Ar. 30. Donnerstag, den 14. i»g" in - tt. W*fi< ii bten. uut> alle» ded«»l«»»e» Ctütlcü de» Soatittmtl. Jof. «icn-reich I» lötav A. C'MKllt »»» «»II» > fl> iu bauen beabsichtigt. Und auch eift au« Ihrem werthen Blatte erfahren wir Cillier, das« unS die Marburg» und Pettauer in diefer Sache vorge-kommen sind. Polen ist jedoch noch nicht verloren! Wie wäre es. wenn nun ungesäumt sich unsere Herren Stadtvüter aufraffen würden, um auch die In-tereffen unserer Vaterstadt Cilli in dieser Beziehung zu wahren? War Geld vorhanden für di« Reise jurn deutsch-nationalen Parteitag im November v. I. m Wien, so würden wohl auch zu einer Reise einer diesbezüglichen Deputation »um Iuftizminister die hiezu nöthigen Geld-mitte, bewilligt werden können und ich glaube, daß ein solcher Schrill jedenfalls von Erfolg geirdnt fein wird, denn das gewichtigste Argument in dieser Angelegenheit spricht für unsere Lateritadt und die» ist die Beionung de» Umstände», daß ja hier auch der Sitz de» 1.1 Preisgerichtes für Untersteier ist, daher die Transportkosten | der Berurtheilten im Falle der Errichtung des Gefangen' Hauses hier ganz wegfallen würden, was ein bedeutendes bvov fitr den totoat bedeutet. Wir E vier erwarten demnach mit Zuversicht, daß unser Gemeindemth in dieser Beziehung da» Noihwen-dige veranlaßt und nichts verabsäumt werde, wa» zur Erreichung dieses Ziele» führe» könnte. Auch dürfte unser Abgeordneter Dr. Foregger uns in dieser Beziehung an die Hand gehen können. Mehrere Cilli« Bürger." Da« Erste wa« uns beim Lesen dieser Zeilen in» Auge fällt, ist der Umstand, daß der Autor al« er seine Correspondenz mit der Unterschrift »Mehrere Cillier Bürger" zeichnete, ganz vergessen hatte, daß er in eigenem Namen geschrieben habe, denn die Worte im Eingesendet „ich glaube, daß ein solcher Schritt jedenfalls von Erfolg gekrönt sein wird" können doch nicht von mehreren Bürgern ausgesprochen werden. Wir wollen diesmal nicht untersuchen, welchen Vortheil oder Nachtheil die Errichtung eine« Äesangenhause« in Cilli bringen könnte, sondern nur darauf verweisen, daß e< dem betreffenden Korrespondenten lediglich darum zu thun war, die Ein« und Umsicht de« hiesigen Gemeinde» auSschusse« in hinterlistigster Weise zu verdächtigen. Sonderbarer Weise widerspricht aber auch da« Geschreibsel dem Programme der „Südsteirischen Post", da« doch in erster Linie die Förderung der vitalen Interessen Marburg« versprach. Die An-spielung auf den Parteitag läßt überdies den Correspondenten al« jene Persönlichkeit errathen, die in dem zu Wien erscheinenden Autonom isten-Blatte „Tribüne" Proben ihrer denunciatvrischen Befähigung abgelegt hat. Wa» Cilli von Leuten dieser Sorte zu erwarten hat, braucht wohl nicht erst de» Längeren erörtert zu werden. Eme zweite Correspondenz au« Cilli schlägt für den unter nationaler Aegide hier errichteten Borschußverein Reklame. Die hieb« gemachte Be-hauplung von diversen Gegenagitationen ist rundweg eine Lüge und die ironische Bemerkung von der festen Burg der städtischen Sparkasse ein ziemlich offener BerdächtigungSversuch. Obzwar wir die Ziele, welche sich da» hiesige Häuflein Nationaler bei Gründung de« hiesigen Borschußvereine« steckte. Feuilleton. Sie Tochter des Wildschützen. Novelle von S. v. d. q»rl>. (Schluß.) Und dann erschien im fernen Nebel da« Signal. Ein Schauder durchlief den ganzen Körper de« Wartenden, zu langsam brauste für feine verzehrende Ungeduld da« Dampfroß daher, — er versteckte sich hinter einer halboffenen Thür ganz nahe am Perron, er bohrte in die Dunkelheit seine Blicke, al« könnten dieselben magnetisch den Train herbeiziehen. Die Lokomotive hielt, ein schrillt» Pfeifen klang durch den Sturm, Thüren klappten, Droschken rasselten herbei und pelzverhüllte Menschen füllleit den Perron. Auch ein Herr stieg au« dem Coupee, ein junger schlanker Mann, — der Lauscher deugte sich weit vor, sein Gesicht war aschfahl, seine Augen glänzten fieberhaft. Kam der Herr dort allein? Doch wohl nicht. Seine Arme hoben au« dem Waggon eine junge Dame, er neigte den Kopf und flüsterte einige leise Worte, die sie mit stummen, innigem Lächela erwiderte. Und dann gingen die beiden Arm in Arm miteinander fort, hart vorüber an dem Versteck de« anderen, der ihnen im Dunkel de« Regen-abend« nachschlich, al« könne er sich von dem einmal Gesehenen nicht wieder trennen. Straße auf. Straße ad in der späten Mitter« nachtSftunde, bis vor da» kleine Haus, wo eine treue Hand die Blumen behütet