Ar. 81. Donnerstag, bcn !>. Hctoöcr 187». 1Y. Jahrgang. Cillier Zeitung. --- PränurreraHons-Bedingungon. ^ür O'illi: Mit Post- T.inntiiiii .. . -m vrrseudunfl: • I,ä* Woltintrii ..».«> • • • *■- l'nltjidtq . . . J.iu iino !Cn.) . . .11.40 »«ml itvftiBvn« tfiuzrinr ^tumnirrii 1 fr. m — _ __# Erscheint zeden Donnerstag und Lonntiig Morgens. lussräts xvsrclon sngvnommsn in bn »N>«!»„»N »et „4i0itt .Srinittfl". Hn-1 Knjoflc tlr. « (»mli»tuild«ch. *- ----* Pvlittschc Rundschau. CiUi. ö. Cctobfr. Ackern trat in Wien bei Reichsruth zu« fnmntctk Jetzt nachdem nunmrtfr alle Ergänzung»-wahlc« für da» ^Ib^coiDncteuljau« vollzogen sind, ist e« möglich, sich da» Siimmveihaltvjß der beide« großen Parteien zu velgegenivartigen. Die Bers«-ssu»g?partei verfügt äoer 169 Summen. Ihr zur Leite stehen Z Xmh.ncn, 2 Dttnok al»n und 2 Italicuer. die zum mindeste» in allen staatsrechtlichen Fragen um der Lerfaffungspartei stimme» werden. Die uerfaffjntzatreue Opposition wird somit 176 Stimmen zäh.en. Auf der Rechten deS Hauses vereinigen sich dagegen folgende Frac-tionen zu der großen „autonoTiiiftifdirn Partei Der Etub der czechiscden Abgeordneten, der mit Einschluß der Feudalen 59 Mitglieder zählt. Der Polenciub mit 57 Mitgliedern und die Recht«. Partei mit 6«» Stimmen. Rechnet man zu kiesen 172 Stimmen noch die 5 Stimmen der Minister, welche ei» Mandat besitze», dann zählt die Regierungspartei 177 Stimmen, verfügt also über eine Majorität Einer Stimme. Am Tage vor der Eröffnung des Reichs» rathes traten die verschiedenen Parteien zusammen um ihre Organisation zu derathe». Die bei weitem stärkste Versammlung war die der Ber-fassungspartei, an welcher 161 'Abgeordnete aller Schattirungen theilnahmen. Daselbst wurde die Einsetzung eines Einundzwanziger Eomitv« beschlossen, welches in allen die Verfassung und ihre Au»suh,ung»gescyc betreffenden, so wie in allen formelle» Par'eifragen die Einheit der Partei wahre» soll. O« Referent Dr. Ruß bemerkte im Lause seiner Reve, daß die Berfassungspartei den Kampf nicht anstrebe und ihn nur aufnehmen werde, falls er ihr aufgedrängt werden sollte. Die böhmischen und mährischen Ezechen traten gemeinschaftlich zu den konservativen Großgriiiidbcsitzern a»S Böhmen und Mähren zu einem Club zu-sammen, welcher den Namen böhmischer Club im ReichSr..the führen wird. Es heißt, daß die Ezechen die Absicht eine RechlSverwahrung zu er-lasse», aufgegeben haben und lediglich ihren Ein-tritt in das Haus in einer motivirten Erktärurg rechtfertigen werden. Sowohl dieser Elub als die Rechtspartei haben beschlossen, a» der Leitung der Autailomiste» Partei durch Delegirte theilzu-nehmen. So weit sich die Resultate der preußischen Ur wählen bisher überblicken lasse», haben die tft» beraten ungefähr fünfzig Sitze verlöre». W?der die vereinten Liberalen, noch die vereinten Con-fcri'alivcn dürfte» in dem Landtage über die Mehiheit verfugen und somit werden die Ultra-montanen, die verstärkt zurückkehren, eine günstige Stellung einnehmen, die sie auszubeuten suchen werden. Die Wiedereröffnung der spanischen Eorte» ist auf nächsten Monat und die Hochzeit des Königs Alfon« auf Anfangs December angesetzt worden. Im Januar werden die EoneS die Etitanische Reformfrage und da» Budget diScutiren. Das „Imparial" eiwähnt eines Briefes einer politischen Persönlichkeit, wonach Frankreich an Spanien die Anfrage gestellt hätte, welche Politik e« mit Bezug auf die im östlichen Europa angeregten Fragen einzuschlagen beabsichtige, und Sennor Eanava« del Eastillo, über den Gegenstand zu Ratde gezogen, keine Meinung ausdrücken wallte. mit dem Bemerken, daß er Mangels hinlänglicher Information dies zu thun außer Stande wäre. Die Engländer haben in Afghanistan am Donnerstag einen Sieg erfochten, der ihnen vor-! läufig die Folgen einer Niederlage gebracht hat. An dem detieffenden Tage wurde — wie „Reuter« Bureau" aus Zimla meldet, — das englische ^ager am Shutargarban von mehreren unabhängige» Stamme» angegriffen, letztere wurden aber zurückgeworfen und verloren 20 Todte. Die englisL.cn Truppe» hatten 6 Verwundete. Nach einer weitere» Nachricht aus Simla ii't aber die Lerbindung mit dem Shularaardan auf beidenSeiten durch die am 2. d. zurückgeschlagenen Stämme ab-geschnitten worden. Nach der letzten Meldung würden also die im Shutargardanpasse befindlichen Truppen in einer Falle sitzen. Iacub Khan hat ein sonderbares Ansinnen an die Engländer gestellt, er hat, weil er befürchtet, daß beim Borrücken der englischen