Nr. 231. yl»num«l<>»«<»»»plel»: I« »l,2,ptoil g»n,l-st. Il, h«Ibl l>. b «». yür d!« ij»««Nun, in» Hau« salbj. «^0 lr. Vtlt dci Post «an,,, sl. »5. hilbi- fi. 7 »<». Dienstag, ».Oktober. I»^ k.; »e! «fter«, lvitbe»yol»n»e» pl. Z«le » ll. l877 Aintlicher Theil. an^lV' ^' ""^ l- Apostolische Majestät geruhten aller« »nao gst dag nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu Lieber Freiherr o. Lasserl Durch die aus Anlaß "r Enthüllung des Rudolf.Bru'mens zn Innsbruck im "ciselil des von Mir dazu entsendeten Kronprinzen Erz ^rzogs Rudolf veranstalteten Festlichkeiten hat das Land T-'rol „nd insbesondere Melne Landeshauptstadt Inns< °l.uck einen neuerlichen Beweis ihres altbewährten Pa-wotisnuis und ihrer treuen Anhänglichkeit an Mein Vaus geliefert. ^., Ich beauftrage Sie, durch Meinen Statthalter in Arol dem Bürgermeister Dr. Dint er und dem ^emeinderathe uon Innsbruck dafür Meine ' londcrc Anerkennung und für die Meinen, Sohne °Ue!letc herzliche Au nähme Meinen laiferlichen Da»t "'ssftrechen zu lassen. Wien, tt. Ollobcr 1877. Franz Joseph m. p. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchste Entschließung vom 30. September d. I. den <>lrellor des Staatsgymnasiums zu Gürz Dr, Johann Handler zum Landes»Schulinspeltor allergnädigst zu ^nennen geruht. Stremayr m. z». Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Ollober d. I. dem ^orslaude der Schiffmeister. Genossenschaft in Wien, ^emeinderathe Joseph Wasner, in Anerkennung seines "nd humanitären Wirkens das goldene geruht "^ '"" b" Krone allergnädigst zu verleihen Der Minister für CultuS und Unterricht hat dem ^andes.Schulmspeltor Dr. Johann Zindler den Amtssitz !" lÄraz angewiesen und denselben n,it der Inspection ^er Mittelschulen in Steiermart, Kärnten und Krain "züglich der realistischen Lehrfächer betraut. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 8. Oktober. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben ""t Allerhöchster Entschließung vom 27. Sepember 1877 ^Beschlusse de« train ischen Landtage« vom ^- April 1877, wonach zur Deckung de« Abganges des formal schulfonde« per 165.381 ft. 25 kr. für °" Jahr 1378 elne 18perzemi«e Normalschulfond«. Feuilleton. Ein Frauenleben. H«ltnr«m«m »u« einlr Großstadt, von Franz !"'^"'t) ^urch sein Benehmen beschäftigt zu lttten und m ^^ ^^°" "'"'^ vollständig von ihren Toi' »ahe .. ° Vergnügungen in Anspruch genommen. Bei. y"^un°m'.'«^^^"' 3tlir zu seinen gewohnten Vev-''lla "ach w?. "" begleitete die Eltern sowie Ela-senden G^uÜ!^ ^" "e sich Tag für Tag wieder. 5"le sich im N^"- Zwischen Elarissa und Felix "Use der Zeit eine Art Freundschaft ue. bildet, von anderen Beziehungen konnte aber nicht die Rede sein. An je>sem Abend, al« Felix von Plöger seine Eltern in die von einer angesehtnen Dame veranstaltete Soiree begleitete, war er so mißgestimmt gewesen, daß Clarissa ihn bat. nach Hause zurückzukehren. Seit einiger Zeit empfand sie herzliche« Mitleid für den jungen Mann, der so hoffnungslos liebte. Er lehnte ihren Vorschlag ab — er wollte lein Aufsehen erregen. Und doch war es ihm unmöglich, länger in der frohen Gesellschaft zu verweilen. Felix trat in ein Nebenzimmer, welche« einen Durch, gang in die gegenüberliegenden Räume bildete. Er tra' in eine Fensternische und zog den Vorhang zusammen, «uf diese Weise gewann er einen Ucberblick über das Gemach, ohne daß er gesehen werten tonnte. Er wandle sich dem Fenster zu und blickte in die dunkle Nacht hinau«. Plötzlich fuhr er erschreckt zu< sammen. ..Ich bin noch nicht so sehr davon überzeugt, mein Lieber," hörte Felix eine Stimme sprechen, welche el a!« die des Herrn von Haken erkannte. ..Sie müssen zugeben, daß Baron vo" Plöger gerade in letzter Hell sehr leidend war." „Sehr wohl," entyegnclc eine andere, Felix un. bekannte Stimme, „aber das ist immerhin lein Beweis, den Baron für einen Mörder zu hallen. Er war immer leidend, und es ist nicht unmöglich, daß sich sii,, Vcftn. den verschlimmert tzat. Was sollte denn den Baron mit diesem Künstler in Verbindung bringen und wa« ihn veranlaßt haben, demselben da« Leben zu nehmen?" Felix sah, wie Herr von Haken die Achseln zuckte. .,Da« weiß ich nicht, und vielleicht wird diese Gache auch niemals aufgeklärt werden, trotz den umfafsendsten Nachforschungen der Polizei. Man hat bisher leine Spur entd:ckt — meine Nachrichten ade, stammen au« der besten Quelle — ich glaube, e« wird von dieser Anzelegenheit noch mehr in die Oeffenllichseil dringen, «l« dem Baron lieb sein möchte. Durch da« Verschwin» den der Tänzerin ist den Vermuthungen ja eln weilerer Raum geöffnet." ..Sie glauben