Laibacher SCHULZEITIIII}. Organ des krain. Landes-Leirervereins. — Glasilo kranjsk. učiteljsk. društva. am l0. undr“K Monats. ^11. - Tečaj TIXI. 10. 25. ^fga ntosc Pranumerationspreise : Für Laibach: Ganzjähr. fl. 2’60, halbjähr. fl.l-40. — MitderPost: Ganzjähr. fl. 2‘80, balbjähr. fl.1’50. Velja: Za Ljubljano za celo leto 2 gl. GO kr., za pol leta 1 gl. 40 kr. — Po pošti: Za celo leto 2 gl. 80 kr., za pol leta 1 gl. 60 kr. Expedition: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur ßecension werden franco erbeten. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt gratis. Das Volksschulwesen in Krain, insbesondere in Laibach. Die Krainer kalten sich oft darüber auf, dass ihrem Lande nicht jene Rücksicht, wie andern im Reicksratke vertretenen Ländern zu theil werde, dass sie in jeder Richtung in die letzte Reihe gestellt seien, obwohl die gütige Mutter Natur unser Volk mit so überaus glücklichen geistigen Anlagen ausgestattet habe, dass es sich in dieser Hinsicht mit den Bewohnern jedes andern Landes messen könne; ja man wird dabei nicht müde, das stolze Urtheil Vodnkis „Za ulc si prebrisane glave1' zum Ueberdrusse zu wiederholen. Und doch sind es die Krainer selber, die mit aller Macht dahin arbeiten, dass ihr Land in Bezug auf geistige Entwicklung so weit als möglich zurückbleibe. Es handelt sich gegenwärtig im Reichsrathe um die Dauer der Schulpflicht, ob acht-oder nur sechsjährig. Es sei ferne von uns, hier den Beweis führen zu wollen, dass für einen gedeihlichen Volksunterricht die achtjährige Schulpflicht unbedingt nothwendig sei. Speciell für uns in Krain nämlich existiert diese Frage gar nicht, da unsere Landesgesetzgebung bereits dafür gesorgt hat, dass die Kinder unserer Landschulen trotz Reichsvolksschulgesetz doch nur sechs Jahre die Volksschule zu besuchen haben ; und auch die Kinder in Städten und Märkten mit drei und mehrklžmeigen Volksschulen können schon mit dem zwölften Lebensjahre entlassen werden, sobald sich die Eltern darum verwenden. Da ferner die Bezirksschulbehörde ausnahmsweise (die/Ausnahme wird, wie wir wissen, zur Regel, sobald es in dem Willen der Eltern liegj^f gestatten kann, dass die Schul-pfiiehtigkeit erst mit vollendetem siebenten und selbst achten Schuljahre beginne, so gibt es — und ohne Zweifel sehr häufige — Fälle, dass bei uns die Schulpflichtigkeit nur vier Jahre, also gerade die Hälfte der durch das Reichsvolksschulgesetz bestimmten Zeit dauert. Krain ist also in Bezug auf die^Dauer der Schulpflichtigkeit das meist begünstigte Land — wenn man nämlich den Umstand, dass die Kinder so wenig als möglich zu lernen brauchen, als eine Begünstigung ansehen will. Berücksichtigt man ferner den Umstand, dass der weitaus grösste Theil unserer Schulen aus getheilten eiu-klassigen Volksschulen besteht, die nur Halbtagsunterricht haben, dass auch sehr viele zweiklassige sich (wiewohl dies gegen die gesetzliche Bestimmung ist) dieser Erleichterung des Schulbesuches erfreuen, so sinkt der Schulbesuch der meisten schulpflichtigen Kinder Krains gar auf ein Viertel jener Zeit herab, die im Sinne des Reichsvolksschulgesetzes liegt. Bringt man dazu in Anschlag, dass die meisten Klassen eine weit grössere Anzahl von Schulkindern fassen müssen, als das Gesetz bestimmt, weil man die Schulpflichtigen sonst nicht unterbringen könnte, dass also dadurch, schon in Rücksicht auf die Handhabung der Disciplin, der Unterricht ungemein erschwert und verkümmert wird, so ist es klar, dass in Krain an den wenigsten Schulen das Lehrziel im Sinne des Reichsvolksschulgesetzes erreicht wird, nämlich die Zöglinge dahin zu bringen, dass sie die nothweudigsten Kenntnisse, als Lesen, Schreiben und Rechnen, in jenem Masse erworben haben, um davon im bürgerlichen Leben selbsLändig Gebrauch machen und sich darin weiter vervollkommnen zu können. Was an unseren getheilten eiuklassigeu Schulen die Kinder in vier und selbst in sechs Jahren erlernt haben, ist so elementar, dass sie im Leben davon oft nicht den geringsten Nutzen ziehen, da sie das Wenige schon ein paar Jahre nach dem Austritte aus der Schule gänzlich verlernt haben. Von dieser Thatsache kann sich jeder Unbefangene überzeugen, der hierüber Beobachtungen anstellt: das Kind hat es wohl zu einem mühsamen Lesen gebracht, ohne dasselbe zum Zwecke einer Lectüre verwerten zu können; es kann wohl Buchstaben einzeln und auch im Zusammenhänge malen, es kann jedoch nicht den einfachsten Brief zusammenstellen, und geschieht es auch, so ist derselbe, da oft zwei bis drei Wörter in ein Ganzes zusammengeschrieben oder ein Wort in zwei Theile zerlegt wird, dabei selbstverständlich von grammatischer oder orthographischer Correctheit, von syntaktischem Zusammenhänge keine Rede ist, kaum zu enträthseln. Das Zifferrechnen wird nach dem Austritte aus der Schule meist gar nicht geübt und man plagt sich nur mit jener Art Kopfrechnen ab, zu dem man schliesslich auch ohne Schule gelangt wäre. Auch in der Ueberwachung des regelmässigen Schulbesuches gibt es viele Mängel, vor allem den, dass — allerdings gegen die Verordnung — die Verfassungder Schulmatrik meistens dem Lehrer selbst überlassen ist, sich auch bei ihm in Verwahrung befindet. Kein Mensch kümmert sich, ob die Matrik überhaupt und ob sie vollständig zusammengestellt ist — es ist alles dem guten Willen des Lehrers überlassen, von seiner Gewissenhaftigkeit hängt eine grössere oder geringere Zahl der schulpflichtigen Kinder des Spreugels ab. Mann kann deswegen häufig, sogar im Orte der Schule selbst, Kinder im schulpflichtigen Alter finden, die in der Matrik nicht Vorkommen, die Schule nickt besuchen, ohne dass ihre Eltern deswegen zur Verantwortung gezogen würden. Selten auch findet man, dass der bestellte Ortsschulinspector seiner Verpflichtung nachkommt und den Schulbesuch controliert; daher trifft es sich, dass, insbesondere im Sommer, kaum ein Viertel der Schüler, welche im Kataloge verzeichnet sind, auch wirklich in der Schule erscheint. Und selbst wenn der Lehrer seiner Pflicht nachgekommen ist und die Anzeigen gewissenhaft erstattet hat, werden die Strafen manchmal in so später Zeit vollzogen, dass die Wirkung derselben vollkommen verloren geht und ihr Vollzug nur böses Blut im Volke erzeugt. (Schluss folgt.) lieber einige Krankheiten der Cnltnrgewächse. 3, Das Mutterkorn. Mit diesem Namen wird eine pilzliche Bildung bezeichnet, die gewöhnlich in den Blüten des Roggens (Secale Cereale), seltener in jenen der Gerste (Hordeum vulgare) oder des Weizens (Triticum vulgare), sehr sporadisch im Maiskolben auftritt. An Stelle einzelner Fruchtknoten trägt die Aehre etwa ein Centimeter lange, hornartig gebogene, dunkelviolette Auswüchse, deren compactes Inneres eine bläulichweisse Färbung besitzt. Man trifft das Mutterkorn auch auf vielen wilden Gräsern, wo es dann sowohl in der Grösse als auch in der Form etwas ab weicht. Ueber die Natur dieses Gebildes waren die Ansichten anfänglich getheilt. Einige hielten es für eine durch abnorme Eebens-bedingungen veranlasste Entartung des Fruchtknotens; andere sahen darin einen gallenartigen Auswuchs, der durch den Stich einer Art aus der Familie der Weichdeckenkäfer — Cantharis (Rhagonicha) melanura L. — hervorgerufen werden sollte, eines Käfers, der häufig an Roggenähren getroffen wird. Der erste, welcher das Mutterkorn für einen Pilz erklärte, war Freiherr von Münchhausen (geb. 1716 zu Schwöbber bei Hameln in Hannover, gest. 1774); er nannte es Clavaria solida. Schrank beschrieb es unten dem Namen Clavaria Clavus in „Baierische Flora“ 1789. Die richtige Bezeichnung — Sclerotium Clavus — erhielt es durch den französischen Botaniker de Candolle. Das Mutterkorn ist jedoch kein