Truppen Balahiffar von den afghanischen Regimen« lern g plündert werden könne, dem General Robert« gerathen, den Bormarsch nach Kabul aufzuschieben. General Roberts ist indeß nicht gewillt auf die Wünsche de« Emirs cinzngehe». Gemrind-rath« Diyung vom «. Oct. Den Hauptgegeustand der Sitzung bildet die Modificirung des Begräbnißstatutes im Sinne der von der Statthaltern «floffenen Entscheidung. Der Obmann der Friedhof«-Commission Dr. Prossinagg reserirt i» dieser Angelegenheit. Die vo» der Statthalter« vorgeschlagenen Aenderungen werden einzeln durch berathen und nach den Anträgen der Friedhof« - Commission angenommen. Nur bei A 2 des Statutes entspinnt sich eine leb» hasteie Debt:ie. Der Referent beantragt die Aen- Zcuillcton. Zu spät! Ein GesellschastSbild Roman von W. Höffer. «9. Fortsetzung.^ Madame wehrte mit beiden Händen. Sie schüttelte den Kopf, das: die falschen Locken flogen. — Nichts da, Baron.' Wen» diese Leute entdecken, daß wir einander kennen, so ist Alles verloren. Und ich sagte Ihnen schon, daß die Polizei nicht erst aufmerksam gemacht werden darf. Der Baron sah über die Achsel. — Schon einmal in ihren Klauen gesteckt, Leßner? Pfui Teufel, wie unangenehm! Madame preßte da« Taschentuch an ihre Lippen. — Sie sind hart, Baron. Wer immer reich war, ber sollte nie den Armen verurtheilen, dessen edelste... » — Ja! Ja! unterbrach der Aristokrat. Lerschone» Sie mich mit der Fortsetzung, Leßner. Bon armen beuten mag ich nichts hören. Armuth ist widerwärtig und gemein, da» sollten Sie wissen. Und mit einem flüchtigen Kopfnicken entfernte sich der Flaneur, um mit seinem blassen, über-«üdeten Gesicht, der kraftlosen Haltung und den halbgeknickten Knieen wieder hineinzusteuern in da« Getriebe des Iungfernstiege«. Ziellos, wie immer, dlasirt, übersättigt von allen Genüssen des Lebens, in grenzenloser Ueberhebung auf daö bürgerliche Hamburg herabsehend, uns dennoch heimlich vo» Neid erfüllt, so oft ihm eine Gruppe junger Veute begegnete. — Kommt vom Bier, da« die Plebejer verschlucken, dachte er ingrimmig, von dem vielen Fleisch und den groben Mehlspeisen, daß sie so übertrieben derb aussehen ... Schultern wie Lastträger und Wangen wie Bauern. Puh I Wo bleibt da die Eleganz? Und nach diesem Monolog schlenderte er auf das Berdeck eine« der Alsterdampffchiffe, nur weit es eben abfuhr, und weil e« ganz einerlei war. wohin er sich begab. Die Langeweile zog unficht-bar mit ihm. das wußte er schon aus Erfahrung. Frau Leßner gestattete sich nach der Entfer-»ung ihre» Gaste« einen Monolog, der an Deut-lichkeit nichts zu wünfchen übrig ließ. Ihre fette Hand ballte sich hinter dem Fort-gehenden zur Faust. — Du sollst ohne Hochzeit da« Mädchen nicht haben, alberner Nair! zischte sie. I arauf verlasse Dich! Und wenn Du einmal verheirathet bist, mit meiner Tochter rechtmäßig verheirathet . . . ach, dann freue Dich der Abrechnung zwischen uns Beiden! Sie füllte eine kleine Federtasche mit Geld, ließ eine Droschke kommen, und suhr in die ele-gantesten ConfectionSgesctüfte, um einen Anzug zu-fammcnzukanfen. Da« Ladenpersonal wußte reich-lich entgelten, was ihr der Baron an gering-schätziger Behandlung zugefügt. Sie wachte e« wie er, nur mit dem Unte,schied einer l»absüchtigen Pfennigfuchser«. Dann überlegte sie, ob j?tzt schon für die Familie Orthloff Geschenke einzukaufen feien. Aber nein ... da« war zu srüh. Eine Mutter, die nach zwanzig Iahren unvermuchet ihr Kind wieder-findet, denkt nicht an Putz und Geschmeide. Das neue Costürne wurde angelegt, und die Wangen ganz weiß geschminkt, dann fuhr Frau Leßner gegen Abend zum Theilfeld. Unterwegs prüfte sie nochmal« ihre Papiere. Tauf- und Trauschein, den Todtenscheiu ihre« verstorbenen Manne« und den Taufschein ihrer Tochter Anna Louise, geboren zu Hamburg am zwölften November 18" ... e« fehlte nicht«, und die würdige Dame überließ sich sehr ange-nehmen Zukunftshoffnungen, in denen die ersehnte schwiegermütterliche Rolle allen anderen voran-stand. Wir eilen vor ihr die drei Treppen di« zur Dachwohnung der Orthloff'« empor, und betreten da« kleme, gemüthlich warme Zimmer. M«m« und Cva binden Bouquet« wie immer, die beiden derung des Paragraphen dahin: „Die Stadtge-meinde iSilli errichtet der ihr durch gesetzliche Vc-stimmungen zukommenden Verpflichtung zufolge einen allgemeinen Begräbnißplatz zum Behu'e der Beerdigung der im Stadtbezirk Verstorbenen, eventuell auch fremder, nach oen im vorige» Paragraphen eiul.oiicne» Bestimmnngin. ^etdslverständ-lich stcdl es sowohl Einzelnen als Korporationen frei. Beerdigungen a»f dem hiesigen protestantischen FriedKofe bis zu dessen Schließung oder auf et-waigrn anderen zu errichtenden Begräbnißstältcn bei Beowchlung der durch die SanitätSgesetze und Vorschriften festgestellten Bedingungen vornehmen zu lassen." G.