doch nicht etwa, daß der Baron da« junge Mädchen entführt hnt?" „Ich will meine Meinung darüber jcht nicht au«, sprechen," entgegnele Herr von Haken ausweichend, „aber wir werden weiteres davon erfahren." Felix stand starr — einer Ohnmacht nah?, faßten seine Hände krampfhaft das Fenslerlreu,. War es denn nur eln enlsehlichcr Traum, der ihn umfangen hicll? — Wo halle er denn seine Gedanken «ehabt? Nein, nein! Was die Männer al« Vermuthungen auSgespro» che„, war Wahrheit — schreckliche, grauenhafte Wirk. lichltit. Er dachte an die jüngste Vergangenheit zurück, und da fanden sich AnhaltSpunl e, welche c>ie Schuld des Oa« rons al« unzweifelhaft feststellen. Felix war in der Dümmcrstunoe heimgekommen — de« Ta^e« lo.inte er sich freilich nicht mehr erinnern, er wußle jedoch daß e» zur Zeit war, al« da« Verbreche, verübt worden, -— und tMe vor dem Portale de« elle,l!ew 5a««""" Landesuuilaae auf die dem Zuschlaae für den Lande«, und Gru^benllastungsfont» unterlegenden direkten Vleuern, mit Aueschluß jener im Siad,bezille Vaibach, einzuhe» bin sein wird, die Allerhöchste Oenehmigung allergnüdigst zu ertheilen geruht. Österreichischer ÄeichSrath. 288. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wie,,. 0. Ollvbtr. Nach Erledigung der Einlaufe wird in der gestern aba/brochrmn Berathung über den ßb des Personal» Ei »kommen stcu erg ese tzes fortgefahren. Nachdem Referent Hofrath Dr. Beer in wenigen Worten er» lliut, daß cr mit der Zurücküberweisung sämmtlicher Ai,lväge an den Ausschuß einverstanden sei, wird zur Abstimmung geschritten und der Untrag des Abgeordneten Wolf rum, säm'Nlliche zu dem tz 5 gestellten Anträge an den Ausschuß zur Borberatb.ung zurück» zuvlrwcistn. mit allen gegen sieben Stimmen an» genommen. Es gelangt sodann der K 8 zur Verhandlung, der den Ort der Besteuerung bestimmt. Nach demselben sollen Eorporationcn am Sitzc der Vorstehung — An» gehörige der im Rcichsralhc vertretenen Länder, welche sich außerhalb derselben aufhalten, in ihrer Heimats-gemeinde — die wegen ihre« Ncalbesitzes oder des Be« trirbes einer Erwerbsnnlernehmuna steuerpflichtigen Nicht» angehürigen dicser Lander, welche daselbst leinen Wohnsitz habcn, in der Gemeinde besteuert werden, in welcher sich die Realität oder die Elwerbsunternehmung befindet. Dieser Paragraph wird in 8u8p6»80 belassen, um zugleich mit dem 8 42 bcsprochen zu werden. § il, der den Termin der Sleuereinhcbung bestimmt, sowie H 10, welcher die oberste Leitung der Geschäfte zur Veranlagung und Durchführung del Personal'ElnlommeN' steuer dem Finanzminister zuweist, werden ohne Debatte angenommen. 8 II, der als Organe der Steuerveranlagung die Bezirlslommissionen und Orlstommissioncn bestimmt, ferner die Aufstellung von Berufslommissionen sowie jene einer Kenlraltommission festsetzt, gibt zu einer längeren Deballc Anlaß, nach welcher derselbe mit einem vom Abg. Dr. Kopp gestellten Amenoement angenom men wird. Mit Rücksicht darauf, daß dem Ausschusse Zeit gegönnt werden muß, über die an denselben zurück, verwiesenen Paragraphe zu berathen, wird, wie der Prä» stdent mittheilt, das Gesetz von der Tagesordnung der nächsten Sitzung abgesetzt. Die nächste Sitzung findet Dienstag den 9tm Oktober statt. Die Widerstandstiihigteit der Türlei. «Wenn ein Soldat auch nur ein Auge besitzt, so kann er immerhin damit genug auf die Russen zielen, und ein Lahmer vermag hinter Wall und Graben eben so gut wie ein Gutfühiger zu kämpfen. Hat der Zar der Moskowiter uns aus reinem Uebermuth den ltrieg erklärt, so mag er nun auch die Folgen duvon tragen; so lange eln feindlicher Soldat auf türkischem Grund und Boden steht, wird unser Padischah hoffentlich leinen Frieden schließen, und Gott wirb uns schon die Kraft verleihen, die Rufsen wieder zu vertreiben. Ist es aber Gottes Wille, daß die Türlei jetzt unterliegen soll. so wollen wir wenigstens mit Ehren untergehen und vor« her noch so viele Feinde, als wir nur irgend lönn<>n, in das Jenseits befördern, und es soll ein so blutiger Krieg werden, daß man noch nach vielen hundert Jahren davon erzählen wird." So sprach dieser alle verwundete Oberst mit voller Ruhe und Zuversicht, und es blitzte dabei ein so wildes Feuer aus seinen tief unter den weißarauen Brauen liegenden Augen, daß man an der Wahrheit seiner Versicherung leinen Augenblick zweifeln konnte. Ein Heer aber, welches solcher Krieger nach vielen Tausenden zählt, wird nicht so leicht besiegt, und ein Volt, welches sie erzeugt, kann zuletzt wol von der Uebcrmachl zermalmt, aber niemals grdemülhigt werden. Möchten doch alle, welche oen baldigen Untergang drr Türlei