Lailmcher Zeitung. Nr 6«. Pr^numerationsprels: Im Lomptoir ganzj. fl. Il, halbj. N. 5.5,0. Fiir dicZiiftcllulig in« Haus halbj. ,^« lr. Mit dcr Post n«,»^. st. 1.1, halbj. st. 7.Z0. Domlcrstass, 22. März Insert! onSgebüy» lie ia Ztilcn: Imal8«!v., lm.«»lr., üm. i fl.; sonst pr. Zeile,m. n kr., »m.«Ir., »»!. la lr. u. s. w. Iliscilicmostcmpel jedei!»!. 50 l». 18: Vcinistcrialkonzipistcn im Utinistcrium fur Handel und Volköwirthschaft crnanut. Die t. k. Finanzdireltlon fiir Kraiu hat dcu Kasse-Offizial ll. Klasse Ferdinand Schaffer znm Kasse, Offizial l. Klaffe und dcu Kasse - Assistenten l. Klasse Lorenz Halibitz zum Kassc-Offizial ll. Klasse ernannt. Nichtamtlicher Theil. «aibach, 22. Miliz. Die Wiener Glätter sind noch immer nicht auS ihrem Skeptizismus der neuesten Manifestation dcs ungarischen Landtages gegenüber hervorgetreten. Dcr „Wanderer" insbesondere ist noch immer nicht im Klaren über die Situation, cr ruft noch immer nach „mehr Licht." Mit der Zlisicherung, daß man die Verhandlung«. Resultate dcs ungarischen Landtags den legalen Vertretern der Erbländcr zur Vernehmung ihrer gleich gewichtigen Stimme unterbreiten wcrde, läßt cr sich nicht „abspeisen," denn man hat ihm noch nicht gesagt, „auf welchem Wege man zu diesen Resultaten gelangen will," nachdem man „den einzigen Weg, den dcr Landtag gewiesen und dcr dic Einsetzung eines verantwortlichen Ministeriums zum Ausgangspunkte hat, nicht betreten" mag. Die „Oestcrr. Ztg." frcnt sich, ohne ftch lange bedenken zn müssen, dem „Wanderer" Anslnnft über Men Weg geben zu können. Er ist außerordent« uch einfach. Um zn Vcrhanolungs-Resultaten in Pest 3u gelangen, hat die Regierung Verhandlungen mit dem Landtage cingclcüel. Ob diese Verhandlungen ein Rc< sultat ergeben und eventuell wclchcS Resultat, tonnen Aü allerdings nicht sagen, aber daS Wort, welches dcr «aiser in dcm Srplcmbcr '"imi, an stch trage, und wir sind überzeugt, daß dcr Landtag, nachdem er diese Pflicht gegen sich selbst er« füllt, jetzt um fo driugcndcr seine Anfgabe erfassen wird, nach den beredten Worten, in welchen abermals ein hervorragendes Mitglied dcs Hauses, ohne im Uebrlgcn dcr Willcnsmcinuug dcr hoheu Körperschaft hindernd in den Weg treten zu wollen, den zwingenden Rücksichten dcr Opporluuität Ausdruck gegeben, über den starren Buchstaben dcs Gesetzes hinweg zu dcrjeuigcn Lösung zu schreiten, welche ihm durch die Höhcrc Pflicht gegen Neich und Land vorgczeichnct erscheint. Wir sehen dcm Ergebniß dcr Arbeiten der 52er Kommission mit vollem Vertrauen entgegen. Ein gedanko ülier die Mras. -r. Wenn man etwas logisch schreiben will, so muß man es früher anch logisch denken. In dcr Logik ist aber ein Hanptgrnudsatz eine gewisse Auseinander- und Nacheinander-, wie auch Ncbcncinanderfolge. Die erste bczcichncn die Verhältniswörter wovon und davon, oder lateinisch «>,<«>, iixlc, die zweite die Wörter vor und nach, oder lm», iwsl, dic dritte die Wörter diesseits, jenseits, oder cill-a, ultra. — Selbst dcr gcwöhulichc Waffenlampf kann einer solchen Logik nicht entbehren, und cr fordert in der Fortbewegung einen Vor- nnd cincu Nachtrab, wie auch eine Hanpt-trnppc; und wenn dcr Kampf wirklich entbrennt nnd gleichmäßig geführt werden soll, so geht daS Diesseits und Jenseits in einen rechten und linken Flügel über, mit einem Zcntrnm in der Mitte. Wenn mm ein Flügel im Feuer des Kampfes zu weit über die festgesetzte Richtung (ulli!» !in) vorwärts dringt, so kann er leicht selbst dem Untergänge anheimfallen nnd auch dcm Zentrum Verderben bringen; desgleichen kommt cS auch nicht znui^ Besten, wenn ein Flügel zu weit hinter dcr gegebenen^ Richtung (ciilru linrüm) zurückbleibt und hiermit auch! daS Zcutrum ohne Unterstützung läßt. — Ein Gleiches findet im Kampfe dcr Nationalitäten oder anch überhaupt! der politischen Bestrebungen gar zu gern statt. Dic^ rechte Mittc sucht in ihrem Streben gleichmäßig fortzu'^ schreiten und bemühet sich auch, die ctwaS langsamere Rechte mit sich fortzuziehen; allein die gar feurige Linke ! wirft sich unbedacht vorwärts nnd setzt in ihrem Flam-mcucifcr leicht die ganze Nationalsachc in Gefahr, da sie die ganze Kraft des Gegners wider sich aufruft, sich ! selbst gar zu sehr bloßstellt und dann oft noch mit vcr-! kehrten Waffen kämpft. — In solcher Weise gibt eS in ^ den dcntsch^slauischcn Ländern von dcr Elbe und Moldau ^vis zur Save und Drauc überall auch unzweifelhafte Ulttas, und wunderlich kommt cöuns vor, wcnn cinOrgan der floucnischcn Seite die Benennung dcr slovcnischcu Ultras als ciu Hirngcspinnst lächerlich machen will, oder wenn gewisse Parteigänger dcr deutschen Seite sich selbst !als die einzig rechte Milte verschreien. Gcbcn doch ! gewisse Lcnte selbst in Physischer Beziehung sich als ^Ultras zu crleuucn. Warnm genügt cincr Partei dcr Slovene» — den Iungslovcncn — nicht das Leader ihrer im Mitlelpnnltc dcs Slovenenlhums altgcworde-ncn Zeitschrift, die doch gewiß nicht zn wenig national ^gesinnt heißen kann? Sie müssen ihre Debatten in dcn l vorzugsweise sogenannten „^lovcncc" über dcu Loibcl (ullru !l!