/^H^^ . » »» Montag am R. Mai »K.54. Die . Lail'achcr Zcilmni" «schnxt, »lit Aumd Ffilttagr. läßlich, und f^st.t sammt dcil Vcila^n im Comptoir ,, a» fahrig ll si.. hc>! l'jä h r ig 5 ft. ^» lr., mit Kreulband im (5i),,iptoir qan^jahriq l'- ss.. halbjährig 6 ,1. Fiir die Zust^lui,^ ill's Hails sind. ha lbja hri.; 30 fr. Mihr ^i »»trichti». Vlit dcr Prst vortl'-frti qa»,iähriq uutcr .lirnilbaud u»b a,cdruckttr Adr^ssc <-'» fl., halbjährig 7 f!. I<) fs. — Insc vationSglbühr für siiir Sp^ltin^'il,' oder den Rainil d»r!>ll'>n, fur ciu-malig/Oinschaltmiq ^l kr.. für ,wrimaliqc 4 lr., flir drsi»ia!i.ic 5» kr. C. M. I>'f"^ l'ic« >2 Zcilcn kost'il 1 s!» ,m 3 Mil. 5N ll. für 2 Ma! lmd ^> tr. für l Mal einzuschaXcn Zu di.'sm (^ll'iilirl!! ist nach dliu „pi-lw>n'rischt'l (^lftlu' vl'M tt. vloi'cml'cr >^5>0 fiir 7n>scratii,'!l^stä!»pcl" noch l() lr. für ci»c jsdesm.ili^l- (?i!!fcha!ti!ii^ l»i»zu zu rrchion. glllllichll Tijl'il ^3e. k. k. apostolische Majcstät yawl nut Allcr-höchster Entschließung vom 20. April 18.'l4, dem Pfarrer zu :>'aabs, Franz Pötsch, cm Ehrenkanoni-kat an der KatbedraMrche zu St. Polten allergnä-digst zu verleihen gerubt. Die Oberste Polizeibehörde hat den Conzepts-Adjunkten Joseph Wysoudil der Pestdcr Polizeidirektion zum Polizeikonunissär daselbst eruannt. Am 27. April ^>^4 wird in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien das XXXV. Stück des Rcichs- Gesetzblattes ausgegeben und versendet. Dasselbe cntbält unter Nr. 99. Die Verordnung der ^Ministerien der Finanzen und des Handels vom ltt. April 18!i4, — giltig sür die im allgemeinen Zollgebiete begriffenen Grönländer ^ über die Errichtung eines provisorischen Hauptzollamtes zweiter blasse zu Trau-tcnau nnd über den fortbestand des ?lebenzolla,n-lcs zn Köuigsl'an, als Ncbeuzollamt erster blasse. Nr. 100. Die Verordnung des Justizministeriums v. 20. April 18.'»4, »vodmch im Einverständnisse mit dem Handelsministerium, die ^Wirksamkeit der Verordnung vom 12. Angust Ittiiü, N'r. 1<». auf mehreren Punkten der Zernirungslinie heftige Vorpostengefechte stattgefunden haben, bei welchen der beiderseitige Verlnst stets bcdeuteud gewesen. Man sprach, daß ein Wechsel der Zeruirnngstruppen, deren Reihen in Folge des fortwährenden kleinen Krieges sehr gelicb-tet sind, erfolgen, uno daß dieser Wechsel am 24. April ausgeführt werven soll. Diesem Berichte zn Folge sollten die Rrservetruppon von Krajowa in die Zernirnngslinic rücken, die bisherigen Ecruirungsregi-mentcr aber nach Bukarest marschircn, und von dort als Reservctruppen nach Krajowa kommen. Ueber« Haupt soll eine Ablösung aller Truppen, die an der Donan steben, beantragt sein. . (Unsere tclcgr. Depe> schcn, welche die Ränmung dcr kleinen Walachei mel» den, sind selbstverständlich von späterem Datum, als dieser Bericht vom 20.) Ueber das Gefecht, welches, wie wir berichteten, am 10. zwischen Tnrnul und Simnina stattfand, werden Details berichtet. Die lürkeu, l!000 Mann stark, von Sali Pascha selbst geführt, pafsirten die Donau zur Nachtzeit, nachdem sie ein russ. Vorpostenpiket aufgehoben hatten und griffen am frühen Morgen die russ. Schanzen an orei Pnnkten berzbafl an. Die überraschten R'ussen zogen sich mit großem Verluste zurück, kamen aber baio wieder mir beträchtlicher Verstärkung ans den >tampfp!at?. Die Türken zerstörten zwei feindliche Schanzen und zogen sich sobald wieder auf das walla^ chisehc Ufer znrück. > Die letzten Verichte vom Kriegsschauplätze an der Donau bringen die folgenden Einzelnheitcn: Die russischen Truppen, welche auf der Heerstraße von Fol'schan in Bukarest anlangen, begeben sich unvep züglich nach Giurgcwo mw Kalarasch. Die an beiden Ufern der untersten Donau gegen die Sulmanlün-dnng gelegenen Festungen Galaez. Reni, Ismail, Matschin, Isattscha ilnd Tultscha irerden nach einen, großartigen Maßstabe befestigt. Die Küste des schwär-zeu Meeres bis Odessa wird vou den vereinigten Flotten sorgfältig beobachtet, so daß die russ. ^om« muuilation zur See völlig gebemmt ist. Die bisherige Aprovisionirung der rilss. Truppen aus der Krim sei dadurch völlig unmöglich geworden und müsse unter äußerst großen Schwierigkeiten von Bessarabicn aus betrieben werden. Zwischen den irregulären türkischen Truppen, von denen sich c-j,, großer Theil zerstreute und als Räuberbanden in Bulgarien umherzieht, nnd dem regulären türkischen Streifkommando, welches Omer Pascha gegen diese Ränberhorden entsendete, ist es in der Nähe von Varna zu einem Gefechte gekommen, das mit dem Rückzüge der Regulären endete. In Varna ist man dieser Räuber wegen sehr besorgt. ^ Berichte vom Kriegsschauplätze bis 2l. melden, daß die Russen bei Kalarasch und am Trajanswalie immer größere Truppenmassen konzentriren. General Schiloer befindet sich in Sulina, nm die Verramm-lungsarbeiten bei den Donaumündungen zu leiten. Die Kanonade gegen Silistria hatte bis jetzt kein Resultat. > In sndslavischen Blättern lesen wir eine Proklamation des Fürsten Danilo von Montenegro, worin er ftine Unterthanen znm Kampse auf Leben nnd Tod gegen den „Erbfeind" auffordert. Sie lautet: „Von Uns, Danilo Petrovic. Fürst dcr Eernagora und der Vrda. Gruß dem Kapitän..... Ich wünsche, daß auch wir Ccrnagoren jetzt, wie auch sonst immer, uns tapser nnd heldenmüthig zeigen, gleich oeu Griechen und andern Nationen, gleich unseren stets siegreichen Groß- und Urgroßvätern, die uns als il,r Vermächtmß die Freiheit hinterließen, auf welche wir jetzt vor der Welt stolz sind. Darnm will ich jene Soldaten kennen, welche früher konskribirt wurden, daß ich weiß, ob ich mich auf sie verlassen kann und beseble euch Kapitäne, daß jeder seinen Stamm versammle. Jeder Soldat sage freiwillig, ob er mit mir kämpfen will gegen den Türken, den verftnchten Feind nnscrcs Glaubens und unserer Gesetze. Du Kapitän verzeichne jeden solchen Freiwilligen und berichte mir schriftlich darüber nach Cetinje. Das aber sage ich Jedem im Voralls, wer nicht beabsichtiget, mit mir des Todes gewärtig zn sein, den beschwöre ich beim großen Gott, er möge zu Hause bleiben, nnd wer mit mir dann ziehen will, der vergesse Weib, Kind und Alles, was er auf dieser