« s» Mettag, den S. August 1872. Jahrgang. Dit „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. so kr: für Sustel»u»a m« Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 jl. InsertionSgebühr « kr. yr. Seil«. Mgtand und ,ie Zesuiten. Marburg, 1. August. Die Iesuittnfltunde w,ise« gerne auf la»d hin, Ivo die frommen Väter dieser Gesellschaft unanttefoidten leben — und doch sei Eng« land einer der fteiesten Staaten. Wir folgen heute dits»m Finj'.erzeig — er liefert uns ja ne>e Waffen, nicht bloS zum Schule, so»dtri» auch zum Truhe. 3m Jahre 1829 hat Eagland die Gleich-bttechtigung der Katholikrn zum Gesep erhoben — jedoch mit einer Beschränkung: die Jksuiten nämlich wurden anSgeschloffen von der Befugniß, aus dem Boden deS Königreiches sich aufhalltN zn ditrfta. ' Dltse Bestimmung ist aber bisher noch nie zur Antve«d«ng gekommen — Dank der Jesuiten-jchlaulteit! Die Vedrohleu erkannten die Gesahr in ihrer ganz,» Größe «nd die Kutten alle verschivan-den. D»e Jesuiten in England trat,n nirgend öffentlich auf und hüteten pch ängstlich, der Re-gieeung dat Vorhandensein der fraglichen Be-schrünfung ins Gevüchtniß zu ruf^n. Die Jtsuiten verlegten sich ausS Graben dir Minen, auf die stille Berbreilulig ihrer Lkhren. auf die geheimniß-vollste Werbung ihrer Anlzänger. Und zur Stunde beklagt England die auffallende Ausbreitung der römischen Kirche, die Hinneigung so vieler hoch-kirchlicher Plilstir zu dem Systeme derselben, die „Vetehrung" so mancher Genossen deS hohen Adels zum katholischen Glauben, die Eenduirg manches schiveren Geldbeutels nach der ewigen Stadt. . . . Die kirchliche Betvegung auf dem Frsllande von Europa und zumal im deutschen Reiche hat auch den Engländern die Binde von den Augen geriffen und ist daS IefuitengeseK schon zu einem Gegenstände parlamentarischer Verhandlung geworden. Möge dieses Grsep jene Achtung finden, welche ihm gebührt. Möge Oesterreich durch Englands Beispiel ftch warnen lassen; möge eS fich nicht einschläfern lassen, wenn die Jesuiten in der nächsten Zukunft dem Befehl ihreS Oberen grhorsam auS Rücksicht auf die Beziehungen Oesterreichs zu DtUlschland scheinbar sich selbst verläugnen. Die lehten Dinge wären sonst ärger, alS die ersten und Oesterreich fände nicht dieselben RettungSmittel, wie England. Zur Aörderung des Wealkredits. Die „Finanzielle Presse" schreibt über diesen Gegenstand: .Man sollte glauben, daß in einem Staate mit vorwaltenden agrikolen Interessen, wie eS unstreitig Oesterreich Ungarn ist, der Förderung deS Realkredites ein erhöhter Grad von Aufmerksam-keit zugewendet und daß eine regere Sorgfalt in der Beseitigung der Hinderitisse entwickelt werde, um dem GrundbesiKe billige, ausdauernde und geeignete Kapitalien zur Belehnung zuzuführen. Und doch sieht man sich zu dem Ausspruche genöthigt. daß dltsrS nicht der Fall ist. wenn wir auch nicht in Abrede stellen wollen, daß durch die in Nkuerer Zeit gegründeten Bodenkreditinst«tute den Klagen der Grundbesitzer über die Schwierigkeiten in dem Erhalte von Hypothekar-Darlehen lvohl »einiger Maßen" begegnet wurde. Aber eS lcuchtet auch ein, daß alle die In- stitute, die, insbesondere nach Beseitigung des ZinsenfußzwangeS, die Belehnung von Hypotheken in li»en Bereich ihrer Thätigkeit gezogen haben, mit den ihnen zu Gebote gestellten Mitteln nicht ausreichen werden, um den an sie gestellten Anforderungen zu entsprechen. Jenen Grundbesitzern, deren Realitäten in den öffentlichen Büchern als schwach oder gar nicht belastet erscheinen, ist allerdings leichler die Möglichkeit geboten, hypothekarische Darlehen zur Bornahme von Bauten oder Ameliorationen in ihrem Anwesen zu erhalten. Mit Rücksicht auf den Umstand aber, daß die bei Weitem größere Anzahl der Grundbesitzer, besonders seit dem Jahre 1848, sich nicht in dieser glücklichen Lage brstndet und daß somit der überwiegende Theil deS Real-bksitzeS verschuldet ist, läßt sich wohl kaum die Behauptung zurückweisen, daß insbesondere die Lage und die Bedürfnisse dieser Kategorie eS find, denen eine Abhilfe dringend Noth thttt. Je mehr Gläubiger auf einer derartigen Reali« tät vorgemerkt sind, desto beängstigender ist die Lage deS HypothekarschuldaerS und desto gehemmter seine Bestrebung für die bessere Betvirtlischaftung. Er muß stetS die Ht»pothekarkündlgung von einer oder der andern Seite her erwarten, wenn er auch die Zinsen auf daS Pünktlichste bezahlt. Wenn er nun nicht deS seltenen GlückeS theilhaftig wird, einen Ablöser für die gekündete Hypottiek aufzufinden, so ist er allen Folgen der eLekutiven gerichtlichen Bersteigerung seines AnwesenS ausgesetzt. Tausende von Familien sind auf dirsem Weg* zu Bettlern gelvorden. Diesem sozialen Gebrechen, wo sich