und all die theuren Heiligthüme? der Erinnerung liebend sorgsam be« wahrt hatt«. Paul klopfte, die Thür öffnete sich und im Rahmen derselben erschien ein bleiches, ehrwürdige«, von Silberhaar umkränzte« Matronen» antliz, Mutlerarme breiteten fich den Kindern ent-gegen, ei» leiser Iubelruf tönte durch die Nacht. Ernst starrt« auf die wieder geschloffen« Thür, kaum feiner Sinnt ganz mächtig. Jetzt wußten e« die beiden Glücklichen da drinnen, wer den Verrath geplant, vom erste» Brief au« Rom di« zu jenem Klopfen, da« Helene erschreckte und sie die Scene im Atelier belauschen ließ. Für ihn war alles verloren. Er stand fremd draußen, während hinter den verhüllten Fenstern da« süßeste Erdenglück die Herzen umschlang, er halte keinen Theil an der neugewonnenen Seligkeit der Wiedervereinten, und doch war der, den er zu Grunde richten wollte, sein einziger Bruder, doch war die alte Frau, deren Gesicht er so flüchtig g«-sehen, seine Mutter, auch seine, — aber er hatte sie ja verleugnet, von jeher verleugnet, da« rächte sich jetzt. Langsam ging er zum Palaste de« Vater« zurück, kalt und spöttisch lächelnd. Ein böser, räch-süchtiger Gedauke belebte sein schmerzendes Hirri. Der Kommerzienrath erwartete ihn. Ein gallonirter Diener brachte den Bescheid, daß der gnädige Herr seinen Sohn noch zu sprechen wünsche. Ernst nickte, — die Botschaft »leichterte den Plan, welchen er gefaßt hatte. Ohne sich der nasse» Kleider zu entledigen, ja ohne nur den Paletot abzuwerfen, betrat er das Zimmer des Vaters. Die venetiautsche» Spiegel an allen Wänden vervielfältigten seine Gestalt, wie er triefend mit zerzaustem Haar und todtblassem Gesicht dem Alten gegenüberstand, — er zählte, eins zwei, — fünf Porträts von sich, geisterhaft au» einem Spiegel von dem andern herausgestohlen, schaltengleich in matter, gedämpfter Beleuchtung. „Schade. Bater,' sagte er spöttisch, „schade »m die theure Einrichtung und die viele, verlorene Mühe. Der Name Bornau ist todt, — du belebst ihn nicht wieder, wohl ober mußt du sehen, daß andere da« könne». Paul ist heute Abend zurück» gekommen, er hat seine Frau mit hierhergebracht, all« seine Angelegenheiten sind besten« geordnet, — freut dich da« nicht, Vater?" Der Kommerzienrath sah ihn ärgerlich an. „ES kümmert mich nicht, Ernst! daß du e« nur »«glaublich, bot Herr v, Gonrab gehen soll, mähend Pi«» blieb«. I«d«ß da« Unglaublich« ist bei u>«4 zu Lande nicht auch ba» Unwahrscheinlich«. Gi ist immerhin möglich, baß Graf Taaffe um sein« klerikalen Myr-midonen, denen di« Ablehnung des Lienbacherijchen An-trage» i» Herrenhause schweren Verdruß bereitet, zu trösten den «wiglächelnden Conrad aus den Altar de» Vaterland«« legt, »ähe«nb er Herrn v. Pino. dessen allerdings blamable Rede ja doch die Annahme der Weftbahnvarlage nicht verhinderte, in Amt und Worden belaßt Für diese Annahm« spricht auch der Umstand, baß die „Wr. Abendpost" in ihrer, einer komischen Be-rühmtheit sich ersreuenden Zeitungsschau sorgfältig di« beschönigenden Stimmen registrirt, welche sich in d«r au«-wältigen Preffe zu Gunsten der Westbahnvorlage ver-nehmen lassen. Da nun bi«f« Stimmen bekanntlich ihren Ursprung im ofsiciösen Preßbureau haben, so ist hiemit erwiesen, daß die officiSfe Lakaienschaft den Befehl er-halten l»at, Herrn ». Pino zu stützen, Herrn o. (Zonrad aber seinem Schicksale zu überlasten. Der Verfassung«-partei kann dieser Bruderzwist sehr gleichgiltig sein. Sie gönnt dem Cabinet Taaffe diesen wie jenen, den „Cha-racter" wie das .Talent" und sie hält dafür, daß die b«id«n Herren in das Ensemble des Cabinet Zaasfe vor-trefflich paßen. Die theilnxisen Minifteririfen haben nach-gerade jedes Interesse eingebüßt: es ist geradezu lang-weilig, darüber noch ein Wort zu verlieren. Pettau. Unsere Gemeindevertretung hat in ihrer am 7. April abgehaltenen außerordentlichen Sitzung ein-stimmig den Beschluß gefaßt: an die hohe i. k Statt-, halterei die Bitte zu richten, daß di« geplante Bezirks-sparcass« nicht bewilligt werden möge. Es wurde nun folgende Petition der hohen k. i. Statthalter« durch den Herrn Bürgermeister der Stadt Pettau vorgelegt. 1. T«r einzige Zweck einer Sparkasse besteht gemäß 8 I der hohen Pub.