-R. Stepischnegg hält daraus eine längere Rede, wobei er mit der Moitvirung, daß den, re-ligiösen Gefühle der Angehörigen der hiesigen evangelischen Gemeinde Rechnung zu tragen sei und daß eine Beerdigung von Personen verschieb dener Eonfessionen auf ein und derselbe» Be-gräbuißorte sicher nicht den Wünschen der einzelnen Konfessionen entspreche. — den Antrag stellt, den § 2 in folgender Weise zu styltsiren: „Die Stadt' gemeinde Cilü errichtet der ihr durch gesetzliche Bestimmungc.i zukommenden Verpflichtung zufolge einen Btgräbnßplatz zum Behufe der Beerdigung der >m Stadtbezirke Verstorbenen, ohne damit einen Zwang ausüben zu wollen, daß die Verstorbenen auf diesem Platze beerdigt werde« müssen. Der nichtkatholifchen eveniuell protestantischen Kirchen-gemeinde oder Andersgläubigen von Cilll, wird ein Theil dieses Begräbnißplatzes innerhalb d>r Friedhofseinfriedung für den Begräbnißplatz ihier Glaubensgenossen überlassen, auf welchem sie selbst-ständig und frei verfügen können. Selbstverfländ-lich steht eS frei dieses Anerbieten abzulehnen oder von demselben Gebrauch zu machen." Dr. HigerSperger ist weder für den Antrag des Berichterstatters noch den des G.-R. Stepisch-nigg. l5r bemerkt, daß die Begräbnißsrage wie sie von tem Vorredner angeregt wurde nicht in daS Statut gehöre, sondern lediglich Sache eines erst zn erzielenden UebereinkommenS sei, welche« die Fricdhof^-Commission einzuleiten habe. Redner ist für eine Aenderung de» Paragraphen tm Sinne der Statthalterei-Aufklärungen. Nachdem noch der Vorsieende Dr. Necker-mann eine klare Auseinandersetzung über den Zweck der Errichtung deS neuen FnedhofeS gegeben, wird der Antrag Dr. HigerSperger», dem sich auch der Referent der Frieohofs-Commission anschließt, an-genommen. G.-R. Stepischnegg wünscht noch besonder», daß sein Antrag genau in oaS Protokoll aufgenommen werde und derselbe bei Vorlage des geän-denen Statute« der hohen Statthalterei zur Kenntniß gebracht werde. Der Obmann der Friedhof«-Commission be-richtet nach Durchberathung der Aenderungen der übrigen Paragraphen, daß bezüglich Anschaffung der beschlossenen zwei Leichenwagen da« Erforder-liche veranlaßt worden sei und daß die Bestellung der Bespannung im Offertwege ausgeschrieben werben würde. Die Schließung der beiden alten Friedhöfe wird an einem erst näher zu bestimmenden Tage stattzufinden haben. Wahrend der nächsten 20 Jahre dürfen die alten Frirdhöfe keiner anderen Bestimmung zuge-sührt werden. Anbelangend den protestantischen Friedhof wird der Antrag Dr. HigerSperger« dahingehend: ES fei die Schließung des protestantischen Fried-boke» anzustreben und wegen Ueberlaffung eine« gewünschte» Theiles am neuen städtischen Friedhofe ein Einvernehmen zu pflegen, angenommen. Für Schließung des protestantischen FriedhofeS sind sanitäre Verhältnisse und dir Behinderung der Stadlerweilerung zur Geltung zu bringen. Zum Schlüsse referirt die Seetion II. über eine Nachricht bezüglich des Eintreffens des be-kannte» OnelleusinderS Beraz aus München. Die Gemeinde bes»t ließt durch ein Comite auS der Seetion II mit Beraz wegen Auffindung von Quellen im Umgebungsroyon in'S Einvernehmen zu treten und auf da? bereits erfolgte Eintreffen dieses Herrn auch Private aufmerksam zu machen. Kleine Chronik. Cilli, 8 Lctober. Ehrenbürger) St. Marein bei Erlach-stein hat dem Vezirkshauptmann Staatdalterrei-rath Ferdinand Haas in Eilli „wegen seiner Verdienste um die Gemeinde und Schule" das Ehrenbürger-Recht verliehen. (Gin erlauchter Medieinae Doetor.) Vor einigen Iahren ging durch die Zeitungen die Mittheilung, daß ei» Mitglied des bayerischen HofeS die Naturwissenschas:, insbesondere die Medi-ein zu seinem Privatstudium erwählt, da» Ge-fammtstudium absolvirt habe und von der Mün-chener medicinischen Facultät zum Docter der Me-diciu promovirt worden sei. Diese hohe Persönlichkeit, die es sich znr Ehre anrechnete, den felbsterworbenen Doctor-Titel feinem Namen beilegen zu können, war Karl Theodor, Herzog in Bayern, derselbe, welcher im Jahre 1877 auf der Nalnrsorscher-Ver-sammlnng in München in so glänzender Weise das Präsidium der Versammlung führte und in zün-dender, von allgemeinen