daS starre Recht und die Anforderungen der Volkswirthschaft feindlich gegenüber treten, scheint man weniger ourch staatliche Einrichtungen, als durch freie Asso» ziation begegnen zu können. Aeuittetp«. Der Hodte von St. Anna. Bon Gtto Ludwig. (Fortsetzung.) An der Herrschaft Verziveifelnd, versuchte Preussach sein Heil in der Sphäre der Dienerschaft. Das nahm aber die gntSherrliche Familie wahr und höchlich übel; Preussach mußte, wollte er sich nicht verralhen, tvenig gefördert von dannen grhen. Anders in Langsitz. Die Grafin, unterrichte», daß ein fremder Kavalier daS Gut in Augenschein genommen und die wohlbcstellte Wirlhschaft sehr belobt habe, nnhm, alS bald darauf der Baron von Preussach sich melden ließ, den lviUkommenen Betvunderer der verkäuflicht» Besibung artig auf. Der Ortspforrer. der in Einer Person den Ge-wissenSrath ivie den Sachwalter der Schloßdame vorsttllte, faßte für den fremden Herrn eine ganz besondere Zuneigung; kurz, auS dem flüchtigen Reisenden wurde ein mehrtägiger Gast im Pfarrhofe. ein täglicher Besucher im Schlosse. Die Grästn Mutter war redselig, die drei Komtessen, Aurelie. Mathilde und Belly, waren lauter Leben und Fluer. Bei der ersten Mittagstafel hatte Preussach die bewußte Reise nach Hllgrnberg mit ihren Details ganz ungszwungen in daS Bereich der Unterhaltung gezogen. ,Vormittags" — erzählten die Damen — „lvnrde Frau von SiegSseld abgerusen und empfing von einem ländlich gekleideten Mädchen einen Brief, den sie der Grüsin Mutter zum Lesen gab. Es ivar die Einladung einer Freundin auS dem hohen Norden — Polen oder Rußland — des Namens entsann man sich deutlich: Frau von Leehausen. Sie hatte irgendwie von Aldertinene Dorlsein gehört und bat dringend um ihren Besuch. Aus Zureden der Grafin entschloß sich Al-bertine, der Einladung zu folgen; sie bat noch, mit dem Mittagessen ja nicht auf sie zu warten; die Zurückbleibenden baten lviederum, sie möge sich bei so erfreulichem Wiedersehen doch keinen Zwang aufieqen u. s. lv. So nahm sie, in großrr Hast und Eile, Hut und Tuch —- „Und den Sonnenschirm, ohne Zweifel?' — schaltkte Preussach scherzend ein. „Allerdings, auch denlvar die Antwort. „ES war ja ein weiter Weg; die Frau von Seehausen sollte im Oberorte (dem hoher gelege- nen Theile Hilgenbergs) tvohnen. DaS Mädchen ging mit ihr. ^ES war dunkel und schon Licht im Salon angezündet, als Frau von ÄegSfeld wiederkehrte. Nur die Gräfin und ihre Tüchler waren.noch abwesend. Frau von SiegSseld lvar sehr erhitzt und angegriffen; sie hatte verweinte Augen und auf therlnehmende Fragen gab sie eine'rührende Erzählung )ou den traurigen Schicksal«« ihrer Freundin und wie der Abschied ein sehr schmerzlicher gewesen sei." Preussach nahm im Laufe dieser Mittheilungen bel den Damen ein so ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen wahr, daß er. der Winke Sen-kenberg'S eingedenk, Muth und hinreichende An-knüpfungspunkte fand, noch dreistel die Rolle des Inquisitors zu spielen. Hierbei kam ihm eilte skltsome Täuschung sehr zu statten, in der er die Damen befangen sah. Sie, dem Gaste deS Ketiler'schen Hauses nur flüchtig bekannt und von AlbertinenS Familienverhältnissen wenig unterrichtet, setzten den Herrn von Preussach, der so lebhasteS Interesse an der jchönen Frau nahm, im Stillen in dle Beziehung eines eifersüchtigen AnbeterS und Preussach hütete sich wohl, dirse Illusion zu zerstören, zumal da sie sich nur in ganz leisen Anspielungen kund that. Man versucht dahkr nun, den in anderen Kultukstaaten seit längerer Zeit bestehenden Ein-richtuogen auch bei unS Eingang zu verschaffcn und einer der Hauptschritte dafür ist die erfolgte Gründung einer Allgemeinen Hypothetar-Ver-ficherungsvant. Dieses Institut soll nicht nur den Zntkresien der Gelvlucher, sondein auch jenen der Geldgeber im ausgedehnten Maße entsprechen und eS dürfte sohin nicht eitle Mühe sein, sich mit den Grund-säpen vertraut zu machen, nach denen diese Bank bei ihren Opkrationen vorzugehen gedrnkt. Wenn dem Klipitalislen (alS Geldgeber) ein möglichst hoher Zinsfuß, pünktliche Zahlung der Zinsen, dann eine rasche, leichte und möglichst kostenfreie Bkrfügbarkeit deS Kapitals zur Gänze oder in Tbeilbetrügen erwünscht ist» so erhofft dagegen d,r Realitatenbesitzer (als Hypoth«karschuldner) eine vermehrte Leichtisjkelt zum Erhalt von Darlehen, einen möglichst niederen Zinsfuß, SchuK gegen zu rasche Kündigung deS Darlehens bei noihgedrun^zenen kurzen Fristen, Nachficht in der Zinszahlung bei erhkblichen Unfällen und Gelkgen-heit zu Abschlagszahlungen oder zur planmäßigen Tilgung deS Darlehens. Diese Anstalt wirv nicht verkennen, daß sie berufen ist, den Widerspruch, der sich zwischen den Bedürfnissen der