-W. »» .....,, ...--------------------------------------.,. ———^—>—»—------—' Donnerstag den ?. Movembsr 1833. Nalbach. ven 5. Oovcmbcr. <^as am H. November eintreleodc glorreiche Namensfcst unserer Allergnadigsten Kaiserinn gab den Bewohnern ^icser Hauptstadt neuerdings die erwünschte Gelegenheit »viedcr Beweise tcr innigsten Liebe und Verehrung an die Allerhöchsten Per« sonen Ihrer M^jcstäten auszudrucken. Zahlreich versammelten slch die Bewohner allcr Stände in den Pfarrkirchen, um von dem Allerhöchsten noch lange Jahre und ungetrübte Wohlfahrt auf, das hohe Kaiserpaar zu flehen, — Um jedoch diesen Tag auch mit einem Act der Freude zu begehen, wurde Abends in dem landständischen Theater vor der sinnig geschmückten Namenschiffer Ihrer Ma»' jestät der Kaiserinn zuerst ein die Gefühle tveuer Unterth^ncnliebe ausdrückender Prolog gesprochen, und sodann von dem ganzen Theaterpersonale die beliebte österreichische Volkshymne abgesungen. Was diesem Nationalfeste eine höhere Weihe und Deutung gab, waren die zahlreichen gerade anwesenden eben ausBaiccn nach Griechenland durchmarschiren« den k. griechischen Officicre. Sodann erfolgte das analoge Schauspiel: „Die deutsche Hausfrau." Freihafen von Trieft. Die österreichischen Seestädte unterhalten mit einigen Handelsplätzen der nordafrikanischen Küste einen nicht unbedeutenden Verkehr. Wenn dieß gleich besonders von den ägyptischen Häfen zu Ale' landria, Rosette undDamiette gilt, so «ahm doch in neuerer Zeit die Handelstätigkeit mit Tripolis, TuniS, Algier und Oran an Ausdehnung zu. Mit letzteren Häfen steht un. scr Handelsplatz in nicht unbedeutendem Verkehr. Eo wurde am »6. October die österreichische Bri« gantine „Dario" mit verschiedenen Waaren »ach Oran gesendet; am 2,. desselben Monats ging die österreichische Brigantine „le tre cugine" nach Tunis unter Segel; und am 2g. fuhr die österreichische Brigantine „Ar dito" mit Holz nach Algier ab. Weit stärker ist jedoch der Verkehr mit Gric« chenland und der Levante, besonders seitdem im ersteren Lande tie Lage der Dinge allmahlig cine geregeltere Gestalt annimmt. T i r a I. Bregenz, den 26. October. Am 23. und 24. d. M. halte hier ein Fcldmanövcr Statt, wel« cheä begünstiget von einem herrlichen Wetter ron den in Borarlbcrg cantonnirenden österreichischen Truppen, unter dem Kommando des Herrn Feld« malschall-Lieutenants Frciherrn v. Aoudcll'a, und zwar von dem k. k. ungarischen Linien »Infanterie« Regiments Baron Gollner, von zrrci Escadronen des k. k. Großberzog Toscana - Dragoner« Regi» mentg, und einer Kavallerie. Batterie ausgeführt worden ist. Gs ist nicht zuviel gesagt, wenn man öffentlich das Zeugniß ausspricht, daß das ganze Truppcncorps, mit einem vorzüglichen militärischen Unterrichte begabt, auch emen vorzuglicl.cn mili» tärischcn-Geist bei jeder Lösung der Aufgaben an den Tag gelegt habe. (B.' ,. T.) Frankreich. Der Peuple Souverain von Marscisse schreibt auS Toulon vom ,5. October: ^Am l/4. wird man »200 Mann, Loc> tes 2ten Batall« lons des 5sjsten Regiments auf dem Linienschiffe Sussren und 40« auf der Lafkcrvctte Meuse, ein. schiffen; diese Schisse und einige andere, der Fini« siere, der Schwan, sollen unsere Division ronBu. 36o g!a verstärken. 400 Mann von dcr Fremdenlegion, von dein Depot res loten leichten Regiments und Artilleristen sollen ebenfalls :iach Algier und Oran eingeschifft werden. . .. 