Beifall begleiteter Rede seiner Stellung zu den naturwissenschaftlichen Stu> dien gedachte. Seine besonderen Studien lenkte der Heizog auf die Augenheilkunde. Gewiß steht e« al« eiu Unieum da, daß vor wenig Tagen in dem Gräfe'sche» Arhiv für Ophthalmologie eine wissenschaftliche Arbeit „Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Glaskörpers" von einem so hoch-gestellten Verfasser erschienen ist. Die Abhandlung, welche eine« der schwierigsten Capitel der mikrosko- Knabe» rechnen auf ihren Schiefe, tafeln und da» Nesthäkchen schneidet Papier. E« ist ganz still, denn Mama und Eva haben Beide zu denken. Sie sind eS gewohnt, auch wahrend der quälendsten Grübeleien nicht müßig dazusitzen, sondern in jeder Stunde, der guten wie der dösen, die Zeit vollständig auszukaufen. Mama horcht... sie zittert bei jedem Laut. Wenn eine Stimme erschallt, wenn Jemand die Treppe betritt, da kann ja für sie die Entschei-dung herannahen. Es ist in ihr, wie in einem Sterbehause. . . jede Minute kann die Leichen-träger bringen. Und auch Eva hängt trüben Vorstellungen nach. Wie verändert wir Ernst, al» sie heute mit ihm zusammentraf! Mama hat nicht» erfahren, fie scheuet sich, davon zu sprechen. Sonst lachte Ernst zu den Schrullen seiner Principalinnen, oder er entschuldigte dieselben: „E» sind einsame verknöcherte Herzen, die beiden alten Mädchen — Niemand liebt sie, und Nie-mand gehört ihnen an, da» sagt Alle». Wir sind bei trockenem Brode reicher, al» sie mit ihren Tausenden!" Und heute? Es blitzte wie Haß d.irch seine Worte, al» er vo» dem fremden, mißhandelten Mädchen sprach. — So schön und so gebildet... eine Waise. Eva'S Gedanken schweiften hinüber zu den unbekmnten Eltern, die sich jetzt plötzlich nach ihr erkundigten. Ernst wünschte so sehnlich, die Summe von zwanzig oder dreißig tausend Mark zu be-sitzen. Vielleicht war ihr dereinstigeS Erbe groß genug, um ihm die Pforten de« Glücke? zu er-schließen, vielleicht schickte die Vorsehung gerade das Inserat, um ihrem Leben eine Mission zn verleihen. Sie konnte wie die Fee im Märchen all« Blüthen de» Glückes über Ernst'S Stirne herabstreuen . . . durste sie zögern? Noch vor I Stunden wäre ihr der Gedanke an eine Antwort auf die Schicksalsfrage der Annonce nicht in den Sinn gekommen, aber . . . seitdem war Alle« ander» geworden. Sie schauerte leicht, trotz der Wärme de» Zimmer» ; auch in ihrem Herzen er-klangen Todtenglocken. Da fragte eine fette Stimme draußen auf dem Flur nach der Witwe Orthloff. und ein seidene« Kleid fegte über den Fußboden. — Noch höher hinauf? . . . Mein Gott, da» ist ja der HauSboden. Mehrere Stimmen berichteten zugleich: — Recht» herum, Madame I ... Die erste Thüre'. Mama erhob sich vom Sitz. Sie sah geister-haft blaß au». — Kinder... Ihr dürft heule spielen. Geht hinaus, Hort Ihr? pi'chen Untersuchung de« menschlichen Au ,es behan-delc. zeichnet sich nicht allein durch die Gründlichkeit und Strenge der wissenschaftlichen Forschung au«, ssndern liefert auch der Augenhei'kmide neue« in-' teressante« Beobachtungmaterial für diese» - och viel-fach dunkle Gebiet. Theaternackrickt.f Der ^irector de« Marburger Sladnheater» Herr Bollmaiui trifft Sonntag mit seiner Gesellschaft hier ein und finden bereits Sonntag un» Montag Vorstellungen statt. Am ersten Abende gelangt die Novität: „Sodom und Gomorrha", Schwank in vier Acten von Franz von Schöntha» zur Auf. sührung. Der genannte Schwank bildet gegenwärtig ein zugkräftige- Repcrtoirstück de» Wiener Carl-iheaters. (Schonzeit.) Im Monate Ocloder stehen nachstehende Wildgultungen in der Schonzeit: Auer> und Birkhähne und solche Hennen, dann vom 15. Oktober an die Hasche. Eoenso darf vom 13. Oktober vi» 13. November keine Fo> relle gefangen, noch zu Markte gebracht werden. (Zckadenfeuer.) Am 1. &. in. Mch» mittag? l/s6 Uhr brach im ^irtdschzslSgrbävde der Grunddesitzerin Ag«e» Hridernik in Fraßlau Feuer au«, welche» auch das in der Nähe stehende WirthschaftSgebäude des 5'ederers Greaor Appart ergriff und veide Gebäure sammt den darin be. findlichtn Heu- und Strohvorräthtn Häuten. Knovpern, verschiedenen Haui>geräthen nnd vederer« Werkzeugen verzehrte. Nur der schnellen Hülse, leistung der Nachbarn, welche soso« mit der O'lSfcuerspritze herbeieilten ist e« zu danken, daß daS Feuer auf die ergriffenen Ob^ctc beschränkt blieb. Der Brand soll durch Zündhölzchcnspielcrei vo» Kindern entstanden sein. (Ein gefährliches Spielzeug» für Kii-d.r sind die in letzter Zeit ziemlich stark in Ge-brauch gekommenen Knallzündhölzchen. Erst im Laufe dieser Tage ist in Laibach einem Kinde da« sich mit dem Geknatter solcher Streishölzchen unterhielt, ein brennende« Köpfchen ni« Auge gesprungen. Ueberhaupt ist der Leichtsinn nicht genug zu rügen, mit welchem man allzuhäufig Zündhölzchen in die Hände kleiner Kinder gelangen lÄßt. (Sonderbar, höchst sonderbar!) In Prekop bei Franz ent,pann sich im vorigen Monat zwischen dem Bauernburschen Franz Cani'er und den Gebrüdern Klan hälterisch au sei», denn es wird uu« au« Franz von sehr verläßlicher Seite mitgetheilt, daß am 4. Oktober, dem Tnge de« Allerhöchsten Namen?