mit so prahlerischer Zuversicht verkündeten, jrtzt in die türkischen Feldlager kommen, sie «ürden gar bald anderer Ansicht sein. Varna wird jetzt ungemein befestigt und ist ungleich stärker, als es im letzten orientalischen Kriege der Fall war; es ist das große Eentraldepot der lür» tischen Armee in Bulgarien nördlich des Balkan, und der Hafen ist voller Schiffe aller Art, welche Munition, Waffen, Proviant und sonstige Ärmeebedürfniffe aus. laden, Tausende von Rekruten und Rekonvalescenten ausschiffen, und eben su viele Verwundete und illüppel wieder dafür mitnehmln, um sie in die Hospitäler nach Konsta»linopel. Sllilari, Bruffa und weiter hinein nach Kleinasien zu bringen. Daß die Russen jetzt leine mächtige Flotte im Schwatzen Meer besitzen, und ob« gleich ihre einzelnen kleinen leichten Aolzschiffc und Tor. pedoboote »nil einer Kühnheit und Geschicklichlril opcrie ren, wie solche nicht größer sein könnte und welche mit Recht mit ungelheillem Lob von allen Murine»Offizieren beurtheilt wird, dennoch der türkischen Marine unter, liegen müssen, ist ein ungeheurer Vortheil für die Türkei. Alle Armeebedürfnisse sowol nach den Donaufcstun, gen als nach Armenien töi«nen jetzt mit Leichtigkeit auf dem Wasserwege transportiert werden, und so vermag man Varna, Süistlia, Schumla und Rusljchul sehr bequem mit allem Nöthigen zu versehen. Meiner _____1908 Ueberzeugung nach wird Varna, so lange sein Hafen nicht blockiert ist — und die Russen besitzen bekanntlich leine Flotte, um dies ausführen zu können — niemals erobert werden, ebenso wie ich Schumla jetzt für un-bezwinglich halte. Geraoe in einem Lande, wie die Türlei, wo nur ganz veremzelle Eisenbahnen und auch nicht viele für schweres Fuhrwerk fahrbare Strafen sind, die Herbei» schaffung von schwerem Belagerungsgeschütz mit den ungeheuren Massen von Munition daher eine unsägliche Schwierigkeit ist, haben die Festungen noch eine ungleich höhere Bedeutung, als es in den lultiolerlen Stauten Europas mit ihrem dichten Netz von Elsenbahnen und lrtfflichen Kunststraßen der Fall ist. Hätten die deutschen Truppen 1876 nlcht mit so großer Leichtigkeit und Schnelligkeit auf den trefflichen französischen Eisenbahnen ihre riesigen Belagerungsgeschütze und die kolossalen Massen von Munition, welche dazu erforderlich sind, vor Paris schaffen können, nun und nimmermehr wären die Pariser Festungswerke zusammengeschossen worden. Die Russen jouen sich wundern, wenn es erst an die Belagerung der türllschen Festungen geht. Vermochten sie blSher nicht einmal Plewna zu nehmen, wo doch nur in Elle aufgeworfene Erdschanzen mit leichlen Feld« batierien sind, und opferten sie mindestens 20,(XX) Mann jehr muthiger Truppen ganz nutzlos hierauf, so gibt es noch ganz anoere Nüsse zu knacken, wenn eS erst gegen Schumla, Silistria, Varna, Rustschut und Widdin geht. Gerade die Eisenbahn von Varna nach Schumla und die freie Schiffahrt in ersterem Hafen ermöglicht es jetzt den Türken, alle diese Festungen mit solche» Masscn von Proviant und Mumtion zu vergehen, daß sie die Belagerung jahrelang mit ^eichtigleil aushalten können. Sollte aber Mehemed Ml wlltlich einmal total ge> schlagen werden, so bleibc ihm umer allcn Umständen der Rückzug nach Silistria oder Schumla, selbst wenn Rust« schul ^uch bereits von den Russen cermen sein sollte, ebenso wic Osman Pascha von Plewna aus noch immer nach Widdin sich zurückziehen könnte. Sind alle diese Festungen mit Mlen Garnisonen versehen und sämmtliche Zivil« bevöllerung, welche unnütz Proviant verzehren würde, daraus vertrieben — und die Türken werden vor dieser entwichen Maßregel sicherllch nicht zurückschrecken, — so können sie mit Leichtigkeit die Belagerung ein ganzes Jahr auehalten." Serbien und die Knegssrage. Ueber die Hallung Serbiens gegenüber der tüg-lich acuttr auftretenden Kriegs fr age schreibt man der „Politischen Korrespondenz" unterm 3. d. M. aus Belgrad: „Die seit mehreren Tagen circulierenden Nachrichten über eine angeblich infolge russischer Pression gefahle Resolution der serbischen Regierung, der Kriegs-aclion geizen die Pforle freien Kauf zu lassen, werden in offiziellen Kreisen kategorisch dementiert. Anlaß zu diesen Gerüchten gab thellS die Anlunfl des rumänischen Agen» ten Lazar Kalargiu aus Bukarest, theils ein am 29sten September unler dem Vorsitze des Fürsten Mllan ab« gehaltener sechsstündiger Mmlsterrath. Es ist aber Thalsache, daß die Regierung bis heute leine Entscheidung in der Kricgsfrage getroffen hat. Es ist auch .urchauS uu« begründet, daß Rußland auf die serbische Regierung irgend welche Pression übt. Alles, was