kapttalbedürftigen GrundbesiKer und den Wünschen der Kapitalisten erhebt, zu Versöhnen und eS in vermittelnder Weise zu erreichen. daß.sie die Funktionen eineS großen Reser-votrS übernehme, in welchem sich die Unregil» Mäßigkeit der Zuflüsse von der einen und anderen Siite ausgleicht." — Die Vermittlung der hier empfohlenen Geschäfte übernimmt in Marburg die „Agentur der Allgemeinen Hypotdetar-Ber-ficherungSbank", Herrengafse, Komptotr d«S Dienst-manninstitutS. Im Heschichte des Hages. Das g e r i ch t l i ch e S ch a u s p i e l in Linz gestaltet sich zu einem wichtigen Ereigniß. Die Parteien, welche stch vor dem dortigen Schivur-gerichte gegenüber stehen, find eS ja doch auch, welche auf dem politisch parlamentarischen Felde mit einander ringen. Der Wuhrspruch der Ge-schwornen wird unter diesen Verhältnissen zu ei-uem Urtheil der Geschichte. Im Norden Frankreichs war eS diesmal nicht eine gewöhnliche Preisbewegung der Arbeiter, welche die Regierung zur Macht, entfaltung nöthigte, sondern ein wohlgeplanter Aufstand. Die Versailler haben zwar schon wie- Er lenkte gewandt »nieder auf „Tuch. Hut und Sonnenfchirm" zurück und wußte den Damen, die sich hier in ihrem Gebiete befanden, eine nähere Beschreibung abzulocken. Die Fingerzeige der Baderin halfen ihm; sie fanden ihre volle Bestätigung, nur in der verständlichern Terminologie der feinen Welt; das schwarze .schleierne" Tuch »var eine eedarps von Blondon gewesen. DaS Kleid allein kostete großeS Sinnen und Berathen. Der Inquisitor warf hin: er habe wohl Vermuthungen, nämlich auf ein grünseideneS Kleid. Die Damen sahen einander lächelnd an. DaS Gespräch interefsirte sie und Preussach lieb Zweideutige Worte fallen, eS werde ihnen wohl offen-bar werden, weShalb er so emsig forsche. „Nun ja", sagte die Gräsin, „ich erinnere mich wohl eineS grünseidenen UeberrockS, den die EiegSseld öfters »»ug. Ob nun eben an dem Tage —" „Nein!" fiel Aurelie rasch ein — „an dem Tage nicht. Ich weiß gewiß, daß sie ein Kleid mit kurzen Aermeln trug, denn sie hatte lange Handschuhe an l" Preussach horchte hoch auf. „Ach richtig, ja!" rief lachend der ChoruS. der die Ruhe hergestellt — bedenklich bleibt aber doch immer die ThcUsache. daß diese Gegner der Regierung in Zahl und Organisation soweit vorgeschritten : wo die Aufständischen mit den Soldaten zusammengetroffen, haben sie nicht auf die Vertbeldigung sich beschränkt, sondern überall angegriffen. Der nordamerikanische Finanz» minister hat für den Monat August die Ver-Minderung der öffentlichen Schuld um dreizehn Millionen Dollar angeordnet — eine StaatS-wirthjchast, die hauptsächlich tvohl nur dlßivegrn möglich ist. weil das stehende Heer im Frledrn 30.000 Mann zählt. Vermischte Nachrichten. W-Ü^f"^rstige Auswanderer.) Im Staate Illinois (Noidameeiko) ist am 1. 3uli ein MößigkeitSgesetz inKraft getreten. An Mindlr-jährige dürfen nur, ii)enn sie einen schriftlichen Auftrag ilircr Eltern oder Vormünder auflveisen. geistige Getränke verkaust werden, an Trunkene und GelvolinheitSsäufer gar nicht. Wer durch den Verkauf geistiger Getränke Veranlassung gibt, daß sich Jemand berauscht, ist demjenigen, ivelcher den Berauschten in Obhut nimmt, sür eine angemessene Entschädigung haftbar und hat außerdem für jeden iveilercn Tag solcher Obhut zivei Dollar zuzahlen. Ehegatten, Kinder. Eltern, Vormüntcr oder Arbeil» geber. ivelche durch Trunkenheit ihrer Anzehöligkn an Person. Cigenthum oder Mitteln zum LebenS-unterhalte Schaden oder Cinbube eileiden, kiinnen von demjenigen, welcher durch den Verkauf geistiger Getränke jene Trunk: nheit veranlaßt hat. Sttiaden-ersa^ fordern. Der Ei^enlhüwer deS HaufeS, in welchem die geistigen Getränke verkauft wurden, ist in gleichem Maße wie der Wirth für solchen Schaden haftpflichtig. ^Sittlichkeit und Verbrechen.) In England kommt eine Mordlhat aus je 178.000 Einwohner, in Holland ouf 163.0s»0, in Preuß.n auf 100 000. in Otsterreich aus 57 000. in Spa« nien aus 4113, in Neapel auf 27b0 und in Ronl, im Elbe Petri und der Jesuiten, auf je 7ö0 Einwohner. In Rom hat man also 237mal so viel Aussicht todtgrschlagen zit werden, als in England und 133mal mehr als in dem Staate Preußen. (O b st b a u m z u ch t.) AuS Ober-Hessen berichtet daS „Binger-Kreisblatt", daß die Gemeinden Freinsheim und Weisenheim in diesem Jahre 50.000 fl. für Kirschen gelöst. ^Damals lvar eS ja, alS sie daS merkwürdige Ehangement machte l- Preussach hatte Mühe, seine ängstliche Spannung unter der MaSke deS Scherzes zu Ver-bergen. „O. dürste ich in dieses Geheimniß tiefer eindringen!" sprach er mit galanler Hinneigung zu Aurelikn. „Die langen Handschuhe scheinen eine höchst anziehende Reminiszenz siir Sie zu hegen l" „Täuschen Sie