-feste« Sr. Majestät de« Kaiser» nicht ein Hoch-ami cetedrirt wurde, sondern nur in aller Frühe «ine Segenmesst gelesen wurde, so daß die dor-tigc Beamtenschaft die offizielle kirchliche Feier nicht begehen konnte. (Verunglückt.) Der beim pensionirten Steuereinnehmer Schauer in Brody dei Franz bedienstete Knecht Ponkray Streicher stürzte beim Heuabladen vom Heuboden so unglücklich herunter, daß er sofort an den erlittenen Verletzung?» starb. Buntes. (Hohes Alter) Der älteste Lehrer in der österreichischen Monarchie dürste der kürzlich in Unterrrhr, Bezirk Hartberg, Steiermark. ver-ftorbene Michael Gottharvt gewesen sein. Der-selbe wur im Jahre 1783 geboren, mithin sech«-undntunzig Jahre alt. Dem Lthrstande gehörte n seil dn» Jahre 1803 an. (Auch ein Armeebefehl.) Anläßlich der am 21>. Sevtember im Prospekt Park. Brooklyn, ab-gehaltenen Parkte hat sich General Iourdan ver-anlaßt gefühlt, eine Onre zu erlassen, in welcher der folgende Passus für die .Tüchtigkeit" der Mili-zen recht bezeichnend ist: „Der Brigadegeneral wünsch! Die Ausmeiksamkeit auf da« trauiige Schau» spiel zu lenken, das häufig von berittenen Ofsiciereu und Soldaten ex.cutirt wird, denen, wie e« scheint, selbst die elementaren Kenntnisse der Reitkunst ab-gehen und die sich dadurch bei Parade» höchst lä-cherlich machen (ganz abgesehen von dem Unglück, in da« sie sich selbst oder auch andere Personen zuweilen stürzen). Officiere. die nicht ordentlich auf» sitzen, sich nicht im Sattel halten können, oder ihr Pferd nicht in der Gewalt haben und dies ouch nicht lernen wollen, sollten resigniren oder auf Sctuster« Rappen einher galloppircn." (Sühne für einen gemordeten <5onfulato Beamten.) Die seinerzeit berich. ttte Ermordung de« spanischen ConfulatS Beamten Liano zu Tetuan i» Marokko durch marokkanische Unterthanen hat endlich ihre Sühne gesunde». Am 20. v. M. wurde der eine drei Hauptschuldigen. Mahomed Eorrcr vom Stamme der Bem-Ter in der Provinz Angera, auf dem Platze der That selbst, öffentlich hingerichtet. Die Hinrichtung dauerte über eine Stunde. Ein Soldat der Escorte schoß zuerst dem Delinquenten eine Kugel in den Leid. Als derselbe nach einer Viertelstunde noa, nicht todt wir. erhielt er abermals eine Kugel; jedoch erst nach fünf Bierte'stunden war er gänzlich todt. Bon den beiden anderen Mitschuldigen, welche sich zu den Aufständischen geflüchtet hatten, ist der eine in einem Gefechte gefallen, während der andere, von den Kaiserlichen Truppen gefangen ge-uommeu, in der Gefangenschaft gestorben ist. Ob dem genau so ist, und rb der Hingerichtete wirklich der Mörder Liano's war und nicht irgend ein Unschuldiger und der Sache Fremder sein Leben dafür lassen mußte, damit Se. marokkanische Majestät endlich einmal von den lästigen Un-gläubigen, die wegen des Lebens eines der Ihrigen so viel Lärm machen, Ruhe habe, bleibt dahingestellt." (Von einem Opfer eines ameri-konischen DuellSi wird aus Schweinfurt gemeldet: Ein junger Mensch (Einjährig-Freiwil-liger) war bei Verwandten auf Urlaub und ver-kehrte mit feiuen Freund.'n in der intimsten und heitersten Weise noch am Vormittage des 1. Ok-tober, kurze Zeit vor seinem Ableben.' Mit der Vormittagspost genannten Tages erhielt ein Ver-wandter von ihm ein Notizblatt, daß bei Em-psang der Notiz der Absender derselben (ver ge-nannte Einjährig-Freiwillig.) nicht mehr am Leben sei. Die sofort angestellte Suche ließ denn auck bald darauf die Leiche in dem Hohlwege, der von Peterstirne zum Hainwalde führt, auffinden. Die Leiche hatte eüie Schußwunde in der rechten Schläfe aus einem Revolver. Der Lerstordene hatte auf seinem Notizblatte die Bemerkung beigefügt, daß er als das Opfer eines amerikanischen Duell« ge-fallen sei. Eingesendet. Geehrter.