Welt besitzt, und sage dieß dem Kapitän, daß er ihn einschreibe. Ich sage Dir, meine wackere Nation, nnd Euch, meine lieben Brüder, der nicht mit mir sterben will, bleibe unbehindert zu Hause, denn ich weiß gut, daß ein Einziger, der freiwillig und muthvoll ins Feld zicht, besser ist, als Fünfzig, welche furchtsam vor mir herziehen; darum fordere ich jeden wackeren Mann, der ein mnthiges und kein Weiber» herz hat, und welcher nicht ansteht, für das yeiligc Kreuz, die rechtgläubige Kirche uud das Vaterland sein Blut zn vergießen, auf, daß er mit mir theile Ruhm und Ehre. Sind wir denn nicht, theuere Brüder, Söhne jener alten cernagorischen Sieger, welche drei türkische Vezire auf ein Mal bewältigten, welche fran-zösische Truppen schlugen und des Sultans Festnngen mit Sturm nahmen? Sind wir keine Vaterlands« verächler, mißachten wir nicht den Ruhm unserer alten Helden, so versammeln wir lins und schlagen los im Namen Gottes. - Bleibt gesnnd." Cetmje, 1(5. März 1854. (W00 Freiwillige find bereits beisammen, der Be« fehle des Fürsten gewärtig. > Der Correspondent der „Agramer „Ztg." von der montenegrinischen Grnnzc schreibt vom l4. April Folgendes: In jedem Kreise Montenegro's war eine Kommission beanftragt, jene ^ente zn ver> zeichnen, welche nach ihrem Alter und Tanglichkeit bei den zunächst bevorstehenden Erpeditionen gegen die Türken Theil zu nehmen haben. Viertausend anser« lesene Männer schwnren am Altare, nnr rubmbedeckt in die Heimat rückkehren zu wollen. Der Ärchiman» drit von Zcntrijo hat die Fahnen geweiht und all diesen ist dic Inschrift: „Für Glauben und Vaterland" zu lesen. Der Zug soll gegen zwei Seiten hin be« absiel'tigt sein, gegen Herzegowina denke man auf Mic und Pina zu, gegen Albanien hingegen auf Habljal loszuziehen. In Montenegro hofft man, daß oie christliche Bevölkcrnng der angränzcndcn türkischen Dörfer sich diesem neuen Krcuzzuge anschließen, mw daß es der immer zunehmenden Bewegung gelingen werde, Albanien nnd die Herzegowina zn „befreien." Abgesehen von dem vorgehabten großartigen Erfolge ist diefe Bewegung jedenfalls für die Pforte mit Nachtheil verbnuden, da ihre Streitmacht nothwendigerweise eine Diversion wird machen müssen. Zum Anführer der Erpedition nach Albanien wurde der Vojvode Georg Petrovic ernannt, jene nach Herzegowina wird Fürst Danilo selbst anführen. Jeder Flügel wird wenigstens zwölf Stück Vierthalb - Pfünder mitführen. Dcr Zcitpunkt des Angriffes ist noch nicht bekannt, da man die Ankunft des russischen Obersten Kowa-lewsly erwartet, der in dieser Beziehung die Weisungen von Petersburg zu bringen hat. Montenegro ist mit hinreichender Munition vcrseben, betreff der Mundvorräthc hofft man in den türkischen Pro< vinzen ein zweites Mesopotamien zn finden. Doch dieß wird in der That nicht der Fall sein, weil vorsonderlich Herzegowina mehr mit Hungersnot!) kämpft, als Montenegro felbst. > Wien, 2tt. April. Von ganz gut unterrichteter Seite wird als authentisch mitgetheilt, daß das k. k. östcrr. Kabinet von den in St. Petersburg mit Sir Seymour gepflogenen geheimen, die Theilung dcr Türkei betreffenden Unterhandlungen gar keine Kenntniß gc« habt hat. Kriestschauplatz iu der Ostsee. > Paris, 24. April. Ueber Hamburg sind Nachrichten angelangt, nach welchen Admiral Napier seine Flotte in drei Geschwader getheilt habe. Das eine blokirt die Küste von Polangen bis zum both-Nischen Mcerbnsen, das zweite im Golf selbst von dcr Südstitc, nnd das dritte stationirt am Eingänge in den bothnischen Meerbusen nno beobachtet Sweaborg. 43V Dir französische Eskadre, die vmi Brest auflief, hat a», 22. Plymouth passirt. Die Dimission von Ritter Biinsen soll angeuom-! men »rorden sein, nnd Hr. v. Vernstorf, Gesandter Berichten ans Memel zn Folge, war der Kommodore Foote, welcher dnrch das Umschlagen seines Bootes in dem Tief von Memel fein Grab gefunden hat, bis vor Kurzem in den chinesischen Gewässern stationirt nnd zur Zeit Befehlshaber der englischen Schiffsabtheilnng, welcher die Bewachung der russischen Küste von ^ibau abwärts aufgetragen ist. Von den Veruuglückteu ist, aller Nachforschungen ungeachtet, bis jetzt nur die deiche eines Matrosen auf-gcfuudeu worocu. Die Versuche, die übrigen deichen aufzufinden, werden besonders anch deßhalb eifrig fortgesetzt, weil der Kommodore wichtige Papiere bei sich geführt haben soll. i Der «Wanderer im Norden" vom 21. April schreibt: „Ein englisches Kriegsschiff hat hente neuerdings vier rnssische Kauffahrteischiffe, genommen." Dasselbe Blatt berichtet aus Freocrikshavn vom 17. April: „Ein großes Kriegsschiff, vermuthlich ein englisches, hat heute auf Hirtsbolmen einen ^oolsen genommen nnd ist der Nichlnng gegen Kattegat zugesteuert." > Die «Neue Preuß. Ztg." meldet aus Kopenhagen vom 22. April: „Das englische Linienschiff „Cnmberlano" ist in der Kjöge-Vay angelangt, eben so französische Dampfer. Vier bis fünf gröbere französische Kriegsschiffe haben unter Führung eines engl. Schiffes den großen Belt passirt." j Ans F a hr ö e s u n d (Insel Gothland) von, 16. April: „Hier wird ein Koblendepot für die englische Flotte errichtet. Es haben bereits acht mit Steinkohlen deladenc Schiffe hicr gelöscht." Demselben Blatt schreibt man: Anf der, Insel, auf welcher sich Kronstadt befindet, ist ein Laborato-rinm, wo Patronen verfertigt wnrdrn, dnrch Unvorsichtigkeit in die Lnft gesprengt woroen, wobei unglücklicher Weise 60 Menschen umgekommen sind. Das Laboratorium lag außer dein Bereiche ver Festungswerke, welche denn anch keinen Schaden erlitten haben, aber, obgleich beinahe eine halbe Meile von der Stadt entfernt, 'platzten alle Fensterscheiben in Kronstadt, wo der fürchterliche Knall begreiflicherweise einen grossen, obgleich nnr vorübergebenden Schreck verursachte. > Die „Nat. Ztg." schreibt aus Lübeck vom 2!j. April: „Mit dem schivedischen Dampfschiffe hier cin-getroffene Berichte melden, das am K'. d. sich das Gvos der englischen Flotte anf der Höhe von Stockholm befand und dem sinnischen Meerbuseu zusteuerte; sie wird Sweaborg bereits zugänglich finden, da schon uor etwa 44 Tagen zwei von hicr anSgegangene Schiffe das l> Werst