vollständiger Pilz, sondern nur das Vorstadium eines solchen und wird zu den sogenannten Sclerotien oder Dauermycelien gerechnet. Darunter versteht man dichte, aus Pilzzellen (Hyphen) bestehende Gewebe, die erst nach einer Ruhepause, wenn günstige Umstände mitwirken, zur weiteren Entwicklung, das ist zur Bildung der Fruchtkörper gelangen. Sie enthalten reichlich Reservestoffe, die der aus ihnen hervorwachsende Pilz aufbraucht. In dieser Beziehung können sie mit den Wurzelstöcken oder Knollen phanerogamer Pflanzen verglichen werden, die ebenfalls der jugendlichen Pflanze die ersten Nährstoffe bieten. Tulasne (1852), Durieu und Kühn (1858) haben die Entwicklung des Mutterkorns studiert und dadurch die Bedeutung dieses Körpers aufgeklärt. Lässt man Mutterkorn auf der feuchten Erde eines Blumentopfes längere Zeit (gewönlich 3 bis 4 Monate) liegen, so bemerkt man das Entstehen von Rissen auf dessen Oberfläche. Aus der aufgesprungenen Stelle erhebt sich ein dichtes, kugeliges, weisses Knötchen, das allmählich an Grösse gewinnt und den Durchmesser eines starken Stecknadelkopfes erreicht. Durch einen, am Grunde desselben sich ausbildenden Stiel wird es etwa la/2 cfm über das Mutterkorn emporgehoben. Die anfänglich weisse Färbung geht in eine purpurrothe über. Oft bilden sich 20 bis 30 derartige Pilzchen aus einem Dauer-mycele. Dieses sind die eigentlichen Fruchtkörper, und sie wurden von Tulasne Claviceps purpurea (puipurrothe Keulenköpfchen) genannt. Auf ihrer Oberfläche zeigen sie feine Vertiefungen, die in flaschenförmige Höhlungen (Perithecien) führen, worin sich schlauchförmige Zellen (Asci) ausgebildet haben. In jeder dieser Zellen entstehen acht fadenförmige Sporen, welche nach einiger Zeit aus den Höhlungen heraustreten. Gelangen diese Sporen auf den Fruchtknoten der jungen Roggenblüte, so erzeugen sie, wie Kühn nachgewiesen, das Mutterkorn von neuem. Im Grunde des Fruchtknotens entsteht zuerst ein schimmelartiger Ueberzug, der mehr und mehr überhand nimmt und den absterbenden Fruchtknoten emporhebt. Dieser schimmelartige Anflug, welcher ehemals als ein besonderer Parasit betrachtet und von Leveille Sphacelia segetum genannt wurde, stellt später einen käsigen, weissen Körper dar, dessen Oberfläche zahlreiche gewundene Furchen besitzt; er besteht aus Zellen, die massenhaft Keimkörner (Conidien) abschnüren. Letztere gelangen mit einer von der Sphacelia abgesonderten klebrigen, zuckerhaltigen Flüssigkeit aus den Blüten. Dieser zuckerhaltige, klebrige Schleim, der reichlich aus den Aehren hervorquillt, ist dem Landmanne als „Honigthau“ schon lange bekannt.* In diesem Stadium erfolgt die Ansteckung noch gesunder Roggenpflanzen, da * Es mag hier hervorgehoben werden, dass Honigthau auch auf anderen Pflanzen auftritt, wo aber diese Erscheinung nicht von Pilzen, sondern Insecten hervorgerufen wird. Es sind Blattläuse, welche, an der Unterseite der Blätter sitzend, aus ihren beiden, am Hinterleibe befindlichen Böhren einen süsslichen Saft austreten lassen, der auf die Oberseite der darunter befindlichen Blätter fallt und hier zu einer glänzenden Kruste eintrocknet. Da auf diesem Secrete leicht in der Luft schwebende Pilzsporen haften bleiben, die erwähnten Keimkörner, theils durch den Wind, welcher die Aehren mit einander in Berührung bringt, theils durch Insecten, die den süsslichen Saft aufsuchen, auf solche gelangen und von neuem die besprochene Sphacelia hervorrufen. Die alte Anschauung: „je mehr Honigthau, desto reichlicher das Mutterkorn“, ist somit vollkommen gerechtfertiget. Im Grunde des besprochenen Pilzkörpers erzeugt sich durch Umwandlung des Gewebes das Mutterkorn, das, anfänglich klein, mehr und mehr auswächst und oft längere Zeit noch den abgestorbenen Schimmelpilz als gelb-bräunliches Mützchen am Scheitel trägt. Die Bildung der Sclerotien erfolgt in 6 bis 14 Tagen; nach der Boggenreife fallen sie heraus und überwintern auf der Ackererde. Das Mutterkorn ist nicht allein dem Getreide schädlich, weil es die Ausbildung der Fruchtknoten hindert, sondern es verleiht auch dem Mehle, gelangtes beim Mahlen unter dasselbe, nachtheilige Folgen, da es selbst giftig ist. Es besteht zumeist aus Pilzcellulose (4O°/0) und fettem Oele (350/0)- Wiggers entdeckte darin ein Alkaloid, das Ergotin (l°/o)? welches schon in kleineren Mengen für Thiere tödtlich ist. Ferner fand Wenzel ein zweites Alkaloid, das Ecbolin, eine flüchtige Säure (Ergotsäure) und Trimethylamin. Ausserdem enthält das Mutterkorn Gummi, eine Zuckerart (Mycose), Gerbstoff, einen röthlichen Farbstoff und verschiedene Salze. Entwickelt sich das Mutterkorn, wie es in manchen nassen Jahren geschieht, so reichlich, das es etwa den sechsten Theil der Ernte ausmacht, und wird es mit den Körnern vermahlen, so zeigen sich nach dem Genüsse solchen Mehles epidemische Erkrankungen, die unter den Namen Ergotismus oder Kriebelkrankheit bekannt sind. Solche wurden öfter in verschiedenen Gegenden beobachtet; so in Hessen (1577), Schlesien (1588), im Voigtlande (1648). Im achtzehnten Jahrhunderte in der Schweiz (1709), Schlesien (1736), in der Orlöanais (1747), in Flandern (1749), Schweden und Dänemark (1761), in Westfalen, Hannover und Lauenburg (1770—1771). Einzelne Fälle kamen auch in unserem Jahrhunderte in Berlin (1831), Pommern (1851), Braunschweig (1855) und Nassau (1855—1856) vor. Die Krankheit beginnt mit einem eigenthümlichen, schmerzhaft juckenden Kriebeln, das sich, in den Spitzen der Finger und Zehen beginnend, allmählich über den ganzen Körper verbreitet; die Kranken klagen über Kopfschmerz, Ohrensausen, Schwindel, Mattigkeit und schleichen schwankend einher; zuletzt treten heftige Krämpfe, besonders in den Gelenken, unter grossen Schmerzen ein. Häufig geht die Krankheit in bösartige Entzündungsgeschwülste über; ja man hat bei Epidemien in der Schweiz, Frankreich und Schlesien die Gelenke brandig werden, die Glieder bei Lebzeiten vom Körper abfallen und erst darnach den Tod eintreten sehen. Tritt die Krankheit nicht so intensiv auf, so hinterlässt sie oft langwierige Nervenleiden (Leunis). Es gelingt jedoch leicht, das Mutterkorn im Mehle nachzuweisen, da Weingeist mit Ammoniak oder verdünnter Schwefelsäure demselben zugesetzt eine röthliche Färbung hervorrufen. Auf Zusatz von Kalilauge macht sich der charakteristische Geruch nach Häringslake bemerkbar. Sclerotium Clavus hat jedoch auch eine wichtige Verwendung in der Heilkunde und findet sich unter dem Namen Secale cornutum in der Pharmacopoea Germanica. so gibt dieses Veranlassung zur Püzbildung. Grewöhnlicli sieht man auf derartigen Blättern die schwarzen Krusten von Cladorporium Pumago entstehen, welche dom Gärtner als „Kussthau“ bekannt sind und höchst ungünstig auf die Vegetation der Pflanze einwirken. Der Name „Thau“ hat sich aus jener Zeit erhalten, wo man das oft sehr rasche Auftreten derartiger Bildungen auf meteorische Ursachen zurückzuführen suchte. Der Extract bewirkt bei Injection Contraction des Uterus und wird daher bei schwierigen Geburten als Erregungsmittel der Wehen benützt; davon der deutsche Name.