es gethan, be» schränkt sich auf den Rath, die Rüstungen zu bcschleuni- ausweictzenl>c Antworten, wodurch diese Sache ein solches Interesse für ihn gewann, daß er sich zu seinem Vater be^ab. Der B^ron war im Reiseanzuge und sichtlich un< angenehm überrascht gewesen, daß Felix zu ihm ins Zimlmr getreten war. Er emgegnete ihm auf sein Be« fragen, daß er sich geirrt haben müsse und die Pferde wol nicht aus seinem Stalle seien. Erzürnt hatte Felix seinen Vater verlassen, und bald halte er diese Ungelegenheit — vergessen. Jetzt jedoch zog alles wieder llar vor seinem innern Auge vorüber; er erinnerte sich ferner einer Adresse, die er lürzlich auf dem Schreibtisch des Barons durch Zu^ fall hatte liegen sehen; damals hatte er sich wol ge« fragt, was sein Vater mit einem aerade nicht im besten Rufe stehenden Arzte zu korrespondieren habe; aber jetzt wurde es ihm plötzlich llar und nahm ihm jeden Zweifel, den er wol an der Schuld seines Paters bei dem Morde des Künstlers und der Entführung des jungen Mädchens gehegt hatte. Diese Entdeckungen mußten ihn auf die rechte Spur bringen. Aber lonnte denn der Sohn zum Ankläger des Vaters werden? Da tauchte mit leuchtender Klarheit Minnie's Gild vor ,emer Seele auf — vielleicht gab es eine Rettung! Wenn sie ihn liebte, würde st« dann gegen seinen Vater zur «utlügerin werden wollen? Die Antwort, die er sich heimlich auf seine Frage gab — entschied. Felix war zu einem Entschlüsse gekommen und ver. ließ eiligst, nur von seiner Mutter gesehen, die Gesell« schaft. Zu Hause angelangt, schloß er sich in sein Zim« mer ein, packte einige nothwendige Sachen zusammen und verließ, wie Schröder dem Baron sehr richtig ge. meldet hatte, nach einer Viertelstunde mit einer Reise« lasche versehen eiligst das Haus.--------------- lssortseduna folat.) gen. Das ist es auch, worüber im letzten Ministerrathe deliberiert wurde. Die Ebbe in den Regierunastassen verhindert aber Serbien, diesem Rathe volle Rechnung zu tragen, da der Betrag von einer Million Rubel, welche Serbien vor zwei Monaten durch den Fürstcn Tsereieltff erhielt, für Anschaffung von Proviant und Monlour schon längst aufgegangen ist. Wenn dem Kriegsminister nicht mindestens 12 Millionen Galden zur Ver« fügung gestellt werden, so kaun Serbien seine Rüstun. gen nicht fortsetzen, geschweige denn ins Feld rücken. Man verfolgt daher mit Spannung die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem vorgestern nachts aus Gornistuden hier eingetroffenen russischen Agenten und Generalkonsul Persian!, welcher gestern eine längere Besprechung mit Herrn Ristit halte. Pcrsianl soll mit großen Vollmachten und wichtigen Inftructionen sowol vonseite des Reichskanzler« Fürsten Gortschaloff »l« oonseile des Großfürsten Nikolaus ausgerüstet sein. „Uebrigens sind die Ursachen der Verzögerung des Eintrlites Serbien« in die Action nicht blos in dem Mangel an Geldmitteln, sondern auch in dem Entschlüsse der Reg'erung zu suchen, daß eine Betheiligung Serbiens am Kriege ohne formelle Abmachungen mit dem offl zielten Rußland nicht erfolgen dürfe. Dieser Entschluß der Regierung entspricht nur der Stimmung des serbl» schen Volles, welches nach den zweifelhaften Erfolgen der russischen Waffen in Bulgarien das Vertrauen in einen glücklichen Ausgang des Krieges für die orientalischen Christen verloren hat. Ohne Zustimmung des serbischen Volles darf leine serbi,che Regierung, besonders nach den vorjährigen Erfahrungen, mehr wagen, sich in einen Krieg einzulassen. Ohne verbriefte Zusage und ausgie« bige Subsidien von russischer Seite ist also nicht so leicht auf den Eintritt Serbiens in die Campagne zu rechnen. Nur die Garantie, daß Serbien bei einem even» tucllen Friedensschlüsse auf die Gewinnung seiner Selbst« ständigleit und Unabhängigkeit sowie einer Oebietsvergrö« ßerung in Altserbien rechnen könnte, vermöchte dasselbe zu einer Cooperation zu bestimmen. Selbst aber in diesem Falle könnte wol schwerlich mehr von einem Win« lerfeldzuge die Rede sein, und hüllen die fortzusetzenden Rüstungen und KriegSvorbereitungen dann nur einen Frühjahrs.Feldzug zum Zielpunkte. „Die Beantwortung der Interpellationen im Wiener Abgeordnetenhause und im Pester Reichstage von-seite der beiden Ministerpräsidenten haben hier sowol in Regierungslreisen als auch in der Bevölkerung den besten Eindruck gemacht. Die Beziehungen zwischen Serbien und der nachbarlichen Monarchie gestalten sich täglich günstiger, und der Vertreter Oesterreich« Ungarns in Belgrad, Fürst Wrede, begegnet mei-stens allen erdenklichen Sympathien, die durch sein letz« tes Auftreten anläßlich eines