2er Messager schreibt aus Toulon vom ° ,5^ October: »Das Dampfpacketboot Krokodil ist ^diesen Morgen zu Toulon von Budgia und zuletzt '. von. A^ier angekommen: Es hatte zwei Reisen von,, Algier nach Budgie gemacht, wohin es mit den andern Schiffen der Station 65a Mann vom Hcen Linienregimente brachte. Bei seiner letzten Aofahct von Budgia war die Brigg Hussardzudcr Erpeditionsstotille gcstoßcn. Die Araber hatten zcichcr keine ernstlicheren Angrisse versucht, llnsere Truppen besetzten die ganze Stadt und einen Theil der sie umgebenden Höhen. Man hatte schon meh» rere Blockhäuser errichtet, die durch ihre Lage die Annäherung zur Stadt verwahrten. In einem Zeitraume von fünf Jahren hat sich die Bevölkerung von Marseille um 29,00« Einwohner vermehrt. Sie betrug 116,000 im I. 1827, jetzt beträgt sie 145,000. Der Handel dieser Stadt hat eine immer zunehmende Wichtigkeit erhalten; die Einnahmen der Zolle, die 1814 nur 4,17!,000 Fr. betrugen, bellefcn sich 16I0 auf 2),25o,c)0o Fr., und ^832 auf 28,^^6,000 Fr. Der M essager schreibt aus Toulon vo>n ,6. Oktober: „Eine gestern angekommene telegra» phische Depesche befiehlt die Ausrüstung des Linienschiffs Scipio. Dieses Schiff ward heule in den Hafen gebracht, und es wurden eine Menge Arbeiter für die kleinen Reparaturen, deren es be< darf, und zu seiner Ausrüstung angestellt. Man hat heute die (Compagnien angewiesen, welche die Equipagen des Linienschiffs Nestor ausmachen sol« len. Dieses Schiff, jetzt in Hafencommission, soll morgen auf die Rhede geführt werden. Das Linienschiff Marengo wird nicht entwaffnet; essoll bis auf neuen Befehl in Hafencominiffion bleiben. Seit der Abfahrt des Tuffrcn, der Hermiiue und der Emulation ist unsre Rhcde fast verödet;^ wir haben in der Leoante drei Linienschiffe, zwei Fregatten, zwei Eorvctten, sechs Briggs und drei Gabarren, im Ganzen i5 Schisse. In Afrika ein Linienschiff, eine Fregatte, vier «Zorvetten, neun Briggs oder Goeletten, sechs Lastcorvetten und ei. nige Schebeken; im Ganzen ungefähr 24 Schisse ohne die Dampfbootc zu rechnen.« Paris, den i3. October. Aus Bayonne schreibt man vom 10. d. M. f «Gestern ist cin I>i« genieur« Offizier abgegangen, um den geeignetsten Ort zur Errichtung eines Observations-Logcrs ail der Gränze zu ermitteln. Dem General <-Licute, nant Harispe ist durch eine Estafette die Aussordo rung zugegangen, unverzüglich den Befehl über die Division zu übernehmen. (Prg. Z.) Z p a n i e n. Den neuesten Pariser Blättern vom 24. Oct. (die wir durch außerordentliche Gelegenheit erhal« ten haben) zufolge, scheint sich der Aufstand in Navarra seit der Hinrichtung des Santos« Ladron weiter verbreitet und namentlich die Städte Tu« dela und Estclla ergriffen zu haben, so daß sich dcr dortige Generalcapicain D. Antonio de Sola vcra,'.laßt gesehen hat, die ganze Provinz durch eine vom ,/». October aus Pamplona datirte Pro« clamation in Belagerungszustand zu erklären. Auch in Arragcnien sollen sich Spuren des Aufstandes gezeigt und Maquincnza von den Anhängern des Don Eailos besetzt worden seyn. — Anderer ScitK wird aus Madrid berichtet, daß durch Decret de» Regcnlinn vom »7. October die Confiscation gegen sämmtliches Vermögen des InfantenDon Ear^ los verhangt worden sei. ^ Odgedachte Pariser Blätter gcbcn aus der Santinclje de Bayonne eine angebliche Proclamation, welche dieser Infant am 1. October aus Abrantes (in Portugal) erlassen haben soll, deren Aechtheit jedoch von mehreren. Pariser Journalen schon wegen des Datums (Fe» dinand VII. ist bekanntlich am 2g. September ^e« storben) in Zweifel gezogen wird. Einem Schreiben aus Bayonne vom »6. Oc?. zufolge soll es zwischen den aus Madrid heranruk« kenden Truppen und den aus Vittoria gegen Pan-corbo vorgerückten Truppen der Insurgenten bei