<»nl<,>>) tragen, eben weil sie UllraS sin?. ! Warum müsseu anderseits gcwisfc deutsche Autonomistcn !— die sich selbst Gesetz sind — ihre Artikel von dcn ! Ufern dcr Laibach über dcn Bacher nach Graz oder gar über dcn Scmmcring nach Wicn oder anderseits über den Karst (also ebenfalls ulli-l» imml^) nach Trieft senden, als eben, weil sie anch auf ihrcr Seite zn den ^Ultras gehören? — Und nnn soll noch Jemand so witzig !scin wollen, um die Benennung der Ultras selbst als einen dummen Witz darzustellen! Wahrlich, nm wirtlich ^ weise zu sein, muß man sich eben selbst nicht gar zu ^ weise düulcn. — Doch um auch selbst nicht allzu schnell unter die Ultra-Weisen zn kommen, will anch der Schreiber dicscS nicht weitergehen, sondern lieber mit wem-, gcrcn, aber festeren Worten bci dcr rechten Mitte zu bleiben suchen. _______ ! Oesterreich. ! ^ Wien. Bezeichnend für die Stimmnng, mit welcher man in Oesterreich dcn kommenden Eventualitäten entgegensieht, ist unter anderm auch ciu Artikel dcr Prager „Politik," welcher die Möglichkeit ciucS Krieges mit Preußen in Betracht zieht. „Oesterreichs Völker," sagt daS genannte Blatt, „haben keinen Gruud, einen Krieg zu snchcn und die Entfchcidnng dcr Fragen über ihr Vcrfassungsleben dem wechselnden Glücke dcr Waffen anznoertrancu. Wcnn jedoch trotzdem Oesterreich genöthigt wird, znr Wahrung feiner Stellung und feiner Ehre zu dcn Waffcn zu greifen, dann mögen die preußischen Helden überzeugt fein, daß kein Krieg in Oesterreich so populär wäre, als die Zurückweisung jener Ländcrgier, die dcr preußische Groß« machtslitzcl seit Jahrhunderten offen znr Schau trägt. Oesterreichs Regierung darf in einem Kriege mit Preußen anf die thatkräftigste Unterstützung seiner Völker rechnen, ihm gegenüber gibt cS in Oesterreich keine Par« leicn." — „WaS speziell unser Vaterland Böhmen betrifft, so ist es ein aufrichtiger Wuusch unserer Nation, die Regierung frei von allen inneren Verlegenheiten zu wissen, die ihre Aktion behindern könnten. Dieser Umstand allein muß unserem Volke die dringendste Pflicht aufer« legen, mit aller Kraft nnd Energie dcn Ausschreitungen jener gesellschaftlichen Elemente entgegenzutreten, die zn nnfercm Leidwesen dnrch eine unsinnige Volkswirthschaft in dcn lctzten Jahren in einer so erschreckenden Weise zugenommen haben und die seit Wochen den Ruf nu-scrcs Vaterlandes gefährden. Böhmen darf nicht erlauben, daß demoralisirtc Rotten einen auswärtigen Feind anf irgend eine Unterstützung hoffen lassen." — Ueber die Stellung Oesterreichs zum deut-schenBuude theilt dcr „Deb." cincr ihrer Wiener Korrespondenten Folgendes mit: „Die Stuudc in welcher dcr Bund zeigen müssen wird, ob es werth fei, sich für feine Fortcxistcnz noch weiter zu inlcrcssiren, oder ob er werth sei, daß mau ihn zerreiße, hat geschlagen. Oesterreich muß, wcuu es seinen Pflichten als Äuudcs-Mitglied genügen will, bevor es sich in einen Krieg stürzt, an den Bund aftpcllircn, denn dieser ist znm Einschreiten doppelt verpflichtet, erstens, weil er dcn österreichischen Besitz in Holstein schützen muß, wozu ihn dcr Art, 19 der Schlnßaktc verpflichtet, zweitens, weil er eine Selbsthilfe eines BundeSmitglicdcö laut Art. 11 ^ der Bnndcsakte hintanhalten muß. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Oesterreich noch diesen lctzten Versuch — und vielleicht steht cr schon in dcn nächsten Tagen bevor — machen wird. Der Fall, wo Oestcr« reich berechtigt ist, sich anf dcn Bnnd zu stützen, kann jeden Tag eintreten, wcnn cr nicht schon sogar cinge« treten ist, denn die Besetzung der holsteinischen Etappen« straßm dnrch Prenßen, welche dcr Gastcincr Vertrag diesem zwar öffnet, ohne ihm jedoch zn gestatten, sich anf denselben festzusetzen, ist bereits cinc offene Bcsitzstörnng." — 20. März. (G..E.) Mit Bezng auf die in ncnerer Zeit in dcn Blättern vielfach besprochene angebliche Besetzung der E tap penstraß en in Holstein dnrch Prenhen nnd die hieran geknüpften Dcntnngcn sind wir in dcr Lage zn bemerken, daß die vor Knrzem zwischen Oesterreich nnd Prcnßcn abgeschlossene Etappcnkonvcntion lediglich die Ausführung dcr im Gastcincr Vertrag dicsfalls enthaltenen Bcstim-mnngcn ist uud daß hier uicht das Mindeste vorliegt, woraus eiue Benützung dicfcr Konvention von Scilc Preußens in cincr für Oesterreich feindlichen Richtnng gedcntct werden könnte. (z<^. Das heute anf hiesigem Platze vielfach ucr-brcitetc Gerücht von cincr mehrtägigen Schließung dcr Staat s drnckerc i — nach cincr anderen Vcr» sion dcr Druckerei der „Wiener Zeitung" — und von geheimen, in diesen Etablissements angeblich stattfindenden Arbeiten, sind wir in dcr Lage, als gänzlich auS Her Lnft gegriffen zn erklären. Ausland. Nom, 17. März. Aus dem unlängst erschienenen päpstlichen Iahrbnch heben wir nach bcr „Allg. Ztg." folgende Zahlen hervor: Das heilige Kollegium zählt 57 Mitglieder, von denen 29 ^ständig in Rom wohnen. 17 Kardinäle sind noch von Gregor XVl. ernannt, 42 vom gegenwärtigen Papst (davon zwei m p.