sich nicht!" — entgegnete Aurelle. ^Nur eine Fadaise, ein Toilelten.Kapric-(lo Ihrer schönen Freundin." Die Gräfin intervenirte verweisend. „Gib doch die einsättige Geschichte zum Besten; Baron Preussach muß ja Wunder waS vermuthen I" Aurelie nahm mit kokettem Pathos dnS Wort. „Nun. so hören Sie! ES tvar an einem schönen Sommermorgen — olS wir. die Mama Mit zivei Töchterlein — Betty ivar nicht mit — Frau Albertinen von Blumenrode abholten. Keit» lerS waren veihindert und hatten uns ihren holden Gast anvertraut. Wir hatten uns Verspätet, stiegen nicht erst ab, sondern harrteil im Wagen unserer Schuhbcfohlenen. Sie ließ unS betläufig lange genuq ivarten, denn ihr Pußtisch tvar nicht so bald bestellt. Endlich erschien sie dann, stieg ein und eine (Gegen die Ueberbür!>ung der Sch Iile r.) Bei einer Versammlung der badi-schen Gymnasiallehrer (Tauber-Bischofkheim) gelangte auch die Ueberbürdung der Schüler zur Verhandlung und wurden nach eingehender Be-rathung folgende Punkte aufgestellt: 1. Geziemende Strenge bei der Aufnahme in Bezug auf Kenntnisse, da der schlecht vorbereitete Schüler allerdings nicht dem geordneten systematischen Unterrichte folgen kann. 2. Vermeiden aller Vielschreiberei, besonders der Uebersetzungen. 3. Eine derartige Vertheilung der Stoffe, baß zur Verarbeitung Zeit gegeben ist. 4) Hauptsache ist immer der Schulunterricht und dieser soll so beschaffen sein, daß die Schüler stets in Spannung gehalten find; denn bei solchem Unterrichte wird daS Denken so geübt, daß auch die häuslichen Ausarbeitungen nicht mehr viel Schlvierigkeiten machen können. Und ebenso soll 5. den Hausaufgaben, z. B-dem deutschen Aufsah und den Rechnungsaufgaben die nöthige Angabe schon in der Schule gegeben iverden. Keine Ausgaben sollenvorkommen, woriVber nicht Andeutungen zur Lösung schon jm Unterricht gegeben sind, da die Schüler nicht da ^nd, um Räthsel zu lösen. L. ES soll darauf gesehen 'Verden, dvß die Schüler die Fertigung ihrer HauS-arbeiten N'cht auf den leßten Augenblick verschieben. (Ernte in Ungarn.) Seit einer Woche schon wi'd neuer Weizen auf den Pester Markt gebiacht; derselbe stammt von größeren BesiKungen, vo Maschinen die Drescharbeit besorgen und ist von besonders schöner Qualität. Aus dem Weißen» t)urger. Vesprimtr, Pester und Zalaer Komitate hat der Weizen zumeist das Geivicht von einem Zollzrntner, oft auch von 00 Pfund. Die geringste neue Waare. die auf den Pester Platz gekommen ist. wiegt 85 Pfund. Ehe aus den entfernteren Gegenden und namentlich aus folchen, in welchen Dreschmaschinen sehlen. neue Frucht nach Pest gelaugt, werden noch zwei bis drei Wochen ver« gehen. Inzwischen dürften, das zeigen schon die viStierigen Nachrichten zur Genüge, stets nur einander vollkommen lvipersprechende Meldungen in die O»ffentlichkeit dringen. Aus dem Bannte kommen recht viele Klagen darüber, daß es doikt an Arbeitern Mangle; die Walachen, denen ihr eigener NaiS iM letzten Jahre mißrathen, ziehen es vor. auszuluandern oder zu verhungern, ehe fie dem Deutschen oder Maggyaren sein Feld bestellen. Auch der Mangel an beurlaubten Soldaten, die sonst in ihrem HeimatSorte wacker mitgeholfen, macht sich in hohem Grade fiihlbar; dazu gesellt sich noch ein unbegreifliches Schmollen der Vom Waffer Beschädigten, die mit ihrem Elend prunken zu Zofe ouS Blumenrode erklomm den Kutscherthron. Ohne eine Dienerin reiste Albertine nie, keine Stunde WegeS. Schon waren die üblichen Komplimente geivechselt. schon trieb unser Leidkutscher oie Rosse an, da ließ Albertine den feinen, weißen Glacehandschuh sallen und ach l daS Schicksal. roh und kalt, tvarf ihn unter den Hufschlag unserer Pferde. Ihn traf daS LooS deS Schönen auf der Erde. CS mußte Ersatz geschafft werden. „Die Zofe flog in'S Schloß, brachte ein anderes Paar, aber dänische. ,Frau von SiegSfeld war sehr ungehalten, sie war durchaus aus weiße Handschuhe entetirt. Nur auf unser Fürwort, damit tvir fortkämen, fanden die Dänen Gnade, die übrigens nagelneu und sehr elegant »varen. Aber unterivegS lästerte sie fort und sort darüber, wie schlecht sie jetzt bedient sli, da ihre eigne Zofe krank und die ländliche Stellvertreterin ihr gar nicht zu Sinne sei. DaS »var also die ziveite Auflage. Abends, als Frau Von Siegsfeld von der nordischen Freundin zurückkehrte, fiel mein erster Blick auf ihre Handschuhe. Sie hatte wieder weiße an. Wir, Mama und ich sagten nichts dazu; die rührende Geschichte von der Freundin hatte uns mit wehmüthigen Gefühlen angesteckt. Mathilde aber, die außer dem Zimmer gewesen war, trat, als sie hereinkam, vor die Siegsfeld hin und betrachtete fie lächelnd. wolle» scheivea. Zumeist dem letzteren Umstände sind dle Rothderichte zuzufchriiben. die