* Von dieser Eigenschaft soll schon Camerius (1683) berichtet und ßathlaw (1747) in Holland dasselbe empfohlen haben. Noch früher (1573) wendete es der Frankfurter Arzt Ad. Lonicer gegen Hysterie, Thalius (1578) unter dem Namen Secalis mater als blutstillendes Mittel an. — Hierauf kam es in Vergessenheit, und erst in diesem Jahrhunderte (1807) machten nordamerikanische Aerzte wiederholt darauf aufmerksam (Ahles). Um der Ausbreitung des Mutterkorns entgegen zu arbeiten, ist es vortheilhaft, das vom Honigthau befallene Getreide, welches zuerst am Rande der Felder erscheint, zu entfernen und zu vernichten, sowie wilde Gräser, die sich in Feldrainen vorfinden und häufig Mutterkorn bilden. Besonders ist hier der ausdauernde Lolch (Lolium perenne) hervorzuheben, welcher gewöhnlich ein Herd der Mutterkornbildung ist. Die Ausbreitung des Honigsthaus wird ferner dadurch wirksam verhindert, dass der Zeitpunkt der Infection, d. i. die Blütezeit, möglichst verkürzt wird, was durch ein gleichmässiges Aufgehen der Saat, so dass alle Halme nahezu sich gleichzeitig entwickeln und abblüheii, erreicht wird. Dieses erzielt man am besten durch die Drillkultur, d. h. durch Säen des Getreides in Reihen. Hat sich aber das Mutterkorn schon entwickelt, so muss es so viel als möglich entfernt werden; besonders ist das Ausfallen desselben dadurch zu hindern, dass die Saat nicht zu spät gemäht wird; dann lassen sich die Mutterkörner durch Wurf entfernen, weil sie leichter sind, als die reifen Getreidefrüchte. Da das Mutterkorn ziemlich hoch im Preise ist, so lohnt sich das Einsammeln desselben, so lange es noch in den Aehren sizt. Nie dürfen aber die ausgelesenen Mutterkörner auf den Düngerhaufen geworfen werden. - o—. 0 podučevanji na najnižji stopinji ljudske šole. Spisal J. L. V. Pervi šolski teden. (Konec.) Drugi šolski dan naj učitelj učence že začenja se „šolskim življenjem“ po malem seznanjati. O vedenji šolarjev v šoli in zunaj šole naj jim vsaki dan nekaj povč, recimo to, kdaj naj v šolo prihajajo, kako naj se vedejo pred šolo, kako naj prosijo „na stranišče“, kaj naj počno med dopoldnevnim in popolduevnim naukom, ako namreč opoldne domu ne hodijo i. t. d. Razlaganje takih kratkih naukov naj ne traja nikoli čez 1li ure, ali k večjemu 1/i ure, in v obče vsaka vaja ali lekcija naj ne terpi več, nego Va ure. Drugi šolski dan naj učitelj še učence z pojmi: desno, levo, zgorej, spodej, spredej, zadej seznani in jih pri tem nekako tako-le poprašuje in vadi: „S katero roko ješ? S katero roko deržiš kupico, kedar piješ? To je tvoja desna (prava) roka. Kaj še delate z desno roko? Z desno roko boste tudi prijemali pisalo, kader boste pisali in risali. Pokažite vsi desno roko! Vstanite in vzdignite desno roko! Kako imenujete uno roko! Vzdignite levo roko! Pokažite obe roki! Ali ste lepo umiti?“ (Tukaj naj učitelj o snažnosti, umivanji glave, rok, nog, vratu i. t. d. izpregovori.) Potem se pa razjasnjuje v zvezi s telovadskimi igrami: desno in levo oko, uho, roka, lice, rame * Im Slovenischen existieren dafür mehrere Bezeichnungen: rožič, žitni rožič, rožički, vranji parkelj, plen, snetjavo žito. Es würde mich interessieren zu erfahren, in welchen Gegenden der eine oder andere Name gebräuchlich ist oder ob sonstige Benennungen Vorkommen. rekoč: „Denite desno roko na desno oko, levo roko na levo uho, desno roko na levo rame, levo roko na desno uho i. t. d. Pokažite desno šolsko steno, levo š. steno!“ Na enak način se vadijo v pojmih zgorej, spodei, spredej, zadej, nad, pod, zraven ali poleg. Pervi in drugi šolski dan naj otroci v šolo še brez vsakoršnega orodja prihajajo. Tretji šolski dan bode pa že treba z nekaterimi vajami na tablico pričeti. Zato naj se učenci za tretji šolski dan s ploščico, čertalnikom in z gobico ali cunjico preskerbe. S tem naročilom naj jih učitelj po izveršenej molitvi v lepem redu, klop za klopjo, po dva domu odpusti. Ako je bilo že drugi šolski dan nekako redno učenje, ako je moral učitelj že drug šolski dan premisliti, kaj bode svoje nevedne pervence učil in vadil, mora si za tretji in za nasledne šolske dni tvarino posebno prirediti, kajti ravno pervotne vaje v 1. in 2. šolskem tednu so za učitelja, ki ima malo izkušenosti v pervem podučevanji, prav malo znane. V 1. in 2. šolskem tednu naj učitelj še nikakor z čitanjem in pisanjem in tudi s pravim nazornim naukom ne pričenja. Namesto pisanja-čitanja mora učitelj v pervih 14. dneh druge vaje vzeti, namreč vaje z rokami in očmi, vaje ušes in jezika, in namesto kazalnega nauka naj otroke privaja na šolo, na vedenje v šoli in zunaj šole. Poleg tega naj jim jako lebko pesmico zapoje, ali pa kratko otroško pripovedko pove. Za nasledne dni 1. šolskega tedna se nam ne vidi več potrebno, navajati učno pot in učni način za vsaki dan posebej. Navesti pa moramo učno tvarino za „posamezne predmete“ (ako se smemo tako izraziti) pervega (in druzega) šolskega tedna. O tej razdelitvi učne tvarine pervih šolskih dni ne smejo učenci seveda nič videti; tudi razdelitev šolskih ur na steni naj o tem nič ne povč, to „sistematiko“ mora le učitelj sam v svoji glavi imeti. Za vsako lekcijo naj se porabi Va Ul'e- Vsake V« U1'e mora biti vaja dl'uSe verste, toda učitelj naj prehaja od enega predmeta na drug tako, da bi tega prehoda ne zapazil tudi strokovnjak šolski ne. V tem je ravno vsa pedagogiška inmetodiška težkota 1. razreda (1. šolskega leta), da v poduku mora nekakošen sistem skrit biti, a o njem ne sme nobeden nič opaziti, vse se more zlijati, vse vjemati, vse mladino buditi, veseliti, učiti in odgojevati. Poskusi z električnimi aparati v ljudski šoli. Spisal J. L. I. Učni načerti nalagajo učitelju dolžnos1, da spregovori v ljudski šoli tudi o elektriki. Pa tudi sama knjiga ga spominja na to dolžnost, kajti v „Drugem berilu“ se že nahaja spis o tej velevažni natorni sili, katera po vsem širocem svetu v telegrafu tako blago-tvorno deluje in se tudi kot „prosta hči narave“ v njej tako velečastno in mogočno razodeva. Vsi oddelki fizike so večinoma zelo težavni za naše ljudske šole, in nekatera velevažna pogijavja so v njej zavoljo kompliciranja predmeta ali zavoljo pomanjkanja sredstev, časa in potrebnega umevanja od strani otrok celo neizpeljiva. Le malo je natoroznanskih zakonov, katere učitelj tudi v ljudski šoli z nevelikim trudom lehko razloži. No, električne prikazni ne spadajo niti v pervo niti v drugo versto, t.j. za nazorno raztolmačenje električnih prikazni treba je kolikor toliko truda, sredstev (aparatov) in — razumevanja tvarine same. — Kakor se pri mnogoterih naukih brez nazornih pomočkov ničesar ne opravi, tako velja to še posebno o elektriki. Ako se učencem samo razlaga, od kod izvira ta beseda, ako se jim samo pripo veduje o vzbujenji elektrike, o električni iskri, električnem toku, o električnih prevodnikih, o telegrafu in strelo- vodu, to vse nič ne izda Ako so si zapomnili vsaj besede, lehko si zadovoljen; da bi pa bitstvo elektrike in delovanje te sile razumevali, tega nikakor ne pričakuj. To bodeš komaj dosegel še le z izverstnim nazornim razlaganjem, še le s poskusi z električnimi aparati. Kateri pa bi bili najpotrebnejši aparati za elektriko v ljudski šoli? Odločno mi je težko na to pitanje odgovoriti. Z ozirom na svoje izkušnje v tej zadevi, z ozirom na pičli čas, kateri je naravoslovju v ljudski šoli sploh odmerjen, in gledč na male denarne svote, katere dajo krajni šolski sveti v take in enake namene, svetoval bi jaz, da si ljudska šola omisli za pervi čas le tiste aparate, kateri so najpotrebnejši pri razlaganji elektrike, vzbujene z dergnjenjem. Za razlaganje galvanizma bi utegnilo zmanjkati vsaki ljudski šoli priprav, časa in potrebnega razuma. Za elektriko derg-njenja pa potrebuješ neobhodno: 1.) stekleno palico, 2.) palico i z pečatu ega voska (ali iz drugih smolnatih tvarin), 3.) kroglice iz plute, ali še boljše iz bezgovega steržena, 4.) elektrofor in 5.) Leydner-jevo steklenico. S temi aparati, ako so precej veliki in terdni, vstanu si najpoglavitnejše zakone elektrike vsaj nekoliko po kazavnem potu razložiti. Kje dobiti in kako si omisliti te priprave? Stekleno in smolnato palico moraš vsekako kupiti. (Dve močni utegnete 1'50—2 gld. stati). Elektrofor in Leydner-jevo steklenico lehko sam izgotoviš, ako si se v mladosti v srednji šoli