>ltn rcservirt). 11 Kardinalshütc sind vakant. Man zählt auf dcr ganzen Welt 12 Patriarchate, 154 crzbi-schöfiichc und 692 bischöfliche Stühle; außerdem 226 Sitze in lilu-liim» iMlcIiui». 5> Patriarchate, 24 Erz-bisthümcr und 40 Bisthümcr gchöreu dcm orientalische!, Ritus au. 90 bischöfliche Sitze stehen unmittelbar unter dcm Papst, die Zahl der apostolischen Vikariatc beträgt 101, dic dcr apostolischen Präfclturcn 21. Der gegenwärtige Papst hat 12 Kathedralen zum Rang von Metropolen erhoben und 4 ErzlMhnmcr, 96 Bisthn« mer und 15 apostolische Vikariatc gegründet. 448 «Paris, 17. März. Es fällt allgemein auf, daß der „Monilcnr" sich auf die Anzeige beschränkt, der preußische Botschafter habe dem Kaiser iu besonderer Audienz den „Schwarzen Adler»Ordcn" für den kaiserlichen Prinzen überreicht, ohne die bei diesem Anlasse ausgetauschten Reden, mitzutheilen. In der That siud diese Ncdcu, wie man vcruimmt, jedes politischen Charakters bar und lediglich der Ausdruck der zwischen den Souveränen von Frankreich und Preußen obwaltenden persönlichen Sympathien. Morgen wird der Kaiser nach der Messe eine Reihe von Audienzen ertheilen, darunter dem Fürsten Mctternich, welcher ihm ein eigenhändiges Schreiben des Kaiscrö Franz Josef überreichen wird, dem Freiherrn von Budberg und dem Bureau der Akademie, welches Sr. Majestät das neue Mitglied, Herrn Prcuost.Paradol, vorstellen wird. Die lctztgcdachtc Audienz, meint man, dürfte nicht von allzn-langcr Dauer sein. — In der türkischen Ambassadc fand gestern aus Anlaß der Donaufilistenthümer-sson-fcrcnz eine diplomatische Soiree statt. Man bemerkt fortwährend eine große Intimität zwischen den Vcrtrc-tern Rußlands und der Pforte. — Gestern erschienen iu dem Vorsaalc des gesetzgebenden Körpers der Prinz von Kapua und dcsscn Schwester, die Prinzessin Viktoria von Bourbon, und äußerten dcu Wunsch, der Sitzung beizuwohnen. Man fragte, ob sic mit Eintritts« karten versehen seien, und als sie dies verneinten, lehnte man ihnen dcn Eintritt ab. Die Offizianteu des gesetzgebenden Körpers, welche überhaupt von ciucr auserlesenen Ungezogenheit gegen das Publikum siud, hielten es nicht einmal der Mühe werth, den Präsidenten zu benachrichtigen, daß die Geschwister des Königs von Neapel, welche sie sehr wohl crkauntcu, um die Erlaubniß bitten, der Sitznng beizuwohnen. Wir sind überzengt, daß Graf Walcwsti, wenn cr dies nachträglich erfährt, nicht säumen wird, dem rrlanchtcn Gcschwistcrpaar sein Bedauern über dicscu Borfall auszudrücken. — Als neuesten Kandidaten für den Sessel Dupius in der Akademie bczeichuct man Herrn Duucrgier dc Haurannc. Athen, lO. März. Die fortdauernden Erruptio»! nen des ncncn Vulkans in Sanloriu scheinen überall^ großes Intcrcsse geweckt zu haben. Der englische Admiral ist mit zwei Linienschiffen von Malta dahin ge« kommen nnd hat anf der nen cmporgelauchtcn Iusel eine Tafel errichtet, auf welcher cr seinen Namen cingraoircn ließ. Die Akademie der Wissenschaften in Paris hat eine Kommission entsendet, um diese ncucu vulkanische» Erscheinungen dort genau zu beobachten. Der König war auch schon Willens, sich, begleitet vom Ministerpräsidenten Rnffos, nach Sautoriu zu begeben, nm dicfe interessanten Naturerscheinungen zu bcschcn, hat jedoch seine Abreise auf die nächste Woche verschoben, um eine gestern hier eingctroffcne belgische Gesandtschaft zu empfangen, welche die offizielle Mittheilung der Thronbesteigung Sr. Majestät dcs KönigS Leopold II. überbringt. Nach der iu den Werkstätten der Dampfschifffahrlögc. scllschaft in Syra gemachten Analyse der Klumpen, welche aus dem neuen Krater ausgeworfen wurden, foU in denselben eine großc Quantität Blei enthalten sein, mau spricht von 75 pCt. Der Nomarch und eine Kom» mission besagter Gesellschaft sind nach Santorin abgc« gangen zur genauen Untersuchung, und sollte die neu« entstandene Insel ans derselben Masse bestehen, so hat die Regierung einen großen Reichthum erworben. — Aus Aulaß der bevorstehenden Munizipalitülswahleu sind in Zanta Ruhestörungen vorgekommen uud siud in Folge dcsstn Nomarch und Polizeidirektor durch andere Persönlichkeiten ersetzt worden, worauf die Ruhe wieder hergestellt wurde. — Zwischeu der Syuode uud dcr Regierung hat sich ein Streit erhoben bezüglich dcr Ver» sctzung von Bischöfen, und ist derselbe noch nicht beigelegt worden. Hagesnemgkeiten. Se. Majestät dcr Kaiser hat der Gesellschaft der Aerzte behufs Untersuchung über die Entstehungsursache der Tri» chinen einen Beitrag von 000 fl. bewilligt. __ General Manteuffel wird, wie eine Wiener Lolalkorrespondenz" aus verläßlicher Quelle vernehmen will, Tonnerstag in einer außerordentlichen Mission, von Aerlin loinmcnd, in Wien eintreffen. Der General soll der Ueber, bringer eines Schreibens deS KiwigS von Preußen an Seine Majestät den Kaiser sein. — Der Direktor des l. l. Münz« und Antitenkabincts in Men, Joseph Bergmann, vollendete am 12. d.M. sein vierzigstes Dicnstjahr. Aus dicscm Anlasse überreichten demselben die Beamten