fortwährend aus dem Banate nach Pest gelangen und dort gierig aufgegriffen werden. Vielleicht schon die nächsten ^wei Wochen weiden es vollkommen be« stäligen, doß die Anficht, die Ernte in Ungarn werde unter einer Mittelernte nicht zurücktilelben, vielleicht sogar eine gute Mittelernte ergeben, eine richtige war. (S t e m p e l g e f ä l l e in Oesterreich.) Das Gesammterträgniß belies sich im erstsn Vier. teljahr 1872 aus 3.630.905 fl. — um 259.849 st. mehr, als in der gleichen Zeit deS Vorjahre». Nach den einzelnen Tefällsabgaben gesondert, ent-fielrn von diesem Erlrügnisse auf die Stempel, marken 3 309 796 fl., Spielkarten 43.834 fl. Kalender 5864 st., geilungen 213.837 st.. Ankündigungen 8344 st.. Promtffenscheine 9885 fl. und Wechselblankette 39.348 fl. (O r t < g e m e i n d e n i n Oester»eich.) Oesterreich zälzlt 21,855 Ortsgemeinden. in welchen es 55.122 Ortschaften gibt und zwar: 738 Städte, 1270 Marktflecken und 53,114 Dörfer. Weiler, Rotten. Marburger Berichte (<8 r t r u n k e n.) Valentin Tfchech. Jäger deS 32. Bataillons zu Ptltau, ist am 22. Jull beim Baden im Draufluß ertrunken. (Eine Unschuld vom Lande.) Die Bauerntochter Maria Radi in Unter-Pokenza, Bezirk Rann, zählt nicht mehr alS fünfzkhn J.>hre. Wegen einer Llebschaft. die schon lange währt, von ihrem Baler gezüchtigt, entsernte sie sich am 25. Juli heimlich aus dem Elternhause und wird noch immer vergebens gesucht. Um sich an ihrcm Bater zu räche«, nahm Maria Radt die wichtig, sten Urkunden desselben mit: Quittungen, B^r-träge Und Steuerttüchlein. (Im Säufer iv ahnsinn l) Johann Friedrich, ein Trunkenbold und Landstreicher von 45 Äahrrn, ersuchte am 25. Juli Abend» dkN Eisenbahnwächter in St. Christoph nächst Tüffer um ein Nachtlager. Da Fremde im Wächterhäuschen nicht beherbergt werden dürfen, so ward diese Bitte abgeschlagen. Am näcdstrn Morgen entdeckte d,r Bahnwächter ouf der rückwärtigen Seite deS Häuschens unter dem Dache einen männlichen Leichnam ^ eS war Johann Friedrich, Welcher in einem Anfalle von Säuferwahnsinn dort feinem Leben ein lKude gemacht. fSparkasfe.) Im vorigen Monat wurden von 530 Parteien 124.800 fi. 68 kr. eingelegt und von 592 Parteien 126.323 fl. 94 kr. herausgenommen. An 23 Parleien wurden 62.400 Guldtn gegen Hypoihek, an 8 Parteien 107.600 Gulden gegen Faustpfänder dargeliehen. (Nach Bonn!) Mittwoch 11 Uhr 10 Minuten Nachts verlieben unS mit dem Kärntner-zuge die Vei^lreter deS hiesigen Turnvereins, ivelche am allgrmeinen dcutscken Turnfeste in Bonn theil-nehmen; tS sind die Herren: Goßncr (Fahnenträger), Markl. Scheikl, Schildknecht, Schmiedl Karl, Tlsso und Trethan. Vor der Abfahrt ver-sammelte sich der Berein im Gasthofe deS Herrn Wohlschlagtt zu einer .Kneipe" und hielt H. Professor Schaller die Abschiedsrede. Auf dem Bahn-Hof wurden vom Sänger-Chor deS Vereins einige Lieder vorgetragen. (Vom T e l eg ra p h en amt.) Das hie. sige Telegraphenamt läßt uns mittheilen, daß der Eingang in dasselbe von nun an .,nur vom So« phienplape auS und zwar durch daS neben H»rrn Schuhmacher Feix befindliche Gewölbe stattfindet, von wo aus eine Nku hergestellte Treppe direkt in das Parteienzimmer füt,rt. Die Nachtglocke in das Amt befindet sich ebenfalls nächst dem EingangS^Gkwölbe." «eHte Most. Vom Grazer Gkmeinderath ist auf Grund der Ttadtordnung die EinfUhrnng der Frie-denSgericbte beschlossen worden. In Böhmen nrhmen die FeuerSbrünfte lU ertchrectcnder Weise zu. Die ungarische R gierung hat den Plan aufgegeben, die StkllunstHliften der letzten zehn Ial»re einer Prüfung zu unterziehen, um nicht unzählige ^^amilien aufS Härteste zu treffen. Dagegen soll ein Gesetzentwurf über ein strenge« Rekrutirungsverfahren dem Reichstag vorgelegt werden. Wom Rüchertisch. Lehtbuch der L a n d w i r t h a ft für das Volk. Von Peter Nik. Feufer. (Dritte Auflage. Wien. Be,la^ von Fäsy und Frik, Graben, 22.) „Soll unser Bauernstand nicht untergehen, so muh er mehr erwerben; will er aber mehr erwerben, so muß er vor allen Dingen die sich täglich mehrenden neuen Erfahrungen der Land-wirthschaft zn benüKen lernen; mit einem Worte: An die Stelle der Routine, der rohen Erfahrung, müssen wissenschaftliche GründsäKe treten." Mit diesen Worten schließt der Verfasser des vorliegenden Büches die Einleitung desselben und deutet damit auch die Aufgabe an, die er sich bei diefem Werke gestellt. Es soll ein Lehrbuch sein, welches den Landwirth befähigt, seinen Betrieb mit Benützung der Erfahrungen und Foeschungea der neuen Zeit derart zu führen, daß es ihm auch unter den jeKigen fchwterigen Verhältnissen am lohnenden Erfolge nicht fehle. Nur ein Mittel gibt es, den Anforderungen der neuen Zeit gerecht zu werden: Bilvung und Wissen