-Currende vom 10. November 1844 Nr. 180litt darin, den minder b«mittelten Bolkselassen Gelegenheit zur sicheren Aufbewahrung, Verzinsung und allmäligen Vermehrung Neiner Ersparnisse darzubieten, und dadurch den Geist der Sparsamkeit und Arbeit-samkeit bei denselben zu beleb««. Durch die bereits bestehend« Sparkasse ist die Er-reichung de« obigen Zweckes für den ganzen Bezirk vollkommen gesichert. Die gedachte Sparcassa hat laut de« letzten Rechnung«-Abschlüsse« an Spareinlagen 688.927 fl. 28'/» tr. in Perivahruiig, sie übernimmt auch die kleinsten Beträge zur Fruktifizinmg und ver-zinfet selbe mit 5'/, Eine Concurrenz-Sparkasse könnte wohl di« bis-herig« Anstalt gefährden, keineswegs aber den Zweck nochmals, oder vielleicht gar besser erreich«». 2. Die bestehende Pettauer Sparkasse hat laut des letzten Rechnungs-Ausweife» auf Hypoteken 584.620 st. 93 tr., hievon gewiß über V, an die bäuerliche Bevölkerung des Bezirkes ausgeliehen. Im Fall« einer durch die Conmrrenz d:r Bezirks-sparcasse etwa erfolgenden Verringerung der konstanten Einlagen durch Vergrößerung der Erhebungen müßte . , ■-. . .* . . die Sparkasse in Pettau zur theilweifen Kündigung ihrer Capitalien schreiten, «in» Maßregel, durch welche di« hiesige Landbevölkerung empftnbiich gewossen. ja txi de« so kritischen ZeitverhäUnissc« fo mancher Grundbesitzer dem Ruine preisgegeben werden würde. Die neu« Anstalt wäre aber zu schwach, überall rettend eingreife«» zu können, und selbst wenn sie ti könnte, wäre die Uebertragung der Capitalien mit nam. ha'te» Kosten für di« Schuldner ot bunden. wodurch direkt« «in« VeNbcuerung des Capitales entsteht. 3. Das Gesetz wtlangt, daß bei Errichtung der Sparkasse ein Garantiifond vorhanden'fei. Dieser Garantiefond fehlt der Bezirksver-tretung vollständig: auch da« eigene Vermögen, welches die Garantie abgeben tönnt«, ist bei dem Bezirke nicht vorhanden. Die Gemeinden, vor allem aber die Stadt Pettau, muß sich schon jetzt dagegen f«««rlichst verwahre», daß sie,« irg«nd «i«er Garantie herbeigezogen wird. Die Sparcass« in Pettau verzinset Einlagen mit S»/, und gibt Tarlehen auf Hypotheken gegen S"/„. Dieser Zinsfuß entspricht den lokalen Verhältnissen, und wird auch von der projektirten BezirkSiparcasse einge-halten nxrden müssen, wenn sie überhaupt existenzfähig sein soll. Dadurch wird Niemand aui der Bevölkerung aus der neuen Sparkasse einen Vortheil haben; wohl aber wird nicht nur die bestehende Sparcasse dadurch zum Nachtheil« kommen, sondern auch die neue Sparcasse kaum eine gedeihlich« Zukunft emivickeln können, und au» diesem Grunde wird die Bezirksoertretung immerhin der Gefahr ausgesetzt bleiben, für Geschästsdeficite auf-kommen zu muffe«. (Schluß folgt.) Au« STrain. sOrig -Corr.) Der deutsche Schul-verein hat seine aiigekündigte Aktion in unserem Krön-lau:« in vielversprechender Weife begonnen. Zunächst hat er sür ba» Jahr 1*81 6 Preise h W) st, ausgeschrieben, di« für folche Lehrer bestimmt tino, welche sich besonder« um den Unterricht in der deutschen Sprach« verdient ge-macht habkn. Das Comite des „krainischen -chulpfennig-hat die Durchführung dief«r Angelegenheit übernom-nen und versendet soeben ein Circulare an die Schulleitun-gen, welche» die näheren Bestimmungen enthält. Jnsbe-sondere hebt der Ausruf hervor, daß sowohl aus bäuer-lichen Kreisen der Wunsch nach deutschem Unterricht sehr häufig zu vernehmen ist. als auch, daß viele Lehrer zur Erteilung diese» Unterrichte« wiederholt ihre Geneigtheit ausgesprochen Haben. Bezeichnend ist aber speciell sür Krämer Verhältnisse, daß in dem Ciculare besonders her-vorgehoben werden muß, daß mit der Förderung de« Unterrichte» in der deutschen Landessprache, die zugleich ReichSsprache ist. nicht etwa ein Kampf hetvorgerufen werden soll. Soweit ist ti gekommen, daß wir Deutsche un« entschuldigen müssen, wenn wir durch die fried-lichen Waffen der Schule und der Bildung hindern wollen, daß noch gröbere Sprachgebiet« un« entfremdet werden. Daß aber nicht das Volk selbst, das ja feinen ivahren Vorteil kennt, sondern ganz andere Elemente ganz gut kennen, so fiel cS un« bisher doch nicht bei darüber Won« zu verlieren, den» dem Himmel sei Dank, unsere Vaterstadt ist kein Boden für nationale Aspirationen. \ Mögen die Feinh« de» DeutschlhumS auch jv den äußersten Mitteln greifen um Terrain zu gewinnen, mögen sie «och so listig ihre Fallen stellen, die Stadt Eilll war und wird deutsch bleiben. Die Bevölkeruiy ist zu verständig um die problematisch™ Ilwestittttione», die, sagen wir e« osftn, doch nur dem NotionalitätSdünkel ent-springen, zu verkennen. Wenn sich nun unsere Gegner zu einem deutschgeschriebenen Narod verstiegen und mit Hilfe de«selben im Unterland« Einfluß zu gewinnen dachten, so haben sie sich