speziellen Falles sich nur noch mehr gesteigert haben. Als vor einigen Tagen der Minister des Aeußern, Herr Ristit, durch eine Note den Fürsten Wrede in Kenntnis setzte, daß die Anstifter der im Vorjahre vor dem österreichisch ungarischen Gcneralconsulate statlgefundrnen bedauerlichen Exresse vonseite des Cassationshoses zu einer dreimonatlichen Kerlerstrafe verurtheilt wurden, bcgaben sich die beiden Verurtheilten, der Mitarbeiter des ..Istot" Ljubo Stanioit und ein junger Beamter, zum Fürsten Wrede und baten ihn, sich für ihre Begnadigung beim Fürsten Milan zu verwenden. Fürst Wrede beeilte sich, dieser Bitte zu entsprechen, und verwendete sich für die Begnadigung der reuigen Exceoenten beim Fürsten Mi-lan, welcher diese Verwendung durch Begnadigung der Verurtheilten zu berücksichtigen sich beeilte. Minister Ristiö bedankte sich persönlich für die chevaleresle Verwendung bei dem Fürsten Wrede. „In einem der letzten Ministerconsells wurde die Einberufung der Skupschtlna zur Berathung des Budgets für 1877/78 und zur Bewilligung der Aus-gaben für die Krlegsrüstungen für den 1. November beschlossen. Die Slupschtina wird diesmal in Belgrad tagen, und soll die Session blos vier Wochen dauern." Politische Uebersicht. Laibach, 8. Ollober. Am 4. d. M. fand in Wien eine Besprechung der deutsch-mährischen Abgeordneten statt, in welcher beschlossen wurde, einen deutsch-mährischen Parteitag auf den 21. d. M. nach Mährisch-Schönberg einzuberufen. Die ungarischen Minister Szell und Trefort, welche Freitag in Wien eingetroffen sind. haben sofort nach ihrer Ankunft sich zu dem Finanzminister de PretiS verfügt, um eine Konferenz in Sachen der Zoll- und der Ausglcichsfrage zu halten. Der Aufenthalt der Mi-nister ist für drei Tage anberaumt. — Der „Ellenör" bestätigt, daß in der Affaire Helfy neue Momente auftauchten. Der Bericht in dieser Angelegenheit soll heute dem AbgeordnettntMse erstattet werden. Der kommandierende General von Kroazien, FZM. Baron Philippooich, hat vorgestern seine Rund. reise in der Grenze angetreten. Die beiden Häuser des preußischen Landtages, da« Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten, wurden auf den 21. Oktober d. I. nach Berlin ein-berufen. Das französische Amtsblatt veröffentlicht e!« Rundlchreiben des Ministers Fourtou, in welchem dll< selbe konstatiert, daß ungea^ltl der diesbezüglichen lel' llärungen Mac Mahons Gerüchle in den PioMt verbreitet werden, wonach die Regierung, sogenannte» klerikalen Einflüssen gehorchend, eine den Frieden cB' promittierende Politil befolgen tonnte. Der MimM weist die Präfeclen an, diese perfiden Angriffe, wie »"' mer dieselben zutage treten sollien, zu Umdrucken u"° sich diejerhalb mit den Generalprocuratoren ins «>"' vernehmen zu setzen. — Gambetta wird heute stl" Wahlrede in Belleville halten. Sein Wahlschreiben °" demnächst erfolgen. Die Appellverhandlung geg"H findet Mittwoch statt. Er wird von derselben angebM fernbleiben, wodurch das endglltige Urtheil über d Wahlzeit hinausgeschoben wird. . Vorgestern fand ein außerordentlicher englls^ Ministerrath statt. Derselbe beschäftigte sich ""'A mit der Orientfrage, als mit der beantragten Staal? Hilfe, um der Hungersnoth in Indien abzuhelfen. ^. „leisten Minister verlassen London. Disraeli geht "^ Brighton, Derby nach Knowsley und Salisbury «M Hatfield. . .. Das dänische Follething nahm am 5. 5M" einstimmig'den Antrag des Führers der Linken ""' das Budget für das laufende Finanzjahr einem W"! zehnercomite zu überweisen. Dasselbe hat mit dem«", nisterium über die Form der Vorlage eines proo^'. schen Budgets zu verhandeln und die Annahme ^ definitiven Budgets anzubahnen, falls das provisory' belanntlich octroyierte Budget 1877/78 abgelehnt ll>" den >ollte. ^ König Georg von Griechenland beM >7 demnächst zur Inipizierung der an der türkischen Oc^ dislocierten griechischen Truppen. Die Entscheidung, der Frage wegen des Präsidiums im griechischen llü nette ist neuerlich vertagt. Nach dem WiederzusamA lritle der Kammer wird dieselbe über den für ^ rüstungen verlangten Kredit Beschluß fassen. ., In Rumänien manifestiert sich das 3^' bedürfnls von Tag zu Tag intensiver. Sämmtlicht v tarester Blätter, welche nicht von der Regierung °b>l". gen, fahren fort, für einen baldigen Frieden zu <". dicren. „Pressn" beschwört in ihrem Leitartikel "° 5. d. M. alle friedliebenden Männer und Wühler 0° Landes, die Kbgeordnelen und Senatoren, welche t>< nächst in der Hauptstadt zusammentreten werden, l>aV zu instruieren: ..daß sie den Ministern sagen, daß ° Gefühl, die Ansicht und der Wille des Landes von « Regierung das Aufhören des Krieges verlangen.' Nachrichten vom bulgarischen Kriegssch",. platze zufolge wurde das russische Hauplauarl von Gornistuden nun dennoch nach Sistowa zu^a" legt; Gornistuden liegt e>wa 1b Stunden im Inc>e Bulgariens, Sistowa bekanntlich an der Donau, 6' niza gegenüber, mil demselben durch eine Brück« ". bunden. Diese Ruckverlegung wird russt,cherseit< t>° motiviert, daß Slslowa höher liege, also a^ündcr > denn Gornislude»; letzteres befindei sich aber auf <' Hochebene und Sistowa hart am Ufer der Donau. ^ B^tarcstcr Korrespondent der „Polil. Korr." bt»n jcdoch hiezu, daß die Verlegung des russtiche» p"^ »quartiere von Oormsluden nach Sistowa zwar b . keinerlei mittlerweile emge>relenes Eleignie a"! .z Kliegsjchauplatze, nichtsdestoweniger aber den>'0<< ^, strategiichen Orünocn verfüg« worden sei. — A>^ ^ russischen Hauptquartier ist dle Ordre zur ""ver"" Mobilisierung und Entsenduna eines neuen l^W^i Armeecorps nach Bulgarien erflossen. Das Oardl" ^ wird sich bis zum 12. Oktober vollständig aus ^. Ktiegsichauplatze btfinoen. Die neue Bahnlinie V ^ Bender wird bis zum 13. Oktober zum arMn ^ beendigt sein. Zwischen Vlust'chul und Gmraewo seit zwei Tagen wieder lanoniert. j>- Der überraschende Wechsel ln der obersten t u r ^, schen Heeresleitung wird vielfach als ein H"^!"gsjel gesehen, daß sich die militärische Situation in j« ^, Zeit ungünstiger für die Türlen gestallet habe, °" ^ noch vor lurzem angenommen werden lonnte. ,^ Motiv für die Abberufun, Mehemeb «li's «"s, 'z» Zögern angegeben, zu einer umfassenden Osfc"!' ^ schreiten. Verhält sich die Sache wlrllich s°, l° '' lF Wechsel im Oberkommando allem Ermessen nach l« ^ erfolgt. Wenigstens wird die russische Sttllu"S ^l> als eine äußerst feste und geschützte bezc!ch"«t u"° «,< weise sogar geradezu die Möglichkeit bestritten, «" " ,sMfe lündigten die feierliche Inaugurierung an. Der Podeste ^ °"l den SectionSchef Nördling zu, welch« die Linie er. ^esss ' "^ ^" Statthalter Sr. Majestät hielt eine auf die » Ilst'er «nschliigigt «nrede und verlas ein Telegramm, da« die . " """lung einstimmig beschlossen und an den Kaiser ent. Nü^li ^'" ^eimalige« Hoch erscholl, und dann gab «ling in einer «ede den wohlwollenden Intentionen der «tg'tiung Ausdruck. Auch der «tatthalter sprach einige Worte. <"t ganze Stadt ,st ,n ungewöhnlicher Weise beflaggt und «oiiert, der Jubel ein allgemeiner; ein neue« Leben scheint sllr le Stadt zu beginnen; viele fremde geladene Väste fanden fich ""! es lamen alle Spitzen der MagistratebelMden au« der Provinz, „iele Deputierte, mehrere adelige Persönlichleiten. ^palato zeigte sich wahrhaft wllrdig seiner Zutunft; es hat be« ^tsen. daß es die Wichtigkeit de« Ereignisses begrifjen hat, uxd °"ts aufgewendet, um e« in festlicher Weise zu begehen. Um * Uhr war Oaladmer fur 200 Personen, abends Illumination und um 9 Uhr begann ein Bal par6.« ~ (Haupttresser der Kreditlose.) «u« Prag wnd der «Presse" geschrieben: „Her Haupttreffer der Kreditlose ^l einem bejahrten Oelonomen aus der Provinz zu, der seinen «fftclenbeslh, und darunter da« gezogene Kreditlos, bei dem h'tsigm Vtotar Herrn Komers in Aufbewahrung hatte, »in -Neffe deil glücklichen Vewinners befindet sich in der Kanzlei de« ÜtNannten Notar« und überbrachte feinem Onkel die freudige üunde von dem Haupttreffer. Der alte Mann verlor fast vor Aufregung die Sprache, und als er wieder zur Vestnnung kam, !°ll ti sich geäußert haben: „Wo foll ich jetzt hin mit dem vielen Gelbe, nachdem ich schon so alt geworden! . . ." Die Nlial« der Kreditanstalt wird den Haupttreffer elcomptitren." -^(Lin Vicherheit«wachmann al« Tin» ausMtll'^ ^" "" Stehposten in der Vanlgasse in Wien Mom/» ^^ ^' ^ih«hlit«wachmann wurde Freitag in dem Mb. "/« °"reten, al« er da« seinem Schutze anvertraute Ge-scklliss l. "'"'bler« Johann Theodor Winller mittelst Nach. elb« n. " '""^" 'uch'e. Der Wachmann, d« in dem-' »"n ».olale schon wiederholt Diebstähle verübt haben soll, wurde °« compctenten «ehürde eingeliefert. ^ (Eduard Devrient f.) Der Tod räumt, fürcht«« uch auf unter den Nllhnengrüßm vergangener Tage. Der Putzer und d« Tietjens folgte nun der gewesene Dueltor de« voftheaters in Karlsruhe, Herr n« t..«'^" ^ "'^ 2" 2"b« alt gewefen sein dürste, fand man Vizelonl , ^"""^ ^"^" ""^ "'"" 'p°ß' in welchem dem «Nb.,,. """ ^lränllichleit ein Urlaub von einem Monat ^"nb unterliegenden direllen Steuern, mit Nu«sch!uß jener im Slabloeziile l! aivach, emzuhl^en sein wird, wurde mit NlltllMstei Tnischliehung Sl, Vlajkftllt vom 27. o, M. die lalstlUcht Genehmigung ertheilt. — (Glüdlischt Vaute n.) Vorige Woche wurde am Krakauer Damm mit der ilnlegung zweier Mulden begonnen, wllche bestimmt sind, den »bstuß oe« Wasser« in die Ka« niile in di,>ll Gosse zu regeln. 