£>«r! Aus Ihrer letzten Notiz entnehme ich. daß die landwirthschaftliche Filiale in Cilli »och erislirt. Nach-dem schon eine halbe Ewigteil seit der letzten Bereins-Versammlung versiossen ist, so glaubte ich. dab sieb die Filiale stillschweigend aufgelöst hab«. In einem Jahr Hunderte frage ich mich wieder an. Gilli, am 6. Celober l«7s*. Ein versteinertes Mitglied der landwirthfchafilichen Filiale Cilli. Cilli, den v. Octoder. Unser« Eiadtmufittapelle Halte gestern Sonntag im Karten Salon zum „goldenen Lkwen" abermals ein Concert gegeben, welches ein sehr gewühltes Programm enthielt und zu den best gelungenen gezählt zu werden verdient. Sämmtliche vorgetragene Pieren errangen rauschenden Beisall und unser bereits in so kurzer Zeit allgemein beliebt gewordene Kapellmeister Herr David konnte dem ungetheilten Wunsche des sehr »ahlreich ver-sammelten Publicums, welches durchaus den distingu-irren Kreisen der Gesellschaft angehörte, nicht wider-stehen und mußte die meisien der vorgetragenen Stücke Sie war ihr schon früher begegnet, hatte sie mehrfach gesehen, aber nie so aus nächster Nähe, nie in so ernstcm, entscheidendem Momente. . . fast versagten ihr die Knie den Dienst, fast blieb das Wort in der Kehle stecken. So fiiedlich und lauschig das kleine Zimmer, so schincrzzeniffen da« Antlitz drr Frau im wciße» Haar der Witwe deren Kind sie entführen wollte. Ein scheidender Sonnenstrahl glänzte auf den blühenden Geranien am Fenster und hüpfte hin-über auf da« braune Haar de« Mädchen«, es ia flüssige Wellen von Gold verwandelno, e» mit feinem Glühen und Leuchte» wie mit zackiger Krone überwölbend . . . Die Fremde hatte sich, al« sie vorhin ihre Papiere musterte, sorglos gesagt: „Und jetzt noch ein Eid, ein Schwur auf da« Geständniß meine« sterbenden Manne«. — weiter brauche ich nicht« mehr . . Da« schien so wenig, so einfach . . . Und auch in diesem Augenblick wiederholte sie sich die gleichen Worte. — Ein Eid, weiter nicht« I Aber e« ran» seltsam kalt durch ihre Adern, r« griff mit eisiger Faust an ihre Kehle, hier im Schimmer oicfcs spielende» Sonnenstrahles .. . Ein Eid. ein Appell an Gott ... weiter nicht« ! Die banne P»ui« lastete wie Blei auf de« Mäkcheus Seele. Sie begriff Alles, sie wußte, daß jetzt der Schlag gefallen ... Aber diese ihre Mutter .. . Diese ... Sie klammerte sich fester an Frau Orthloff« umschlingende Arme. — Mama, bleib bei mir, um GotteSwillen, geh' nicht fort ! Die leisen Laute erweckten du« verworfene Weib dort im Rahmen der Thüre aus dem fremden, ungewohnten Rausch, der alle ihre Sinne in Bande geschlagen. Sie athmete lief, und preßte wie in halber Bewußtlosigkeit da« Taschentuch gegen die Stirne. — Meine Tochter, meine geliebte Tochter l Und Du hast sllr Deine unglückliche Mutter kein Wort de« Willkommens? Eva schloß unwillkürlich die Augen. E« schwindelte ihr ... jeder Blutstropfen sträubte sich gegen diese Frau, diese antipathische Stimme. Aber dennoch bezwäng sie sich. — Treten Sie näher, Madame; wir müssen un« so ruhig al« möglich zu verständigen suchen. Bitte, nehmen Sie Platz. Frau Orthloff hielt sich nur mühsam auf-recht. Sie war außer Stande zu sprechen. Eva zog den Tisch vom «opha und lud mit graciöser Handbewegung die Fremde ein. sich zu setzen. — Richt wahr, Madame, Sie kommen, um mich zu reclamlren? Mama h>t Ihnen ge- ' schrieben? wiederholen Leider aber müsse» wir bei dieser Gelegen-heit einen Uebelstand zur Sprache bringen, welcher bei der herangerückten Herbst-Saison sich im hohen Grade fühlbar macht. Wir meinen nämlich den Mangel einer entsprechenden Salon-Localitüt. welche geräumig genng wäre, um unser kunstsinnige« Publikum aufnehmen w können. Zur Sommerzeit leitxn wir allerdings an diesem Uebelstande nicht, denn wir besitzen mehrere, wirklich schöne, angenehm gelegene unb sehr geräumige Gärten. Aber wenn die Zeit heranrückt, in der man im Freien den Abend nicht mehr zubringen kann, dann wird b« Mangel hinreichend geräumiger, geschlossener Lokalitäten im hohen Grade sühlbar, dieb zeigte sich Sonntag Abend in unbestreitbarer Weise, denn obwohl ber Garten-Salon zum qoldenen Löwen keineswegs klein unb beschränkt genannt werben kann, so war doch ein grober Tberl des Publikums nach Hause gegangen, weil der bereits gedrängt volle Salon keinen Platz mehr zuließ, weitere Gäste unb Zuhörer auszunehmen. Für das grob« Pub-licum unserer Stadt, welches die dargebotenen Genübe unserer Mus>lcap«lle ebenfalls prosiliren möchte, unb einen höchst erfreulich theilnehmenden Sinn dafür hat, genügen also diese Lokalitaten nicht, und eS tritt die gewichtige Frage heran, wie diesem Uebelstande