bitter getäuscht. Die Idee da» Denlschihum mit Hilfe der deutschen Sprache zu bekämpfen ist eigentlich zu absurd. Wa« „SlooenSki Narod" nicht vermochte, da« wird nunmehr der „Süssteirischea Post" zu-gedacht, und während einerseits nach Einführung der slovenischen Spracht in Amt und Schule ge« schrieen wird, entblödet man sich nicht andererseits indirekt zu constatiren, daß da« deutsche Element im Unterlonde da« Vorherrschende ist, daß dasselbe allerorts verstanden wird. Es mag den Schwärmern des slovenischen Phantasiereiche» schwer genug geworben sein zu dem verhaßten Deutsch zu greifen. Nachdem aber da» neue Hochslovenisch derzeit zu wenig populär ist, „so mnß denn doch die Hexe dran* um den nationalen Verjüngungsproceß durchzuführen. Der Bersöhnungskampf an unserer Sprachgrenze wird daher noch lebhafter entbrennen. Darum fort mit allen Halbheiten, allen Unent-schiedenheiten. Rüg um Auge. Zahn um Zahn, sei auch unsere Parole. Jede Nachgiebigkeit erhöht ja nur den unersättlichen Heißhunger der natio» nalen ExaltadoS. Bor Allem aber suchen wir e« zu verhüten, daß einzelne Heißsporne sich im Namen unserer Einwohnerschaft aufzutreten erdreisten. Wir«, 12. April. (Orig -Corr.) Di« zaghafte Form, in welche sich das osficiöse Dementi d«S Gerüchtes von der theilweisen Ministerkrise kleidet, läßt fast ver-nuuhen, daß an demselben irgend etwas Wahre« sein müßte. Warum sagt die „Wr. Abendpost" nicht gerade heraus, daß Minister v. Pino im Amte bleib«? Warum verbirgt sie gewissermaßen ihr Dementi hinter die Mel-dung, daß er nach Linz gehe um feine nach Wien über-siedelnde Familie zu begleiten? Und dann noch eins. Das betreffende Gerücht nannte neben Herrn 0. Pino auch Herrn Conrad v. Eybesfeld: und es ist dies sehr begreiflich insofern« als der eine wie der andere da« Ministerium bloßgeftellt hab«. Ja, wenn e« auf d«n Grad der Bloßst«llung ankommt, fo gebührt Herin v. Pino unzweifelhaft die Palme. Leine Rede über bieWestbahn-vorläge war sicherlich da» Muster einer Rede, wie sie nicht gehalten werde« soll. Es erscheint darum nahezu weißt, ich habe HauS und Geschäft verkauft. — ich ziehe von hier fort." Ernst lackte. „Und ich. Vater? meinst du nicht, daß ich mir eine Stelle al« Buchhalter oder Prokurist suche? — Du gibst mir doch ein gutes Zeugniß, Bater?" Dem alten Manne schien eS plötzlich zu heiß zu werden. Er rückte unruhig im Sopha von einer Stelle zur anderen. „Wie du nur sprichst, Ernst, und wie du auSsichsl! — wahrhaftig als habest du zu viel getrunken." „Möglich I" lachte der Sohn. „Du gibst mir doch ein gutes Zeuguiß, Bater?" „Was willst du heute Abend von mir?" rief plötzlich auSbrechend der Kommerzienrath. „Ich kann nichts für dich thun. — ich habe Schaden bei dem Handel um das theure Hau« — höchsten« bekommst du ein geringes Darlehen, — gegen Zinsen natürlich — und gegen Abzahlung. Du bist mit dem anderen, dem Ber--im Bunde. du haft ihm beigestanden, hast mich an ihn verrathen. — ich weiß alle«, ich hatte meine Spionc, die dich bei ihm au«- und eingehen sahen. Willst du leugnen, seine Frau in . . . besucht zu haben, he? Denkst du wirklich, mich hintergehen zu können? Ihr hofft mich in« Grab zu ärgern, um desto schneller den Besitz de« großen Vermögens zu erlangen, aber ihr sollt euch täuschen, — du auch!" Ernst lachte so laut und höhnisch, daß es schauerlich durch da» stille Hau« klang. „So mußte e« kommen, Vater, wahrhaftig, so mußte«« kommen ! — Ich war als« mit Paul im Einverstäudniß, ich vermittelte wohl gar zwischen ihm und seiner Frau, nicht wahr? Ha. ha, ha, da« ist köstlich! — Aber warte einen Augenblick, Bater, geh nicht gleich zu Bette — du hörst noch von mir!" Sein höhnischer Blick streifte das Gesicht de» Alten, er nickt« ihm zu und ging in sein eigene» Zimmer. Der Kommerzienrath trocknete sich den Schweiß von der Stirn, — Gottlob daß diese Stunde vorüber war. Mochte Ernst sehen, wo er blieb, da« kümmerte ihn nicht, seine Kinder dachten ja nie an ihre Pflichten gegen ihn. nur-- Ein Pistolenschuß, im engen, rings ver-schlofsenea Zimmer wie ein Kanonenschlag wider-hallend, unterbrach seinen Monolog. Wa« war da«? Der Kommerzienrath kroch zurück in die Ecke des SophaS, er duckte sie wie ein er-schreckte« Kind lind hielt die Hände vor da« Ge» ficht. Nein doch, nein, fort mit dem grauenhaften Gedanken, — er hätte ja trotz allem und allem seinem Sohne doch etwa« Kapital gegeben. — er handelte ja nur zum Besten seiner Kinder — warum denn gleich so BöseS