dcr genannten Hofanstalt eine von Professor Naduitzly hergestellte silberne Medaille alü Zeichen ihrer Verehrung. — Mit Genehmigung des Finanzministeriums wurde ein neues ärarischcs Fabrikat unter der Benennung „miltcl-feiner türkischer Rauchtabak zweiter Sorte" für den Verschleiß bestimmt und dessen Verschlris; bereits in Betrieb gesetzt. Der Preis betragt 1 fl. 40 lr. für 1 Pfund leich« ten Gewichtes oder für vier '/»Pfundige Packele im Großen, dagegen 37 tr. für ein '/.Pfundiges Packet im Kleinen. — Mit 1. Juli d. I. treten bereits die Finanz. Beziltsinsveltorate statt der bisherigen Finanz« Veznlsdirelüonen in Nicdcröslcireich ins Leben. Die Vor, stände derselben, nämlich die Finanz.Insveltoren, erhalten an jährlichem Gehalt 1400 fl. und an Pfcrdepauschale 800 st.: für das Konzeptfach wird ihnen ein Finanz'Bezirtstommissär mit 1000 fl. Gehalt zugewiesen: ferner erhalten dieselben zwei Schrcibvauschalicn von je 367 sl. jährlich. Die gegen« ^ wärtig bei den Finanz»Vezirlsdireltionen bestehenden Rech» nungsabthcilungen werden ebenfalls aufgelöst und fällt ein Theil derselben je an die betreffende Finauz-Landesdirellions' Nechnungslanzlci, ci» Theil wird disponibel oder bei den ebenfalls mit 1. Juli ins Leben tretenden Hauptsteuer« ümtern untergebracht werden. Die Finanz-Bezirlsdireltion für Wien und Umgebung wird von dieser Organisirung nur insofern berührt, als sich deren Wirkungskreis fernerhin blos ' auf den Rayon innerhalb der Verzehrungssteuer-Linie Wiens beschränlt. Durch diese neuen Maßnahmen werden bcdeu» tende Ersparungen, besonders an Gehalten von Konzepts« beamten, erzielt. — An Thieren wurden zur Wiener Mai« Ausstellung im Prater angemeldet: 263 Pferde, 600 Rinder, 823 Schafe, 100 Schweine, 18-1 Stücke Geflügel. Für Pferde, Hunde und Fische wurde dcr Termin bis Ende März verlängert. — Einige Wiener Blätter unterhielten dieser Tage ihre Leser mit der Notiz, dah das seit Kurzem in Wien erschei» nende Blatt „Wiener Tagblatt" mittelst eines eigenen Iu. stizministerialcrlasseS in allen Strafanstalten als Lektüre sür die Sträflinge zugelassen worden sei. — Die „G.-(5." ist ermächtigt, diese Notiz als vollkommen unbegründet zu be» zeichnen. — Den diesjährigen Graf Teleti'schcn Dramen-preis hat Herr Anton Zichy mit seiner Tragödie: „Der Fluch der Größe" gewonnen. Die Vetanntmachung des Prciscrtenntnisses hat dieser Tage in dcr Wochcnsitzung dcr Akademie in Pcst stattgefunden. — Die Redaktion des „Do mob ran" zcigt an, daß das Blatt mit dem 1. April zu erscheinen aufhören wird. — Die l. l. Marine-Akademie wird, wie die „Pr." meldet, am 1. Oktober von Trieft nach Fiumc verlegt. — Vor einigen Tagen schoß auf Dünferbcrg bei Felblirch ein Bauer von seinem Fenster aus einen prächtigen ! Steinadler. Derselbe mißt 0 Fuß in der Flugweite. — Die in Innsbruck erscheinende „Cchützcn-Zcilung" erzählt, daß von Aeraun bis Rolitzau circa 20.000 Ar»! beiter lcben, welche sich bislang ausschließlich von Eisenar-tilcln nährten, und daß Karl dcr Große, welcher im Dome zu Aachen beigesetzt sein soll, im Jahre 1811 gestorben sei. Es ist doch gut, wenn man auch in dcr heil. Fastenzeit bis« weilen an das Lachen erinnert wird. (Vllösrd.) fokales. Nachdem dcr bisherige Direkter des Kranleuunter» stützungs- und Versorgungöve reins, Bürgermeister Dr. E. H. Costa, diese Stelle unter Hinweis auf seine anderweitigen Bcrufsgrfchüste niedergelegt hat, ist sür Sonntag den 25. d. M. Vormittag 10 Uhr zur Vornahme der Neuwahl dieser sowie der SchrislführersteUc die Generalversammlung der Mitglieder in den hiesigen Schichstattc« saal einberufen. — Am Palmsonnlage veranstaltet Herr Preising im hiesigen landschaftlichen Theater eine Akademie, deren halber Reinertrag den N o t hleid e nb en in Untcrtrain gewidmet ist. Mit Rücksicht auf bcn wohlthätigen Zweck haben Frl. Sänger, dann die Herren Fredi, Morawcc, Zappe und Zöhrer ihre Mitwirkung bereitwilligst zugesagt und dcr Herr Obrist dcs Infantcne'Regiments Baron Gerstner die Musikkapelle dcs Regiments in auerlennenswerther Weise zur Verfügung gestellt. — In den gestrigen „Novice" wird die Behauptung aufgestellt, die Subvention für das Theater aus Lau. de 6 mitteln betrage 1000 st. Wir hätten die „Novice" für besser unterrichtet gehalten. Die Beisteuer aus dem Lande öfonde beträgt nicht mehr als 1000 fl., der Veitrag aus dem Theaters onde 400 fl., somit zu« sammen 1400 fl. Uebrigens müssen wir zur Steuer der Wahrheit daran erinnern, daß nach dem Landtagsdcschlusse lmr o o l <> ri 5 >> u <-»!ius demjenigen Bcwerdcr der Vorzug zn geben ist, der auch slouenische Vorstellungen herzustellen sich anheischig macht. Jedenfalls haben Diejenigen, welche sich an dcr im Zuge befindlichen Subskription bethci» ligen, das volle Recht, über die Verwendung ihrer Beiträge zu disvoniren, und Diejenigen, die sür diesen Gegenstand thätig gewesen sind, haben sich besondere Ansprüche auf den Dank jedes Gebildeten erworben. Das Resultat wird auch dem Lande zugute kommen, wenn es auch bisher fast nur die Hauptstadt