l Und dahin muß mit aller Kraft gearbeitet werden, daß die fachliche Bildung, das nSthige Wif'sen über die Grundlagen und Bedingun^zen deS landwirthfchaft« lichen Betriebes mehr und mehr zum GemeiNgute werde, und dieS geschieht durch landwirthschaftliche Fortbildungsschulen, durch Bereine, durch Wandervorträge und durch Verbreitung guter Bücher. Als ein solches Luch nun. welches wesentlich geeignet ist. die allgemeine Verbreitung des land-wirththschastlichen W ss,ns zu fördern, begrüßen wir mit aufrichtiger Fksude das Werk Feuser's. Es ist in der That und Wahrheit ein Lehrbuch sür das Volk Und wir wünschen und hoffen, daß das Volk recht fleißig und virl darin und daraus lernen werde. Seilen wir das Buch näher an, so finden wir in demselben nach einer Einleitung, welche Mit den oben angeführten Worten schließt, in den ersten drei Abschnitten die allgemeinen Grundbedingungen des Lebens: Luft, Wasser, Wärme und L'cht, die Zusammenseßung. Bildung und Ernährung der Pflanzen und die Entstehung und Eigenschaften der verschiedenen Bodenarten besprochen. Die folgenden zehn Abschnitte sind dem allgemeinen und speziellen Pflanz.nbau und der Fruchtfolge gewidmet und die legten sechs Abschnitte behandeln die Thierzucht. ' Ein Anhang enthält Mehrere Tabellen und Zusammenstellungen über den Gehalt der Ernten an Bodenbestand-theilen, die Zusammeps kung der Futtermittel, die Bildung entsprechender Uuttermischungen zc. Aus jedrr Seite des Buches spiicht Der erfahrene praktische Landwirth, welcher mit dem Wesen und dea Mängeln des Wirlhschaftsbe-lricves gründlich vertraut ist. Albertine fragte etwaS verlegen: Warum sehen Sie mich so an, Komtesse? — Ich bewundere ihre Konsequenz! sagte Mathilde. Sie wollten also Ihren Tag wohl oder üb.l in weißen Glacehandschuhen beginnen und beschließen? — Ach! erwiderte die Siegsfeld. dieSmal ist nicht vor, Kons,quenz die Ftede; ich habe dort in der Ver-tvirrung des Abschieds einen unsreiwilligen Tausch gemacht und bemerkte den Jrrthum erst zu spät. — Und nun erzählte sie: dort bei ihrer Freundin sei eine junge Mamsell gewesen, der gehörten tvahrscheinltch die weißen Handschuhe und so Aehn-licheS mehr. Mathilde wachte noch ihre Glossen darüber-. .Gewiß sehr geistreiche!" — sprach Preus-sach, ^ Malhilden gewandt. „Der Tausch erschien Ihnen nicht recht einleuchtend?" „Nun freilich l" — lächelte Mathilde. — »Ich meinte, die DiStraktion sei ein lvenig stark, die Mamsell habe dabei offenbar Vortheil gchobt; denn die dritte Auflage tvar keine verbesierte; die weißen Handschuhe ivaren sehr ordinärcö Fabri» kat, groß und ungeschickt". Preussach gedachte der verletzten, verbundenen Hand. Darüber mußte er noch etwaS zu erlauschen suchen.^ Aber hier begegnete er nur erstaunendem Verneinen. Daß Frau von SiegSfeld eine Wunde, heimgebracht — wußte und ohnle Niemand; „eS müßte denn", setzte Mathilde schalkhaft hinzu, .eine unsichtbare, im Herzen, gewesen sein." Preuss«,ch brach ob; er hatte genug, mehr als er hoffen durfte. erfat»ren. Das Weitere wollte er dem Verhörrichter überlassen. Cr vtrwellte nur so lange, als eS die vor-siihängte MaSke erforderte, in Langsitz. Beiin At)sHiede wurde von beiden Seiten der Wunsch. !lch wiederzusehen, artig ausgesprochen und enl-gegengei»ommen; er ging den arglosen Damen nur zu bald in Erfüllung. Preussach brachte seine Notizen, auS denen wir hlti! geschöpft haben, mit buchstäblicher Treue zu Papier und sandte sie an Scnkenberg. Selbst» gefällig sagte er in dem Begleitschreiben: „Sie empfangen hier einen Pendant zu den Entdeckungen der Frau Steuerrälhin im Blumen« roder Pfarrhause, einen Beitrag zur Gefchichle der dänischen Handschuhe. Ich schmeichle mir: daS Hütte uns kein Justizmann, kein Polizeiagent herausgebracht". Srnkenberg dachte: tvohl tvahr! aber — wer tvürde auch in diesem gewandten Jnquiren-tengenie den Bruder deS unglücklichen Todten erkennen? — Preussach war auch aus der Heimreise von Langsitz nach K'^-"- nicht müßig. Er nahm den Umiveg über Hilgenberg und erkundigte sich bei der dortigen Polizeiinspektion genau nach der Frau von Seehausen. Die Inspektion schlug gefällig die Liften der Kurgäste nach; der Name fand sich nirgend. Mau fragte auf Preussach's lebhaftes Andringen sogar im Oberorte von HauS zu HauS ; Niemand wußte von einer Frau von Seehausen. Jetzt durfte Senkenberg nicht länger säumen. Er arbeitete ein ausführliches Memorial aus, wo-rin er die vielen, zusammentreffenden Umstände hervorhob, welche eine Theilnihme, miud stens eine Mitwissende Gegenwart der geschiedenen Frau von Preussach bei der Entlelbung ihres Gemals darzulegen schienen; er wies dabei aus ihre täg. lich zu erwartende Ankunft im Gerichtsbezirke hin und beantragte