za elektriko zelo zaminal, ako zakone električne dobro umevaš in ako imaš kako eksperimentalno fiziko (n. pr. Netolička, Frick, — ali pa obširno knjigo: Weinhold — „Vorschule der Experimentalfisik“). Kroglice iz plute ali bezgovega steržena si bodeš pa tudi čisto lehko sam naredil. Ali povem ti že naprej, da so poskusi s temi malimi pripomočki malo vidni in dostikrat ne posebno vspešni Za izdatni poduk v elektriki je namreč vsekako treba električnega kolovrata, kateri se dobi za 12, 15, 20, 30 ali 40 gid. Elektrofor in Leydner-jeva steklenica bi pa stala 4—5 gld. (Prav solidno blago so dobi pri dr. Houdeku in Hervertu v Pragi; električne kolovrate izdeluje — kakor znano — tudi gimnazijski šolski sluga Franzi v Ljubljani.) Z elektriko je najboljše v takem letnem času eksperimentirati, kedar ni zrak vlažen in ne premerzel. Takov letni čas bi bila spomlad ; po leti se mi električni poskusi še nikoli niso, vsaj v šoli ne, posrečili. Te poskuse je treba pred šolskim naukom, t. j. v pervi šolski uri izpeljavati, kajti v kasnejiših urah se po sopenji otrok v sobi toliko puha in vlage nabere, da vsled tega navadno vse eksperimentiranje izpodleti. Tudi aparati električni ne smejo biti vlažni ali celo mokri, pred poskusi se morajo obrisati s toplo cunjo ali pa s toplim suknom, s katerim se dergne smolnata paličica. Naj pervo ti je pokazati, kako ena izmed omenjenih palic električna postane. Smolnata palica postane takoj električna, ako jo dergneš s koščekom pravega sukna ali klobučevine ali pa z ovčjo kožo. V ta namen deržiš to dergnilo v levici, a palico v desnici. Stekleno palico pa moraš dergniti s koščekom usnja ali sukna, kateri je ob znotranji strani z amalgamom namazan. (Amalgam si ne moreš lehko sam pripraviti; treba ti ga je že kupiti. Za silo zadostuje pa tudi amalgam, katerega si z starega zercala postergal.) Stekleno paličico dergneš potem enako, kakor smolnato. S pravilnim in nekoliko vztrajnim dergnjenjem postali ste obe električni. Kako se ta sila v njih razodeva? Drobni koščeki finega papirja, na mizi ležečega, privlači vsaka paličica v precejšnji oddaljenosti, a po nekolikočasni združitvi zopet odpadejo, odbijajo se. Lepše se pa to pri-vlačenje in odbijanje pokaže z drobnimi, čisto okroglimi kroglicami iz plute ali bezgovega steržena. S tem poskusom so otroci samo videli prikazen v obče; da pa zadobč pojem o dvojih elektrikah, o pozitivni in negativni, treba ti je nove priprave. Na neko stojalce (stativ, Gestell), katero si često lehko sam iz lesa narediš, obesiti ti je kroglici iz sterženovega bezga tako, da boste prosto viseli in morda 1 dm. narazen stali. Ker je stojalce od lesa, t. j. od dobrega prevodnika elektrike (govor o dobrih in slabih električ- nih prevodnikih bode kasneje), zato se morate kroglici na svilo obesiti. Ako bi pa stojalce stekleno bilo, tega ne bi trebalo, kajti steklo slabo elektriko prevaja. Niti, na kateri se obesite kroglici, morate biti jako tenki in nezasukani (glej popis o magnetičnih poskusih). Ti se pa vtaknete v iglo in ž njo se kroglici prebodete tako, da ostane nit z vozlom v kroglici, da se skoro ne pozna, kje se je v kroglico vtaknila. Tema kroglicama je treba zdaj elektrike podeliti. Dergne se naj pervo ena paličica in dotakne se ž njo obeh kroglic. Ako se je dergnilo steklo, dobili ste obe kroglici stekleno ali p o z it ivno elektriko, ako pa se je smolnata dergnila, postali ste kroglici negativno električni. Ako ste se približevali kroglici v pervem in drugem slučaju, vsikdar ste se odbijali. Ako si jim bil najpervo, recimo pozitivno elektriko izročil, treba je, da se dotakneš kroglic z perstom, daju narediš neelektrični, predno jima negativno elektriko po smolnati palici podeliš. — Zakon, da se raznoimeni elektriki privlačiti, pokažeš pa s tem, da si se ene kroglice dotaknil se stekleno, a druge se smolnato paličico. Vsi ti poskusi pa niso bogvč kako očitni, in učitelju v šoli pred učenci gotovo izpodletč, ako jih ni popred poskusil in se na nauk temeljito pripravil. Eine Lnstreise auf Staatskosten. (Erlebnisse eines Lehrers bei der Occupation Bosniens und der Herzegowina.) II. Am 11. August langten wir auf einer ziemlich gut erhaltenen Strasse, die sich durch die bereits erwähnten Wasser-Reservoirs auszeichnet und fürs Auge sehr viel Abwechslung bietet, in Travnik an. Vor der Stadt sammelte sich gross und klein; bei ent-blösstem Haupte Hessen sie uns Revue passieren, sich vor jedem Offizier verneigend und unter Freudenthränen fortwährend ausrufend: „Hvala Bogu, da smo dočakali! (Gott sei's gedankt, dass wir es erlebten!) Travnik liegt in einem freundlichen Thale, am Bache Lašva, unter dem hohen Berge Vlasič, ist um ein Drittel kleiner als Laibach und am östlichen Ende stark befestigt. Die Bevölkerung ist, wie in ganz Bosnien, vermischt und besteht aus Türken, Serben und Katholiken und hat nebstbei auch ein Contingent Zigeuner und Juden aufzuweisen. Nachdem man die dortige türkische Besatzung, die sich erwiesenermassen auch am Gefechte bei Jajce betheiligt, entwaffnet und weiterescortiert, wurde das 17. Infanterieregiment in der Kaserne einquartiert und blieb bis 15. September daselbst als Besatzung. Die Kaserne steht am westlichen Ende, ausserhalb der Stadt, ist in Quadratfonn gebaut, in der Grösse der Laibacher Peters-Kaserne, und hat lauter grosse saalartige Departements, die keine anderen Einrichtungsgegenstände haben, als eine längs der Wand laufende, beinahe meterhohe Bank, zum Sitzen zu hoch, zum Liegen aber zu schmal, daher man nur die Auswahl hatte, zu stehen oder sich auf den nackten, schmutzigen Boden hinzustrecken. Der grosse Platz vor der Kaserne wurde sofort von allerhand Verkäufern: Christen und Türken, Weibern und Kindern, occupiert, die alle nur Kaffee, Schnaps, Obst oder Tabak mit lauter Stimme feilboten. Hier sass ein kleiner Knabe auf einem zerrissenen Teppiche, natürlich wie alle übrigen Verkäufer mit übers Kreuz geschlagenen Beinen, vor sich ein kleines Körbchen mit etwas Cigarrettenpapier und eine Hand voll Tabak, und machte einen Lärm, als hätte er den ersten 27-kr.-Bazar. Daneben sah man ein altes Zigeunerweib, ein Schmutzklumpen, halb nackt, aus einer langen türkischen Pfeife rauchend, in einem Scherben Kaffee kochend und jedem, der über ihr Gebräu schimpfte oder es zu theuer fand — der Schmutz genierte ohnehin niemanden, — mit kräftigen Schlägen auf ihre Brust betheuernd, dass niemand einen bessern Kaffee kochen könne. Weiter unten sass ein Türke, der mit verbissenem Grimm lakonisch seinen Tabak antrug; dort wieder Serben, mit halbsingender Stimme Käufer heranlockend: Dobro kavo! (Guten Kaffee!) Kumšija, eto rahija! (Nachbar, da schau den Schnaps an!) Stani, bratko! (Bleib’ stehen, Brüderlein!) Hodi slive! (Kauf’ Zwetschken!) Duhana, duhana! (Tabak, Tabak!) u. s. w., dazwischen hin und wieder ein deutscher, slovenischer, czechischer, kroatischer oder ein meterlanger ungarischer Soldatenfluch, der in der That nicht zu verargen war, denn unter 10 Kreuzern konnte man nichts einkaufen, nicht einmal eine Mütze voll Zwetschken, ausgenommen Kaffee, von dem man um 5 Kreuzer eine nussgrosse Tasse erhielt, deren man ganz leicht 6 bis 7 nach einander leeren konnte. Das beste Geschäft machte ein Türke; er schenkte einen Schnaps aus, der sehr süsslich schmeckte, verhältnismässig billig war (ein volles Trinkglas kostete nur 10 Kreuzer) und daher reissenden Absatz fand. Wie es sich aber nachträglich herausstellte, war dieser hochgradige Fusel mit Petroleum vergiftet, und noch am selben Abend stellten sich bei allen, die wir etwas mehr als nöthig davon genossen, die üblen Folgen ein, kamen aber doch mit Ausnahme von zweien mit qualvollem Erbrechen, Bauchgrimmen und ähnlichen Schmerzen glücklich davon; so auch der betreffende Türke, nur er ohne Schmerzen. — Verkauft wird fast alles auf Wage, sogar Zwetschken und Haselnüsse. Kam man zu einem „Handelsmanne“, so musste man zuerst die Frage: „Imaš sitne?11 (Hast du Kleingeld?) beantworten; wurde diese verneint, so war absolut nichts käuflich. Als Brieftasche dient dem Markthändler gewöhnlich der Pantoffel; abends erst schüttet er das Geld heraus, rutscht in die Pantoffeln, rollt den Teppich zusammen und geht vergnügt nach Hause. Wer keinen Teppich hat, bietet in der Hockstellung seine Waren an, welche Stellung auch die regulären Truppen beim „Ruht!