allein war, die sich an dcr Subskription be» theiligte. — In Folge thätiger Verwendung dcs Herrn Bürger« Meisters von Idria Notar Hüchtl wurde, wie die „Novice" mittheilen, die nachträgliche Auszahlung der auf das Berg» werk Idria entfallenden Stcuerzuschläge, wclchc mit den an-erlaufenen Rückständen sich auf 4100 fl. für die Gemeinde uud 6600 fl. für den Bezirk Idria belaufen, mit hohem Ministerialerlaß bewilligt. — Die Vcrtheilung der Prämien von 48 lais. Dukaten und silbernen Medaillen für Pferdezüchter wird heuer in Adelsbcrg am 16. August stattfinden. — Sechs von den Räubern, welche den Fiumaner Post» wagen zwischen Sambije und Grafenbrunn anfielen, sind bereits in Caslelmiovo in Verhast. Es sind sämmtlich Istriancr aus den Bezirken Castelnuovo und Pinguentc. > Rudolfswerth, 19. März. Gestern wurde im Ka< sino von einem Kreise von Dilettanten aus der Militär- und Zivilbevölkerung das feine Lustspiel Premay's „Doktor Robin" und die Posse Acrger's „Der Mord in der Kohlmessergassc" vor einem gewählten Publikum, darunter ein reicher Kranz schdner Damen, gegeben. Im ersten Stücke spielte Fräulein H . . . . die Miß Mary, und wir gestehen es freudig, sie legte viel Gefühl in ihre Rolle, besonders in der Erlennungsszene mit Dr. Robin. Fräulein O. . . war eine gcmüth« und sorgenvolle Edith. Garrick riß förmlich hin. Wir können Herrn P. . . . ob seines Erfolges nur beglückwünfcbcn. Die Rolle fchien für ihn geschaffen, er konnte sein vielseitiges Talent und sein angenehmes Organ ganz zur Geltung dringen. Auch Mr. Jackson und Advokat Arthur spielten trefflich. In dcr Posse glänzte Frl. O. . ., Charlotte, als ge« müthvolle und herzige Wienerin. Sie legte in ihre Zwei« fcl und Vorwürfe viel Natur, und vollends jeder Zoll eine Hausfrau erschien sie uns, als sie bei Tische durch Lmullus Mistclbach provozirt wurde. Traunthaler, Pollmann, Mistelbach und Ialob bildete» ein herrliches Ensemble. Um den Genuß des Abends zu vollcuden, wirkten neben Drama und Posse auch Deklamation, Gesana und Musik. Frl. H.. 3 dcklamirte dcn „Glockengießer von Areslau" mit viel Gefühl uud Wärme, jedoch etwas befangen, und hätte eine kräftigere Intonation jedenfalls die Wirkung der Deklamation erhöht. Mit sehr angenehmen Stimmmitteln wurde Storchs Wiegenlied „An Toni" vorgetragen. Viel Routine und Kunst entwickelten unsere Klavier« Dilettanten. Beethovens „Grand Sevtuor/' Rossini's „Ouvertüre zu Tcll," Balfe's „Zigeunerin" und Roths Liebeölied „Vergiß mein njcht" wurden nahezu mit Meisterschaft vor« getragen. Natürlich war unter folchen Verhältnissen die Stim« mung sehr animirt, und die junge Garde vollends tonnte noch um Mitternacht sich vom Orte, wo sie solch' angenehme Stunden verlebt, nicht leicht trennen. Es heißt, daß der herannahende Sommer unserer Dilettanten'Truppe „Rivoso" gebieten weide. Ist diese Pro» phezciung wahr, dann werden wir unsern vorjährigen warmen Freund heuer um ein Bedeutendes minder enthusiastisch em» pfangen. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom HO. März. Nach Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung leisten dreizehn neu ernannte Bürger uud darunter auch die Herren I. E. Mayer und Med. Dr. Schisfrer, welchen das Bürgerrecht mit Rüctsicht auf ihre besonderen Verdienste taxfrei verliehen worden war, die Angelo» bung dcr Bürgerpflichten, wobei der Bürgermeister die bei derlei Angclodungcn gewöhnliche Erinnerung an die velschie« denen Rechte und Pflichten eines Bürgers dicömal zuerst in slovcnischer, dann in deutscher Sprache vorausschickte und den Verdiensten der Herren I. C. Mayer und Dr. Schiffrer ein eigenes Nachwort widmete. Der Aürgermci st e r eröffnet der Versammlung, daß das Inventar der Stadtgemeinde vom Magistrate verfaßt und dcr gemeindcräthlichen Finanzsektion znr Prüfung über, geben worden, daß dasfelbe jcdock von letzterer mit Rück« sicht auf den mittlerweile erfolgten Ankauf des Gutes Tiuoli und die fowohl dadurch, als auch durch andere Maßregeln herbeigeführten und noch zu gewärtigenden Aenderungen wieder an den Magistrat zurückgelangt sei, welcher nun die nöthigen Aenderungen und Ergänzungen vornehmen und das ! berichtigte Inventar seinerzeit neuerlich zur Genehmigung vor< i legen wird. Weilers theilt dcr Bürgermeister mit, daß die i Bauscltion in ihrer Sitzung vom 2. März d. I. 150 Truhen Schotter für die Nofenbacherstraßc und 300 Truhen Kiesel« schotter sür verschiedene andere Zwecke bewilligt habe, was genehmigend zur Kenntniß genommen wird, dann dah GR. v. Strahl über den in der letzten Gememdcrathssitzung gc< faßten Beschluß erklärt habe, daft cr im Gcmcindcrathc wie' ^ dcr verbleiden wolle, jedoch um Nachsicht bitten müsse, wenn ' cr wcgen häusigen Unwohlseins nur selten bei dcn Sitzun« gen erscheinen könne. An der Tagesordnung steht zunächst die Wahl des , Mc, gistratslommissärs, wclcher berufen ist, in Folge ! des Uebcrgangcs der Lolalpolizei an die Stadtgemcindc die Polizeiliche Agende bei dem Magistrate zu besorgen. Da die Personalsettion für diefen