denken, er-- Wa» wollt ihr, Leute? Seit ihr verrückt, hier so mitten in der Nacht hereinzubringen? — Es ist nicht wahr — es ist nicht wahr! Ader endlich stand er doch zitternd auf und folgte den Erschrockenen, Flüchtenden. Sein Blick schien starr, seelenlos, er wagte nicht, da« Zimmer seine« Sohne« zu betreten. „Ich sollte noch von ihm hören," stammelt« er, „ich kann nicht zu Bette gehen, Ernst will mich sprechen." Den Dienern graule e«. Sie holten den Arzt, und al« dieser kam, da hotte er nicht nur zu konstatiren, daß die Kugel au« Ernst» Pistole da« Herz de« jungen Manne« durchbohrt und ihn augenblicklich getödtet, sondern auch, daß der Kommerzienrath seit jenem entsetzlichen Ereigniß geistig umnachtet war. Die Vorboten diese« Zu-stände« hatten sich längst schon gezeigt, jetzt war er wirklich eingetreten und ließ der Wissenschaft keine Hoffnung auf spätere« Wiebergenesen. In seinem reichen Palaste konnte der Un-glückliche bleiben, er schadete niemandem, aber ihm selbst war jede Lebensfreude verloren. Er glaubte sich arm, zählt die Bissen trokenen Brodes und rang die Hände aus Furcht vor der Zukunft. Umgeben von Millionen war es fein &>o«, sich für einen Bettler zu halten.---- Paul und Helene lebten in Italien, wohin auch die Leiche Manuelas gebrach worden war. Auf dem einfachen weißen Steir., der ihre Ruht-stätte schmückt?, stand nur der Name Gemma, ihr Vorname, wie sie ihn al« junge« Mädchen ge- den Kampf schüren, neigen di» gerade!» unglaublichen Deiail« eineS Streite». den die Subventionirung einer deutschen Abeuvjchule h'roorgerusen. welche »on der qe-sammlen Einmohnerschast mit ungeibetliem Jubel begrüßt wurde. Nur von Seite der Geistlichkeit wurde eine Opposition gemacht, die sich di» zu der Drohung verstieg, leinen Schüler der deutsch«« Abendschule »ur Communion zuzulassen. Da» eben entworfene naturgetreue Bild eine» Nationalslovenen ist gerade nicht einladend, aber man kann noch immer achten, selbst wo man nicht begreift. Wa» soll man aber von folgendem Bilde sagen. Sin anderer slovenischer Eiferer, ivir tonnen den Namen rennen, Herr Lapayne, ist Direktor der deutschen Bürger schnle in ©urtjclb. Das ist ein Unglück sür die Schule, eine Ungeschicklichkeit der Herren, die ihn ange> stellt, aber am Ende ist er selbst zu entschuldigen; er «weist sich vielleicht gerade al» Leiter einer deutsche» Bürgerschule als sehr wirksam für die slooeniche Nation. Nun ist aber di« Schule mit großen Kosten am unrechten Orte erbaut, sie wird wenig frequentirt, .Herr Lapayne zitiert um seinen Posten, den er als Patriot halten mui Da wird der deutsche Lchuloerein gegründet. Und sieh«, einer der ersten Petntten ist unser .Elovenc", der schon im August v. I. sich an den Verein um Unterstützung «»endet. Die VercinSleitung. wie e« scheint sehr gut unterrichtet, labt aus vielleicht übertriebener Höflichkeit sein Gesuch und, antwortet. Dieser deutliche Mangel an Entgegenkommen soll Herrn Laßayne nicht gehindert haben, heuer nochmal« um Unterstützung ein-jnschreiien. Da» leyte Gesuch erfuhr eine eigenthümliche Beleuchtung durch da» gleichzeitige Erscheinen eine» Aus-sahe» im Märzheft von Titte» S Pädagogium unter dem Titel „Da» s'.ovenische Volksschulwesen der Gegen-wart" vom Bürgerschul-Director I. Lapayne in Gurkseld. Dieser Äussa» ist von einem streng slovenisch nationale« Standpunkte au» geschrieben, und bedauert wiederholt, daß durch „die obligate Vorschrift des Unterrichte» in zwei Sprachen, der Fortschritt ungemein erschwert wirde" und daß in nächster Zukunst sür die Hebung de» slovenischen Schulwesen« nicht viel werde geschehen wollen. Wir erwarten, daß der Schulverein sür eine solche Gesinnungslosigkeit die gebührende Antwort finden wetdt, und bezwecken, daß durch die Verbindung des genannten Vereines mit hiesigen PersSnlichkeite», Vor. sorge gegen ähnliche Uederoorleilungs-Absichten ge-troffen ist. Kleine Chronik. Eilli. 