“ einnehmen. Da wir uns diese verschiedenen Conversations-Stellungen nicht angewöhnen konnten, so hatten die ambulanten Kaffeehäuser auch bald für ihre Stammgäste aus alten Kisten und Aehnlichem europäische Sitze improvisiert, allwo dann mit den freundlichen Bos-niaken manches Stündchen verplaudert wurde. Die Bosnakin erkundigt sich bei einem Fremden zuerst nach Mutter und Weib: „Imaš majko, imaš ženko?“ Diese Fragen musste man täglich unzähligemale beantworten. Die Männer plaudern am liebsten über staatliche Einrichtungen, Politik und Waffen, haben eine angeborne Liebe für den Militärstand und sind durchwegs ehrliche und stattliche Leute; die Weiber stehen ihnen in letzterer Beziehung gar nicht nach und sind in puncto Sittlichkeit ungemein zartfühlend; Sittenlosigkeit und Ehebruch gelten ihnen als erste Hauptsünde. Im Familienleben kommen Disharmonien sehr selten vor; die Gastfreundschaft wird allgemein gepflegt. Dem Gaste tischt man Tabak, Schnaps, Zuckerwasser und Kaffee auf, der ohne Wasser getrunken und auf eine eigene Weise bereitet wird. Man kocht ihn nämlich in ganz kleinen Ge-fässen, die kaum 1I8 Liter halten, und lässt ihn gar nicht sich „setzen“. In Kaffeehäusern hält man stets siedendes Wasser bereit, gibt dieses beim Eintritt eines Gastes mit einer Dosis Kaffee in eine kleine Kanne, setzt sie ans Feuer, und in einigen Secunden wird der Kaffee serviert, aber vorher immer vom Cafetier verkostet. In einem Kaffee-Locale siehst du sonst nichts, als einen kaminartigen Ofen, um die WTand herum eine breite und hohe Bank, die mit Strohmatten oder Teppichen bedeckt ist, und in der Mitte am Boden ein Becken voll Glut nebst einer Feuerzange. Der. Cafetier hockt vor dem Ofen, neben sich am Boden die kleinen Kaffeetassen, in einer Schachtel Kaffee, in einer anderen Zucker; Zeitungen, Karten- etc. Spiele sucht man dort vergebens, der Diseurs ist die einzige Zerstreuung. Nach und nach siedelten sich in Travnik eine Menge fremder Kaufleute an, gröss-tentheils Juden, und am 24. August wurde auch schon ein kleines Wirtshaus eröffnet, welches sogar ein paar schlechte Tische und Bänke und einen noch viel schlechteren Wein aufzuweisen hatte, einen „Cviček“ schlechtester Sorte, zu 2 Gulden die Flasche. Später bekam man auch dalmatinische Weine, zu 20 Kreuzer das Trinkglas, Fleischspeisen, Cigarren u. s. w., aber alles zu hohen Preisen. Der Feldbau steht auf sehr niederer Stufe, trotzdem der Boden ungemein fruchtbar ist. Feldgeräthe kennt man sehr wenige, und noch die sind höchst primitiv; auch Dreschflegel und Tennen sind unbekannte Grössen. Das Getreide wird an Ort und Stelle durch Pferde zerstampft und dann sofort gereiniget, in Säcke gefüllt, am Pferdesattel festgebunden; der Bauer setzt sich obendrauf und bringt im kurzen Gallopp die ganze Fechsung zur Mühle oder auf den Markt. Einen Lastwagen bekommt man selten zu Gesicht; seine Räder sind ganz deutliche Polygone, sehr massiv, ohne Beschlag und knarren fürchterlich. Der Wagen selbst ist sehr schwer lenkbar, wird stets von vier oder noch mehreren Ochsen gezogen und nur für Lasten verwendet, die am Pferdesattel nicht fortgeschafft werden können. So z. B. wird sogar der Dünger in Säcken, hoch zu Ross, aufs Feld transportiert. Gebaut wird grösstentheils Weizen und Kukuruz; weniger Kartoffeln und Hülsenfrüchte, Gemüse beinahe gar nicht. Unter den Obstbäumen ist der Zwetschkenbaum vorherrschend und gedeiht vortrefflich; aus seinen Früchten bereitet man auf eine höchst rationelle Art die „rakija“ (Slivoviz). Das Obstdörren ist weniger gebräuchlich; die Weinrebe würde vorzüglich gedeihen. Das Handwerk ist gewissermassen im Embryonalzustande, woran die türkische Regierung, die den Christen besondere und den Türken eigene Handwerke vorschreibt, nicht wenig die Schuld tragen mag. Beinahe alle Handwerker (man könnte sie an einer Hand aufzählen) verrichten ihre Arbeit am Boden sitzend. Sogar der Schmied schlägt auf seinen niederen Amboss in sitzender Stellung, hat an der Seite einen niederen Herd und einen kleinen Blasbalg, den er mit der Hand drückt; um den Amboss sind die nöthigen Werkzeuge. Er arbeitet stundenlang, ohne sich vom Fleck zu rühren, und ist gewöhnlich nebstbei auch------------Uhrmacher. Der Schneider verändert sogar beim Bügeln nur unmerklich seine Stellung. Er kniet nämlich dabei auf einem Knie, führt mit der Hand das langgestielte Bügeleisen und drückt mit dem anderen Knie darauf. Er macht Herren- und Damenkleider, die sich ohnehin wenig unterscheiden. Der billigste Anzug kostet, Schuhe und Fez inbegriffen, 30 fl., ein gefüttertes und mit Pelz verbrämtes Winterkleid kommt sogar auf 150 fl. und darüber zu stehen. Den Stoff bezieht der Schneider aus Wien und Triest; in der Heimat werden nur Leinwand und Strümpfe erzeugt. Das Schusterhandwerk ist sehr schwach vertreten und liefert nur sogenannte Opanken und Halbschuhe (Stiefel trägt man nicht) zu hohen Preisen, weil das Leder importiert werden muss. Die Weiber tragen gewöhnlich eine hölzerne Beschuhung und haben daher einen schleifenden Gang, der die hübschen Gestalten sehr beeinträchtigt. Das Sattlerhandwerk ist stärker vertreten; die Werkstätte gleicht der eines Tischlers niederer Sorte. Der Sattel besteht aus einem hölzernen, krippenartigen Gestell, das an der inneren Seite mit Stroh, aussen mit Decken versehen wird; derselbe dient ebensogut zum Lasttragen als zum Reiten. Die Steigbügel sind schaufelartig — Die Haupterwerbs-quelleu sind Plandel und Ackerbau, weniger Viehzucht und Handwerk. —mav-. (Schluss folgt.) Kärnten. (Inspectorenconferenz. — Lehrerversammlung.) Am Osterdienstag fand zu Klagenfurt eine Conferenz sämmtlicher Bezirksschulinspectoren Kärntens unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspectors Dr. Gobanz statt. — Die am 1. April in Klagenfurt stattgehabte Delegiertenversammlung des kämt. Landes-Lehi'ervereines ventilierte unter anderem das Thema: „Was kann der Lehrer thun, um ausserhalb der Schule im Sinne der Volksbildung zu wirken?