Quintanapalle zum Gefecht gckomm.cn seyn, über dessen AuSgang jedoch gedachtes SAreibcn nichts meldet. (Ocst. B.) Von Madrid rücken königliche Truppen gegen die Aufrührer zu Bittoria heran, vom Norden her vereinigen sich gegen die Apostolischen der General ()astanon und der Häuptling cl Pastor, reffen An. kunft electrisch gewirkt; von Ostcn sind die Earli-sten durch Espcleta, von Westen durch den General Sarsfield bedroht. — Außerdem hat die Regierung durch Cabincttscourricre Nachrichten aus Madrid diS zum ,4. d. M., und m^n versichert, daß deren Inhalt sehr günstig ist. Man zählt mit Gewißheit darauf, daß General Sarsfielo fur die Königinn zu Felde zieht. —Ein Brief aus Barcelona 36i meldet, daß in den Gebirgen von Catalonien Un« ruhen ausgebrochen wären, und daß ein ehemali' ger Minister sich an die Spitze gestellt habe. Dieß mußte man freilich erwarten, hält es aber nicht für bedeutend. Mg. Z.) V o r t u ss a I. 'Dom Migucl umzingelt noch immer Lissabon, und ungeachtet er wohl die Unmöglichkeit einsieht, die Stadt zu nehmen, beharren doch seine Trup. ^'en, da man sie nur wenig stört, in denselben .Stellungen. Sehr wenig verliert er jetzt durch Desertion , denn Soldaten kommen nicht viel, und Offiziere und Leute von Nang werden durch eine Negierung, wie die Dom Pedro's, nicht besonders dazu eingeladen; im Gegentheile gehen vielmehr verschiedene der abgesetzten oder Uebelempfangcncn zu Dom Miguel über. — Die Stellung i>er Armee Dom Miguels aber ist schlecht, denn von einem Augenblick zum andern kann sie durch den Tajo oder durch die Macht, die l?ei Pcnichc steht, abge« schnitten werden, und darum thäte Dom Miguel, der Sicherheit wegen, viel besser, sie nach den starken und zum Theil durch Bourmont schon bc. festigten schönen Stellungen bei Santarcm zurück» zuziehen. Das Bulletin duSoir vom 20. Oclo der enthält folgenden Artikel: „Die Ceres ist am 2l. d. M., aus dem Tajo kommend, in Brest eingelaufen. Wir erfahren auf diesem Wege, daß die Armee DomMiguclö, lebhaft verfolgt und for« circ in ihren Posi^nen, am n. bci Tagesanbruch ihren Rückzug gegen Santarem angetreten habe." (Oest. B.) Dcr Globe theilt übcr die neuesten Ercig. nisse in Portugal folgendes Schrciben mit: „Lis. sabon, »2. October. Der Feind verlor am 10. nach fünfstündigem Kampfe alle seine Posilionen und neun Stück schweres Gcschüy. Cr begann seinen RüAug auf der Straße von Lumiar. Don Miguel floh aus dem Pallaste von Lumiar, und ließ alle seine Wägen und Alles, was kr aus dem Patriarchen« und dem Ajudapalläste genommen halte, ja selbst seine Toilette zurück. Der Kaiser blieb in den Linien, und die zwei Marschälle di« vouai'iren in den starken Positionen, welche der Feind beseht gchM halte. Am ,1. um ein Uhr begann der Feind aus dem Dorfe Tt. Andriaonach Lourcs zurückzuzichen, und unsre Armce folgte 'hm. Der Kaiser war im Pallaste von Lumiar, ""d wandte sich gegen Lsurcö, t^o zwei Angriffe statt hatten, einer um zwei Uhr, der andere um fünf — sehr heftige Kanonade und wiederholte Kriech rnlanv. Nicht erfreuliche Nachrichten sind aus Grie» chenland.vom 25. September eingelaufen. Die lZapodistrinö'sche-Partei hat wieder ihr Haupt erho< ben, ncDdem sie schon seit langer Zeit im Stillen bemüht war, das Volk der Regentschaft zu entfremden und das eingesetzte griechische Ministerium um die öffentliche Achtung zu bringen. In letzter Zeit fielen da und dort Räubereien und andere Un» ordnungen vor, und es fehlte nicht an Zeichen, die den Verdacht, dieselben angezettelt zu haben, deutlich nach jener Partei lenken. In einer von »5 Häuptlingen