weiter landwärts gelegene Hel-singfors erreichten, zwischen diesen beiden Städten indessen die Fabrt nnr möglich fanden dnrch Benntznng der Ninue, welche znr Auseisnng der iu HelsingforS statwnirten Kanonenboote geschlagen war; Kromtadt dürfte noch rine Weile durch Eis gesperrt bleiben." Laibach, den 29. April. Das frohe Ereignis, der Vcrmälnng Seiner k. k. a post. Majestät mit Ihrer königl. Hoheit der Dnrchlauchtigsteu Prinzessin Elisabeth Am alia Eugenie, Herzogin in Baiern, bot den Bewobnern Laibach's die willkommene Gekgenbcit dar, den Gefühlen ihrer unwandelbaren Treue, Vcrchruug uud Liebe zn unserem allergnädigsten Kaiser und Herrn neuerlichen Ansdruek zu gcben. . ., ,. Am 24 April dem Tage der a. h. Vcrmälnng, wnrde um 10 Mr Vormittag in der hiesigen Dom-lirchc ein feierliches Hochmnt nnt ^' ",um abgehalten dessen Haupthandlnngen durch Salven der vor der I Kirche aufgestellten Truppe und dem Donner der Geschütze vom Kastellberge bezeichnet wurden, nnd welchent alle Zivil- nnd Mililar-Autboritäten, die Geineinde-^'epräsciitanz und viele Andächtige aus allen Ständen beiwobnten, um des Himmels Segen über das allerhöchste Kaiserpaar zn erflehen. Nach dein Wnnsche des väterlichen Herzens nnseres gnädigsten Monarchen waren mehrere der vorgebauten Festlichkeiten in Spenden an die Armuth verwandelt wowen, und es wurden aus denselben über Dreihundert Stadtarme mit Geld be-tbeilt. nebstbei aber anf Rechnung der Stadtkasse sämmtliche Psründner des städtischen Versorguugshauses nnd dnrch die Mildthätigkeit des ehrwürdigen Ursuli-nerinneu-Konventes fündig Arme reichlich bewirtbet, welche Werke der Liebe anch in vielen Privathäusern an Hausarmen nnmittelbar geübt wnrden. Ain Abende dieses Tages veranstaltete der hiesige Kasino-Verein in seinem hierzn anf das Festlichste geschmückten Räumen einen glänzenden Ball, der durch zwei Akte des Patriotismus nnd der Wohlthätigkeit eine besondere Weihe erhielt. Der hier domizilirendc akademische Maler, Herr Stroy, hatte dem Kasino-Vereine ein von ihm gemaltes lebensgroßes Vildniß Sr. Majestät des Baisers im Kaiser-Ornate verehrt, und der Abend des 24. Aprils war zn dessen feierlicher Enthüllung bestimmt; nm k Ubr ward dieser Akt der Pielät mit der, der Erhabenheit des Gegenstandes angemessenen Festlichkeit vollzogen. Vor dem unter einem Baldachine dnrch einen Vorhang verdeckten Bildnisse hatte sich die Gesellschaft versammelt, als der k. k. wirkliche Kämmerer nnd Hofrath, Herr Andreas Graf v. Hohenwart, als Direktor des Kasino-Vereins, folgende Ansprache an die Versammlnng richtete: H o eh gee h r t c V e r s a m min n g! „Eine Spanne Zeit trennt nns von dem Augenblicke, in welchem Se. Majestät nnser allergnäoigster Kaiser nnd Herr sich mit Ihrer königl. Hobeit der Durchlauchtigsten Prinzessin Elisabeth, Herzogin in Baiern, vermalt nnd den selbst geschlossenen Bnnd der Liebe durch den Segen der Kirche besiegelt bat. Der Moment, iu welchem die Durchlauchtigste Brant die österreichischen Marken betreten hat, war dnrch die Fügnng des Himmels in weiter Ausdehnung heil-briugcud geworden." „Dem Keimen der Blütben drobten die sengenden Strahlen der Sonne mit Vernichtung. Die Saaten oes Winters sehnten sich vergebens nach befruchtender Labung. Mit bangem Gemüthe sah der Landmann hinaus alls die Fluren, deren gebeugte Hoffnnngssaat ihn vor künftigem Nothstand bangen liest." „Bei dem Herannahen uuserer künftigen Landes-mutter nmflorte sich der seit lange wolkenlose Himmel. Allein, es thürinte sich kein mit Zerstörung drobendeS Gewitter, sondern das Gewölke zerstoß iu Perleu des reichsteu Segens, die in Feld nnd Flur durch des Herbstes goldene Früchte tausendfältig die kleinen Stö-rnngen des änßcrn Pompes vergelten werden." „Die wiederkehrende Sonne beleuchtete eine verjüngte Natur uud die glückliche Znkunft Tauseuder war im Gefolge der erlanchten Kaiferbrant, als Sie das Schiff verließ, das Sie der neuen Heimat zugeführt bat. Wohl eine Vorahnnng Ihrer Znknnft!"' „Selbst glücklich wird Sie nicht nnr nnseren angebeteten, in den ersten Jahren Seiner Regierung hart geprüften Monarchen danernd beglücken, sondern Sie wird als Oesterreichs erhabene Kaiserin, gleich der jugendlichen Sonne mit dem reichen Schatze Ihrer Tugenden glänzen, über die weiten Stämme des großen einigen Kaiserstaates, zugleich aber mit Milde kräftige,! nnd'erheben, waS dem Unglücke zu verfalle,, drobt." „Darum hat Wieu Sie mit nie endendem Inbel empfangen, darum ertönt dessen Nachhall bis hinans an die fernsten Gränzen uuscrcs Kaiserreiches, und gewiß nirgend inniger als in dem jederzeit fürsten-trenen Herzogthume Krain." „Was dieses nnser schönes Vaterland, was alle Bewohner Laibach's warm nnd kräftig für Fürst und Vaterland im Herzen tragen, das fühlen anch wir, ein kleines Hänftein ans dem Kreise dieser Letzteren." „Der kaiserliche Wahlsprnch war seit lange der leitende Grundsatz unseres Vereines. Dnrch vereinte Kräfte erstand nnd erblüht dieses Hans nnd dessen gesellige Gesitlnng, und ost schon haben sie ihre Hände menschenfreundlich zu eiuem kräftigen Arm vereint, wo es galt, dem Unglücke Hilfe zu bieten. Mit vereinten Kräften standen sic Alle in den Tagen der Bc-drängniß mit der ganzen Bevölkerung Krain's fest nnd unerschütterlich zn Ihm, den wir, jung au Iabren, gereift an Kraft nnd Erfalmmg, als Vater lieben lind verehren. Als solchen haben wir anch mit ungesenktem Auge nnd mit frohem Selbstvertrauen, unser», allergnädigsten Kaiser und Herrn, in diesen Mancrn jubelnd empfangen. Allein, die Stunden wurden zu Miuutcu, der Aligenblick der Trennung war nicht zurückzuhalten, wir mußten Ihn scheiden sehen." „Heute tritt Et, als herrliche Spende eines Meisters der Knnst, im Bilde wieder in unsere Mitte. Lassen Sie uns dieses Sein Bildniß, wie einst Ihn, selbst jubelnd nut den, Rufe begrüße,,: Hoch lebe im glücklichen Vereine mit Seiner erlanch ten Gemahlin nnser ritterlicher Kaiser Franz Josef." Bei den letzten Worten schwand der Vorbang nnd der laute Jubel begrüßte das wohlgetroffene Bild des geliebten, allergnädigsten Landesvaters, nnd ein dasselbe umgebender, aus Mitgliedern des Vereines gebildeter