcrtract-BoulionS l. December ein-beruft. Florenz, 3. December. Der König von Italien verlieh dem Grafen von Veust den Annuuziatenordeu. Triest, 3. December. Ilne Vtajestät die Kaiserin ist hier anssekummeu. Die Stadt wird beleuchtet. «Paris, 3. December. Die (der „N. F. P." telegraphirte) Nachricht, dast der französische Botschafter bei der Pforte den 'Anspruch einer Intervention der Groftmächte behufs Veile-gunss des turko-egyptischen Conflictes stellte, wird demeutirt. Se. Majestät der Kaiser ist. nach einer durch das stürmische Netter verzögertet, stahrt, a.cslcrn früli hall) 7 Uhr nuf der Rhcdc von Tricst ciugctrofstn, Schlag 7 Uhr legte die kaiserliche ^acht unter dcm Huvrahrufc der Bemannung der vor Anker lica.clidcn Schiffe anl Molo S. Carlo an. Dcr Herr Ministerpräsident Graf Taaffc, der Hcrr Statthalter FM^. M ö r i u c, und mehrere andere Notabilitätcu harrten dcr Aukmift dcl< Monarchen, welcher vor Actrctulig dcr ^auduu^sbrückc noch die Bordofficierc um sich versammelte und ihnen für ihre und dcr Equipage vorzügliche Haltung seine Anerkeunuliss uud seinen Dauk aussprach. Sodann betrat Se. Maicstät unter tcuiscudsliinmigcu ^clichochrufcii der Bevölkerung das Vaud. nahm die chlfurchtsvolleu Begrüßungen der Chefs dcr Bchöldcu cutgcgcu uud verfügte sich dann zu Fuß zum Slatlhaltcrcigcbäudc, iu dcsscu Gemächer sich Hüchslderscllic nach Dcfilirung dcr Chrcucompaguie zurückzog. Gestern BormitlagS cmpfiug 3c. Majestät den Bischof oou Cattaro. Herrn Georg Marchich. Für den Zllieud sollte Triest festlich beleuchtet werdeil. lelessrapliisslie 'Ivecfisclcoiitse vom 3, December. 5ftrrc.>Metalliques 59,95. — 5perc. Metallique« mit Mai« und November-Zinsen 59,95, - 5perc. NlltionaDlnlehen ie» 252.-. — 5!u!idou 124,70. — Silber 1^2.00. — tt. l Dncatcu 5 87^. ___________^_^^ Handel und Volkswirthschastliches. Beleuchtung dcr Vortheile der Mederwald-wirthschaft in Krain. Vom Forstmeister Adolf Gandia. (Schluß.) Die zum ferneren Wüchse gelassenen Cichcnsliimme, bilden daö anzuhoffeudc Stammcaftitcl uud ncbstlici steht alle 16 Jahre, da die geringen S ta m ml r o nen der Ausstand er dcm Niederwuchs durchaus uicht schaden sondern nützen, eine ausgczcichuele Nutzung aus dem Nicdeiwuchs dem Besitzer in Aussicht, ohne dcr Hochlicwalduug KrainS zu schaden. Ich erlaube mir aber weiters uoch für Orte, wo die Ciche nicht anzubringen ist, auf eine uuch nützlichere, für unser Gebirge vollkommen geeignete Holzpflauze aufmerksam zu machcu. Es ist dies der Gcrbebaum oder Sumach cu 2 «. N o v c m b c r. Der ssran Ioscfa Hasel, Ma< schinführeröwitwe, ihr Kind Anton, alt 4',, Jahre, in der Stadt Nr. Wli an dcr Tuberculofc. — Gertraud Ienko, Taglöhuers-niitwe, alt 64 Jahre, in der St. PetcröUorsladt Nr. 50, au dcr Eutkrästung, Den 29, November. Dcm Herrn Heinrich Sloolar, Handelsmann, f.in Kind Karoline, alt 1 Jahr und 25 Tage, >n der Stadt Nr. 263 an Fraisen. Den I. December. Josef Perhovnil, Inwohner, alt 57 Jahre, im Eiuilspital an dcr Gehirnlähmung. — Josef Vcr ^an, Inwohner, alt 65 Jahre, im Civilspital am Lungenödem. Den 2 Dc cc mbr r. Ursula ^aönit, gcmcfcne Dienslmagd, alt 35 Jahre, iu dcr Stadt Nr. 307 au der i'ungcntnberculosc. — Frau Martha Lnidlucr, Stalltsbuchha!tuna.stlielimtenswitwe, zugleich Hedamme, all 60 Jahre, iu dcr Stadt Nr. 142 gahe am Nerdenschlal^e. Theater. Hcntc: Probir-Mnmscll, Lebensbild in 3 Acten, M orgen: Probir-Mamsell, ^'cbenöbild iu 3 Acten. 6U. Mg. 321...0 -s-0.4 windstill trübe ^ i^'<> 3. 