wenigstens theilweise abzuhelfen wäre. Wir betonen »S, dab ti eine gewichtige Frage sei, weil die allgemeine Theilnahme an dieser glücklichen Schöpfung, auch im hoben Interesse derselben gelegen ist, und eine immer gröbere thatsächliche Unterstützung nöthig hat. Wir glauben, bab diesem Uebelstande am leichtesten und zweckmäbigsten dadurch abgeholfen werden könnte, wenn sich die Direktion der Siadt-Mufikcapelle ins Einvernehmen mit der Direction de« Casinovereines seyen wollte, welch' letztere, wie ti kaum zu bezweifeln steht, in sreundlicher Weise sich gewib bereitwillig erklären würde, die ungemein geräumigen Localitäten des Casino-Vereines für derartige Concerte zu überlassen. Wenn eine solche Ueberlassung auch nur zeitweise eintreten würde, so glauben wir nicht zu irren, daß dadurch einem allge-meinen Wunsch« des der Musst sreundlich gesinnten PublicumS in wahrhaft harmonisch«? Weise Rechnung getragen werden würde. Mehrere Musslsreunde. Fremden»?er;eiMiß. Vom 4. bis 8. Lktober. Hotel Ochsen. Ignatz Mlaker, k. I SteueramtS-Eonirolor, Wind.-Feistritz- — Adolf Hassemann, Geschäftsmann, Leopold Weibinger, Kaufmann, Albert Bückemeier. Wien. — Joses Schwarz. Geschäftsmann, Graz-Hotel goldenen Löwen. Johann Bussulini, k k Marrne-Berwaltung«-Offizial f. Sohn au« Trieft. — Valentin Timonfchet, Avotheker au» Stainz. Gast Hof goldenen Engel. Johann Two^ah, acad. Bildhauer, Budweis. — Johann Schreiner, Reisender, Marburg. — Johann Zwirn. Lehrer. Sassenheim. Frau Lcßner ließ ihre Sammctmantille norr den Schultern gleiten. Die Hitze erstickte sie fast, und die Aufregung ihre« ganzen Wesen« raubte ihr den Athem. Eva brachte mitleidig ein Glas kalte« Waffer. Was sie hier sah, da« war schwerlich er-künstelt, sondern schien die äußerste Erregung eine« schuldbeladenen Gewissen«. — Trinken Sie. Madame, und beruhigen Sie sich, bat die milde, zum Herzen sprechende Stimme. Ich verzeihe Ihnen Alle«, ich will so-gar. . . Frau Leßner hatte begierig da» kalte Waffer hinuntergestürzt. — Gollod! rief sie, beide Hände zusammen-schlagend. Gottlob, es giebt nichts, da» mir meine Kinder verzeihen müßten. Ihr seid — Du und Deine Zwillingsschwester — in rechtmäßiger Ehe geboren. Alle Papiere liegen vor. Und auch mit Bezug auf Dich trifft mich kein Borwurf ... ich erfuhr erst vor wenigen Wochen, daß mir anstatt de« Einen Kinde« ZwillingStöchter geschenkt worden! Nicht al« eine Reuige, sondern al» eine Betrogene. Unglückliche, stehe ich vor Dir, mein Herzenskind! E« ist Dein oerstvlbener Bater, dem Du verzeihen mußt, der Dich noch aus dem j Grabe hervor durch meine Stimme bittet, ihm nicht zu fluchen! £ u darfst mir glauben, daß ihn fioitrse der Wiener Börse vom 8. Oktober 1878. Gvlnente...........83.60 Einheitliche Staatsschuld in Roten . . (»8.10 „ „in Silber . 69.40 1860er Staa'S'AnlehenSlose . . . . 125.85 Vankactien...........835.— Ereditactien...........*J66 20 ?on^on............116.95 Noccleonb'or.......... 9.30'/, f. f. Münzducaten........ 5.57 100 Reichsmark.........57.70 Ankunft und AßfsttJrt der Eisen' ßaknzüge in Gilli. Wien«Triest: Ankunft Abfahrt Postzug..................11.26 11.34 Mittag. Schnellzug............... 3.42 3.48 Nachmitl Gemiichler Zug........... 5.2J 5.32 Abend! Poftzug..................11.59 12.0« Nacht». Trieft »Wien: Postzuq ................. <>.29 6.37 Früh. Gemischter Zug ...........8.55 9.03 Vormilt Schnellzug ............... 1.— 1.06 Nachm. Poi'zuti .................4 81 4.39 " Mit 1. October 187(J begann ein neues Slban -ncmcnt auf die wöchentlich zweimal erscheineide „KiMer Zeitung". Ta Äbonn mentSpreiS betrügt: Für Cilli mit Zustellung ins Hau»: Monat ich st. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjühr-g „ 3.— Ganzjährig „ G.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig st. 1.60 Haldjähng „ 3.20 ■ Ganzjährig „ 6.4«) Jene P. T. tlbounenle», deren Abonnement mit 30. sept. d. I. zu Ende ging, ersuchen wir um ivfortigc Erneuerung, damit m oer Zusendung itme Unterbrechung eintrete. Admiulstratioil der „Cillicr Zeiluug.^ Schöner neuer Credenzkasten Z iiki.li Jen neuesten Wiener Mustern ausgeführt, ist preUwardig zu verkaufen beim Tischler um Burgplatze am Wokaan-Platae Nr. 16 ist vom 1. November d. J. ab zu veriuietheu. Nähere» Herrengasse Nr. 122. 451 uut di« Verzweiflung trieb, sich Leiner zu ent> äußern, uu mußt mir lagen, daß Du vergeben kaiu.st! Eva legte beide Hände über die Augen. War in ihr eine Saite gejp.nngen. die nun todt und tiauzlos am Vosen tag, war das warme pulsende Heizvlut plötzlich erstarrt, daß sie so uunz kalt Ulitti, der giau ge^>.»