13. April. (G « m e i n d «r a t h.) Der Gemeindeau»« fchuß tritt morgen zu einer vertraulichen Besprechung zusammen. In derselben sollen Beschlüsse über die Feierlichkeiten anläßlich der Vermählung de« Kronprinzen Rudolf gefaßt werden. (Schülerproduction.) Im Salon der besang. und Clavierlehrerin Frau Paula Si«c fand Sonntag den 10. d. eine Schüler-Produktion statt. Die Musik» wie die Gesang«-vortrüge waren verständnißvoll den Fähigkeiten der Schiller und Schülerinnen angepaßt und gaben «in treffliche» Zeugniß von der vorzüglichen Unter» nchlSmrlhod« der Lehrerin. Bon den Eoncertante«, die sämmtlich mit Geschick und Präcision sich führt und wie sie ihn später auch zu führen wünschten Immortellen und grüne» Blätterwerk tlberrankten den Fleck Erde, der elnem müden Herzen Ruhe und unzerstörbaren Frieden geboten. Der Maler war ein anderer geworden, seit ihn die Folgen seiner Sorglosigkeit so nahe an den Rand de» Verderben» brachten. Damal« wurde zwar von Seiten der römischen Künstler der Straf» antrog zurückgezogen, aber da da» Urtheil bereit» gefällt und der Thatbestand «ingeräumt war, zu spät, um noch die Vollstreckung verhindern zu kön-ntn. Paul hatte mit feinem lebhaften, sanguini» schen Naturell, mit dem unbändigen Freiheisbe» dürsniß. welche» alle seine Schrille bezeichnete, einen Monat hinter Schloß und Riegel verbringen müssen, — ihm graute noch, so oft er an die Oual dieser wenigen Wochen dachte. Eine» ge-weinen Vergehen» bestraft, ohne Nachricht von der, die er liebte, ohne seine gewohnte Thätigkeit zind da» Recht der Selbstbestimmung durchlebte er Tage und Rächte in halber Verzweiflung, aber doch nicht, ohne au» dieser herben Erfahrung einen dauernde« Nutzen zu ziehen. ihrer Aufgaben entledigten und von dem anwe-sind«« Publikum durch wohlverdienten Beifall ausgezeichnet wurden, möchten wir namentlich di« Fräulein» L. Mathe» und Z i n a u 11 lobend erwähnen. Erstere» Fräulein fang eine Romanze au» der Oper „Der häusliche Krieg", Letztere» eine Eavatina au» der Oper Euryante. Wir lernten hiebei eine liebliche Sopran» und eine metallvolle Alt-Stimme kennen. Den schönsten Bewei« wa» eine tüchtige Gesangschule in überaus kurzer Zeit, d. i. in drei Monaten, zu erzielen vermag, erbrachte Fräulein Olga Lenk von L e n 11 n f 11 ö, welche die Arie „Heil'ge Quelle" au» Fizaro« Hochzeit mit tiefem Empfinden und Bravour vortrug. Die umfangreiche sympathische Stimme, sowie der feelenvolle Bortrag ließ den Götterfunken eine» reichbedachten Talente» erkennen. (Gottschee.) Der im Rathsaale versam-melten GemeindeveNetung wurde vom Bezirk»» hauplmann die Mittheilung gemacht, daß ein Gotische«, Herr Johann Stampfl, Privatier in Prag den Bettag von 100.000 fl. nl» Fond» für 42 Stipendien bestimmt hat, zu deren Genuß die deutschen Angehörigen deS ehemaligen Herzog-thum» Gottjchee berufen sind; die Gemeiodever» tretung von Gotischer hat da» Recht der Prtsen» tation. Herr Stampfl wurde unter Jubel zum Ehrenbürger der Stadt Gottschee ernannt. (Theater.) Sonntag den 10. d. ging Kalchberg» Rittercomödie „Die Grafen von Cilli" in Sceue. Der diesmal sehr zahlreiche Besuch muß jedenfalls demLocalpatriolismus unserer Einwohner« schaft angerechnet werden, desgleichen auch der ab und zu laut gewordene Beifall. Das Stück selbst eignet sich besser zur Lectitre al» zur Aufführung. öS enthalt zu viel Reflexionen und zu wenig Handlung. Trotzdem die Regie in unbarmherziger Weife das Textbuch gekürzt hatte konnten doch ermüdende hängen nicht eliminirt w«rden. Um die Aufführung machten sich Herr H a m p l als Graf Friedrich, Fräulein V a n i n i als Veronika von Dessenitz und Herr Direktor Mayer als Graf Hermann recht verdient. Der vom Decorations» maler Mayer jun. «och einem Bilde trefflich ausgeführte Prospekt (Burg Obercilli) erntete stürmischen Beifall. — Die Aufführung des für Montag und Dienstag anb>raumt gewesenen Pas-sionsspiele» .Leben. Leiden und Sterben Jesu" wurde von der Statthalterei nicht bewilligt. (Humor verloren Alles verloren.) Wir haben in letzter Nummer Reflexionen von R. Geister veröffentlicht. Neuerdings sind uns von ihm „Osterbetrachtungen eine« Jnternirten" zu-gekommen. Dieselben sind voll köstlichen HumorS geschrieben und werden wir sie in der nächsten Sonntagsnummer bringen. (Die Sonne bringt'» doch an den T a g.) Der Schmied Florian Scheidinger aus Riedling hatte in den Fünfziger Jahren mit der Toglöhaerin M. Auer ein intimes Verhältniß unterhalten, dem acht Kinder entsprossen waren. Mit diesem überreichen HimmelSsegen kehrten auch die bittersten Nahrungssorgen ein. Sein kärglicher Wochenlohn genügte kaum für das Notdürftigste. Er hat ihn jetzt kennen gelernt, den Riesen „Geld" mit seiner erdrückenden Macht, er w«iß. daß da« todte Metall eine furchtbare Herrschaft übt, daß e« refp-ktirt werden muß um nicht in feinem schrecklichen Zorn die wahren Güter de« Leben« zu besrohen. Und noch Sin«, noch ein Bessere«. Paul hat vor der, I»le sei» Leben theilt, die er auf Händen ttägt, kein Geheimniß mehr. E« zieht noch wie der Nachhall