unterzeichneten Eingabe, an Se.Ma« jestäc den König Otto, unter welcher die Namen Kolokotvoni und Gennaios, Zavellas, Koliopulos lc. figuriren, haben sich diese Leute bcikommen lassen, um eine Aenderung in der Regentschaft zu bitten, indem sie darauf antragen, außer dem Grafen Ar-mansperg alle übrigen Mitglieder derselben, die sie der Habsucht zu beschuldigen die Stirne haben, zu entlassen. Auch auf cer Irrsel Tinos, wo die Ca-podistriaHH^e Partei-immer großen (Hinfluß übte, sollen Unordnungen vorgefallen seyn. weßhalb mehrere hundert Soldaten.dahin abgeschickt wurden. (Mg. Z.) Tricster Briefe vom 2c>. October enthalten fol« gende Nachrichten aus Griechenland: „Wir haben Nachrichten aus Syra, Patras und Nauplia, welche bis zum 2. October reiben. In Syra war, vollkommene Ruhe, und der Handel, mit ihm , auch die Erträgnisse dcä Zollamtes, im Steigen. Dieses letztere hat sich seit der Einsetzung der neuen ^ Behörden von 36,aac> Drachmen aufIs>,ooc»Drach« ' mcn monatlichen Ertrag gehoben. Die Unruhen in Tinos waren nicht bedeutend, aber noch nicht gestillt. Veranlaßt wurden sie durch die Erhöhung der Aussagen auf Salz und Taback. — In Nailplia war die entdeckte Verschwörung fortdauernd der einzige Gegenstand des Gesprächs, die Bewegung dcr Gemüther groß, und die Synode, deren Einsetzung noch kurz vorher alleGemüther erfüllte, ganz in den Hintergrund getreten. ^Daß sogar einer dcr drei Abgeordneten nach München sich in die Verschwörung eingelassen, und daß man neben den Männern und Rädcl-sführern dir bekannten Faction, auch Individuen dcr andern Mci< nung und Partei in diesen schlimmen Handel vcr« flochten ficht, deutet auf eine schmerzliche Berstim-mut'g über öffentliche Dinge. Kol okotroni, der Vater, und K o li opu l o ü sind durch, die von ih« nen aufgegangenen Actenstücke, durch die Aussa« gen der Bctheiliqlen, und wie man sagt, durch ihrc eigenen Erklärungen, des HockverratheK überwiesen, und in engem Gewahrsam auf dcr Festung.' Die Söhne Kolokotroni's, der Adjutant des Koliopulos, die beiden Grivas und i>cr Ge« ncral Krisiotis sind desseei verdächtig, un5 i« wenl,qcr strengem Gewahrsam. Die Verurthcilung der schuldigen kann nicht zweifelhaft seyn; aber werden griechische Richter wagen, gegen jene Häuptlinge die Todesstrafe auszusprechcn? Das Rcgicruligsblact vom 14. September ent« hält folgende officlelle Ernennungen: Fürst Michael Snzzo zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei Sr. Majestät dem Könige dcr Franzosen; Konstantin Zographos, No« march von Arkadien, zum Gesandten dci dcr otto« rnantliscdcn Pforte, und (Zonstanti» AlexanderMa« nos, zum Sccretär und Dolmetsch der Legation bei der Pforte, mit dem Titel eines Legationsraths. Kraft kölügl. Dccrctö ist in Griechenland eine Sec.Präfcciur errichtet worl^u, deren Sitz im Haupt. Militärhafcn dcS Rcichco, und für jetzt in Porös seyn und vom Minister der Marine resso»« tiren soll. Pom l. October an ist die türkische Münze im ganzen Königrciche Griechenland verboten, und die, . wclche sich später in iZirculalion rorsiliden sollte, wird consiscirt. (W. H.) Die von dein bekannten Griechen, Varon Ühre^ stophero Laketarios Sakvlcrios in Bucharest, dcln griechischen Staate geschenkte Bibliothek von 5oc><> Bänden, grdßtl'lttl'sils classischen Werken, mit den zu Erricdtlmg cines eigenen Gebäudes »öthi. gen Fonds, so. wie auch die von^dcn griechischen Gebrüdern Sassima in Moskau dein griechischen Staate, nebst einem wcrt^.'. u. f. D.) Theater.' Heilte: „Quodlibet," t^eÄacteur: ^r. kav. Kcin rich. Erleger: Kgnaz Nl. <3Vler v. Rleinma^r.