Gegenstand eine geheime Siz» zung in Antrag bringt und dagegen von keiner Seile eine , Einsprache erhoben wird — läßt der Bürgermeister das an- l wesende — gegen sonst — ziemlich zahlreiche Publikum mit > dem Bedeuten abtreten, daß cr die vollzogene Wahl in ösfcnl-! lichcr Sitzung alsbald kundgeben werde. Nach kaum cincr ^ halben Stunde*, wo die öffentliche Sitzung wieder eröffnet wird, verkündet der Bürgermeister das Wahlrcsultat dahin, daß zum MaMratskommissär Herr Lulas Sue tec mit 15 gegen 13 Stimmen ernannt worden sei. Dr. Bleiwcis im Namcn dcr VI. Scltiou trägt ein > Gesuch des Leiters der hicronigen Zimentilungsanstalt Anton Ezerny vor, worin um die Bewilligung znr Bei« schasfung mehrerer für das Zimentirungöamt nothwendigen ^ Requisiten gebeten wird. Diese Beschaffung wird auch be« williget und der Magistrat nach dem Antrage dcr Scklion ermächtiget, dem Leiter der Zimentirungsanstalt behufs des Ankaufes der in einem eigenen Verzeichnisse spczifizirtcn Ne» ,^ auisiten, welche m das Inventar aufzunehmen sind, dcn adju» flirten Kostenbetrag von 73 fl. 10 kr. flüssig zn machen. 449 Uebcrdics; werden zur Vcislclluug einer Aufschrifttafcl des Znneutirung'amtes 10 si. passirt. Hievauf lommt der Entwurf einer Instrultion für die Almeninslitutsloumtissiou m Berathung, wubei MagistrcitZrath Ieras als Ncsercut fungirt. Ta den Gcmciudcrüthen ein Pare dieses EnlwurscH in vorhinein mitgetheilt worden war, hält der Bürgermeister die vorläufige Vorlesung desselben siir überflüssig und, nachdem in der Generaldebatte niemand das Wort verlangt, stellt er die Umfrage, ob bci den ein« zelnen Paragraphen Abänderungen beliebt werden. G3t. Dr. Cchoppl, welcher sich allein zum Worte meldet, beantragt Amendcmcnts zu den §§. L und 13 des Instruitionscnt« Wurfes, die der Bürgermeister zweckmäßig findet und welche auch angenommen werden. Der Bürgermeister macht Weilers selbst auf die Echlußbcstimmuug des §. 13, „wornach Dienstboten, welche mindestens durch 30 Jahre ununterbrochen in Laibach in Diensten gestanden und erwerbsunfähig geworden sind, selbst ohne Rücksicht auf ihre Zu» stündiglcit, in die Armenvcrsorgung genommen werden können," mit dem Beisätze aufmcrtscnn, daß in der Armen» institulölommission hierüber getheilte Meinungen herrschten, das; jedoch die gedachte Bcstimmmung nach feiner Ansicht vollkommen der Billigkeit entspreche. Nachdem dagegen nichts erinnert wird, wird sofort der ganze Instrutlionscntwurf mit den beiden Amendcments des GR. Dr. Echöppl angenommen. GN. Dr. v. Kaltenegger im Namen der Vil. Sektion referirt in Betreff der Errichtung eine« Waisenhauses. Derselbe stellt anknüpfend an den mittelst Druckes veröffentlichten Bericht des Waisenhaus-Komitcc's folgende Anträge: 1. Die Nothwendigkeit einer eigenen Waisenanstalt für lrainische Waisen in Laibach mit dem, das; die männlichen Waisen in einem eigenen Hause, die weiblichen Waisen dagegen nach vorläufig einzuholender Zustimmung des fürst-bischöflichen Ordinariates in dem Urfulinerlonvente untergebracht werden und daß Waisen, welche nicht der latho« lischcn Religion angehören, gleichwohl aber nach den bctref» senden StistungSnrlundcn Anspruch auf eine Unterstützung hatten, mit entsprechenden Handstipeudien zu, betheilen wären —- werde gru'nvscMch anerkannt. 2. Es wäre zu genehmigen, dah die bei dem Magistrate verwalteten Waisenstislungen, namentlich jene des Franz Mctellu im gegenwärtigen Kapitalsbelrage von 54.400 ft., dann des Ignaz Fövcrcr von 5000 fl., der Helena Valen» Un von ^000 fl. und der Iosesa Iallcn von 2000 fl., unter Vorbehalt des Präsentationsrcchtcö für die Etadtgcmcinde und der Vereinbarung der näheren Bedingungen, und zwar insbesondere auch bezüglich der Kapitalsverwcndnng, wobei auch die Zustimmung des sürstbischösticlieu Ordinariates nicht zu übergehen sein wird, der Waiscnanstalt zugewendet wer« den dürfen. 3. Es wäre die Zustimmung zu ertheilen, das; das Waisenhaus eiuc Landcsanslalt und das Vermögen als ein ^om Landc«ausschussc, beziehungsweise von der Landcsucr-ll'ctung, zu verwaltendes Landesvermögen behandelt werde, vulbehalllich jedoch der Ausstellung eines eigenen Statutes, Wodurch die Verwaltung des Fondcs geregelt und insbesondere die Substanz des Vermögens gewahrt werden soll. 4. Das Waisenhauölomitee werde ersucht, die auf die Errichtung eines Waisenhauses abzielenden Verhandlungen und Geschäfte noch weiter fortzuführen und insbesondere ein Waisenhauöslatut zu entwerfen und vorzulegen. 