“ Hiezu wurden folgende Thesen aufgestellt und einstimmig angenommen: 1.) Die Versammlung erklärt es als ein Gebot der Noth-wendigkeit und Klugheit, dass die Lehrerschaft an den Veranstaltungen zur Bildung des Volkes den ausgiebigsten Antheil nehme, beziehungsweise solche Veranstaltungen ins Leben rufe. Insbesondere empfiehlt sie 2.) die Gründung von Volksbibliotheken und die Anbahnung der Gründung von Dorfcasinos mit fortschrittlicher Tendenz; 3.) erklärt sie es als Aufgabe jeder Lehrperson, die bestehenden Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in jeder Art, insbesondere durch Zuführung zahlreicher Mitglieder zu unterstützen. Niederösterreich. Die Auslagen für das Volksschulwesen in Wien ergaben heuer eine Gesammtsumme von 1.949,564 fl. gegen 1.869,031 fl. des Vorjahres. Ausserdem hat die Gemeinde Wien für das städtische Pädagogium und für gewerbliche Fortbildungsschulen 47,599 fl. 88 kr., an Subventionen für Kindergärten 3600 fl., an Beiträgen für Bildungszwecke 4575 fl., somit im ganzen 2.005,339 fl. für das Volksschulwesen verausgabt. — Volks-und Bürgerschulen in Wien, welche von der Commune erhalten werden, gibt es in diesem Schuljahre 126, u. zw. 98 Volks- und 28 Bürgerschulen. Was die Zahl der Lehrkräfte betrifft, wirken hier 1539 Lehrpersonen, u. zw. 849 Lehrer, 354 Lehrerinnen, 190 Industrielehrerinnen und 146 Religionslehrer. Den Turnunterricht frequentieren 37,030 Kinder gegen 34,562 des Vorjahres. Die Zahl der Turnplätze hat sich in diesem Jahre von 49 auf 55 vermehrt. Die Zahl der Kinder-Bewahranstalten beträgt 12, die der Kindergärten 25. Böhmen. Zufolge einer Entscheidung des Ministeriums für Cultus und Unterricht haben Unterlehrerer keinen Anspruch auf die Verleihung von Dienstalterszulagen; nur die in der Eigenschaft eines definitiven Lehrers zugebrachte Dienstzeit ist zur Erlangung von Dienstalterszulagen anrechenbar. — Nach einer andern Entscheidung des Ministeriums, vom 3. Jänner d. J., befähigt nach § 48 des Reichsvolksschulgesetzes das Reifezeugnis zur definitiven Anstellung als Unterlehrer, und erfolgt nach § 50 desselben Gesetzes die definitive Anstellung der Unterlehrer unter Mitwirkung der Präsentationsberechtigten von der Landesschulbehörde. Es könne also eine definitive Anstellung von Unterlehrern nur unter Voraussetzung dieser Präsentation erfolgen; dafür spreche auch der § 38, wornach das Lehrbefähigungszeugnis zur definitiven Anstellung als Lehrer erforderlich ist. Xj o c a, 1 e s_ Veränderungen im Lehrstande. Definitiv erklärt wurden: Herr Johann Lukan als Oberlehrer in Nesselthal, Herr Adalbert Ribnikar als Lehrer auf seinem bisherigen Dienstposten zu Unterloitsch, Herr Jakob Marn, bisher in Suchen, als Lehrer in Presser und Herr S. Kokal als Lehrer auf seinem bisherigen Dienstposten zu Möschnach. Aus der Sitzung des k. k. Landesschulrathes vom 2 4. März. Vor Beginn der Sitzung wird dem bisherigen Herrn Landespräsidenten Franz Ritter Kallina von Urbanow anlässlich der jüngst erfolgten Allerhöchsten Ernennung zum k. k. Statthalter der Markgrafschaft Mähren durch Herrn Carl Deschmann im Namen des k. k. Landesschulrathes für Krain der ehrfurchtsvollste Glückwunsch dargebracht und ihm gleichzeitig der ergebenste Dank ausgesprochen für die kräftige und erfolgreiche Unterstützung, welche derselbe dem Schul- und Unterrichtswesen in Krain und dem k. k. Landesschulrathe jederzeit zu-theil werden liess. Nachdem der Herr Statthalter hierauf mit warmen Worten seinen herzlichsten Dank ausgesprochen, eröffnet derselbe die Sitzung, worauf der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vorträgt, deren Erledigung zur Kenntnis genommen und sodann zur Tagesordnung übergegangen wird. — Inbetrelf der in der Zeitschrift „Slov. Närod“ Nr. 64 vom 18. März d. J. über die Vorgänge in der Sitzung des k. k. Landesschulrathes für Krain vom 11. März d. J. in unwahrer Weise gebrachten Notiz und Behauptung, dass ein Mitglied des k. k. Landesschulrathes den von der Direction der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach über die Pflege der slovenischen Sprache erstatteten Bericht als eine „noch nicht vorgekommene Entstellung der Wahrheit“ bezeichnet habe, wurde die diesbezügliche amtliche Berichtigungsveranlassung beschlossen. — Auf Grund der von den k. k Bezirksschulrätken in Vorlage gebrachten Ausweise und einschlägigen Anträge wurde der hiernach verfasste Voranschlag über das aus dem krainiscben Normalschulfonde zu bestreitende Erfordernis der Activitätsbezüge des Lehrpersonals allgemeiner Volksschulen pro 1881 berathen und zur Veranlassung der Bedeckung im Voranschläge des krainischen Normalschulfondes pro 1881 dem krai-nischen Landesausschusse mitgetheilt. — Ueber den vom krainischen Landesausschusse gegen das Erkenntnis eines k. k. Bezirksschulrathes in Angelegenheit der Quartiergeldentschädigung eines Oberlehrers eingebrachten Kecurs wird die Entscheidung gefällt. — Auf Grund der Anträge der Lehrkörper der hiesigen k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalt werden zwei Schulgeldbefreiungen bewilligt. —• Die vom Lehrkörper der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach verhängte Strafe der localen Ausschliessung eines Zöglings der gedachten Anstalt wird genehmigt und die Entziehung des Fortgenusses bisher genossener Staatsstipendien bezüglich zweier Zöglinge beschlossen. — Mehreren Zöglingen der hiesigen k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt werden Staatsstipendien theils erhöht, theils neu verliehen, und Schülern der Vorbereitungsklasse Staatsunterstützungen gewährt. — Zwei Lehrstellen an Volksschulen werden definitiv besetzt. — Recurse in Schulversäumnis-Straffällen, dann Remunerations- und Geldaushilfsgesuche werden erledigt. Staatsstipendien an den k. k. Büdungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen. Der k. k. Landesschulrath hat folgenden Zöglingen obiger Anstalten Staatsstipendien und Unterstützungen theils vom Beginne des laufenden Schuljahres, theils vom zweiten Semester an entweder belassen oder neu verliehen. A. An der Lehrer-Bildungsanstalt Stipendien von 100 fl. den Zöglingen: Wilhelm Gebauer, Anton Lapajne, Johann Okorn, Johann Svetina des vierten, — Georg Erker sen., Georg Erker jun., Alois Funtek, Lukas Jelenc, Josef Picek, Johann Posnik, Johann Raktelj, Josef Schmoranzer, Anton Triplat des dritten, — Johann Krulc, Ignaz Tramte, Josef Windisch des zweiten Jahrganges; Stipendien von 50 fl. den Zöglingen: Kaspar Brake, Josef Göderer, Friedrich Kaucky, Anton Möstl des vierten, — Johann Anžiček; Jakob Furlan, Franz Gale, Josef Klemenčič, Andreas Križaj, Felix Mayer, Johann Pakiž, Eduard Raktelj, Johann Wittreich des dritten, — Adolf Armbruster, Johann Ferlan, Franz Gärtner, Ludwig Krainz, Alois Pin, Franz Pintar, Anton Rozman, Stefan Skalar, Ferdinand Scharz, Max Tomitsch, Johann Vogelnik, Johann Ziegler des zweiten, — Franz Bersin, Conrad Öernalogar, Alois Erker, Ludwig Fettich - Frankheim, Johann Jaklitsch, Mathias Krauland, Gottfried Leskovic, Alexander Lunaček, Friedrich Pehani, Josef Perko, August Pirc, Valentin Saverl, Alois Sigmund, Max Šribar, Josef Turk des ersten Jahrganges, — ferner Unterstützungen von 50 fl. den Zöglingen der Vorbereitungsklasse: Alois Borovsky, Alois Coriary, Alois Eberle, Johann Hönigmann, Johann Hribar, Raimund Justin, Ferdinand Kokail, Anton Levstek, Johann Loos, Franz Marolt, Franz Schiffrer, Peter Sirec, Martin Smrajc, Carl Trost. — B. An der Lehrerinnen-Bildungsanstalt Stipendien von 50 fl. den Zöglingen: Marie Arrigler, Marie Blahna, Pauline Blaschek, Johanna Burda, Anna Costa, Mathilde Dobrin, Juliane Gula, Emma Raunacher, Marie Schüller, Christine Železnik des vierten, — Julie Borovsky, Amalia Donati, Anna Gindra, Marie Jurmann, Marie Kavčič, Marie Liker, Marie Scherz, Johanna Wochinz des dritten, — Alexandrine Adamič, Bertha Coriary, Katharina Drol, Karoline Grahek, Magdalena Käme, Marie Michel, Agnes Miklavčič, Francisca Oblak, Emilie Perenič, Leopoldine Podsimek, Johanna Schott, Anna Schmidinger, Francisca Schmittih des zweiten, — Floriana Brus, Hermine Edlinger, Antonie Lackner, Anna Moro, Amalie Tušek, Anna Vičič des ersten Jahrganges. —• Nur im ersten Semester genossen Stipendien: a) an der Lehrer-Bildungsanstalt zwei Zöglinge des vierten Jahrganges ä 100 fl., zwei des dritten und zwei des zweiten Jahrganges ä 50 fl.; b) an der Lehrerinnen-Bildungsanstalt vier Zöglinge des vierten, zwei des dritten, einer des zweiten Jahrganges ä 50 fl. Sterbefall. Am 25. v. M. ist zu Mojstrana der pensionierte Lehrer von Lengenfeld, Herr Matth. Mrak, nach längerem Leiden im Alter von 64 Jahren gestorben. Möge ihm die Erde leicht sein! UvEa.in.nig'faltlg'es- Zur Pilzkunde