Halbkreis von Sängern und Sängerinnen, nnd mit ibnen die ganze Gesellschaft stimmte die österreichische Volkshymne an, fang sie mit Begeisterung nnd dein lautesten Lebeboch ab. Hierauf richtete der Herr Graf noch Worte des Dankes an den Künstler und Spender dieses, der Gesellschaft so tbeuern Geschenkes, nnd die Gesellschaft verfügte sich in die übrigen Räume zn einen, GesellschastS-Spiele, von dessen reichlichen. Ertrage von 2 l 0 si. 4!l kr., zwei Stück Grnndentlastnngs-Obligationen im Gesammtbetrage von 2lW ft., dann ein Waldstein'sches Loos nnd ein Como - Rentensebein angekanft und der hiesigen Kleinkinder-Bewahranstall niit der Widmung übergeben wurden, daß diese Werthpapiere als E lisa b e t h e n - Stiftnng des Laibachcr .Kasino-Vereins, im Kapitale unantastbar, einen Theil des Vermögens jener Anstalt zn bilden haben, die schon disponible!,, nnd in Znkunft znwachsenden Einsen aber für deren knrrente Bedürfnisse zu verweuden seien. Nach Beendigung des Gesellschafts-Spieles begann das Ballfest, welches bis zum frühen Morgen wäbrte. Dein Bildnisse Seiner l. k. apostolischen Majestät gegen« über war sinnig ein Porträt der liebliche», Kaiserbraut mit einigen herzlichen, den hohen Eigenschaften Ihres Herzens und Geistes bnldigenden Verfen, von reichem Blnmenschmncke nmgeben, angebracht. Am 27. April veranstaltete die biesige philhar> monische Gesellschaft ans dem gleichen Anlasse ein großes Konzert in ihrem Saale, dessen festlicher Schmnek unter einen, von österreichische», nnd baierischeu Fahnen umwogten Baldachine und einer trauspareuteu Kaiser« kroue die gefeierten Buchstaben l'. .1. uud !5. iu glänzender Brillantfchrift an der Spitze trng. Die Seitenwände zierten sechs, von, akademischen Maler Herrn Knrz v. Goldenst eil, sehr gelungen komponirtc nnd ansgesührtc allegorische, den Vereins-Zwecken analoge Gemälde. Das Festkonzert selbst ans mehreren, den, erhebenden Anlasse entsprechenden Tondich-tllngen zusammengestellt, eröffnete der folgende, niit innigem Gefühle gesprocheue Prolog: Es schlang — als sie es schuf — die milde Gotteshand llü, Oestreichs write Gan'n ein unsichtbares Vand, Sie schlaug's um Fürst u»d Volt, denn jede treue Brust Sie trägt inltIhül den Schmerz u. theilt mit Ihm die Lust, Wie Er eii, Retter steht dem Volk im Mißgeschick, D>mn Seiner Völker Wohl ist Ihm das höchste Glück! So schlingen Licb' und Trcn' vereinet sich ;»>u Krcniz Um Oestreich's hohen Herr», dcu ritterlichcu Hranz! llnd ii> der Trcueu Schaar, wcmi auch an Umfang kleiu, Nie felsig steht es da, dao immcrtteile Kram — Die tapf're Hand bewehrt, wem, es für Oestreich gilt, llud Vrust an Vruft geschaatt für Ihn zum festen Schild, lliid wenn sich über Ihn dcö Glückes Vorn ergicsit, Da ruft der Jubel laut — die Freudenthrane stießt, Und den Gedanken spricht alo freudig Wort der Mund, Doch was das Herz gefühlt, gibt sich im Liede kund. Und wie den, hcut'gcn Fest an Freude feines gleich, Durchzieht ein Iubelruf Sein ganzes treues Reich; Es zog auf Oestreich's Thron des Glückes Somleüschem, 6s zog an Seiner Hand der Liebe Engel ein! Die Milde und das Recht, sie übt die Vaterhand, Run wacht ein Muttcrhorz noch über'm Vaterland; Der Krone schönster Stein wird nun des Kaisers Glück, Und strahlt sein segnend Licht rings aufS ein Neich zurück. So greif' denn heit're Kunst in deine Eaiten ein, Es soll ihr froher Klang des Herzens Dollmctsch sein; Franz nnd Elisabeth sei unser Lied geweiht, Und fromm au Lieb' uud Treu' ein heiß'Gebet gcrcil/t: Des Himmels Segc» sei mit diesem hcil'gen Vand, Durch Sie sei Er beglückt, durch Ihn das Vaterland, Es sei der Iubeltag der Keim der neuen Zeit, Und Heil dem Kaiserhaus für alle Ewigkeit! Unter den wärmsten Acclamationen reihete sich diesen Worten die österreichische Volkshymne an, in welche das ganze Auditorium begeistert einstimmte, und deren lehte Strophe wiederholt werden mujile. Sämmtliche gewählte Tonstücke erfrenlen sich der präzisesten Ausführnng nnd lantesten Anerkennnng. Ueber die weitcrn Festlichkeiten wird der Schlusi' bericht folgen. «aibach. 29. April. Am 27. d. M. ward der Depntation alls dem Herzogthnme Krain, welche die erbetene ErlaubmP allerhuldreichst erhalteu batte, zur Beglückwünfchung II. kk. Majestäten ans Aiilast a. b. Ihrer Verma« King i'.n kaiserlichen Hoflager erscheinen zn dürfen, da^. Glück zn Theils von Allerböchstihuen in feierlicher Andienz empfangen zn werden. ^ Die Depntation, angeführt von den, Herrn ^tatl Halter in Krain. Gustav Grafen E h orin ky, bestanv ans folgenden Mitgliedern: ^. 437 Sr. Grellen; Hcrrn Anton Alois W o l f, Fürstbischöfe von Laibach,' Sr. Durchlaucht Herrn ^i.' e r i a n d, Fürsten von Nindis el) g ratz; Sr. Durchl/Hrn. Carl Fürsten v. A u e r s p erg; Sr. Exzellenz Hern: Fran; Grasen von Har» tig, s. k. gebeunen Rather Herrn Adreas Me sehnt er, Bischöfe von Ear» diea und k. k. Ministerialrathe; Herrn Andreas Gollmayer, Probste und k. k. Äiinisterialrathe; Herrn Joseph Grasen A uers p erg, k. k. Käm-lnerer, ständischen, Ansschnsirathe, Besitzer der Herr-scbaslen Anersperg, Nadlischegg nnd Sonegg; Herrn Anton Frewerrn von Eodclli, ständischem Anssänißratln- nnd Besitzer des Gutes Thnrn an der Laibach; Herrn Grafen von H ohen lo art, k. k. Statt-dalterei - Sekretär und Besitzer der Herrschaften Raunach nnd Ruckenstein; Herrn Markus Grafen Bombelles, k. k. Kämmerer und Besitzer der Herrschast Savenstein; Herrn Friedrich Grasen von Ha r tig, k. k. Kämmerer und Major in der Armee; Herrn Joseph Grafen von Varbo, f. k. Kämmerer und Besitzer der Herrschaften Kroisenbach nnd Wachsenstein; Herrn Richard Freihcrrn von Lazarini, k. f. Kämmerer und Hofselrctär; Herrn Carl von Pel ten egg, k, k. Landesgerichts ' Präsidenten ; Herrn Anton Galle, Besitzer der Herrschaft Freudenthal; Herrn Dr. Carl Würz dach. Besitzer der Gü< ter Ebcnsfeld, Gschieß und Gritschhof; Herrn Dr. Mathias Burger, Bürgermeister in Laibach; Herrn Lambert L uckmann, Präsidenten der Handels- und Gewerbekammer in Laibach; Herrn Anton Samassa, Besitzer des goldenen Verdienstkrenzes mit der Krone, Vize-Präsidenten der Handels- uno Gewcrbekammcr nnd Vorstands-Stellvertretcr