5. Der Bürgermeister werde ersucht, mit zwei Ge» weinderäthcn Sc. fürstliche Gnaden den Herrn Fürstbischof 'n Betreff der Unterbringung der weiblichen Waisen im Ur» lulincr-sivnventc u^h Verwendung der Franz Metclko'schen "tiflung persönlich zu begrüßeu, um die nothwendige Zustim» Wung des fürstbischöstichcn Ordinariates zu diesen Maßregeln 3" erbitten. In der Debatte über diese Anträge ergreift zunächst ^N. Dcschmann das Wort, um die Anfrage zu stellen, vb leine Erhebung darüber gepflogen worden sei, daß Wai» sexhcwscr noch an anderen Orten als Land c san st alten flehen, indem es ihm scheine, daß Waisenhäuser Überall "l" städtische Anstalten sind. Da der Referent hierüber ^'Ncrlt, dah nicht vorliege, daß irgend ein Waisenhaus eine ""desaustalt sci, so nimmt GR. Dcschmann Anlaß, zu be-Kerlen, daß die Grüudung eines Waisenhauses als Landes« austalt im Landtage gewiß auf Opposition stoßen werde, und l^ar namentlich von Seite der Vertreter der Landbevöllc« ^"g, die sich gegcu die daraus entspringenden Kosten ver< bahren werden. Er zweifelt demnach, daß auf diesem Wege zu einem glücklichen Resultate zu gelangen sei und ist daher Üegen den dritten Punkt, d. i. gegen die Errichtung eines Waisenhauses als Laub es au stall. Ter Referent Dr. v. Kaltcncggcr entgcgnet, daß "" Naisenhausc nicht bloZ Waisen aus der Stadt Laibach, Indern aus dem ganzen Lande Aufnahme finden werden, daß daher das Waisenhaus nicht blos der Stadt, sondern """ ganzen Lande zum Vortheile gereiche und daß überdies "'» großer Theil des Waiscnvcnnögcns offenbar und aner-anm als ein Landcsvcrmögcn zu betrachten sei, daher dieser ^sonderen Verhältnisse wegen die Gründung eines Waiscn-)auscs als Landcsanstalt motivitt erscheine. Uebrigcus sei u dieser Beziehung jedenfalls die Antwort des Landcsauö-'chusseö abzuwaUcu und erst dann iönnte es die Stadtgc-wemde ihrcm Interesse zusagend finden, andere Anträge zu «Men, was auch der Bürgermeister hervorhebt. Vei der Abstimmung werden sämmtliche Anträge de^, ^eltlon unverändert angenommen. Schließlich bezeichnet der Herr V ü r g c r m eister mit «oummmung der Versammlung de» Vizcbürgerincisler Dr. Euppan und den GR. Dr. v. Kaltencggcr als seine Begleiter bei Vollziehung des Antrages Nr. 5 und schließt sofort auf mehrseitigen Wunsch die öffentliche Sitzung unter Vertagung der noch übrigen auf der Tagesordnung befindlichen Gegenstände. — Für die hierauf noch abgehaltene geheime Sitzung standeil mehrere Gcfucbe um Bürgerrechts-Verleihungen und Aufnahmen in den Gemeindeverdand an der Tagesordnung. „Juristische KeseWaft" in Kiliach. Tagesordnung der XI.VII1. Versammlung, welche Freitag am 23. März l. I., Abends 5 Uhr, im GchllschaMotalc abgehalten wird. 1. Lesung des Protokolles der X1.VII. Versammlung. 2. Mittheilung des Einlauft. 3. Wahl ncncr Mitglieder. 4. Herr k. k. Finanzrath Dr. Nittcr u. Kalteu-cggcr: Rcchtsfälle. 5. Herr k. t. Auskultant Josef Schneid: Ueber den Werth und die Folgen des freien richterlichen Ermessens. 0. Herr k. k. Direktor Dr. Heinrich Costa: Ueber die Verbrechen gegen die Sicherheit der Person. 7. Herr Bürgermeister Dr. E. H. Costa: Die Aufhebung der Wnchergcsctzc mit besonderer Rücksicht auf die Verhältnisse der Landwirthschaft in Kram. ^aibach, 21. März 1860. Vom Präsidium der juristischen Gesellschaft. Aus ien Landtagen. Agram, 17. März. Der Landtag beschließt, daß das mit Verordnung des Justizministeriums und Han-dclsmimslcl-iumö vom 12. Mai 180'^ eingeführte V e r-gleich 6 verfahren in Kroatien und Slavonien außer Kraft trete. Hierauf wird den beiden Vice-präsidenlcn und Notaren der Dank deS HauscS im Protokolle anögedrückt. Nach Schluß der Session begab sich eiuc Deputation zum Ban, um demselben ihre Alischicdsvisitc zu machcu. Die Landtagölauzlei verbleibt in Thätigkeit. — Dic Sitzungen werden am 1. Mai wieder aufgenommen. Neueste Nachrichten und Telegramme. Prag, 20. März. Die heutige „Pragcr Ztg." meldet: Gestcru hat cin Exzeß in Saaz stattgefunden. Man fand Brauddrohblicfc; drei Arrclirnngeu wurden vorgenommen; static Patrouillen durchstreiften die Stadt. Es wurde Militär rcquirirt. In Folge dieser Ereignisse wird das Stand recht auch im Saaz er Kreise ftulilizirt werden. Prag, 20. März. Daö Abendblatt der „Pragcr Zeitung" meldet: Mit Rücksicht auf den m hohem Grade gcslorlell öffcnllichcu Sicherheitözuslaud in mehreren Kreisen des ^cmdcS hat das Statlhaltcrel-Präsidium die Krciöuorstcher ermächtigt, dort, wo sie es dringend nöthig finden, die Abhaltung vou einzelnen Märkten zu sistircn. — Scit dcu gestrigen Vorkommnissen in Saaz wurde die Ruhe uicht weiter gestört. Ein Gerücht, daß die Stadt Schüttcnhosen in Brand stehe, ist unbegründet. ! DreSde«, 20, März. Ans einen Artikel der „Kreuz.Ztg.", welcher behauptete, Oesterreich uud Sachsen rüsten und prouozircn eine preußische Gegenrüslung, erwidert das „Dresdner Journal," Sachsen wende den militärischen Arrangements nur jene Aufmerksamkeit zu, welche für die bund cSmäßigc In st au d Haltung seiner Mi litärk raste erforderlich sei. Kiel, 20. März. Cin Schreiben dcS Statthalters au dcu Kommandanten der Korucltc „Erzherzog Friedrich" belobt denselben gelegentlich dcS Abganges auf eine elicn so chrcuvollc als intcrrcssantc Mission wegen der Haltnng der Mannschaften gegenüber den kaiserlichen Truppen und der bundcöfrcundlichcn preußischen Marmc. Florenz, 20. März. Die gestern unter dem Vorsitz Dolfi'S slaltgefundeuc Volksversammlung uahm dcn Autrag an, der Stadt Mcsswa für die Wahl Mazzim's zu danken. Paris, 19. März, Abends. Dic „Epoqnc" er-fährt aus