die schleunige Abhörung der Zeugen jener Umstände. Mit Ueberreichung die. ser Schrift bei dem Oberproknrator ließ sich nun auch Preussach förmlich alS Privatkläger ein-registriren. Er entblödete sich nicht, die That. alS deren Urheberin oder doch Mitwifsende er die Schwägerin bezeichnete, aus dem Wunsche nach einer unabhängigeren Situation zu erklären, wie die schon er» lvähnte Kapitalsabfindung sie. im Gegensätze zu der bisherigen Rente, gewähren sollte. Fortsetzung folgt. /rtuitl« md Arkanilttn, die ich.Mit »IW'il,Mrlist «ich Wie» »icht mihr speM«W>^,»«»tt, lagt ich tii herjlich»« .emii^o^iS d t w « >1 l! »Odert MWdmachung. ^''Äo^^ö^Mchulralht in Frauheim wird gcgebtn. dtiß am 1k. August I. Uhr VormittlistS im Schul- Minuendo-Lizitation deS genkh miM.f^^^ fl. 38 kr. vkranschlagten Um-bl,T^"d/^ Schul Hauses stattfinden wird. werden hiczu höflichst einMven. Kostenüberschlag, Lorausmaßbogen undDauplan luge» lieim Gefertigten zur Einsicht. ..^rauhrim. am 30. Juli 1872. 57^ . Bartl). Zamolo, Obmann. _ Z. (573 Montag den 12. August d. 3. von 7 M^i^Arilli ongksangen wird in Ottendorf die?«Willige parzrllenwcise Feilbiktung der den EH^Men Martin und Apollonia Schlamber-ge^^ehörigen Ncalität Urb. Nr. 284 aä Kra-nicM^ stattfinden. Mesklbe best'ht auö einem Wohnhause und auS„Krundstücken verschiedener Kult^rgattung im Fl^AMnaße von 24 Joch 630 Qkls. ^Die Bestimmung der bezüglichen AuSrusS-pre^^vild unmittelbar vor der Lizitation ersol-gen.«.Äcder Ersteher hat c>m Lizitationstat^e die HüM des Meistbotes zu Händen der Verkaufcr bac^„^u erlegen. . . „^ie übrlgfn Bedingnisse können ln der hier-ger^tlichen Registratur oder in der Advokalurs-kanAei dcs Herrn Dr. Jpavic eingrsehen wcrd.n. ^^Schließlich wird bcmerki. duß, da die Ver-steiacrung aus freiwilliges Ansuchen der Eigen-tltÜMrr k'folgt. den auf die Realilüt versichntcn Gläubigern ihr Pkandrccht ohne Rücksicht auf dcn Berkaussprtis voibchalten bleibt. K. k. BrzirkSgericht Marburg am 28. Juli 1872. Dcr k. k. Landcsgerichtsratl). Tifchlergehilfen finden Aufnahme in der Dampfmühle des Oarl SeNordakR»»! in Marburg. (576 Eröffnungs-Allzcige. Gefcrtit^ter beelirt sich einrm geehrten ?. 1'. Publikum die Eröffnung stincr neuen Ateischyauerei am 1. August 1872 am DomplaK vi8-a vi3 der Kirche, «m Lorbec schen Hause, anzuzeigen. Es wird die besondere Ausgabe deS Unterzeichneten sein, durch Verabreichung von Prima qualität an Fl-isch sich die Zufriedenheit seiner ?. ?. Kunden zu erwerben und zn erhalten. Um zahlreichen Besuch bittet hochachtungsvoll 568) Varl rrLt», Fleischhauer. Zn miethen gesucht wird eine sonnseitige Wohnung mit 2 Zimmern und Küche, Ivo Mötzlich i. d Grazervorstadt. Auskunft im Comptoir dieses Blattes. (571 Schaten zu verkaufen. Anfrage: Magdalenavorstadt Nr. 28. (572 Zu kaufen werden gesucht: 2 Wagenpferde, wo möglich nicht unter 16 Fi'ust, gute Geher, fromm, fehlerfrei und nicht zu jung. 560 Nähere Auskunft »m Comptoir d. BlatteS. Sechzehn goldene Mittel, welche die ganze Welt in Aufregung versehen, sind einzig und allein von unserem Corres^pondenten Herrn ^nt«n «Ix, ^ion, l^ratorstrsssv Iii-. l6, zu beziehen. UNI jedem Hliar nach achttägigem Gebrauche eine herrliche goldblonde Engelsfarbe zu verleihen. Dieset himmlische Goldblond, das reizendste was man sich nur denke»' kann, ist ganz nnschädlich filr da» Kopfhaar und daher Jedermann zu empfehlen. 1 Flacou Goldblond, ge nügend für 3 Jahre, kostet 1 fl. 48 kr. Iti illaiitiu«, um dcm Säitturr. und Backenbart einen intensiven Glan^ zu verleihen, und daö WachSthnm zu beförden. I Büchse (!0 kr. k. Ii. iiu88elll. jt. ^ll»ni8-k'>ui«t, vertreibt unter vollstäudiger Garantie des Erzeuger» Zinnen 8 Tagen jede Art von GesichtSauSschlägen, Sommer-Prossen, Wtmmerl, Leberflecken, Blatternarben, Röthen zc. taS Geld wird retour gegeben, »venn daS Mittel nicht wirkt. 1 Karton kostet nur V6 kr. rein, xiatt, Ät n. 2»Iinpa»ta anck «ivn ttkte'n Verne!» zu entfernen, kann uur ein einziges Mittel in Europa, uämlich daö A k. prili. Pcrtmnttkl-Zahn-Email A Altnutvn müssen Zähne unter Garantie bleudind weiß und rein werden. 1 Paket Perlmutter-Zahn-Email 95 kr. Der üble Geruch sofort entfernt. UM' 'MU von Anton Rix. Dieses Nuß öl, auS der griiuen Nuß-chaleu gepreßt, macht jedeS lichte Haar in tiirzesterZeit duukel. ^ Klacou 25 kr. Rosenöl 15 kr. Eine Erfindung von ungeheurer Wichtigkeit ist gemacht, das NaturgesejK deS HaarmnchSthumS ergriiudet. vr. 