2>>e Inangsifsnuhme derselben werden fümm«latiou btlheiligle, erhielt dieserlage au« diesem Anlasse vom letztgenannten Vereine ein freundliche« Danlschre'ben flli sein Vr» scheinen in Ägram, sowie ein alle Nu«schuhmitg>ieder de» Ngra» m« Verein» darstellende» phologiaphisches Tableau. — (Sammlung «ergebni«.) Fur die durch Hagel» schlag und Hochwafser beschildiglen Grundbesitzer der «ez'rle i'eoben, Iuoenbura., Lutteuberg und Weitz ist m der Vememde Li«l,tln, de» polllischen Vezille« Krainburg, der Un!er< stUhungsbctrag von 14 fi. 40 lr. eingelaufen. — (Laibachcr Viehmarlt.) Der gestrige m o » natliche Viehmarll in Laibach war im allgemeinen sehr zahlreich besucht. Pferde wurden nur sehr wenige zngflnebln, zumeist gauz «eclnger Qualitllt, und herrschte darin uuch safi gar lein Vellehr; Hornvieh, iuebesondelt illlhe. wurm daa/gf« sehr zahlreich vertreten, und herrschte in denselben, trotzdem bi, bairi« schen und badtlisischen ViehhUndler die«m<»l fehlten, «uch lebhafter Verlehr bei gulen Preisen. — l2lu«demGericht«sa»le.) Die aueKrain-burg gebürtige 43jilhr!^e. lid!ge Ursula F . d. M. vor dem Lande»gerichle in Trieft be» Verbrechen« der öffentlichen Gewaltthätigkeit, blgano/n durch Er» Pressung, zu verantworten. Ursula Fitster halle durch 10 Jahre ein L,eb?«vlrhllltn>« m,t dem Feldwebel ilubwig K ij l b e tz unttr-hallen. Külbeh trat splller ,n den ZivllstaatOblenst llber und wurde Vrieflrllgti beim Postamte in Triest. Viun dachte Fllster, daß Kiilbeh sich endlich jlir Heirat enlschliehen werbe; dieser wuibe jedoch püihüch nach Wlls versetzt und lish nicht« mehr von sich huren. Limge Monate nach stlner Versetzung hatte d«e Fltsiei - wit fie angibt — einen Traum. E« träumte ihr nämlich, daß itülbetz in Wcl« eine Geliebte habe u»d mit derselben eine thellche Verbindung einzugthtn beabsichtig,. Fllster, in der die alle Ltldenschast erwachle, stellte Vltundiguna/n an und erfuhr lichlig. dah 5ü!bttz in Wel« mit einer gew'ssen Alo,si» Hum< berger ein i!-r Gerichtshof erblickte jedoch in den von Ursula Fllfter gebrauchten Drohungen nicht jene Oc» fährlichleit, welche eine begründete Angst und Furcht hiltte her« vorrufen lilnnen und sprach die Angeklagte von der Anklage frei. — (Das große Gemälde „Huldigung Marie Nntoi netten«") ist gestern von Klagenfurt nach ilalbach abgeschickt worden, und dllche somit die hiesige NusNellung des-selben bald eröffnet werden. Der Zeitpunkt wird noch besonders bekannt gegeben. — (Te werlschaft Slofie) D:r diesjährige Ge« werlentag der Gewerkschaft Slofie findet am 12, No« vember um 11 Uhr vormittag« m Wien im Bureau der Gewerl« schaft (Kärutnerhof. I. Stock) statt. Aus der Tagesordnung stehen : I.) Vorlage des Heschäftsberichle«, der «echnungsabsch'usse, und Beschlußfassung über dieselben; 2.) Wahl zweier Reuisolen zur Prüfung der Vllcher und Rcchnungsllbfchlllsse. — (Line Kartenauflchliigerin.) Ein au« Nu. dolfswerth in Unterlrain gebürtige«, herumziehendes 64jäl»> rige« Weib, A»rbara S.. wurde am 6. d. M. Über Ver. fügung des Vezirl«polizei< Kommissariats Cologna in Rojano wegen Kartenauffchlagens, wodurch sie schwachsinnigen Land« bewohneru Geld herauszulocken verstand, in Hust genommen und dem Bezirlsgerichle überliefert. — (Getreide- und Mehl export vi» Trieft.) Die GetreidezuzUge aus Südungarn sowie dem Save gebiete nach Trieft nehmen, wie dem „Pester Lloyd" geschrieben wird, einen erfreulichen Aufschwung, und werden namentlich größere Partien nach Frankreich verfrachtet, nachdem durch die Blockade der Häfen des Schwarzen Meere« viele Fahrzeuge, die früher den Verkehr mit Westeuropa vermittelt haben, nunmehr beschäfligung«. lo« find, infolge dessen die Verfrachtungen zu äußerst conve« nablen Bedingungen übernehmen, wcihrend andererseits dle französischen und auch belgischen Stapelplatz« gute Preise sllr prompte Ware bewilligen. Es sind in Trieft in den letzten Wochen acht bis zehn größere Dampfer mit Getreide beladen worden, wtlhrend man sich fUr fernere Verfrachtungen bereit« billige Seefrachlsähe gesichert hat. Natürlich handelt es sich, sofern die nordfranMschen und belgischen Seehäfen inbelracht lommen, blo« um Partien auf spätere Lieferungen, da für prompte Ware die direkte Bahnroute mit ihrer nunmehr vollständig geregelten rafchen Beförderung, wobei zudem die Inconvenienzen der Umladungen erspart wer» den, unter allen Umständen besser zusagen muß. Die Verschiffungen von Mehl nach England dauern in