im Gemeind.'rathc; Herru Dr. Anton R'udolph, Hof- und Ge-richtsaovokatcu, Besitzer des goldenen Verdienstt'reuzes mit der Krone; ! Herru Johann Nep. Äi ü h leis e n, bürgerlichem Handelsmanne in Laibach; Herrn Carl Pachner, bürgerlichem Handelsmanne in Laibach. Es war dem Herrn Landeschef gestattet, in einer allernnterthänigsten Ansprache an I.I. k. k. Majestäten der jnbelvollen Empsindnng gerechten Ansdrilck zu geben, von welcher das altangestanuntc Land Krain in dem Momente sich gehoben und getragen fühlt, wo sein kaiserlicher Herr einen Ehebund — so beglückend für Ihn, wie segenverheißend für Seine Lande — eben geschlossen hat mit der hohen Fran Seines Herzens. Anbei legte der Herr Statthalter die von der Landes-Depnlation au Se. Majestät den Kaiser und an Ihrr Majestät die Kaiserin gerichteten Adressen Allerhöchstihnen ,;u Füssen. Dieselben lauteten: Eucrc kaiserliche königl. Allergtiädigster Kaiser und H^'vr! „Mit lautem und einstimmigem Jubel begrüben «alle Völker Oesterreichs den heiligen Bnnd der Liebe, „welcher Eucrcr Majestät in der im herrlichsten „Glänze der Tugcud und Anmuth strahlenden kaiserlichen Lebensgefährtin einen schützenden Engel zur „Seite stallt. „In den» Enerer Majestät von der göttli-„chen Vorsehung beschiedenen Glücke erschließt sich „auch für das ganze Kaiserreich die schönste und hoff« „nnngsvollste Zukunft, und überall steigen aus den ,,freudeersüllten Herzen die Heisiesten Wünsche und „Gebete um des Himmels reichsten Segen zn dem „Allmächtigen empor. „Wenn auch das Herzogthnm Krain von vielen «Provinzen des großen Kaiserstaates an Umfang nnd „Reichthum weit übertroffen wird, so steht es doch "gewiß leiner an der nncrschütterlichstcn Trenc nnd "Anhänglichkeit an Euere Majestät uud an das "ganze Allerhöchste Kaiserbans zurück. „Dnrchdrnngcn von dein Gefühle der dankbar-«sten Unterthansliebc kennt dieses Land keinen höhern, »keinen innigeren Wmych, als das volle nnd uuge-"trül'te Glück Euer er Majestät, und je mehr "ks dasselbe durcb die frommeu nnd erhabenen Tu-"fllnden nnserer allergnädigstm Kaiserin nnd Landes-"N'ntter verbürgt sieht, um so herzlicher, um so lan-"trr ist ssin Jubel und seine Freude, um so heißer "Und seine Glückswünsche, die wir heute in seinem "Hainen an den Stnfen des geheiligten Thrones "Enercr Majestät in allcrtiefster Ehrfurcht nnd "Nut der trengehorsamsten Bitte niederzulegen so glück-"Ueh sind, daß Eucrc M ajcstät dem Hcrzogthnmc „Krain dic kaiserliche Huld und Gnade, von der es „bereits so viele unvergeßliche Beweise erhalten hat, „anch fortan allerguädigst zu bewahren geruhen." Enerer l'. k. apostol. Majestät allernntenbänigst trengehorsamstc Deput«,ti»itt des Herzogthums Krain. Ellne k. k. MaMät! „Die treligehorsamste Deputation de s H e r-„zogt hum es Krain preist sich glücklich, sich „den: allerböchsten Throne Enerer Majestät in „tiefster Ehrerbietung nahen, und im Namen dieses „Landes die Gefühle der frendigsten Begeistcrnng ans-„sprechen zn dürfen, welche seine Bewohner in dem „erhebenden Vewnßtsein belebt, daß die göttliche Vor-„schung und die Wahl ihres heißgeliebten Monarchen „ihnen in ihrer mit den schönsten und frömmsten Tn« „genden geschmückten Kaiserin die allerbeste Landes-,,mutter geschenkt hat. „Hochbeglückt schlagen Encrcr Majestät alle „Herzen in unbegrän;ter Liebe nnd Verehrung entgegen, nnd die beseligende Frende, welche sie ersüllt, „steigt im heißen Dankgefühle mit den innigsten Segenswünschen znm Himmel empor. „Geruhen Enerc Majestät des Herzogthumcs „Krain in landesmütlerlicher Hnld und Gnade zn gedenken, nnd sich allergnädigst überzeugt zn halten, „daß es dieselbe stets als sein kostbarstes Kleinod be-„ wahren, nnd in unwandelbarer Trene und Ergeben« „heit zn allen Zeiten des Glückes und der Gefahr „seine unerschütterliche Anhänglichkeit in Gesinnung „nnd That fest nnd srendig beweisen wird." Euer er Majestät allernntertbänigst trcngehorsamstc Deputation des Herzogthum K r a i n. I. I. k. k. Majestäten gernhten die Ansprache und die Adressen mit der von ^r. Majestät dem Kaiser gesprochenen Erwiedernng entgegen zu nehmen, daß es a. H. Denselben erfreulich sei, von der Deputation die unverbrüchliche Ergebenheit des Landes nenerlich bethenern zu hören, daß bei Allerhöchstihnen !oie Ueberzeugung von der Anfrichtigkeit dieser Gesinnung fest stehe, uud daß a. h. Dieselben ans die Fortdauer der Treue des nie wankend gewesenen Herzogthmes Krain für alle Zeiten banen. Nachdem hierauf I. I. k. k. Majestäten die Mitglieder der Deputation von dem Herrn Statthalter sich vorstellen ließen, wobei Se. Majestät der Kaiser an die, Einzelnen das Morl zu richten die allerhöchste Gnade hatte, gcrnhtrn I. I. k. k. Majestäten die Deputation allerhnlcwollst zn entlassen, die nun dem Lande — zn bleibendem Geschichtsgedächtnisse — den Eindruck heimbringt: einem wahrhaft erhebenden Austausche von Versichcrnngen, wie der allergetreuesten Hingebung, so der a. H. Wohlgewogenheit Angesichts des Thrones und Seiner durch' lauchtigsteu Eigner angewohnt zu haben. Laibach, 30. April. Ans Anlaß der allerhöchsten Vermälung Sr. k. k- apost. Majestät sind von den Gemeinden Planina und Urem der Adelsberger Bezirkshanptmannschaft abgesonderte allernnterthänigste Beglückivünschnngsadres-sen an Se. M. beim Statchalterei'Präsidinm eingelangt nnd von diesem an Se. Ercellenz den Herrn Minister des Innern zur weitern Beförderung an dei Stnfen dcs allerhöchsten Thrones geleitet worden. Ncustadtl. am 26. April. Dic Vmnälnng Sr. k. k. apostolischen Majestät wurde hierorts auf eine erhebende Weise gefeiert. Am 22. April d. I., als am Vorabende des zur Feier bestimmten Tages, durchzog die städtische Mu> sikkapcllc die Stadt mit klingendem Spiele, und mit dem ersten Grauen dcs 23. April d. I. verkündeten die Klänge der TagesreveW den freudetrunkenen Vc« wohnern des Ortes das Herannaben des bedeutungsvollen 'Tages. Die Gaffen sah man vom Morgen an mit jubelnden Schaaren dnrlbwogt, und sie versammelten sich um 10 Uhr iil der Kapitel-Pfarrkirche, wo ein solennes Hochamt nnter zahlreicher Assistenz abgehalten wurde. Sämmtliche Civil» und Militärantoritäten, eine