Krains. Das hiesige Amtsblatt schreibt: Unter dem Titel „Materialien zur Pilzkunde Krains“ bringt die soeben erschienene zweite Abtheilung der Verhandlungen der zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien für das Vereinsjahr 1879 einen zweiten Beitrag aus der Feder des unermüdlichen botanischen Forschers, Realschulprofessors Wilhelm Voss in Laibach, zur Kenntnis der in Krain vorkommenden Pilzformen. Seit dem berühmten Verfasser der Flora carniolica, Anton Scopoli, dessen bereits vor 100 Jahren erschienenes klassisches Werk die Beschreibung von 195 von ihm hierlands aufgefundenen Pilzen enthält, wurde diesen niederen Pflanzenorganismen seitens der krai-nischen Botaniker fast gar keine Beachtung geschenkt. Namentlich gilt dies von den theils auf lebenden, theils auf abgestorbenen höhern Pflanzen sich entwickelnden Pilzgebilden, welche als Ursache mancher verheerenden Pflanzenkrankheiten anzusehen sind, so z. B. des Rostes am Getreide, des Oidiums der Rebe u. s w. — Nicht bloss im theoretischen, sondern auch im praktischen, und zwar im eminent landwirtschaftlichen Interesse ist es gelegen, die Entwicklung solcher niedriger Pflanzengebilde, die dem Auge des Laien gewöhnlich entgehen, mit den Behelfen, welche die Wissenschaft bietet, wozu vor allem mikroskopische Untersuchungen nothweudig sind, bis ins kleinste Detail zu verfolgen. Es ist daher ein nicht genug anzuerkennendes Verdienst des Herrn Professors Voss, schon durch seine frühem Publicationen, welche sich auf die Pilzvorkommnisse in der Umgegend Laibachs bezogen, eine unerwartete Bereicherung der krainischen Mykologie geliefert zu haben. Ebenso verdienen seine, 'in der „Laibacher Schulzeitung“ erscheinenden, populär geschriebenen Abhandlungen „Ueber einzelne Krankheiten der Cul-turgewächse“ die vollste Beachtung in den Lehrerkreisen. Nunmehr wurden von ihm in der eingangs erwähnten, 46 Seiten starken, mit einer Kupfertafel illustrierten Abhandlung ausser den neuen Funden in der Umgebung Laibachs auch die Pilze der von ihm in der letzten Zeit durchforschten Oberkrainer Alpen, der Waldgebirge Innerkrains und der Braunkohlengruben von Sagor aufgenommen , es sind daselbst 141 Gattungen mit 337 Arten aufgezählt, davon für die Landesflora neu 47 Genera und 280 Species. Die Zahl der von Professor Voss in Krain beobachteten Pilze steigt dadurch auf 700 Arten, rechnet man dazu die von Scopoli aufgefundenen 195, so beträgt die Gesammtzahl der für Krain nachgewiesenen Arten 900, welche sich auf 206 Gattungen vertheilen. — Die Verdienste des Professors Voss um die Förderung der Mykologie sind von Fachmännern durch Benennung mehrerer von ihm zuerst beobachteter Pilzformen nach dem Namen des Entdeckers gewürdigt worden, auch in der soeben veröffentlichten Abhandlung begegnen wir einer von Koernike aufgestellten neuen Pilzgattung, Neovossia Molinae, und dem zuerst von Thümen beschriebenen Sorosporium Vossianum, beides sind höchst merkwürdige Pilzgebilde auf einem der schönsten Gräser, das sich im Spätsommer in den Waldungen der Umgebung Laibachs oft bis zur Manneshöhe entwickelt. Auch der Laie auf dem interessanten Gebiete der Pilzkunde, der jedoch sonst botanische Kenntnisse besitzt, kann aus der besprochenen Abhandlung vieles lernen, er findet eine Menge von parasitischen Gebilden angeführt, die auf den ihm wohlbekannten Pflanzen zur Entwicklung gelangen, ausserdem sind auch höhere Pilzformen angeführt, unter denen die merk- würdigste der nunmehr auch in Laibach beobachtete Gitterbuff, Clathrus cancellatus, ist. Der Wert dieser Schrift wird durch eine in der Einleitung gegebene pflanzen-geographische Schilderung der Waldkuppe Viniverh beiFranzdorf und des Uratathales bei Mojstrana erhöht. Bewerbungen um erledigte Lehrstellen in Wien. Um die in den Schulen der Stadt Wien für das Jahr 1881 erledigten und zu besetzenden Stellen für Lehrer und Lehrerinnen an Volks- und Bürgerschulen sind 477 Candidaten und Candidatinnen eingeschritten, und zwar 22 für Bürgerschulen, 277 um Lehrer- und Lehrerinnen- und 178 um Unterlehrer- und Unterlehrerinnen-Stellen. ZEB-ü-cib-er- -uind. Selt-u.n.g'sscli.a,-a.- Elementar-Zeichenschule. Methodisch geordneter Zeichenstoff für den Unterricht im Freihandzeichnen an österr. Volks- und Bürgerschulen und für den Privatunterricht. Mit Rücksicht auf die amtlichen Bestimmungen bearbeitet von Josef Eichler, Uebungs-schullehrer am Wiener Pädagogium. 2. Auflage. 110 Farbentafeln zur Farbenlehre von Josef Eichler. Wir haben bereits im Jahre 1877 (Nr. 12) die Eichler’sche „Elementar-Zeichenschule“ als ein Werk geschildert, das auf die volle Beachtung der Lehrer Anspruch machen darf. Diesmal aber gelangte dieselbe derart erweitert und verbessert in unsere Hände, dass wir sie unbedingt jedem Amtsgenossen nur bestens empfehlen können. Wir begegnen in derselben nicht allein den gegenwärtig so beliebten Flächenverzierungen, als sollte die Volksschule lauter Parquetenfabrikanten und Zimmermaler heranbilden, sondern wir finden da den gesummten Stoff für das Zeichnen in der Volks- und Bürgerschule, wie ihn diedies-bezüglichen Verordnungen in flüchtigen Umrissen anführen. Der Bildung des Schönheitssinnes wurde nach allen Richtungen hin in echt elementarischer Weise Rechnung getragen und daoei nicht vergessen, hauptsächlich auf jene Formen Rücksicht zu nehmen, die im praktischen Leben Anwendung finden. Die erste Abtheilung enthält 30 Hefte, die sich mit dem stigmographischen Zeichnen (Flächen- und Randverzierungen, Vorderansichten technischer Objecte etc.) befassen, die zweite 230 Blätter, die den anregendsten Stoff für das freie Zeichnen bieten und dabei auch das Zeichnen in Mädchenschulen in ihren Kreis einbeziehen. — Die 100 Tafeln zur „Farbenlehre“ verdanken ihre Entstehung der richtigen Ansicht, dass der Zeichenunterricht seine Aufgabe nicht ganz zu erfüllen vermag, wenn er die Farbe vollständig ausschliesst. Der „erläuternde Text“ bringt die wichtigsten Lehren über die Farben und deren Combination und bezeichnet den Weg, auf welchem schon in der Elementarklasse das richtige Erkennen, Benennen, Vergleichen und Unterscheiden der Farben, ihres Tones, ihrer Schattierung, ihres Helligkeits- und Sättigungsverhältnisses etc leicht möglich ist. Als Lehrmittel hiezu bietet der Verfasser dem Lehrer eben die Farbentäfelchen, welche die wichtigsten Farben- und Farbenschattierungen vor Augen führen, aus steifem Papiere angefertigt sind und auf der Rückseite die Namen der Farben enthalten. Während im „erläuternden Texte“ zur „Zeichenschule“ von dem Werte des Zeichnens, den Grundzügen der ornamentalen Formenlehre, der Methodik etc. die Rede ist, bringt das Heft über die Farbenlehre alles das, was auf das Licht und die Farben, das Spectrum, die optische und physiologische Farbenmischung, die Ergänzungsfarben, Grund- und Mischfarben etc. Bezug hat. Der „historische Theil“ dagegen handelt über die Entwicklung des Farbensinnes, die Farbenblindheit, den Farbengeschmack, die in den verschiedensten Kunstperioden am meisten angewendeten Farben u. s. f. Wir sind überzeugt, dass kein Lehrer, der sich die „Elementar-Zeichenschule“ und die „Tafeln zur Farbenlehre“ zur Ansicht kommen lässt, selbe rücksenden wird, und dies umsoweniger, als es der Verfasser so einrichtete, dass der Preis von 6 fl. 80 kr. in zwei Raten innerhalb des Zeitraumes von 6 Monaten bezahlt werden kann. Im übrigen verweisen wir auf das heutige Inserat über dieses hervorragende Werk. - a. Yalvasors „Ehre des Herzogthums Krain“. Verlag von J. Krajec in Rudolfswert. — Das für Krain so wertvolle Werk Valvasors, um dessen Wiederherausgabe sich der Herr Verleger besonders verdient gemacht, liegt uns nun vollständig vor. Die Lehrer sollen es sich angelegen sein lassen, selbes in ihren und anderen Bibliotheken einzubürgern. Wir halten es für überflüssig, in das grosse Werk, das wir zu öfteren malen in den Kreis unserer Betrachtung zogen und das mit der 80. Lieferung seinen Abschluss gefunden, noch näher einzugehen, da dessen Gehalt ja allen Gebildeten bekannt ist, und machen nur noch darauf aufmerksam, dass der Herr Verleger auch für prachtvolle und dauerhafte Einbanddecken zu allen vier Bänden Sorge trug, die zum Preise von 2 fl. per Stück durch jede Buchhandlung zu haben sind. Oesterreichische Gartenlaube. — Nr. 11 — 1880 der „Oesterreichischen Gartenlaube“ in Wien, VI. Jahrgang (Abonnement fl. 4'— für 12 Monate), weist folgenden Inhalt auf: Nur eine Stunde. Erzählung. Von Alice Kurs. Fortsetzung. — Die schiefen Thürme von Bologna und Pisa. — Ein Besuch bei Victor Hugo. Von Hzalmar Hjorth Boyesen. Schluss. — Stiefmama.