ungeschwächtem und bedeu» tendem Maße an, und sind außer den ungarischen Mühlen auch die Trieste?, die Fiumaner sowie die Strazzigmllhle start bethel, ligt. Die neuen Hafenanlagen mit ihren ausgedehnten bequemen Lagerräumlichleiten lassen «ine lnlligere und bessere Manipulation zu, als dies vordem der Fall war, und trägt diefer Umstand auch mit dazu bei, daß Trieft die Eoncurrcnz im maritimen Transit« verkehr mit den nordischen Seehäfen siegreich bestehen kann. — (Vom NUchertische.) In». HartlebenS Ver« lag in Wien erscheint soeben ein sllr 24 Lieferungen berechnete« Weck unter dem Titel „Ttenographlfche Unterrichts, briefe. Allgemein verständlicher Uulelricht für das Selbst« ftulium der Stenographie nach Gabelsoelgels Sistem." Zum Velfasser hat das Werlch:-ftande« vertraut zu machen. — Was besagte« Weil vor alle» Übllgen ähnlicher Kategorie besonder« auszeichnet, das ist die Schriftart der stenographischen Zeichen, oil nicht — wie die« all» gemein Üblich — lithographiert, sondern einfacher Typensatz und daher von einer Regel, und Gleichmllhigleit sind, die bei Lilhu« grammen zu erreichen unmöglich ist. — Die stenographischen Typen - im alleinigen Besitze der k, l. Hof. nnd Slaalsdruckerei in W°" macht Fortschritte, wozu die erhebliche Ermäßigung in Seesrach" beiträgt. _____________________________________ Angekommene Fremde. llm 8. Oltober. , Hotel Stadt Wien. Veneoialel, «Liesse. Me.; Pehiwal, ?"'!' und Gilldchly, W,en. — Beitel, Warnsdorf. — HerM»""' l. l. Oberst. — Dr. Herzog. — Kralovöly. — Santin f. soy", Udine. ., Hotel Elefant. Ditrich, Hdlsm., Wippach. — Defiances Geschäftsmann. — v. Gulratl,, Slldbahnbeamter, f. FaM»«' — Oaijparooit. Hdlsm.» Karlstadt. — Heinz, Freuventbal. "" Juni«,. Ksm., Tescheu. — Kulauec, Arzt, f. Valtin. - Kl»"!"' l. l. Beamter, f. Gattin, Idria. — Kioanday s. Familie, Z"°' — Ljubmlovit, l. t. Gendarmeriemajor. Agram. — l.'>A°'^ Fabrikant, Troppau. — Pizzarolo, Besitzer; Pogaiar. Ka"^ mannsgaltln, und santarell», Triett. — Panze, Naffenfuß- . Pinoli, «esihersmitwe. — N°nSpera.er, Wien, - VI»H°"'°' PostmeiNerm und Telegrafistin, sefsana. ,,., Hotel Gurov«. Dr. i!aUing, Ndvolat, Spalato. — Ulrich, " volatuigconcipist, Marburg. ^ , Valrischer Hof. «clermann, Hdlsm., Schweiz. — Pollal, »"" schlnift, und Block, Wien. — «atouc, Matena. Vlohren. Kraöner. Agent. Trieft. — Neuwirth. Laibach^^ Theater. Heute (ungerader Tag>: Graf von Hammer stein. H'' ______ rlsche« Sclilllispiel in 5 Acten von Ä. Wilbrandt^^^'' Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ 7 U.Mg. 79'l.z? -j- 3« NW. »chwach trübe 2>o 8. 2 „ «. 72>?7 -l> «>' O. schwach trUbe gtege" 9 .. »o. 727.W <- 5« ! O. fchwach trübe ^.^e Trübe, abends etwa« Regen. Da« Iao,t«Mlllel del «»" > l» 8'. um 6 8' unter dem Normale. Verantwortlicher «ed«cteur : O t l » m « r V « » l» e r l__ An^s^Nli^l^s Wien, 6. Oltober. (1 Uhr.) In der Meinung, daß vielseitig gegründete H°usfe.Opelationen jetzt zur Abwicklung gelangen wtlden und daß es gelte, die Realist"«"« OVll^NVvlivH^, zu escomptieicn, unternahmen heute manche Spelulonlen «ine «lonlremine, welche momentan die Kurse zu drücken vermochte. Paplenmte........tz410 6425 SUberrente........6680 6690 Ooldrente.........7440 7450 los«, 1889........81b- 217 - . 1854........10675 107 — , I860........111 - 11185 ^ 1860 (Fünftel) .... 11950 120 — » 1U64........182 25 132 75 Un,. Pcilmien.Unl......»0 25 80 75 ««di«l..........1HI85 161-75 «ub°!f«.L.........1825 ,975 Vrllmtenanllhen der Stadt Wien 92 25 92'75 D<,n»n.«e«nlitruu,«.,'ost . . 10350 108 75 V°m»ntn.Pf»abl>ruft .... 13250 183-Otflerrelchilcht «chatzschtw, . . 99 50 100- Ung. «lilseubahu.Nnl.....9750 gy^ Ung. Gchllhbon« vo» I. 1878 10« — 10325 Unleh« d. Stadtgemlinde Wien « V. ».........96 25 96 50 Grn«dtntl«ftuu«e-Vhli««tl Ferd.-Nordb. in Silber . .104— l»450 ssran».3ofeph-Vabn . 86 25 86 50 Sal. K»rl.?ndn,iq-V.. 1. »m. 99 b' ^ . zh Oefterr, «ordwe».Vahn N6 ^ ^zs' Slebenbürger «ahn . 6« '-- -g ^ Staalsbahn 1. «lm. . "^ U'5" SUdbahn z 8'/....... l"'A gl»?^ b',....... ljs^" ^ Südbahn, Von«...... "" ^ «evise». ^.^jb «us deutsche Plätze.....57 2» ^a L°ndon/l«ze Sicht.....!?U 'A sandon. lange Sicht .... "7^ ^Zö «eldssrte». Dukaten .... 5fl.68'/.lr. bst.^ , Napoleousd'or . . 9 ^ 42 ^ " " Deutfche «eich«. ^ .^ . ib " banlnoten ... 58.05 - ^8 - ^ , Silbergulden. . 104^60 ^104- llrainifche »rnndentl»Nn°!l«.0bll«»^. Prw°,n°.l7rn«» : Äl 21j 75 bi« 214 -. «lnglo 94— Nachtras: «m 1 "^ 30 Min.tten notieren: Silberrente U6.!' b.« 66 80. Volbrenle 74 25 bis 74 35. Kcedi «ondon 117-55 di« 11770. Napoleon« 94Z l>i« 9 44. Silber 104 65 bi« 10460.