eine« Schmerzes durch Helenen« Seele, fo oft sie der Todten denkt, welche vor ihr Paul« Herz auf Augenblicke er» füllt, aber sie hat verziehen, hat es gelernt, nicht dem Unerreichbaren müßig nachzutrauern; ihre rastlose Eifersucht ist verhallt iu schönem, vollem Vertrauen. Das große Bild hat auf der Ausstellung den ersten Preis errungen, aber verkaufen wollte e» der Künstler nicht. Zu wehmütige Erinnerungen haften daran, e« ist in doppelter Beziehung ein Stück feiner eigenen Geschichte. Es hängt im Familienzimmer über dem Sopha und Helene duldet nicht, daß ein Stüubchen den frischen Farbengianz berühre. Ende. I« Mai de« Jahre« 1868 wandert« Scheidinger mit seine« achtjährigen Sohne t^ach Prag, wo er für Letzteren eine Unterkunft z« finden gedachte. Am Ufer der Mur verfiel der vor Hungex und Müdigkeit erschöpfte Knabe iu einen tiefen Schlaf. D«r Vater überdachte die traurigen Tage. Plözlich faßte er den »ntsetzlichsn Entschluß seinen Sohn zu todten. Dem Entschlüsse folgte sofort die That. Er warf sein schlafende« Kind in die Wellen der Mur wo dasselbe spurlos verschwand. Die Nachfragen beantwortete er dahin, daß ihm der Knabe ent» laufen fei. — Al« nun diese« Frühjahr die StellungSpflicht de« verschollenen Sohne« eintrat, und nach demselben von amtswtgen Recherchen ein-geleitet wurden, gestand der Vater seine That. Buntes. (Ein amerikanischerEisenbahn» k ö n i g.) Die Newyorker Handel«;«tung veröffent» licht folgende» Bülletin: .Iay Gould nebst Ge-folge hat in der vergangenen Woche seine Staate» bereist; er fuhr auf seinen Bahnen, sandte und empfing Depeschen auf feinen Drähten, erwies sich hier und da gegen getreüe Sickdte gnädig, ließ fich huldigen und kehrte nach seiner Residenz Newyork zurück. Bülletin» hielten da« Publikum über seine Bewegungen m Kit." (Gegen da« Tabakrauchen.) Durch ein Edict de« Eommunalrathe« von Uuterhallen im Schweizer Eanton Schaffhaufea ist jungen Leu-ien im Alter unter 15 Iahren da« Tabakrauchen iowohl auf der Straße wie in ihrer Behausung strenge untersagt. Da« Journal de« Vereine» .Contre 1'abus du tabac*, in welchem diese Bestimmung veröffentlicht ist, «nthült eine dem .Eourrier de l'Escaut" entlehnte merkwürdige Geschichte von einem dreijährigen Kinde, da» jüngst Aufnahmt in einem Londoner Hosvital fand, weil e» an Gliederlähmung litt, di» durch gewohnte« un-müßige« Tabakrauchen verursacht wurde. (Palmsonntag S-S i t t e n.) Der Name Palmsonntag rührt von der christlichen Gewohnheit her, am Sanntag vor Ostern Palmzweige zu weihen, um damit di« Prozession zur Eriunerung on Christi Einzug in Jerusalem abzuhalten. Die mannigfachen Gebräuche aber, die sich an ihn knüpfen, weisen aus heidnische Sitten zurück, und selbst die sozenannte Palmeselprozession leiten viele Gelehrte von dem Eelritt her, der in Persien zur Feier dc« Frühlingsanfanges stattfand, bei welchem man Palmzweige al« Symbol de« Siege« über den vernichtenden Winter trug. In nördlichen Ländern ersetzt man die Palmen durch Zweige von Buchsbaum, Silverpappcl« und, wi« z. B. in Berlin, durch Weiden, welche Blätter oder Knospe« haben. In Belgien befestigt man die geweihte« Palmzacken (palintakjcns), kleine BuchSbaumzweige unter den Dache de« Hause«, um es vor Feuer zu schützen. Die Linder schmücken daS steinerne Weihwasserfäßchen damit, welche« über ihrem Veite bängt, und benutzen sie bei schicklichen Ge» legenheittn als Weihwasserwedel. In vielen Gegen» den steckt man auch eine» geweihten Zweig auf da« Stück Land, um es vor Hagel zu bewahren, und im Limburger Lande ziert man die Gräber damit. In Deutsch-Böhmen müssen die Haselnuß» palmen zur Verhütung olle« Unheil« in der Wohn» stube, im Stalle und auf dem Schüttboden zwischen den Balken, an der sächsischen Grenze dagegen al» Blitzableiter unter allen Dächern befestigt werden. Entsteht in Hessen eine Feuer«brunst, so wird auf dem Heerde ein Feuer angezündet, in welche« man einige geweihte Zweige wirft. Auch giebt man dem kranken Vieh Wasser zu saufen, in da« man eine Palme gesteckt hat. Die auSgeschossenen Blüthen oder Kätzchen, „Palmenkätzchen" oder wie man sie in Oberbaiern nennt „Palmennudeln", haben eine ganz besondere Heilkraft. Die Deutsch-Böhmea verschlucken drei davon, um daS Jahr hindurch vor Fieber sicher zu sein; im Sger- und Leitmeritzer Kreis aber braucht man sie al» Schutz vor Zahn-weh, und in Niederösterreich zum Schutze gegen Brandunglück. In London herrscht die Gewohnheit, am Palmsonntag« ganz snih „palping" zu