nnzählbare Menschenmenge, der gesammte Lehrkörper mit der Schnljugend wohnten dem Gottesdienste bei, dessen Abhalten durch Dechargeu des am Kirchplatze ausgestellten uniformirten Bürgerkorps und dnrch Pölierschüsse weit hin in die entferntesten Ganen kund gegeben wnrde. Daß die Gcbtte für das Wohl des allerböchsten Brautpaares, für oaS Heil des ganzen Herrscherhauses aus tieffühlenden Herzen, ans wirkli'cher Andacht strömten, dafür bürgen die nn-trüglichcn, freudestrahlenden Blicke sämmtlicher anwesend gewesenen Andächtigen; dafür bürgen die dankbaren Gefühle des Untcrkrainer Gebetes, welches während dcs vorjährigen Nothstandes so viele Beweise echt kaiserlicher Fürsorge erhalten hat; — dafür bürgt der unerschütterliche patriotische Sinn, anf welchen sich Krain stolz berufen darf. Als jedoch am Schlnsse des Hochamtes die Volks« Hymne angestimmt wnrde. überströmten die Herzen der Andächtigen, und mit lauter Stimme wurde die« selbe im Gotteshanse von der Menschenmenge gesungen. Um dem allerhöchsten Wnnsche, den Tag mit Akten der Wohlthätigkeit zu bezeichnen, zu cutsprechen, wurden Mittags im Nathssaale des Gemeindehauses 4l) Kinder gesitteter, minder wohlhabender Ortsbe» wohncr gcspeiset, nachdem dieselben vorerst einer Messe beiwohnten, um auch aus den Herzen der Unschuld die Gebete zu dem Allmächtigen emporzuscnden. Zn obigein Zwecke war der Nathssaal mit den Bildnissen des allerhöchsten Brautpaares festlich gc> schmückt, und es wnrden außerdem 3 ältere Männer nnd 3 Frauenzimmer zur Beaufsichtigung der Jugend der Tasel beigezogen. Der Leiter dieses Festes, der Gemeindevorstand Dr. Suppantschitsch, mit andern anwesenden Gönnern wußte diesem Akte eine Gemüthlichkeit anzufügen, daß dieser Tag sich tief dem Gedächtnisse der Jugeud ein< prägen und dadurch iu die spätern Jahre mit nnaus» löschbarer Erinnerung fortpflanzen wird. Die Beiträge zn obigen: Festessen strömten theils in Naturalien, theils im Gelde in solcher Fülle zn< sammen, daß anßer der versammelten Jugend noch eine bedentende Anzahl Armer theils gesuciset, tbeils mit bedeutenden Geldgeschenken bethcilt werden konnten. Abends versammelte sich eine glänzende Gesell« schaft im Kasinosaale zu ciucr theatralische»! Vorstel» lnng, wo bei transparenter Beleuchtung vor Eröff< nnng der Vorstellung die Volkshvmnc gesungen und mit Jubel aufgenommen wurde. Der Saal war un< ter andcrm auch mit ciuem entsprechenden Transpa-rente geschmückt, welches für die, jedoch wegen aller« höchstem Willen unterbliebene Stadtbeleuchtung vorbe» reitet, von dem hochherzigen Eigenthümer aber mit Bereitwilligkeit zn diesen: Zwecke abgetreten wurde. Anch die hierorts stationirtc Militarmannschaft wnrdc bedacht, um den Festtag unsers ritterlichen Kai» sers frcndig begehen zu können. Außerdem haben viele Private diesen Tag mit Akten der Wohlthätigkeit bezeichnet. Hier verdient besonders hervorgehoben zn werden, daß Hr. Anton Ritter v. Fichten au auf seinem Gute zn Luegg, nach Abhaltnng eines hl. Meßopfers in seiner Schloß« kapellc 24 ärmere ehemalige Unterthanen am 24. d. M. reichlich bewirthete nnd mit Geld beschenkte. Heil Franz Joseph, Heil Elisen, Segen Habsbnrgs ganzem Haus! ' Oesterreich. Wien, 28. April. Gestern geruhten Ihre k. k. Majestäten dic nachfolgenden Landcsdeputationen allergnädigst zu empfangen: die Landesdeputa'tion für das Erzherzogthum Nie« der' Oesterreich, geführt von dem Herrn Statthalter Dr. Joseph Eminger; die Landesdcpntation für das Erzherzogthum Ober-Oesterreich , geführt von dem Hcrrn Statthalter Ednard Bach; die Landesdepntation für das Herzogthnm Salz< bnrg, geführt von Sr. Dnrchlancht dem Hcrrn Lan» despräsidenten Fürsten Lobkowih; die Landesoeputatiou für das Herzogthum Steier-mark, geführt von dem lwchw. Herrn Fürstbischöfe von Seckan, Grafen Ottokar Attems; die Landesdeputation für das Herzogthum Käm» ten, geführt von dem Herrn Statthalter Freiherrn u. Schloißnigg; die L audesdeputation für das Herzog« thum Krain, geführt von dem Hcrrn Statthalter Grafen Chorinski, und die Landesdepntation für das Herzogthnm Buko> wina, geführt von den: hochw. Hrn. Bischöfe Eugen Hackmann. — Vorgestern Nachmittag fand ein Hofdiner, gestern ein Hofball im Eeremonienfaal der kaiscrl. Hofburg Statt. — Vorgestern (an: 26.) fand in Gegenwart Sr. k. Hoheit des Herzogs v. Cambridge am Joseph» städttr Glazis eine Kavallerie-Produktion des Küras< sicr-Regimcnts Kaiser Nikolaus Nr. 6, und zweier Divisionen des Uhlanen-Regiments Großfürst Alexan» der Nr. N Statt. — Der hier befindliche, k. spanische Gemeobcrst« lieutenant O. Ryany Vasqucz hat dem Hcrrn F. M. Graf Radetzky eine prachtvolle Säbelklinge überreicht, welche der k. spanische Generallicutenant. Don Zarco del Valla in Toledo anfertigen, und für die freund« liche Anfnahme spanischer Genieoffiziere in Verona, wie er sich ansdrückte, „dem erhabenen nnd vcrehrungs« würdigen Kommandanten dcs östcrr. Heeres "l Ila« lien" Meilen ließ. Die Klinge ist ein wabrcs Mel« sterwerk. . ^ <>i ^- ' Nach Triestcr Zeitungsberichten hat Persien nunmehr seine Neutralität offiziell erklatt. 428 — Das ehemalige Vcnediktinerstift Mehrcrau bei Vrcgenz, welches nach einem — der Sage nach fast tausendjährigen Pestand (es soll durch den heil. (5o-lumban gestiftet worden sein) 1806 aufgehoben wurde, wird wieder hergestellt und dem Abt und den Kon-ventualen des unlängst aufgehobenen Klosters Wet-tingcn im Kanton Aargau eingeräumt werden, die bisher in einem Kloster bei Merau ihre Znftncht gefunden hatten. Triest. Die Dotation der hiesigenFilial-Eskompte-Anstalt wurde uon der l. Direktion der österreichischen Nationalbank im Einvernehmen nut der h. k. k. Finanz-Verwaltung abermals um eine halbe Million Gulden uermehrt, so daß diese nun den Gesammtbe-trag uon 3,000.000 ft. bildet. Deutschland. Berlin, 26. April. Die «Neue Pr. Ztg." hört, daß das Einlassungsgesuch dcö Dr. Vunscn znr Zcit nicht angenommen worden ist. Eine Nachricht, welche die „Neue Preuß. Ztg." nach einer telegraphischen Privatdepcschc alls London mittheilte, findet gegenwärtig ihre weitere Bcstäti< gung. Man meldet Folgendes: Vom hiesigen Zoll-amtc ist die Eisenausfuhr uach dem Kontinente ucr-botrn worden. In Folge dessen sind jetzt mehrere mit Eisen geladene, nach Hamburg. Rostock uud den Ostserhäfen besti.mnte Schiffe in der Themse zurück-gehalteu, und die betreffenden Firmen haben eine Memoriale voll Beschwerden an die Regierung gerichtet. Man hofft, das Verbot werde zurückgenommen werden; jedenfalls aber wird der Eiscnhandcl nach dem Kontinente gewissen Beschränkungen unterworfen bleiben. F r e i b u r g, 22. April. Heute war der Tag, an welchem das theologische Konvikt dnrch den hoch-würdigen Erzbischof aufgethan werden sollte. Die juu> gen Theologen begaben sich einzeln dahin, wurden aber nicht eingelassen. Die Wache, die sich seit der Versiegelung der Zimmer in dem Gebäude befand, wies sie zurück. Tchweiz. Bern, 16. April. Der Geschäftsbericht des Bun-besrathcs vom I. 18.'