— Schach. Problem Nr. 17. Aus der Schachwelt. Briefwechsel. — Rebus. — Buchstabenräthsel. — Silbenräthsel. — Rösselsprung. — Auflösung der räthsel-haften Inschrift, des Palindrom und des Silbenräthsels. — Literarische Rundschau: Die neue XV. Serie (Jahrgang 1880) der Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge von Rudolf Virchow und Fr. v. Holtzendorff. Deutsche Zeit- und Streitfragen, Flugschriften zur Kenntnis der Gegenwart. — Cäsar und Minka. Rasse-Hundezüchterei von Otto Friedrich in Zahna und Schweinitz-Annaberg in der preussischen Provinz Sachsen. — Eingesendet: Ein neues Schloss für Geldschrankthüren. — Illustrationen: Der schiefe Thurm von Bologna. Der schiefe Thurm von Pisa. — Inserate. ZErled.Ig'te HjelA-rstellen. ICrain.. Im Schulbezirke Kadmannsdorf: Dreiklassige Volksschule in Badmannsdorf, zweite Lehrerstelle, Gehalt 500 fl., und dritte Lehrerstelle, Gehalt 450 fl. (beide ohne Naturalwohnung), bis 14ten April. Binklassige Volksschule in Dobrava (bei Kropp), Lehrersteile, Gehalt 400 fl., Wohnung, bis 14ten April. Binklassige Volksschule in Lengenfeld, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl. Wohnung, bis 14. April. — Im Schulbezirke Krainburg: Vierklassige Volksschule in Krainburg, vierte Lehrerstelle, Gehalt 450 fl., bis letzten April. Binklassige Volksschule in Hülben, Lehrerstelle, Gehalt 450 fl., Wohnung, bis 6. Mai. Steiernn.a,rl3:. (Sieh letzte Nummer; ausserdem:) Binklassige Schule zu Hl. Kreuz (Bez. Marburg), Lehrerstelle, Gehalt 550 fl, Wohnung; Ortsschulrath daselbst bis 15. April. — Oberlehrerstelle zu Neumarkt in Obersteier, Geh. 700 fl., Functionszulage, Wohnung und Küchengarten; Lehrerstelle zu Greith (Bez. Neumarkt), Gehalt 600 fl., Wohnung und Küchengarten; Unterlehrerstelle zu Mariahof (Bez. Neu-marktl, Gehalt 480 fl., Wohnung; alle drei Stellen bei den betreffenden Ortssehulräthen bis 24. April. — Lehrerstelle zu St. Stefan im Bosenthale (Bez. Kirchbach), Gehalt 600 fl., und Unterlehrerstelle, Gehalt 480 fl.; beim Ortsschulrathe daselbst bis 15. April. Lehrstelle. An der dreiklassigen Volksschule in Sagor kommt die dritte Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 400 fl. definitiv zur Besetzung Bewerber um diese Lehrstelle haben ihre mit den bisherigen Anstellungs-decreten und dem Lehrbefähigungszeugnisse belegten Gesuche im Wege der Vorgesetzten Schulbehörde bis 15. Mai 1880 beim gefertigten Bezirksschulrathe zu überreichen. K. k. Bezirksschalrath Littai, am 28. März 1880. Der Vorsitzende: Vesteneck. IBrieflsa-sten. Herrn Prof. D. in K. und Herrn U—k in Gr.-D.: Danke bestens; wird bald Verwendung finden. IF'sisl: Trerscli-eiD-Ifet I Das von der Massaverwaltung der falliten „Vereinigten Britanniasilberfabrik“ übernommene Riesenlager wird wegen eingogangenen grossen Zahlungsverpflichtungen um 75 Procent unter der Schlitzung verkauft. Für nur fl. 7'25 erhält man ein äusserst gediegenes Britanniasilber-Speise-service (welches früher fl. 35 kostete), nämlich: 6 Tafelmesser mit vorzügl. Stahlklingen, 6 echt engl. Brit.-Silber Gabeln, 6 massive Brit.-Silber Speiselöffel, 6 feinste Brit.-Silbor Kaffeelöffel, 1 schwerer Brit.-Silber Suppenschöpfer, 1 massiver Brit.-Silber Milchschöpfer, 6 feinst ciselierte Präsentiertablets, 6 vorzügliche Messerleger, Crystall, 3 schöne massive Eierbecher, 3 prachtvolle feinste Zuckortassen, 1 vorzüglicher Pfeffer- od. Zuckerbehälter, 1 Theeseiher feinster Sorte, 2 offectvolle Salon-Tafelleuchter (48 Stück). Bestellungen gegen Nachnahme oder vorherige Geldeinsendung sind zu richten an das Vereinigte Britanniasilber-Fabriks-Depot: Wien, II., Untere Donaustrasse 43. fgSI |e5] ESl E: I I I i i i I i l i i i i I I 1 i l l l i i i I i i i fiit In meinem Verlage ist erschienen: Itoiiiiifti- leliliaictal®. Methodisch geordneter Uehungsstoff für den Unterricht im Freihandzeichnen an österr. Volks- und Bürgerschulen und für den Privatunterricht. Mit Rücksicht auf die amtlichen Bestimmungen bearbeitet von CTosef Eicliler, TJebungsschullehrer am Wiener Pädagogium. I. Abtheiluny: Stiynioyraphisches Zeichnen. 30 Hefte. II. Abtheiluny: Freies Zeichnen. 330 Blätter. Preis des completen Werkes (2 Abtheilungen nebst erläuterndem Texte und einer Farbenlehre) 6 fl. 80 kr. — Preis jeder Abtheilung 3 fl. 20 kr., des Textes 40 kr., der Farbenlehre 60 kr., des einzelnen Heftes 12 kr., des einzelnen Blattes 2 kr. Die erste Auflage dieses Werkes, welche sich nur auf den Zeichenstoff für die unteren und mittleren Stufen der Elementarschulen beschränkte, hatte sich einer ausserordentlich günstigen Aufnahme zu erfreuen. (Das Werk wurde vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht approbiert, von der gesummten pädagogischen Presse ausnahmslos sehr gelobt, von vielen k. k Bezirksschulräthen für alle Schulen der betreffenden Bezirke augeschafft und ist sowohl im In- als auch im Auslande stark verbreitet.) Durch den glücklichen Erfolg ermutbigt. habe ich bei der Bearbeitung der neuen Auflage den Stoff für das Freihandzeichnen in den Oberklassen der Volks- und Bürgerschulen hinzugefügt und so, vielen geäusserten Wünschen entsprechend, meine Zeichenschule vervollständigt. Dass ich keinen Fehlgriff gethan, beweist der grosse Absatz, den das Werk in seiner neuen Gestalt bis jetzt gefunden (U, der sehr starken Auflage ist heute schon verkauft), sowie der Umstand, dass meine Zeichenschule sowohl von Collegen als auch von pädagogischen Zeitschriften auf das günstigste beurtheilt und auf der diesjährigen allgemeinen Lehrmittel-Ausstellung in Dresden prämiiert wurde. I I I I 1 1 Ausser diesem Werke erschienen von mir in meinem Verlage: Farbenlehre für Schule und Haus. Kurz und leichtfasslich dargestellt. Mit vier Figurentafeln. Preis 60 kr. 110 Farbentafeln zur Farbenlehre von Josef Eichler. Mit einer Lehranweisung. Preis der compl. Sammlung 3 fl. 60 kr. Die wichtigsten Netze zum Entwerfen geradliniger Ornamente. Preis aller 5 Netze 8 kr. Preis eines einzelnen Netzes 2 kr. Bleistift-Schützer zum Bewahren der Bleistiftspitze vor dem Abbrochen. Preis eines Stückes 4 kr. Vorstehend angezeigte Artikel können durch jede Buchhandlung oder von mir bezogen werden. Allen, die sich direct an mich wenden, gewähre ich bei allen Artikeln eine Preisermässi-gung von 12V/0 und liefere Collegen auf Verlangen eomplete Exemplare meiner Zeichenschule gegen ratenweise Bezahlung. Ausführliche Prospecte versende ich gratis und franco. Bitte selbe zu verlangen. Josef Eichler III., Heumarkt 5, in Wien. Iüüüüüüüüü“üüülliiiüüH!^ Für die Redaction verantwortlich: Joh. Sima, Kaiser-Josefs-Platz Nr. 1. Verlegt und herausgegeben vom „Krain. Landes-Lohrerverein“. — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach. ■Rl I i i COT !i I I I 1 i I i I 1 1 i i Uri