gehen, d. h. au« der Umgegend Weidenzwei,e mit Schäfchen zu h»leu, um Hüte und Knopflöcher damit zu schmücke«, und in Amsterdam lause« die Kinder mit sogenannten „palmpascheu" umher. E» sind die« gebacken« Kranze oder Bräzeln au» Brodteiz In denen (in Kreuz liegt, da» an einen schSn ver« zierten Stab gebunden wird. In den vier offenen Rüumen zwischen Kreuz und Kranz sind kleine Hähnchen eingeprägt, und über dem Stock be-findet sich ein größerer Hahn. DaS Ganze wird mit BuchSbaum geschmückt. In den Dörfern RiederösterreichS pflegt man einen dichten Busch von Pdmenzeigen an der Spitze eine« hohen, schlank und zierlich aus trockenem Fichtenholz ge-schnitzten Stamme« zu befestigen. Aehnlich find die Palmensttäuß« in der Umgegend von Basel. Schon am Sonntage vor Palmsonntag ziehen die «vchulknaben dinaus in den Wald, um Stechpalm-zweige, womöglich mit rothen Beeren, die viel Glück bringen, zu holen. Diese werden in der Krone eine« TannenbüumchenS befestigt, welche» außerdem mit Zweigen von Buchsbavm, mit Hasel-rulhen, Aepseln und flatternden Bündern geschmückt ist. Nach der Palmenwcihe in der Kirche geschieht ein Umzug. Al» Belohnung erhalten die Palmen-träger schöne frischgebackene Aepselkuchen. Wer die schönste Palme hat, ist der Held be» Tage». Corrtspondenz der Redaction. Löbl. Redaction deS „trieftet Tag-b l a 11" in trifft. In unserer Nummer 27 vom 3. d. hatten wir unier der gleichen Rubrik Ihnen bekannt ge-geben, bafi wir, wenn Sie schon unser Platt plündern, ohne die Quelle anzugeben, Ihnen dies in Gottes Namen nicht weiter nachtragen wollen, daß es jedoch nicht dem journalistischen Anstand« entspreche, einem Blatte No-tizen zu entnehmen, und selbe unter dem hochtrabenden Titel: „Orig-Ber. de« Trieftet: Tagblatt" zu veröffentlichen. Jene Zellen scheinen Ihnen entgangen zu sein, denn in ihrer Rummer vom 11. d. bringen Sie wieder «inen „Otig.--Ber des trieftet Tagblatt", det unsetet Sonntags Nummer vollinhaltlich entnommen ist. Es betrifft die« den Frriheitöschwärmer. Wir ersuchen Sie höflichst in Hinkunft di« Quelle anzuheben, oder wenigsten» den Titel „Orig.-Ber. des Triester tagblatt" wegzulassen, nachdem die« speciell für Jht Blatt, welche« übet andere Blätter in puntto Notizendieberei so sorgsam iiSacht hält, entschieden nicht paßt. An den anonymen Einsender det Bettachtungen über die »Südfteirische Poft" in Pragerhos. Wollen Sie uns gefälligst Ihren werthen Namen anheben, und iht Eingesendet finde! unter Beobachtung det strengsten Discretion vollinhaltlich Ausnahme. Nicht gefertigt« Correspondenjeu x. werben principiell nickt berücksichtiget. Kourse der Wiener Börse vom 13. April 1881. Goldiente...........93.35 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 77.05 „ „in Silber . 77.85 1860er StaaiS'Anlehen»lose .... 132.25 Bankaktien........... 823.— Creditactien...............301.— London............118.20 Rapoleond'or.......... 9.34 I. k. Münzducaten........ 5.54 100 Reichsmark.........57.65 Pränumcrations Einladung. In der nächsten Nummer unseres Blatte» beginnen wir mit der Veröffentlichung dc« Romane» „In den Hewittern der Zeit" von Max Bozlrr. Gleichzeitig eröffnen wir ein neue» Abonnc» aient auf die zweimal wöchentlich erscheinende „Cillier Zeitung" und kostet dieselbe vom 15. April di» 30. Juni für Cilli fl. 1.25, mit Postver-sendung fl. 1.40. Zu diesem Abonnement macht die ergebenste Einladung Die Administration d. „Cillier Zeitung" Herrengasse Nr. 6. Der Feiertage wegen erscheint die nächste Rummer der „Cillier Zeitung" Samstag Rachmittag « Uhr. Lei meinem Scheiden aus Cilli allen meinen Freunden und Bekannten ein hera'Iehes Lebewohl. Anton Smola. Ein tüchtiger der auch Kilber abstechen kann, wird im „Kötel Elelant" Cilli aufgenommen. #i«M €iamthosr Freitag friachgefangene Äiiret»" jeden 162—2 *5 'stellen 182—1 Coeuv Hahn und Henne 10 fl. Eier pr. Stück 20 kr. abzulassen. CllU, Villa Xiidla. 184—2 Junger Vorstehhund iu verkaufen. — Neugasse 157, I. Stock. 183-1 STROHHÜTE werden zum Putten, Färben und Modernisiren angenommen und promptest geliefert bei 172_I Alexander Metz in Cilli, Ttahnhofgasse, und 119—13 Eschenpfosten kauft in allen Dimensionen E. J. Seeder in Heilenstein bei Cilli. Ausverkauf von 190— Herren- iut weißem „ .. „ 1.— „ Ein Paquel enthält 6 »der 8 Dortionen Depot« sUr Cilli bei Herren : Traun & Stiger, Wallaml & Pell«-. Druck und Verhg von Johann Rakasib in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Mix Besoui.