!3 enthält über die Angelegenheit der Flüchtlinge folgende bemert'enswerthe Stelle: «Eine mißliebige Erfahrung ist es, daß biswoileu politische Flüchtlinge aus England, ja aus Amerika in die Schweiz zurückkommen und zwar solche, welche auf unsere Kosten weggeschickt worden. Es ist einleuchtend, daß mau ihre Entfernnng unterstützte, um ihrer los zn werden, nicht aber, damit sie wiederkehrten. Auch können wir solche Flüchtlinge nicht als asylbedürftig betrachten, welche nicht durch eine Verfolgung auf unser Gebiet gcworfeu werden, sondern aus einein ^'ande herkommen, wo sie bereits ein Asyl besitzen. Endlich liegt die Vermuthung sehr nahe, daß' sie nicht ohne verdächtige Zwecke aus England in die Schweiz zurückkommen, zumal wenn man berücksichtigt, daß sie früher ohne Mittel waren nnd mm reisen nnd sich hier aufhalten können, ohne eine Austelluug ober einen Erwerb ,zn haben. Der Bun-dcsrath hält daher entschieden darauf, daß solche Flüchtlinge sofort entfernt werden, und daß sämmtliche Kan-tonsrcgicrungcn denselben keinen Aufenthalt gestatten, vielmehr beim eidgenössischen Instiz- uud Polizeidepar-tcment Anzeige machen, wenn dergleichen Flüchlinge wieder erscheinen. Frankreich. Paris, 2^. April. Nach dem „Moniteur" fanden dieser Tage im Ministerium des Auswärtigen Konferenzen Statt, an denen ^ord Eowley, Drouin de l'Huys, der Marineminister nnd Kontre-Admiral Duudas (^ord der Admiralität und mit dem Befehlshaber im schwarzen Meere gar nicht verwandt) Theil nahmen, uud dercu Zweck die Regclnng der anf die Neutralen, die Prisen nnd anf sonstige, das Sccrccht angehende Pnnkte bezüglichen Fragen ist. Der «Mo-nitcur de la Flotte" sügt bei, Kontre-Admiral Dundas solle insbesondere anch mit der franz. Regierung die nöthigen Vorkehrnngen zur Einführung eines den beiderseitigen Flotten, wenn sie bei den nämlichen See-nnternehmungen gegen Rußland betheiligt sind, gemeinsamen Signalsystems verabreden, nnd Admiral Vaudm sei beauftragt, sich in dieser Vczichnng nut ihm zu verständigen.' Eine telegraphische Depesche ans Marseille vom 22. April lautet -. ..Lord Naglan hat sich hcnte um 2 Uhr cmgcschlfft. truh dcö schlechten Wetters, das mehrere Schiffe gezwungen hat, in den Hafen zurückzukehren. Der Marschall St. Arnaud wird sich morgen zu Toulon einschiffen. Paris, 24. April. Dcr Marschall St. Aruaud, Oberbefehlshaber des Orlent-Hecrcs, hat cincn Tagesbefehl erlassen, worin es heißt: Hauptqnartier Marseille, 20. April lölN. Soldaten! In einigen Tagen geht Ihr nach dem Orient. Ihr werdet angegriffene Bnudesgenossen vertheidigen und die Vlist- achtnng, welche Nnßland den Völkern des Abendlandes zngeschlendert, abwehren. Von der Ostsee bis znm Mitlelmecr wird Europa Euren Erfolgen und Anstren-gnngen Beifall zollen. Ihr werbet neben den Engländern, Türken, Egyptcrn kämpfen ?c. Dem „Monitenr" kommen Auskünfte über den Donanübergang der Russeu zu, welä'e, wie er behanp-tet, bestätigen, was Omer Pascha in seinem Berichte an die Pforte bereits auseinandergesetzt habe. Die Rnssen hätten mit großer Uebermacht' die türkischen Befestigungen angegriffen und seien wiederholt znrück-geworfeii worden; die Türken hätten ohne Unterlaß durch 4« Stuudeu gekäinpft, ihre Stelluugeu mir auf Befehl verlasseu und sich erst zurückgezogen, nachdem die letzte Patrone verschossen war. Am lli. April sei es bei Kalafat wieder zu einem sehr heftigen Gefechte gekommen. 16 Schwadronen russischer Hnsaren nnd tt Schwadronen Kosaken mit 6 Kanonen scien bei einer Rekognoszirnng alls 2 türkische Regimenter regulärer Truppen mit Kanonen nnd etlicheBaschi Buzuks gestoßen. Ein Kampf habe sich entsponnen nnd drei Stunden gedauert, und mit dem Rückzüge der Nusscu geendet. Großbritannien. Lond o n. 22. April. Die „Times" meldet, daß der preußische Gesandte, Ritter Bnnsen, seine Entlassung in die Hände des Königs niedergelegt nnd nm die Enthebung von ciüem Amt gebeten habe, dessen Obliegenheiten weder mit seinen politischen Gesinnnn-gen noch mit der festen Allianz zwischen Preußen nnd England vereinbar seien. Hpanien. Madrid, 17. April. Die heutige amtliche Zeitung bringt ein königliches Dekret, worin es heißt-„Da Großbritannien und Frankreich, würdig dcr hervorragenden Stellilng, die sie in dcr zivilisirtcu Welt cinnehmeu, glücklich dahin gelangt sind, die Folgen des durch die orientalische Frage hervorgerufenen Kampfes möglichst wenig verderblich zn machen, so bleibt der Regierung nur übrig, dieses große, den Stempel der humansten Gesinnungen tragende Werk zu nnter-stützen, so sehr es in ihren Kräften steht. Demgemäß ist es streng verboten, irgend ein Kaperschiff, das die russische Flagge führt, auszurüsten, zn verprovian-tiren oder anch nnr in gleichviel welchen Hafen der spanischen Monarchie zuznlasseu." Der zweite Artikel des Dekrets verbietet den Eigenthümern, Patronen oder Kapitänen von Kauffahrteischiffen, Patente von Kapern, gleichviel, welcher Macht, gelten zu lassen und diesen letzteren anderen, als denjenigen Beistand zn leisten, welchen die Meuschlichkeit z. V. in den Fällen von Brand oder Schiffbrnch, vorschreibt. Der Transport jedes Handelsartikels wird, wie bisher, dnrch die spanische Flagge garantirt sein, mit alleiniger Ausnahme von Kriegögegenständen nnd Korrespondenzen zwischen den kriegführenden Parteien. Die