'tValter«»!»» in Loudon liat eineu Haarbalsam er-unden, der Alles leistet, waS bis jetzt uumöglich schien: er läßt das Ausfallen der Haare sofort aufhören, be« fördert daS WachSthum derselben auf eine unglaubliche Weise und erzeugt auf kahlen Stelleu neue» volle» ^aar, bei jungen Leuten von 17 Jahren au, schou eineu tarkcu Bart. Da» Publikum wird driugeud ersuchte diese Erfindung nicht mit den so liäufigen Marktschreiereiei^ ^u verwechseln. Dr. Wackersohu'S Haarbalsam in Original-biichseu zu 2 fl. und 4 fl. 5l) lr. Mübrrtrclflich an Güte ist Rix'» W^ulinv Itritu-seldnI-sam; unter Garantie musi jede» Haar biuuen 5 Nuuiten wellenartig gelockt werden. 1 Phiole Kräufel-Balsam 95 kr. Lbonkol? NasrkSi'do-Lfömo, färbt invmentntt, ohne jede Vorrichtung, Unnr «lau« I Nil vcler br«u», sttrdt »iel» niv ak, nnd hält -t A>un«tv. 1 Paket genügend für f» Alvnatv I fl. 10 kr. vnrlzviebel, garantirteS Mittel, um binnen 14 Tagen auf ganz kat)le» Stellen eiueu prachtvollen Bart zu bekommen^ auch schou t>ei Leute» v^'N 17 Jahren. DaS Geld wird retour gegeben, wenn eS nichts wirkt. kix' pat. parisvi' fIvvkwaZsvf, um an? ollen Stoffen jeden Fleck ohne Gefahr für den Stoff sofort spurlos zu eutsernen. 1 Flacou 42 kr. .Hühneraugen-Mixtur; vou diesem Mittel müssen Hüliueraugeu binnen 4 Tagen unter Garantie spurlos eerschwinden, der Schmerz wild sofort gelieilt. 1 Paket 50 kr. Kivlit- unll lit^vuma-k'aploi'; mau würde kaum glauben, lvaS fiir eine Hvuukterkai'e Wirkung das patentirte Mittel l)ervorbriiigt; nach zweimaligen» Gebrauch fülilt sich jeder Kranke leichter, bis nach 14 Tagen Vollkommeue Genesung eintritt. Dieses Mittel ist deSl)alb so billig, um eS Jedermann zugänglich zu machen. 1 Parket 95 kr. stillen den heftigsten Zahnschmerz momentan, sie heilen jcdkS Zaljuübel. — 1 Flacou 60 kr. Schweiß - Patent»Uukver, um den lästigen Schweiß von den Füßen zu vertreiben, tst sehrkül)lknd und der Gesuudheit zuträglich. 1 Paket55 kr.D I<^n^li.^ell<;r I^<;itvrlitelt; jeder Schuh, mit diesem Lack benetzt, gleicht einem !»eneu Lackschuh, daS Leder wird dadurch geschmeidig und weich nnd doppelt so haltbar. 1 Flacou 25 kr. l>ält gekittete Gegenstände derart und unchsitbar, daß mau sellie wieder verwenden kaun, anch fiir GlaS, Meerschaum». 1 Flacon 30 kr. Obige 16 goldene Mittel sind einzig nnd allein bei <>esru /^nt«»n Nix, Wien, Praterstraße Nr. 16, zu l)abeu und können wir diese nu«^«?2viet>nvtvn Artikel ans eigener llet^erzeugung nicht genug Jedermann auf das Angelegentlichste empsehleu. (526 Malz-Extract mit Wlkficht aus die Autspri^che oo« Pros vpxolsiVlr und LIvllor an der Wiener Klinik, mit der ^ Hvtkfchen W M nicht )n verwechseln, besser ßls alle vuderen jetzt im Handel vorkommende» Malz-Cktrakte. — Ins ii Ansftellvngen priimiirt. — Für Abzehrende, Schwache, besonders I^unAvi». und IRaI»k»ank«. IkL. Wohlschmeckender Ersatz deS schwer verdaulichen L eb er thra^n es nach Profrssor Niemeyer in Tübingen, nebst Skoda Deutschlands bedeutendster Lungenkliniter. 7v6 l. Qual. 50, 7.';, 85 kr., fl. 1.10; II. Qual..so, 4b kr. Anerkennung: „Ersuche um 2 GlaS von Ihrem so berühmten" „Malzextrakt nebst Malzeztrakt-Vonbons und Malzeztrakt-" „Chokotaden «. L. Lehm, Gastwirth in Dux (Böhmen.)" Depot für Alarbvrx bv» !>'. ILottotuix, Withelmsdorser Malzprodukte« Fabrik voll ^os. Xilffvilo 6^ vo. (Möu). Eine im besten Betriebe stehende ZchnittVllaren- und Kleider- Handlung in einer industriellen Stadt ObersteiermartS ist tvegen Domizil Veränderung gleich öder bis 1. September zil verkaufen. Nähere Auskunft ouS Gefälligkeit im Comptoir dieses Blaltes. (56S Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Vom 15. Juli 1872 an. Eilzüge. Bon Wie« nach Trieft: Ankunft 2 Nhr 5 Min. Rachmittag. Abfahrt 2 Uhr 8 Min. Rachmittag. Bon Trieft nach Wien: Ankunft 2 Uhr 48 Min. Rachmittag. Abfahrt 2 Uhr 46 Min. Rachmittag. Gemischte Attge. Bon Triest nach Mürzzufchlaa: Ankunft 11 Uhr üS Min. Mittag. Abfahrt 12 Nhr 20 Min. Rachmittag. Bon Mürzznschlag nach Triest: Ankunft 1 llbr öl Min. Rachmitlag. Abfahrt 2 Uhr 20 Min. Rachmittag. Personenzüge. Von Triest nach Wien: Ankunft 6 N. 21 M. Früh und 0 lt. 45 M. Abends. Abfahrt 6 U. 33 M. Krüh und 6 U. S7 M. Abends. Bon Wien nach Trieft: Ankunft 8 U. IS M. Früh und 9 U. — M. Abends. Abfahrt 8 U. 25 M. Fr.ih uud 9 U. 12 M. Abends. Beschleunigte Personenzuge. Vou Marburg nach Wien Abfahrt 4 Uhr 50 M. Krich. Aon Wien nach Marburg Ankunft 10 Uhr 50 M. Abds. Bon Marburg nach Ofen Abfahrt 6 U 5 M. Abends-Bon Ofen nach Marburg Ankunft 9 Uhr Bormittag. Kärntner-Züge. Abfahrt: Von Marburg nach Franzensfeste 9 Uhr 20 M. Vormitt. Von Marburg nach Villach 3 Uhr Rachmittag. Ankunft: Von Franzensfeste nach Marburg S Uhr 31 M. Rachmitt. Von Villach nach Marburg 11 Uhr 44 Min. Vormittag. Beschleunigte Personenzüge. Abfahrt nach FranzenSfeste 11 Uhr 10 Min. RachtS. Ankuuft vou FranzenSfeste 4 Uhr 33 Min. Früh. Zveraulworlitche Viedoktion, Druck und Berlog von Eduard JanfchiK in Marburg. «. lSt. o.