über, die sich eine Unglücklich., Betrogene nannte, die ihre eigene Multer war und für den schuldigen — todten — Vatcr um Verzeihung dat? In ihr regte sich nicht». ES war, wie wenn in fremder Sprache von fremoen Dingen geredet werde, der Schall drang bi» zu ihrem Gehör, der Siiui des Gesagten ging spurlos veUore». .^rau Leßner hatte ihre gewohnte Sicherheit fa>: völlig wiedergefunzen. Sie stand jetzt auf und ging zu der schluchzend » Mutter, deren Schmerz jit in nngezugelteni Äusbruch geltend machte. Man armer Mann hatte so oft diese wür-t . > Fraa ai» Gral'e ihre« «indes weinen uns l . e irem Muite, liebe, der mein armes verleug-i elf® Kind sa'l mehr n"ch das dasein verdankt mir selbst, o>e ich es ^tdoten habe? Lassen Slc -niä- Jhie Hanse . . . nein. Ihre .Me küssen, «>e Liebe. Gute! (Sortsetzung folgt.) Z. 13G88. Stf. Edict. 455 3 Vom k. k. Kreisgerichte in Cilli wird hie mit bekannt gegeben, dass bei demselben wegen Sicherstellung der ße»p«i»nng der eigenen gesunden und kranken Häftlinge und Sträflinge, dann jener de» hiesigen k. k. st. deleg. Bezirks-Gcrichtes; ferner wegen Sieherstellung der Bi-odli«fomngfslr dieselben fllr da» Jahr 1880 die Offert- und zugleich Minuendo-Verhandlung am 18. Ootober d. J. Vormittag um 10 Uhr in der Amtskanzlei der Hilfsämter-Vorstehung (Klostergebäode, II. Stock) abgehalten werden wird. — Hiezti werden die Unternehmungslustigen mit dem Iteifdgen eingeladen, dass jeder Licitant urn die Uebernahme der Häftlingsbe-■peirang eine Caution von Ein Tausend Gulden, jener um die Uebernahme der Brodlieferung aber eine Caution von Sieben Hundert Gulden entweder in Barem. oder in SparcassebQcheln. oder in Staate-Obligationen, Letztere nach dem Courswerthe des V erhandlungstage» zu Handen des Herrn I.icitations- Kundmachung. Die fanlrollammnt»*ntln,,y Mr die »ich in Cilli aufhaltenden fWMwfrrr uud ite-»e» iV«/en findet am **. rf. ft. Vormittag 8 Uhr im Magistratsgebäude I Stock statt Diejenigen, welche bei der Controllsversammluug hier nicht erscheinen, haben zur Xacbcontrolle nach Marburg zu gehen, welche dort am 6.. 7.. 8„ !»., 10., 11., 12., 18., 14. und U. November d. J. abgehalten werden wird. Stadtamt Cilli, am 8. October im. 453 Der Bürgermeister. 1 Coratnisfcirs zu erlegen habe; die etwaigen Offerenten aber, n erzielt. F iXeueslt!« Dnulinchreibeu aus AVioi» ii n den k. k Hof-Malzprä paraten-Fabrikanten Johann Hoff, k. k. Hoflieferant last Sämmtlicher europäischer Souveräne, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes mit der Krone. Ritter hoher deutscher Orden, k. k. Kath u. ». w. in VI iett. €* raltvi», llrciuner*tra***- %. Geehrter Herr! Ich ersuche, mir postwendend von Ihren vortrefflichen Hoff sehen Malz-Präparaten 4 Beut 1 HnfTscbc Itrustmalzbonbons Übersenden zu wollen. Müderbrugg. Johann Pfltichar, Sattler. Da diese so ausgezeichnete Erfindung des Mal'trtraet-Gesundhcitsbiere» meine Mutter, möcht ' sagen, vom Tode gerettet hat, so konnte ich mit voller Kraft vor der hierortigen *ieui«imle auftreten und den Leidenden jene Heilmittel ».us eigener und vollkommenster l eberzeugung empfehlen. — Einem !>>» ?, welcher über Leberleidcu. Magenbeschwerden und theils Lungenlei-len sicli beklagte und mich frug, w.i> er eigentlich machen sollte, rieth ich diese vorzügliche Malzextractbier-Erfln-lang. und nun bat er mich, um dieses sofort zu schreiben, welches ich auch in »einer Stube sofort that. Ich bitte daher Euer Wolgeboren 26 Flaschen Malzeitructbier und einen Beutel Malzbonbons so schnell als möglich einzusenden. St. Georgen (Ob.-Murau). Joasph Fliess, Ol>erlehrer. In CIIII zu liai»«'» bei J. Kupferwliniid. DANKSAGUNG. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die während der unheilbaren Krankheit und nach dem Ableben unserer innigstgeliebten, unvergeßlichen Gattin, bezw. Mutter, Schwiegermutter, Grossuiutter. Schwester und Tante, der Frau KATHARINA TIEBER, Handelsmanns- and Reaütütenhesitzers-Gattin, ihre Theilnahme kundgegeben haben »»rechen wir hiermit unseren tiefgefühlten Dank aus. Auch fühlen wir uns verpflichtet dem Herrn Dr. Schwab für seine ärztliche Hilfe und Aufopferung während der Krankheit, der freiwilligen Feuerwehr and der ftohtaUeltnng für ihre Theilnahme zu danken. MARKT TÜFFER, am «. October 1879. Die trauernden Hinterbliebenen. I>r:ick ut'd Verl. g von Job/utn iiakusch in Cilli. Verantwortlicher Kedacteur Max Bottoui.