Regierung sagt sich überdicß von jeder Verantwortlichkeit los in Bezug auf Warenverseuduugen nach einem belagerten Platze." Niederlande. Haag, 16- April. In den russischen Häfen der Ostsee nnd des Eismeeres liegen starke Vorräthe uon Getreide und sonstige russische Produkte, welche niederländischen Kaufleuten gehören. Angesehene Kans-lentc von Amsterdam, Rotterdam, Delft und Schidam >>abcn sich dcßfalls an den Minister des Aeußern gewandt, damit derselbe bei einer Blokirnng der russischen Häfen für die Schiffe, welche il,r Eigentbum abholen follcn, freie Ein- und Ausfahrt erwirke. Der Minister hat bereits den Bittstellern die Antwort zn-gchen lassen, daß er für ihre Interessen zu London und Paris eingetreten wäre, nnd daß er das Rcsnl-tat seiner Bemühnngen ihnen mittheilen würde. Türkei. Constautiuopcl, 17. April. Man versichert, daß die nach BeykoS gebrachten englischen Trnppen übermorgen nach Varna weiter gehen werden. — Ans Gallipoli hört man, daß die Verproviantirung sehr erschwert sei, und daß namentlich Flcischmangel herrsche. Es mnß aller Bedarf weit hergebracht werden, unter Aiiderm Ochfcn ails Smyrna, Gerste ans Salonich. — In Salonich haben egyptische Solda« teii ihrcu Bataillonschef, der sie vom Plündern abhalten wollte, arg mißhandelt. Die Konsuln Englands nnd Frankreichs in Odessa sind auf dem Bremer Handelsschiff „Ceres" hier angekommen. — Das Triester Dampfboot, das gestern Früh erwartet wurde, ist bis hentc Abend noch nicht eingetroffen. Man kann sich den Grnnd nicht erklären, da die letzte Zeit über kein stürmisches Wetter gewesen. Der „Times" wird aus K onstautin op e l, 7. April geschrieben: „Die englischen sowohl wie die französischen Offiziere, die jetzt in Gallipolis Ouar- ticre bczogeu haben, sind mit den Anordmmgcn nicht znfrieden. Sie klagen, daß weder ihre Regierungen noch anch das Publikum in der Heimath die Größe dcö bevorstehenden Kampfes, die Ansdehnnng der er° forderlichen Mittel und die Zeit, die noch verstießen muß, bewor an wirksame Operationen gedaekt werden kann, im rechten Maße würdigen. Bis jetzt sind nur wenige französische Trnppen angelangt und selbst diese wenigen müssen von den Türken Zelte borgen, nm cill Obdach zn haben. Die Stadt selbst ist nicht groß genug, 10.000 Mann zn beherbergen, man müßte denn die Einwohner ln'nansjagen. Von Tag zn Tag erwartet man 3000 Mann Kavallerie, nnb boch ist bis jetzt von Vorbereitnngen, die Pferde untcrzubrin' gen, keine Spnr; ja, es heißt sogar, eine Abtheilung werde nach Lampsaki zum Holzfälleu geschickt werden müssen, um erst Stalluugcn zurccht zu machen. Drei Monate werden, geringe gerechnet, verfließen, bevor eine Macht in Varna konzentrirt werden kann, die ansehnlich genug ist, um eine Kampagne mit Allssicht auf Erfolg zu eröffnen, und findet Furchtsamkeit oder Wankclmuth im Rathe der Staatsmänner oder Ge> ncrale Eingang, dann verstreicht der Sommer wohl auch ohne Kampagne, da nach dem Oktober davon nicht mehr die Rede sein kann. Hier in Konstantinopel spricht man mit viel mehr Achtnng als in dcr ^ondoncr guten Gesellschaft von den Hilfsmitteln Rußlands; Veute, welche die Donaugegend und die Dobrudscha genau kennen, sind gezwungen, den russi» schen Taktikern die vollste Anerkennung zu zollen, nnd diese sprechen mit Besorgniß davon, daß man in London kaum die richtige Vorstellung von den Schwierigkeiten hat. die ein Offensiv-Krieg gegen eine über» wiegende Trnppcnzahl, inmitten eines verwüsteten Bandes und einer schwierigen Bevölkerung bietet." Rnßland. St. Peters b u r g, il). Apcil. Se. Ma« jestät der Kaiser yat an den dirigircndcn Senat fol« gendcn Ukas crlassen, in Betreff einer neuen, für die Küstenvertheidigung wichtigen Schöpfnng. Der Ukas lalltet: ,.Wir haben für gnt befunden, in der Absicht die Vertheidigungsmittel des Küstenstrichs am finni» schen Meerbnsen zu vermehren, eine Reserve-Ruderftot-tille herzustellen, und befehlen: 1. znr Bemannung derselben mit Ruderern wer« den 4 Drnschini (Kameradschastcn) der Seewehr or> ganisirt - 2. die Druschini werdeu durch Aufruf von Frei« willigen alls den Gouvernements St. Petersburg, Novgorod, Olouetz uud Twer gebildet; li. mit den Maßregeln Beimfs Organisation die« fer Rüstung ist einc Kmnmisswn beauftragt, bestehend alis dem Verweser des Seemimsterinms, Großfürsten Konstantin kaiserliche Hol'eit, und den Ministeril der k. Domänen, Apanagen und des Innern. Der dirigirende Senat wird nicht versäumen, die nöthigen Anordmmgen zum Vollzug dieses zu treffen. St. Petersburg, den 14. April 1«54. Nikolaus." Telegraphische Depeschen. " B erlin, 27. April. Dem Vernehmen nach ist dcr kön. Gesandte zn London, Ritter v. Bunscn, definitiv abberufen worden, nnd wird durch den Grafen v. Brrnstorff, bisherigen Gesandten zn Neapel, ersetzt werden. " P a ris, 2«. April. Der heutige „Moui. ttnr" meldet aus Belgrad vom 27. Abends: Die Russen lmben eine beträchtliche Schlappe bei Ezerna» woda erlitten, nnd soeben die kleine Walachei geränmt. (Hier cingelanfene Nachrichten bestätigen, schreibt die „Oesterr. Eorrespoudenz", daß in der That ein Znsammenstoß bei ö'zernawoda erfolgt, jedoch von kei< uen erheblichen Folgen begleitet war). " G e li l, a, 20. April. Merklicher Abschlag der Gctreidepreise wegen günstiger Eruteaussichten uud vieler Zufuhren. " T r i c st, 28. April. Die k. k. Fregatte „No< vara", befehligt uon dem ^inienschiffskapitän Bonr« gnignon, ist von Pyräils uud Eorfu kommend, heute Früh hier eingetroffen. Telegraphische Depeschen der «Triester Ztg." Paris, 29. April. Dcr hcntige „Moniteur" sagt: Diejenigen, welche glaubcu, daß Oesterreich in dcr Näumuug der kleinen Walachei einen Grund st' hen könnte, seine Politik zn modifieiren, vergessen, daß dieser Zwischenfall den Wünschen des Wiener Kabinets keilte Genugthuung gibt, welches nicht bloß die Sicherheit seiner Gränzen schützen wollte, und sich anch nicht mit dieser Ränmuug beguügen wied. London, 2«. April, ^ord John Russell sagt: Oesterreich habe erklärt, daß es nur in Folge eincl Insurrektion odcr dcs Einmarsches der Russen " Serbien dasselbe besehen werde.______________ ^ Druck und Verlag von I. V. Meinmayr