2 „ N. 321.3» -l' 1 ? windstill trllbe Ncg"' 10 „ Ab. 323..!,, ^- 0,« windstill trübe ! Sch»" Wl?llcudccke dicht geschlosssu, einfarbig. Höhennebel. VorMlt' lagö dünner Schueefall Nachmittags Regen. Das Tageömiltel d^ Warme ->- 1 <>", um 0 2" nnler dem Normale. Verautwurllichev Nedacteni- Igua, u. K l e i n m a v r,___ ?^N^ll»n!wsl«^^ Wien, ^. December. Obwahl Anglu^Actir» schließlich 6 fl. au ihren, gestrigen (ionrse vcrlorcn, ist dcr ^csammlcharalter dcr heutige,! Börse alS ein srcuudlichcr ;« bc« Hill'l.fl.Nl^^N»)^. zeichnen, Creditactien gewannen 4 ft/, die übna/u Baittpauiere hielleu udcr überschriiteu den gestrigen Cuurö. Nur wenige, darunter Wiener Äcutt, erlitte,, eine Eiubuß^-Der Hllufttvcrkchr völlig sich in Actien der jungen Bahnen nnd iu Prioritäten, welche ;um Thnl aüsehul'che Al'anc>'n machten. Neuere Staatsluse gcwauum am Course; Papierrcntc blieb uü»"'-ändert, Silberrenie um ein Ocringrs hoher. Devisen nud Comptantcu notireu zwar annähernd wie gesleru, wa^n^lxr^l^N^c^IM ___ _____________ _____________ ^. Allstemenle Ttaatsschnld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu li M.: iu Note» verziusl, Mai-Noocmber 60.— 60,10 „ .. „ Februar-August 5^.90 <;l,.^. „ Silber „ Iäuuer-Iuli . 69.70 69.80 April-October. 69.40 6l,60 Stcueraulehm rückzahlbar (y - ^«25 9ft.?i> l!°se v,1,1«39 . . . LLL..')« 284.- " « 1U54 (4 °/„) zu 850 fl. 90.- 91.- .. ., I860 zn 500 fl. . . ^,,75> 95 85 „ „ I860 zu 100 fl. . . 101.75, 102.— „ „ 1«64 zn 100 st. . ,117, 117.25 StaatS-Domäneu-Psandbriesc z„ 120 si. o W. in «Vüber . . 11^i.50 119,— V. Grund,„tlastunfts-vbliaationen. Fllr 100 fl. Geld Waare Böhmen . . - - zu5p«lt <<2- 93... Galuicn.....- ^ « ?2 50 73.^ Nieder-Ocslerreich. . „"« 94.— 95.-Over-Oesterreich . . „5 „ 94.50 95.- Siebenbürgen ... « 5 „ 75,75 76.- Stt'crmart ... „ 5 « ^ l^ 3^", Un«°rn .... „b„ 79,50 79.90, O. Actien von Bankinstitute». > Geld Waare > Auglo-ijstcrr. Baul abgesl, . . 258.50 259.^, > Anglo-ungar. Baul .... 84,:>0 85.50 Boden-Errditanstait . . - . 264 -- 267. ,. Crrditanstatt f, Handel u. Gew. . 250.50 250.75 Kreditanstalt, allgem. uugar. . . 79 — 79,l>U Eßcompte-Ocfrllschaft, u, ü. . . 846.- 848.— Franco-üsterr. Banl .... 97, 97.5)0 Gemralbaul . . . . ^ . . 44.— 45..^ Nauonulbllnl......724 ?26 - Niederländische Banl .... «0.50 81,50 Vcrcinvbant . . 92 50 93.- VcrlclMliant . . . . 11125 NI.50 Wiener Baut ....'.. 52.— 54.- IZ. Actien von TranSportnntcrneh- munaen. Geld Waare Alsöld-Fiumaner Bahn . . . 168.26 168.50 B^'hm, Weslbahn.....221.- 222 - Earl-^'ndwig-Bnhn . . . , . 244,— 244.50 Duuan.'Dampfschifff. Gcscllsch. - 549.— 551,— Elisabelh-Wchbahn.....194.50 195,- Ferdinando-Noldbahn . . . 2100.—2105.— Mnftn-chru-Barcser-Nahn - - ^5.50 17 16825 StaatSbahu.......379.50 380,50 Slldbahu.......249. - 249.50 Siid-nordd Perbind. Vahn . . Kil,- 162.— Theiß Allhn.......252 50 253.— Tramway........133.50 134 50 «5. Pfandbriefe (fitr 100 fl.) Allg. »st, Vodcu-Errdw?lustall Geld Waare verloöbar ,,n 5 pCt. iu Silber 107.50 108 — i dto.in33I.ri!ctz.zu5pCt,iuü.W. 89.50 90- Natwnalb. auf ü, W. verloöb. zu5. ft(5t........93.50 93 70, Oest,Hypb. zn 5'/. pCt. rlickz. 1878 98.^ W>0 Uny. Boo.-Cred.-Aust.z«5'/.p2t. ^0/75 91.^i> W'. Prioritätsobliaationen. ' "" ^ "' "' Geld Waare Ferdiuands.Nordb, in S.lb, verz. 10,- 108— ssrau,^°sepl)g-Bahn .... 92.50 9275, GEarüi!udw.V.i.S.verz.I.Em. 101.50 102.50^ l Weld üvli«" Oesterr. Nordwestbahn . . . - W75 !'l-^ Sirbcnb. Bahn in Silber vcrz. . 87.75 86 7^ ^ Staat«b. G. 3°/« -i 500Fr. „!, Em. 137,- 1^/ " Slldb.G,3'/. :.500Frc. ,. . .119 75 120^' Sudb.'Bontz 6 °/« (1870—74) i.500Frcs......244. - 24l).^ ' " ' ., ^ Vcreinsthaler. . . 1 .. «4 « i - ^ Silber , . 122 .. 75 „ 1" " Kr°.nifche Orundentlastung«-^ligatwm». Pr-UüN,°Urmil,: «6 50 Geld. .»0 ^aarc