Frankfurt, daß die Spannung zwischen Oesterreich und Preußen einer viel ruhigeren Sachlage Platz gemacht habe; der Rücktritt BiömaickS sei wahrscheinlich. Mau hält die „Epoquc" für gut unterrichtet. Paris, 1l). März, Abends. Die Do uau fürst cut hum erto ufere uz versammelte sich heute um halb 12 Uhr uud dauerte die Sitzung noch um 4 Uhr. ^ Im gesetzgelieudeu Körper behauptet Tal-houc t, daß es zweckmäßig fei, das Dekret vom 24tcn 'November zu culwiclclu. Rouhcr setzt dcn Mccha» uiömus der Verfassung vom 1852 und die Garantien, wclche dieselbe darliictc, auseinander, vergleicht diese Organisation mit dem parlamentarischen Regime, vergleicht dic Prinzipien von 176^ mit den gegenwärtigen Freiheiten und entwickelt die allgemeine Haltung der Regierung bezüglich der Angelegenheiten dcö Landes. — Der „ssonstitutionnel" verficht in einem von Limayrac unterzeichneten Artikel über die Donaufürstenthümerlon-fcrcnz die Nothwendigkeit, die stclö von der Bevölkerung geforderte Uuion anstecht zu crhaltcu. Die Koufcreuz wird die vollendeten Thatsachen durch die endgültige Feststellung der moldnu-walachischcn Union ratifiziren jund so das Programm vereinfachen, welches die gewichtigen Fragen dcö europäifchcn Gleichgewichtes berührt. — Prinz Napolcou ist hier eingetroffen. Paris, 20. März. In der gestrigen Sitzuug der gesetzgcl, eudcnVcrsammlllng schließt R ouhc r seine Rede mit einem Appell an die Einigkeit der Ma< jorität. Die Regierung wolle unter einem liberalen Banner vorwärtsschreiten, aber ohne sich auszusetzen, Unordnungen wieder aufleben zu schcn. Nach cincr Erwiderung Ollivicrs wurde das A men dement der Sechs uud vierzig lici 260 Abstimmenden mit 206 gegen (i>) Stimmcu verworfen. Cairo, 19. März. Der öffentliche GcsundheiS-zustand ist fortwährend befriedigend. Keine Cholera. Alle entgegenstehenden Nachrichten sind falsch. Rio de Janeiro, 24. Fcdrnar. Bei Pass«« >Patria hat ein rcsultatloscs Gefecht zwischen Argentinem und Paraguayitcn stattgefunden. Die Verluste waren beiderseits zahlreich. Telegraphische Wechselkurse l vom 21. März. 5perz. Metalliqucs 60. — 5>pcrz. Natioual'Aulehm 65. — Bcmtllltien 70l>. — Krcditakticn 140. — 1800ci.' Slaatsaulchen 87.35). - Silber 103.50. - London 104.45. - K. l. Dutaten 4.iw. Das Hamburger Postdampfschiff „Bavaria," Ka« piläu Taube, ging, expedirt von Herrn August Volten, William Miller'S Nachf., am 17. März von Hamburg via Southampton uach Newport ab. Geschäfts-Zeitung. Uaiback, 21. Mär^. Auf dcm ycutigen Mavltc sind er« schienen: 13 Wagen und 7 Schiffe (44 Klaficr) mit Holz. Durchschuittö-Preisc. Mlt.. Mgz.< Mlt.» Mgz.« fi.! lr. fl. lr. fi. lr. fi. lr. Weizen pr. Vlchcu-------3 9«! Butter pr. Psuud - 45 —^— Korn „ — — 2 74 Eier pr, Stllct —1z------- Gerste „ -------2 25 Milch pr. Maß -10 - — Hafer „ — 177 Rindfleisch pr. Pfd. .-!,<; — — Halbfrucht „ -^- 2 95 Kalbfleisch „ —18------- Heidm „ —!— 2 35 Schweinefleisch „ -16------- Hirse „ — — 2 32 Schöpscnflcisch „ —.----------- Kukuruz „ -------2 40 Hähndcl pr. Stiick — 50------- Erdapfel „ 130->— Tauben „ -20------- linsen „ 5-------— Heu pr. Zentner--------------- (5rl)sen „ 4 50—! Stroh „ -------------- ssifuleu „ 5-------— ^ Holz, hart., pr.Klft.-------7 50 Rmdöschmal; Pfd. — 52------- —weiches,,, -------5 50 Schweineschmalz „ — 40------- Wem, rother, pr. SpcÄ, frisch, „ —25-------' Eimer------13 — — geräuchert „ —^38-------^! — weißer „ —^— 14 — Nudolfswerth, 20, März. Dic Durchschuitts - Preise siellten sich auf deru heutigen Markte, wie folgt: fi. lr. fl. ' li. Weizen Pr. Mctzen 4 10 Butter pr. Pfnnd . — > 45 Korn „ 3 20 Eier pr. Stiicl . . — l 1 Gerste „ 2,40 Milch pr. Maß . — > 10 Hascr „ 1 80 N,ndsteisch pr. Pfd. —, 15 Halbfrncht „ 3 40 Kalbfleisch „ — 20 Heide» „ 2 40 Schweinefleisch „ — i — Hirse „ 2 10 Schöpfenfleisch „ — ! — jtnlnrutz „ 2 50 Hälmdel pr. Stück —! 30 Erdapfel „ 1! 80 ^, Tauben „ —!- Linsen „ 4 80 Heu pr. Zentner . 1 ^ 80 Erbsen „ 4! 16 Stroh „ . 1^20 Fisolen „ 4 30 Holz, hartes, pr. Klft. 6,20 NlndSschmlllz pr. Pfd. — ^ 40 — weichet«, „ — — Schweineschmalz „ — 40 i Wein, rother, pr.Eimer 6 — Speck, frisch, „ — — — weißer „ 5 — geräuchert, „ .. 35 Theater. Hciite Donnerstag den 22. März: Zum Vortheile dcö Koniilcrö Joses V l u m l a ch n c r. Zinn zweiten Malr: Die Schuld eines Mannes. Lustspiel in 3 AuszUgen. Nach dein Französischen Kon E. Grange und 5.'. Thilioust. (Scitcnstilck von ,,I.u «ui>>>lioo d'üüo son>mu/') Diesem fol^t: Znm zweiten Male: Liebchen am Daclic. Komische Operette in 1 Auszug von Erik Ncßl. Musik von E. F. ! Konradiu. Vrieskasioll der RedMion. Hcrrn L. in Nnd. Besten Danl. Wie Sie scheu, wegen Namnmangel nur auszugsweise bcuützt. 3!ceteorolo,.^ ->' 3.5, N. sehr schw. üNc ^1 21. 2 „ 9t. 319.20 > -i~ K.7 ,SW.schwach Rcgeu .«'" 10., Ab. l 319.84 !-j. 4.2 SW.schwach thcilw. bcw. ^m Ueber »lacht starker Regen, iu dcn Gcbirgc» Schucefall. vormittag vtcgcn. Nachmittag gelichtet. Abcudö in S. heiter, später dünn bewölkt. Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Klei« muyr.